Betriebswirtschaftsleere - Axel Gloger - E-Book

Betriebswirtschaftsleere E-Book

Axel Gloger

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Beschreibung

BWL – das ist wie ein Zauberwort. Öffnet die Türen zu Konzernen, gilt als Eintrittskarte zur Karriere, garantiert ein ordentliches Gehalt. Angeblich. Deshalb werden sich auch 2016 wieder 40.000 junge Menschen an den Unis für Betriebswirtschaftslehre einschreiben, mehr als je zuvor. Doch sie rennen in eine Sackgasse. Denn der Lack ist ab bei der BWL. Das Fach lehrt veraltetes Denken, ist zu einseitig, zu theoretisch. Mehr noch: BWL ist zum Problem geworden. Ihre Maximen vom schnellen Vorteil und der Jagd nach Effizienz haben uns in die Finanzkrise getrieben. BWL, nein Danke! Das ist auch aus der Wirtschaft zu hören. Erfolgreiche Firmen werden heute oft von Ingenieuren, Physikern oder Studienabbrechern geführt. Bei den mittelständischen Champions, für die Deutschland in aller Welt bewundert wird, hat mancher Firmenchef noch nie nach BWL-Lehrbuch gearbeitet – und ist gerade deshalb erfolgreich. Top-Manager schimpfen inzwischen über den Fluch der BWLisierung. Und selbst Professoren kommen ins Grübeln: Bietet die BWL am Schluss womöglich nur Betriebswirtschaftsleere?

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Axel Gloger

BETRIEBS WIRTSCHAFTS LEERE

Wem nützt BWL noch?

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Axel Gloger

Betriebswirtschaftsleere

Wem nützt BWL noch?

Frankfurter Societäts-Medien GmbH

Frankenallee 71–81

60327 Frankfurt am Main

Geschäftsführung: Oliver Rohloff

1. Auflage

Frankfurt am Main 2016

ISBN 978-3-95601-198-6

Lizenzausgabe für die Schweiz:

Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2016

ISBN 978-3-03810-206-9

www.nzz-libro.ch

NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung

Copyright

Frankfurter Societäts-Medien GmbH

Frankenallee 71–81

60327 Frankfurt am Main

Umschlag

Julia Desch, Frankfurt am Main

Satz

Wolfgang Barus, Frankfurt am Main

E-Book-Herstellung

Zeilenwert GmbH 2016

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten.

Meinen Eltern gewidmet

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

1. Einführung: Studienziel sicheres Einkommen

Willkommen im Paukfach

Verwalten studieren, Sachbearbeiter werden – reicht das?

Dann besser den Neustart anpeilen

Management Summary: Dieses Buch in zwölf Kerngedanken

2. 200.000 Studenten vor ungewissen Aussichten

„Mein größter Denkfehler: das BWL-Studium“

Ein „Schrei vor Glück“ kommt hier nicht vor

Die wunderbaren Jahre – verschenkt

3. Professoren im Elfenbeinturm

Verbreitete Klage: „Es gibt keinen Praxisbezug“

Forschung im stillen Kämmerlein

Betriebswirtschaftler bleiben unter sich

4. Über die merkwürdige Leere im Lehrstoff

Das Lehrbuch Nummer eins hat einen blinden Fleck

Häppchenkost von der Uni – in der Praxis unerwünscht

Die Welt da draußen ist keine Aufzählung

5. First Class ist auch nicht besser

Business Schools: teuer, glanzvoll, auch nur BWL

So funktioniert das Edel-Trainingslager

Wegbereiter für Consulting- und Banking-Karrieren

6. Wie Rankings das Neue verhindern

Hitlisten unterdrücken die Individualität

Aufklärungsauftrag oder doch nur Geschäft?

Auf Studieninhalt kommt es den Rankings nicht an

7. Der Fluch der Budgetierung

Planen, planen, planen – willkommen im großen Zuviel

Vorsicht: Zahlen ≠ Wirklichkeit!

Ein Business-Plan allein macht noch kein Unternehmen

8. Wie BWL-Denken Unternehmen fehlleiten kann

Ehrgeizige Ziele fördern gefährlichen Tunnelblick

Führung eingeengt im Null-Spielraum

Mitarbeiter – total vereinnahmt

9. Ethik und CSR als Reparaturbetrieb

Werden Werte wirklich ernst genommen?

Große und kleine Grenzüberschreitungen

Über Gutes reden ist noch nicht gut

10. Geschäftsverwaltung oder Unternehmertum?

Willen und gesunder Menschenverstand sind die treibende Kraft

BWL-Studium – im Rückblick überflüssig

Mit Vorbildern zu mehr Unternehmergeist

11. Die Betriebswirtschaftslehre hat den Firmeninhaber vergessen

Eine Lehre, die einem unpassenden Idealbild huldigt

Wer, wenn nicht der Inhaber, ist die Kraftquelle?

Wirklich langfristiges Denken nur außerhalb der BWL

12. Die Champions-Liga schafft Erfolge nicht nach BWL-Lehrbuch

„Wir werden Marktführer in der Nische“

Sparsam sein bis an die Geizgrenze

Fokussierung oder: Wissen, wozu wir „Nein!“ sagen

13. Berufswege: Was im Leben wirklich nützt

BWL lernen in drei Wochen statt drei Jahren

Physik macht glücklich, Mathematik stärkt die Persönlichkeit

Was Mark Twain uns rät

14. Schule der Champions: Wie die Hochschule von morgen aussieht

Lebenswissen vor Spezialwissen

Was bleibt, wenn Artificial Intelligence und die Cloud das Lehrbuchwissen übernehmen?

Das lernen, was 2036 immer noch wertvoll sein wird

Ausblick und Einladung zur Diskussion

Anmerkungen

Stichwortverzeichnis

Der Autor

Fußnote

1. Einführung: Studienziel sicheres Einkommen

Rechts neben der Tafel geht die Dozententür auf, ein Mann kommt rein. Mittelgroß, dunkles Haar, langer Scheitel. Graubrauner Anzug. Es ist Dienstagmorgen, achtuhrfünfzehn. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, die Vorlesung beginnt.

Erwartungsfroher Blick, Professor Hermann Sabel schaut die Ränge hinauf, ruft „Guten Morgen!“ ins Dämmerlicht des Hörsaals C. Keine Fenster, kein Tageslicht, es sieht aus wie bei der Erstaufführung im Kino. Jeder Platz besetzt.

Sabel redet etwas von Preis-Absatz-Funktion. Vom Angebot, von der Nachfrage. Er wendet sich an die Tafel und malt eine Kurve auf. Dann kommt, trotz der frühen Stunde, Leben in den Hörsaal.

„Sybille Schmitz“, hebt der Prof an, „hat sich wieder eingedeckt. Kohlrabi, Salat, Zwiebeln.“ Einige Kommilitonen blicken von ihrem Block auf, schmunzeln ihren Sitznachbarn an.

