Bekenntnisse - Die Weisheit des großen Kirchenvaters - Augustinus - E-Book

Bekenntnisse - Die Weisheit des großen Kirchenvaters E-Book

Augustinus

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Beschreibung

Selten hat ein Buch eine solche Wirkkraft entfaltet wie die Bekenntnisse des Augustinus. Zahllosen Theologen, Philosophen, Literaten und Künstlern wurde es zur Quelle der Inspiration. Getragen von großer Redlichkeit und bewundernswerter Offenheit lässt der bedeutende Kirchenvater darin sein Leben Revue passieren, von seinen Jugendtagen bis zum Augenblick seiner Bekehrung zu Gott. Der vorliegende Band versammelt die eindrücklichsten Passagen aus den Bekenntnissen, deren gedankliche Tiefe bis heute begeistert.

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Seitenzahl: 101

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Augustinus

Bekenntnisse

Die Weisheit des großen Kirchenvaters

Aus dem Lateinischen von Georg Rapp

Ausgewählt von Waltraud John

Anaconda

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthälttechnische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernungdieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung,Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung,insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- undzivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

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Die Texte dieses Bandes wurden der Ausgabe Die Bekenntnisse desheiligen Augustinus. Aus dem Lateinischen übertragen von Georg Rapp.Dritte Auflage. Stuttgart: Verlag von S. G. Liesching 1856 entnommensowie in Grammatik, Orthographie und Interpunktion überarbeitet.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2015, 2023 by Anaconda Verlag, einem Unternehmender Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Straße 28, 81673 MünchenAlle Rechte vorbehalten.Umschlagmotiv: Fra Angelico: »The Conversion ofSt. Augustine«, Bridgeman ImagesUmschlaggestaltung: www.katjaholst.deSatz und Layout: InterMedia – Lemke e. K., HeiligenhausISBN 978-3-641-29750-3V001

Inhalt

Vorwort

Lobet Gott, den Herrn!

Des Menschen Seligkeit liegt in Gott

Jesus Christus, Mittler zwischen Gott und den Menschen

Vom Mitleid

Die Heilige Schrift

Sprich zu meiner Seele, o Herr!

Der sündige Mensch

Alle Weisheit kommt von Gott

Eine grosse Kraft ist das Gedächtnis

Die göttliche Gnade

Die Liebe zu Gott

Aller Leben auf Erden ist ununterbrochene Anfechtung!

Umkehr und Reue

Gott ist die Wahrheit

Vorwort

Augustinus von Hippo, auch als Aurelius Augustinus bekannt, lebte von 354 bis 430 und gilt heute als der bedeutendste lateinische Kirchenvater, der zudem in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird.

Die Zeit des Übergangs von der heidnischen An­tike zum christlichen Mittelalter ist das Jahrhundert, in das Augustinus hineingeboren wird, was sich exemplarisch an seiner Familie aufzeigen läßt: Augustinus’ Vater, ein römischer Beamter, hing noch dem römischen Götterglauben an, während Augustinus’ Mutter Monica bereits eine tiefgläubige Christin war.

Nach dem Schulbesuch in Thagaste und in Madaura (beides in Nordafrika) ging Augustinus ab 371 nach Karthago, um Rhetorik zu studieren. Während seiner Studien genoß er das freizügige Leben in der Hafenstadt Karthago und stürzte sich in Liebesabenteuer; hier kam er auch mit dem Glauben des Manichäismus in Berührung und wurde dessen An­hänger, denn mit dem Christentum hatte er nichts im Sinn. Nach Abschluß des Studiums wurde Augustinus Lehrer der freien Künste, lehrte an verschiedenen Orten des römischen Reiches und schließlich in Rom und Mailand. Hier hörte er die Predigten des Bischofs Ambrosius, die ihn zutiefst beeindruckten; er begann, sich intensiv mit dem Christentum auseinanderzusetzen, was letztendlich zu seiner Taufe im April des Jahres 387 führte.

Als Priester kehrte Augustinus nach Afrika zurück, wurde einige Jahre später zum Bischof geweiht und blieb 34 Jahre im Amt.

Die »Bekenntnisse« des Augustinus entstanden um 397/98 und gelten in der Literaturgeschichte als einzigartiges Dokument und als bedeutendste Autobiographie des Altertums. Ihre Besonderheit liegt darin, daß sie einerseits als biographische Quelle von unschätzbarem Wert sind und andererseits als erschütternde Lebensbeichte vor Gott und gleichzeitig als Glaubensbekenntnis zum Lobe Gottes Bedeutung erlangt haben.

