Beruflich in den arabischen Golfstaaten - Thomas Reimer-Conrads - E-Book

Beruflich in den arabischen Golfstaaten E-Book

Thomas Reimer-Conrads

4,4

Beschreibung

Despite (or perhaps because of) the present economic situation, the Arab Gulf states – here Bahrain, Kuwait, Qatar and the United Arab Emirates – have become even more important trade partners to Western countries. The worldwide financial crisis would appear to have passed by these countries because of their rich resources and geopolitical situation. Anyone traveling through this area should be well prepared to act in difficult or unfamiliar situations and to successfully carry out negotiations. On the basis of selected case studies from various areas of both professional and personal life, this book presents training materials consisting of typical critical experiences Germans may be confronted with in their daily contacts. A scientific survey of German managers who have traveled to and done business in the Arab Gulf states was taken and was evaluated by both German and Arab experts. The best situations were chosen for this training volume. The goal is to create mutual understanding and respect among Germans and Gulf Arabs, and to ease the sometimes difficult dealings due to cultural differences.

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Handlungskompetenz im Ausland

herausgegeben von Alexander Thomas

Vandenhoeck & Ruprecht

Thomas Reimer-ConradsAlexander Thomas

Beruflich in den arabischen Golfstaaten

Trainingsprogramm für Manager, Fach- und Führungskräfte

Vandenhoeck & Ruprecht

Die 6 Cartoons hat Jörg Plannerer gezeichnet.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN: ISBN 978-3-525-49147-8ISBN: 978-3-647-49147-9 (E-book)

© 2009, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen / www.v-r.de

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch bei einer entsprechenden Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke. Printed in Germany.Satz: Satzspiegel, Nörten-HardenbergDruck und Bindung: Hubert & Co, Göttingen

