Besser angelegt! - Marcel Deris - E-Book

Besser angelegt! E-Book

Marcel Deris

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  • Herausgeber: UVK
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Die Deutschen sind Aktienmuffel: Nur gut 10 Prozent der Deutschen sind Aktionäre und Besitzer von Aktienfonds. Diese Tatsache erklärt wohl auch, warum die meisten Studierenden ebenfalls nicht an der Börse als Anleger aktiv sind. Doch wie kann man es ihnen auch verübeln, wenn weder in der Schule noch im engeren Bekanntenkreis solche wichtigen Thematiken wie Geldanlage besprochen werden? Wer soll ihnen dann erklären, wie man Aktien kauft, geschweige denn an der Börse aktiv wird? Dieses Buch hilft dabei, diese Wissenslücke zu schließen. Es richtet sich primär an alle Studierende, die aus vielfältigen Gründen den ersten Schritt an der Börse noch nicht gewagt haben und unterstützt sie bei dieser ersten Hürde. Die Autoren vermitteln die wichtigsten Grundlagen zum Thema Geldanlage an der Börse und begleiten die Leser Schritt für Schritt von der Depoteröffnung bis zum ersten Wertpapierkauf. Dieses Buch dient als Fundament und Wegweiser für den langfristigen Vermögensaufbau.

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Seitenzahl: 149

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Die Autoren

Marcel Deris (links, 23) & Daniel Schulze (rechts, 22) sind an der Börse tätige Privatanleger. Beide haben sich bereits vor und während ihres Dualen Studiums im Studiengang BWL intensiv mit der Geldanlage und dem langfristigen Vermögensaufbau mittels des Wertpapierhandels an der Börse beschäftigt. Dies umfasst neben der Auseinandersetzung mit dem täglichen Wirtschafts- und Börsengeschehen auch die Aktienanalyse sowie die Bewertung von börsennotierten Unternehmen. Beide zeigen somit exemplarisch auf, dass die Geldanlage und der langfristige Vermögensaufbau trotz Studiums möglich sind. Ihre Erfahrungen möchten beide nun an die vielen Studierenden weitergeben.

Haftungsausschluss

Die Autoren weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle veröffentlichten Informationen, Anleitungen und Meinungen keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit haben und es sich weder um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren noch um eine Anlageberatung handelt oder eine Anlageberatung ersetzt.

Darüber hinaus übernehmen die Autoren keine Gewähr, Garantie oder Zusicherung für die Richtigkeit oder Aktualität der veröffentlichten Informationen.

Marcel Deris, Daniel Schulze

Besser angelegt!

Schritt für Schritt zu deinem Börsenstart– von Studenten für Studenten

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

ISBN 978-3-7398-3003-2 (Print)ISBN 978-3-7398-8003-7 (EPDF)ISBN 978-3-7398-0501-6 (EPUB)

© UVK Verlag München 2019– ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH & Co. KG

Einbandgestaltung: Atelier Reichert, StuttgartCover-Illustration: © iStockphoto, nakornkhai

UVK VerlagNymphenburger Straße 48 · 80335 MünchenTel. 089/452174-65www.uvk.de

Narr Francke Attempto Verlag GmbH & Co. KGDischingerweg 5 · 72070 TübingenTel. 07071/9797-0www.narr.de

Inhaltsverzeichnis

Die Autoren

Vorwort

Kapitel 1: Die Chancen deines Börsenstarts

1.1Deine Herausforderungen als Student

1.2Die Notwendigkeit der effektiven Geldanlage

1.3Dein Hebel für den Vermögensaufbau

1.4Die Auswirkungen deines Kapitaleinsatzes

1.5Deine Rendite als Katalysator

1.6Rendite & Risiko – die zwei Seiten der Medaille

Kapitel 2: Schritt für Schritt zu deinem Börsenstart

2.1Deine ersten Schritte

2.2Deine richtige Zielsetzung

2.3Die passende Strategie für deine Zielerreichung

2.4Brokervergleich – Der passende Broker für dich

2.5Dein erstes Depot

2.6Dein erstes Wertpapier

2.7Dein weiterer Weg

Kapitel 3: Fehler und Regeln bei deiner Geldanlage

Register

Vorwort

Grundsätzlich ist die Geldanlage an der Börse weder kompliziert noch aufwändig. Der Erwerb von Wertpapieren, wie Aktien, Fonds oder auch Anleihen, ist heutzutage aufgrund der Digitalisierung einfacher denn je und nicht schwieriger als die Tätigung einer Überweisung. Dennoch bleiben die Deutschen ihrem konservativen Sparverhalten treu und scheuen sich weiterhin vor der Geldanlage an der Börse.

