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Knock-out-Produkte haben seit dem Start eine atemberaubende Erfolgsgeschichte zu verzeichnen. Um erfolgreich mit Turbos handeln zu können, ist jedoch ein gewisses Hintergrundwissen nötig. Dieses versuchen die Herausgeber des Börsenbriefs Hebelzertifikate-Trader (hebelzertifikate.de) mit zahlreichen praktischen Beispielen zu vermitteln.
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Seitenzahl: 79
Stephan Feuerstein
René Wolf
Axel Müller
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
2. Auflage 2012
© 2003 by Finanzbuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
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Gesamtbearbeitung und Gestaltung: Stephanie Viliger
Druck: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN Print 978-3-89879-733-7
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-361-7
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-805-6
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Vorwort
Einleitung
Allgemeines
Steigende Kurse
Fallende Kurse
Knock-out-Schwelle
Verfallstermin
Kennzahlen
Spreads und Volatilität
Endlos-Turbos
Beispielrechnungen
Trading mit Turbos
Was wird benötigt?
Praktischer Handel mit Turbos
Orderzusätze
Interessantes im Internet
Die zehn Gebote für Turbo-Trader
Das Erfolgsgeheimnis
Häufig gestellte Fragen
Übersicht Emittenten
Autoren
Lange Zeit hatten wir uns Gedanken darüber gemacht, wie man am sinnvollsten ein Buch über Hebelzertifikate schreibt. Aus zahlreichen E-Mails von Lesern gewannen wir folgendes Bild: Einerseits sind Hintergrundinformationen zu den einzelnen Konstruktionen von Turbos gefragt, andererseits sind auch allgemeine Fragen zum Handel mit Knock-out-Produkten von Interesse.
Was wir von Beginn an nicht wollten, war, ein rein theoretisches Fachbuch zu veröffentlichen. Vielmehr sollte es ein Leitfaden und ein hilfreiches Werk zur praktischen Anwendung sein, von dem auch der Einsteiger einen Nutzen hat. Somit haben wir uns nicht ausschließlich mit der Konstruktion von Hebelzertifikaten und Turbo-Optionsscheinen befasst, sondern auch mit dem Handel in der Praxis. Hierzu gehen wir auf Fragen ein, die uns im Laufe der Zeit immer wieder gestellt wurden.
Profis mögen uns die teilweise einfachen Formulierungen verzeihen – wir haben sie bewusst gewählt. Denn dieses Buch richtet sich in erster Linie an den Einsteiger und weniger an den Profi. Deshalb haben wir Wert darauf gelegt, komplexe Zusammenhänge unter anderem auch durch Beispielrechnungen transparenter zu machen.
Wer erfolgreich mit Hebelzertifikaten handeln will, muss mehr mitbringen, als sich nur mit diesem Thema auszukennen. Mit diesem Buch erhält er hilfreiche Anregungen, damit er die typischen Einsteigerfehler vermeiden kann.
Hebelzertifikate sind die jüngste Anlageinnovation bei den Anlageprodukten. Sie geben Anlegern die Möglichkeit, sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen verschiedenster Basiswerte, etwa Aktien, Öl oder Gold, zu profitieren. Besonders interessant hierbei: Mit dem von Optionsscheinen her bekannten und auch bei Hebelzertifikaten auftretenden Hebeleffekt können Anleger in relativ kurzer Zeit mit geringem Kapitaleinsatz hohe Gewinne erzielen.
Daher lassen sich zumeist kurz- bis mittelfristige Kursbewegungen überproportional nutzen, ohne die im Vergleich zu Optionsscheinen negativen Faktoren Zeitwert und Volatilität berücksichtigen zu müssen. Da Hebelprodukte von mehreren Banken emittiert werden, kursieren auch diverse andere Bezeichnungen:
Kurzum: Die Hebelzertifikate reflektieren eine neue Produktgattung, welche die Vorteile von Terminkontrakten (Futures) und Optionsscheinen kombiniert. Hebelzertifikate bilden wie Futures die Veränderung des Basiswerts annähernd vollständig ab.
Vor- und Nachteile von Hebelzertifikaten
Um dauerhaft Gewinn bringend handeln zu können, muss der Anleger je nach Marktphase beide Seiten des Marktes – sprich steigende und fallende Kurse – abdecken können. Wer nur auf steigende Kurse spekuliert, verzichtet auf 50 Prozent der Gewinnmöglichkeiten. Hebelzertifikate sind ein geeignetes Instrument, um
zu profitieren.
Das Hebelprodukt für fallende Notierungen nennt man Bear- oder Short-Hebelzertifikat (ähnlich einem Put bei Optionsscheinen), für steigende Kurse sind die Bezeichnungen Turbo-, Bull- oder Long-Hebelzertifikat üblich (ähnlich einem Call bei Warrants).
