Bianca Arztroman Band 26 - Catherine Spencer - E-Book

Bianca Arztroman Band 26 E-Book

Catherine Spencer

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Beschreibung

LIEBE IST EIN STARKES BAND von LEAH MARTYN

Die junge Ärztin Cate will sich nach der Trennung von ihrem Freund nur noch ihrem Job widmen. Doch seit sie mit Dr. Andrew Whittaker zusammenarbeiten muss, gerät ihr Vorsatz ins Wanken. Sie hat ihr Herz an ihn verloren, spürt aber, dass Andrew, der ihre Gefühle erwidert, große Probleme hat. Seine Einsätze in Kriegsgebieten haben tiefe Wunden bei ihm hinterlassen. Wird Kates große Liebe ihm helfen, alles Schreckliche zu vergessen?

NOCH EINE CHANCE FÜR UNSER GLÜCK von Catherine Spencer

Als Olivia ihren Ex-Mann, den; engagierten Mediziner Grant, nach sieben Jahren wiedersieht, flammt erneut heißes Verlangen zwischen ihnen auf. Wie damals scheint Sex das Einzige zu sein, das sie verbindet. Um nicht noch einmal vor den Scherben einer Ehe zu stehen, schließen sie einen Pakt. Die nächsten Wochen wollen sie ganz auf Zärtlichkeiten verzichten. Wird ihr Experiment gelingen? Ist es wirklich Liebe oder doch nur Leidenschaft?

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Seitenzahl: 365

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Catherine Spencer, Leah Martyn

Bianca Arztroman Band 0026

IMPRESSUM

Bianca Arztroman Band 0026 erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag:

Postfach 301161, 20304 Hamburg

Telefon: 040/60 09 09-361

Fax: 040/60 09 09-469

E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Redaktionsleitung:

Claudia Wuttke (v.l.S.d.P.)

Produktion:

Christel Borges

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

©

2001 by Leah Martyn Originaltitel: „The Loving Factor“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Gudrun Bothe

©

1999 by Kathy Garner Originaltitel: „The Marriage Experiment“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: PRESENTS Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Michaela Rabe

©

Deutsche Erstausgabe in der Reihe Bianca Arztroman Band 0026 Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg

Veröffentlicht im ePub Format im 12/2012 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: readbox, Dortmund

ISBN 978-3-95446-099-1

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

CORA Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

ROMANA, BIANCA, BACCARA, TIFFANY, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL

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* 14 Cent/Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz

www.cora.de

Leah Martyn

Liebe ist ein starkes Band

1. KAPITEL

Cate war froh, dass sie es endlich geschafft hatte.

Gestern Abend hatte sie Ricks Sachen kurz entschlossen in eine riesige Mülltüte gepackt, die sie jetzt bei der örtlichen Altkleiderstelle abgeben wollte. Acht Monate waren seit ihrer Trennung von Rick De Lisle vergangen. Im Nachhinein fragte sie sich, wie sie überhaupt jemals den Wunsch hatte verspüren können, diesen Mann zu heiraten.

Sie versuchte die unerfreulichen Gedanken abzuschütteln und hievte den prall gefüllten Müllbeutel mit einem entschlossenen Ruck aus ihrem Wagen. Wenige Minuten später, nach beendeter Mission, saß sie wieder in ihrem VW Polo und fuhr in Richtung des Ferndale Medical Centres, wo sie als praktische Ärztin angestellt war.

Die Gemeinschaftspraxis lag in einem der älteren Wohngebiete am Rande von Brisbane. Cate war froh, den Absprung vom hektischen Krankenhausdienst in die übersichtliche Praxisarbeit geschafft zu haben. Sie arbeitete jetzt bereits seit sechs Monaten in Ferndale und war eine von drei Ärzten. Die beiden anderen waren der Begründer der Gemeinschaftspraxis, Peter Maguire, und Jon Goodsir, der seit zwei Jahren dazugehörte.

