Basisch Fit Gesund - Nicole Riedel - E-Book

Basisch Fit Gesund E-Book

Nicole Riedel

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Beschreibung

In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie den basischen Lebensstil in Ihren Alltag integrieren können. Von der Auswahl der richtigen Lebensmittel bis hin zu Zubereitungstipps - hier finden Sie alles, was Sie für Ihren Einstieg wissen müssen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung mit vielen Rezeptvorschlägen bietet klare und leicht verständliche Anweisungen, die sie durch den Prozess der Ernährungsumstellung führt, um Ihre Gesundheit zu verbessern, Ihr Wohlbefinden zu steigern und fitter im Alltag zu sein. Die basische Ernährung hat viele Vorteile. Sie hilft, den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken. "Basisch Fit Gesund" ist nicht nur ein Ratgeber, sondern ein praktischer Begleiter auf dem Weg zu einem gesünderen Leben. Es inspiriert dazu, bewusst auf die eigene Ernährung zu achten und die positiven Veränderungen zu spüren.

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Seitenzahl: 103

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Eine Einführung in den basischen Lebensstil mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung und vielen, leckeren und unkomplizierten Rezepten

Inhaltsverzeichnis

Meine Geschichte

Theorie

Homöostase

Ernährung im Wandel der Zeit

Darmgesundheit

Säure-Basen-Haushalt

Bevor es losgeht

Ernährungsprotokoll

Selbstanalyse und Ziele

Ernährungsumstellung

Wasser

Grün essen

Frühstück

Mittag

Abendessen

Zwischenmahlzeiten

Wie geht es weiter

Vitamin B12 und D

Grußwort

Quellen

Rezeptverzeichnis

Meine Geschichte

"Geht das wieder weg?"

war meine naive Frage als die Assistenzärztin mir offenbarte, dass ich Multiple Sklerose habe. Ich hatte keine Ahnung, was Multiple Sklerose ist. Klar, den Begriff hatte ich schon einmal gehört. Das war es dann auch schon. Bis auf die Beschwerden in den letzten drei Monaten war ich doch fast immer gesund.

Wie ich später erfuhr, waren die enormen Kopfschmerzen zehn Jahre zuvor bereits die ersten Symptome. Im August/September 1996 fingen sie an und begleiteten mich zwei Monate lang. Danach verschwanden sie von einem auf den anderen Tag - so wie sie mir auch erschienen waren. Da handelsübliche Kopfschmerztabletten nichts halfen, ging ich fast wöchentlich zum Arzt. Mein Schädel wurde geröntgt. Ich bekam eine Überweisung zum CT und zum Psychiater; alles ohne Befund. Nachdem die Schmerzen weg waren, verfolgte ich die Sache nicht weiter. Wozu auch???

Im Februar 2006 hatte ich plötzlich Missempfindungen am Bauch beim Duschen; sprich auf der linken Seite fühlte es sich an als würde ein kalter Wasserstrahl auftreffen obwohl es wohlig warmes Wasser war. Es kam mir komisch vor. Aber ich machte mir nicht so viele Gedanken. 'Wird schon wieder weg gehen', dachte ich mir. Und das tat es dann auch.

Kurze Zeit später wachte ich nachts schreiend vor unerträglichen Schmerzen an der Wirbelsäule auf. Nach drei solchen Nächten ging ich zum Arzt und orderte eine Spritze gegen die Schmerzen. Was soll ich sagen? Die Schmerzen waren weg und blieben weg.

Ende April bemerkte ich an einem Fernsehabend, dass meine Augen schlechter geworden sind. Ich wunderte mich zwar, aber ja, ich hatte nicht umsonst eine Brille. Am nächsten Tag konnte ich den Daumen und den Zeigefinger der linken Hand nicht mehr bewegen. Es beunruhigte mich, aber ich hatte keine Lust, zum Arzt zu gehen. Auf Drängen meines damaligen Freundes fuhren wir an einem Samstagnachmittag zur Notaufnahme. Die Ärztin erklärte mir, dass bei Lähmungserscheinungen das Zentrale Nervensystem involviert sei. So erhielt ich eine Einweisung ins teuerste "Hotel" der nächstgrößeren Stadt.

