Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Was/Wer/Wann ist Belize? Fragen, die in Europa höchstens Insidern, Tauchern und Individualtouristen ein wissendes, genießerisches Schmunzeln entlocken. Gebettet zwischen Mexiko, Guatemala und der Bucht von Honduras ist dieses kleine Paradies in der "Alten Welt" weitestgehend unbekannt. Die Anreise über die USA oder Mexiko und fehlende Reiseagenturen, die Belize verkaufen, haben diese Perle der Westkaribik bis heute vom europäischen Massentourismus verschont. Auf nur 22.696 Quadratkilometern machen gigantische Mayaruinen; das exorbitanteste Höhlensystem Zentralamerikas; das zweit größte Barrierriff der Welt, lebendiger als das Große vor Australien; eine Inselwelt, den Malediven kaum nachstehend; die größten Flächen zusammenhängenden Regenwaldes Zentralamerikas und einzigartige Wasserfälle Belize einmalig auf unserem Planet. Verschiedenste Haiarten, darunter der Walhai, dazu Delfine, Rochen, Manatees, Schildkröten sind neben anderen ungezählten Meeresbewohnern vor der Küste zu beobachtender Standard. Jaguare, Pumas, Tapire, Jabirus, Harpy Eagles und Scarlet Macaws pilgern das Land. Und auch die meist besiedelten Reservate für Jaguare und Brüllaffen der Welt sind in Belize.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 180
Veröffentlichungsjahr: 2019
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Schädel in ATM
Glasflügler
Caana – Caracol
St. Herman‘s Cave
Kartenverzeichnis
Einführende Gedanken zum Buch
Anmerkungen zu den Unterkünften
Belize – ein geschichtlicher Überblick
Geschichtstabelle
Geschichtlicher Abriss
Belize-Kalender
Offizielle Feiertage
Feierlichkeiten/Veranstaltungskalender
Fisch-Saison
Bevölkerung
Überblick
Mennoniten
Allgemeines
Essen und Trinken
Tierwelt
Pflanzenwelt
Hurrikans
Anreise nach Belize
Mit dem Flugzeug
Über Mexiko mit dem Bus
Über Mexiko mit dem Boot
Anreise mit einem Mietwagen
Wohin in Belize?
Belize City
Stadtrundgang
Hotels / Resorts / Lodges - eine Auswahl
Restaurants
Kultur/Nachtleben
Touren
Old Belize
Belize Zoo
Ambergris Caye
Allgemeines/Anreise
Tour über die Insel
Pflanzen- und Tierwelt
Unter und in den Wellen
Maya-Stätten
Ambergris Caye in der Übersicht
Hotels / Resorts / Lodges – eine Auswahl
Restaurants / Bars
Wassersport
Caye Caulker
Anreise
Caye Caulker in der Übersicht
Hotels / Resorts / Lodges – eine Auswahl
Restaurants
Tauchen, Schnorcheln, Fischen
Caye Chapel
Der Norden Belizes
Corozal
Orange Walk
Rio Bravo Conservation Area
Community Baboon Sanctuary
Crooked Tree Wildlife Sanctuary
BACAB Eco Park
Altun Ha
Lamanai
Der Norden in der Übersicht
Restaurants
Touren
Belmopan und Umgebung
Belmopan und Umgebung in der Übersicht
Restaurants/Bars
Nachtleben
Touren
Der Westen
Mountain Pine Ridge
Hotels / Resorts / Lodges - eine Auswahl
Caracol
Santa Elena/San Ignacio
Hotels / Resorts / Lodges – eine Auswahl
Restaurants
Nachtleben
Touren
Umgebung von San Ignacio
Xunantunich
Der Westen in der Übersicht (ohne San Ignacio und Mountain Pine Ridge)
Hotels / Resorts / Lodges – eine Auswahl
Restaurants
Wassersport/Reiten/Touren
Fahrt in den Süden