Zusammen bilden wir ein gut funktionierendes Team, überlegte Cate zufrieden, während sie sich mit ihrem kleinen Wagen durch den morgendlichen Berufsverkehr schlängelte. Zehn Minuten später fuhr sie auf den Parkplatz hinter dem freistehenden Sandsteingebäude, in dem die Praxis untergebracht war.

Sie nahm ihre Arzttasche vom Beifahrersitz, stieg aus dem Wagen und ging mit energischen Schritten zwischen den bunten Blumenrabatten hindurch auf den Hintereingang zu.

In ihrem Behandlungszimmer schlüpfte sie aus der Jacke und blätterte ihre Post durch. Mit einem erleichterten Seufzer zog sie einen Umschlag mit dringend erwarteten Röntgenaufnahmen hervor, öffnete ihn und legte den ersten Film auf den Leuchttisch.

“Oh, Cate, gut, dass Sie da sind!”, rief Chrissie durch den Türspalt. “Sind Sie schon bereit für eine frühe Patientin?”

Verflixt! Cate schaute auf ihre Uhr. Dabei hatte sie sich heute Morgen extra beeilt, um noch ein paar Schreibtischarbeiten vor der offiziellen Sprechstunde erledigen zu können. “Wer ist es denn, Chrissie?”, fragte sie die junge Sprechstundenhilfe.

“Lauren Bentley.”

Cate zog überrascht die Augenbrauen hoch. Lauren Bentley war erst vor fünf Tagen zu der obligatorischen Untersuchung, sechs Wochen nach ihrer Entbindung, in der Praxis gewesen. “Gut, wenn es ein Notfall ist, sollte ich sie mir besser ansehen.”

Chrissie machte ein verlegenes Gesicht. “Ein Notfall ist es nicht direkt. Aber man hat ihr eine Arbeit angeboten, und sie weiß nicht, ob sie zustimmen soll.”

Cate lächelte verständnisvoll. “In dem Fall schicken Sie Lauren gleich zu mir rein. Dazu habe ich in jedem Fall etwas zu sagen.”

“Danke, Cate.” Chrissie zog ihren Kopf zurück, schob ihn aber gleich darauf noch einmal um die Ecke. “Möchten Sie danach eine Tasse Kaffee mit uns trinken?”

“Liebend gern”, sagte Cate. “Wer ist eigentlich in der Praxis und wer ist unterwegs?”

“Jon ist hier, und Peter tummelt sich auf dem Golfplatz”, grinste Chrissie etwas respektlos. “Er will aber um halb zehn wieder in der Praxis sein. Und Dr. Whittaker ist hier.”

Cate zog erstaunt die Augenbrauen hoch. “Ich dachte, er sollte erst nächste Woche kommen? Will er gleich heute anfangen?”

“Davon hat er nichts gesagt”, meinte Chrissie achselzuckend. “Soll ich Lauren jetzt reinschicken?”

“In zwei Minuten.” Cate unterdrückte einen Seufzer, zupfte ihren schwarzen Pullover über den Hüften zurecht und sah ihre mühsam erkämpfte Zeit endgültig dahinschwinden. Wie es aussah, würde es nun ihre Aufgabe sein, Andrew Whittaker mit dem Praxisablauf vertraut zu machen. Peter hätte seinen Neffen wenigstens selbst in Empfang nehmen müssen, wenn dieser ihn für die Zeit seines ausgedehnten Urlaubs vertreten soll, dachte sie leicht gereizt.

Wenig später begrüßte sie Lauren Bentley, die zögernd ihr Sprechzimmer betreten hatte.

“Vielen Dank, dass Sie Zeit für mich haben”, sagte die junge Frau und setzte sich auf den Stuhl neben Cates Schreibtisch. “Es ist nämlich so, dass man mir einen Teilzeitjob angeboten hat”, erklärte sie. “Ich habe heute Morgen bereits mit dem Schuldirektor gesprochen.”

Cate verschränkte die Hände in ihrem Schoß. “Und? Haben Sie das Gefühl, dass Sie den Spagat zwischen Arbeit und Muttersein schaffen können?”