So gab es im Jahr 2017 in Deutschland laut Daten des Deutschen Aktieninstituts nur rund 10 Mio. Besitzer von Aktien und Aktienfonds. Dies sind gerade einmal 15,7 % der deutschen Gesamtbevölkerung. Bezieht man sich nur auf den reinen Aktienbesitz, sinkt dieser Anteil sogar auf 6 %. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern der Niederlande (30 %) oder der Schweiz (20 %) und vielen weiteren Ländern, wie die USA (25 %) und Japan (28 %), schneidet Deutschland bei der Aktionärsquote also ziemlich schlecht ab.

Würde man eine vergleichbare Erhebung unter Studierenden durchführen, dann würden mit hoher Wahrscheinlichkeit ähnliche Ergebnisse resultieren. Doch wie kann man es ihnen auch übelnehmen, wenn weder im eigenen Familien- oder Freundeskreis noch in der Schule solche wichtigen Themen thematisiert und vermittelt werden? Folglich verpassen Studenten die Chance, ihren größten Vorteil einer Geldanlage auszunutzen und mit Hilfe der Macht des Zinseszinses langfristig ein beträchtliches Vermögen aufzubauen.

Grundsätzlich bist du als Student in der bestmöglichen Ausgangslage, um deine Anlegerkarriere zu starten und in der langfristigen Perspektive ein hohes Vermögen aufzubauen und so sogar finanzielle Freiheit zu erreichen. Doch wie genau sollst du überhaupt mit der Geldanlage an der Börse anfangen, damit der Zinseszins für dich auch arbeiten kann?

Um diese Frage zu beantworten, haben wir für dich dieses Buch geschrieben: Um dich Schritt für Schritt von deiner Depoteröffnung bis zu deinem ersten Wertpapierkauf an der Börse zu begleiten. Auf diesem Weg werden wir dir einerseits die wichtigsten Grundfragen zum Thema Geldanlage an der Börse beantworten, insbesondere warum eine effektive Geldanlage heutzutage wichtiger denn je ist und warum gerade du als Student die besten Voraussetzungen für den Vermögensaufbau hast. Andererseits werden wir dir auch darlegen, worauf du am Anfang besonders Acht geben musst, um häufig gemachte Fehler zu vermeiden.

Dieses Buch soll für dich das Fundament deiner privaten Anlegerkarriere darstellen. Dabei ist es selbstverständlich, dass dieses Buch aufgrund der umfangreichen Thematik der Finanzwelt, die mehrere Bände füllen würde, keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Stattdessen haben wir für dich basierend auf den eigenen Erfahrungen die wichtigsten Inhalte, die du für den Start an der Börse benötigst, kompakt zusammengefasst und verständlich dargestellt.

Wir freuen uns darauf, dich auf deinem Weg begleiten zu dürfen.

Kapitel 1: Die Chancen deines Börsenstarts

1.1Deine Herausforderungen als Student

Heutzutage studiert die Mehrzahl der immatrikulierten Studenten, um sich für einen bestimmten Beruf oder für die Berufswelt im Allgemeinen zu qualifizieren. So ist die Erlangung eines akademischen Grades entweder die Voraussetzung für die Ausübung eines bestimmten Berufes oder auch als zusätzliche Qualifizierung notwendig, um die Anforderungen des präferierten Berufes zu erfüllen. Für eine Vielzahl von Studenten ist es nach Beendigung des Studiums also das Ziel, einen gut bezahlten Job zu bekommen, sei es in der Industrie, in Forschungsinstitutionen, im öffentlichen Sektor oder auch in gemeinnützigen Organisationen. Neben dem Nachgehen eigener Interessen beziehungsweise der Erfüllung der eigenen Berufung ist die Befriedigung eigener individueller Bedürfnisse und Wünsche in Form von Konsum einer der Hauptintentionen des Arbeitens; sei es die tägliche Verpflegung, eine eigene Wohnung, ein Auto, häufigere und längere Urlaube, die Tilgung von Schulden oder die Erfüllung aller weiteren Konsumwünsche. Am Ende kommt dabei jedoch zumeist der Aufbau des eigenen Vermögens und konsequenterweise das Erreichen der eigenen finanziellen Sicherheit und Freiheit zu kurz.

