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In der Selbstwirksamkeit und in der Ermächtigung zu sein bedeutet, dass du selbst der Steuermann deines Lebens bist. Selbstwirksame Menschen nehmen ihr Leben in die eigenen Hände, glauben an sich und dass sie für ihr Wohlergehen und ihr Glück selbstverantwortlich sind. Selbstwirksamkeit und Ermächtigung erzeugt Vertrauen und Zuversicht und widerspiegelt sich im Aussen in einem erfüllten Leben. In uns Menschen schlummert eine innere Kraft, die unser Leben mit all ihren Entscheidungen, Vorstellungen und schöpferischen Ideen unbewusst lenkt. Sie hat die Aufgabe, unser Denken und Fühlen anzuregen, aus dem wiederum Wachstum, Veränderung und Entwicklung entstehen kann. Selbstwirksamkeit und Ermächtigung stärken das eigene Potential, um seine Wünsche, Träume und Visionen zu realisieren und ein befreites Leben mit mehr Autonomie und Lebensgenuss zu erreichen. Je mehr wir dem Leben unseren persönlichen Stempel aufdrücken, umso mehr leben wir authentisch und im Einklang mit uns selbst.
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Seitenzahl: 273
Veröffentlichungsjahr: 2023
Silvia Scherzinger
Befreites Leben durch Selbstwirksamkeit und Ermächtigung
© 2023 Silvia Scherzinger
Zur Autorin
Silvia Scherzinger, geb. 1964
Pflegefachfrau
Arbeitet Teilzeit in einer psychiatrischen Klinik
Gemeinsam mit ihrem Ehemann führt sie die Praxis VitaBalance in Wil (Schweiz/Kanton St. Gallen) www.praxis-vitabalance.ch
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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Umschlagbild: Pixabay, von Alexas_Fotos (Bild vacations-2120259_1920)
Druck und Distribution im Auftrag von Silvia Scherzinger:
tredition GmbH, Halenreie 40-44,22359 Hamburg, Deutschland
ISBN
Paperback
978-3-384-06036-5
e-Book
978-3-384-06037-2
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Teil 1 Selbstwirksamkeit und Ermächtigung
Selbstwirksamkeit
Ermächtigung
Qualitäten und Fähigkeiten für Selbstermächtigung
Das Leben kreativ und schöpferisch gestalten
Selbstfürsorge
Geringes Selbstwertgefühl
Nicht leben im „Hier und Jetzt“
Achtsamkeit
Gelebte Achtsamkeit und ihre Vorteile
Bewusstsein und Bewusstheit
Stress
Was ist der Vagotonus?
Elf Vagusnerv-Übungen
Kraftquellen
Resilienz
Erfahrungen und Prägungen in der Kindheit
Transaktionsanalyse
Lebensskripte
Die vier Grundeinstellungen im Leben
Bannbotschaften
Antreiber
Sich selbst lieben und Erlaubnisse geben
Originalgefühle
Ersatzgefühle
Die drei Ich-Zustände
Transaktionen
Das Dramadreieck
Verhaltensmuster und Lebensüberzeugungen
Glaubensmuster oder Glaubenssätze
Kollektive Überzeugungen
Bewertungen und Deutungen
Gefühlsverdrängung/V erleugnung
Schuldzuweisungen
Schuldzuweisungen in Streitgesprächen
Kränkungen
Lügen, Täuschung, Schwindel
Schattenthemen
Projektionen
Schicksalsschläge
Stolpersteine
Die Selbstanalyse
Das Resonanzprinzip
Synchronizität
Synchronizität als Lebenswerkzeug
Ganzheit oder der Segen der Polarität
Von der Polarität zur Trialität oder das «sowohl als auch»-Prinzip
Teil 2 Die Macht der Gedanken
Bewusstwerdung deiner Gedanken
Die Entstehung und die Verwirklichung von Gefühlen und Gedanken
Negative Gefühle und Gedanken
Negative Gedanken und Grübeln
Negative Gedanken und Gefühle in Beziehungen
Dein Gewissen
Zwanghafte Gedanken
Angstgefühle
Autosuggestion
Körperliche Auswirkungen von Gedanken
Krankheit als seelische Botschaft
Verarbeitungsprozess von Krankheit
Anerkennen und akzeptieren
Krankheit: Schicksal oder Chance?
Resignieren oder hoffen
Die menschliche Haltung gegenüber Leid
Transformation
Gib Neuem eine Chance
Entscheidungen
Auswahlkriterien bei Entscheidungen
Die Angst vor Veränderungen
Teil 3 Intuition
Eingebung und Vorahnung
Wahrnehmung von Intuition
Wann trifft Intuition ein?
Umgang mit Eingebungen und Vorahnungen
Kopf oder Bauch?
Vorrausetzungen und Wahrnehmung für Intuition
Unsicherheiten und Chancen der Intuition
Problemlösungen durch Intuition
Das Bauchhirn
Gefühlsverwirrung bei Intuition
Teil 4 Das stumme Selbstgespräch
Der innere Dialog
Gedankenkarussell
Hörst du die Stimmen in deinem Kopf?
