Band 01 - Willkommen in Crudelis Town - Noxonatic - Das Monopol des ewigen Zwielichts - E-Book

Band 01 - Willkommen in Crudelis Town E-Book

Noxonatic - Das Monopol des ewigen Zwielichts

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Beschreibung

Noxonatic - Das Monopol des ewigen Zwielichts ist eine neue Romanserie, welche verschiedene Genres miteinander vereint. Darunter fallen Fantasy, Horror, Science-Fiction, sowie Mystery. Die Serie ist auf unbestimmt viele Bände konzipiert. Band 1: Willkommen in Crudelis Town Vor 10 Jahren wurde Janus Lewis durch ein tragisches Unglück in eine Jugendstrafvollzugsanstalt abgeschoben. Erst im Alter von 20 Jahren kommt er dort wieder heraus und trifft auf einen geheimnisvollen Mann, welcher ihm den Weg durch ein Portal in eine andere Welt ermöglicht. Er landet in der mysteriösen Stadt Crudelis Town, in der ganz eigene Gesetze und Gegebenheiten herrschen. Hier beginnt ein neues Abenteuer, welches so manche Überraschungen für ihn bereithält.

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Seitenzahl: 76

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Die Charaktere in diesem Roman

 

 

 

13.02.2015, 03:00 Uhr - Nevada, USA

 

Es war eine helle Vollmondnacht. Das Licht tauchte die Treppen des Waisenhauses in ein gräuliches Licht, welches sich immer mehr mit den Pfützen vereinte, die sich durch den nächtlichen Regen immer weiter ausbreiteten. Auch auf die Fenster prasselten die Tropfen nieder und erzeugten trommelnde Geräusche, welche in den Zimmern zu hören waren, in denen die Kinder schliefen.

Janus Lewis schlief normalerweise schon längst um diese Zeit. Doch in dieser Nacht wälzte er sich immer wieder unruhig hin und her und wurde von einem Gefühl wachgehalten, welches sich kaum beschreiben ließ. Zumindest für Janus war es schwer, das Gefühl richtig zu erfassen. Es war viel mehr unterschwellig und prasselte auf seinen bereits übermüdeten Verstand ein und hielt ihn wach. Genauso wie der anhaltende Regen draußen vor dem Fenster. Außerdem war im Raum das leise Schnarchen von Simon zu hören, mit dem er sich das Zimmer teilte. Dieser hatte wohl deutlich weniger Probleme die Nacht zu überdauern, als Janus.

Immer wenn er kurz vor dem Einschlafen war, wurde er wieder von einem Geräusch zurückgerissen, welches von draußen erklang. Nur der Regen allein konnte das nicht sein. Es passte zu dem seltsamen Gefühl des Zehnjährigen, welches sich immer mehr verstärkte. War es Angst? Oder eher eine undefinierbare Panik? Er spürte ein leichtes Ziehen in seinem Magen, welches seine innere Nervosität noch verstärkte.

Ein dumpfes Donnern ließ den Boden und somit auch das Bett, in dem Janus lag, erzittern. Doch dieses Mal kam das Geräusch nicht von draußen. Denn es regnete zwar schon seit Stunden, doch ein Gewitter gab es in dieser Nacht nicht.

Draußen auf dem Gang hörte er eine Stimme und kurz darauf eine quietschende Tür. Das klang ganz nach Ms. Havering. Sie war eine der vielen Betreuerinnen. Im Gegensatz zu den anderen war diese allerdings verbittert und äußerst ungehalten. Im absoluten Gegensatz zu Mrs. Stevens war Ms. Havering allzu unfreundlich und oft sogar gewaltbereit gegenüber den Kindern. Immer wieder schrie sie die Kinder an, wenn sie nicht schnell genug beim Mittags- oder Abendessen erschienen. Wenn die Zimmer in ihren Augen nicht ordentlich genug waren, kam es auch schon mal vor, dass man sich eine Ohrfeige von der schätzungsweise Mitte fünfzigjährigen Frau einfing.

