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Durch die zunehmende Globalisierung der Märkte dynamisieren sich Handel, Finanzströme und technische Entwicklungen. Es wird mächtige Gewinner und ohnmächtige Verlierer geben. Dies betrifft ganze Staaten und einzelne Menschen. Bei den Banken und Börsen wird weltweit jeden Monat das Wertvolumen des gesamten Weltvermögens durch die Finanzkanäle der Märkte geleitet. Diese Finanzströme bewirken Zahlungsausgleiche, jedoch zugleich auch eine dynamische Umverteilung von Vermögen. Nach dem Oxfam-Bericht von 2018 besitzen mittlerweile 1% der Weltbevölkerung so viel wie die übrigen 99%. Inwieweit sind Zentralbanken - und damit unser Geldsystem -, Banken und Börsen an dieser Vermögensumverteilung beteiligt? Egal, ob man Akteur oder Verweigerer ist, ganz gleich, ob man Profiteur oder Verlierer ist, das System dreht sich immer schneller und dreht alle mit. Niemand kann es anhalten oder wirklich aussteigen. Niemand kann die nächste Finanzkrise und die darauf folgende Wirtschaftskrise wirklich verhindern. Bei diesem Finanzsystem kann Geld mit Geld gemacht werden. Das ist verführerisch. Immer wieder gehen verantwortliche Akteure vom Finanzmarkt gesetzeswidrig mit den angehäuften Milliarden-Vermögen der unwissenden Kunden in risikoreiche Finanzgeschäfte. Oder es wird versucht mit Falschversprechungen von schwindelerregenden Renditen an das Geld anderer zu kommen. Im letzteren Fall ist jedoch bei Beratungserfolg eine gewisse Gier auf beiden Seiten daran beteiligt. Politiker und verantwortliche Manager aus dem Finanzwesen stellen Fakten und Zusammenhänge des Finanzsystems häufig so dar, als basieren diese auf Naturgesetze. Aus gewisser Sicht haben Wettergeschehen und Wirtschaftsgeschehen gewisse Parallelen - nach einem Unwetter wird sicherlich irgendwann einmal wieder die Sonne scheinen. Zu guter Letzt scheinen insgesamt jedoch Banken und Börsen zumindest eine Gemeinsamkeit mit Spielcasinos zu haben: Langfristig gewinnen diese immer. Das Buch gibt in möglichst knappen Darstellungen und nachvollziehbaren Modellrechnungen Antworten auf die Fragen: - Welche wesentlichen Aufgaben haben Banken und Börsen im Finanzsystem? - Mit welchem Finanzvolumen wird an den verschiedenen Finanzmärkten gehandelt? - Was sind die möglichen Defekt-Stellen im Finanzsystem und gibt es Alternativen? - Welche Faktoren haben zu Finanzkrisen und Wirtschaftskrisen geführt und was waren die Folgen? - Wie ist das Weltvermögen verteilt und welche Entwicklungen sind hierbei zu beobachten? - Welche Wirkungsmomente haben die Finanzströme bei der Vermögensumverteilung? - Werden Markt und Börse zu einem Computerspiel, an dessen Ende einer alles gewinnen wird?
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Seitenzahl: 79
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Günter Neumann
Banken, Börsen und Finanzkrisen
Fakten, Zahlen und Statistiken - Vermögen - quod vadis?