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

Inhalt

Vorwort

Einführung in das Training

Deutschland und die arabischen Golfstaaten

Kultur und interkulturelle Kompetenz

Interkulturelles Lernen und Verstehen

Handlungswirksamkeit von Kulturstandards

Trainingsablauf

Themenbereich 1: Gruppen- und Genderorientierung

Beispiel 1: Der Unfall

Beispiel 2: Die Dischdascha

Beispiel 3: Nicht miteinander sprechen

Kulturelle Verankerung von »Gruppen- und Genderorientierung«

Themenbereich 2: Personenorientierung oder »Business is personal«

Beispiel 4: Der emotionale Ausbruch

Beispiel 5: Die Konsultation

Beispiel 6: Der Laptop

Kulturelle Verankerung von »Personenorientierung« oder »Business is personal«

Themenbereich 3: Polychrones Zeitverständnis

Beispiel 7: Zu spät gekommen

Beispiel 8: Der Wutausbruch

Beispiel 9: Das ungelöste Problem

Kulturelle Verankerung von »Polychrones Zeitverständnis«

Themenbereich 4: Gastfreundschaft

Beispiel 10: Die Polizeikontrolle

Beispiel 11: Der kostbare Besitz

Beispiel 12: Die Entscheidung

Kulturelle Verankerung von »Gastfreundschaft«

Themenbereich 5: Ehre und Würde

Beispiel 13: Die Seminarbewertung

Beispiel 14: Firmenpolitik

Beispiel 15: Keinen Gewinn gemacht

Kulturelle Verankerung von »Ehre und Würde«

Themenbereich 6: Hierarchieorientierung

Beispiel 16: Der Bildschirm

Beispiel 17: Die Entscheidung

Beispiel 18: Herr im eigenen Land

Kulturelle Verankerung von »Hierarchieorientierung«

Kurze Zusammenfassung aller Kulturstandards

Geschichtlicher und kultureller Überblick

Arabien

Der Islam

Die Kultur der Beduinen

Die arabischen Golfstaaten in der Moderne

Zusammenfassung

Schlussbemerkung

Dank

Literatur und Literaturempfehlungen

  Vorwort

Das in diesem Buch enthaltene Trainingsmaterial dient dazu, deutsche Fach- und Führungskräfte auf das Leben und Arbeiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Qatar, Bahrain und Kuwait vorzubereiten. Dabei geht es nicht um die Vermittlung von alltäglichen Benimmregeln und Kleidervorschriften und auch nicht darum, zu erklären, warum es als Beleidigung gilt, wenn man seinem Gegenüber beim Sitzen mit übereinandergeschlagenen Beinen die Schuhsohlen entgegenstreckt. Solche und andere zu beachtende Verhaltensregeln sind in jedem Landeskundeteil eines Reiseführers nachzulesen. Ziel dieses Trainings ist es, im Selbststudium oder im Rahmen von länderspezifischen Trainingsseminaren eine umfassende und vertiefte interkulturelle Kompetenz im Umgang mit Partnern in den arabischen Golfstaaten zu erwerben. Wahrnehmen, Antizipieren, Verstehen und kulturadäquat Reagieren in Bezug auf unerwartetes, kulturspezifisch geprägtes Verhalten der arabischen Partner ist das, was mit diesem Training erreicht wird. Wer über eine solche interkulturelle Kompetenz verfügt, hat gegenüber anderen einen Wettbewerbsvorteil, findet sich in der ihm unbekannten Kultur besser zurecht, reduziert Stress und erhöht sein Kontrollbewusstsein. Er bleibt selbst dann Herr der Lage, wenn seine Gesprächspartner ein Verhalten zeigen, das er zunächst nicht erwartet hat und dessen Ursachen und Begründungszusammenhänge für ihn nicht nachvollziehbar sind.

Betrachtet man die wirtschaftliche Entwicklung der Golfstaaten, deren Bautätigkeiten und Investitionen in die Infrastruktur und den Modernisierungsgrad, den die Länder in den vergangenen Jahren erreicht haben, könnte der Eindruck entstehen, dass hier Bedingungen herrschen, die es deutschen Fach- und Führungskräften leicht machen, hier zu leben und zu arbeiten, weil vieles so läuft wie in der globalisierten, westlichen Geschäftswelt. Man könnte davon ausgehen, dass man sich mit ein bisschen Toleranz, mit Freundlichkeit und dem, was man in Führungs-, Teamentwicklungs-, Kommunikations- und Konfliktregulationstrainings gelernt hat, schon wird behaupten können. Das mag für manche Kulturen zutreffen, nicht aber für die arabischen Golfstaaten, die eine ungewöhnliche Entwicklung aufweisen und die bis heute ihre spezifischen Traditionen bewahrt haben.