Gales Point/Südliche Lagune
Übernachtung in Gales Point
Dangriga
Hotels / Resorts / Lodges – eine Auswahl
Restaurants
Mayflower National Park
Hopkins
Hotels / Resorts / Lodges – eine Auswahl
Restaurants
Wassersport
Tauchen
Touren
Relaxen
Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary
Placencia
Hotels / Resorts / Lodges – eine Auswahl
Restaurants
Wassersport
Touren
Monkey River Town
Punta Gorda und Umgebung
Sehenswürdigkeiten
Nim Li Punit
Lubantuun
Blue Creek Cave
Hotels / Resorts / Lodges – eine Auswahl
Restaurants in Punta Gorda
Touren
Ein Tag mit den Maya
Maya-Dorf Crique Sarco
Inseln im Süden
Tobacco Caye
Thatch Caye
Southwater Caye Marine
Die Atolle
Glovers Atoll
Lighthouse Reef Atoll
Turneffe Atoll
Tikal
Anreise
Einführung
Geschichte
Anhang
Klima/Reisezeit/Wettertabelle
Einreisebestimmungen
Zoll
Impfungen
Währung
Kreditkarten
Telefon
Elektrizität
Fluggesellschaften im Inland
Fahrpläne
Autoverleih
Notrufnummern
Ausreise
Register
Der Autor, Danken …
Belize City, Stadtzentrum
San Pedro, Zentrum
Übersichtskarte Caye Caulker
Stadtplan Belmopan
Stadtplan San Ignacio
Hopkins Village
Placencia Village
Seit Jahren hat niemand einen Reiseführer über Belize in Deutsch veröffentlicht. Die letzte mir bekannte Ausgabe datiert aus dem Jahre 1995 (Apa Guide), ist nur schwer erhältlich und mittlerweile völlig überaltert.
Ich bin 2004 nach Belize ausgewandert und habe das Land ausführlich genug allein und auch mit unzähligen Besuchern bereist, um mich der Aufgabe gewachsen zu fühlen, dem deutschsprachigen Leser einen ansprechenden Einblick in dieses wunderschöne Fleckchen Erde zu vermitteln.
Dieser Einblick erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Zu schnell entwickelt sich das Land. Gerade in den Touristen-„Hochburgen“ Ambergris Caye, Caye Caulker, Hopkins und Placencia, in denen täglich neue Herbergen und Restaurants eröffnet werden beziehungsweise Namen und/oder Besitzer wechseln, ist es sehr schwer, den Überblick zu behalten. Der Leser möge deshalb dieses Buch als eine Übersicht, einen Leitfaden und einen Reisebegleiter betrachten, der ihm beim Erkunden Belizes zur Seite steht. Nennen wir es Reisebuch anstatt Reiseführer. (Der unangefochtene „Guru“ in diesem Segment ist sicherlich der Lonely Planet.)
Mit der Kombination Barriereriff, Dschungel und Maya ist Belize ein einzigartiger Platz für Wassersportler, Naturliebhaber, Abenteurer und historisch interessierte Touristen.
Bis heute gilt Belize als Geheimtipp und ist somit weit entfernt vom Massentourismus, der in vielen Teilen der Welt Einzug gehalten hat.
Nahezu 85% der Touristen von Belize kommen aus den USA, 2 Stunden Flugzeit von Miami oder Houston nähren den Vergleich zu Reisenden zwischen Deutschland und Mallorca. Dazu kommen ein paar Prozent Kanadier, einige Engländer (Belize war deren Kolonie) und „Sonstige“.
Im Jahre 2016 haben laut belizianischer Statistik 5684 Deutsche das Land betreten. Diese Zahl beinhaltet die Kreuzfahrer der Aida genauso wie Durchreisende und konsequente Taucher mit dem Ziel Blue Hole. Da bleiben nur wenige Besucher für die spektakulären Attraktionen im Inland.