Jetzt ist es wieder soweit, Sabel macht seinen Ausflug ins praktische Leben. Dafür hat er extra eine Heldin kreiert, sie ist Betreiberin eines Standes auf dem Bonner Wochenmarkt. Die Geschicke von Sybille Schmitz begleiten die Studenten auf ihrem Weg in die Betriebswirtschaftslehre. Hier eine kleine Geschichte, dort eine Anekdote.

So gelangt das Thema „Preiserhöhung“ zum Leben: Soll Frau Schmitz heute die Kohlrabi teurer verkaufen? Und so wird auch „Marketing“ mit einer Geschichte verknüpft: Werbung, wie geht das, wie kann Sybille Schmitz mehr Kunden an ihren Stand locken?

So macht BWL Spaß. Die Kommilitonen, darunter auch ich, hatten gehofft, dass es so weitergeht nach dem ersten Semester. Aber bald lernten wir: Professor Sabel war nur der mit den Appetithappen, der Türsteher, der die Leute reinlockt.

Als wir drin waren, später, nach dem Ende des ersten Semesters, wurde die Betriebswirtschaftslehre anders. Alles fühlte sich an wie diese beiden Sätze:

„Bei den Anlagegütern ist eine physisch messbare Mengenkomponente des Werteverzehrs nicht vorhanden; der Eignungscharakter bleibt erhalten, nur das Potenzial von Leistungsabgaben verringert sich im Zeitablauf. Dagegen tritt beim Material gleichzeitig mit dem Einsatz ein weitere Verwendungszwecke ausschließender Verbrauch ein. (…)“

Das große Kino mit dieser Marktfrau war weg, die Betriebswirtschaftslehre wurde trockener Stoff. Wir lernten, was Sachgüterarten sind und wann wir Wörter wie „erfolgswirksamer Güterverzehr“ oder „Beschaffungszeitenschlüssel“ zu benutzen haben.

Nach vier Semestern schrieben wie eine Klausur. 60 Fragen in vier Stunden galt es zu beantworten, macht vier Minuten pro Frage. Die Note eins bekam, wer die Karteikartensammlung mit den Fragen der Vorjahre am besten auswendig gelernt hatte. „Die Führungs- und Koordinationsfunktion beinhaltet die Erarbeitung eines globalen Zeitrahmens zur Steuerung eines komplex organisierten Unternehmens“, um solche Sachen ging es da.

Wer heute BWL studiert, hat das drei bis fünf Jahre in seinem Alltag: Kostenfunktionen, Kalkulationssätze, optimale Bestellmenge. Die Betriebswirtschaftslehre als Fach ist bald 100 Jahre alt – und gemessen am Zuspruch hat sie ihren Höhepunkt erreicht: Noch nie haben sich so viele Abiturienten für Betriebswirtschaftslehre eingeschrieben wie heute. BWL, so scheint es, ist der Königsweg in das kommende Berufsleben.

Warum das so ist, darüber spricht Christian Homburg. Die Redaktion der Frankfurter Allgemeine Zeitung hat den BWL-Professor vor die Kamera gebeten und ihm die Frage gestellt: Welche guten Gründe gibt es, das Fach zu studieren? Er sagt:

„Man hat mit dem BWL-Studium eine breite Facette von möglichen Tätigkeitsfeldern in Unternehmen.“ Das ginge von eher intern orientierten Funktionen wie Controlling bis zu extern orientierten wie Marketing.

Randlose Brille, blaue Augen mit konzentriertem Blick bei jedem Wort, in vielen Jahren im Hörsaal geschultes Timbre in der Stimme: Nadelstreifen-Mann Professor Homburg gilt als einer der renommiertesten Vertreter seines Faches.

Für das BWL-Studium spreche, sagt er, die hohe und stabile Nachfrage nach Absolventen und eine „gewisse Sicherheit“ auf ein vernünftiges Einkommen nach dem Studium. Und, ergänzt er noch, das Fach sei gut, wenn man ein paar Semester auch im Ausland studieren wolle.1 Klappe.

Dieser Film ist Teil eines Schaulaufens. Vor und nach Marketingmann Homburg bittet die F.A.Z. Profs aus anderen Fächern auf den digitalen Laufsteg, sie sollen auch in einem kurzen Clip die guten Gründe nennen, ihr Fach zu studieren. Im Sechsminutentakt folgen Jura, Physik, Medizin, Informatik, Maschinenbau. Insgesamt 25 Fächer, alle gängigen sind dabei.

In diesen Filmen sehen wir: glänzende Augen, begeisterte Profs, die in wunderbaren Worten Reklame dafür machen, dass gerade ihr Fach das tollste, schönste und spannendste überhaupt sei. Richtiges Marketing eben.

Und dann kommt Professor Homburg und nennt als Grund zwei für das Betriebswirtschafts-Studium: „Man hat eine gewisse Sicherheit.“

Ist das überzeugend genug für die Wahl einer Studienrichtung? In den Augen derer, die sie getroffen haben, durchaus. Als ich kürzlich vor einer Gruppe von 60 Abiturienten einen Vortrag an meiner ehemaligen Schule hielt, gingen viele Finger hoch, als ich fragte: „Wer von euch sieht sich denn im BWL-Studium?“

Einige Zehntausend werden auch dieses Jahr wieder neu die Hörsäle bevölkern, bevorzugt an Betriebswirtschafts-Renommier-Unis wie Köln, Mannheim oder München strömen, sich ihre Berufsaussichten erträumen und büffeln, damit sie Expertinnen und Experten für Leadership-Konzepte, Marketingstrategie, Restrukturierung und Corporate Finance werden.

Willkommen im Paukfach

Aber die Realitäten sind ganz anders, wie wir in diesem Buch zeigen werden. Sie studieren eine Fachrichtung, über die wir noch Worte wie „langweilig“ und „Paukfach“ hören werden. Sie lernen während des Studiums veraltetes, schwer anwendbares Wissen, sie bereiten sich auf Berufsbilder vor, die es bald nicht mehr geben wird – und ein paar Jahre nach dem Abschluss werden es Absolventen bedauern, dass sie die wunderbaren Jahre an der Uni für die Betriebswirtschaftsleere hingegeben haben.

Das Barometer der Aussichten hat längst umgeschlagen. „In keinem anderen Fach sind so viele Studierende eingeschrieben wie in Betriebswirtschaftslehre“, schreibt die Zeitung Die Welt und: „Doch vermutlich werden in keinem anderen Studiengang so viele Hoffnungen enttäuscht.“2 Spannende und lukrative Arbeitsplätze gebe es nur noch für jene happy few der BWL-Absolventen, die aus der Masse herausstechen.

Warum das so ist, dafür liefert die historische Perspektive einige Indizien. Vielleicht erleben die betriebswirtschaftlich Ausgebildeten in den nächsten zehn, zwanzig Jahren das, was den einfachen Arbeitskräften in der Landwirtschaft widerfuhr, als die Industrialisierung begann: BWLer werden in der Menge und Qualifikation, wie wir sie heute haben, nicht mehr gebraucht.