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Einleitung
1.0 Banken und Börsen
1.1 Banken
1.2 Finanzkrise 2007
1.3 Bankenkrisen nach 2010
1.4 Weiter so 2018
1.5 Bankensterben in Deutschland
1.6 Wem gehören die Banken?
2.0 Börsen
2.1 Börsen-Handel
2.2 Devisen-Handel
2.3 Wem gehören die Börsen?
2.3 Börsen-Software
2.4 Börsenschwindel und Marktbeeinflussung
2.6 Fonds und falsche Versprechungen
2.7 Boni, Prämien und Abschiedsgeschenke
3.0 Währungssysteme
3.1 Bitcoin & Co.
4.0 Vermögen und Schulden
4.1 Bevölkerungsentwicklung
4.2 Bruttoinlandsprodukte
4.3 Weltvermögen
4.4 Schuldenberge weltweit
4.5 Umverteilung des Vermögens
5.0 Wird der Weltmarkt zu einem Computerspiel?
5.1 Spieltheorie - Spielregeln und Zielfunktionen
5.2 Computerspiele
5.3 Das Glücksspiel
5.3 Das Bankenspiel
5.4 Das Börsenspiel
5.5 Das Endspiel
6.0 Epilog
A1.1 Banken in Deutschland
A1.2 Die größten Banken der Welt
A2.1 Hyperinflation 1923
A2.2 Weltwirtschaftskrise 1929
A2.3 Begriffe aus Banken- und Finanzwesen
A2.3 Bedeutende Börsenplätze der Welt
A2.5 Börsen-Begriffe
A2.6 Forex-Begriffe
A3.1 Kryptowährungen
A4.1 Bevölkerungsentwicklung
A4.2 Weltvermögen
A4.3 Weltschulden 2017
A5.0 Globalisierung
Impressum neobooks
Autor: Günter Neumann
Banken, Börsen und Finanzkrisen
Fakten, Zahlen und Statistiken
Vermögen - quod vadis?
Vermögensumverteilung
durch das
Banken- und Börsenspiel
Berlin, April 2018
Copyright Verfasser
Einleitung
Durch die zunehmende Globalisierung der Märkte dynamisieren sich Handel, Finanzströme und technische Entwicklungen. Es wird mächtige Gewinner und ohnmächtige Verlierer geben. Dies betrifft ganze Staaten und einzelne Menschen.
Bei den Banken und Börsen wird weltweit jeden Monat das Wertvolumen des gesamten Weltvermögens durch die Finanzkanäle der Märkte geleitet. Diese Finanzströme bewirken Zahlungsausgleiche, jedoch zugleich auch eine dynamische Umverteilung von Vermögen. Nach dem Oxfam-Bericht von 2018 besitzen mittlerweile 1% der Weltbevölkerung so viel wie die übrigen 99%.
Inwieweit sind Zentralbanken - und damit unser Geldsystem -, Banken und Börsen an dieser Vermögensumverteilung beteiligt?
Egal, ob man Akteur oder Verweigerer ist, ganz gleich, ob man Profiteur oder Verlierer ist, das System dreht sich immer schneller und dreht alle mit. Niemand kann es anhalten oder wirklich aussteigen. Niemand kann die nächste Finanzkrise und die darauf folgende Wirtschaftskrise wirklich verhindern.
Bei diesem Finanzsystem kann Geld mit Geld gemacht werden. Das ist verführerisch. Immer wieder gehen verantwortliche Akteure vom Finanzmarkt
gesetzeswidrig mit den angehäuften Milliarden-Vermögen der unwissenden Kunden in risikoreiche Finanzgeschäfte. Oder es wird versucht mit Falschversprechungen von schwindelerregenden Renditen an das Geld anderer zu kommen. Im letzteren Fall ist jedoch bei Beratungserfolg eine gewisse Gier auf beiden Seiten daran beteiligt.
Politiker und verantwortliche Manager aus dem Finanzwesen stellen Fakten und Zusammenhänge des Finanzsystems häufig so dar, als basieren diese auf Naturgesetze. Aus gewisser Sicht haben Wettergeschehen und Wirtschaftsgeschehen gewisse Parallelen - nach einem Unwetter wird sicherlich irgendwann einmal wieder die Sonne scheinen.
Zu guter Letzt scheinen insgesamt jedoch Banken und Börsen zumindest eine Gemeinsamkeit mit Spielcasinos zu haben: Langfristig gewinnen diese immer.
Das Buch gibt in möglichst knappen Darstellungen und nachvollziehbaren Modellrechnungen Antworten auf die Fragen:
- Welche wesentlichen Aufgaben haben Banken und Börsen im Finanzsystem?
- Mit welchem Finanzvolumen wird an den verschiedenen Finanzmärkten gehandelt?
- Was sind die möglichen Defekt-Stellen im Finanzsystem und gibt es Alternativen?
- Welche Faktoren haben zu Finanzkrisen und Wirtschaftskrisen geführt und was
waren die Folgen?
- Wie ist das Weltvermögen verteilt und welche Entwicklungen sind hierbei zu
beobachten?
- Welche Wirkungsmomente haben die Finanzströme bei der
Vermögensumverteilung?
- Werden Markt und Börse zu einem Computerspiel, an dessen Ende einer alles
gewinnen wird?
Banken und Börsen stehen sich in der Finanzwirtschaft bekanntermaßen sehr nahe. Die Kernaufgaben von Banken sind Dienstleistungen im Kapital-, Kredit- und Zahlungsverkehr.
An Börsen werden Wertpapiere, Devisen und Waren nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage gehandelt. Auf Grundlage der Handelszahlen werden die amtlichen Kurse berechnet und bekanntgegeben.