Im Regelfall startet man nach dem Studium aufgrund unterschiedlichster Umstände mit Schulden bzw. mit wenig oder ohne Vermögen ins Arbeitsleben. Insbesondere für den Vermögensaufbau und auch für die Erreichung der finanziellen Freiheit sind diese Startbedingungen am Anfang des Berufslebens jedoch alles andere als optimal. Daher ist es umso wichtiger, bereits während des Studiums anzufangen, Geld zu sparen und anzulegen – und so mit dem Aufbau von Vermögen bereits in dieser Lebensphase zu beginnen.

Doch wie soll es möglich sein, während des Studiums mit dem Vermögensaufbau zu beginnen und die ersten Schritte in Richtung der eigenen finanziellen Freiheit zu gehen? Denn insbesondere in diesem Lebensabschnitt stellen die Umstände, mit denen man zu kämpfen hat, alles andere als optimale Bedingungen dar. In der Regel hat man als Student wenig Zeit und Lust, sich mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen. Angeblich besitzt man auch zu wenig Geld, um es an der Börse anzulegen, da angenommen wird, dass sich dies erst ab höheren Beträgen lohnen würde. Zudem wissen auch wenige, wie und wo man sein Geld überhaupt anlegen kann. Das Resultat: Die Ausgangslage, in der man sich als Student befindet, ist alles andere als ideal. Und so vertagt man die Entscheidung, den ersten Schritt zum langfristigen Vermögensaufbau zu gehen.

Abbildung 1: Die Herausforderungen eines Studierenden beim Vermögensaufbau

Häufig wird vorgebracht, dass man als Student kaum finanzielle Mittel zur Verfügung hätte und man müsse jeden Cent zweimal umdrehen. Zudem hätte man außerhalb der Vorlesungszeit kaum Zeit für andere Aktivitäten, da gerade die scheinbar frei verfügbare Zeit doch für das Studium geopfert werden muss. Schließlich gibt es da noch Hausarbeiten, Praktika oder das intensive Vorbereiten auf die Klausuren. Und wenn man dann noch Zeit übrig hat, dann möchte man diese Zeit bevorzugt mit Freunden verbringen oder den eigenen Hobbys widmen.

Demnach wird die Weiterbildung im Bereich der Geldanlage und des Vermögensaufbaus zumeist vernachlässigt. Folglich hat man wenig bis kein Wissen hinsichtlich des richtigen Umgangs mit dem eigenen Geld und wie man es schafft, sein Geld gewinnbringend anzulegen.

Doch ist es wirklich so, dass man als Student überhaupt keine Zeit hat, sich das nötige Wissen zum Thema Geldanlage aneignen zu können? Und ist es wirklich so, dass man überhaupt kein Geld zur Verfügung hat, welches man anlegen kann? Oder sind beide Punkte lediglich Ausreden, die man sich selbst gerne zurechtlegt, um sich mit dieser Thematik nicht auseinandersetzen zu müssen?

Jedoch erst einmal eins nach dem anderen. Konzentrieren wir uns auf das Argument der geringen Zeit: Das Studium, insbesondere wenn es am Ende des Semesters auf die Klausurphase zugeht, ist ein sehr zeitaufwändiges und kraftraubendes Unterfangen. Für jeden Studiengang muss man viel Zeit investieren, sei es für die Anwesenheit in der Vorlesung, für die Nachbearbeitung der Vorlesungsinhalte, für die Erstellung von Hausarbeiten oder für die Vorbereitung auf die Klausuren. Doch wie viel Zeit wird denn tatsächlich durchschnittlich pro Woche für das Studium aufgewendet?