Die Zahl der BWL-Absolventen wächst seit 20 Jahren um ein Mehrfaches schneller als die Zahl der Bürojobs, wie wir im Verlauf dieses Buches noch analysieren werden. Die Folge ist eine Diffusion nach unten. Wo früher der Sparkassen-Betriebswirt mit zweijähriger Lehre die Arbeit machte, sitzt heute ein Diplom-Kaufmann oder ein M. Sc. Betriebswirtschaftslehre.

Welche Folgen das hat, ahnte Siegfried Kracauer voraus, der große Chronist der Angestellten-Kaste. Aufkommende seelische Verödung, so sagte er in seinem Standardwerk „Die Angestellten“, sei ihr großes, verbreitetes Leiden. Die Masse der Angestellten unterscheide sich vom Arbeiter-Proletariat darin, dass sie geistig obdachlos sei.3

Kracauers Diagnose ist längst in der Jetzt-Zeit angekommen. Zwar haben Betriebswirtschaftler die Institutionen, soweit es die Unternehmen angeht, durchaus erobert. Aber zum Zeitpunkt ihrer größten zahlenmäßigen Ausdehnung stehen sie auch vor dem Eingeständnis, dass ihre Zunft nicht jenes Wissen liefern wird, das unsere Unternehmen weiter auf ihrem Weg ins 21. Jahrhundert führen wird.

„Betriebswirtschaftler ohne Einfluss“, das wäre die gedachte Überschrift, unter der eine Analyse des Magazins Cicero stehen könnte, das fragte: Wer dringt durch? Wer wird gehört?, die Berliner spürten jene Intellektuellen auf, die in unserer Gesellschaft etwas zu sagen haben. Auf den 200 wichtigsten Plätzen der Liste stehen einige jener Persönlichkeiten, die Sie erwartet hätten: Martin Walser, Peter Sloterdijk, Guido Knop, Gesine Schwan.

Es befinden sich auch Ökonomen darunter, etwa Hans-Werner Sinn, Hermann Simon und Thomas Straubhaar. Durchgerechnet beträgt der Marktanteil der Ökonomen 9 Prozent – aber das sind alles Volkswirte.

Auf der 200er-Liste steht kein einziger Betriebswirt. Wir finden Historiker, Philosophen, Naturwissenschaftler, Juristen, Schriftsteller, Politologen, Journalisten – aber eben keinen BWLer.4

Diagnose: Betriebswirtschaftsleere; und dieser Eindruck setzt sich nach unten fort. Wir hören viele Stimmen, die unzufrieden sind mit diesem Studienfach. Ich habe zahlreiche Insider gesprochen, auch Professoren, die ein „Betriebswirtschaftslehre“ auf ihrer Visitenkarte stehen haben – stets erhielt ich in Variationen eine Antwort gleichen Typs, wenn ich von meiner Arbeit an diesem Werk berichtete: „Ja, Betriebswirtschaftsleere, guter Titel, dieses Buch wird ein wichtiger Beitrag.“

Auch von studentischer Seite sind diese Stimmen zu hören. „Für jemanden, der Praxisnähe, relevante Inhalte und Ausbau der eigenen Fähigkeiten sucht, ist der BWL-Master nicht zu empfehlen.“ Oder nur: „Zwei Jahre Bulimie-Lernen.“

Solche Rückmeldungen, hier von einer Studentin beim Karrierenetzwerk Squeaker.net, habe ich immer wieder zu hören bekommen. Auch davon wird in den folgenden Kapiteln noch vertiefend die Rede sein.

Diese Einschätzung hat etwas damit zu tun, dass das Betriebswirtschaftslehre-Studium eine Aktie mit sinkendem Wert ist. Ihre Gestalter setzen immer noch auf die alte Nachkriegshypothese, dass der Großkonzern die Firma der Zukunft ist. Krupp, Mannesmann, AEG, Gutehoffnungshütte, Hoesch, Karstadt, das ist die Welt, in der der Stoff dieses Studiums festzustecken scheint.

Arbeitgeber der Absolventen solle am besten ein bekannter Weltkonzern sein, schreibt Die Welt über die Erwartung, die die zehnsemestrige Befassung mit den Inhalten dieses Faches schafft.

Die Realität nach dem Abschluss freilich sieht ganz anders aus: „Die Masse der Jobs gibt es nicht bei Weltkonzernen mit klingenden Namen, sondern bei völlig unbekannten Mittelständlern.“5

Diese sind heute die deutsche Wirtschaft. Sie stellen nicht nur das Gros der Arbeitsplätze, Mittelständler sind es auch, mit denen das Made in Germany seine Pluspunkte auf den Weltmärkten verdient – und allseits dafür bewundert wird.

Auf diese Welt aber, in der Verträge noch mit Handschlag geschlossen werden, in der der Firmenchef nach 30 Jahren an seinen Sohn oder seine Tochter weitergibt und das Geschäft den Namen der Familie trägt, bereitet das BWL-Studium nicht vor. Es sind Firmen wie Hipp, Deichmann, der Playmobil-Hersteller Geobra, die Schokomarke Ritter und die vielen unbekannten Weltmarktführer, von denen alle wissen wollen, wie ihre Erfolgsformel aussieht. Aber das, was in den Hörsälen gelehrt wird, passt nicht für die Welt dieser Champions.

Das hat eine lange Geschichte: In den 1960er Jahren, als das wichtigste Lehrbuch des Faches erschien, wurde stillschweigend angenommen, dass diese wunderlichen Inhaber- und Familienunternehmen eine aussterbende Art seien – bald irrelevant, nicht der Lehre wert.

Daran wird in großen Teilen der BWL immer noch geglaubt. In „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre“, einem Einführungsbuch, das Jean-Paul Thommen und seine Kollegin Ann-Christin Achleitner verfasst haben, wird das ganze Programm des Faches vorgestellt. Tiefe der Gliederung und Detaillierung des Stoffes lassen nur einen Schluss zu: In dieser Komplexität ist das für Groß- und Größtunternehmen bestimmt. Das Kapitel über Buchhaltung nach dem IFRS-Standard umfasst 50 von 1075 Seiten, jenes zu Unternehmensethik 18 Seiten. Familienunternehmen oder Mittelstand sind keine Kapitel gewidmet.

Verwalten studieren, Sachbearbeiter werden – reicht das?

Weil ich meine Einschätzung schärfen will, mache ich mich auf in Richtung südliches Siegerland und besuche Joachim Loh, Unternehmer in Haiger. Als langjähriger Firmeninhaber von Hailo, einer Haushaltsprodukte-Marke, ist er bester deutscher Mittelstand.

Wir sitzen in seinem Büro gegenüber, ich reiche ihm die aktuelle Ausgabe von Günter Wöhe, „Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre“, auch ein 1.000-Seiter. Das Buch soll unser Thema fühlbar machen, Loh nimmt es zur Hand, schlägt gleich auf, fährt mit dem Zeigefinger über das Inhaltsverzeichnis. „Nur 10, vielleicht 15 Prozent Produktion“, taxiert er den Seitenaufbau, „aber 30 Prozent Rechnungswesen.“ Einem Unternehmer wie ihm, der aus der Fertigung kommt, gefällt diese Gewichtung nicht wirklich.