Verständlich. Dem europäischen Besucher bietet Belize einige Hürden. Er muss erst einmal auf dieses (noch) Paradies aufmerksam werden, mangels deutscher Literatur die vorbereitenden Informationen in einer Fremdsprache sammeln, dann den umständlichen Weg der Anreise auf sich nehmen und letztendlich willens sein, sich gegebenenfalls auch individuell durchzuschlagen.
Sicherlich liegen darin die Gründe, die Belize zu einem exotischen Reiseziel machen und letztendlich eine eigene Art von Individualtouristen anzieht.
Vielleicht gehören auch Sie schon bald dazu?
Der Tourismus in Belize hat noch viel Potential und so entstehen jährlich neue Hotels, Restaurants und Tourangebote auf verschiedensten Levels.
Trotzdem habe ich mich bemüht für jedes Gebiet, den verschiedenen individuellen Ansprüchen entsprechend, Unterkünfte aufzuzeigen. Der Rucksacktourist kommt genauso auf seine Kosten wie die Familie mit Kindern oder die breite Masse, die sich im Luxusambiente auf einsamen Inseln von privaten Dienern die Seeluft um die Ohren wedeln lassen möchte.
Die Unterkünfte in diesem Buch wurden entsprechend Ihrer Preislage in vier Preisklassen unterteilt.
„Untere Preisklasse“ umfassen Doppelzimmer / Nacht mit einem Preis bis zu 60 US$ pro Nacht, die Preise für „Mittlere Preisklasse“ liegen zwischen US$ 60 und 125. Zwischen US$ 125 und US$ 200 wird als „Gehoben“ eingestuft und alle Zimmer mit Preisen darüber fallen unter die Kategorie „Obere Preisklasse“. Im Ballungszentrum des Landes, Belize City, befindet sich die entsprechende Einteilung am Beginn der jeweiligen Übersicht.
Die Unterkünfte im Rest des Landes sind entsprechend der Reiseroute sortiert. Hier markieren Sterne (*, $$, $$$, $$$$) die jeweilige Preisklasse.
Anzeige– „The Green Valley Inn“, Cayo District, deutschsprachige Eigentümer; mehr Informationen: www.belize24.de und www.wolfs-tours.de
Bis heute ist Belize in Deutschland weitestgehend unbekannt. Wer in seinem Bekanntenkreis das nächste Urlaubsziel mit Belize benennt, stößt meist auf fragende Blicke. Jene, die hinzufügen: „Das ehemalige Britisch-Honduras“ haben schon wesentlich mehr Erfolg. Der Fortgang der Geschichte in diesem Teil der Welt bleibt bis heute international halt weitestgehend unbemerkt.
400 v. Chr. - 1000 n. Chr. Maya-Kultur.
ca. 1638 Erste britische Besiedlung; im 18. und 19. Jh. zur Ausbeutung der reichen Mahagoni-Bestände intensiviert.
17. u. 18. Jahrhundert Kämpfe mit Spaniern aus Yucatan.
1763, 1783, 1786 Anerkennung britischer Konzessionsrechte (d.h. vor allem Holzeinschlag) durch Spanien.
1765 Autonome Selbstverwaltung durch „Public Meeting".
1798 Seeschlacht von St. George's Caye: Letzter spanischer Angriff zurückgeschlagen.
1825 Jetzige Gebietsausdehnung erreicht.
1859 Grenzvertrag mit Guatemala.
1872 Britisch-Honduras wird Kronkolonie.
1893 Grenzvertrag mit Mexiko.
1930-1950 Im Gefolge der Weltwirtschaftskrise Bildung einer Gewerkschaftsbewegung (General Workers Union, GWU, 1943), aus der die politische Partei People’s United Party (PUP, 1950) hervorgeht.