Laut einer Sozialerhebung vom Deutschen Studentenwerk aus dem Jahr 2012 wurde unter anderem die Höhe des Zeitaufwands erforscht, der von Studierenden pro Woche in Stunden für ihr Studium und ihre Erwerbstätigkeit aufgebracht wird. Dabei wurden vor allem die Präsenzstunden und die Stunden für das Selbststudium berücksichtigt sowie solche Stunden, welche für die Erwerbstätigkeit aufgewendet wurden. Das Ergebnis der Untersuchung war, dass Studierende im Vollzeitstudium für ihr Erststudium durchschnittlich 35 Stunden pro Woche aufwenden. Davon wurden 18 Stunden im Vorlesungssaal verbracht und 17 Stunden für das Selbststudium aufgewendet. Von den 35 Stunden, die wöchentlich für das Studium aufgewendet wurden, fielen allein 30 Stunden auf die Wochentage Montag bis Freitag und nur fünf Stunden auf das gesamte Wochenende. Da dies nur der Durchschnitt aller Studiengänge ist, wurden zudem auch einzelne Studiengänge untersucht. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass medizinische Studiengänge mit 46 Stunden pro Woche am zeitaufwändigsten sind.

Da die Studierenden nun neben dem Studium auch häufig erwerbstätig sind, muss dieser Zeitaufwand folgerichtig ebenso berücksichtigt werden. Demnach wendeten Studenten in einer üblichen Vorlesungswoche im Schnitt sieben Stunden für eine Erwerbstätigkeit auf. Somit verbringt der durchschnittliche Student 42 Stunden pro Woche mit Studium und Arbeit. Ein Medizinstudent kommt so demnach auf 53 Stunden.

Abbildung 2: Tageszeitbilanz eines Durchschnittsstudenten und eines Medizinstudenten in Stunden

Um nun eine Zeitbilanz für einen durchschnittlichen Tag erstellen zu können, werden noch weitere folgende Annahmen getroffen: Für den Schlaf werden acht Stunden kalkuliert und weitere zwei Stunden für Mahlzeiten und sonstige tägliche Aktivitäten („Sonstiges“). Basierend auf diesen Annahmen resultiert die vorstehende vereinfachte Tageszeitbilanz (Abbildung 2).

Die Abbildung zeigt, dass ein Durchschnittsstudent basierend auf den oben genannten Annahmen eine verbleibende Freizeit von sechs Stunden pro Tag hat. Beim Medizinstudenten sind es demnach durchschnittlich vier Stunden verbleibende Zeit am Tag. Uns ist bewusst, dass dies, basierend auf den Daten eines Durchschnittsstudenten, eine pauschale Darstellung der täglichen Zeitbilanz ist und die individuellen Umstände nicht berücksichtigt. Zudem ist die genaue Darstellung der Zeitaufwände im Verlauf eines Semesters aufgrund fehlender valider Daten auch nicht möglich, aber auch nicht Zweck dieser Darstellung. Es soll lediglich gezeigt werden, dass das Studium einerseits sehr zeitaufwändig ist, andererseits jedoch noch ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um sich mit dem Thema Geldanlage und der Weiterbildung im Finanzbereich zu beschäftigen. Bereits wöchentlich eine oder sogar zwei Stunden Weiterbildung im Bereich der Finanzen würden zur Wissensbildung signifikant beitragen und deinem langfristigen Vermögensaufbau helfen. Selbst nach Abzug dieses Zeitaufwands von ein bis zwei Stunden in der Woche für die finanzielle Bildung bleibt noch genügend Zeit für Sport, Freunde und die Lieblingsserie auf Netflix zur Verfügung.