So erging es erst vor einigen Tagen Simon, der seine Comicsammlung neu sortiert hatte und diese dabei zu mehreren Stapeln im Zimmer auftürmte und neu sortierte.

Ms. Havering kam herein, besah mit aufgerissenen Augen das blanke Chaos und trat mit ihrem Fuß zwei ordentlich sortierte Stapel Hefte in die Ecke. »Mach das sofort weg! Wir sind hier doch nicht in einer Jugendherberge. Ihr seid doch nicht zum Spaß hier. Glaubt ihr denn wirklich, das Leben ist nur ein Spiel?«, zeterte die Alte ungehalten und verpasste dem verblüfften Simon eine schallende Ohrfeige. Sie drehte sich direkt um und stürmte aus dem Zimmer heraus, ließ die Tür dabei offenstehen und ließ zwei verstörte Jungs zurück: Janus und Simon. Sie tauschten vielsagende Blicke. Simon beeilte sich, die Comichefte aufzusammeln, und räumte sie vorsichtshalber in seinen Schrank im Zimmer, um sie in Sicherheit zu bringen. Sofern man von Sicherheit überhaupt reden konnte. Abschließen durften die Kinder ihre Schränke sowieso nicht. Deshalb legte Simon vorsichtshalber ein paar zusammengelegte T-Shirts darüber.

Eigentlich dürfte Ms. Havering die Kinder nicht schlagen. Das wussten Janus und die anderen Kinder genau. Doch leider kümmerte sich keiner um das Problem.

Zumindest versuchte die nette und liebevolle Mrs. Stevens den Kindern so viel Aufmerksamkeit zu geben, wie sie konnte, um das Unrecht dadurch irgendwie wieder auszugleichen. Doch sie konnte leider nicht immer und überall vor Ort sein, wenn es denn nötig war. Oft schon hatte sie versucht, mit der Heimleitung zu sprechen. Doch dabei stieß sie meist auf taube Ohren. Dem Leiter des Heimes ging es sowieso nur um Geld. Wie es den Kindern hier erging, war ihm ziemlich gleichgültig. Er fuhr einen roten Porsche, welcher ihm vermutlich wichtiger war als seine Frau. Einmal kamen nachts ein paar Jugendliche und hatten die Karre aufgebrochen und im Innenraum Benzin verteilt und den Wagen kurzerhand in die Luft gejagt. Die Jungs wurden allerdings erwischt und der Schaden wurde von der Versicherung bezahlt. Somit konnte sich Mr. Smith einfach einen neuen Porsche von dem Geld kaufen, und das tat er auch. Sogar ein noch neueres Modell mit noch mehr Ausstattung und Luxus. Darauf kam es ihm an und dies stand für den Ende vierzigjährigen an erster Stelle.

Janus dachte an die letzten Jahre und an die schweren Zeiten, die er bisher gehabt hatte. Plötzlich wurde er von einem lauten Geräusch aus seinen Gedanken gerissen.

Draußen auf dem Gang war etwas zu hören und die Lichter gingen an. Ms. Havering schlich durch die Gänge und hielt dabei kurz inne. Vermutlich hörte sie auch die Geräusche, welche aus dem Fahrstuhl kamen. Es hörte sich an wie ein Poltern. Ein blechernes Ächzen drang auf den Flur nach oben. Plötzlich fingen die Lichter über ihr an der Decke an zu flackern. Nun bewegte sich der Aufzug nach oben. Das konnte Ms. Havering an der Anzeige sehen, welche die Stockwerke anzeigte, in der sich der Aufzug befand. Er kam geradewegs auf ihre Etage zu und damit auch die seltsamen Geräusche.

Die Lampen an der Decke fingen an zu wackeln. Es handelte sich um alte Industrielampen mit Metallschirm, unter dem sich die Birne befand. Dieses Konstrukt hing jeweils an einem Kabel direkt von der Decke herab. In jedem Gang gab es acht dieser Lampen.

Durch das flackernde Licht und die schaukelnden Lampen wirkte der Flur noch gespenstischer als sonst.

Mit einem Pling öffnete sich die Tür des Fahrstuhls.