Die verschiedenen Stimmen im inneren Dialog
Die Selbstbeobachtung deines Selbstgespräches
Die bildliche Vorstellungskraft deines inneren Dialoges
Wie der innere Dialog deine Befindlichkeit beeinflusst
Selbsterfüllende Prophezeiungen
Die verschiedenen inneren Instanzen
Teilpersönlichkeiten im inneren Dialog
Die verschiedenen Teilpersönlichkeiten im inneren Dialog
Projektionen von Teilpersönlichkeiten
Die Akzeptanz von Teilpersönlichkeiten
Loslösung und Integration von Teilpersönlichkeiten
Die Willensschulung
Teil 5 Befreites Leben
Ziele
Meditation
Zwiegespräch mit deiner inneren Führung
Dein Höheres Selbst
Entdecke deine innere Kraft und Sehnsucht
Authentisch leben
Befreites und sinnvolles Leben
Persönlichkeitsentwicklung und Veränderung
Das Leben als Wandel- und Entwicklungsprozess
Durch Lebensreife zu Wachstum und Weisheit
Bewusstseinserweiterung
Schlussgedanken
Literaturverzeichnis
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Titelblatt
Urheberrechte
Selbstwirksamkeit
Literaturverzeichnis
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Teil 1 Selbstwirksamkeit und Ermächtigung
Selbstwirksamkeit
Selbstwirksamkeit ist eine innere Überzeugung und die Fähigkeit, schwierige Herausforderungen und Probleme im Leben durch eigenes Handeln wirksam bewältigen zu können. Selbstwirksamkeit ist auch die Kraft, sich als Gestalter des eigenen Lebens wahrzunehmen und sich kompetent zu fühlen, Lebensschwierigkeiten zu meistern. Ein selbstwirksamer Mensch glaubt an sich und seine Ziele und dass diese erreichbar sind. Er konzentriert sich auf positive Ergebnisse und sieht zuversichtlich in die Zukunft. Wer die Gewissheit hat, selbst Einfluss auf sein Leben zu haben, geht entschlossen seinen Weg.
Das Konzept der Selbstwirksamkeit hat Albert Bandura, ein kanadischer Psychologe, 1986 entwickelt. Dabei geht es um die Entwicklung eigener Kompetenzen, um vertrauensvoll schwierige Lebensumstände aus eigener Kraft erfolgreich zu meistern.
Alle Erfahrungen, die du im Laufe deines Lebens machst, hinterlassen Spuren in dir. Jede Aussage, jede Situation, jeder Gedanke und jedes Gefühl gibt dir Hinweise und Antworten darauf, wer du wirklich bist. So sammelst du täglich im Beruf und in Beziehungen zahlreiche Erfahrungen, welche es dir ermöglichen, deiner Individualität im tiefsten Inneren ein Stückchen näher zu kommen.
Mit dem Wunsch, mit deinem Ich in Kontakt zu gelangen, hast du die Möglichkeit, die Wahrheit deines Seins, wer du bist und wer du sein könntest, zu erkennen. Selbstwirksame Menschen haben in sich diesen drängenden Impuls, ihr wahres Sein zu entdecken und zu entfalten. Sie nehmen ihr Leben in die eigenen Hände, glauben an sich und wissen, dass sie für ihr Wohlergehen und ihr Glück selbstverantwortlich sind. Sie kennen ihre Ressourcen und Grenzen, sind sich ihrer Kompetenzen und Möglichkeiten bewusst und glauben, dass sie selbst der Schöpfer ihres Lebens sind. Statt sich ohnmächtig und hilflos als Opfer des eigenen Lebens zu fühlen, sehen sie Probleme als eine Chance, um an ihnen zu wachsen. Fehlt es dem Menschen hingegen an Selbstwirksamkeit, glaubt er, keine Kontrolle über sein Leben zu haben, glaubt dem Schicksal und den äusseren Umständen ohnmächtig ausgeliefert zu sein. Ein Leben in Selbstwirksamkeit fühlt sich unbeschwert und frei an. Der Mensch erlebt weniger Stress, weniger Konflikte und ist weniger blockiert und angespannt. Stattdessen erlebt er mehr Glück, Freude, Fülle, Harmonie und Ausgeglichenheit. Das Leben verläuft im Fluss und der selbstwirksame Mensch fühlt sich vital und dynamisch.
Selbstwirksamkeit resultiert aus der Reflektion und der Erkenntnis seiner inneren Werte und Überzeugungen, dem Leben gegenüber konstruktiv und schöpferisch wirksam zu sein. Dieser innere Zustand erzeugt Vertrauen und Zuversicht und spiegelt sich im Aussen in Form von erfüllten Beziehungen, erfüllten Wünschen, erfülltem Beruf usw.
Die Seele, dein wahres Ich, ist ein innerer Führer. Sie vermittelt Selbsterkenntnis, unterstützt und geleitet dich auf deinem Weg zu Selbstwirksamkeit und Ermächtigung. Wenn ich von der Seele spreche, dann meine ich das Höhere Selbst oder das Überbewusstsein. Das Höhere Selbst ist eine besondere Instanz in dir, eine innere Führung, die alles über dein Sein, Wirken und deine Lebensbestimmung weiss. Sie greift aber nicht in das Leben des Menschen ein, sondern lässt ihm seine freie Wahl, stupst ihn aber manchmal zu lebensverändernden Korrekturen, zu seinem besten und höchsten Wohle.