Abbildung 3: Geldbudget eines Durchschnittsstudenten am Ende des Monat

Kommen wir nun zum Argument der fehlenden Geldmittel: Dieselbe Sozialerhebung hat neben dem Zeitaufwand auch die Einnahmen und Ausgaben der Studierenden in Deutschland untersucht und nach Erforschung der Daten eine Bilanz von diesen zwei Stromgrößen erstellt. Dabei fand man heraus, dass 62 % der Studierenden am Ende des Monats mindestens 51 € zur Verfügung haben, während 17 % noch zwischen 1 € und 50 € verfügen und 21 % kein Geld mehr zur Verfügung haben. Dies bedeutet, dass die Mehrzahl der Studenten am Ende des Monats ausreichend Geld besitzt, um es gewinnbringend anlegen zu können. Denn selbst kleinere Beträge wie z.B. 25 € reichen bereits völlig aus, um an der Börse sein Geld in Wertpapiere anlegen zu können. Folglich ist die Annahme, dass man als Student zu wenig finanzielle Mittel für die Geldanlage zur Verfügung hat, nicht haltbar und vielleicht doch in den meisten Fällen nur eine bequeme Ausrede.

Letztendlich sind die Argumente der fehlenden Zeit und des fehlenden Geldes lediglich Fragen deiner Prioritäten und kein Grund, das Thema Vermögensaufbau weiter vor dir her zu schieben. Denn bereits mit 25 € wird es dir heutzutage ermöglicht, einen Sparplan auf eine Vielzahl von Wertpapieren aufzulegen, den du dann rein theoretisch ohne weiteren Zeitaufwand laufen lassen könntest. Somit möchten wir dir nun die Frage stellen, ob du weiterhin mit deiner finanziellen Bildung und deinem Vermögensaufbau prokrastinieren möchtest und dir bessere Ausreden überlegen willst, warum du die Verantwortung für deine eigenen Finanzen noch nicht in die eigenen Hände genommen hast. Oder möchtest du nun mit Hilfe dieses Buches den Weg in deinen langfristigen Vermögensaufbau bestreiten? Es liegt alleine in deiner Hand.

Take Aways:

ITrotz unterschiedlicher Herausforderungen im Studium hat jeder die Pflicht, Verantwortung über die eigenen Finanzen zu übernehmen.

IIEs ist eine Frage deiner Prioritäten, ob du deine kostbare Zeit produktiv für die Weiterbildung besonders im Bereich des eigenen Vermögensaufbaus nutzen möchtest oder eben nicht.

IIIEigenverantwortung ist einer der Schlüssel zum langfristigen (finanziellen) Erfolg.

1.2Die Notwendigkeit der effektiven Geldanlage

Du fragst dich bestimmt, wieso du als junger Student überhaupt dein Geld bereits in einer solch frühen Lebensphase anlegen solltest. Die gleiche Frage haben wir uns auch anfangs gestellt. Um dir diese Frage zu beantworten, werden wir dir deshalb auf den folgenden Seiten die drei wichtigsten Gründe aufzeigen, warum es unabdingbar ist, dass du bereits heute die Verantwortung über deine eigenen Finanzen übernimmst und endlich beginnst, langfristig Vermögen aufzubauen. Abschließend werden wir dir zusätzlich zeigen, wieso gerade dein junges Alter dein größter Hebel ist, um langfristig Vermögen anzuhäufen – und wie du es schaffst, dass dieser Hebel nicht gegen dich, sondern für dich arbeitet.

Die tödlichen Schlingen der Nullzinsen & Inflation

„Deutsche Sparer sollen Enteignung hinnehmen“

- WELT, 16.6.2017 -

„Deutsche Sparer sitzen in der Zinsfalle“

- Handelsblatt, 8.10.2017 -

Eines steht fest: Die Deutschen lieben Sicherheit, insbesondere wenn es um ihre Finanzen und ihren Vermögensaufbau geht. Das Tagesgeldkonto wird zweifellos anderen Anlageformen vorgezogen. Dies bestätigen auch Zahlen der Deutschen Bundesbank aus dem dritten Quartal 2018. Demnach betrug der Anteil des deutschen Geldvermögens in risikoarm empfundenem Bargeld, Sicht-, Spar- und Termineinlagen rund 39,7 %. Das sind umgerechnet rund 2.405 Milliarden Euro. Bargeld und Sichteinlagen – also Geldrücklagen, welche unmittelbar verfügbar sind, aber aktuell kaum Zinsen generieren – machen dabei vom Geldvermögen der privaten Haushalte allein einen beachtlichen Anteil von 26 % aus. Bei einem aktuellen Geldvermögen von rund 6.053 Milliarden Euro werden demnach 1.575 Milliarden Euro fast zinslos und scheinbar sicher auf dem Bankkonto oder zu Hause gelagert.1