***

Plötzlich ging alles sehr schnell. Ein ameisenähnlicher, knapp zwei Meter großer Dämon sprang mit einem Satz aus dem Aufzug und näherte sich der entsetzten Ms. Havering. Das Ungetüm hatte rot glühende Augen, spitze Zähne und trug einen schuppigen Panzer, welcher in dem Licht dunkel lila schimmerte. Es lief auf vier Beinen und hob die anderen beiden Vorderbeine menschenähnlich nach oben, als würde es diese als Armersatz benutzen. Oben am Kopf ragten zwei lange Fühler hervor, welche aussahen wie gebogene Antennen. Aus dem Maul ragten außerdem zwei lange Reißzähne, welche der Kreatur ein noch gefährlicheres Aussehen verliehen. Ms. Havering schrie auf und wollte in die andere Richtung zu den Treppen eilen. Doch schon hatte der Dämon die Frau gepackt und sie mit seinen Vorderbeinen fest im Griff. Durch den Lärm kam allmählich Bewegung in das Haus und es wurden immer mehr Türen in dem Flur geöffnet. Kinder traten hervor und erfassten mit Schrecken die Situation. Auch Janus stand in der Tür und war vor Schreck wie gelähmt. Simon, welcher inzwischen aufgewacht war, stürmte panisch an ihm vorbei und lief ebenfalls wie die anderen Kinder in Richtung der Treppe.

Ein Tumult brach aus und die Kinder stürmten regelrecht nach unten. Panische Rufe ertönten und in kürzester Zeit waren auf dem Gang nur noch Janus, Ms. Havering und der gigantische Ameisen-Dämon.

Janus stand noch immer voller Entsetzen in der Tür und beobachtete das Geschehen mit zunehmendem Grauen.

Der Dämon warf die Frau mit Schwung nach oben, sodass sie gegen die Decke krachte und sich dabei einige Paneele lösten und zu Boden fielen. Als Ms. Havering nach unten stürzte, streckte der Dämon eines seiner Gelenke aus und passte sie damit ab. Anscheinend waren die Beine der Bestie deutlich stärker und stabiler, als man vermuten würde. Mit einem entsetzlichen Knacken schlug die Frau mit dem Rückgrat auf das nach oben angewinkelte Gelenk und wurde gleich darauf von dem Ameisen-Dämon gegen die Wand geschleudert. Erneut war ein knackendes Geräusch zu hören und an der Stelle, an der ihr Gesicht in die Wand schlug, waren einige Blutspritzer zu erkennen.

Doch das war dem grauenhaften Wesen anscheinend noch nicht genug. Mit einer unfassbar schnellen Bewegung riss es Ms. Havering den Kopf vom Rumpf und schleuderte ihn gegen die Wand, wo sich erneut ein weiterer Blutfleck abzeichnete. Der Kopf rollte den Boden entlang und kam nach einem Meter zum Liegen. Den Rest ihres Körpers zerriss das Monster in mehrere Stücke und warf diese in den Flur, wo sich ein immer stärker werdender metallischer Geruch ausbreitete. Mittlerweile glich der Flur einem Schlachtfeld.

Janus stand voller Grauen im Türrahmen seines Zimmers und wagte sich nicht zu bewegen. Sein Atem ging stoßweise, kalter Schweiß lief von seinem Gesicht herab und dazu zitterte er am ganzen Leib. Er wagte es nicht, sich zu bewegen.

Für einen kurzen Moment ruhte der Blick des Dämons auf ihm. Er dachte schon, jetzt würde er direkt mit ihm weitermachen. Doch da setzte das unheimliche Wesen zum Sprung an, rannte durch den von Leichenteilen bestückten Gang, direkt auf das einzige Fenster geradeaus zu. Mit einem lauten Schlag sprang es direkt durch das verschlossene Fenster. Die Scheibe zersprang mit einem lauten Knall und Splitter verschwanden zusammen mit dem Dämon in der Tiefe.

Ungläubig blickte Janus in Richtung des kaputten Fensters. Er sah durch die zerbrochene Scheibe draußen den Regen nieder rieseln und konnte dabei einen leichten Luftzug wahrnehmen.