Im Familienunternehmen seien die Strukturen schlank, sagt Loh, alle Aufgaben seien in wenigen Funktionen zusammen gefasst. „Die BWL neigt schon ein bißchen zum Verwalten“, sagt der zurückhaltende Siegerländer.6

Der Eindruck verdichtet sich. Statt agiler, allroundbegabter Matrosen schult die Betriebswirtschaftslehre weiter für die Arbeit auf den Riesentankern unserer Wirtschaft, die so groß sind, dass die Leute irgendwo im Inneren des Schiffes wirken, wo keiner den Horizont sieht, man den Wellengang nicht spürt, der Autopilot die Fahrtroute wählt und keiner Kontakt zu den Offizieren auf der Brücke hat.

„Betriebswirtschaftslehre qualifiziert mit Sachbearbeiter-Themen für Sachbearbeiter-Jobs“, fasst Peter May seine Kritik zusammen, die wir ernst nehmen sollten. May führte das väterliche Unternehmen mit Erfolg und ist heute einer der profiliertesten Berater von Familienunternehmern. Sein Votum über dieses Fach: bedingt brauchbar.

Wäre das ein Orchideen-Fach wie Geodäsie oder Antike Philosophie, müsste uns das nicht unbedingt kümmern. Im Fach der Fächer aber stellt sich die Frage: Was macht das mit uns, unserer Gesellschaft und unseren Unternehmen?

Sicher, Jahrgang für Jahrgang bekommt eine große Zahl junger Menschen eine Schulung in den Grundbegriffen wirtschaftlichen Handelns im Unternehmen. Ob dafür aber zehn Semester Studium nötig sind, ist strittig. Es gibt viele Stimmen, die gute Argumente für eine BWL-Kurzstrecke vortragen. Moritz Ritter, bei der Schokoladenmarke Ritter Sport in verantwortlicher Position, studierte Informatik.7 Die für seine Unternehmeraufgaben nötigen BWL-Kenntnisse erlangte er in einem Kurzprogramm: Er absolvierte einen auf dieses Fach bezogenen Intensivkurs für den Führungsnachwuchs beim Malik Managementzentrum – Dauer: 3 Wochen!

Gegen die BWL-Langstrecke spricht ihre Einseitigkeit. Wer das Fach studiert, wird in einer Monokultur sozialisiert, die für die Welt draußen nur bedingt tauglich macht. Für Erfolg und Lebensglück jedenfalls scheint das BWL-Studium nicht immer die richtige Grundlage zu sein, gab uns der weltkluge Börsenaltmeister André Kostolany mit auf den Weg: „Das viele Studieren und Lernen von Betriebswirtschaft und ähnlichen Pseudo-Wissenschaften ist überflüssig.“8

Die Gesellschaft als Ganzes trägt die Kosten dieser entgangenen Gelegenheiten: Wo würden wir stehen, wenn all die Vielen ihre Köpfe nicht über so lange Zeit in die Betriebswirtschafts-Lehrbücher steckten, sondern andere Dinge betrieben, die mehr Wachheit vermitteln, weniger langweilig sind und mehr Wissen für Leben, auch das Geschäftsleben, vermitteln?

Die Mängel liegen in den Augen von Burkhard Schwenker, Chairman des Advisory Council der Unternehmensberatung Roland Berger, auf der Hand. „Auch eine Nachwuchskraft braucht eine breite Orientierung. Nimmt die Verantwortung zu, ist ein Gespür für Politik wichtig. Dabei helfen Kenntnisse in Philosophie und Geschichte.“ Die BWL brauche mehr Interdisziplinarität, mehr Querverbindungen mit der Volkswirtschaftslehre. Der Top-Berater argumentiert seit vielen Jahren für einer stärker gesellschaftlich fundierte Betriebswirtschaftslehre.9

Dafür brauchen wir, das wird die Konklusio der Betriebswirtschaftsleere sein, einen Neustart.

Dieses Buch entstand, weil sein Thema fällig ist. Es wird einen Debattenbeitrag dazu liefern, mit welcher Ausstattung wir den Nachwuchs für die Unternehmen in Zukunft auf die Reise schicken wollen. Bei den Recherchen stieß ich auf eine immer breiter werdende Spur von Äußerungen und Beobachtungen, die alle eines gemeinsam haben: die kritische Sicht der gegenwärtigen Verhältnisse in der BWL.

Je mehr ich mich damit befasste, desto mehr formte sich das Thema wie von selbst. Jeder Anstoß lieferte zahlreiche neue Indizien, die alle in dieselbe Richtung weisen.

Ich hörte Studenten zu, die das Fach Nummer eins studierten, dabei aber eine tief sitzende Unzufriedenheit spürten. Ich durfte mit Professoren diskutieren, die Chancen, aber auch die vielen Bedrohungen für die Zukunft ihres Faches sehen – und ich traf auf zahlreiche Unternehmer und Top-Manager, die die Betriebswirtschaftslehre allgemein und ihren eigenen Weg, wenn sie BWL studiert hatten, mit Distanz und Bedauern über den Zeitverlust sehen.

Immer und immer wiederkehrend hörte ich jene Beanstandung, von der hier gerade die Rede war: Die Betriebswirtschaftslehre codiert ihre Absolventen für einen Einsatz in Großbürokratien von Großunternehmen, aber für den Kern dessen, was den Standort Deutschland erfolgreich macht, liefert die BWL nichts. Sie sei kein Studiengang für den Weg in Inhaber-, Familien- und Mittelstandsunternehmen. Warum das so ist, werden wir in den folgenden Kapiteln ergründen.

Dann besser den Neustart anpeilen

Die große Chance dieser kritischen Bestandsaufnahme ist das Danach. Wir haben jetzt die Möglichkeit zu sagen: Stopp, so nicht weiter, das BWL-Wissen mag bald so wenig nützen wie der Falk-Plan in einem selbstfahrenden Auto. Die künstliche Intelligenz und Algorithmen übernehmen, Studenten werden sich nicht mehr länger mit auswendig gelerntem Wissen beladen müssen.

Deshalb ist jetzt ein guter Zeitpunkt: Jetzt, wo es noch nicht drückt, wo es noch einigermaßen gut läuft, können wir einen Diskurs darüber einleiten, wie der Aufbruch zu einem neuen Typus von Wirtschaftsausbildung aussehen sollte – mit mehr Überblickswissen, mehr Verknüpfungen zur Gesellschaft und einer Ausrichtung, die sicherstellt, dass die Formel „lebenslanges Lernen“ mit diesem Bildungsauftrag verwirklicht wird.

Wir haben die Aufgabe, den Gang der Dinge zu unterbrechen, weil das die Chance schafft, das Bisherige auf andere Art fortzusetzen. Erfolgreiche Muster dafür gibt es.