Dabei ist das Bestreben nach Sicherheit im Bereich der Finanzen vollkommen berechtigt und sinnvoll, denn die eigenen Finanzen haben, ähnlich wie die Gesundheit, einen erheblichen Einfluss auf unsere Lebensqualität, getreu dem Motto „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts“. Daher ist es nur folgerichtig, dass ein verantwortungsbewusster und nachhaltiger Umgang mit Geld notwendig ist. Jedoch ist es ebenso wichtig, das eigene Verhalten im Bereich der Finanzen rational zu prüfen und kritisch zu hinterfragen, ob es nicht möglicherweise effektivere Strategien als die der eigenen gibt. Demnach muss sich jeder unbedingt die Frage stellen, ob das klassische Sparen auf dem Bankkonto wirklich so sicher ist, wie es von der breiten Bevölkerung angenommen wird, und ob es nicht sogar einen besseren und effektiveren Weg gibt Vermögen aufzubauen. Denn eines steht fest, in der aktuellen marktwirtschaftlichen Situation mit Niedrigzinsen, die sich gegen Null bewegen, und einer zurückkehrenden Inflation ist die Sicherheit des deutschen Sparers nur noch mehr Schein als Sein.

Das scheinbar sichere Sparen auf dem Bankkonto führt nicht zu einem kontinuierlichen und langfristigen Vermögensaufbau, sondern – im Gegenteil – zu einem Wertverlust des eigenen Vermögens. Und dies wird ohne Widerwillen von vielen Sparern akzeptiert. Scheinbar nimmt der deutsche Sparer die Entwertung seines hart verdienten Geldes für den Schein der sicheren Spareinlage gerne in Kauf. Ob es aus Faulheit oder aus Unwissenheit geschieht, ist schwer zu sagen, aber auch nicht zielführend und letztlich irrelevant, denn das Endergebnis – die Entwertung des Geldes – bleibt bestehen.

Worauf es jedoch wirklich ankommt ist, dass du diesen Fehler durch einen verantwortungsvollen Umgang mit deinem Geld vermeidest und du dein Geld stattdessen mit einer zielführenden Strategie anlegst, sodass es vor der Inflation geschützt ist und es bei einer attraktiven Rendite für dich arbeiten kann.

Wissensbox

Die Inflation beschreibt die allgemeine Erhöhung des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen. Dies bedeutet, dass die Produktpreise zunehmen und folglich die Kaufkraft deines Geldes abnimmt. Du kannst demnach mit der gleichen Summe Geld weniger Produkte kaufen als zuvor. (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, 2016)

Um auf die vorig erwähnten Daten der Deutschen Bundesbank aus dem Jahr 2018 zurückzukehren und sie ins rechte Licht zu rücken, ist es wichtig, die Folgen dieses Sparverhaltens der Deutschen zu verstehen. Die Kombination aus Niedrigzinsen für Tagesgelder, Festgelder und Spareinlagen, welche im ersten Quartal 2018 im Schnitt rund 0,2 % betrugen, und einer Inflationsrate von 1,5 % machen das Sparen zu einem Verlustgeschäft für den deutschen Bürger. Folglich verlor jeder Deutsche allein im ersten Quartal 2018 im Durchschnitt etwa 86 €. Würde man dies bei gleichen Annahmen auf das gesamte Jahr 2018 hochrechnen, wäre ein Geldverlust in Höhe von 344 € pro Bürger die Folge.

Warum ist das so? Der Hauptgrund liegt hier in der bereits erwähnten Kombination aus Niedrigzinsen einerseits und andererseits der höheren Inflationsrate. Aufgrund der Niedrigzinsen für Tagesgeld, Festgeld und Spareinlagen wird das Geld mit durchschnittlich 0,2 % nur noch marginal verzinst. Da die Inflationsrate zeitgleich im ersten Quartal 2018 rund 1,5 % betrug, kam es aufgrund eines negativen realen Zinssatzes in Höhe von -1,3 % zu einem realen Wertverlust deines Geldes.

Wissensbox

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