Bergkristall - Folge 251 - Kristina Brunner - E-Book

Bergkristall - Folge 251 E-Book

Kristina Brunner

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Beschreibung

Die Sonne nähert sich dem Horizont und taucht die Bergwelt in eine vielfarbige Palette aus Licht. Das gleißende Weiß verschwindet und macht einer Sinfonie aus Gelb, Orange, Rot, Violett und Blau Platz, bis die Sonne schließlich hinter einem kargen Grat im Westen ganz verschwindet. Mit angehaltenem Atem beobachtet die schöne Maria das Naturschauspiel, fest umschlungen von Toni Kesslers starken Armen.

Ja, das Matterhorn ist ihnen beiden zum Schicksal geworden: In seinen Höhen sind sie der großen Liebe begegnet, und zu Füßen des mächtigen Berges - bei ihrem geliebten Toni - wird Maria auch bald zu Hause sein ...

Nur kurz will sie nach München zurückkehren, um dort alle Zelte hinter sich abzubrechen und dann für immer nach Zermatt zu gehen. Doch da werden Maria Gerüchte zugetragen, die sie an Tonis Treue zweifeln lassen. Hat er etwa nur mit ihr gespielt?

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Inhalt

Cover

Impressum

Der Bergführer vom Matterhorn

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock/RStollner

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-2389-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Der Bergführer vom Matterhorn

War die Liebe zur schönen Maria nur ein Spiel für ihn?

Von Kristina Brunner

Die Sonne nähert sich dem Horizont und taucht die Bergwelt in eine vielfarbige Palette aus Licht. Das gleißende Weiß verschwindet und macht einer Sinfonie aus Gelb, Orange, Rot, Violett und Blau Platz, bis die Sonne schließlich hinter einem kargen Grat im Westen ganz verschwindet. Mit angehaltenem Atem beobachtet die schöne Maria das Naturschauspiel, fest umschlungen von Toni Kesslers starken Armen.

Ja, das Matterhorn ist ihnen beiden zum Schicksal geworden: In seinen Höhen sind sie der großen Liebe begegnet, und zu Füßen des mächtigen Berges – bei ihrem geliebten Toni – wird Maria auch bald zu Hause sein …

Nur kurz will sie nach München zurückkehren, um dort alle Zelte hinter sich abzubrechen, um dann für immer nach Zermatt zu gehen. Doch da werden Maria Gerüchte zugetragen, die sie an Tonis Treue zweifeln lassen. Hat er etwa nur mit ihr gespielt?

Eigentlich war Maria Brandtner hundemüde, und sie hätte gerne ein wenig geschlafen, doch sie konnte ihre Augen nicht von dem faszinierenden Ausblick lassen, der sich vor dem Fenster des Waggons bot: Der Lago Maggiore lag im Sonnenschein, gesäumt von kleinen Dörfern und Residenzen, deren ziegelrote Dächer im italienischen Baustil manchmal hell zwischen den Pinien und vereinzelten Zypressen hervorschimmerten.

Die Piemonteser Berge waren hier noch recht niedrig, wurden aber allmählich höher, seit der Zug den Bahnhof von Arona verlassen hatte und den Kurven des Seeufers und der Straße folgte.

Es war wirklich ein Traum: Maria hätte nie gedacht, dass sie den Schönheitswettbewerb gewinnen würde und sich dann diese fantastische Reise leisten konnte. Sie selbst hielt sich nicht für schön, sondern gerade mal für recht hübsch.

Aber die Jury war anderer Meinung gewesen, und Maria hatte ihren Ohren nicht getraut, als das Ergebnis im prächtigen Herkules-Saal der Münchner Residenz verkündet worden war.

„Die schönste Münchnerin des Jahres ist heuer: Maria Brandtner aus Untermenzing!“

Unter dem tosenden Beifall der Anwesenden war sie im Blitzlichtgewitter auf die Bühne gekommen, hatte sich in ihrem feschen Modellkleid präsentiert und sich immer wieder verbeugt, Blumen entgegengenommen, ins Publikum gelächelt und ihre Preise fast beiläufig empfangen: einen Einkaufsgutschein über fünftausend Euro, einzulösen in Mailänder Modeboutiquen, sowie einen Reisegutschein über weitere fünftausend Euro.

Damit hätte sie nach Kenia fliegen können oder auf die Seychellen, sogar bis nach Australien. Doch Maria Brandtner hatte einen Traum, und sie war jetzt auf dem Weg, ihn sich zu erfüllen.

Ein Räuspern riss sie aus ihren Träumen. Ein älterer Herr, der ihr gegenübersaß, vielleicht siebzig, in vornehmes englisches Harris-Tweed gekleidet, deutete nach draußen.