Jedes Problem und jede Krise im Leben appelliert an die eigene Selbstwirksamkeit, welche wiederum die Voraussetzung für Selbstermächtigung ist.
Ermächtigung
Nach Wikipedia beinhaltet Ermächtigung (Empowerment) Strategien und Massnahmen, um ein selbstbestimmtes, autonomes Leben zu führen. Diese Befähigung ermöglicht es, die eigenen Bestrebungen eigenmächtig und selbstverwortlich zu vertreten. Der Begriff Empowerment wird auch als Selbstkompetenz bezeichnet, im Sinne von: selbst der Steuermann seines Lebens zu sein und sich für verbesserte Lebensbedingungen, resp. für verbesserte Lebensqualität einzusetzen.
Selbstermächtigung ist nichts, was man schnell einmal an einem Wochenendkurs lernt. Es ist ein lebenslanger Prozess mit vielen Hochs und Tiefs, wobei aus jeder Erfahrung wieder neue Erkenntnisse gezogen werden. Dieser Prozess erfordert Kraft, Mut, Geduld und Selbstvertrauen, sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Selbstermächtigung bedeutet auch, seinen eigenen Werten und Lebensvorstellungen zu folgen, um seine eigenen Wünsche, Träume und Visionen zu realisieren. Sie stärkt die Fähigkeit, sein Leben aus eigener Kraft zu gestalten, mit dem Ziel, Abhängigkeiten, Ohnmacht und Resignation hinter sich zu lassen, um mehr Autonomie und Lebensgenuss zu erreichen. Dies hat nichts mit Egoismus oder Rücksichtslosigkeit zu tun. Selbstermächtigung ist der Glaube an sich selbst, alles im Leben zu erreichen, was für möglich gehalten wird und was einem wirklich von Herzen wichtig ist. Stelle dir dazu einmal folgende Fragen:
• Was wünsche ich mir von Herzen?
• Was ist mir wirklich wichtig?
• Was sind meine Werte bezüglich Familie, Partnerschaft, Elternschaft, Freundschaft, Beziehungen, Beruf, Karriere, Finanzen, Gesundheit, Hobby, wohnen, Glauben, Spiritualität?
• Wie soll mein Leben künftig aussehen?
• Was gibt mir Sinn, was macht mein Leben lebenswert?
• Was kann ich selbst für eine Verbesserung meiner Lebensqualität tun?
• Was will ich haben, erreichen, wer will ich sein?
Bei der letzten Frage geht es darum, dahinter zuschauen, was wirklich die wahre Absicht und Motivation hinter deinem Streben liegt. Wenn du ehrlich bist, musst du dir eingestehen, dass es möglicherweise Bedürfnisse aus der frühen Kindheit sind, wie z.B.: «Ich will anerkannt werden»; «ich will gehört und gesehen werden»; «ich will geliebt werden» oder «ich will zugehörig sein». Ein jeder Mensch trägt bewusst oder unbewusst die oben beschriebenen Bedürfnisse in sich. Wenn diese jedoch die wahren Motive deiner Absicht oder Handlung sind, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass du wiederkehrende, enttäuschende Erfahrungen in deinem Leben machst, weil du das Erreichen deines Zieles von der Bestätigung der Aussenwelt abhängig machst. Sinnvoller und erstrebenswerter wären hingegen folgende Beweggründe:
• Zufriedenheit und Erfüllung
• Wachstum und Entwicklung
• Lebensqualität
• Lebensfreude und der Reiz etwas Neues auszuprobieren
• Kreativ seine Begabungen einzusetzen
• seine Berufung zu leben
Qualitäten und Fähigkeiten für Selbstermächtigung
Voraussetzung für Selbstermächtigung ist ein gesundes Selbstbild und ein gesunder Selbstwert. Also dieser Wert, den du dir selbst gibst. Aus einem guten Selbstwertgefühl heraus, erwachsen dir mit der Zeit dann weitere Fähigkeiten und Qualitäten für Selbstermächtigung. Um Selbstermächtigung zu erlangen, bedarf es verschiedener Selbstkompetenzen, welche in ihrer Gesamtheit betrachtet zu einem befreiten und authentischen Leben führen:
Selbstwert ist die Wertschätzung und Akzeptanz seiner selbst, mit dem Gefühl, trotz Schwächen und Unzulänglichkeiten ein wertvoller Mensch zu sein.
Selbstbewusstsein beinhaltet, sich bewusst über die eigenen Stärken und Schwächen, Motivationen und Ziele bewusst zu sein und achtsam gegenüber seinem Tun und Handeln zu sein. Selbstbewusst ist jemand, der selbstsicher auftritt, der weiss, wer er ist und wozu er fähig ist. Selbstbewusste Menschen fühlen sich wertvoll, geliebt und akzeptiert. Wer selbstbewusst ist, ist unabhängig vom Urteil und der Wertschätzung anderer.
Selbstanerkennung ist die Würdigung seines Selbst und die Akzeptanz aller seiner Anteile.
Selbsterkenntnis ist eine Reflektion über sich selbst, ein ehrliches Anschauen all seiner lichtvollen und schattenreichen Seiten. Es ist eine bewusste Bestandsaufnahme ohne Selbsttäuschung.