1940 Guatemala erklärt Vertrag von 1859 für nichtig und beansprucht die Kolonie.
1945 Guatemalas Verfassung bezeichnet Britisch-Honduras als 23. Department; noch heute wird im Schulunterricht Belize als Bezirk von Guatemala verkauft.
1952George Price wird Führer der PUP.
1954 Beschränkte Selbstregierung und allgemeines Wahlrecht.
1958 Einwanderung der Mennoniten.
1964 Volle innere Selbstregierung.
1961Hurrikan Hattie verwüstet das Land; Beginn mit dem Bau der neuen Hauptstadt Belmopan.
1973 Landesname „Belize".
1981 (21.09.) Unabhängigkeit Belizes.
1991 Belize wird von Guatemala diplomatisch anerkannt. Vertragliche Beilegung des Grenzstreits mit Guatemala steht aber weiterhin aus und soll vom internationalen Gerichtshof in Den Haag endgültig besiegelt werden.
2001 Beitritt zum zentralamerikanischen Integrationsverbund SICA.
2005 Im Westen Belizes wird Öl gefunden.
2006 Die Caricom – ein Staatenverbund ähnlich der EU – führt zollfreien Handel ein und beginnt Gespräche über eine einheitliche Währung.
2010 Guatemala beschließt einseitig den Gang nach Den Haag, um die Gebietsansprüche gegenüber Belize vor dem internationalen Gerichtshof zu verhandeln.
2012 (21.12.) Der Maya-Kalender ist zu Ende; die Welt ist nicht untergegangen.
2015 Zum ersten Mal in der Geschichte von Belize wird mit Dean Barrow ein Staatsoberhaupt zum 3. Mal hintereinander gewählt.
2016 Belize und Guatemala vereinbaren nunmehr den Grenzkonflikt mit Hilfe des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag beizulegen. Dazu soll in beiden Laendern ein Referendum durchgefuehrt werden.
2018 In Guatemala ergab das Referendum ein „Ja“, die Wahlbeteiligung lag allerdings nur bei 16%. In Belize wird am 10. April 2019 abgestimmt.
Als Christoph Kolumbus 1502 entlang der zentralamerikanischen Küste segelte, war der Höhepunkt der dort lebenden Ureinwohner – der Maya – bereits überschritten. Diese hatten von ca. 400 bis ca. 1000 nach Christus eine beeindruckende Zivilisation herausgebildet.
Hervorragende Erkenntnisse in Astrologie und Mathematik brachten beispielsweise einen Kalender hervor, der in seiner Genauigkeit dem Kalendarium der „alten Welt“ weit überlegen war. Architekten entwickelten ausgeklügelte Bewässerungssysteme und monumentale Bauwerke, die von geschickten Ingenieuren realisiert wurden.
Beeindruckende Ruinenstädte, die in den letzten 150 Jahren in mühevollem Kampf von Archäologen dem Dschungel wieder abgerungen wurden, zeugen noch heute von dieser hoch entwickelten Kultur.
Christoph Kolumbus nannte die Bucht, die an den südlichen Teil des belizianischen Barriereriffs grenzt, Bucht von Honduras (im Englischen Bay of Honduras).
Die ersten Siedler in Belize waren englische Puritaner. Sie installierten Handelsstationen entlang der belizianischen Küste. Verschiedene Gruppen schiffbrüchiger Seeleute, Freibeuter und Piraten gründeten feste Basen, von denen aus sie spanische Galeonen überfielen, die Gold und Silber aus Mittelamerika nach Europa transportierten. Dies geschah nur kurz bevor Holzeinschlag zum wichtigsten Geschäft in Belize wurde.
Die rauen Gesellen der damaligen Zeit nannten sich selbst Baymen nach der Bay of Honduras. Spanien unternahm immer wieder Versuche, die britischen Freibeuter von dem eigentlich spanischen Territorium zu vertreiben. Schließlich aber einigte man sich 1763 und 1786 in Verträgen darauf, dass den Briten erlaubt wurde, weiter Holz einzuschlagen, wenn sie im Gegengeschäft dafür sorgten, die spanischen Galeonen vor den Piraten zu schützen.
