Beruflich in den USA - Emily J. Slate - E-Book

Beruflich in den USA E-Book

Emily J. Slate

5,0

Beschreibung

Die amerikanische Businesswelt ist an vielen Stellen eine fundamental andere als die deutsche. Wer die Kultur nicht als fremd anerkennt und sich ohne Vorbereitung auf das Abenteuer des Arbeitens mit Amerikanern in den USA oder bei der Tochter eines US-Konzerns einlässt, wird den Unterschied spüren – schneller und härter, als ihm lieb ist. Wer aber um die amerikanischen Werte weiß, tut sich leichter zu verstehen, was um ihn herum passiert. Anhand authentischer Situationen aus dem Geschäftsleben werden realistische Konflikte, problematische Situationen und Lösungshinweise geschildert. Das wissenschaftlich fundierte Trainingsprogramm ist so konzipiert, dass es Geschäftsleuten eine individuelle Unterstützung in der Zusammenarbeit mit Amerikanern bietet.

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Handlungskompetenz im Ausland

herausgegeben vonAlexander Thomas, Universität Regensburg

Vandenhoeck & Ruprecht

Emily J. SlateSylvia Schroll-Machl

Beruflich in den USA

Trainingsprogramm für Manager, Fach- und Führungskräfte

3. Auflage

Vandenhoeck & Ruprecht

Die 7 Cartoons hat Jörg Plannerer gezeichnet.

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

ISBN 978-3-525-49062-4ISBN 978-3-647-49062-5 (E-book)

© 2013, 2006, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen / Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Bristol, CT, U.S.A.www.v-r.de.Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.Printed in Germany.Satz: Satzspiegel, Nörten-HardenbergDruck und Bindung: Hubert & Co, Göttingen

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

Inhalt

Vorwort

Einführung in das Training

Zielsetzung und theoretischer Hintergrund

Relativierungen

Aufbau und Ablauf des Trainings

Hinweise für das Verständnis und die Bearbeitung des Trainingsmaterials

Themenbereich 1: Gleichheitsdenken

Beispiel 1: Qualitätsprobleme

Beispiel 2: Der Kongress

Beispiel 3: Die Schaltanlage

Beispiel 4: Der Abteilungsleiter

Kulturelle Verankerung von »Gleichheitsdenken«

Themenbereich 2: Handlungsorientierung

Beispiel 5: Standortwahl

Beispiel 6: Laminate

Kulturelle Verankerung von »Handlungsorientierung«

Themenbereich 3: Gelassenheit (easy going)

Beispiel 7: Doppelte Arbeit

Beispiel 8: Rechnungen?

Beispiel 9: Softwareentwicklung

Kulturelle Verankerung von »Gelassenheit«

Themenbereich 4: Leistungsorientierung

Beispiel 10: Ausbeutung?

Beispiel 11: Personalauswahl

Beispiel 12: Mutterliebe

Kulturelle Verankerung von »Leistungsorientierung«

Themenbereich 5: Individualismus

Beispiel 13: Frauen

Beispiel 14: Das Training

Beispiel 15: In der U-Bahn

Beispiel 16: Mein Modul

Kulturelle Verankerung von »Individualismus«

Themenbereich 6: Soziale Anerkennung (nice guy)

Beispiel 17: In einem Architekturbüro

Beispiel 18: Besuch einer Verkäuferin

Beispiel 19: Smalltalk

Beispiel 20: Der Pullover

Kulturelle Verankerung von »Soziale Anerkennung«

Themenbereich 7: Interpersonale Distanzminimierung (peaches vs. coconuts)

Beispiel 21: Im Englischunterricht

Beispiel 22: Barbecues

Kulturelle Verankerung von »Interpersonale Distanzminimierung«

Literaturempfehlungen

Vorwort

Die amerikanische Businesswelt ist an vielen Stellen fundamental anders als die deutsche. Wer die amerikanische Kultur nicht als fremd anerkennt und sich ohne Vorbereitung auf das Abenteuer des Arbeitens in den USA oder bei der Tochter eines US-Konzerns einlässt, wird den Unterschied spüren – schneller und härter als ihm lieb ist. Wenn Sie in den USA leben oder mit Amerikanern eng zusammenarbeiten wollen, erwartet niemand von Ihnen, dass Sie wie ein Amerikaner werden. Aber wenn Sie die amerikanischen Werte verstehen, tun Sie sich leichter mit dem, was um Sie herum passiert. Sie werden Ihre Ziele schneller erreichen. Das Verständnis für den Geschäfts- und Gesprächspartner auf der anderen Seite der Welt wird so manche Fehlinterpretation verhindern und Irritationen vermeiden – konfliktfrei ist der Geschäftsalltag damit aber noch nicht.

