Besser lachen - Rainer Uhlmann - E-Book

Besser lachen E-Book

Rainer Uhlmann

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Beschreibung

Meine Sammlung enthält Witze aus dem Judentum und Christentum. Manchmal schrullig verquer, manchmal hintersinnig, bisweilen kunstvoll naiv, dann wieder voll schmunzelnder Schläue, oder auch mit geistlicher Tiefe. Ein Faible hege ich für den besonderen Charme des jüdischen Humors. Mein tiefer Respekt gilt allen "Erfindern" solch netter kleiner Geschichten - Chapeau und merci vielmals! Rainer Uhlmann

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Gewidmet meinen lieben Haller Verbindungsbrüdern

Insbesondere danke ich Kristian Neidhardt für die Anregung

Lesertest

Liebe Leserin, lieber Leser,

ob Sie für dieses Büchlein geeignet sind, soll mit Hilfe eines kleinen Tests vorab geklärt werden. Lesen Sie bitte die folgende kleine Geschichte:

Eine Gruppe von Freunden des Witzes hat ihre umfangreiche Witzesammlung durchnummeriert. Das hat den Vorteil, dass sie beim gegenseitigen Witzeerzählen viel Zeit sparen bzw. innerhalb der gleichen Zeiteinheit sich mehr Witze erzählen können. Das geht dann so: jemand sagt eine Nummer, die anderen wissen, welcher Witz gemeint ist, und schmunzeln. Doch da passiert es: einer nennt die Nummer 1093, ein anderer fängt überraschenderweise an herzhaft zu lachen. Alle schauen sich an: Was ist los? Der ernsthaft Belustigte klärt auf: den kannte ich bisher noch nicht! - Ach so.

Finden Sie diese Geschichte lustig? Falls "ja", wünsche ich Ihnen beim Lesen viel Vergnügen! Falls "nein" haben wir ein Problem. Möglicherweise war die Anschaffung dieses Bändchens eine Fehlinvestition, ich danke Ihnen aber trotzdem dafür! Abhilfe könnte schaffen, dass Sie etwas über diese Anekdote nachdenken und sie in einer Form von "Nachzündung" doch noch witzig finden. Sollte auch das nicht helfen, könnten Sie dieses Büchlein einer intelligenteren Person schenken, oder einem guten Zweck zukommen lassen und in den Diakonieladen bringen, oder, wenn Sie auf finanzielle Schadensbegrenzung Wert legen, in einer Internet-Auktion meistbietend versteigern. Sollten Sie diesen Ratschlägen nicht Folge leisten und trotzdem weiterlesen, ist das Ihr Risiko, ich habe Sie gewarnt!

Nun Spaß beiseite, die folgenden Witze habe ich im Laufe der letzten Jahre gesammelt. Ein Faible hege ich für den besonderen Charme des jüdischen Humors. Mein tiefer Respekt gilt allen "Erfindern" solch netter kleiner Geschichten - Chapeau und merci vielmals!

Und los geht's…

№ 1

Gott bittet Mose, er möge ihm sagen, welches Gelobte Land er sich wünsche. Mose denkt nach, wägt die Vor- und Nachteile verschiedener Länder ab, zieht verschiedene Gesichtspunkte in Betracht und entscheidet sich schließlich für das sonnige Kalifornien. Da Mose bekanntermaßen stottert, geht ihm seine Antwort etwas schwer über die Lippen, er nimmt Anlauf und sagt:

"Ka… Ka…" Gott, der seinen Diener umgehend zufriedenstellen möchte, begreift:

"Kanaan willst du? Dieses öde und karge Land?! Nun gut, Momo, du willst Kanaan, also sollst du Kanaan haben."

№ 2

"Es gibt keinen Gott… und wir sind sein auserwähltes Volk!" (Woody Allen)

№ 3

Ein einsamer Bergsteiger erklimmt einen Gipfel im ewigen Eis. Weit oben verliert er den Halt, rutscht ab und wird zunächst vom Seil festgehalten. Aber das Seil rollt sich immer weiter ab, spannt sich, und schließlich reißt es. Der Bergsteiger stürzt ein Stück tiefer und kann sich mit den Fingern gerade noch an einer vereisten Felskante festhalten. Unter ihm gähnt tausend Meter tief der Abgrund. Er versucht sich hochzuziehen, aber vergeblich. Er ruft, um keine Lawine auszulösen, mit möglichst gedämpfter Stimme:

"Ist da jemand?" Nur die Stille antwortet. Unmerklich lauter versucht er sein Glück erneut: "Ist da jemand?" Jetzt erhebt sich eine gewaltige Stimme: "Ja, ich bin da! Gott!"