Zu Beginn der 1920er Jahre machten sich ein paar kluge Leute auf den Weg und gründeten das Bauhaus – eine Schule, die die Art, wie Architektur, das Konzept von Wohnen, Alltagsbauten und urbanem Gefüge auf eine vollkommen neue Basis stellte. Sie brachte mit ihrer neuen Formensprache Klassiker der Gestaltung hervor, die bis heute in aller Welt geschätzt und nachgeahmt werden.

Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir eine Bauhaus-Bewegung für die BWL starten sollten, uns auf die Spur von Pionieren wie Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe begeben und das Neue in die Welt bringen.

Management Summary: Dieses Buch in zwölf Kerngedanken

1. Ein BWL-Studium ist heute das, was früher die Bankkaufmannslehre bei der örtlichen Sparkasse war. „Mach was Sicheres, wo Du einigermaßen verdienst und Aussicht auf ein paar Beförderungen hast“, so lautete der damit verknüpfte Rat. Deshalb steht die Zahl der Betriebswirtschafts-Studenten auf einem Allzeit-Hoch. 200.000+ stecken derzeit im System, das Fach wird meist blind gebucht.

2. Die Traumfabrik wird zur Produktionsstätte enttäuschter Erwartungen. Paukwissen, das das BWL-Studium vermittelt, wird künftig in der beruflichen Praxis immer weniger gebraucht. Intelligente Maschinen ersetzen Wissensarbeiter in weit größerem Stil, als wir heute ahnen. Das selbstfahrende Auto braucht keinen Stadtplan im Handschuhfach. Das durch künstliche Intelligenz gesteuerte Unternehmen braucht keine akademischen Sachbearbeiter.

3. Schon heute sind viele BWL-Absolventen auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Sie grämen sich darüber, dass sie während der wunderbaren Jahre an der Uni nichts besseres gemacht haben, als 1.000-Seiter auswendig zu lernen, die wenig mit dem zu tun haben, was sich in der Praxis in den Unternehmen abspielt.

4. Professoren sind in ein System eingebunden, das sich mit sich selbst beschäftigt. Statt die besten Unternehmer- und Unternehmensversteher zu werden, blicken sie oft nur nach innen, auf den nächsten Aufsatz, auf die beste Punktzahl für eine Veröffentlichung, die kein Praktiker liest. Dafür können die Professoren nichts, sie haben das System nicht erfunden, in dem sie arbeiten.

5. Teile der BWL scheinen in den 1960er Jahren stecken geblieben zu sein. Damals kam ihr bis heute am meisten verbreitetes Lehrbuch auf den Markt. Das war die Zeit, als Großkonzerne die Organisationsform à la mode waren. Deshalb bildet die Betriebswirtschaftslehre für das Falsche aus: Sie schult Konzernnachwuchs noch in einer Zeit, in der alle Welt das Erfolgsrezept des vielbewunderten German Mittelstand zu entdecken sucht.

6. Business-Schools wie Harvard, Wharton oder Insead vermitteln BWL-Wissen wie normale Hochschulen auch. Die hohen Preise für ihr Studium werden begründet mit Selektivität („Wir nehmen nur die besten Studenten“), personalintensivem Pauk-Drill sowie guten Kontakten zu Arbeitgebern, die sehr hohe Gehälter für Absolventen bezahlen: Investmentbanken und Unternehmensberater.

7. Hochschul-Rankings für Business Schools und BWL-Fachbereiche führen nicht zu den besten Hochschulen, sondern zu jenen, die den Zugang zu Absolventenjobs mit den höchsten Anfangsgehältern öffnen. Der Inhalt des Studiums hat in vielen bekannten Rankings kaum Einfluss auf die Beurteilung einer Hochschule.

8. In der Praxis führt angewandtes BWL-Wissen zu einer Überbetonung von Zahlen-Denken und einseitiger Analyse sowie zu einer Übernutzung von Planung, Budgetierung und Kontrolle. Unternehmen werden zu einseitig zahlengetriebenen Organismen, die Übertreibungen aller Art produzieren.

9. Phantasie, Kreativität, Unternehmer-Willen werden durch BWL-Denken eher unterdrückt als gefördert. Der gesunde Menschenverstand wird durch die Anwendung von Betriebswirtschaftlehre ausgeschaltet.

10. Die BWL hat den Inhaber vergessen. Der Unternehmer als Quelle überragender wirtschaftlicher Leistung, langfristigem Denken und Motor vieler gut geführter Familienunternehmen kommt in ihrer Lehre nicht vor.

11. Kein Unternehmen kommt ohne angewandtes BWL-Wissen aus. BWL-Wissen macht Unternehmen besser, sicherer und erfolgreicher. Dieses Wissen im Rahmen einer Ausbildung zu erwerben, braucht jedoch nicht vier Jahre – das geht auch viel kürzer.

12. Die Betriebswirtschaftslehre braucht einen Bauhaus-Moment: einen Impuls durch einen systemfremden Außenseiter, der dafür sorgt, dass die Standards, nach denen akademische Ausbildung für das Unternehmen von morgen abläuft, erneuert werden. Leitbild dafür ist die Schule der Champions, die dem Rechnung trägt, was Gründer-, Inhaber-, Mittelstands- und Familienunternehmen brauchen, die den Kern der Leistungskraft des Standortes Deutschland bilden.

2. 200.000 Studenten vor ungewissen Aussichten

„Was werden?“, diese Frage steht Thomas* ins Gesicht geschrieben. Gerade hat er den ersten Teil seines Abiturs in Angriff genommen, jetzt stehen die mündlichen Prüfungen ins Haus. Die Eltern liegen ihm in den Ohren. „So langsam solltest du dir darüber klar werden, wie es nach dem Abi weitergeht.“ Das nervt ihn.

Im Oktober will er an der Uni sein. So viel ist klar. Aber was studieren und wo? Keine Ahnung. Vielen seiner Mitschüler geht es ähnlich. Nach außen hin scheinen sie die Sache ganz locker zu sehen – es sind ja noch Monate Zeit.

Aber man könnte ja mal darüber nachdenken, was möglich ist. Deshalb sitzen wir jetzt zusammen. Er wollte einfach mit jemandem reden, wo er nur Thomas, 17 Jahre, bald Abiturient, sein kann, wo nicht schon im ersten Satz, in der ersten Frage, gleich schon Tonnen von Erwartungen mitkommen. So etwas macht unfrei, so sehr Mama oder Papa auch helfen wollen.

Ich frage ihn, ob er schon Pläne hat. „Ja, BWL studieren, in St. Gallen, an der Universität dort.“ Es kommt zaghaft, hört sich an, als müsse er allen Mut zusammen nehmen. Er ahnt, dass ich weiter frage:

Ob er sich schon einmal angeschaut hat, womit sich die BWL inhaltlich befasst? Ob er in der Oberstufe das Fach Wirtschaft gehabt habe? Ob er eine Idee hat, für was genau ein Studium an der Hochschule St. Gallen steht?