Banken und Börsen unterliegen in Deutschland der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Die Bafin beaufsichtigt auf Grundlage staatlicher Regulierungsvorgaben Banken, Versicherungen sowie den Handel mit Wertpapieren.
Auf europäischer und außer-europäischer Ebene existieren weitere internationale Aufsichtsinstitutionen.
Links:
Bafin: www.bafin.de
Bankenaufsicht der EU: www.eba.europa.eu
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich: www.bis.org
Prinzipiell lassen sich Banken in folgende Arten unterscheiden:
- Banken für das Kreditgeschäft
- Banken für die Verwaltung von Spareinlagen
- Banken für die Verwahrung und den Handel mit Wertpapieren und Devisen
Zudem lassen sie sich in drei Bankentypen einteilen:
- Öffentlich-rechtliche Banken
- Genossenschaftsbanken
- Privatbanken
Die Kunden von Banken werden unterteilt in:
- Standard Privatkunden
- Vermögende Privatkunden
- Firmenkunden
- Staaten und Gebietskörperschaften
- Banken (Interbankenhandel)
In Deutschland ist die Deutsche Bundesbank allen Banken übergeordnet. Für das Betreiben einer Bank ist eine Banklizenz notwendig.
Als Zentralbank (Nationalbank) übernimmt die Deutsche Bundesbank Aufgaben der deutschen Geld- und Währungspolitik. Eine der Kernaufgaben von Zentralbanken ist die Ausgabe von Banknoten. Diese Banken werden auch als Notenbanken bezeichnet.
Banknoten werden in Deutschland in der Bundesdruckerei gedruckt.
Zentralbanken sind verantwortlich für die Stabilität der Preise und Landeswährungen.
Sie halten Währungsreserven und verleihen anderen Banken Geld zu einem durch sie selbst festgelegten Leitzins. Ihre Aufgabe ist es zudem, untergeordnete Banken zu beaufsichtigen.
Bekannte nationale Zentralbanken anderer Staaten:
- USA: Federal Reserve (Fed)
- Großbritannien: Bank of England
- Frankreich: Banque de France
Übergeordnete Zentralbanken sind zum Beispiel:
- Europäische Zentralbank (EZB)
- Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)
- Weltbank (World Bank)
Innerhalb der Europäischen Union ist die Europäische Zentralbank den nationalen Zentralbanken der EU-Staaten übergeordnet.
Die EZB ist bestimmend für die europäische Geld- und Währungspolitik, legt den Leitzins für den Euro-Raum fest, genehmigt die Ausgabe von Banknoten, verwaltet Währungsreserven und beaufsichtigt die Banken der EU.
Als Weltbank (World Bank) wird eine mehr-spartige internationale Entwicklungsbank-Organisation bezeichnet, die ihren Hauptsitz in der amerikanischen Hauptstadt Washington hat. Sie ist Teil der Vereinigten Nationen (UN).
Eine bekannte Teilorganisation dieser Bank ist die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.
Sie diente nach dem Zweiten Weltkrieg anfangs wesentlich der Stabilisierung des durch den Krieg zerstörten Europas.
Ein wichtiger Wert für die marktrelevante Größeneinordnung von Banken ist das Handelsvolumen. Das Handelsvolumen allein der Deutschen Bank in London betrug 2018 etwa 1.100 Milliarden EUR täglich.
Wichtige Großkunden und Handelsobjekte von Banken sind:
- Notenbanken: Geldreserven aufstocken
- Länder und Bundesländer: Absicherung gegen Zinsschwankungen
- Unternehmen: Fremdwährungen
Links:
EZB: www.ecb.europa.eu/ecb/html/index.de.html
Fed: www.federalreserve.gov
Word Bank: www.worldbank.org
Es begann im August 2007 mit der Immobilienkrise in den USA.
Der Subprime-Markt (Hypothekendarlehen-Markt) kam ins Wanken und die daraus entstehende Krise internationalisierte sich. Auch in anderen Ländern wie Spanien, Irland oder Island entwickelte sich zeitgleich eine ähnliche Immobilienblase.
Ursache und Wirkung lassen sich in komplexen Systemen nicht immer ganz klar trennen. Dieses als Anmerkung bezüglich der nachfolgenden Listungen in der Sache.