Die vier kleinen arabischen Golfstaaten sind sämtlich nach dem Rückzug der Briten aus dem Golf vor rund fünfzig Jahren unabhängig geworden. Die heutigen Vereinigten Arabischen Emirate sind eine in den 1970er Jahren geschaffene Föderation der sieben Scheichtümer (Emirate) Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ras al-Khaima, Fujaira, Umm al-Qaiwain und Ajman und erstrecken sich über eine Landfläche, die annähernd die Größe Österreichs aufweist. Das Zentrum der VAE ist Abu Dhabi. Der Oberste Rat, bestehend aus den Herrschern der sieben Emirate, wählt aus seiner Mitte den Präsidenten und bestimmt die Politik. In den Ländern Kuwait, Qatar und Bahrain bestimmen ähnlich wie in den VAE die dort herrschenden Familien das politische Geschehen. Das islamische Recht ist die Grundlage der Gesetzgebung und Rechtsprechung. Die wirtschaftliche und damit auch die gesellschaftliche Entwicklung der Länder ist eng verknüpft mit den immensen Bodenschätzen in der Region. Öl und Gas und die dafür auf den Weltmärkten erzielbaren Preise bestimmen weitgehend den wirtschaftlichen Erfolg der Emirate. Da ein interner finanzieller Länderausgleich stattfindet, kommt auch den Emiraten, die keine Bodenschätze aufweisen können, der Erfolg der Erdöl fördernden Scheichtümer zugute. Westliches Know-how und günstige geologische Gegebenheiten ermöglichen extrem niedrige Produktions- und Förderkosten und sehr hohe Exporterlöse. Die Ölausfuhren der VAE im Jahre 2007 könnten allein den gesamten Ölverbrauch Europas decken. Die hier vorhandenen Ölreserven betragen 45% aller bekannten Ölvorräte. Die VAE haben unter Zuhilfenahme von ausländischem, vor allen Dingen westlichem, Fachwissen und ausländischen Arbeitskräften gigantische Bauprojekte in der Wüste und auf dem Meer abgewonnenen Flächen verwirklicht. Die große Anzahl an ausländischen Fachkräften in den arabischen Golfstaaten führt dazu, dass sich die Lebens- und Arbeitswelt auf allen Ebenen sehr international gestaltet. Allein in Dubai – und dieses Emirat ist vergleichbar mit den anderen arabischen Golfstaaten – sind inzwischen nur 19% der 1,8 Millionen Einwohner Einheimische. Die Fremden aus aller Welt stammen aus über 200 Ländern und sind der guten Verdienstmöglichkeiten wegen zugezogen. Neben einheimischen Arabern haben es deshalb deutsche Fach- und Führungskräfte immer wieder mit Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft als Kollegen, Vorgesetzte und Mitarbeitern zu tun. Aus diesem Grund ist es unter Umständen durchaus sinnvoll, ergänzend zu diesem Trainingsprogramm auch die zu anderen Ländern aus der Reihe »Handlungskompetenz im Ausland« zu Rate zu ziehen.

Die arabischen Golfstaaten erleben seit Jahren einen Entwicklungsboom in allen Bereichen. Aus der Einsicht heraus, dass die Abhängigkeit vom Öl- und Gasexport allein ökonomische Gefahren birgt, wird seit Jahren die Wirtschaft diversifiziert und die Produktion energieaufwändiger Exportgüter angekurbelt. Damit verbunden ist ein hoher Bedarf an ausländischen Fachkräften. Es entstehen Firmenkooperationen mit weltweit führenden, auch deutschen Unternehmen. Deutsche Fach- und Führungskräfte genießen in den Golfstaaten einen sehr guten Ruf und es ist damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren die deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen weiter an Dynamik gewinnen werden. Umso wichtiger ist es, dafür qualifiziert zu sein, schon um das eigene berufliche und fachliche Leistungspotenzial optimal zur Geltung bringen zu können.

In diesem Sinne wünschen die Autoren dem Leser mit diesem interkulturellen Training viel Erfolg im Lebens- und Arbeitsalltag in den arabischen Golfstaaten.

Alexander Thomas

Einführung in das Training

Deutschland und die arabischen Golfstaaten

Noch vor einigen Jahren wussten nur wenige Menschen in Deutschland genau zu sagen, an welcher Stelle des Globus Dubai oder die Vereinigten Arabischen Emirate und deren Nachbarstaaten Bahrain, Qatar und Kuwait zu finden sind und womit die dort lebenden Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen und wie sie ihre Freizeit gestalten. Es waren portugiesische Schiffe, die ab dem 16. Jahrhundert die damals so genannte Piratenküste befuhren. Es folgten französische, holländische und britische Schiffe, die Handelsniederlassungen errichteten und so versuchten, die Handelswege nach Indien zu sichern. Die Briten schlossen mit den einzelnen Scheichtümern am arabischen Golf gegenseitige Schutzverträge ab, um der Piraterie ein Ende zu bereiten. Hieraus resultierte, dass dieses Gebiet ab Mitte des 19. Jahrhunderts praktisch unter britischer Hoheit stand.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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