“Nun, in jedem Fall ist dieses Angebot viel früher an mich herangetragen worden, als es mir lieb ist.”

“Tja, die Welt ist leider nicht perfekt”, lächelte Cate.

“Nein.” Lauren biss sich auf die Lippen. “Es ist nur so, dass ich es mir nicht leisten kann, den Job einfach auszuschlagen. David und ich haben durch das neue Haus einen ziemlichen Schuldenberg vor der Nase.”

“Haben Sie denn jemand, der sich um das Baby kümmern kann?” Cate blätterte Laurens Krankenakten durch. Sie hatte eine normale Geburt gehabt, und ihr Sohn hatte sich prächtig entwickelt, wie die letzte Untersuchung bewies.

“Meine Mutter würde ihn nehmen.” Lauren schluckte hart. “Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, ihn im Stich zu lassen.”

“Das müssen Sie wirklich nicht haben, Lauren”, sagte Cate ruhig und eindringlich. “Sie können sogar Ihre Milch abpumpen, damit Ihre Mutter sie dem kleinen Scott geben kann. Ich schreibe Ihnen alles genau auf, aber Sie werden schnell selbst die notwendige Routine entwickeln. Außerdem habe ich noch Broschüren mit nützlichen Tipps für junge Mütter. Ich werde alles in einem Umschlag stecken und bei Chrissie am Tresen für Sie hinterlegen, während Sie ihren Job in der Schule klarmachen. Okay?”

“Wundervoll!” Lauren sprang förmlich auf die Füße. “Ich bin Ihnen wirklich dankbar für Ihre Hilfe und Unterstützung, Dr. Clifford.”

“Gern geschehen”, sagte Cate mit einem ansteckenden Lächeln. “Ich tue doch nur meine Pflicht, genau wie Sie, oder?”

Lauren lächelte schüchtern zurück. “Ich muss mich bloß noch daran gewöhnen, jetzt drei Jobs auszufüllen — als Lehrerin, als Scotts Mutter und als Davids Ehefrau … Wird schon klappen”, sagte sie so zuversichtlich wie möglich. “Schließlich bin ich Optimist.”

Cate schaute ihrer Patientin lächelnd hinterher, als die den Raum verließ und wandte sich dann wieder dem Leuchttisch mit den Röntgenaufnahmen zu.

“Guten Morgen”, sagte eine dunkle, männliche Stimme hinter ihr.

Cate hob abrupt ihren Kopf. Mit offenem Mund starrte sie den hochgewachsenen Fremden an, der in ihrer Türfüllung stand.

“Hi …”, gab sie den Gruß etwas atemlos zurück und holte dann tief Luft. “Dr. Whittaker?”

“Andrew.” Der dunkelhaarige Mann stieß sich lässig vom Türrahmen ab und kam mit geschmeidigen Bewegungen auf sie zu. “Und Sie sind Cate Clifford, nicht wahr?”

Sie nickte und fühlte im nächsten Moment einen festen, warmen Händedruck.

“Man hat mich beauftragt, Ihnen auszurichten, dass der Kaffee fertig ist, und Sie im Bedarfsfall mit Gewalt aus Ihrem Zimmer zu holen.” Er grinste und lehnte sich gegen die Schreibtischkante. Dann hob er eine dunkle Augenbraue. “Kann ich daraus schließen, dass Sie so etwas wie ein Workaholic sind, Dr. Clifford?”

“Nicht mehr als jeder andere in so einer kleinen Praxis”, verteidigte sich Cate. “Außerdem haben wir Sie erst nächste Woche erwartet …” Sie brach ab, weil sie feststellte, dass sich ihre Worte wie eine Entschuldigung anhörten. Was sollte das denn? Warum diese plötzliche Überreaktion? Allerdings hatte sie auch niemand auf diese außerordentliche Erscheinung vorbereitet.

