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Ich möchte Ihnen über eine spontane 14-tägige Reise nach Bangladesch berichten, zu der ich mich entschlossen habe, um dem alljährlichen Weihnachtswahnsinn im Dezember zu entfliehen. Wir alle lassen es uns gut gehen, werden in dieser Zeit des Jahres reichlich beschenkt und wollen trotzdem immer mehr und mehr. Aber wer denkt an die Menschen, denen es zu dieser Zeit ganz anders geht? Bangladesch gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Es ist eines der Länder, das einen großen Teil zur Textilindustrie beiträgt, damit wir uns hierzulande reich beschenken können. Doch wie feiern die Einheimischen dort Weihnachten? Und warum können die Menschen dort lachen? Über all das werde ich Ihnen berichten. Sie werden in diesem Ratgeber auch erfahren, was Bangladesch zu bieten hat, was dieses Land ausmacht und welch wunderschöne Erfahrungen man in einem Land machen kann, das vom Tourismus sehr unberührt ist. Das erwartet Sie: -Alles Wichtige vor dem Reiseantritt -Bangladesch, ein wunderschönes Land -Die besten Insider-Tipps und Besonderheiten -Wie Sie bares Geld sparen können -Die besten Unterkünfte und Restaurants -Praktische Packliste -und vieles mehr ...
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Seitenzahl: 85
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Das erwartet Sie in diesem Buch
Erste Gedanken zu Bangladesch
Bangladeschs Geschichte
Essen und Wasserversorgung
Vorbereitungen & Budget
Anreise & Ankunft
Sehenswürdigkeiten in Dhaka
Wie leben die Menschen?
Reiseziele
Bogra
Sylhet
Andere beliebte Reiseziele in Bangladesch
Der Abschied aus Bangladesch
Wie sind die Menschen?
Tipps
Mögliche Touren
Wissenswertes zusammengefasst
Packliste
Ich möchte Ihnen über eine spontane 14-tägige Reise nach Bangladesch berichten, zu der ich mich entschlossen habe, um dem alljährlichen Weihnachtswahnsinn im Dezember zu entfliehen. Wir alle lassen es uns gut gehen, werden in dieser Zeit des Jahres reichlich beschenkt und wollen trotzdem immer mehr und mehr.
Aber wer denkt an die Menschen, denen es zu dieser Zeit ganz anders geht? Bangladesch gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Es ist eines der Länder, das einen großen Teil zur Textilindustrie beiträgt, damit wir uns hierzulande reich beschenken können. Doch wie feiern die Einheimischen dort Weihnachten? Und warum können die Menschen dort lachen? Über all das werde ich Ihnen berichten.
Sie werden in diesem Ratgeber auch erfahren, was Bangladesch zu bieten hat, was dieses Land ausmacht und welch wunderschöne Erfahrungen man in einem Land machen kann, das vom Tourismus sehr unberührt ist.
Bangladesch, ein Land in Südasien, wird von den meisten Menschen mit der Textilindustrie in Verbindung gebracht. Das Land ist nach China der zweitgrößte Textilproduzent der Welt. Nur ist Bangladesch mit einer Fläche von 147.570 km2bedeutend kleiner.
Oft wird einem bei dem Gedanken, dass die Menschen dort Tag und Nacht arbeiten und das für gerade mal 40 Euro im Monat, mulmig zumute. Denn Bangladesch gehört zu den Niedriglohnländern dieser Welt. Trotz der vorherrschenden Ausbeutung ist die Textilindustrie ein sehr bedeutender Wirtschaftsfaktor für das Land. Denn diese hat zum Abbau der Armut geführt, damit eine höhere Lebenserwartung geschaffen und auch zur Senkung der Kindersterblichkeit beigetragen. Aber sind die Menschen dort glücklich? Und was verführt zu einer Reise nach Bangladesch? Ich werde es herausfinden.
Schon oft bin ich in Asien gewesen, habe Inseln wie das schöne Borneo gesehen, war in Sri Lanka und auf den Malediven. Überall war ich von schöner Natur umgeben, das Meer nie weit und die Menschen waren aufgeschlossen. Oft sah ich dort auch Armut. Aber kann ich auch mit der Dimension der Armut in Bangladesch umgehen? Kann ich mit der Dichte der Menschen von etwa 165 Millionen Einwohnern umgehen?
Die Fragen und all die Herausforderungen, die auf mich warten, nehme ich als einzigartiges Abenteuer an. Denn genau das wird diese Reise: ein Abenteuer!
