Bertha von Suttner – Kinder des Schicksals - Eva Grübl - E-Book

Bertha von Suttner – Kinder des Schicksals E-Book

Eva Grübl

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Beschreibung

Türchen Nummer 17: Winterliche und weihnachtliche Geschichten aus dem Kosmos der bedeutenden Frauen Die Botschafterin des Friedens sorgt für ein kleines Weihnachtswunder in den Elendsvierteln von Wien. Aus Weihnachtsduft und Erfindergeist. 24 Geschichten über berühmte Frauen

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© Piper Verlag GmbH, München 2023

Redaktion: Michaela Retetzki

Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe)

Covergestaltung und Motiv: Canva

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Inhalt

Inhaltsübersicht

Cover & Impressum

Bertha von Suttner – Kinder des Schicksals

Bertha von Suttner – Biografie

Buchnavigation

Inhaltsübersicht

Cover

Textanfang

Impressum

Bertha von SuttnerKinder des Schicksals

Eva Grübl

Wien, 1902

Die hinter Nebelschleiern aufgehende Sonne stand an diesem Morgen noch niedrig. Stadtgärten und Parks ruhten unter einer dicken, unberührten Schneedecke. Der Winter hatte die zauberhafte Eigenschaft, jedes Geräusch zu verschlucken und einen Ort der Ruhe und des Friedens zu erschaffen. Bertha stand einige Momente am Fenster ihres Hotelzimmers, betrachtete die verschneiten Straßen, auf denen sie mit Arthur so gern flaniert war. Sie erinnerte sich an die Nachmittage, an denen sie tollend und ausgelassen den Schwestern ihres Mannes hinterhergejagt waren, sich wie Kinder mit Schneebällen beschossen hatten. Das war lange her. Beide so jung und unbeschwert. Die Erinnerungen aber waren klar und vor allem schmerzhaft. Seit Arthurs Tod hatte sie ihre Tage in einem tranceähnlichen Zustand verbracht, ohne das Bett oder ihr Zimmer zu verlassen oder sich ihrer Friedens- und Schreibarbeit zu widmen. Tag für Tag verlief wie Sand durch ein Sieb. Ihre Welt hatte die Farben verloren, und ihr Geist befand sich in einem Dämmerzustand, in dem sie sich nicht in der Lage sah, auch nur eine Zeile zu formulieren. Morgen Abend würde sie vor vielen namhaften Friedensvertretern Europas einen Vortrag halten. Sie bereute längst den Entschluss, doch ihr Freund und Kollege Alfred Hermann Fried hatte sie überredet, aus ihrem Trauergefängnis auszubrechen und Schloss Harmannsdorf für einige Tage zu verlassen.

 

Wien glitzerte in vorweihnachtlicher Pracht. In den Einkaufsstraßen standen geschmückte Christbäume, der Duft nach Zimt und gebrannten Nüssen strömte aus den Konditoreien, und die zarte Schneehaube tat ihren Rest dazu, Wien in die Kulisse eines Weihnachtsmärchens zu verzaubern. Bertha vergrub die Hände in ihren Muff und ging die Ringstraße entlang bis zum Wiener Rathaus. Dicht an dicht drängten sich Stände, an denen heißer Punsch und Handwerkskunst angeboten wurden. Bertha entdeckte Fried sofort, sein markantes Profil, seinen gezwirbelten Oberlippenbart, den eleganten Wintermantel und die leicht gebückte Haltung. Er stand vor einem Maronibrater und blickte suchend um sich. »Mein lieber Fried! Es tut gut, Sie zu sehen.«

»Bertha!« Er deutete einen Handkuss an.

»Ich muss gestehen, ich habe Sie vermisst seit der Beerdigung. Umso mehr freue ich mich, dass Sie morgen Abend den Vortrag halten.«