In weiten Bereichen ähneln sich die amerikanische und die deutsche Kultur. Sie müssen sich aber nicht mit den Gemeinsamkeiten beschäftigen, denn diese verursachen keine Probleme. Dieses Buch konzentriert sich vielmehr auf das, was wir nicht gemeinsam haben. Wir wollen versuchen, Ihnen den »American Way of Life« zu vermitteln. Erwarten Sie keine Handlungsanweisungen, sondern eine Beschreibung der amerikanischen »Kulturstandards«. Das sind definierte Merkmale bestimmter Werte, Überzeugungen, Grundhaltungen und Grundeinstellungen, die auf der Basis wissenschaftlicher Ergebnisse gewonnen werden und sich als Muster beschreiben lassen. Das Verstehen dieser »Kulturstandards« wird Sie in die Lage versetzen, das Verhalten Ihrer amerikanischen Partner zutreffender zu interpretieren sowie selbst kulturangemessene Handlungsstrategien im Umgang zu entwerfen, um böse Überraschungen und unnötige Konflikte zu vermeiden.

Werthaltungen, die eine Kultur prägen, sind das Produkt ihrer Geschichte. Und die amerikanische Geschichte unterscheidet sich sehr von den Ländern Europas. Es waren zwar überwiegend europäische Siedler, die den Kontinent kolonisierten und damit das Fundament für die heutige Kultur legten, aber sie haben Europa verlassen, weil sie etwas anderes im Sinn hatten.

Die ersten Europäer, die das Land betraten, waren Wikinger. Ungefähr um 1000 n. Chr. unternahm Leif Eriksson vier Reisen in die Neue Welt und versuchte im Norden Amerikas eine Kolonie zu gründen. Doch dieser Versuch scheiterte am Widerstand der einheimischen Bevölkerung.

In Europa bekannt wurde Amerika erst, als Christóbal de Colón, Kolumbus, 1492 auf der Suche nach dem Seeweg nach Indien in Mittelamerika landete. Er hatte das spanische Königspaar Ferdinand II. und Isabella überzeugt, seine Unternehmung zu finanzieren. Obwohl es bis dahin viele Gerüchte über den »Ozean der Dunkelheit« gab, in dem das Wasser kochte und Seeungeheuer Schiffe versenkten, kam Kolumbus aufgrund eigener Studien zu dem Schluss, dass er dort das unermesslich reiche Land des Großkhan finden würde. Kolumbus hatte sich um Tausende von Meilen verrechnet. Das erste Land, das er sah, waren die heutigen Bahamas. Weil er glaubte, er sei in Indien, nannte er die dort lebenden Menschen »Indianer«. Dieser Name blieb und wurde der Begriff für alle dort lebenden Völker.

Seine Entdeckung öffnete vielen europäischen Abenteurern die Tore. Ein Jahrhundert lang kamen Franzosen, Engländer, Spanier und andere in die Neue Welt. Sie alle zogen durch Sümpfe und Wälder, nahmen Landvermessungen vor und erklärten große Gebiete zu Territorien ihrer europäischen Herrscherhäuser. Manche Siedlungen wurden gegründet und verschwanden wieder. Die erste dauerhafte englische Siedlung wurde 1607 in Jamestown gegründet, im heutigen Virginia.

Die bedeutendste Siedlergruppe traf ab 1620 ein: die Pilger. Sie hatten langfristig den größten Einfluss auf die Gestaltung amerikanischer Werte. Hintergrund war, dass 1603 James IV von Schottland als James I den englischen Thron bestieg. Er erklärte religiöse Abweichler von der Staatskirche zu Staatsfeinden, die mit dem Tod bedroht wurden.