Hat er alles nicht, wie sich im weiteren Gespräch herausstellt. Wir unterhalten uns, ganz unbefangen. Wir kennen uns kaum, das ist bei solchen Themen ein Vorteil. Für Thomas bin ich wie der Unbekannte im Speisewagen, zwei Stunden gemeinsame Fahrt liegen vor uns, wenn die Fahrt vorüber ist, trennen sich unsere Leben wieder.

Auf meine Frage hin erzählt er von seinen Leidenschaften: Physik, Mathematik, Naturwissenschaften. Sowas habe ihm auf der Schule Spaß gemacht. Dicke Bretter bohren, seinen Geist an Denkaufgaben schärfen, das liege ihm.

Auf Thomas’ Frage „Was werden?“, die sich junge Menschen stellen, wenn sie sechzehn, siebzehn, achtzehn Jahre alt sind, gibt es immer öfter nur eine Antwort: BWL studieren. Erst das Abi, dann vielleicht noch ein freiwilliges soziales Jahr, dann, am nächsten 15. Oktober irgendwo in Deutschland: Acht Uhr dreißig, Hörsaal XXIII, „Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre“, Professorin Marion Büttgen. Gespannte, vorsichtig neugierige Blicke unter den ganzen Studienanfängern.

Und das sind wirklich viele, sehr viele, auch in diesem Jahr wieder. Um die 40.000 Anfänger zählen die Studentensekretariate an deutschen Hochschulen. Damit ist Betriebswirtschaftslehre das meiststudierte Fach überhaupt, danach kommt auf der Skala der Fächer, die am häufigsten gewählt werden, lange Zeit erst einmal – nichts.

Auf Platz zwei der Fächer-Hitliste steht Maschinenbau, aber dieser Technik-Studiengang bringt es gerade mal auf die Hälfte der Anfänger, die sich für BWL einschreiben.

Das hat wahrscheinlich auch Thomas angelockt. Aufgrund der schieren Menge junger Menschen, die Jahr für Jahr in dieses Fach strömen, hat jeder schon von Anderen gehört, die das auch machen.

So war es auch bei Hanna, einem Mädchen aus unserem Freundeskreis. Als ich sie das erste Mal fragte, was sie nach dem Abi machen will sagte sie: „Irgendwas mit BWL“ und: „So Mannheim, München oder Köln sollte es sein, diese Unis stehen gut in den Rankings da.“ Fachrichtung, Studienort, alles geklärt. Auch bei Anne, Karola und Daniel hörten sich die Geschichten so an. Die sind inzwischen alle im Studium angekommen.

Wie sich das von der anderen Seite, vom Pult aus gesehen anfühlt, an dem der Professor steht, erzählt Bernhard. „Ich stehe als Dozent da vorne im Hörsaal. Ich blicke in die gähnende Leere der Gesichter.“ Er ist seit vielen Jahren Hochschullehrer, 18 Wochenstunden in Hörsälen und Seminarräumen sind sein Pensum. „Die machen sich nichts zum Ziel. Ich sehe keine Ambition.“ Die hätten, sagt er, noch nie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung in der Hand gehabt.

Thomas ist diesen Weg nicht gegangen. Nicht BWL, nicht St. Gallen, nichts von dem, was Katharina und all die anderen gerade erleben. „Er hat mit Wirtschaftsinformatik angefangen. Das liegt ihm“, hörte ich aus seiner Familie, „er studiert in Karlsruhe. Er ist in seinem Studienfach angekommen – und sehr glücklich.“ Er hat eine Entscheidung gefällt, gegen Betriebswirtschaftslehre.

Viele andere tun das nicht. Sie schließen sich einfach dem an, was scheinbar alle machen. So nährt sich eine Massenbewegung inzwischen selbst. „Wo so viele sind, kann ich nicht falsch sein“, so lautet die verbreitete Einstellung. 232.000 junge Leute studieren heute Betriebswirtschaftslehre, das sind annähernd ebenso viele, wie Aachen Einwohner hat – oder Braunschweig oder Halle. Jeder, der jetzt über die Frage „Was studieren?“ entscheidet, kennt einen, der das schon macht: jemand aus höheren Jahrgängen in der Schule, aus dem Freundeskreis, oder aus der Familie. Dieses Fach ist überall präsent.

Neulich traf ich Martin, einen guten Freund. Wir hatten uns länger nicht gesehen, da kommt irgendwann die Frage: „Und, was machen die Kinder?“ Martin schaut mich an, in seinem Blick etwas Entschuldigendes. „Sie studieren BWL“, sagt er und sieht aus, als wolle er gleich die Schultern zücken. „Sie haben sich das selbst ausgesucht, weil ihnen nichts Besseres eingefallen ist.“

Damit es nicht so mühsam ist, haben sie sich an einer privaten Fachhochschule in der Nähe eingeschrieben. „Da macht es nichts, wenn die Abinoten nicht so toll sind“, sagt Martin.

Hauptsache, man ist erst mal dabei. Denn einen Vorteil hat das Fach in den Augen jener, die sich dafür entscheiden: Das Karriereziel „Eckbüro“ ist auf diesem Weg am besten zu erreichen. Hier wird nicht ein Fach studiert, sondern eine Berufschance. „Wenn man möglichst geringem Studienaufwand im Verhältnis zum Gehalt später haben will, dann sollte man sich BWL anschauen“, sagt Marcel Pinz. Der 21-Jährige studierte vier Semester BWL an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

In keinem anderen Studiengang ist dieser Gedanke so stark verankert: BWL wird, das zeigten die Ergebnisse der Bachelor-Studie des Konferenzdienstleisters Swop, so häufig wegen der späteren Perspektiven im Arbeitsleben gewählt wie kein anderes Fach. „Die Betriebswirtschaftslehre suggeriert gute Berufschancen“, sagte Alfred Kieser in einem Medieninterview, „was nicht ganz unbegründet ist.“

Aber der Mann ist Realist. Die 40 Jahre, die er als Professor in dieser Disziplin gearbeitet hat, haben seinen Blick geschärft. „Kaum einer macht BWL, weil es ihn oder sie besonders interessiert.“ Die Motive seien, diktierte Kieser einem Redakteur des Spiegel in den Block, ein hohes Gehalt und bessere Jobchancen. „Wer nach Neigung studiert, landet eher bei Kunstgeschichte oder Germanistik.“ Oder, wie Thomas, bei Wirtschaftsinformatik.

„Mein größter Denkfehler: das BWL-Studium“

Mancher bereut das auch. Rolf Dobelli zum Beispiel. Die meisten von uns kennen ihn als Buchautor – über Jahre war er unterwegs auf der Suche nach den immer neuen Denkfehlern, die jeder macht. Als er genug davon zusammen hatte, schrieb er sie auf und machte daraus zwei Bücher. Sie wurden Bestseller.