Mit Verdacht auf Schlaganfall wies man mir ein Bett in einem Beobachtungszimmer zu. Darin lag eine alte Dame, also in dem Zimmer jedoch in einem anderen Bett. Sie war nicht ansprechbar. Sie tat mir leid. ABER es konnte unmöglich sein, dass ich mit 28 Jahren so krank war wie diese alte Dame. Ich weigerte mich "krankenhausfein" umzuziehen. Stattdessen setzte ich mich störrisch auf das Bett: Was bitte sollte das denn? Rumsitzen kann ich auch zu Hause!!! Eine gefühlte halbe Stunde später kam eine Ärztin zu mir und meinte: "Sie wollen wohl nicht hierbleiben?!" ’Nö, wollte ich nicht', dachte ich und sagte: "Also, wenn sich jetzt am Wochenende hier nichts tut, kann ich auch wieder nach Hause." Daraufhin durfte ich ein anderes Zimmer beziehen.

Es war der 1. Mai 2006 als man mir berichtete, dass ich MS habe. Am Tag zuvor (Jahaa an einem Sonntag! Ich kleiner Terrorzwerghabe richtig Ballett gemacht, dass es vorwärtsging) war die Lumbalpunktion. Dabei wird Nervenwasser aus dem Wirbelkanal in Höhe der Lenden entnommen. Wahrscheinlich wäre es mir besser gegangen, wenn die Ärztin gleich beim ersten Mal getroffen hätte.

Seitdem hatte ich starke Kopfschmerzen. Dagegen bekam ich eine Schmerztablette. Die half nicht. Deshalb bekam ich noch eine, die auch nicht half.

Die Schmerzen waren so unerträglich. Mir wurde schlecht, sobald ich aufstand.

Zwei Tage später, am Mittwoch sollte ich zum MRT. Das Kranken-hauspersonal interessierte sich nicht für meinen Gesundheitszustand. Erst als ich mich in den Flur - sorry - übergab, stützte mich eine Pflegerin und geleitete mich mit Schälchen zum Krankenwagen, der mich zum MRT fuhr.

Vom MRT weiß ich nicht mehr viel. Dort befanden sich zwei Damen, die die Untersuchung durchführten. Ich unterrichtete sie gleich, dass ich Platzangst habe. Ich meine so richtig; nicht eingebildete Angst, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ich bekam wieder einmal eine Tablette, durfte warten und bekam noch eine.

Dann wurde ich für das MRT vorbereitet. Ich wurde angeschnallt und mit dem Schlitten ging es ab ins Innere der Röhre. Alles fertig und die zwei Damen verließen den Raum. Und ich? Gleich hinterher! Ich habe keine Ahnung, wie ich das angestellt habe.

Donnerstag, der 4. Mai 2006. Ich aß kaum noch etwas. Abgesehen davon, dass mir das Essen nicht schmeckte, mangelte es mir auch an Appetit. Wo sollte der auch herkommen? Ich bewegte mich kaum, da ich immer noch derbe Kopfschmerzen hatte. Am Nachmittag kündigte mir eine Schwester an, wenn ich weiterhin nichts essen würde, darf ich eine Etage höher ziehen, auf die Psychiatrische. Wie einfühlsam! Da hat jemand seine Berufung gefunden! ***lronie off***

Schwester Cindy

Nach der Diagnose machte man sich nicht die Mühe, mich über die Krankheit Multiple Sklerose aufzuklären. Es fiel nur der Kommentar: "Sie müssen nicht zwangsläufig im Rollstuhl landen." Welch' Trost! "Meiden Sie feuchtwarme Hitze. Alles andere können Sie im Internet nachlesen." Ja, das nenne ich kompetente Aufklärung. Abgesehen davon wohnte ich im Nirgendwo der Uckermark. Hier war der Buschfunk schneller als das Internet.

Meine behandelnde Ärztin klärte mich darüber auf, dass man die MS gut mit einer Basistherapie begleiten könnte, um Schübe zu verhindern und den Verlauf hinauszuzögern. Ich durfte mir sogar aussuchen, ob ich mich täglich, aller zwei Tage oder einmal in der Woche spritzen möchte. Was für eine Frage! Als jemand mit Spritzenphobie entschied ich mich für die letzte Option. "Am Freitag kommt Schwester Cindy und wird sie über alles aufklären", verabschiedete sich die Ärztin von mir.