Der Bergsteiger fasst Mut und harrt voller Hoffnung der Dinge, die da kommen sollen, während aus seinen Fingern die letzten Kräfte weichen. Die Stimme fährt fort: "Vertraue mir, mein Sohn. Lass los. Zwei wunderschöne weiße Engel fangen dich auf."

Der Bergsteiger überlegt. Kaum ist die Stille wieder eingekehrt, ruft er zaghaft: "Ist da noch jemand?"

№ 4

Reb (Rabbi) David begegnet Reb Mosche: "Ich hörte, du hältst dich für den Messias?" "Ich halte mich nicht für den Messias, ich bin der Messias!" "Ach? Und woher weißt du das? Wer hat dir das gesagt?" "Das hat Gott mir gesagt!" "Wie bitte? Gar nichts habe ich dir gesagt!"

№ 5

Der alte Isaak setzt Gott in der Synagoge heftig zu: "Herr, was sind für Dich schon tausend Jahre? Nur ein Tag, vielleicht nur eine Minute! - Herr, was sind für Dich eine Million Euro? Ein Cent! - Herr, schenk mir doch einen Cent!" Von droben eine Stimme: "Gerne, aber warte eine Minute!"

№ 6

Der Schamasch (Mesner) der Synagoge ist verzweifelt: Die Hochzeit ist seit zwei Stunden vorüber, aber die Gäste stehen plaudernd in der Halle und wollen einfach nicht gehen. Ratlos ruft er beim Rabbiner an: "Was soll ich machen? Sie wollen einfach nicht gehen." "Rufen Sie: »Feuer!«" "Habe ich schon: Sie haben sich nicht von der Stelle gerührt." "Rufen Sie: »Haltet den Dieb!«" "Auch schon versucht, hat nichts genützt." Der Rabbi ist nun gezwungen etwas tiefer in die Trickkiste zu greifen: "Dann führen Sie eben eine Kollekte durch!"

№ 7

Drei Studenten unterschiedlicher Talmudschulen treffen sich und diskutieren. Natürlich geht es um ihre Rabbis, und jeder versucht den anderen zu übertrumpfen, indem er die Weisheit, den Ruhm, den Feinsinn und die Großmut seines Meisters preist.

"Mein Rabbi ist phänomenal", sagt der erste. "Wenn man einen Band der Gemara nimmt und irgendwo in die erste Seite eine Nadel hineinsticht, dann kann er einem unfehlbar sagen, welche Wörter auf den folgenden Seiten durchstochen sind."

"Mein Rabbi ist besser", prahlt der zweite. "Er kann das Gleiche, wenn man die Gemara von hinten, von der letzten Seite her, durchsticht."

"Das ist noch gar nichts", ruft der dritte Student aus. "Mein Rabbi speist an der Tafel Gottes!"

"Wenn dein Rabbi das behauptet hat", fahren die Kameraden ihn an, "dann ist er ein Lügner."

Doch er kontert mit stringenter Logik: "Wenn er ein Lügner wäre, würde Gott ihn doch nicht an seiner Tafel speisen lassen!"

№ 8

Ein Nichtjude fragte eines Tages seinen jüdischen Freund: "Warum antworten Juden auf eine Frage eigentlich immer mit einer Gegenfrage?" Der Jude meint: "Warum auch nicht?"

№ 9

Ein Rabbiner überrascht seine Frau mit einem anderen im Bett. "Lea, das heiße ich gar nicht gut. So fängt es an, und schließlich endet es damit, dass man am Sabbat raucht."

№ 10

Laurent wettet mit seinem Freund Jonathan, dass er schon nach einem ersten Gespräch mit dem Rabbiner zum Glaubensübertritt zugelassen werde. Der Rabbiner stellt dem Kandidaten einige Fragen und bittet ihn dann, seine beruflichen Qualifikationen zu nennen.

"Ich bin Doktor der Philosophie, meine Dissertation behandelt die sokratische Logik."

"Ich werde prüfen, ob Sie die geistigen Voraussetzungen zum Studium des Judentums erfüllen. Ich werde Ihnen Fragen zur Logik stellen, denn das ist ja Ihr Spezialgebiet."

