Beinahe zu spät – Ein Kriminalroman - Horst Bieber - E-Book

Beinahe zu spät – Ein Kriminalroman E-Book

Horst Bieber

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Beschreibung

Der Banküberfall ist nun schon fünf Jahre her, aber der pensionierte Kommissar Rudi Ewers kommt nicht davon los. Der Täter wurde zwar gefasst, doch von den 81.000 Euro fehlt bis heute jede Spur.
Auch der ehemalige Bankangestellte Peter Kohlmeier beschäftigt sich immer wieder mit den Ereignissen, ebenso der Journalist Kalle Rombach. Gemeinsam rollen sie den Fall wieder auf und stoßen dabei auf einige Ungereimtheiten. Hat der Täter wirklich allein gehandelt?
Oder gab es einen Komplizen?
Und wo befindet sich die Beute?

Seinen ersten Kriminalroman SACKGASSE veröffentlichte Horst Bieber 1982. Für seinen Krimi SEIN LETZTER FEHLER, erschienen 1986, erhielt er 1987 den Deutschen Krimi Preis.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Horst Bieber & Bernd Teuber

Beinahe zu spät

Kriminalroman

Impressum

Neuausgabe

Copyright © by Authors

© Copyright dieser Lizenzausgabe by XEBAN-Verlag

www.xebanverlag.de

Verlag: Xeban-Verlag: Kerstin Peschel, Am Wald 67, 14656 Brieselang; [email protected]

Lizenzgeber: Edition Bärenklau / Jörg Martin Munsonius

www.editionbaerenklau.de

Cover: © Copyright by Claudia Westphal nach Motiven, 2025

Alle Namen und Taten, Personen und Ereignisse, Geschäfte und Organisationen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Alle Rechte vorbehalten!

Das Copyright auf den Text oder andere Medien und Illustrationen und Bilder erlaubt es KIs/AIs und allen damit in Verbindung stehenden Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren oder damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung erstellen, zeitlich und räumlich unbegrenzt nicht, diesen Text oder auch nur Teile davon als Vorlage zu nutzen, und damit auch nicht allen Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs nutzen, diesen Text oder Teile daraus für ihre Texte zu verwenden, um daraus neue, eigene Texte im Stil des ursprünglichen Autors oder ähnlich zu generieren. Es haften alle Firmen und menschlichen Personen, die mit dieser menschlichen Roman-Vorlage einen neuen Text über eine KI/AI in der Art des ursprünglichen Autors erzeugen, sowie alle Firmen, menschlichen Personen , welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren um damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung zu erstellen; das Copyright für diesen Impressumstext sowie artverwandte Abwandlungen davon liegt zeitlich und räumlich unbegrenzt beim XEBAN-Verlag. Hiermit untersagen wir ausdrücklich die Nutzung unserer Texte nach §44b Urheberrechtsgesetz Absatz 2 Satz 1 und behalten uns dieses Recht selbst vor. 13.07.2023

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Das Buch

Beinahe zu spät

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

Horst Bieber – sein Leben und Wirken

Das Buch

Der Banküberfall ist nun schon fünf Jahre her, aber der pensionierte Kommissar Rudi Ewers kommt nicht davon los. Der Täter wurde zwar gefasst, doch von den 81.000 Euro fehlt bis heute jede Spur.

Auch der ehemalige Bankangestellte Peter Kohlmeier beschäftigt sich immer wieder mit den Ereignissen, ebenso der Journalist Kalle Rombach. Gemeinsam rollen sie den Fall wieder auf und stoßen dabei auf einige Ungereimtheiten.

Hat der Täter wirklich allein gehandelt?

Oder gab es einen Komplizen?

Und wo befindet sich die Beute?

***

Beinahe zu spät

Kriminalroman von Horst Bieber & Bernd Teuber

1. Kapitel

Die »Adler-Klause« war gemütlich und selten überfüllt. Doch an diesem Abend herrschte Hochbetrieb. Die beiden Wirtsleute schafften es nur mit Mühe, sämtliche Bestellungen abzuarbeiten. Den Mittelpunkt des Lokals bildete die hufeisenförmige Theke, hinter der Axel Friese bediente. Ringsum standen rechteckige Tische und an der linken Wand hingen zwei Geldspielautomaten, an dem einige Unbelehrbare ihr Glück versuchten, indem sie die Geräte mit Münzen fütterten.

An einem Tisch in der rechten hinteren Ecke saßen zwei Männer, die in ein intensives Gespräch vertieft waren. Rudi Ewers, Kriminalhauptkommissar im Ruhestand, war fünfundsechzig Jahre alt und korpulent. Durch seine wuchtige Statur erinnerte er an einen Granitfelsen. Sein kantiger Schädel war mit kurzem weißem Haar bedeckt. Das Gesicht wurde von harten Linien und tiefen Falten durchzogen und glich einer zerklüfteten Berglandschaft. Braune Augen musterten jeden, der das Lokal betrat oder wieder verließ.

