BIM im Facility Management - Peter Kovacs - E-Book

BIM im Facility Management E-Book

Peter Kovacs

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Beschreibung

BIM – Building Information Modeling – gewinnt in der Bau- und Immobilienbranche zunehmend an Bedeutung: Auch Bauherren haben erkannt, dass der wesentliche Mehrwert von BIM in der Nutzungsphase liegt: So haben Eigentümer und Betreiber von Immobilien einen klaren Vorteil, wenn sie auf Daten des BIM-Modells jederzeit zugreifen können, um so die Basis für ein effizientes, digitales und nachhaltiges Facility Management zu schaffen. Peter Kovacs gibt mit dieser kompakten QuickInfo einen ersten grundlegenden Überblick, wie BIM im Facility Management eingesetzt werden kann, welche Herausforderungen sich bei Erstellung des As-Built-Modells und des FM-Modells ergeben und wie die Daten und Informationen aus dem digitalen Modell im Betrieb von Objekten optimal angewendet werden können. Erste Praxisbeispiele von BIM im FM bei Neuprojekten, aber auch im Bestand, helfen Ihnen einen bereits praxiserprobten Einblick ins Zukunftsthema zu bekommen. Die Publikation richtet sich an alle, die BIM in allen Phasen selbst anwenden, an Eigentümer, Bauherrn, Betreiber, Auftraggeber und Auftragnehmer. Sie gibt Facility Managern und allen interessierten Anwendern einen Überblick über Möglichkeiten und Hindernisse, die bei der Verwendung von BIM im FM auftreten können. Diese QuickInfo bietet Ihnen eine erste Orientierungshilfe für Ihre Implementierung von BIM in Ihrem Facility Management und unterstützt Sie beim erfolgreichen Einstieg in das Thema.

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Seitenzahl: 130

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Impressum

ISBN 978-3-85402-436-1

Auch als e-Pub verfügbar:

ISBN 978-3-85402-437-8

1. Auflage 2022

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck oder Vervielfältigung, Aufnahme auf oder in sonstige Medien oder Datenträger, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, sind nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Austrian Standards plus GmbH gestattet. Alle Angaben in diesem Fachbuch erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr und eine Haftung des Autors oder des Verlages ist ausgeschlossen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im vorliegenden Werk die Sprachform des generischen Maskulinums angewendet.

Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die ausschließ­liche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.

© Austrian Standards plus GmbH, Wien 2022

Die Austrian Standards plus GmbH ist ein Unternehmen von Austrian Standards International.

Austrian Standards plus Gmbh

1020 Wien, Heinestraße 38

T +43 1 213 00-300

F +43 1 213 00-355

E [email protected]

www.austrian-standards.at/fachliteratur

Projektmanagement

Gertraud Reznicek

Lektorat

Anna Giricz

Cover – Fotocredit

© iStockphoto.com/goag

gestaltung

Martin Aschauer

Inhalt

Abkürzungsverzeichnis

Einleitung

Vorwort

1 Einführung

1.1 BIM und Digitalisierung

1.2 Definitionen von BIM

1.3 Nutzungspotenziale von BIM

1.4 BIM-Werkzeuge

2 Beteiligte und ihre Er­war­tungs­hal­tungen an BIM

2.1 Komplexität von BIM-Projekten und Notwendigkeit eines interdisziplinären Verständnisses

2.2 Typische Bedürfnisse und Erwartungshaltungen

2.3 Rechtliche Aspekte

3 Umfang, Detaillie­rungs­grad, Qualität und Struktur der Daten (Planung versus Ausführung)

3.1 Normative Vorgaben und Rahmenbedingungen

3.2 Digitales Gebäudemodell

3.3 BIM-Dimensionen

3.4 BIM-Levels – Umsetzungsgrad

3.5 Level of Development – Entwicklungs- bzw. Ausarbeitungsgrad

3.5.1 Level of Information

3.5.2 Level of Coordination

3.5.3 Level of Geometry

3.6 Level of Information Need

3.7 AKS-Systeme

4 Infor­mations­manage­ment und Orga­nisa­tion

4.1 Informationsmanagement

4.1.1 Asset Information Requirements (AIR)

4.1.2 Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA)