Warum kann er nicht klein und unscheinbar sein, meuterte sie innerlich und warf einen verstohlenen Blick auf das schmale, wettergegerbte Gesicht. Oder wenigstens verheiratet! Das hätte ihn in jedem Fall außerhalb ihrer Reichweite gebracht.

“Peter wird gegen halb zehn wieder hier sein”, sagte sie etwas unbeholfen und zusammenhanglos.

“Hm. Ich weiß.” Andrew veränderte seine Körperhaltung, um über Cates Schulter schauen zu können. “Ich wohne bei Pete und Ellie, bis ich was Eigenes gefunden habe. Wessen Fuß ist das?”, wechselte er das Thema und wies mit dem Kopf auf die Röntgenaufnahme.

Cate holte tief Luft und versuchte sich zu sammeln. “Er gehört zu einem sechsundfünfzigjährigen Schlachter. Er steht fast den ganzen Tag auf Zementboden und klagt über Spannungsgefühl und Empfindlichkeit auf seinem rechten Fußspann. Da sind einige Zysten im vorderen Bereich der Fußsohle”, sagte Cate und wies auf einen Schatten. “Aber die können nicht das Problem sein.”

“Nein”, sagte Andrew und warf ihr ein schnelles Lächeln zu, wobei Cate zwei anziehende Grübchen in seinen schmalen Wangen auffielen. “Also Cate, was wollen Sie Ihrem Schlachter als Behandlung anbieten?”

Cate schaltete den Leuchttisch aus und fühlte, wie ihr das Herz bis zum Hals schlug. Warum irritierte sie die Nähe dieses Mannes derart, dass sie kaum einen Ton herausbrachte? “Physiotherapie, um die Beweglichkeit des Fußes zurückzuerlangen.”

“Vielleicht würde auch anderes Schuhwerk während der Arbeit Linderung bringen. Ich habe es bei der Armee häufig mit ähnlichen Fußbeschwerden zu tun gehabt.”

Armee? Cate blinzelte verwirrt, doch dann erinnerte sie sich wieder. Peter hatte erwähnt, dass sein Neffe in den letzten Jahren bei der australischen Armee als Militärarzt beschäftigt gewesen war. Offenbar hatte er diese Stelle inzwischen aufgegeben.

Cate lächelte ihn freundlich an. “Werden Sie überhaupt in einer kleinen Vorstadtpraxis wie Ferndale zurechtkommen?”

“Ist das denn so schwer?”

“Ich denke, Sie schaffen das.”

“Puh, da bin ich aber erleichtert.”

Cate errötete, als sie merkte, dass er sie auf den Arm genommen hatte. “Sie wissen genau, wie ich das gemeint habe”, murmelte sie verteidigend.

“Klar weiß ich das”, grinste Andrew und vergrub seine Hände in den Taschen seiner Jeans. “Ich konnte nur der Versuchung, Sie zu necken, einfach nicht widerstehen. Tut mir leid”, sagte er in entwaffnendem Ton und mit einem leichten Augenzwinkern.

Cate gab einen kleinen erstickten Laut von sich. Dass Andrew sich als Spaßvogel entpuppte, erschien ihr als das kleinere Problem. Schlimmer war, dass seine bloße Anwesenheit ausreichte, um ihr einen Schauer nach dem anderen über den Rücken zu jagen. “Wollen wir jetzt Kaffeetrinken gehen?”, fragte sie gepresst.

“Gehen wir.” Sein Lächeln wurde zu einem leichten Grinsen. “Ehe man die Suchtruppen nach uns ausschickt.”

“Wenn Sie möchten, werde ich Ihnen später die ganze Praxis zeigen”, hörte sich Cate zu ihrer eigenen Überraschung vorschlagen.

“Sehr nett von Ihnen, aber ich habe mich diesbezüglich bereits Pete anvertraut. Ihre Patienten hätten Sie mir wahrscheinlich sowieso bald entführt.”

Cate lachte trocken. “Damit können Sie sogar Recht haben. Besonders, weil heute Freitag ist. Da scheint jeder noch einmal seine Wehwehchen vor dem Wochenende kurieren zu wollen.”