Die Ursachen der Krise waren:
- Geringe Bonität (Rückzahlkraft) vieler US-Kreditnehmer
- Zu geringe Eigenkapitalquote der Immobilienkäufer
- Starker Anstieg nur zu Spekulationszwecken gebauter Immobilien
- Verkauf fauler Hypothekenkredite in Form verbriefter US-Wertpapiere (Derivate),
mit einer 1a-Rating-Bewertung AAA versehen,
an europäische und asiatische Banken
- Fehleinschätzung und -Beratung auf Grundlage guter Rating-Bewertung auf
Grundlage vermeintlicher Immobilien-Sicherheit
- Weltweiter Anstieg des Handels mit undurchsichtigen Finanzprodukten
(Wertpapiere)
- Zins-Anstieg bei den Interbankfinanzkrediten
- Versagen der Aufsichtsbehörden und der Politik
- Im Zuge steigender Kreditzinsen fielen vermehrt Kredit-Rückzahlungen aus
- Durch eine steigende Zunahme von Zwangsversteigerungen kam es zur Anhäufung
von bankseitigen Verlusten
Daraus entwickelte sich in den folgenden Monaten eine globale Banken- und Finanzkrise und endete beinahe in einer Weltwirtschaftskrise.
Die Folgen waren:
- Die Immobilienpreise in den USA und anderswo fielen haltlos und rasant
- Der Handel mit Verbriefungen kam zum Erliegen
- Zusammenbruch der amerikanischen Großbank Lehman Brothers am 15.
September 2008
- Verstaatlichung von Banken
- Erhöhung der Staatsverschuldungen durch die Übernahme oder Rettung der
Pleite-Banken.
- Zusammenbruch der Bauwirtschaft
- Folge-Insolvenzen auch in anderen Branchen (zum Beispiel in den USA der
Autohersteller General Motors)
- Wirtschaftliche Rezession und Vertrauensverlust bezüglich Papiergeldwährungen
- Anstieg der Gefahr von Staatsinsolvenzen (zum Beispiel Griechenland, 2009)
- Gegen zahlreiche Herausgeber (in der Regel Banken) von Verbriefungen wurden
hohe Bußgelder ausgesprochen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt die weltweit entstandenen Wertpapierverluste im Zusammenhang mit der Krise auf zirka 4.000 Milliarden US-Dollar. Das entspricht etwa dem deutschen Bruttoinlandsprodukt eines Jahres.
Der reale Gesamtverlust durch krisenbedingte Firmeninsolvenzen, Arbeitsplatzverluste und dergleichen liegt sicherlich weit höher.
Zur Vermeidung von drohenden Bankinsolvenzen wurden in vielen Ländern sogenannte Bad Banks geschaffen. Diesen staatlichen oder Bank-eigenen Bad Banks wurden die faulen Kredite zugewiesen, die vor der Krise in Form verbriefter Wertpapiere (Derivate, Zertifikate) von Banken herausgegeben worden waren. Die Haftung und die Kreditausfallrisiken für die Bad Banks wurde entsprechend dieser
politischen Verfahrensentscheidung von den Steuerzahlern übernommen.
Die Steuerzahler tragen damit letztendlich die Folgen negativ verlaufender Spekulationsgeschäfte. Sie zahlen damit zudem Teile der bereits ausgekehrten Gewinnausschüttungen, Provisionen und Boni von Aktionären, Wertpapierhändlern und Bankmanagern, die für diese Krise verantwortlich waren.
Aussichten:
Mit ursächlich für die Krise 2007 waren billige Kredite. Mit Hilfe der nachfolgenden Niedrigzinspolitik in der EU und den USA werden die angehäuften Verschuldungen abgebaut und angestrebt, die Investitions- und Konsum-Bereitschaft von Unternehmen und Bürgern zu heben. Allerdings waren billige Kredite ursächlich mit Auslöser der Krise von 2007.
Links:
IWF: www.imf.org
Finanz-Krise 2007: www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/boerse/pwiefinanzkrise100.html
Die gefährlichsten Banken der Welt: www.fondsprofessionell.de/news/unternehmen/headline/und-die-gefaehrlichsten-banken-der-welt-2017-sind-138900/newsbild/2/
Auch nach der Krise von 2007 bleiben Meldungen über Bankenkrisen nicht aus. Diese Meldungen kommen aus Ländern wie: Irland, Italien, Portugal, Spanien und Zypern. In Deutschland kam 2016 die Deutsche Bank wieder in den Fokus der Krisenbeobachtung.
Die Ursachen für die Krisen sind unterschiedlich: Da ist zum eine die Niedrigzinspolitik, die Zahlungen von hohen Geldstrafen wegen Gesetzesverstöße
(insbesondere in den USA) und die aus den Kreditschwemmen resultierenden Finanzierungen von absurden Projekten.