Die »Bekenntnisse« bestehen aus insgesamt 13 Büchern. In den Büchern I bis IX betrachtet Augustinus sein Leben von der Kindheit bis zum Tod seiner Mutter im Herbst 387, die noch miterleben durfte, daß ihr Sohn zum Christentum bekehrt wurde. Im Buch X schildert er seinen Gemütszustand zur Zeit der Abfassung des Textes, und in den Büchern XI bis XIII interpretiert Augustinus die biblische Schöpfungsgeschichte. Die »Bekenntnisse« sind durchdrungen von der Dankbarkeit des Autors gegenüber Gott, dessen göttliche Vorsehung das Leben des Augustinus bestimmt hat.

Die hier versammelten Texte sind dem Band »Die Bekenntnisse des heiligen Augustinus« entnommen, den Georg Rapp aus dem Lateinischen übersetzt hat, und der in der dritten Auflage im Jahre 1856 in Stuttgart erschien. Im vorliegenden Band sind die einzelnen Bücher mit römischen Zahlen gekennzeichnet und die jeweiligen Abschnitte mit arabischen Ziffern.

Lobet Gott, den Herrn!

Groß bist du Herr und hoch zu loben, groß ist die Fülle deiner Kraft, und ohne Zahl sind die Spuren deiner Weisheit. Und preisen will dich ein Mensch, ein Teilchen deiner Schöpfung, ein Mensch, sich tragend mit seiner Sterblichkeit, die das Zeugnis seiner Sünde über ihn ablegt, ein Zeugnis, daß du den Stolzen widerstehst. Auch ein solcher Mensch will dich preisen, will dich preisen, eben weil auch er ein Teilchen deiner Schöpfung ist. Du reizt zur Freude an deinem Lob, weil du für dich uns erschufst und weil unser Herz ruhelos bleibt, so lang es nicht ruht in dir. So gib denn, Herr, mir zu erkennen, was eher ist: dich anrufen oder dich preisen, dich erkennen oder dich anrufen. Wer vermöchte dich anzurufen, ohne daß er dich erkennt? Kann er je statt deiner, des Einen, ein ganz anderes anrufen, so lang er dich nicht erkennt? Oder rufen wir um das dich an, daß du dich uns zu erkennen gebest? Aber wie würden wir dich anrufen, wenn wir nicht an dich glaubten? So ist der Glaube das erste, das uns zu dir führt; und glauben können wir nicht, ohne daß uns der Glaube gepredigt wird. Ja, loben werden dich, den Herrn, die glaubensvollen Herzen, die dich verlangend suchen gehen. Während sie dich suchen, finden sie dich und loben dich, indem sie dich finden. Ich will dich suchen, Herr, da ich zu dir rufe, und will zu dir rufen, da ich an dich glaube, denn du bist uns verkündigt. Es ruft zu dir mein Glauben, den du beseligend mir gabst durch den freundlichen Menschenwandel deines Sohnes, durch den Dienst deiner Predigten. (I, 1)

An dir ist kein Böses; nicht an dir nur, auch nicht an deiner Schöpfung, wie du sie schufst und lenkst; denn nichts ist außer ihr, das in sie einbräche und die Ordnung zerstörte, die du ihr gabst. Eins hat hier seine Bestimmung für das andere, findet immer dasjenige, dem es paßt und ansteht, und zeigt sich damit gut in sich selbst, denn du bist in ihm und weist ihm seine Bahn an. So steht der Erde selbst ihr wolkiger und stürmischer Himmel an. Das müßte ich erkennen, wenn meinem Geist auch kein weiterer Gesichtskreis als nur dieser irdische eröffnet wäre; und schon deshalb müßte ich dich loben (Ps 148): »weil dich in deiner Preiswürdigkeit offenbaren des Meeres Ungeheuer und alle seine Tiefen; des Feuers Flammen, Hagel und der Schnee; das Eis, des Sturmes Geister, deines Wortes Boten; die Berge und die Hügel alle, die fruchtbaren Bäume und die Zedern alle; die Tiere all zusammen; was kriecht und was befiedert fliegt. – Der Erde Könige und alle Völker; die Fürsten und die Richter all auf Erden; die Jünglinge und Jungfrauen; die Alten mit den Jungen loben deinen Namen.« – Und da sie dich auch vom Himmel zu loben haben, so sollen unseren Gott dich loben alle deine Engel in der Höhe; alle deine Kräfte, Sonne und Mond; die Sterne alle in ihrem Licht; der Himmel und die Wasser, die droben sind am Himmel, sie sollen loben deinen Namen. – Was gibt es Besseres mir, der ich aller Dinge gedachte und das Höhere zwar für besser als das Niedere hielt, aber mit noch besserem Urteil erwog, daß das Weltall zusammengedacht noch besser und herrlicher sei, als seine einzelnen herrlichsten Teile für sich es sind. (VII, 13)