Der zweite Mann hieß Karl Rombach, wurde aber von seinen Freunden nur »Kalle« genannt. Er war dreiundsechzig Jahre alt, hager und kahlköpfig. Früher arbeitete er als Journalist für renommierte Nachrichtenagenturen und Magazine. Auch heute schrieb er noch hin und wieder einige Artikel, allerdings nur für die örtliche Tageszeitung. Er berichtete über regionale Ereignisse wie die Hauptversammlung eines gemeinnützigen Vereins, Ausstellungen unbekannter Künstler oder über die Auftritte untalentierter Amateursänger.

Die Zeiten, in denen er über gesellschaftliche Großereignisse berichtete und als Enthüllungsjournalist Missstände aufdeckte, waren lange vorbei. Diese Aufgaben wurden heute von jüngeren Kollegen erledigt. Kalle Rombach kleidete sich konservativ und billig. Abgetragener dunkler Anzug, schmale Krawatte, schwere Hornbrille. Rudi, Kalle und Petz trafen sich fast jeden Nachmittag an ihrem Stammtisch, um über die alten Zeiten zu reden.

»Der Petz ist heute aber spät dran«, meinte Kalle nachdenklich.

»Hm, ja, hast recht«, stimmte Rudi ihm zu.

»Sonst ist er doch immer der Erste.«

»Der Durstigste«, verbesserte Rudi.

»Ich mach’ mir überhaupt Sorgen um ihn.«

»Sorgen? Wieso denn das?«

»Der kommt jetzt in die kritische Phase«, sagte Kalle.

»Kritische Phase? Was meinst du damit?«

»Ein Jahr Rentner – Rudi, weißt du noch, wie das war?«

»Oh ja«, entgegnete er mit einem schweren Seufzer. »Das weiß ich noch zu gut. Du hast wenigstens noch deinen Beruf.«

»Ne, ne, so ist das nicht«, winkte Kalle ab. »Wenn’s hochkommt, habe ich einmal die Woche einen Termin. Immer rasend aufregende Sachen. Jahreshauptversammlung vom Kaninchenzüchterverein. Oder Laienspiel im Altersheim.«

»Aber du kommst wenigstens noch unter Leute.«

»Na schön, und ein paar Euro verdiene ich auch noch nebenbei. Aber sonst ist Schluss mit der Zeitung. Und wenn ich mal in der Redaktion aufkreuze, sehe ich richtig, was die jungen Knaben denken: Kann sich der alte Knacker nicht von seiner Arbeit trennen? Soll der doch seinen Ruhestand genießen!«

»Jau, genießen«, stimmte Rudi ihm zu. »Im Präsidium werde ich genauso behandelt. Und alle tun so, als raubte ich ihnen die wertvolle Zeit.«

»Als alter Polizist solltest du Privatdetektiv werden«, schlug Kalle vor.

»Das hat mir gerade noch gefehlt.«

»Warum? Irgendwas müsste passieren.«

»Genau, was Aufregendes«, sagte Rudi.

»Oder wir müssten was unternehmen.«

»Die Stadt mal wieder auf den Kopf stellen. Etwas für den Blutdruck tun.«

»Manchmal hab’ ich mir schon überlegt, ob die Blondine von gegenüber nicht eine kleine Dummheit wert wäre«, meinte Kalle lachend. »Oder meinetwegen auch eine Große.«

»Du hast vielleicht Nerven«, entgegnete Rudi. »Die ist doch höchstens Mitte dreißig.«

Kalle zuckte mit den Schultern. »Na und? Hast du mal darauf geachtet, wann die aufsteht?«

»Das beobachten wir doch alle, besonders, weil sie so wenig von Gardinen hält.«

»Zum Glück«, pflichtete Kalle ihm bei. »Bei der Figur wären Gardinen auch eine Schande. Vier Uhr nachmittags.«

»Na ja, vielleicht ist sie nachts lange unterwegs«, gab Rudi zu bedenken.

»Das würde sie aber gründlich machen. Seit zwei Wochen jede Nacht – Respekt.«

»So lange schon?«

»Ja, seit zwei Wochen. Vorher ist sie mir nicht aufgefallen, aber da waren auch immer die Gardinen vorgezogen.«

»Wenn das so ist, dann lad’ sie doch mal zum Bier ein.«

»Ich werd’ mich hüten«, sagte Kalle.

»Ne, ne, du alter Schürzenjäger«, meinte Rudi grinsend. »Kneifen gilt nicht.« Er wandte den Kopf und rief nach Gerda Friese, der Wirtin.

»Ja, was ist denn?«, fragte eine dumpfe Stimme aus der Küche.