50 Jahre zuvor hatten sich reformatorisch Gesinnte zusammengeschlossen, um die englische Kirche von zu viel Prunk, Zeremonien und Korruption zu »reinigen« (to purify). Sie nannten sich selbst »Puritaner«. Eine Gruppe von ihnen spaltete sich von der englischen Staatskirche ab und gründete eine eigene. Sie nannten sich »Separatisten«. Viele Puritaner konnten 1609 nach Holland fliehen. Die Niederländer waren tolerant und ließen die Puritaner ungestört ihre Religion ausüben. Doch ihre soziale Situation war schwierig, denn sie bekamen nur schlecht bezahlte Arbeiten und viele der jüngeren Generation heirateten in die niederländische Bevölkerung ein. So bestiegen im September 1620 102 Menschen die Mayflower, ein gechartertes Schiff, welches sie nach Amerika bringen sollte. Nur die Hälfte der Passagiere bestand aus religiösen Separatisten, die anderen waren Wirtschaftsflüchtlinge. Sie wurden fortan als »die Heiligen und die Fremden« (the Saints and the Strangers) bezeichnet. Die Mayflower verfehlte ihr Ziel Virginia um etwa 300 Meilen und landete in der Gegend des heutigen Plymouth, Massachusetts. Dort gründeten einige der Neuankömmlinge die Siedlung »Plimoth Plantation«. Die ersten Monate waren hart: von 17 Männern starben 10 an Infektionen, von 17 Frauen überlebten 14 nicht. Dennoch konnte der Rest mit Hilfe freundlicher Indianer überleben.

Die Pilgerväter wurden Ikonen der amerikanischen Geschichte – von manchen vergöttert, von anderen massiv kritisiert als Inbegriff all dessen, was Amerika konservativ erscheinen lässt. Unbestritten ist, dass ihre Überzeugungen und Werte Amerikaner zu dem formten, was Amerikaner ausmacht. Entsprechend werden wir häufiger auf diese religiös motivierten Einwanderergruppen zu sprechen kommen.

Nach diesem kleinen historischen Exkurs ahnen Sie es vermutlich, verehrte Leserinnen und Leser, wir müssen Ihnen eine Warnung mit auf den Weg gegeben, wenn Sie nun das Buch durcharbeiten: Obwohl die amerikanische Gesellschaft von einer Vielzahl ethnischer Subgruppen geprägt ist, die mitunter wenig Berührungspunkte miteinander haben oder kaum Assimilationsbestrebungen zeigen, und obwohl daher eine Menge an Werten, Einstellungen und Lebensformen existieren, werden in diesem Buch die Kulturstandards des so genannten Mainstreams geschildert: nämlich die der »WASPs« (White Anglo-Saxon Protestants). Die Gruppe der WASPs gestaltete das Land im Lauf der Geschichte der USA so nachhaltig, dass sie das Fundament für die bis heute gültigen amerikanischen kulturellen Werte gelegt hat. Ihr kulturelles Orientierungssystem ist das der zahlenmäßig immer noch größten Bevölkerungsgruppe und hat viele andere Gruppen von Einwanderern fasziniert, geprägt und integriert. Wir werden daher oft auf diese Werthaltungen zu sprechen kommen, wenn wir erläutern, weshalb sich welche Kulturstandards entwickelten. Denn das Einmalige der USA besteht gerade darin, dass sich hier bereits seit den ersten Koloniegründungen (religiöses) Sendungsbewusstsein, ökonomische Aktivitäten, politische Expansion und der Gemeinschaftsgeist freier Individuen auf das Engste miteinander verbinden.

Emily J. SlateSylvia Schroll-Machl

Einführung in das Training

Zielsetzung und theoretischer Hintergrund

Kultur, das wird immer wieder erfahren, beeinflusst und prägt das Denken, Fühlen und Handeln der Menschen. Ein Arbeitsund Führungsstil, wie er in Deutschland selbstverständlich ist, erweist sich in den USA mitunter als unangemessen und kontraproduktiv. Die Art und Weise, wie dort Lösungen für Probleme gesucht werden, unterscheidet sich häufig erheblich von den in Deutschland üblichen Methoden.

Kultur offenbart sich als ein spezifisches System von Werten, Normen, Regeln und Einstellungen, das das Verhalten der Mitglieder einer Gruppe, Organisation, Gesellschaft oder Nation nachhaltig beeinflusst. Jede Kultur bietet ihren Mitgliedern eine Reihe von Möglichkeiten, das individuelle und gemeinsame Handeln zu gestalten und die soziale Umwelt wahrzunehmen. Kultur setzt jedoch auch Grenzen und bestimmt damit die Maßstäbe für die Bewertung des Verhaltens der Mitmenschen. Was als richtig, effizient, klug, als normal, selbstverständlich oder denkbar angesehen wird, ist nicht abhängig von einer universellen Vernunft, sondern von der landesspezifischen Kultur. Innerhalb einer Kultur herrscht Einverständnis über die Art und Weise der optimalen Regulierung zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Handelns (Thomas 1996).

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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