Selbsteinschätzung ist eine Gabe, seine Möglichkeiten einzuschätzen. Menschen mit einer guten Selbsteinschätzung können abwägen und wissen genau, was sie leisten können und wo ihre Grenzen liegen.
Selbstvertrauen ist die Fähigkeit an die eigenen Kompetenzen und Ressourcen zu glauben; sich vertrauensvoll dem Fluss des Lebens hinzugeben im Wissen, dass sich alles zum Guten fügen wird. Menschen mit Selbstvertrauen stehen wie ein Leuchtturm felsenfest im Leben und glauben an sich.
Selbstverantwortung befähigt, seine momentane Situation gut abzuwägen und eigenmächtig zu entscheiden, was nun konkret zu tun ist. Menschen mit Selbstverantwortung bleiben sich selbst treu und übernehmen Verantwortung für ihr Tun und Handeln.
Selbstfürsorge ist ein liebevolles kümmern und eine bewusste und achtsame Fürsorge sich selbst gegenüber, was die Voraussetzung für Selbstliebe ist.
Selbstliebe ist die vollständige Akzeptanz seines Selbst mit allem, wie man ist. Die Eigenliebe ist eine bedingungslose Liebe ohne Wertung oder Verurteilung. Sich selbst zu lieben und sich anzuerkennen, wie man ist, ist aber nicht einfach. Als Kind hat man diese Eigenschaften meistens aberkannt. In der Regel wurde Selbstliebe nicht von den Eltern vorgelebt. Dabei ist die Selbstliebe die Basis, um andere Menschen lieben zu können. Nur wer sich selbst liebt und sich wertvoll fühlt, kann auch andere Menschen in ihrem Sein tolerieren und lieben.
Selbstmitgefühl zeigt sich in einer einfühlsamen, wohlwollenden und wertschätzenden und Haltung sich selbst gegenüber. Es ist eine Innenschau, welche sich selbst Aufmerksamkeit schenkt und sich seinem bedürftigen Teil widmet im Sinne von Mitgefühl für die eigene Situation ohne Bewertung.
Selbstwürde ist die Achtung und Wertschätzung vor sich selbst. Wer in der Selbstwürde ist, anerkennt sich in seinem Sein und nicht in seinem Tun.
Selbstwahrnehmung ist die Voraussetzung für Selbstregulierung. Sie kann Emotionen erspüren, erfühlen und situationsgerecht anpassen. Selbstwahrnehmung bedeutet achtsam mit sich selbst in einen inneren Dialog zu treten, um seine verschiedenen Anteile zu erkennen (z.B. Kritiker, Richter, Saboteur, Vermeider etc.)
Selbstregulation ist die Fähigkeit mit negativen Emotionen und Gefühlen umgehen zu können. Negative Ereignisse machen die Betroffenen nicht hilflos oder ohnmächtig, sondern sie kennen Techniken, wie sie sich wieder harmonisieren und ins Gleichgewicht bringen können. Selbstregulierung führt letztlich zu mehr Ausgeglichenheit, Stabilität und Zufriedenheit.
Selbstmanagement ist das Leben in die eigenen Hände zu nehmen und sich selbst gut zu führen und sich der eigenen Stärken und Widerstandskräfte bewusst zu sein.
Selbstsuche ist das Ermitteln, wer man ist und ist die Suche nach seinem wahren Ich oder höheren Selbst. Es ist auch die Sehnsucht, seinen innersten Kern und die Bestimmung seines Lebens oder seiner Lebensaufgabe zu erkennen. (Suche auf spiritueller Ebene).
Selbstbestimmung heisst, selbst zu bestimmen, was man denkt, fühlt und was man tut. Wer selbstbestimmt lebt, trifft eigene Entscheidungen, im Wissen um die Wahl aller Möglichkeiten. Selbstbestimmung beinhaltet auch die Frage «Für was bin ich bestimmt, was ist meine Bestimmung?».
Selbstverwirklichung ist das Bestreben, seine Wünsche und Träume in die Wirklichkeit umzusetzen und seine Ressourcen und Potentiale zu leben. Sie befähigt, das Leben aus eigener die Kraft zu gestalten und ist der Weg des Erschaffens.
Zusammengefasst kann man also sagen, dass Selbstermächtigung das Produkt und die Kompetenz verschiedener einzelner Werte ist, die zusammen eine grosse Ressource bilden, um Krisen und Lebensprobleme eigenmächtig zu bewältigen und zu lösen. Bei der Selbstermächtigung geht es darum, selbstbestimmt für sich einzustehen, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und selbst Entscheidungen zu treffen. Durch die eigene Haltung, Motivation und Absicht schafft der Mensch sich so ein Leben, das seinen bewussten oder unbewussten Überzeugungen, Bedürfnissen und Wünschen entspricht. Mögliche Fokussätze für Selbstermächtigung sind:
• Mit Leichtigkeit erreiche ich meine Wünsche und Ziele.
• Ich lebe all meine Fähigkeiten, Potentiale und Talente.
• Ich habe Selbstvertrauen, Mut, Kraft und Lebensfreude.