Es ist mir ein Anliegen, all das, was man für gewöhnlich über Bangladesch hört und liest, selbst zu erfahren. Ich möchte das größte Mangrovengebiet der Welt sehen, die bunten, pulsierenden Märkte und die Teeplantagen. Vor allem möchte ich aber Menschen begegnen, denen Weihnachten womöglich ebenso egal ist wie mir, da die Mehrheit der Bevölkerung islamisch geprägt ist. Rund 90 Prozent aller Bengali (so lautet die Bezeichnung für die Einwohner Bangladeschs) gehören dem Islam an. Somit ist dieser die Staatsreligion. Der Hinduismus ist mit etwa 9% der Gesamtbevölkerung die zweitgrößte Religion Bangladeschs und der Buddhismus steht mit einer geschätzten Anhängerzahl von 0,7% (etwa eine Million Menschen) an dritter Stelle.
Die meisten Einwohner sprechen ihre Muttersprache, die „Bangla“ oder „Bengalisch“ genannt wird. Diese gehört zu den am häufigsten gesprochenen Sprachen auf der ganzen Welt. In Bangladesch sprechen sie 98 von 100 Menschen. Diese Sprache muss man einfach einmal gehört haben, auch wenn man diese natürlich nur als Klang wahrnimmt, ohne die Worte und deren Bedeutung zu verstehen.
Und so bereite ich also mich auf mein Abenteuer vor. Ich möchte dem Weihnachtswahnsinn entfliehen und stattdessen die Schönheiten am Ganges erkunden – etwas, dass sich wahrscheinlich nicht viele Touristen zutrauen. Meine Vorbereitungen finden im Dezember in Deutschland statt. In einem Land, in dem ich mit rund 83 Millionen anderen Menschen lebe und in dem es den Einwohnern verhältnismäßig gut geht. Die meisten leben hier mit einem Dach über dem Kopf, festem Boden auf ihren Wegen und besitzen mehr als fünf Kleidungsstücke. Aus den Schränken lachen uns bunte Farben entgegen und wir überlegen nur allzu oft, was wir heute bloß anziehen sollen, weil wir uns selbst zu wichtig sind. Doch keiner schenkt dem eingenähten Schild mit der Aufschrift „Made in Bangladesh" nähere Beachtung.
In Bangladesch wurde dieser Stoff zuerst von Frauen und Kindern in den Händen gehalten, um ihn für uns in die gewünschte Form zu bringen – und dass, weil ihnen ihre eigene Familie wichtig ist! Vielleicht auch, um unser Herz höher hüpfen zu lassen mit schönem Lila.
Ihre Familien sehen die meisten Näher*innen tagsüber allerdings nur ca. 2 Stunden, denn 12 Stunden am Tag arbeiten sie und dass für nur 40 Euro im Monat. Und warum? Damit wir in den Läden immer neue Farben sehen, die uns Freude bereiten – wenn auch oft nur für einen kurzen Moment. Ganz egal, wie viel wir dafür ausgeben: Diese Menschen verdienen 1,30 Euro am Tag!
Unser Leben ist geprägt von Schnelllebigkeit, wir sind kurz zufrieden, aber dieses Gefühl wird nie gestillt. Auf dem Rücken von Menschen, die nicht gesehen werden (wollen), leben wir unseren scheinbaren Frieden und betrachten unser Gegenüber ganz genau. Angesteckt vom Geschmack der Freundin wollen wir dasselbe Lila auch an uns sehen. Und in diesem sitzen wir dann viel zu oft bei unseren Familien an Weihnachten und setzen ein lügnerisches Lächeln auf. Aber vielleicht bringt das was und wir bekommen den tollen Mantel geschenkt, den wir bei Zalando gesehen haben.
Und das, während in Bangladesch eine junge Frau aus vollem Herzen eine Träne weint, weil sie ihren Sohn nicht sehen kann. Und wir blicken ungläubig drein, wenn das Geschenk an uns ein selbstgehäkelter Schal von Oma ist, der auch noch Bommeln an den Fransen hängen hat. „Wie sie das bloß gemacht hat? - Naja egal! Danke, Oma!" Aber wer dankt der weinenden Frau?