Einmal, da war er schon berühmt wegen dieser Bücher, trat er im Schweizer Fernsehen auf. Der Interviewer stellte ihm die Fage, die wir ihm wahrscheinlich auch gestellt hätten – die nach seinem eigenen größten Denkfehler.

Dobelli antwortet: „Mein größter Denkfehler, einer der ganz großen: Das Studium wäre wirklich nicht nötig gewesen. Das war der größte Handlungsfehler meines Lebens.“ Der sonst eher zurückhaltend auftretende Mann legt dann noch einmal nach, um das Gesagte zu unterstreichen: „Das BWL-Studium in St. Gallen – ich habe mich da vier Jahre lang gelangweilt.“

Dennoch ist er reingeraten, irgendwie, und hat es dann durchgezogen. Aus der Sicht des Professors, der schon Jahrgang um Jahrgang an Studenten hat vorüber ziehen sehen, ein typischer Fall. „Wissen die Studenten, worauf sie sich da einlassen?“, wurde Alfred Kieser gefragt. Seine Einschätzung: „Nein, viele Erstsemester nicht. Oft sind sie enttäuscht. Man muss durch sehr viele Veranstaltungen, zu denen man keine sehr tiefe Beziehung hat.“ Aber die meisten, sagt Kieser, würden dennoch durchhalten.10

Dobelli führte das zuverlässig in eine Managerkarriere. Nach der Uni, 1995, heuerte er bei einer Tochterfirma der Fluggesellschaft Swissair an, wurde dort Finanzchef. Später arbeitete er als Geschäftsführer im gleichen Konzern.

1999 schmiss er die Konzernkarriere, wollte sein eigener Chef werden: Mit zwei Freunden gründete er einen Dienstleister. Seine Kunden: Leute, die zu faul zum Lesen sind oder keine Zeit dafür haben – aber dennoch mitplaudern wollen, wenn von guten Büchern die Rede ist.

Goethes Faust, Kafka oder Kants „Kritik der reinen Vernunft“, all das bietet Dobellis Firma getAbstract in 5-Seiten-Kurzfassungen zum Runterladen aus dem Internet. Mit Gründung und Aufbau dieses Geschäftes machte er ein Vermögen. Dennoch sagt er, das BWL-Studium sei nicht nötig gewesen.

Wie kann das sein? Professor Kieser erklärt: Das Fach sei eines, in dem die Studenten vor allem eins können müssen – gut büffeln. Wenn er über das Studium heute spricht, fallen Worte wie „stromlinienförmig“ und „instrumentell.“ Offenbar ist Betriebswirtschaftslehre kein Fach, das Erleuchtung vermittelt, indem es Schönes zu entdecken gibt, das seine Schüler in drei oder vier Jahren zu Menschen macht, die an Lebensklugheit hinzu gewonnen haben.

BWL macht nicht immer weise. Wenn Kieser zurück blickt auf das, was sein Fach einmal war, sagt er: „Heute ist alles viel glatter“. Auf die Frage, ob es eine Qual sei, an einer öffentlichen Universität mit Hunderten von Studenten im Semester zu studieren, entgegnet er: „Schon.“

Dabei spricht er über seine Universität, den Fachbereich in Mannheim. Aber Mannheim ist heute überall. Die Studentenzahlen im meiststudierten Fach sind wie Bambuspflanzen: Sie wachsen schnell und unaufhaltsam, wenn man einmal kurz weggeschaut hat, hat man das Gefühl, dass es schon wieder mehr geworden sind.

Der Blick auf die langen Zahlenreihen zeigt, wie stark BWLisiert die Studentenschaft ist. 232.000 sind heute für das Fach eingeschrieben. Im Jahr 2005 zählten die Statistiker erst 161.000 Studenten, dabei liegt das gerade einmal ein gutes Jahrzehnt zurück.

Das Statistische Jahrbuch ist gut für solche Exkursionen in die Vergangenheit der Fachbereiche. Ab 1975 werden dort die Studentenzahlen in Betriebswirtschaft ausgewiesen. In diesen gut vier Jahrzehnten gab es nur zwei Jahre, in denen diese Zahl sank, 2006 und 2007. In allen anderen Jahren ging es immer nach oben, mit dieser typischen Luro-Kurve, die links unten beginnt und rechts oben endet. Solche Bergauf-Kurven lieben Börsianer, Chefs von Unternehmen, Vermögensbesitzer.

Ob die Universitäten und Hochschulen sie lieben, als Erfolgsnachweis dieses Faches, ist noch nicht ausgemacht. Denn die Folgen des Wachstums sind hart. Ein Beispiel: Die Zahl der BWL-Studenten steigt pro Jahr um 10.000 oder mehr an, so lautet das Gesetz der Vermehrung, das seit 2008 gültig ist. Das für diese Neuen auch neue Hörsäle, Bibliotheken und Seminarräume gebaut wurden, haben wir nicht gehört.

Das Problem wird auf andere Weise gelöst. Sie werden reingedrückt. In Tokios U-Bahnhöfen stehen die Oshiya auf den Bahnsteigen, drücken Fahrgäste durch die Türen von Zügen, die schon voll sind. Die Hochschulen machen das ebenso. Wo schon viele sind, müssen jetzt noch mehr rein.

Überfüllung ist das große Thema, wann immer vom Alltag in diesem Fach die Rede ist. Dabei ist das nicht einmal neu. „Keine Vorlesungen an den deutschen Universitäten sind so überbelegt, in keiner Fakultät fallen in jedem Semester so viele Kandidaten durch die Prüfung wie bei den Volks- und Betriebswirten. In keinem anderen Fachbereich ist das Elend der deutschen Universität sichtbarer.“ Das lesen wir in einer Untersuchung über die Krise und Zukunft der deutschen Hochschulen die aus dem Jahr 1969 stammt.11

Aber Betriebswirtschaftslehre ist auch das Fach der großen Versprechen, der hohen Erwartungen. Schon damals vermerkten die Autoren über die BWL-Studenten: „Die Universität gilt ihnen als eine Art Schnellaufzug in die Beletage des Erfolgs.“ Sie seien, wie der Heidelberger Wirtschaftsprofessor Wilhelm Kromphardt schrieb, nicht wissenschaftsorientiert, sondern diplomorientiert.

Was sich durchaus zu lohnen scheint. Die Bilder, die wir von denen empfangen, die es geschafft haben, sind glanzvoll: Wer würde nicht gerne das Praktikum in Mexico City absolvieren, später im Studium noch zwei weitere in São Paulo und London, die Diplomarbeit in einem Projekt in Kalifornien schreiben?

So sieht der Student etwas von der Welt, nicht zu vergessen die planmäßigen Auslandssemester, die die Studenten etwa der Fachhochschule in Reutlingen an Partnerhochschulen verbringen. Statt mühsamer Suche nach dem Studienplatz in der Ferne und dem Ringen um die Anerkennung der Leistungen, die im Ausland erbracht werden, bietet die Hochschule ihren Studenten den Fullservice: Soll es die Valparaiso University im US-Bundesstaat Indiana oder doch lieber die Donghua University in Shanghai sein?

