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Verletzungen und die damit verbundenen Rückschläge sind die Kehrseiten im Leben eines Profisportlers. Leider musste Luis Villgrattner, professioneller Handballspieler und Autor dieses Buches, bereits diese Erfahrungen mehrmals durchleben. In seiner periodisierten Biografie erzählte er nun erstmals von seinen Erfahrungen und gibt viele emotionale und intime Details preis. Das Buch "beschissen, beschissener, am Glücklichsten" behandelt unter Anderem Themen, wie dem Umgang mit Schicksalsschlägen, der Angst vor Entscheidungen und die mentale Gesundheit. Alles in allem ein gut lesbares Werk mit viel Input, verkürzt auf ein Mindestmaß an Text. Auch geeignet für Lese-Anfänger.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2021
VORWORT
KAPITEL 1: UNTERBEWUSST SELBSTBEWUSST
KAPITEL 2: THERE IS NO SCHICKSAL
KAPITEL 3: KOPFSACHE
KAPITEL 4: ENTSCHEIDUNGEN
KAPITEL 5: DEMUT
KAPITEL 6: DU BIST NICHT DAS OPFER
KAPITEL 7: AM GLÜCKLICHSTEN
Ich bin Luis Villgrattner, 23 Jahre alt und das ist mein Buch.
Vorneweg: Dieses Buch ist nicht aus der Absicht entstanden, ein Buch zu werden. Alles fing damit an, dass ich das Erlebte der letzten vier Jahre durch das Niederschreiben der Sache aufarbeitete. Für mich war das nächtliche Sitzen vor dem Laptop und einfach Gedanken herunter zuschreiben wie eine Art Meditation. Es gab mir die Möglichkeit, die Erlebnisse gedanklich noch einmal zu durchleben und zu verkraften.
Ich habe mich oft nach innen verschlossen und alle traurigen und einschneidenden Ereignisse in mich hinein gefressen.
So staute sich in mir mit der Zeit ein sehr hoher emotionaler Ballast an.
Ich habe mit dem Schreiben des Buches viele neue Erkenntnisse über mich und meine Persönlichkeit gewinnen können. Das hätte ich nie gedacht und das war im Nachhinein der für mich bedeutendste Effekt des Buches. Die Erfahrungen und das Erlebte werden in dem Buch erzählt. Es kommen aber auch sehr intime und persönliche Anekdoten vor, welche nicht einmal meine vertrautesten Mitmenschen, wie Familie und Freunde je gehört haben.
Das hatte mich vor der Entscheidung über die Publikation des Buches sehr beängstigt und ich war mir nicht sicher, ob diese Entscheidung der Offenlegung meiner privatesten Momente zu riskant sei. Schließlich würde ich mich sehr angreifbar machen.
Doch eine der Wichtigsten, bereits oben genannten Erkenntnisse ist, dass Offenbarung kein Zeichen von Schwäche ist und daraus wunderbare Dinge entstehen können.
Ihr werdet euch wahrscheinlich fragen, was ein 23-Jähriger überhaupt zu erzählen hat oder was er schon erlebt hat, um ein Buch zu schreiben.
Dieses Buch wird zwar eine Biografie über einen Teil meines bisherigen Lebens sein, es sollte aber vielmehr als Ratgeber, der meine Erlebnisse als Ansatz nimmt, fungieren.
Das Buch trägt den Titel beschissen, beschissener, am glücklichsten.
Es erzählt meine Geschichte, wie ich früh in meiner Karriere als Handball-Profi zwei Knieverletzungen und drei Knieoperationen erleiden musste und schildert, wie mich diese Fehl- und Schicksalsschläge zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin und welche Dinge ich daraus gelernt habe.
Es behandelt Themen, wie den Umgang von Misserfolg, Angst vor Entscheidungen und dem Empfinden von Demut. Außerdem teile ich meine persönlichen Erfahrungen, die mein Leben geprägt haben.
