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- Herausgeber: Hogrefe Verlag
- Kategorie: Ratgeber
- Sprache: Deutsch
- Veröffentlichungsjahr: 2022
Viele Menschen stehen im Leben irgendwann vor schwierigen Entscheidungen, bei denen sie sich hin- und hergerissen fühlen. Bestimmte vertraute – wenn vielleicht auch teilweise negative – Gewohnheiten zu Gunsten einer unsicheren Veränderung aufzugeben, ist anstrengend und kann Angst machen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn es um die Änderung problematischer Gewohnheiten wie Bewegungsmangel oder Rauchen, um gesundheitliche Entscheidungen, die einen medizinischen Eingriff erfordern, um Partnerschaftskonflikte bzw. eine Trennung, um ein Outing, um einen Schwangerschaftsabbruch oder um eine berufliche Umorientierung bzw. die Kündigung des Arbeitsplatzes geht. Häufig schieben Menschen derartige Entscheidungen monate- bis jahrelang auf, selbst wenn es ihnen damit nicht immer gut geht. Probleme können z. B. dadurch erlebter Stress, Verlust an Lebensqualität oder depressive Symptome sein, aber auch Frust über die vertane Zeit, in der man sich zerrissen fühlt. Der Ratgeber verdeutlicht zunächst anhand psychologischer Erklärungsmodelle, warum derartige Entscheidungs- und Veränderungsprozesse häufig so schwerfallen und welche Faktoren dafür relevant sind. Der Hauptfokus liegt auf wissenschaftlich basierten Übungen zur Auseinandersetzung mit dem Entscheidungskonflikt. Das Ziel ist es, Leserinnen und Leser dabei zu unterstützen, bei schwierigen Entscheidungen einen fundierten und individuellen Entschluss zu fassen und Veränderungen umzusetzen. Der Ratgeber kann eigenständig genutzt werden oder auch begleitend zu einer Psychotherapie zum Einsatz kommen.
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Bewusste Entscheidungen in schwierigen Lebenssituationen treffen
Ein Ratgeber
Dr. Katrin Hötzel, geb. 1980. 2000–2006 Studium der Psychologie in Bochum. 2006–2009 Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie). 2009 Approbation. Seitdem Psychologische Psychotherapeutin im Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum sowie Dozentin an unterschiedlichen Ausbildungsinstituten und Universitäten. 2014 Promotion. Seit 2014 Zusatzqualifikation zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen sowie staatlich anerkannte Supervisorin. Seit 2014 geschäftsführende Leitung der Psychotherapie-Ausbildung an der Ruhr-Universität Bochum.
Dr. Ruth von Brachel, geb. 1983. 2001–2006 Studium der Psychologie in Münster. 2007–2010 Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie). 2010 Approbation. Seitdem Psychologische Psychotherapeutin im Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum sowie Dozentin an unterschiedlichen Ausbildungsinstituten und Universitäten. 2014 Promotion. Seit 2014 Postdoc am Lehrstuhl für Klinische Psychologie sowie Klinische Kinder- und Jugendpsychologie der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2018 staatlich anerkannte Supervisorin.
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Satz: Sabine Rosenfeldt, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
Format: EPUB
1. Auflage 2022
© 2022 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-3156-7; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-3156-8)
ISBN 978-3-8017-3156-4
https://doi.org/10.1026/03156-000
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Welche Aspekte haben einen Einfluss auf den Entscheidungs- bzw. Veränderungsprozess?
2.1 Problembewusstsein
2.2 Erlebte Kosten und Nutzen
2.3 Ziele und Werte
2.4 Selbstwirksamkeit
3 Die Stufen der Veränderung
3.1 Erläuterung des Modells
3.2 Selbsteinschätzung
4 Dem Problem auf die Spur kommen: Sich des Problems bewusst werden
4.1 Objektive Informationen sammeln
4.2 Individuelle Daten einschätzen
4.3 Skalierungsfragen
5 Die Ambivalenz überwinden: Den Nutzen der Veränderung die Kosten überwiegen lassen
5.1 Pro-Contra-Listen
5.2 Briefe schreiben
5.3 Real-Wunsch-Vergleiche
5.4 Durchdenken von Handlungskonsequenzen bzw. Folgen
5.5 Extrementwicklungen durchdenken
5.6 Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung
5.7 Eine individuelle Frist für die Entscheidung setzen
5.8 Sich Bedenkzeit geben
6 Sich den entscheidenden Ruck geben: Die Einleitung der Veränderung
6.1 Metapher zur Einleitung der Veränderung
6.2 Selbstverpflichtung stärken
6.3 Der „Satz vom guten Grund“
6.4 Einen Änderungsplan erstellen
7 Den Überlegungen Taten folgen lassen: Die Umsetzung der Veränderung
8 Den Erfolg festigen: Erreichtes stabilisieren
8.1 Risikosituationen kennen und einen „Notfallplan“ haben
8.2 Sich erinnern
9 Was ist mir eigentlich wirklich wichtig? Ziel- und werteorientiert denken und handeln
9.1 Lebenskompass
9.2 Werte-Checkliste
9.3 Werte aufdecken durch die Konfrontation mit der Endlichkeit des eigenen Lebens
9.4 „Gute“ Werte
10 Ich kann es schaffen: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken
10.1 Einschätzung der eigenen Selbstwirksamkeit
10.2 Sich frühere Erfolge und Ausnahmen bewusstmachen
10.3 Sich Fortschritte bewusstmachen
10.4 Fokussierung von Stärken und vorhandenen Fähigkeiten
10.5 Keine zu hohen Ziele setzen
Anhang
Literatur
Arbeitsblätter
|7|1 Einleitung
„An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser.“
Charlie Chaplin
Wie das Zitat von Charlie Chaplin verdeutlicht, stehen viele von uns im Leben irgendwann vor schwierigen Entscheidungen, bei denen wir nicht die Möglichkeit haben, alles bis ins letzte Detail zu durchdenken. Erschwerend kommt häufig hinzu, dass die möglicherweise gravierenden Auswirkungen einer solchen Entscheidung zumeist nicht rückgängig gemacht werden können. Ob in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Job, in der Freizeit oder bezogen auf die eigene Gesundheit, um ein paar Beispiele zu nennen: Oft würde man sich wünschen, einen Blick in die Zukunft werfen zu können, um die Entscheidung im Nachgang nicht zu bereuen.
Beispiele für schwierige Entscheidungen:
Partnerschaftskonflikt bzw. Trennung (z. B. „Möchte ich mich von meinem Partner1 trennen?“),
Berufliche Umorientierung bzw. Kündigung einer Anstellung (z. B. „Will ich meinen Beruf aufgeben und eine neue Tätigkeit in Angriff nehmen?“),
Schwangerschaftsabbruch (z. B. „Soll ich abtreiben oder das Kind bekommen?“),
Outing im Falle von Homosexualität (z. B. „Will ich mich outen?“),