“Hm.” Andrew schaute sie nachdenklich an. “Wohnen Sie eigentlich in der Nähe?”, fragte er dann zu ihrer Verblüffung.

“Ziemlich.” Cates Schulter streifte seinen Oberarm, als er stehen geblieben war, um sie in den Aufenthaltsraum vorgehen zu lassen. Sie schaute rasch hoch, und Andrew hielt ihren Blick mit seinen blauen Augen einige endlos scheinende Sekunden gefangen, ehe er zur Seite schaute. Cate konnte ihr eigenes Herz bis zum Hals hinauf schlagen hören.

“Das wird aber auch Zeit!”, hörten sie Chrissie ausrufen. Sie sprang auf die Füße und schenkte frischen Kaffee in zwei fröhlich blau und gelb geblümte Becher ein.

“Andrew, schwarz mit einem Löffel Zucker, tippe ich mal?”, lachte sie dann schelmisch und schob den Zuckertopf über den Tisch.

“Treffer”, grinste er. “Der Kaffee duftet wirklich köstlich. Cate?” Er hielt ihr den Zucker hin.

Sie schüttelte den Kopf. “Nein danke, ich nehme nur Milch.”

“Guten Morgen, alle zusammen!” Bea Harrison, die Praxismanagerin, betrat schwungvoll den Raum. “Ah, Dr. Whittaker. Nochmals herzlich willkommen. Finden Sie sich inzwischen bei uns zurecht?”

“Absolut.” Er warf Bea ein breites Grinsen zu. “Der Kaffee ist jedenfalls ausgezeichnet.”

Bea zwinkerte ihm zu. “Na, prima.” Sie legte ihren umfangreichen Schlüsselbund auf den Tisch und schaute dann forschend in die Runde. “Kann ich vielleicht irgendjemand von Ihnen für unser morgendliches Schulfest begeistern?”

“Mich können Sie gleich von Ihrer Liste streichen”, sagte Jessica Royal, die rothaarige Röntgenassistentin, und schaute von der Zeitschrift auf, die sie gerade durchblätterte. “Ich habe eine wichtige Verabredung. Wir fahren ans Meer”, fügte sie dann in verschmitztem Tonfall hinzu.

“Und ich muss samstags Hockey spielen, Bea”, meinte Chrissie mit einem bedauernden Unterton. “Ist es nicht so, dass die Veranstaltung zu Gunsten des Schulorchesters stattfindet?”

Bea nickte. “Meine beiden Söhne sind Mitglieder. Das Orchester ist nach Adelaide eingeladen worden, um dort auf einem Kunstfestival zu spielen. Es wird bestimmt eine tolle Erfahrung für die Kinder sein. Aber leider kostet dieses Abenteuer eine ganze Menge Geld.”

“Ich denke, ich kann für eine Stunde oder so vorbeischauen”, sagte Cate überlegend. “Jon hat an diesem Wochenende Telefondienst.”

“Oh, Cate, würden Sie das wirklich tun?”, fragte Bea begeistert. “Wir können jede Unterstützung gebrauchen, und ich finde bestimmt einen netten kleinen Job an meinem Kuchenstand für Sie. Was ist mit Ihnen, Andrew?”

Der junge Arzt zuckte zusammen und schaute etwas unbehaglich drein. “Ich … ich muss mir eine Wohnung suchen, Bea. Tut mir leid.”

“Nette Entschuldigung”, murmelte Cate und unterdrückte ein Grinsen.

Andrew hob den Kaffeebecher an seinen Mund und grinste augenzwinkernd zurück.

Wenige Minuten später saß Cate wieder sicher hinter ihrem Schreibtisch, stützte ihren Kopf in die Hände und starrte ins Leere. Sie holte tief Luft und stieß sie langsam und zischend wieder aus. In ihrem Kopf schien eine Warnblinkanlage anzugehen. Bleib bloß mit den Füßen auf dem Boden, Cate, ermahnte sie sich selbst.