»Hast du mal einen Augenblick Zeit?«

»Moment, komme sofort.«

Die Frau, die an den Tisch trat, war nicht älter als Mitte dreißig. Sie hatte eine schlanke Figur und ein ebenmäßiges, weiches Gesicht mit großen blauen Augen. Ihr rotes Haar hatte sie im Nacken verknotet. Sie trug ein dunkelblaues Jerseykleid und eine weiße Schürze.

»Was gibt’s denn?«, fragte sie.

»Du weißt doch immer alles«, antwortete Rudi.

»Schön wär’s.«

»Da drüben auf der anderen Seite des Hofes wohnt doch eine junge Frau, eine Blondine, so Mitte dreißig.«

»Wo da drüben?«

Rudi deutete durch das Fenster nach draußen. »Schau mal, ganz links ist die Bank. Dann kommt die Einfahrt in den Hof, und gleich das erste Fenster Parterre rechts neben der Einfahrt.«

»Ach, die meinst du.«

»Genau die.«

»Ihr seid doch ein paar alte Lustmolche«, sagte Gerda vorwurfsvoll.

»Also ich nicht«, wehrte Rudi ab und zeigte auf seinen Nebenmann. »Der Kalle interessiert sich für sie.«

»Nun übertreib man nicht«, entgegnete der Journalist.

»Mein lieber Axel hängt seit einigen Tagen auch verdächtig oft am Küchenfenster«, meinte Gerda nachdenklich.

»Wir Männer wissen halt Schönheit zu schätzen«, entgegnete Rudi.

»Schönheit?« Gerda verdrehte die Augen. »Au weia.«

»Also, was macht sie so?«, wollte Rudi wissen.

»Die Karin Winter, die arbeitet im Wertmarkt neben dem Rathaus. Oder dort hat sie wenigstens gearbeitet.«

»Ist sie verheiratet?«, fragte Kalle

»Mensch, du gehst ja ran!«, rief Rudi.

»Ne, verheiratet ist sie nicht«, antwortete Gerda kopfschüttelnd.

»Na siehste.« Rudi stupste seinen Kumpel an. »Freie Bahn dem Mutigen.«

»Langsam, langsam«, wehrte Kalle ab. »Wir wollen nichts übereilen.«

»Warum so ängstlich?«, fragte Gerda. »Gegen Männer hat sie nichts.«

»Noch besser«, meinte Rudi.

»Also ran, Kalle«, forderte Gerda ihn auf. »Und wenn du dann ihre Schlafzimmertür aufmachst, sag’ ihr doch bitte, sie möchte in Zukunft freundlichst die Gardinen vorziehen. Meinem Axel quellen sonst mal die Augen aus dem Kopf.«

»Hoffentlich vergess’ ich’s nicht, wenn’s so weit ist.«

»Darauf trinken wir noch einen.« Rudi deutete auf das leere Bierglas, das vor ihm auf dem Tisch stand.

»Mach’ ich, ihr Säufer«, sagte Gerda. »So alt und noch immer hinter den Weibern her.«

»Du bist ja leider schon vergeben«, meinte Kalle.

Gerda brach in schallendes Gelächter aus. »Das werd’ ich dem Axel stecken.« Sie wandte sich um und verschwand wieder in der Küche.

»Die hat ihren Axel aber ganz schön unter der Fuchtel«, sagte Kalle.

»Ich glaub’, das ist auch nötig«, erwiderte Rudi.

»Wirklich?« Kalle zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Beim Axel?«

»Na ja, was man so hört, lässt er wohl nicht viel anbrennen. Das müsstest du doch am besten verstehen.«

Die Kneipentür wurde geöffnet. Ein etwa sechsjähriger Mann in einem alten schwarzen Mantel betrat das Lokal. Petz Kohlmeier war hager und glatzköpfig. Seine Nase sprang vor wie der Schnabel eines Raubvogels. Er führte ein geruhsames Leben, ging jeder Aufregung aus dem Weg, war Hobbygärtner und züchtete Orchideen. Petz verbrachte viel Zeit in seinem kleinen Gewächshaus.

Er ging völlig in seiner Tätigkeit auf. Vor einem Jahr hätte er sich das noch nicht vorstellen können. Er, der Bankangestellte – ein Hobbygärtner. Er liebte seinen Dschungel über alles und konnte sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Inmitten all der grünen, üppig wuchernden Pflanzen fühlte er sich wohl. Das war seine Welt. Für andere Sachen interessierte er sich nicht mehr. Außer für den nachmittäglichen Stammtisch mit seinen Freunden Rudi und Kalle.

Petz schloss die Tür hinter sich und schaute sich um. Er kannte die meisten Gäste. Während er das Lokal durchquerte, nickte er dem einen oder anderen zu. Die Menschen reagierten unterschiedlich. Einige grüßten, andere wandten sich ab, weil sie mit dem ehemaligen Bankangestellten in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hatten.

---ENDE DER LESEPROBE---