Bitteschön, es ist schon angerichtet. „Extrem gut organisiert“, freut sich Wirtschaftsstudentin Marlene Hosbach über ihr Auslandssemester an der University of Lethbridge in Kanada, und sagt: „Ich musste mich im organisatorischen Bereich so gut wie um nichts kümmern.“ Ihr Reutlinger Kommilitone Frank Knapp nutzte im Herbst 2013 ebenfalls die Verbindungen seiner Hochschule. „Südafrika ist der Wahnsinn“, sagte er nach seiner Rückkehr, vom Auslandssemester „die Kultur ist ganz anders und es öffnet einem in mancher Hinsicht die Augen.“12

Es folgen Berufswege, die sich sehen lassen können. Schon das Praktikum führte zu Porsche nach Signapur, die Duftmarke beim künftigen Arbeitgeber ist gesetzt. Nach dem Abschluss dann der Einsteig beim Stuttgarter Autobauer.

Aus dem Mund von denen, die ein paar Jahre dabei sind, hört sich das so an: „Schon als Kind träumte ich davon, später in der Automobilindustrie zu arbeiten und meine eigenen Ideen zu verwirklichen“ oder „Bei Porsche zu arbeiten macht mich stolz. Fast nirgendwo findet man ein Produkt, dass solche Begeisterung auslöst.“ Gehalt? Ausgleich zwischen Arbeit und Privatleben? Firmenauto, das was hermacht? Interessante Kollegen? Alles top. So manche BWL-Karriere gibt die Vorlage für ein funkelndes Filmchen, Titel: „Mein Weg an die Spitze“.

Fünf Jahre nach dem Einstieg kann man sich bei Porsche zum Teamleiter hochgearbeitet haben. Auch in anderen Unternehmen geht das. 33 Jahre, in die Kaste der leitenden Angestellten aufgestiegen, sechsstelliges Jahresgehalt und, nicht zu vergessen: + Bonus, + Firmenwagen, wie es in einer Stellenanzeige heißen würde.

BWL scheint der Weg zur guten Karriere zu sein, beim Berufe-Portal arbeits-abc.de mündet das in die suggestive Frage: „Also ist BWL wirklich DAS Wundermittel zum Wohlstand?“. Mit dem Blick auf die Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt lässt sich diese Frage bejahen – aber nur, wenn mit „Wohlstand“ gemeint ist: regelmäßiges Einkommen, unbefristeter Arbeitsvertrag, Job in irgendeinem Büro, Arbeit: naja, keine großen Sprünge.

Ein „Schrei vor Glück“ kommt hier nicht vor

Bleiben wir nüchtern. Die Traineestelle bei Porsche, der Einstieg als frisch gebackener BWLer bei Google, Adidas oder Audi ist ein Traum – und wird für die meisten auch ein Traum bleiben. Das Nadelöhr auf dem Weg zu diesen Arbeitgebern ist so eng, dass die meisten Interessierten nicht durchkommen.

Das liegt an der Logik der Mitarbeiterwerbung. Denn diese Unternehmen, ebenso wie McKinsey, das Beratungshaus, sowie BMW und Siemens gehören zur Aaah-Klasse des Arbeitsmarktes. Wenn einer sagt: „Ich fange am 1. November als Trainee bei Audi an“, sind viele bewundernde „Aaahs“ das Echo.

Die Mischung, die das erzeugt, ist immer gleich: Ein bekanntes Produkt, eine Marke, die viele mögen, große Firma – und eine Truppe von Leuten in der Personalabteilung, die mit Geld und Werbeeinsatz aus der strahlenden Produktmarke eine ebenso strahlende Arbeitgebermarke machen. Das sorgt dafür, dass der breite Strom von Bewerbern nicht abreißt.

Aber weit vor dem Zugang zur begehrten Stelle wird tüchtig aussortiert. In den Augen der Jobmarktkenner von arbeits-abc.de sieht das so aus: „Die Zahl an hungrigen Berufseinsteigern, die nach früher Verantwortung und exzellenten Aufstiegschancen greifen, ist riesig.“ Weil aber selbst die großen Konzerne nur 100 oder 200 Stellen für BWLer im Jahr anbieten, schaffen es nur die wenigsten der jährlich 40.000 Absolventen bis zum Anstellungsvertrag beim Traum-Arbeitgeber.

Die Folge ist eine weit verbreitete Frustration: Auf jeden Brief, den diese Top-Arbeitgeber mit einem Vertragsangebot verschicken, kommen 20 bis 50 von diesen Leider-Briefen, deren Inhalt ganz anders klingt: „Wir danken Ihnen für Ihre Bewerbung. Leider können wir Ihnen derzeit kein Angebot machen. Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihren weiteren Weg.“

BWL-Absolventen mit Erfahrung bei der Jobsuche haben zum großen Roulette um die begehrten Stellen diese Faustregel formuliert: Hast du 14 Tage nach dem Verschicken deiner Bewerbung noch nichts gehört? Dann vergiss es. Den Nachfass-Anruf bei der Personalabteilung kannst du dann bleiben lassen und dich woanders bewerben.

Warum ist das so? Hier wirkt der Warnwesten-Effekt. Solange nur einer eine anhat, fällt er auf und wird gesehen. Wenn aber alle eine anhaben, ist alles wie vorher, nur greller.

Der Designer-Lebenslauf ist wie diese Grell-Kleidung. Wenn du als BWL-Absolvent die richtigen Nebenjobs, Fremdsprachen und imageträchtige Softskill-Hobbys (Leiter der Jugendabteilung bei den Pfadfindern ist besser als Bodybuilding) nachweisen kannst, bist du heute nur noch so gut oder schlecht wie alle anderen. Die Karriere-Tipps von Hesse/Schrader liest heute jeder – mit dem Effekt, dass es den Absolventen ähnlich geht wie dem verzweifelten Dr.Faust: „Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor.“

Szenenwechsel. Wir gehen auf den Berliner Arbeitsmarkt. Hier gibt es drei Universitäten und ein Mehrfaches an Fachhochschulen. Sie stoßen jedes Jahr eine reichlich vierstellige Zahl von BWL-Absolventen aus. Deren Arbeitsort? Am liebsten Berlin. Wer einmal dort ist, verlässt die Stadt nur ungern.

Hinzu kommen all jene, die es erst nach dem Examen nach Berlin zieht, und die dann auch auf Stellensuche gehen. Berliner, Neu-Berliner und Noch-Nicht-Berliner speisen ein riesiges Überangebot, für das die knallharten Regeln der Ökonomie gelten: Je mehr auf den Markt strömt, desto niedriger die Preise. Das ist nicht nur mit dem 29-Dollar-Rohöl so, das die Märkte verunsicherte, als dieses Buch entstand. Auch bei Milch, Spargel in der Erntezeit und eben BWL-Absolventen gilt: Ist viel da, drückt das die Preise.

Als Mitglied des Beirats eines Berliner B2B-Dienstleisters