„Die Borromäischen Inseln“, sagte er. „Da drüben, das, was wie ein Schiff aussieht, ist die Isola Bella – mit dem Schloss als Verdeck, der oberen Terrasse als Kommandobrücke und den herrlichen Gärten als Decks. Waren Sie schon einmal dort?“

Maria Brandtner schüttelte den Kopf.

„Ich bin zum ersten Mal in dieser Gegend“, gab sie zu. „Und Sie?“

„Ich war bereits hier, vor vielen Jahren“, erwiderte er in seinem ausgezeichneten Deutsch, das er mit stilvollem englischem Akzent sprach. „Ich war Arzt, bin jetzt aber pensioniert. Nun mache ich die Hochzeitsreise noch einmal, die ich mit meiner Frau vor fünfzig Jahren unternommen habe – leider lebt sie nicht mehr. Sie fahren sicher nach Lausanne, nicht wahr? Ich werde in Brig aussteigen, weil ich dort den Zug nach Zermatt nehmen will.“

„Oh, dann werden wir bis dahin zusammen fahren“, erklärte sie. „Ich möchte zwei Wochen in Zermatt bleiben.“

„Zum Skifahren?“

Maria schüttelte den Kopf.

„Garantiert nicht. Ich bin Bergsteigerin. Ich möchte auf das Matterhorn – das war schon immer mein Traum.“

„Sehr mutig!“, gab der vornehme Mann zurück. „Meine Frau und ich haben das damals vor fünfzig Jahren auch vorgehabt. Da war alles noch anders, Zermatt ein winziges Dorf und das Matterhorn nur selten bestiegen. Heute hat dort ein richtiger Massentourismus eingesetzt. Leider sind wir damals nicht auf den Gipfel gekommen. Es hat einen entsetzlichen Schneesturm gegeben, und Zermatt war vierzehn Tage von der Außenwelt abgeschnitten.“

„Wie schrecklich!“

Der alte englische Arzt schmunzelte.

„Im Gegenteil. Vergessen Sie nicht: Es war unsere Hochzeitsreise.“

Maria musste lachen. Ihr Blick fiel nach draußen, wo sich die Landschaft verändert hatte. Die Berge wurden jetzt zusehends höher, sie hatten den Lago Maggiore verlassen und fuhren durch ein Flusstal.

„Gleich müssen Sie nach links schauen“, schlug ihr Gegenüber vor. „Erst sehen Sie auf einem Felsvorsprung eine Burg, dann folgt das Anzasca-Tal. Da können Sie das Monte-Rosa-Massiv in der Ferne sehen – in all seiner Pracht.“

„Oh“, machte Maria Brandtner und erzählte, dass sie erst vorgestern das Monte-Rosa-Gebirgsmassiv gesehen hatte – vom Dach des Mailänder Doms aus, das man besteigen konnte, um sich einen Blick über die Stadt zu verschaffen.

Bei gutem Wetter konnte man allerdings viel weiter sehen, und der Monte Rosa hatte wie ein Ozeandampfer über dem Dunst in der Ferne gelegen.

„Mailand …“ Der englische Arzt bekam einen verträumten Blick. „Dort waren wir damals in der Oper, natürlich in der Scala. Rigoletto haben wir gesehen, ich weiß es noch genau.“

Maria hörte gar nicht richtig hin, denn jetzt legte sich der Zug in eine grandiose Kurve, und vor dem Fenster sah man ein gewaltiges Tal, gesäumt von Zwei- und Dreitausendern, und als Abschluss den von ewigem Schnee bedeckten Monte Rosa. Direkt dahinter lag ihr Ziel, das Matterhorn, von hier aus nicht sichtbar. Mindestens vier bis fünf Stunden Fahrt waren es bis dahin noch.

Natürlich hätte sie einen schnelleren Zug nehmen können, aber damit hätte Maria sich um das Erlebnis dieser grandiosen Landschaft gebracht. Sie liebte die Berge.

Seufzend dachte sie daran, dass dadurch ihre Beziehung zerstört worden war. Seit ihrer Schulzeit war sie mit Jonas Fichtenwallner zusammen gewesen, und zuerst hatte es ausgesehen, als wäre es die große Liebe. Doch seit dem Abitur hatten sie sich unterschiedlich entwickelt, vielleicht hatte auch der räumliche Abstand eine Rolle gespielt.

Jonas hatte begonnen, Medizin zu studieren, und hatte einen Studienplatz in Erlangen bekommen. Auch Maria war nicht in München geblieben, wo die beiden aufgewachsen und zur Schule gegangen waren: Sie hatte einen Ausbildungsplatz zur Hotelfachfrau in Garmisch-Partenkirchen gefunden.