• Ich gehe meinen Weg und glaube an mich.
• Ich bin beschützt, ich bin geborgen und ich fühle mich sicher.
• Ich verdiene es gesund, liebenswert und glücklich zu sein.
Glück entsteht durch Erfüllung und Zufriedenheit verbunden mit dem Gefühl, im Einklang mit sich selbst zu sein.
Im Menschen steckt also das Potential der Schöpferkraft. Die Fähigkeit, mit seinen Ressourcen und seiner Vorstellungskraft das in seinem Leben zu verwirklichen, was er sich wirklich wünscht.
Das Leben kreativ und schöpferisch gestalten
Wahrscheinlich hat jeder Mensch das Bedürfnis, etwas zu erschaffen und ist bestrebt, die eigene Schöpferkraft zu erwecken, um etwas zu gestalten. Ist der Mensch kreativ, so ist er im Fluss des Lebens. Dann ist er in seinem Element, fühlt sich wohl und alles fliesst mit Leichtigkeit aus ihm heraus. Alles, was du dir erträumst, kann wahr werden, wenn du deine Schöpferkräfte aktivierst und dir erschaffst, was in dir bereits als Same angelegt ist. Du bist der Schöpfer deines Lebens und du hast die Wahl, dein Leben so zu gestalten, wie du es möchtest.
Mach dir immer wieder bewusst, dass du derjenige bist, der wählt und entscheidet, was das Beste im Leben für dich ist, um dich selbst zu verwirklichen.
Eines meiner ersten Bücher, die ich nebst «Die Kinder aus Bullerbü» gelesen habe, ist «Pipi Langstrumpf». Ich sehe heute noch das Bild vor mir, wie Pipi Langstrumpf ihr Pferd hochstemmt und ausruft: «Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt». Dies hat eindrückliche Spuren in mir hinterlassen. Vor allem ein inneres Wissen, das vieles möglich ist, wenn man Träume und Visionen hat und diese verwirklichen will.
Wenn man Kindern in ihrer spielerischen Kreativität zusieht, sieht man, wie offen und neugierig sie an neue Dinge herangehen. Mit allen Sinnen probieren sie aus, experimentieren und zerstören wieder, was sie soeben erschaffen haben. Phantasievoll erfinden sie sich immer wieder neu in allen möglichen und unmöglichen Kreationen. Sorglos und neugierig erforschen sie und gehen den Dingen auf den Grund. In diesem individuellen Gestaltungsprozess drücken sie aus, was sie sind und was sie sein wollen. Kinder sind die Reinkultur von Selbstausdruck, Selbstwirksamkeit und Ermächtigung.
Du als Erwachsener solltest dich wieder an das kindliche Erschaffen und an deine kreativen Fähigkeiten erinnern. Was kannst du gut, was erweckt Leidenschaft in dir, bei was glänzen und funkeln deine Augen, wenn du im schöpferischen, kreativen Schaffens bist? Sind dies musische Tätigkeiten wie malen, schreiben, musizieren, tanzen oder singen? Oder eher sportliche, aktive Tätigkeiten, bei denen du mehr in Bewegung bist oder geniesst du lieber ruhige Momente beim Lesen, in der Stille, in der Natur oder in der Meditation?
Im Moment des Erschaffens geht es darum, etwas aus sich heraus geschehen zu lassen, im Fluss und ganz bei sich selbst zu sein. Schöpferische Kreativität ist immer ein Selbstausdruck des jeweiligen Moments, er spiegelt deine Begabungen und deine jeweilige Befindlichkeit. Kreativität ist die Freude am Erschaffen und Tun. Es ist ein erfüllender Gestaltungsprozess und ein Schaffensprozess, wo Neues entsteht. Daher erforsche dein Inneres und frage dich: was schlummert in mir, was entspricht mir, was will durch mich erschaffen werden? Jeder Mensch hat das ureigene Recht seine Stärken zu entwickeln, seinen Interessen nachzugehen, um zu erfahren, wer er wirklich ist, um selbstwirksam zu leben. Auf deinem Lebensweg durchläufst du verschiedene Teilstrecken, die ihrerseits wieder zu den nächsten führen. Unterwegs werden dir Gelegenheiten und Möglichkeiten geboten, deine Schöpferkraft walten zu lassen. Misserfolge dürfen dich nicht abhalten, deinen Träumen näher zu kommen. Deshalb…
• gib nie deine Träume auf!
• hab’ grosse Träume!
• folge dem Weg deines Herzens!
• sehe dich im Traum, als ob du bereits deinen Traum verwirklicht hast!
• glaube an dich und glaube an Wunder!
• mache jeden Tag zu einem besonderen Tag!
In die Schöpferkraft zu kommen hat nichts mit Selbstbezogenheit oder mit Egoismus zu tun, was in der Gesellschaft gewöhnlich mit einem anrüchigen und unmoralischem Verhalten gleichgesetzt wird. Egoismus ist, wenn ein Mensch sich über andere hinwegsetzt und nur zum eigenen Wohl und Vorteil handelt. Solange die Grenzen und Rechte anderer nicht verletzt werden, sind autonome Bestrebungen und selbstermächtigende Schöpferkraft nicht egoistisch.