Laurent ist bereit. Der Rabbiner streckt zwei Finger in die Luft:

"Zwei Männer steigen durch einen Schlot hinab. Der eine kommt sauber, der andere schmutzig heraus. Welcher von beiden geht sich waschen?"

"Soll das eine Prüfungsfrage zur Logik sein?"

Laurent kann sich das Lachen kaum verkneifen. "Ganz recht", antwortet der Rabbiner unbeirrt. "Na gut! Der Schmutzige geht sich waschen."

"Falsch. Der Saubere geht sich waschen. Die Logik ist simpel: Der Schmutzige erblickt den Sauberen und meint, er sei auch sauber, also geht er sich nicht waschen. Der Saubere sieht den Schmutzigen und meint, er sei auch schmutzig, also geht er sich waschen."

"Einleuchtend", findet Laurent. "Machen wir mit der nächsten Prüfungsfrage weiter."

Der Rabbiner streckt erneut zwei Finger in die Luft:

"Zwei Männer steigen durch einen Schlot hinab. Der eine kommt sauber, der andere schmutzig heraus. Wer geht sich waschen?"

"Sie haben die Antwort doch eben genannt: Der Saubere geht sich waschen."

"Falsch. Beide gehen sich waschen. Die Logik ist: Der Saubere sieht den Schmutzigen und denkt, auch er sei schmutzig, also geht er sich waschen. Sieht dagegen der Schmutzige, dass der Saubere sich waschen geht, also geht auch er sich waschen. Folglich waschen sich beide."

"Darauf wäre ich nicht gekommen", sagt Laurent. "Stellen Sie eine weitere Prüfungsfrage, jetzt habe ich die Methode erfasst."

Der Rabbiner streckt seine beiden Finger in die Luft:

"Zwei Männer steigen durch einen Schlot hinab. Der eine kommt sauber, der andere schmutzig heraus. Welcher von beiden geht sich waschen?"

"Beide, zu diesem Schluss sind wir doch soeben gelangt."

"Falsch! Keiner von beiden wäscht sich. Die Logik ist: Der Schmutzige sieht den Sauberen und denkt, auch er sei sauber und wäscht sich folglich nicht. Der Saubere sieht, dass der Schmutzige sich nicht wäscht und wäscht sich folglich auch nicht. Also wäscht sich keiner von beiden."

Kleinlaut bittet Laurent: "Jetzt bin ich ganz sicher, dass ich es begriffen habe. Stellen Sie mir eine letzte Prüfungsfrage." Der Rabbiner streckt wiederum seine beiden schicksalshaften Finger in die Luft:

"Zwei Männer steigen durch einen Schlot hinab. Der eine kommt sauber, der andere schmutzig heraus. Welcher von beiden geht sich waschen?"

"Keiner geht sich waschen", antwortet Laurent kaum hörbar.

"Falsch. Merken Sie jetzt, dass die sokratische Logik eine viel zu dürftige Grundlage zur Lösung talmudischer Probleme ist? Die Antwort lautet: Diese Frage ist töricht. Wie ist es möglich, dass zwei Menschen aus demselben Schlot herauskommen und der eine sauber, der andere aber schmutzig ist? Wer das auf Anhieb nicht begreift, dem fehlen zum Talmudstudium alle geistigen Voraussetzungen."

№ 11

Zu Anfang unseres Jahrhunderts sitzt ein alter Jude in einem Coupé der Transsibirischen Eisenbahn. In einem Nest steigt ein Offizier des Zaren zu. Nach einem Augenblick des Schweigens fragt der Offizier:

"Sagen Sie, warum sind Juden so viel intelligenter als andere?"

"Die Ursache ist", antwortet der Alte nach reiflicher Überlegung, "dass sie Hering essen."

Daraufhin zieht er aus seinem Reisesack Heringe heraus und beißt genüsslich in einen hinein. Der Offizier zieht den strengen Geruch in die Nase und fühlt sich schon viel gescheiter.

"Wie viele Heringe haben Sie dabei?" fragt der Offizier. "Ein gutes Dutzend."

"Und was würden Sie dafür verlangen?" "25 Rubel."

"Donnerwetter! Das ist gewaltig, aber Sie sollen das Geld haben."

Der Offizier zahlt die verlangte Summe. Der Jude reicht ihm die Heringe, und der Offizier beginnt sie zu verspeisen. Irgendwann erstarrt sein Gesicht mitten in der Kaubewegung, seine Stirn legt sich in Falten:

"Wie dumm!" ruft er aus. "Für die gleiche Summe hätte ich in Moskau hundert Kilo Hering kaufen können!"