Die Aussicht, dass man die Multiple Sklerose medikamentös behandeln kann, stimmte mich zuversichtlich. Ich war in dem Moment im Vertrauen, dass alles gut werden würde. Als man mir die Diagnose mitteilte, war es mir, als würde ich in ein tiefes Loch fallen. Da ich noch immer mit den Nachwirkungen der Lumbalpunktion zu kämpfen hatte und es mir wirklich sehr schlecht ging, rückte die Diagnose und wie mein Leben von nun an aussehen soll, in den Hintergrund. Ich wollte nur, dass diese unerträglichen Kopfschmerzen aufhörten und dass ich mich nicht permanent übergeben musste, sobald ich aufstand.

Da es mir physisch so schlecht ging, konnte ich mich gar nicht darüber freuen, dass ich meine Finger der linken Hand wieder bewegen konnte. Bereits nach der zweiten Infusion war das Taubheitsgefühl weg und ich konnte sie wieder bewegen. Am Ende der Cortisontherapie hatte ich die gleiche Kraft wie vorher. Auch wenn ich heute noch den Kopf schüttele, wie ich damals in diesem Krankenhaus behandelt wurde, was ich den Ärzten dort zugutehalten möchte: Sie haben sehr schnell reagiert. Vom ersten Tag der Lähmung bis zu meiner Entlassung war gerade eine Woche vergangen. In dieser Zeit führten sie die Cortisontherapie, Lumbalpunktion und MRT durch, stellten die Diagnose und es wurde mit der Basistherapie begonnen.

Am Freitag, 5. Mai 2006 war es so weit. MS-Schwester Cindy besuchte mich mit den Worten "Sie haben sich also für das Medikament A... (Das Medikament bleibt ungenannt, da ich hier keine Werbung platzieren möchte.) entschieden!" Nö!! Eigentlich hatte ich mich lediglich für einen Impfintervall entschieden jedoch nicht für ein Medikament. Darüber hatte keiner der Ärzte mich informiert. Und ich habe nicht gefragt. Alles schien mir so unwirklich, als würde das Geschehene an mir vorüberziehen und ich bin nur die Zuschauerin.

Schwester Cindy packte die benötigten Utensilien aus ihrer Tasche und erklärte mir alies. Dann sah ich die Nadel. Mir wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht. Ich bekam richtige Panik. Der Hinweis von ihr, dass dies meine einzige Möglichkeit sei, das Voranschreiten der Krankheit aufzuhalten, half mir in dem Moment gar nichts. Ich hatte Angst PUNKT. Und ich konnte mich wunderbar in diese Angst hineinsteigern.

Die MS-Schwester hatte zwischenzeitlich die Geduld mit mir verloren und musste das Zimmer verlassen. Irgendwann im Laufe des Nachmittags nahm ich all meinen Mut zusammen und ließ mir die Spritze in den Oberschenkel geben. So schlimm war es dann doch nicht. Gegen die Nebenwirkungen bekam ich wieder einmal eine Schmerztablette.

Einen wertvollen Hinweis erhielt ich von ihr noch. Nach Möglichkeit sollte ich mich Freitagabend spritzen, damit ich die Nebenwirkungen verschlafe und das Wochenende zum Erholen habe.

Mit der Injektion von A... hatte ich mich zur Entlassung aus dem Krankenhaus für den folgenden Tag qualifiziert. Als ich am nächsten Tag erwachte, sah ich auf dem rechten Auge nichts mehr. Und mit nichts meinte ich nicht schlechter, sondern NICHTS.

Wieder zu Hause

Beim Abschlussgespräch im Krankenhaus berichtete ich der Ärztin, dass ich auf dem rechten Auge nichts mehr erkennen konnte. Sie meinte nur, ich hätte jetzt Depressionen. Dann war sie fertig mit mir. Fertig war ich auch. Ich habe nicht weiter nachgefragt, denn ich wollte unbedingt nach Hause.