Nelson Mandela hat einmal in einem Zitat gesagt, dass die grösste Angst nicht die ist, dass du unzulänglich bist. Die grösste Angst sei, dass du grenzenlos mächtig bist. Weiter sagte er, dass es dein Licht ist, nicht deine Dunkelheit, wovor du dich am meisten fürchtest. Um Raum für Schöpferkraft zu schaffen, müssen also alte, ausgetretene Wege verlassen werden, z. B.:
• Dinge tun, die einem schaden
• ständiges Grübeln, negative Gedanken
• sich kritisieren und abwerten, hart und streng mit sich selbst sein
• Glaubenssätze
• verhaftete Gefühle
• verhaftete Vorstellungen, wie etwas sein müsste
• innere Antreiber
• Pessimismus, Misstrauen, Zweifel, Zwänge
• Hass, Verbitterung
• toxische Beziehungen
• ständiger Medienkonsum
• Scham- und Schuldgefühle
• Recht haben wollen
• Unerfüllter Job
• Ängste und Sorgen
Wenn du in den Spiegel schaust, siehst du darin dein Selbstbild: das bin ich mit allen Wesenszügen, Stärken und Schwächen, mit allen destruktiven Verhaltensweisen, Fehlern und Unvollkommenheiten. Doch leider ist es vielfach so, dass du den Fokus auf deine Schwächen und Unzulänglichkeiten legst mit dem Ziel, diese mit grosser Anstrengung auszumerzen. Auf der anderen Seite vernachlässigst du deine Stärken, Potentiale und Fähigkeiten. Dir ist vielleicht nicht einmal bewusst, welche Begabungen in dir stecken.
Es ist nichts falsch daran, seine Fähigkeiten, Kompetenzen und Potentiale zu leben, um seine Ideen zu verwirklichen. Im Gegenteil, jeder sollte das Ziel anstreben, seine Fähigkeiten und Potentiale zu entfalten und seine Einzigartigkeit zu leben. Der Unterschied zwischen Potentiale und Kompetenzen ist folgender: Potentiale sind Möglichkeiten welche in der Zukunft noch entwickelt werden können. Potentiale zu entfalten, benötigt Mut, sich zu zeigen, seine Ideen umzusetzen und an sich zu glauben. Kompetenzen sind Fähigkeiten, die man sich im Laufe der Zeit aneignet. Talente hingegen, sind einem bereits in die Wiege gelegt worden. Sie fallen einem in der Regel leicht und geben Sinn und Erfüllung. Ohne grosse Anstrengung und mit viel Freude und Elan werden sie angewendet und mit Herzblut und Leidenschaft gelebt.
Kennst du deine Stärken und Begabungen? Kennst du deine Berufung? Als Kind hast du dir wahrscheinlich vorgestellt, wer du als Erwachsener einmal sein möchtest und du hast dir deine Wünsche und Träume in allen Farben ausgemalt. Und heute? Bist du der, der du einmal sein wolltest? Sind deine Wünsche in Erfüllung gegangen? Angst und Minderwertigkeitsgefühle sind häufig der Hinderungsgrund, nicht in seine Schöpferkraft zu kommen und sie zu leben. Osho hat einmal gesagt, dass das Leben dort beginne, wo die Angst endet.
Angst ist immer eine blockierende, hemmende und vermeidende Kraft. Sie verhindert Probleme und Lebensherausforderungen mutig und vertrauensvoll anzugehen und in die eigene Schöpferkraft, Selbstwirksamkeit und Ermächtigung zu kommen. Ein wesentlicher Schritt, um von der Angst in die Selbstermächtigung zu kommen, ist die Selbstfürsorge.
Selbstfürsorge
Selbstfürsorge unterstützt die körperliche und psychische Gesundheit. Sie ist nichts Anderes als ein sich Sorgen und Kümmern um sich selbst und baut auf dem Prinzip des Selbstmitgefühls auf. Erst wenn du Mitgefühl zu dir selbst hast und gnädig dir selbst gegenüber bist, kannst du Selbstliebe für dich empfinden. Selbstfürsorge ist die Voraussetzung, um in der Balance von Körper, Geist und Seele zu sein und gleichzeitig den Belastungen und Herausforderungen des Aussen und des Berufsalltages gerecht zu werden. Frage dich bezgl. Selbstfürsorge:
• Wie gut kümmere und sorge ich mich um mich?
• Wie wohlwollend und gnädig gehe ich mit mir selbst um?
• Nehme ich meine Bedürfnisse wahr, nehme ich meine Gefühle ernst?
• Stoppe ich Selbstkritik und negative Selbstgespräche?
• Bremse ich meine inneren Antreiber?
• Gönne ich mir genügend Ruhe und Entspannung?
• Tue ich etwas, was mir Freude macht?
Die Selbstfürsorge ist eine Selbstkompetenz bei der du die eigenen Wünsche und Bedürfnisse ernst nimmst und du dich aktiv um dein Wohlbefinden sorgst: körperlich, emotional, mental und spirituell.
Körperlich: wahrnehmen und achten auf die körperlichen Signale, (Krämpfe, Anspannungen, Schmerzen) Sport, Entspannungsübungen, Atemübungen, Yoga, Thai Chi, Chi Gong, genussvoll essen, erholsamer Schlaf.