Im 17. Jahrhundert besetzten vor allem britische Siedler, die so genannten Baymen, und ihre schwarzen Sklaven aus der Karibik das Territorium. Die neuen Bewohner waren an den reichen Waldbeständen im Hinterland interessiert, vor allem an Mahagoni und an Blauholz, das damals in europäischen Fabriken zum Färben von Baumwolle sehr begehrt war. Diese Holzfäller gründeten die erste Kolonie auf St. George's Caye, einer Insel des Barrier Reef. Etwas später errichtete man eine größere Siedlung an der Mündung des Belize River, an der Stelle des heutigen Belize City.
1765 verabschiedete Admiral Sir William Burnaby, der Kommandant der englischen Flotte auf Jamaika, die erste Verfassung für das Gebiet. Der Burnaby's Code war viele Jahre lang die Grundlage für Gesetz und Verwaltung in Belize, bis 1787 der erste britische Verwaltungsbeamte ernannt wurde.
Zwei weitere Wellen mit Immigranten am Ende des 18. Jahrhunderts veränderten den Charakter der Bevölkerung nachhaltig. Zuerst übersiedelte man mehr als 2000 Schwarze von der Mosquito Coast in Honduras und Nicaragua. Dann immigrierten 1797 die Garifuna, ein aus schwarzen Sklaven und karibischen Indigenats hervorgegangenes Mischvolk, von der Insel St. Vincent nach Belize. Seit damals etablierten sie sich zu einer starken und individuellen ethnischen Gruppe im Süden des Landes. Während des 17. und 18. Jahrhunderts war das Verhältnis der Belizianer zu den spanischen Gouverneuren in Guatemala meist recht gespannt, da britische Piraten die geschützten Buchten Belizes als Ausgangshäfen für ihre Beutezüge auf spanische Handelsschiffe nutzten.
Eine Entscheidung brachte am 10. September 1798 die Seeschlacht von St. George's Caye, in der die spanische Flotte vernichtend geschlagen wurde. Nach dem Sieg fühlten sich die Siedler zum British Empire gehörig, obwohl Britisch-Honduras offiziell noch nicht existierte. 1802 erkannte Spanien mit dem Treaty of Amiens endgültig die englische Souveränität über das Gebiet an. Als Mexiko und Guatemala 1821 ihre Unabhängigkeit von Spanien erlangten, erhoben beide Anspruch auf das dünn besiedelte Land.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Einwohner von Belize um einen eigenen, von Großbritannien unabhängigen Staat zu kämpfen. 1950 gründete George Price die People's United Party (PUP), die nach der Einführung des allgemeinen Wahlrechts 1954 und 1957 die Mehrheit bei den Wahlen zu den gesetzgebenden Körperschaften gewann. Price wurde der erste Premierminister der Kolonie und übte dieses Amt auch nach der garantierten Selbstverwaltung 1964 aus. Die PUP setzte sich damals mit Nachdruck für die Unabhängigkeit von Großbritannien ein.
Am 31. Oktober 1961 verwüstete der Hurrikan Hattie Belize und weitere Staaten Mittelamerikas. Besonders stark betroffen war Belize City, die Hauptstadt an der Küste seit dem 18. Jahrhundert. Hattie forderte Hunderte von Todesopfern und richtete einen Sachschaden von vielen Millionen US-Dollar an. Die Regierung entschied die Gründung einer neuen Hauptstadt, weit weg vom Meer und deshalb weniger von Hurrikanen bedroht. Als Namen für die neue Stadt wählte man Belmopan, aus „Bel“ für Belize und „Mopan“, zu Ehren der Maya-Gruppe, die den spanischen Konquistadoren widerstand.
