Beruflich in Brasilien - Susanna Bezzel - E-Book

Beruflich in Brasilien E-Book

Susanna Bezzel

4,7

Beschreibung

Samba, Karneval und Fußball sind wohl die gängigsten Klischees, die einem zu Brasilien einfallen. Doch Brasilien ist weitaus mehr: Es ist auch das Land der Paradoxien. Vieles erscheint für Deutsche vertraut und ist auf den zweiten Blick doch äußerst befremdend. Für das Trainingsprogramm wurden deutsche Fach- und Führungskräfte nach ihren Erfahrungen in Brasilien befragt. Typische Problemsituationen werden anhand authentischer Fallbeispiele vorgestellt, kulturelle Unterschiede erklärt und durch Handlungstipps abgerundet. Jede Lerneinheit zielt darauf ab, die kulturelle Kompetenz des Lesers für ähnliche Anforderungssituationen zu steigern. Die didaktische Aufbereitung des Trainingsprogramms dient dem Selbststudium, hat sich aber auch in Gruppentrainings bewährt.

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Seitenzahl: 135

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Handlungskompetenz im Ausland

herausgegeben vonAlexander Thomas, Universität Regensburg

Vandenhoeck & Ruprecht

Susanna BrökelmannChristin-Melanie FuchsStefan KammhuberAlexander Thomas

Beruflich in Brasilien

Trainingsprogramm für Manager,Fach- und Führungskräfte

Vandenhoeck & Ruprecht

Die 7 Cartoons hat Jörg Plannerer gezeichnet.

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

ISBN 978-3-525-49059-3

ISBN 978-3-647-49059-4 (E-Book)

© 2005, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen / www.v-r.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch bei einer entsprechenden Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke. Printed in Germany.

Satz: Satzspiegel, Nörten-Hardenberg

Druck und Bindung: Hubert & Co., Göttingen

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

Inhalt

Vorwort

Einführung in das Training

Kulturelle Unterschiede

Warum ist interkulturelles Lernen notwendig?

Hinweise für die Bearbeitung des Trainingsmaterials

Hinweise zu den Fallbeispielen

Themenbereich 1: Personenorientierung

Beispiel 1: Fax aus Deutschland

Beispiel 2: Vorbereitung eines Kundengesprächs

Beispiel 3: Kunde in finanzieller Not

Kulturelle Verankerung von »Personenorientierung«

Themenbereich 2: Interpersonelle Harmonieorientierung

Beispiel 4: Mitarbeitergespräch

Beispiel 5: Verhandlungen mit potenziellen Geschäftspartnern

Beispiel 6: Kundenprobleme

Kulturelle Verankerung von »Interpersonelle Harmonieorientierung«

Themenbereich 3: Kontakt- und Kommunikationsfreudigkeit

Beispiel 7: Einladung zum Strandhaus

Kulturelle Verankerung von »Kontakt- und Kommunikationsfreudigkeit«

Themenbereich 4: Emotionalismus

Beispiel 8: Umstrukturierung der Firma

Beispiel 9: Führungsseminar

Kulturelle Verankerung von »Emotionalismus«

Themenbereich 5: Hierarchieorientierung

Beispiel 10: Strategien zur Kundengewinnung

Beispiel 11: Erhöhung der Benzinpreise

Beispiel 12: Softwareentwicklung

Beispiel 13: Vorschlag von Sparmaßnahmen

Kulturelle Verankerung von »Hierarchieorientierung«

Themenbereich 6: Gegenwartsorientierung

Beispiel 14: Powerpoint-Präsentation

Beispiel 15: Flugbuchungen

Beispiel 16: Reparaturen

Kulturelle Verankerung »Gegenwartsorientierung«

Themenbereich 7: Flexibilität

Beispiel 17: Softwaredesign

Beispiel 18: Prognosezahlen

Beispiel 19: Mietvertrag

Kulturelle Verankerung von »Flexibilität«

Kurze Zusammenfassung

Schlussbemerkung

Literatur

Vorwort

In der deutschen Außenhandelsstatistik steht Brasilien mit seinen Einfuhren nach Deutschland an 26. Stelle und, was die deutschen Ausfuhren nach Brasilien anbetrifft, an 29. Stelle der Rangfolge deutscher Handelspartner. Damit liegt es weit vor allen anderen südamerikanischen Staaten. Zudem gibt es eine jahrhundertelange enge Beziehung zwischen Brasilien und Deutschland, und besonders nach dem Zweiten Weltkrieg sind diese Beziehungen in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht vertieft und ausgebaut worden. Viele Deutsche leben und arbeiten in Brasilien, und das zum Teil schon seit Generationen. Viele Brasilianer pflegen enge Beziehungen zu Deutschen und zu Deutschland.

Auf diesem Hintergrund sollte man meinen,dass die interpersonalen Beziehungen zwischen Brasilianern und Deutschen völlig problemlos verlaufen. Wie die Praxis zeigt, ist dies ein Irrtum. Die intensiven Befragungen zu den Erfahrungen deutscher Fach- und Führungskräfte vor Ort im Umgang mit ihren brasilianischen Partnern zeigten, dass bei allen Bemühungen um gegenseitige Verständigung und um eine enge, von Wohlwollen geprägte Zusammenarbeit immer wieder Irritationen auftraten.