Emotional: Gefühle wahrnehmen und beobachten (Ärger, Wut, Trauer, Angst, Freude, Liebe) Herzensverbindungen und Beziehungen pflegen, gemeinsame Erlebnisse, Zeit nur für sich selbst zu nehmen, geniessen, fühlen.
Mental: nachdenken, reflektieren, lesen, Tagebuch schreiben, eigene Gedanken, Meinungen, Haltungen und Glaubenssätze beobachten und erkennen, Umgang mit Gedankenkreisen und innerem Kritiker lernen.
Spirituell: Gebete, Meditation, Kontemplation, Dankbarkeit, Akzeptanz, Vertrauen, Vergebung, Rückzug, Verbindung mit der Natur.
Selbstfürsorge ist einerseits die Sorge um sich selbst und andererseits, die Basis für die Sorge um andere. Nur wer für sich selbst gut sorgen kann, kann sich auch um andere gut sorgen ohne sich selbst zu verlieren oder ausgebrannt zu werden. In der christlichen Tradition wurde Nächstenliebe stets mit Aufopferung und Selbstlosigkeit gleichgesetzt, was mehr mit Verzicht und Selbstvernachlässigung zu tun hat. Selbstfürsorge hat im Christentum keinen Platz und keine Anerkennung, sondern es hat stets einen subtilen Beigeschmack von Sünde, Schuld, Egoismus oder Narzissmus. Selbstfürsorge hat mit Egoismus oder Narzissmus aber nichts gemeinsam. Narzissmus ist eine ausgeprägte Haltung von Egoismus. Ein selbstsüchtiges und selbstdarstellerisches Verhalten mit dem Ziel nach Geltung, Anerkennung und Macht ohne Rücksicht auf andere und deren Bedürfnisse. Ein selbstfürsorglicher Mensch ist nie rücksichtslos und will nie jemanden bewusst schaden. Hier eine mögliche Liste, um Selbstfürsorge zu trainieren:
• Nimm deine Bedürfnisse wahr!
• Nimm deine Gefühle ernst!
• Stoppe Selbstkritik!
• Bremse deine Antreiber!
• Tu etwas, was dir Freude bereitet!
• Erlaube dir Genuss, verwöhne dich!
• Schreibe in deinem Tagebuch!
• Mache Pausen und entspanne dich!
• Nimm dir Zeit nur für dich!
• Hege und pflege dich und gönne dir etwas!
Echte Selbstfürsorge ist aktives Tun. Es ist eine bewusste Entscheidung sich etwas Gutes und Wohlwollendes zukommen zu lassen, was das eigene Befinden und die Lebensqualität steigert und Bedeutung hat im Sinne von: «Ich will gut für mich sorgen, weil ich es mir wert bin, weil es mir guttut und ich mich dabei gut fühle und vor allem, weil ich mich liebe!». Jegliche Selbstfürsorge und jede bewusst getroffene Entscheidung, sich besser um sich zu kümmern, hat das Potential, das eigene Leben zum Besseren zu wenden.
Doch warum fällt es so schwer, gut für sich zu sorgen? Die Gründe dafür sind ein geringer Selbstwert, das nicht achtsam leben im «Hier und Jetzt» und Zeitmangel.
Geringes Selbstwertgefühl
Im Alltag erlebst du immer wieder, dass du an deinen Schwächen und an deinem Unvermögen scheiterst. Menschen mit wenig Selbstwertgefühl haben stets Zweifel an ihrem Aussehen und an ihrem Können. Sie haben Hemmungen, fühlen sich verunsichert, trauen sich nichts zu oder fühlen sich als Versager. Unsere Seele leidet aber unter Unzulänglichkeitsgefühlen. Ein gehemmtes Selbstwertgefühl beruht immer auf negativen, emotionalen Erfahrungen wie Zurückweisung oder Herabsetzung, welche oft bereits in der frühen Kindheit erlebt wurden. Hast du als Kind Erfahrungen gemacht, die in dir intensive Minderwertigkeitsoder Schamgefühle auslösten, dann fühltest du dich stark in deinem Selbstwert herabgesetzt. Gleichzeitig bildetest du dir ein, dass andere dein Verhalten ebenso als Versagen werten. Du warst überzeugt, deswegen von anderen abgelehnt, verletzt oder nicht anerkannt zu werden. Ausserdem glaubst du zutiefst nicht liebenswert zu sein, wenn du dich nicht mit Leistung beweisen kannst. Menschen mit einem geringen Selbstwert haben daher auch Mühe, Liebe ohne Gegenleistung anzunehmen oder selber bedingungslos zu lieben. Mit ausgezeichneten Leistungen wollen sie in ihrer Umgebung ihren Wert beweisen und hoffen, Anerkennung und Akzeptanz zu erhalten.