Wieder zu Hause sah ich wie die Natur sich innerhalb einer Woche verändert hat. Der Frühling hatte sich durchgesetzt.

Überall blühte der Löwenzahn. Das ganze Gegenteil von mir. Ich nahm alles wie im Film wahr. Noch immer hatte ich starke Kopfschmerzen von der Lumbalpunktion. Kopfschmerztabletten nahm ich keine; sie halfen nicht sondern schlugen mir auf den Magen. Dass ich im Krankenhaus kaum gegessen habe, war sicherlich auch maßgeblich dafür. Innerhalb einer Woche hatte ich 4 Kilogramm abgenommen.

Zu dieser Zeit machte ich mir über die Zukunft keine Gedanken. Ich wollte nur, dass diese wahnsinnigen Kopfschmerzen aufhörten.

Montagmorgen wurde ich bei der Neurologin im Ort vorstellig. Die Vorzimmerdame wollte mich mit den Worten: "Wir haben erst in drei Monaten wieder einen Termin frei.", wegschicken. Das erste Mal seit der Diagnose stand ich für mich ein "Ich habe JETZT unerträgliche Kopfschmerzen und ich brauche JETZT das Rezept für A...." "Dann setzen Sie sich ins Wartezimmer. Mit drei Stunden Wartezeit müssen Sie schon rechnen.", war die Antwort. Zeit hatte ich genügend. In diesem Zustand konnte ich nicht viel machen.

Mehr schlecht als recht hing ich auf dem Wartestuhl. Den Kopf stützte ich in der Horizontalen mit der Hand. Bloß nicht aufrecht. Dann wurden die Schmerzen so stark, dass ich mich übergeben musste. Mein linker Fuß schlief ein. Als ich aufgerufen wurde, bemerkte ich, dass mich alle Leute anschauten als ich in das Behandlungszimmer humpelte.

Das Gespräch war insofern wenig ergiebig, dass die Neurologin ebenfalls zu den Kopfschmerzen nur meinte: "Dann müssen Sie halt zwei Kopfschmerztabletten nehmen." Den Sehverlust meines rechten Auges kommentierte sie mit den Worten: "Frau Riedel, Sie haben MS, damit müssen Sie jetzt leben. Vielleicht wird es wieder besser." Immerhin konnte ich einen Teilerfolg verbuchen. Ich hatte das Rezept für A... in der Hand - und natürlich für Schmerzmittel gegen die Nebenwirkungen.

Aus mir unerklärlichen Gründen sollten Schmerzmittel der Ärzte neues Allheilmittel sein. Egal welchen Arzt ich vor mir hatte, Schmerzmittel konnte ich immer in schier unendlichen Mengen erhalten. Oftmals hatte ich das Gefühl, man schien es mir regelrecht aufzudrängen.

Die A...-Schwester

Um es vorwegzunehmen: Sie war der Hammer! Sie war das, was ich zu diesem Zeitpunkt gebraucht habe. Eine fröhliche Berliner Kodderschnauze, die es schaffte in der kurzen Zeit, in der sie bei mir war, mich mit ihrer Art aufzubauen. Kennst du das? Manchmal trifft man Leute im Leben, die einen mit ihrer Energie einfach mitnehmen. So war sie! Sie machte mir das Spritzen so viel erträglicher.

Nach einem kurzen Body-Scan mit ihren Argus-Augen stellte sie fest: "An Ihnen ist gar nichts dran. Da brauchen Sie die lange Nadel nicht. Ich gebe Ihnen eine kürzere." Ich war so erleichtert. Für mich war das Schlimmste der gruselige Gedanke, dass sich in mir eine lange Nadel befindet. Jetzt weiß ich, es war nur ein Gedanke. Ich kann daran arbeiten. Außerdem soll die Nadel nicht für immer in meinem Oberschenkel stecken bleiben. Aber damals war es für mich einfach furchtbar. Auch das Wissen, dass dieses Medikament in Form von Spritzen mir hilft, meine Lebensqualität weitestgehend ohne Einschränkungen zu erhalten, hat mir nicht geholfen. Ich hatte nicht nur Angst; ich hatte richtig Panik. Die MS Schwester nahm mir nicht die Angst, aber in ihrer Anwesenheit schaffte ich es.