Denn ich möchte mit diesem Buch anderen Menschen, Kollegen und Mitspielern, die vielleicht in einer ähnlichen Lebenslage sind oder waren, zur Seite stehen und helfen.
Das letzte Kapitel des Buches am glücklichsten soll zeigen, wie ich nach der Zeit meine Lebensfreude, meinen Mut und mein Glück wieder gefunden habe. Ich habe durch das Schreiben des Buches gelernt, Emotionen wie Frust, Zufriedenheit, Freude, Angst, Trauer und Stolz wahrzunehmen, zu erleben und innerlich zu verankern.
Vielleicht entfalten diese Ratschläge auch in dir eine neue Wahrnehmung deinerseits und lassen dich viele Dinge aus anderer Perspektive betrachten.
Trotzdem ist es sehr wichtig zu sagen, dass die Art wie ich mit den erlebten Extremsituationen umgegangen bin und wie ich gehandelt habe, nicht immer die richtige Lösung sein muss.
Ich möchte keine Vorgabe liefern oder euch ein Erfolgsrezept für Glück darstellen. Schlussendlich ist jeder Mensch ein Individuum und tickt anders. Ihr müsst euer Rezept des Lebens finden, welches euch immer satt und glücklich macht.
Mit der Zeit werden hier und da ein paar Zutaten hinzukommen und weggelassen werden. Doch es sollte immer schmecken.
Viel Freude beim Lesen.
Euer Luis Villgrattner
Es ist ein warmer, sonniger Freitagnachmittag mitten im April. Ich stehe gerade auf dem Schulhof, um mich von meinen Schulkameraden ins Wochenende zu verabschieden. Daraufhin fragt der eine:
„Hey Luis, was geht am Wochenende? Samstag schmeißt Helen ne Home-Party bei sich. Wird sicher geil!“
Meine Standard-Antwort bis dahin: „Sorry kann nicht, hab Sonntag ein Spiel.“ Es war natürlich nicht so, dass ich enttäuscht war. Ich hab mich dafür entschieden und hatte auch wenn es bis dato ein Hobby war, die Verantwortung meinen Mitspielern gegenüber, fit zu sein und nicht die Nacht vor dem Spiel durchgefeiert zu haben. Allerdings erfüllte mich jedes Mal aufs Neue dieser Satz mit Trauer gepaart von Missgunst und Wut.
Ich war schlichtweg neidisch auf meine Mitschüler und Schulkameraden.
Dennoch hatte ich früh meine Prinzipien und wie bereits oben erwähnt war ein Prinzip von mir: kein Alkohol und keine Partys vor Spielen.
Aber ich war 17 Jahre alt und wankte förmlich auf dem Grad zwischen Anerkennung und sozialem Status innerhalb meiner Kameraden- und Mitschüler-Gemeinschaft, wohingegen ich auf der anderen Seite dem Erreichen meines großen Zieles nacheiferte: Handballprofi.
Doch wie schnell dieser Neid in Wut und Enttäuschung umschlagen kann, machte ein Ereignis in meiner Schulzeit klar.
Eigentlich war ich der Typ, der seine Motivation oft in anderen Menschen gesehen und durch andere Mitmenschen bezogen habe.
Ich wollte derjenige sein, der später bewundert wird. Bewundert von den Menschen, die sich jedes Wochenende die Birne zu kippten und mich montags in der Schule als braven, spaßfreien und stinklangweiligen Typen dastehen ließen. Ironischerweise war ich also neidisch auf Menschen, die insgeheim neidisch auf mein Erreichtes waren.
Speziell ein Erlebnis öffnete mir die Augen und ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen und meinem 17-jährigen Ich befehlen, anders zu reagieren.
Mein Abitur machte ich in meiner Heimatstadt im Gymnasium in Pfullingen.
Ich spielte aber in den letzten beiden Schuljahren bereits in Balingen-Weilstetten.