Viele Menschen machen ihr Selbstwertgefühl, ihre Stimmungen und ihr Wohlbefinden stets von anderen abhängig. Sie bewundern andere Menschen und vergleichen sich ständig mit ihnen. Indem sie sich aber mit anderen vergleichen, blockieren sie nur ihre eigenen kreativen Ideen und Schöpferkräfte. Eigene Blockaden zuzugeben und anzuerkennen braucht viel Ehrlichkeit, Mut und Eingeständnis. Um deinen Selbstwert wieder zu gewinnen, musst du lernen, mit den zu dir gehörenden Eigenheiten, Unvollkommenheiten und Schwächen zu leben resp. dein Sosein zu akzeptieren. Erst wenn du dein Sein akzeptierst und dich so annimmst, wie du eben bist, kannst du deine Einmaligkeit als Mensch schätzen und respektieren. Solange du dich jedoch nicht akzeptierst und wertschätzest, wirst du auch keine Zufriedenheit und Erfüllung finden. Wer einen geringen Selbstwert hat, zweifelt an sich und seinen Fähigkeiten, gibt schnell auf und schaut negativ in die Zukunft.
Daher ist die Stärkung der Selbst-Werte wie oben beschrieben von solcher Bedeutung. Sie befähigen, dich so anzuerkennen, wie du bist, mit allen Schwächen, Unzulänglichkeiten und ungeliebten Verhaltensweisen. Menschen, die ihr eigenes Selbstwertgefühl in Frage stellen oder sich mit tiefen Schuldgefühlen und Gewissensbissen plagen, haben eine verzerrte Wahrnehmung ihres Selbstbildes. Sie verurteilen sich jeweils schon wegen kleinsten Fehlern und gehen unbarmherzig mit sich um. Zusätzlich schüren starkes Grübeln und der innere Kritiker negative Gedanken. Negative Gedanken erzeugen negative Gefühle und negative Gefühle erzeugen wiederum Anspannung, Verkrampfung, Druck und Schmerzen. Die Folgen sind Selbstabwertung und Verurteilung: «Ich bin nicht o.k.», «ich bin nicht gut genug», «ich bin nicht liebenswert», ich bin ein Versager», usw. Sie verlieren den Kontakt zu sich selbst und bestrafen sich, weil sie falsch reagiert oder gehandelt haben und fühlen sich deswegen unzulänglich.
Die Selbstbestrafung zeigt sich in Form von harten Verzichten und strengen Ge- und Verboten. Trotz Selbstbestrafung und intensivsten Bemühungen und Anstrengungen, gelingt es ihnen dennoch nicht, sich als wertvollen Menschen zu fühlen. Oft ertappen sie sich im inneren Dialog, wie sie sich kritisieren und bemängeln, wie z.B.: „Du sollst oder du sollst nicht“, „Jetzt hast du schon wieder…“, „Streng dich doch mehr an!“ usw. Frage dich einmal:
• Welche Gedanken wiederhole ich wie ein Mantra in der Endlosschlaufe?
• Welche negativen Emotionen kann ich nicht loslassen?
• Welche innere Haltung und Bewertung blockiert mich?
• Was will ich vermeiden?
• Welchen Schmerz will ich nicht ansehen?
• Ist es wirklich wahr, dass ich nicht liebenswert und genügend bin?
Ein Mensch mit einem guten Selbstwertgefühl vertritt seine eigene Meinung und ist mutig und vertraut seinen Gefühlen. Er bezieht seinen Wert aus seinem Inneren, weiss um seine Stärken und Schwächen und kann daher seine Neigungen und Absichten bewusst und gezielt im täglichen Leben einsetzen. Selbstwert zu entwickeln führt zu Selbstanerkennung und ist ein anhaltender Prozess. Je klarer und verständlicher dir dein eigener Wert ist, desto mehr kann sich deine Seele ausdrücken. Du kommst so deinem wahren Selbst Tag für Tag näher.
Nebst einem geringen Selbstwertgefühl sind, wie bereits erwähnt, das nicht achtsam leben im «Hier und Jetzt» und Zeitmangel Gründe, nicht gut für sich zu sorgen.
Nicht leben im „Hier und Jetzt“
Jeden Tag verrichtest du unzählige Male routinemässige Arbeiten, bei denen du gedanklich nicht ganz bei der Sache bist, wie z.B. aufstehen, duschen, ankleiden, Haare föhnen, Zähne putzen, Frühstück machen, usw. Wenn du gedankenlos Tätigkeiten verrichtest, resp. während alltäglichen Handlungen mit deinen Gedanken irgendwo anders bist, so nimmst du den gegenwärtigen Moment nicht wirklich wahr. Da sich deine Gedanken nicht auf den gegenwärtigen Moment richten, nimmst du auch nicht bewusst wahr, was du tust und was sich um dich herum ereignet. Somit lebst du nicht im „Hier und Jetzt“, sondern nimmst die Gegenwart nur schemenhaft wahr. Sobald deine Gedanken abschweifen, lässt auch deine Aufmerksamkeit nach. Es ist aber schwierig, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, wenn du anderen Gedanken nachhängst. Deine abwesende Haltung bewirkt manchmal sogar, dass du Handlungen verrichtest, an die du dich im Nachhinein nicht mehr erinnern kannst. Um die Aufmerksamkeit zu schulen, ist es daher wichtig, die alltäglichen Handlungen, bewusst auszuführen. Nur wer mit voller Aufmerksamkeit sein Tun beobachtet, ist voll und ganz in der Gegenwart und ist bewusst. Wer nicht in der Gegenwart lebt, kann auch nicht den Augenblick geniessen.