Bis 1970 wurden sämtliche Amtsgebäude, einschließlich des Polizeihauptquartiers und des Kongresses, errichtet. Der englischen Firma zufolge, die die Mehrzahl der Bauten ausführte, orientierte man sich bei der äußeren Gestaltung an der klassischen Maya-Architektur.
Belmopan mit seinen heute ca. 12000 Einwohnern wurde bald zum Symbol eines neuen, unabhängigen Belize.
Die Unabhängigkeit von Großbritannien wurde endlich 1981 erreicht und wieder gewann George Price die Wahl zum Premierminister des neu gegründeten Staates. Erst 1984 gelang es, die Dominanz der PUP in der Politik Belizes zu brechen. In diesem Jahr gewann die United Democratic Party (UDP) die Wahlen. Ihr Anführer Manuel Esquivel löste Price im Amt ab.
Aber Esquivel und die UDP erwiesen sich als unfähig die Wirtschaft des Landes voranzubringen und 1989 übernahm die PUP mit knapper Mehrheit abermals die Macht. Ein weiterer Regierungswechsel kam 1993 zustande, als die UDP wieder die meisten der 29 Sitze im Repräsentantenhaus besetzte. Diese Konstellation dauerte 5 Jahre, nur eine Wahlperiode. 1998 übernahm die PUP unter Said Musa wieder die Regierung.
Das wohl bemerkenswerteste Ergebnis seiner Amtszeit ist eine Nettoverschuldung des Landes von 1,2 Milliarden Dollar. Der drohende Konkurs konnte nur durch die Ölfunde im Jahre 2005 vermieden werden.
7. Februar 2008: Nach Korruptionsskandalen bisher nicht gekannten Ausmaßes erteilten die Belizianer der PUP eine klare Absage und wählten die UDP mit großer Mehrheit. In nur 10 Jahren Amtszeit hat die PUP Belize eine Schuldenlast von 1,2 Milliarden US-Dollar aufgebürdet, Gelder von denen für nahezu 600 Millionen US-Dollar keine buchhalterischen Nachweise vorliegen. Für die Wähler war es nicht nur Zeit zur UDP zurückzukehren, erstmalig in der jungen Geschichte wurden rechtliche Schritte gegen die alte Administration eingeleitet.
Der überwältigende Sieg der UDP brachte Dean Barrow als neuen Premierminister Belizes an die Macht.
Barrow, dessen Beliebtheitsgrad, aufgrund von Korruptionsskandalen innerhalb seiner Regierung, rapide sank, kam einer Entmachtung geschickt entgegen. Anfang 2012 senkte er die Energiepreise um 7% und kündigte eine Reihe weiterer Maßnahmen an, die vor allem der breiten armen Bevölkerungsschicht zugutekommen sollten. Den dadurch entstandenen Aufwind nutzte er geschickt aus, indem er die nächsten landesweiten Wahlen einfach um ein Jahr vorzog. Am 24. März 2012 wurden Dean Barrow und seine Regierung mit einer knappen Mehrheit von 3 Sitzen im Parlament wieder gewählt.
Dies hielt die Regierung nicht davon ab schon wenige Monate später – wir schreiben 2013 – neue Skandale zu entfachen. So wurden beispielsweise belizianische Pässe nach Korea und Taiwan verkauft. Der Höhepunkt dieses Skandals wurde erreicht, als dem Südkoreaner Mr. Kim Won-Hong die belizianische Staatsbürgerschaft zuerkannt wurde. Dieser ehrenwerte Herr war zum Zeitpunkt der Einbürgerung nach Belize in Taiwan auf Grund eines Aushilfeersuchens von Süd Korea inhaftiert. Der Haftbefehl in seiner Heimat lautete: Unterschlagung von 100 Mio. US$.
Zwischen Belize und Süd Korea existiert kein Auslieferungsabkommen … Sorry, ich schweife ab.