In vielen Situationen verhalten sich Brasilianer völlig anders, als Deutsche dies erwarten. Das führt zu Verunsicherung, zu Orientierungsverlust, zu Verärgerung, zu Abwertung des brasilianischen Kooperationspartners, zu mehr oder weniger stark ausgeprägten negativen Bewertungen, eventuell zu aggressivem Verhalten oder sogar zum Abbruch der Beziehungen. Das Verhalten der Deutschen ist für Brasilianer ebenfalls nicht immer verständlich und nachvollziehbar, und oft erfahren sie unerwartete Verhaltensreaktionen. Nun könnte man annehmen, dass erwartungswidriges Verhalten, verbunden mit diesen psychischen Belastungen, nur bei Anfängern auftritt, die erstmalig oder nur sehr kurzfristig in Brasilien leben und arbeiten und mit Brasilianern zu tun haben. Auch dies ist ein Irrtum, wie viele Untersuchungen zeigen. Selbst Deutsche, die lange in Brasilien leben, mit Brasilianern schon über Jahre hinweg zu tun haben und einen nicht zu unterschätzenden Reichtum an Erfahrungen und Erkenntnissen über die spezifischen Eigenarten von Brasilianern angehäuft haben, die sich durchaus an viele Ungereimtheiten gewöhnt haben und inzwischen wissen, wie sie damit zurechtkommen können, haben Schwierigkeiten, eine adäquate Erklärung für das abzugeben, was sie tagtäglich erleben und erfahren.

Interkulturelles Verständnis entwickelt sich eben nicht allein durch die Ansammlung vielfältiger Erfahrungen in alltäglichen interkulturellen Begegnungssituationen, sondern bedarf der Reflexion und systematischen Verhaltensanalyse. Es muss ein Verständnis dafür aufgebaut werden, warum der brasilianische Partner aus deutscher Sicht so unerwartet reagiert. Es muss Wissen vorhanden sein über die handlungswirksamen Merkmale des kulturspezifischen Orientierungssystems bei Brasilianern, und es muss ein Verständnis für die Handlungswirksamkeit des eigenen kulturspezifischen Orientierungssystems aufgebaut sein. Nur so ist zu verstehen, was in der Begegnung zwischen Deutschen und Brasilianern tatsächlich passiert und warum die gegenseitigen Wahrnehmungen, die daraus gebildeten Erklärungen über das Partnerverhalten, die den Begegnungsprozess begleitende Emotionen und die aus alldem erfolgenden Aktionen und Reaktionen stattfinden.

Das vorliegende Trainingsmaterial enthält die Beschreibung authentischer Begegnungssituationen zwischen Deutschen und Brasilianern, geschildert aus deutscher Sicht, und dazu für den Aufbau interkulturellen Verstehens wichtiges Informations- und Lernmaterial, das auf der Basis wissenschaftlicher Analysen der geschilderten Interaktionsprozesse gewonnen worden ist. Die spezifische Zusammenstellung der Textmaterialien entspricht dem als »Culture Assimilator« oder »Cultural Sensitizer« international bekannten Trainingsformat, dass sich in vielen Studien über Jahrzehnte hinweg auch in wissenschaftlich gesicherten Evaluationsstudien als außerordentlich lernwirksam herausgestellt hat.

Wer das Trainingsmaterial systematisch und in der empfohlenen Art und Weise durcharbeitet, wird in der Lage sein, das Verhalten seiner brasilianischen Partner besser zu verstehen. Er wird begreifen, dass vieles, was ihn an seinem brasilianischem Partner irritiert, darauf zurückzuführen ist, dass sein kulturspezifisches Orientierungssystem ihm bestimmte Interpretationsmuster nahe legt, die nicht denen der Brasilianer entsprechen. Zudem wird er aus dem Verständnis der beiden kulturspezifischen Orientierungssysteme heraus besser in der Lage sein, interkulturelle Begegnungssituationen vorherzusehen, in die er im brasilianischen Alltagsleben und in seiner beruflichen Tätigkeit in Brasilien einbezogen ist. Er ist damit in der Lage, in ihnen so zu agieren, dass er Stress abbauen kann und seine Ziele so erreicht, dass ein positives Beziehungsverhältnis zu seinen brasilianischen Partnern hergestellt werden kann. Genau das ist die Grundlage für den gewünschten Erfolg.

Alexander Thomas

Einführung in das Training

Das vorliegende Trainingsmaterial bereitet deutsche Fach- und Führungskräfte auf ihren beruflichen Einsatz in Brasilien vor. Solch ein Auslandseinsatz stellt Anforderungen der verschiedensten Art. Neben Schwierigkeiten in der persönlichen Organisation – wie Wohnungssuche, Suche nach geeigneter Kinderbetreuung, Versicherungsschutz – treten kulturelle und mentalitätsbedingte Schwierigkeiten auf, wenn man als Deutscher in der zunächst fremden Kultur lebt und arbeitet. Zur Bewältigung dieser Schwierigkeiten trägt das folgende Training bei, indem es die kulturellen Unterschiede zwischen Brasilianern und Deutschen näher beleuchtet. Eigenheiten der Brasilianer werden aufgezeigt und erläutert, um einen passenden Umgang mit ihnen anzuregen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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