Mit einem unterdrückten Seufzer griff sie zum Telefonhörer, um ihren nächsten Patienten, den Schlachter Trevor James, hereinzurufen. Während sie seine Nummer aufrief, geisterte Andrew immer noch in ihrem Kopf herum. Hoffentlich war er ein guter Allgemeinarzt. In jedem Fall musste sie eine Weile mit diesem attraktiven Dr. Whittaker zurechtkommen. Sie konnte natürlich versuchen, ihm so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen.

Während sie auf Mr. James wartete, suchte Cate die versprochenen Broschüren für Lauren Bentley zusammen. Völlig unzusammenhängend wanderten ihre Gedanken zu Madeleine Twigg. Die alte Dame lebte allein in ihrem Haus und hatte niemanden, der sie pflegte. Cate musste umgehend mit Jon und Peter über ihre Patientin reden. Ihrer Meinung nach war es unumgänglich, Mrs. Twigg in einem Pflegeheim unterzubringen. Ihr dafür allerdings die Zustimmung abzuringen, würde nicht einfach sein.

Cate wurde durch einen lauten Aufruhr vor ihrer Zimmertür aus ihren Gedanken gerissen. Ihr Kopf fuhr hoch und sie fühlte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Erst kürzlich hatte es einen Überfall in der Praxis gegeben. Dabei war es den Eindringlingen um Drogen gegangen. Das Ganze war ein echter Albtraum gewesen.

“Cate, können Sie mal kommen?”, rief Chrissie durch die aufgerissene Tür. “Es ist Mr. Cameron. Er ist plötzlich zusammengebrochen!”

Cate stockte der Atem. Der prominente Politiker war einer von Peter Maguires Patienten.

“Was ist passiert?”, forschte sie, während sie neben Chrissie den langen Flur zum Wartezimmer entlanghastete. “Mr. Cameron klagte über eine Magenverstimmung. Deshalb hatte er sich einen Termin bei Dr. Maguire geben lassen.” Chrissie biss sich nervös auf die Unterlippe. “Dann hat er ganz plötzlich die Augen verdreht und … Es war schrecklich, Cate.”

“Rufen Sie den Notarztwagen”, befahl Cate kurz und sah, dass Andrew und Jessica auch schon vor Ort waren. Jessica öffnete gerade die Krawatte und die Hemdknöpfe des Bewusstlosen, während Andrew mit grimmigem Gesicht nach seinem Puls tastete.

“Nichts”, sagte er knapp. “Wir brauchen einen Defibrillator, schnell!”

Jessica schoss förmlich davon. Cates Magen zog sich kurz zusammen, doch dann kehrte ihre gewohnte Routine zurück. Sie kniete sich neben Bart Cameron auf den Boden und begann mit einer Herzdruckmassage.

“Gut so. Nicht aufgeben, Cate”, hörte sie eine Stimme über sich und fühlte eine warme Hand auf ihrer Schulter. “Ich lege ihm jetzt einen Zugang für die Medikamente — und Chrissie …” Er wandte den Kopf nach hinten und warf der Sprechstundenhilfe einen harten Blick zu. “Das ist keine Theateraufführung. Schließen Sie bitte sofort die Tür und bringen Sie die neuen Patienten solange woanders unter.” Dann wandte er sich wieder Cate zu. “Irgendein Puls zu fühlen?”

Cate schüttelte mit zusammengebissenen Zähnen den Kopf.

Andrew fluchte lautlos. “Dann müssen wir den Defibrillator einsetzen. Ist dieser Mr. Cameron jemand, den man kennen muss?”

“Regierungsmitglied”, sagte Cate mit trockenem Mund.

“Verstehe.” Ein Muskel zuckte an Andrews Kinn, als er das Elektroschockgerät bereitmachte. “Fertig!” Seine dunkle Stimme klang heiser.

Cate kontrollierte wieder den Puls und schüttelte den Kopf.