O Herr, ich bin dein Knecht, ich bin dein Knecht und der Sohn deiner Magd! Du hast zerbrochen meine Bande, dafür will ich dir darbringen das Opfer meines Lobes. Es sollen dich loben mein Herz und meine Zunge und sagen sollen alle meine Gebeine: Herr, wer ist wie Du? So sollen sie sagen, und du mögest mir antworten und meiner Seele verkünden: Ich bin dein Heil. Wer bin ich, und was bin ich? Was war nicht böse an meinen Taten, und waren es meine Taten nicht, so waren es meine Worte, und waren es diese nicht, so war es mein Willen. Aber du, Herr, bist gut und erbarmend, deine Rechte langte nach der Todestiefe, in der ich lag, und aus dem Grund meines Herzens schöpfte sie weg den Pfuhl des Verderbens. Und befreit wurde ich, da ich ganz nicht mehr wollte, was ich gewollt, und nur noch wollte, was du wolltest. Aber wie lange säumte ich, während so tief und hoch mein Willen berufen wurde, den Nacken unter dein sanftes Joch zu beugen und die Schulter unter deine leichte Last, o Jesus Christus, mein Helfer, mein Versöhner! Und wie geschah mir auf einmal so lieblich, daß ich entbehren konnte der nichtigen Ergötzung und mit Freuden verlassen, das zu verlassen ich mich gefürchtet hatte. Denn du warst es, der es aus mir warf, du meine wahre und höchste Lieblichkeit; du warfst es aus und tratst dafür ein, der du süßer bist denn alle Lust, nur nicht dem Fleisch und Blut; der du heller bist denn jedes Licht, aber innerlicher als alles, das verborgen ist; der du höher bist als alle Herrlichkeit, doch denen nicht, die sich selber herrlich dünken. Schon war meine Seele frei von den nagenden Sorgen des Beifallhaschens und Erwerbens, des Wälzens und Scharrens im Aussatz der zügellosen Lust, und traulich sprach ich mit dir, meiner Ehre, meinem Reichtum, meinem Heil, meinem Herrn und meinem Gott. (IX, 1)

Wie soll ich meinen Gott anrufen, meinen Gott und Herrn? Ich rufe ihn ja in mich selbst, so oft ich ihn anrufe. Und welches ist die Stätte in mir, wo Gott in mich eingeht, wo der Gott eingeht, der Himmel und Erde schuf? Herr, mein Gott, so ist in mir etwas, das dich faßt! Fassen dich denn Himmel und Erde, die du schufst, in denen du mich er­schufst? Oder faßt dich darum alles, was da ist, weil ohne dich nicht wäre, was da ist? Weil denn auch ich bin, was flehe ich zu dir, daß du in mich kommst, der ich nicht wäre, wenn du nicht in mir wärst? Noch lebe ich, noch sank ich nicht hinab in die Schattenwelt; und doch, auch dort bist du, wenn ich hinabsteige in die Tiefen des Totenreichs. Ich wäre gar nicht, mein Gott, wäre niemals und nirgends, wenn du nicht in mir wärst. Ja noch mehr, ich wäre nicht, wenn ich nicht wäre in dir, von dem alles, in dem alles, durch den alles ist. Auch so, mein Herr denn, auch so! Noch bleibt so viel mir zu fragen. Wie soll ich dich anrufen, der ich in dir bin? Von wann ist dein Kommen in mich? Wohinaus soll ich dringen aus Himmel und Erde, daß von dorther mein Gott in mich eingehe, der sprach: Ich erfülle Himmel und Erde? (Jer 23,24.) (I, 2)

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