Kein „Danke" ist so laut, dass es bis Bangladesch schallt und dennoch gilt das Land trotz seiner Tränen, seiner Armut, der Ausbeutung und des Hochwassers auch als eines der glücklichsten dieser Welt. Die für uns unsichtbaren Gesichter lachen ehrlich. Und Bangladesch hat eine Kraft, die es nicht einzuschätzen weiß, damit wir hier so funktionieren können. Ich bin gespannt wie sich das Land dem ganzen schlägt und bin so froh, in ein paar dieser Gesichter schauen zu dürfen und hoffentlich mit ein wenig Glück angesteckt zu werden.
Wenn ich von Bangladesch spreche, denken die meisten, das Land sei ein Teil von Indien. Der Gedanke ist auch nicht ganz falsch, denn die Geschichte von Bangladeschs ist noch jung. Bangladesch ist ein Staat in Südasien. Das Land grenzt im Süden an den Golf von Bengalen, im Südosten an das heutige Myanmar und zu einem großen Teil an Indien. Der Begriff „Bangla“ ist abgeleitet von der Region Bengalen und „Desh“ bedeutet ins Deutsche übersetzt „Land“.
Im Jahre 1947 endete die britische Kolonialherrschaft im indischen Subkontinent. Dies führte zur Gründung der unabhängigen Staaten Indien (hinduistisch geprägt) und Pakistan (muslimisch geprägt). Pakistan selbst war bis zum Jahre 1971 in Westpakistan (dem heutigen Pakistan) und Ostpakistan geteilt.
Zwischen beiden Staaten gab es viele Uneinigkeiten und Ostpakistan forderte die Unabhängigkeit. Es kam zum Krieg, den Ostpakistan mit indischer Unterstützung gewann. Das Land wurde 1971 unabhängig, erhielt den Namen „Bangladesch“ und war zunächst ein demokratisches Land. Das änderte sich, als im Jahre 1975 der Regierungschef ermordet wurde. Das Land unterlag bis 1990 einer Militärdiktatur. Heutzutage herrscht in Bangladesch zwar wieder Demokratie, aber das Land ist gezeichnet von Unruhen und Korruption.
Die Landschaft ist flach und es münden drei große Flüsse in den Golf von Bengalen, einem Randmeer des Indischen Ozeans: der Ganges, Brahmaputra und der Meghna. Durch die Schneeschmelze im Himalaya kommt es jährlich zu Flut- und Hochwasserkatastrophen. Auch Obdachlosigkeit und Hungersnöte lösen große Unzufriedenheit in der Bevölkerung aus. Die Umweltkatastrophen und das rasante Bevölkerungswachstum verhindern eine Besserung der Situation. Damit Sie eine bessere Vorstellung davon bekommen: Bangladesch hat etwa doppelt so viele Einwohner wie Deutschland, ist aber nur halb so groß.
Am 21. Februar wird der Internationale Tag der Muttersprache, der an die sprachliche und kulturelle Vielfalt erinnern soll, gefeiert. Unsere bengalischen Freunde und Gastgeber waren überrascht, dass dies bei uns nicht bekannt ist, denn in Bangladesch ist dies einer der bedeutendsten Feiertage.
Die Bangladeschi sind stolz auf ihre Sprache. Auch der erste asiatische Literaturpreisträger Rabindranath Tagore kam aus der Region, dem heutigen Kalkutta (Indien) und schrieb auf Bengali. Doch im Jahr 1952, als Bangladesch noch zu Pakistan gehörte, sollte die einheitliche Sprache Urdu als allgemeine Amtssprache eingeführt werden. Dagegen kämpften bangladeschische Studenten. Man spricht heute von dem einzigen Krieg, bei dem es um die Sprache ging. Ein Denkmal in Dhaka erinnert daran, dass während der Demonstration im Februar 1952 diese Studenten für den Tag der Muttersprache gelebt haben und dafür gestorben sind. Seit 2000 wird der Internationale Tag der Muttersprache auf Vorschlag der UNESCO festgeschrieben.
In Bangladesch gibt es eine sehr vielfältige Küche. Da die meisten Menschen aber sehr arm sind, können sie sich nicht alle notwendigen Zutaten leisten. Die ärmsten von ihnen, bei denen es oft darum geht, irgendwie satt zu werden, ernähren sich vor allem vom wichtigsten Nahrungsmittel überhaupt: dem ungewürzten Reis.
Auch sauberes Trinkwasser gibt es nicht überall. Oft sieht man Händler, die Wasser verkaufen. Vor allem als Tourist muss man aber darauf achten, kein Trinkwasser von der Straße zu kaufen. Es ist