“Adrenalin”, zischte Andrew und Cate reichte ihm sofort die vorbereitete Spritze.

Bitte nicht sterben, betete sie innerlich, während Andrew das Herzmittel verabreichte und den Defibrillator wieder bereitmachte.

“Fertig”!

“Ich fühle einen Puls”, stieß Cate kurz darauf hervor. “Die spontane Atmung hat wieder eingesetzt.”

Andrews angespanntes Gesicht hellte sich auf. “Das wurde aber auch Zeit.”

“Und da kommt auch schon der Krankenwagen”, rief Jessica erleichtert und rannte zum Praxiseingang, um den Sanitätern den Weg zu zeigen.

“Wo sollen wir ihn hinschicken?” Andrew stand jetzt am Tresen und füllte ein Einweisungsformular aus.

“Ins PA-Hospital”, sagte Cate, die neben ihn getreten war, während die Sanitäter sich um den Patienten kümmerten.

“Wie bitte?” Er hob fragend die Brauen.

“Oh, das Prinzessin-Alexandra-Krankenhaus”, erklärte Cate. Sie hatte vergessen, dass Andrew das größte Krankenhaus der Stadt ja gar nicht kennen konnte. “Es liegt in der Nähe und ist für Herzproblematiken auch am besten ausgerüstet. Dort wird er in guten Händen sein.”

“Sagen Sie bitte Pete, dass ich Mr. Cameron begleitet habe.” Andrew legte eine Hand auf die Schulter des Patienten, als die Krankentrage an ihm vorbeigetragen wurde. “Ich werde mich hier melden, wenn ich Neuigkeiten habe.”

“Andrew?”, rief Cate ihm hastig hinterher.

“Cate?” Er schaute zurück und betrachtete sie einen Herzschlag lang sehr eindringlich aus hellen, klaren Augen.

Sie warf ihm ein warmes Lächeln zu. “Danke.”

“Ihnen auch.” Nur zögernd wandte er die Augen ab und folgte den Sanitätern.

Cate holte zitternd Luft und flüchtete sich in ihr Behandlungszimmer, während sein intensiver Blick immer noch auf ihrer Haut zu brennen schien. Im Zimmer angekommen überließ sie sich ihren Emotionen und betrachtete beunruhigt ihre zitternden Hände. Stopp, keinen Schritt weiter, warnte sie ihr hämmerndes Herz. Andrew Whittaker ist nur für ein paar Wochen als Vertretung hier, und diese Praxis ist für ihn nur eine Zwischenstation zwischen Armee und irgendeinem anderen Job.

Sie schniefte wenig damenhaft. Was ist nur los mit dir, Cate? Entwickelst du etwa einen unseligen Hang zu unpassenden Männern? Sie warf sich auf ihren Stuhl und versuchte die unmissverständliche Botschaft in Andrews blauen Augen in ihren Hinterkopf zu verbannen.

2. KAPITEL

Der restliche Praxisvormittag verlief in gewohnt ruhigen Bahnen, und Cate seufzte erleichtert, als der letzte Patient ihr Zimmer verlassen hatte. Wenn nur dieser leidige Papierkram nicht wäre, dachte sie und setzte sich an den Computer, um die neuen Krankendaten einzugeben. Als es an ihrer Tür klopfte, hob sie etwas unwillig den Kopf.

Chrissie schaute um die Ecke. “Ich gehe kurz raus, um was zum Mittag zu holen, Cate. Soll ich Ihnen etwas mitbringen?”

“Himmel, ist es wirklich schon so spät?” Cate schaute mit gerunzelter Stirn auf ihre Uhr. “Am besten bringen Sie für alle Sandwichs mit, Chrissie.” Sie schob ihren Stuhl zurück und streckte sich. “Peter hat für heute Mittag ein Meeting angekündigt.”

“Ach, Sie Ärmste!” Die Sprechstundenhilfe verzog ihr Gesicht. “Na gut, dann werde ich mal die Portokasse plündern.”

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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