Wie viel ist ein Hebelzertifikat wirklich wert? Um diese Frage zu beantworten, benötigen Sie zunächst zwei Zahlen. Die erste ist der Kurs, zu dem der zugrunde liegende Basiswert (z.B. eine Aktie) an der Börse gehandelt wird. Die zweite Zahl, die zur Berechnung des tatsächlichen Werts eines Hebelzertifikates nötig ist, ist der Basispreis. Er ist ein Festpreis, der während der gesamten Laufzeit unverändert bleibt. Zum besseren Verständnis der Funktionsweise von Hebelzertifikaten finden Sie auf der nächsten Seite zwei vereinfachte einführende Beispiele.
Merke!
Beachten Sie: Wenn der Basiswert (z. B. eine Aktie) während der Laufzeit des Short-Zertifikats über die Stop-Loss-Marke steigt bzw. beim Turbo-Zertifikat unter die Stop-Loss-Marke fällt, erfolgt die automatische Rückzahlung des Short-Zertifikats zum Restwert bzw. es verfällt wertlos (je nach Emittent).
Von Bedeutung ist zudem die Stopp-Schwelle, auch Knock-out-Barriere genannt. Je nach Emittent fällt sie mit dem Basispreis zusammen oder unterscheidet sich von ihm. Wird die K.o.-Schwelle einmal unterschritten (Turbo-Call) bzw. überschritten (Turbo-Put), so wird das Zertifikat nicht mehr gehandelt. Ist die K.o.-Schwelle mit dem Basispreis identisch, liegt bei Erreichen dieser Marke ein Totalverlust vor. Unterscheidet sich die Stopp-Schwelle vom Basiswert, so wird in der Regel der verbleibende Restbetrag erstattet. Dies zeigt eines deutlich: Bei Hebelprodukten lauern Gefahren, die es zu beachten gilt.
1. Beispiel: Gewinne bei fallenden Kursen der Allianz AG
Basiswert: Aktie der Allianz AG
Hebelprodukt: Short-Hebelzertifikat auf Allianz
2. Beispiel: Gewinne bei steigenden Kursen von Gold
Basiswert: Goldpreis
Hebelprodukt: Long-Hebelzertifikat auf Gold
Während bei der Berechnung eines Optionsscheins diverse Kennzahlen, wie etwa Delta, Theta oder Gamma – genannt „Die Griechen“ –, erforderlich sind, entfallen diese bei Hebelzertifikaten. Zwar handelt es sich bei einem Turbo ebenfalls um ein gehebeltes Produkt, das – wie ein Optionsschein – verbrieft ist und daher an der Börse gehandelt werden kann; dennoch ist seine Konstruktion verständlicher. Eher subjektive Einflussgrößen wie die implizite Volatilität haben auf die Berechung von Turbo-Zertifikaten keinen Einfluss. Im Gegensatz zu einem Optionsschein oder einer Option ist der Hebel ab dem Kauf- oder Verkaufszeitpunkt eine feste Größe, die sich nicht mehr ändert. Ebenfalls gibt es bei Hebelzertifikaten keinen Zeitwertverfall, lediglich das Aufgeld baut sich über die Laufzeit hinweg ab.
Um die Konstruktion eines Hebelzertifikats besser verstehen zu können, ein Beispiel:
Ein Anleger plant Aktien des Unternehmens A zu kaufen, weil er davon ausgeht, dass diese vor einem Anstieg in naher Zukunft stehen. Eine Aktie kostet derzeit 100 Euro, der Anleger möchte jedoch nur 50 Euro investieren. Doch an der Bewegung der Aktie will er in vollem Umfang teilhaben und nicht nur zu den investierten 50 Prozent. Es stehen ihm zwei Möglichkeiten offen: Entweder er nimmt einen Kredit über 50 Euro auf, oder er sucht sich jemanden, der bereit ist, für ihn das Geschäft zu tätigen (man bekommt dabei sozusagen die fehlenden 50 Euro von einer anderen Person geliehen). In diesem Fall würde er dieser Person 50 Euro geben, damit sie eine Aktie im Wert von 100 Euro erwirbt und ihm dann den Gewinn oder Verlust nach dem Verkauf auszahlt. Natürlich würde so etwas niemand ohne Gegenleistung machen – so wenig, wie der Anleger einen Kredit bekommen würde, für den er keine Zinsen zahlen muss. Weiterhin liegt bei der Person, welcher der Anleger das Geld leiht, das Risiko, dass die Aktie nicht wie angenommen steigt, sondern unter 50 Euro fällt. In diesem Fall wären die ursprünglich eingesetzten 50 Euro verloren, und es wäre ein zusätzlicher Betrag nachzuzahlen. Dies ist bei Hebelzertifikaten nicht der Fall, da maximal das eingesetzte Kapital verloren werden kann! Im Beispiel sieht das wie folgt aus: Die Person, von der man die 50 Euro geliehen bekommt, wird diese nicht riskieren und die Position sofort verkaufen, wenn der geliehene Betrag angegriffen werden sollte.
Merke:
Bei Hebelzertifikaten kann maximal der eingesetzte Betrag verloren gehen. Die Gewinnmöglichkeiten sind dagegen nicht begrenzt.