In dieser Zeit hatte Maria Brandtner ihre Liebe zu den Bergen entdeckt. Sie war mehrfach auf dem Wank-Berg gewesen, auch ohne die Seilbahn zu benutzen, aber das war in ihren Augen ein Spaziergang im Vergleich zu ihren heutigen Zielen. Sie hatte sich einem Bergsteiger-Club angeschlossen und eine richtige Ausbildung gemacht.

Das „Ettaler Manndl“ war ihr erster Gipfel gewesen. Und dann ging es weiter: Unterberghorn, Östliche Karwendelspitze, Zugspitze auf der Höllental-Route, dann noch einmal von Süden her, von der Schneeferner-Seite.

Da hatte Jonas schon protestiert. Ein solcher Sport sei gefährlich und nichts für ihn. Durch ihre Bergtouren würden sie zu wenig Zeit miteinander verbringen.

Damals hatte sie noch geglaubt, ihn überzeugen zu können. Wie konnte er über etwas urteilen, was er nicht kannte? So überredete sie ihn zu einem Urlaub in Tirol, und sie verbrachten zwei Wochen in Wörgl, wo es Jonas eigentlich ganz gut gefiel. Allerdings interessierte ihn der Golfplatz mehr als die umliegende Landschaft, und überrascht stellte Maria fest, dass er sich zu einer Art Salonlöwe zu entwickeln begann, der die feinen Partys auf dem Parkett des Golfclubs mehr liebte als eine Wanderung mit ihr durch die Wälder.

Nach dem Urlaub war Schluss mit Jonas gewesen. Maria bedauerte es nicht einmal. Sie hatten sich eben unterschiedlich entwickelt.

Jonas hatte sich auch schnell getröstet. Er war inzwischen verheiratet mit einer Heilpraktikerin, die er bereits in Wörgl kennengelernt hatte.

Maria zuckte mit den Schultern. Was soll’s?, dachte sie. Ich wäre an seiner Seite nicht glücklich geworden. Vielleicht können wir uns eines Tages als alte Jugendfreunde begegnen, ohne jeden Groll.

Gerade als sie sich wieder für die Landschaft zu interessieren begann, flammte die Beleuchtung im Waggon auf, und vor dem Fenster war nur noch eine schwarze Wand.

„Das ist noch nicht der Simplon-Tunnel“, bemerkte der englische Arzt, der ihr gegenübersaß. „Erst der nächste.“

Tatsächlich wurde es noch einmal kurz hell, und dann fuhren sie in den berühmten Tunnel ein.

„Fünfundsechzigtausend Fuß, das sind fast zwanzig Kilometer“, unterrichtete ihr Begleiter sie, der vermutlich gern Fremdenführer geworden wäre. „Der Tunnel ist fast hundert Jahre alt und hat beim Bau einige Tote gefordert, obwohl damals der höchste Standard verwendet wurde …“

„Reden Sie lieber nicht von Toten“, bat Maria und warf einen scheuen Blick auf die vorbeirasenden Wände. „Ich denke gerade, dass bestimmt über hundert Meter Gestein über uns sind.“

Der alte Arzt schmunzelte.

„Das mag wohl sein. Genau genommen sind es stellenweise rund zweitausendeinhundert Meter.“

„Hören Sie bitte auf!“, bat Maria inständig.

Die Worte des alten Herrn weckten in ihr eine Beklemmung, die sich zur Platzangst zu steigern begann.

„Es ist alles sicher, und gleich haben Sie es ja geschafft.“

Tatsächlich – nach fast zwanzig Minuten zeigte sich endlich wieder die Sonne, und der Zug eilte in Richtung Brig im Rhone-Tal. Fünf Minuten später stand Maria Brandtner auf dem Bahnsteig, der sich hier altertümlich „Perron“ nannte, und wartete auf ihren Anschluss nach Zermatt.

Der alte Doktor trat neben sie.

„Vielen Dank für die angenehme Reisebegleitung!“, sagte er. „Übrigens, McWilliams heiße ich, Anthony McWilliams, das Mac ohne a, bitte.“ Er lächelte verschmitzt. „Legen wir doch den Rest des Weges auch noch gemeinsam zurück!“

Der Zug nach Zermatt rollte ein.

„Auf zum Matterhorn!“, rief sie aus. „Da kann der Simplon-Tunnel noch so beeindruckend sein, Herr Doktor McWilliams – ich bin lieber auf den Bergen als darunter!“

***

„Sieben, acht, neun – Schachmatt!“

Die jungen Männer in der Gaststube lachten, denn sie spielten natürlich kein Schach am Stammtisch, sondern „Zazuol“, ein Kartenspiel, das es nur in einigen wenigen Dörfern in der Rhätischen Schweiz gab und das Ueli, einer in ihrer Bergführer-Gilde, aus seiner Heimat nicht weit von Bergün mitgebracht hatte, einem kleinen Ort am Albula-Pass.