"Sehen Sie", erwidert der Jude schmunzelnd, "und schon wirkt es."

№ 12

Bange sah Schcha der Hochzeitsnacht entgegen. Er wußte nicht, was tun, wenn er nach der Feier mit seiner Frau allein sein würde. Da holte er sich bei den Freunden Rat. "Sei unbesorgt, Schcha", sprachen die zu ihm, "du hast doch Dutzende Male gesehen, wie es die Hunde machen. Tue es einfach ihnen gleich." "Danke, ihr habt mich gerettet." Nach dem Fest begab sich Schcha mit seiner frisch Angetrauten ins Schlafgemach. Seine Frau kleidete sich aus, schlüpfte unter die Bettdecke und wartete sehnsuchtsvoll auf Schcha. Schcha zog sich ebenfalls rasch aus, vergegenwärtigte sich den Rat seiner Freunde, lief auf allen Vieren um das Bett herum und hob an jeder der vier Ecken das Bein…

№ 13

Ein Grüppchen befreundeter Rentner trifft sich täglich an der Place de la Republique. Stundenlang debattieren sie über das Elend in der Welt, und jeder Satz strotzt vor Pessimismus. Da verkündet eines Tages einer von ihnen: "Wisst ihr was? Ich bin Optimist!" Alle sind betroffen, jeder wittert Verrat. Einer aber sieht, dass etwas nicht stimmt: "Moment! Wenn du Optimist bist, wieso schaust du dann so verzweifelt drein?" "Glaubst du etwa, ein Optimist hat es leicht?"

№ 14

Gestern habe ich den Psychoanalytiker mit seiner Couch auf dem Rücken auf der Straße getroffen. Als ich ihm meine Verwunderung darüber ausdrückte, erklärte er mir: "Ein Notfall!"

№ 15

Cohen sucht einen Psychologen auf: "Ich habe ein Problem, da ist jemand unter meinem Bett." "Haben Sie nachgesehen?" "Ja, aber jedesmal, wenn ich nachschaue, verschwindet er und lässt sich nicht mehr blicken. Und sobald ich nicht mehr unter das Bett schaue, kehrt er zurück. Er raubt mir den Schlaf, ich kann vor Müdigkeit nicht mehr arbeiten, ich verliere noch den Job, wenn das so weitergeht." "Sie brauchen eine Therapie, Herr Cohen. Kommen Sie zweimal die Woche in meine Sprechstunde." "Wie lange kann das dauern?" "Das weiß ich noch nicht, vielleicht drei Wochen, vielleicht drei oder sechs Monate, vielleicht sogar Jahre." "Liebe Güte, und was kostet das?" "80 Euro eine Sitzung." "Das ist mein Ruin, aber ich habe im Augenblick keine Wahl. Also gut."

Eine Zeitlang geht Cohen regelmäßig zweimal die Woche zu seinem Psychologen. Nach ungefähr fünf Wochen bleibt er ganz plötzlich, ohne Absage den Sitzungen fern. Sechs Monate später begegnet er dem Therapeuten auf der Straße. Der stürzt sich sofort auf den ehemaligen Patienten:

"Oh, Herr Cohen. Ich habe Sie lange nicht gesehen! Wie geht es Ihnen denn?" - "Ausgezeichnet, danke", antwortet Cohen schamvoll.

"Können Sie inzwischen schlafen, oder ist unter Ihrem Bett immer noch einer?" - "Nein nein, da ist keiner mehr, und ich schlafe ausgezeichnet."

"Ach!" antwortet der Psychoanalytiker etwas verdutzt. "Und wie haben Sie das geschafft?" - "Ich habe meinen Rabbiner konsultiert." - "Tatsächlich?" - "Er hat mir geraten, die Beine des Bettes abzusägen."

№ 16

Madame Chekroun sitzt beim Psychiater in der Sprechstunde: "Doktor, mein Mann hält sich für einen Kühlschrank, ist das etwas Schlimmes?" "Nein, überhaupt nicht. Solange es Sie nicht stört!" "Eigentlich stört es mich überhaupt nicht, nur nachts, wenn er mit offenem Mund schläft und das Lämpchen brennen bleibt."

№ 17

Der Arzt ruft wütend bei Momo an: "Der Scheck, den Sie mir vor zwei Tagen ausgestellt haben, ist zurückgekommen!" "Meine Depressionen auch", antwortet Momo gelassen.

№ 18