Zum 3. November 2015 wurden erneut vorgezogene Wahlen angestetzt und Barrow erhielt trotz aller Skandale eine dritte Amtszeit.
01. Januar
Neujahr
09. März
Baron Bliss Day
Karfreitag,
Ostersamstag, -sonntag, -montag
01. Mai
Tag der Arbeit
24. Mai
Commonwealth Day
10. September
St. George’s Caye Day
21. September
Unabhängigkeitstag
12. Oktober
Pan American Day
19. November
Tag der Ankunft der Garifuna
25. Dezember
1.Weihnachtsfeiertag
26. Dezember
2.Weihnachtsfeiertag (Boxing Day)
Schönheitskönigin
Halloween Party
Garifuna Settlement Day
Karneval
La Ruta Maya
Spielmannszug
Tag der Unabhängigkeit
Karneval (Fiesta de Carnaval)
Traditionelle Paraden im ganzen Land; in San Pedro traditioneller Mestizen-Karneval mit Tänzen und Paraden.
Internationaler Angler-Wettbewerb
Preis von 500 Belize-Dollar für den Angler, der einen Blauen Marlin mit über 500 Pfund fängt.
Jahresmesse von Landwirtschaft und Handel im Distrikt Orange Walk; eine landesweite Ausstellung einheimischer Produkte, bei der man viel Folklore erleben kann.
Baron Bliss Day (09.03.)
Landesweit Feste zu Ehren des großen Wohltäters von Belize.
Wie die Geschichte schreibt, soll Baron Bliss sich in die Küstenlandschaft von Belize verliebt haben. Er starb kurz nach seiner Ankunft mit dem Schiff und vermachte, obwohl er niemals einen Fuß auf das Festland gesetzt hatte, dem damaligen Britisch-Honduras sein ganzes Vermögen.
Im Hafen vor dem Leuchtturm in Belize City wird zu seinen Ehren jährlich eine Regatta abgehalten.
La Ruta Maya (Fr-Mo des Wochenendes, welches am nächsten am Baron Bliss Day liegt)
Mit 270 km Länge das zweitlängste Kanurennen der Welt. Es geht über 4 Tage und führt von San Ignacio nach Belize City. Die ca. 120 Boote aus allen Ecken der Welt starten in verschiedenen Kategorien wie Profis, Frauen, Senioren, Studenten, Mix, Familien.
April
Ostern wird besonders ausgiebig in den katholischen Gebieten nahe der mexikanischen und guatemaltekischen Grenze als Semana Santa gefeiert. Karfreitagsprozessionen der Katholischen Kirche in Ambergris Caye und Caye Caulker.
Karsamstag „Cross Country Classic", ein Radrennen durch das ganze Land, von Belize City nach San Ignacio im Westen und zurück. (Internationale Teilnahme)
San Jose Succotz Fiesta
Jahrmarkt zu Ehren des Patrons von San Jose Succotz mit Unterhaltung, Buden und viel Marimba-Musik.
Tag der Arbeit (01.05.), an dem landesweit Paraden und Umzüge stattfinden; Rad- und Pferderennen, Hafenregatta, Wettkämpfe im Drachensteigen.
Landwirtschaftsmesse (am Wochenende vor dem 01.05.)
Die größte Messe des Landes findet über 3 Tage in Belmopan statt. Rodeos, Tanzveranstaltungen, Konzerte bilden das kulturelle Rahmenprogramm.
Cashew Festival
Erntedankfest der Cashewnuss in Crooked Tree Village mit Folklore, Spielen und Punta-Musik, dazu karibische Spezialitäten und Cashewnusswein.
Cayo Expo in San Ignacio
Ausstellung von Handwerk und Kunstgewerbe, dazu lokale Spezialitäten.
Coconut Festival in Caye Caulker
Alles rund um die Kokosnuss: Essen, Trinken, Handwerk, Umzüge
Commonwealth-Tag (24.05.)