Toni Kessler war es, der sich soeben ein wenig über das komplizierte Spiel lustig gemacht hatte – mit seinen Worten hatte er es aufgegeben, die Regeln zu durchschauen, und hatte seine Karten hingeworfen.

Toni Kessler stammte eigentlich aus Chur und war ebenso wenig ein Einheimischer in Zermatt wie die meisten der anderen Bergführer, sondern gehörte zu einem verwegenen Haufen, der sich im Laufe der Jahre hier zusammengefunden hatte. Sogar ein Schwede war unter ihnen, Nils Landgren aus Göteborg, der das Matterhorn inzwischen zum fünfzigsten Male bezwungen hatte und deswegen heute die Kosten des Abends im Kaminzimmer des „Val Pavarese“ bestritt.

Toni Kessler war seit neun Jahren dabei und hatte schon so manchen Touristen auf den Matterhorn-Gipfel oder auf andere Berge der Umgebung geführt. Es gab schwierigere Gänge, und manch einer davon war sportlich weit reizvoller als das überlaufene Matterhorn.

„Weiß eigentlich jemand, was morgen ansteht?“, fragte Nils Lindgren in die Runde. „Ich war heute noch nicht in der Geschäftsstelle.“

„Aber ich“, warf Toni Kessler ein. „Von den Hotels kamen mehrere Meldungen. Da ist ein alter englischer Arzt, der nicht auf den Gipfel will, sondern zu einem Aussichtspunkt geführt werden möchte, der leicht erreichbar ist. Wer übernimmt das?“

„Ich“, meldete sich der Schwede sofort. „Ich werde heute einen über den Durst trinken, und da bin ich morgen nicht bergfähig. Aber einen alten Mann zu einer Ruhebank zu führen, traue ich mich wohl doch.“

„Dann ist da noch ein deutsches Ehepaar, beide Ende dreißig, aus Bottrop.“

„Wo ist das denn?“, wollte einer wissen.

Kris Thuner, der Einzige mit abgeschlossenem Studium unter ihnen, feixte. Er behauptete stets, er habe „Arbeitslosigkeit“ studiert – tatsächlich fand er als Diplom-Ozeanograf in der Schweiz keinen Arbeitsplatz und verdiente sich als Bergführer ein nicht gerade geringes Zubrot zu seiner Unterstützung.

„In den Tropen“, sagte er. „So nennt man die Gegend im nördlichen Ruhrgebiet, dem früheren Kohlenrevier. Höntrop, Bottrop, Waltrop, Castrop-Rauxel heißen die Städte und Orte da.“

Niemand lachte. Seine Witzchen kamen selten an.

„Wer übernimmt diese Leute?“, hakte Toni Kessler nach.

„Ist irgendetwas über ihre Erfahrung als Bergsteiger bekannt?“, wollte Ueli Hutter wissen. Nachdenklich zauste er mit spitzen Fingern seinen verwegenen Bart. „Ich meine, wo die wohnen, da gibt es doch keine Berge.“

Toni grinste. „Keine echten, aber ehemalige Kohlehalden. Ich habe neulich im Fernsehen etwas über eine Ski-Piste mit fast dreihundert Metern Abfahrt gesehen. Die ist überdacht, damit der künstliche Schnee nicht wegschmilzt.“

„Wetten, dass sie da geübt haben?“, meinte einer.

„Ich finde, wir sehen uns die Leute erst einmal an“, sagte ein anderer. „Entscheiden können wir dann immer noch, ob wir sie auf den Berg steigen lassen.“

„Stimmt“, pflichtete Toni Kessler bei. „Es kommt dann noch eine deutsche Urlauberin in Betracht, eine jüngere Frau aus München. Hotelkauffrau. Hat sich für einen Gipfel-Aufstieg angemeldet und sucht einen guten Bergführer, da sie nicht über den Hörnligrat aufsteigen will.“

Der Hörnligrat galt unter den Bergführern als Touristenstrecke.

Aber eine Touristin, die wahrscheinlich völlig unerfahren war, auf einer anderen Strecke zu führen, erforderte schon etwas Mut. Auch für geübte Bergführer war das Matterhorn mit seinen Eiswänden und plötzlich auftretenden Stürmen nicht ungefährlich. Wer eine Führung übernahm, ging damit ein Risiko für sich selbst und für den anderen ein, der sich ihm anvertraute. Das musste deshalb sorgfältig abgewogen werden.