Landesweite Feiern zum Geburtstag der britischen Königin; Pferderennen im Nationalstadion von Belize City, Radrennen zwischen Cayo und Belmopan.
St.-Peter-Festtag zu Ehren des Patrons von San Pedro; Parade und Segnung der Fischerboote am frühen Morgen, gefolgt von einer heiligen Messe und einer Fiesta.
Benque Viejo del Carmen Fiesta, am Ort gleichen Namens an der guatemaltekischen Grenze; lokales Fest zur Feier des Stadtpatrons mit Marimba-Musik, Essen und Spielen.
International Sea and Air Festival in San Pedro
Großes Fest mit Musik, Tanz und Essen aus mehreren mittelamerikanischen Ländern.
Deer Dance Festival (Hirsch-Tanz-Festival) in San Antonio bei Punta Gorda; einwöchiges Maya-Fest mit beeindruckenden Tänzen und traditionellen Kostümen.
St. George's Caye Day (10.09.) in Gedenken an die Schlacht von St. George's Caye 1798, als freigelassene Sklaven, Holzfäller und britische Soldaten die Spanier endgültig besiegten.
Die Schlacht ist historisch umstritten, es gibt außer der Sage keine anderen Beweise dafür, dass sie stattgefunden hat.
Landesweit finden offizielle Feiern und Paraden statt, karibische Karnevalsatmosphäre mit sportlichen Wettkämpfen und Popmusikkonzerte.
Independence Day (21.09.)
Zahlreiche kulturelle, religiöse und sportliche Veranstaltungen zur Feier der Unabhängigkeit 1981 mit Paraden, Musik und Tanz; besonders bunt und prächtig in Belize City.
Mexican National Day in Orange Walk und Corozal
Viele Familien überqueren am Unabhängigkeitstag Mexikos die Grenze und feiern die „Wiedervereinigung" mit ihren Familienangehörigen.
Columbus Day oder Pan American Day (12.10.)
Feierlichkeiten aus Anlass der „Entdeckung" Amerikas (1492), Regatta in Belize City, Mestizen-Fiesta in Orange Walk und Corozal.
Hike and Bike for the Rainforest
Zweitagesbiathlon mit nationalen und internationalen Athleten durch den Cayo Bezirk; Wohltätigkeitsveranstaltung zur Erhaltung des Regenwalds.
Garifuna Settlement Day (19.11.)
Wird in Dangriga und in den südlichen Landesteilen zur Erinnerung an die Ankunft der ersten Garifuna (1832) gefeiert. Viele Veranstaltungen beginnen schon eine Woche vorher; Paraden, Tänze, Unterhaltung und einheimische Garifuna-Küche werden präsentiert.
Boxing Day (26.12.) mit Partys, Tanz und Pferderennen, ebenso Garifuna-Tänze.
Spiny Lobster (Languste)
15. Juni bis 15. Februar
Conch (Tritonshorn)
1. Oktober bis 30. Juni
Das Vielvölkergemisch Belizes gilt den meisten Belizianern genau wie das Barrier Reef oder die Maya-Ruinen als nationales Kulturgut. Die Vielfalt der Vorfahren über Generationen hinweg hat es unmöglich gemacht, das Erscheinungsbild des typischen Belizianers zu beschreiben. Jede nur erdenkliche Haut-, Haar- und Augenfarbe ist oft auch innerhalb einer Familie vertreten. Doch auch wenn die Trennlinien zwischen den Ethnien verwischt sind, identifizieren sich die meisten Belizianer mit einer ethnischen Gruppe. Um die Sprache der Gastronomie zu bemühen: Belize ist kein kulturelles Püree, sondern eine Gastkomposition, der jede Zutat eine spezifische Geschmacksnote verleiht. Von Kindesbeinen an werden die Belizianer ermutigt, stolz auf die Traditionen ihrer Ethnie zu sein und die der anderen zu schätzen.