4.1.3 BIM-Projektabwicklungsplan (BAP)

4.2 Organisation und Rollen

4.2.1 BIM-Informationsmanager

4.2.2 BIM-Management – BIM-Manager

4.2.3 BIM-Gesamtkoordination – BIM-­Gesamtkoordinator (BGK)

4.2.4 BIM-Koordination – BIM-Koordinator (BFK)

5 Anforderungen an Daten für den Betrieb

5.1 Datenquelle und Datenbasis

5.2 Stammdaten Räume, Flächen

5.3 Stammdaten für Verwaltung und Management

5.4 Stammdaten für Technische ­Anlagen

5.5 Stammdaten für Ver- und ­Entsorgung

5.6 Stammdaten für Reinigung und Pflege

5.7 Stammdaten für Sicherheit und Gebäudedienste

5.8 Stammdaten für Objektbeseitigung, Abbruch

6 BIM und die Prozesse der Daten­erfassung und Datenübergabe

6.1 Übersicht über Vorgangsweisen und Austauschformate

6.2 Prozess der Datenhaltung

6.3 Prozess der Datenübergabe – Enddokumentation

6.3.1 As-built-Modell

6.3.2 FM-Modell

6.4 Prozess der Datennachführung

6.5 Unterstützung des Nutzungs­prozesses

7 Prozesse und Anwendungsfälle (Use Cases)

7.1 Anwendungsfälle im BIM-Prozess

7.2 Anwendungsfall Instandhaltungsmanagement – Beispiel: Inspektion Netzersatzanlage (Not­strom­aggregat) samt Probelauf

7.3 Anwendungsfall Instandhaltungsmanagement – Beispiel: Wartung Lüftungsanlage samt Filtertausch

7.4 Anwendungsfall Instandhaltungsmanagement – Beispiel: Technische Betriebsführung – Bedienen – Technische Kontrollrundgänge

7.5 Anwendungsfall Reinigung und Pflege – Beispiel: Unterhalts­reinigung

7.6 Anwendungsfall Reinigung und Pflege – Beispiel: Fenster- und Glasreinigung

7.7 Anwendungsfall Verwaltung und Management – Beispiel: Flächenverrechnung

7.8 Anwendungsfall Bewegungsräume für Instandhaltung und Betrieb

8 BIM im FM bei Bestandsobjekten

8.1 Ausgangslage und Herausforderungen

8.2 BIM-Bestandsmodell

8.3 Mehrwert und Ergebnisse

9 BIM im Facility Management – Praxisprojekte

9.1 Praxisprojekte – Strategischer Ansatz

9.2 Neubau Bio-Institut Raumberg-Gumpenstein

9.3 BIM-Pilotprojekte der Stadt Wien

9.4 BIM-Bestandsprojekt – Karmelitergasse

10 BIM-Entwicklungen im DACH-Raum

10.1 Generelle Feststellungen

10.2 BIM-Entwicklungen – Deutschland

10.3 BIM-Entwicklungen – Österreich

10.4 BIM-Entwicklungen – Schweiz

11 BIM-Entwicklungen – Skandinavien und Großbritannien

11.1 BIM-Entwicklungen – Skandinavien

11.2 BIM-Entwicklungen – Schweden

11.3 BIM-Entwicklungen – Norwegen

11.4 BIM-Entwicklungen– Dänemark

11.5 BIM-Entwicklungen – Finnland

11.6 BIM-Entwicklungen– Groß­britannien

12 Resümee – Ausblick

Glossar

Literaturverzeichnis

Der Autor

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1Das BIM-Informationsmodell

Abbildung 2Übersicht zu den verschiedenen Arten von BIM-Applikationen

Abbildung 3Informationsentwicklung im Projektverlauf

Abbildung 4Informationsmanagement

Abbildung 5Vereinfachte Abbildung des Verlaufs der Informationsanforderungen

Abbildung 6Hierarchie der Informationsanforderungen

Abbildung 7Aufbau einer AIA-Definition

Abbildung 8Darstellung von Organisation und Rollen

Abbildung 9Datengehalt steigt über den Lebenszyklus kontinuierlich an

Abbildung 10Der Digitale Zwilling ist vielschichtig

Abbildung 11Aufbau einer durchgängigen Objekt- und Merkmalstruktur

Abbildung 12Raumprogramm und Raumtypen

Abbildung 13Beispielhafte Darstellung der Attribute eines TGA-Elementes

Abbildung 14Prozess-Schaubild Reinigung

Abbildung 15Cloud-Connector zur alphanumerischen Datenerfassung im BIM-Projekt

Abbildung 163D-Darstellung – Schulneubau Dreyhausenstraße

Abbildung 173D-Darstellung – Überlagerung BIM-Modell mit Punktwolke und Panoramafoto

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Beispiel AKS-Code Lüftungszentralgerät

Tabelle 2 Beispiel eines LOI für eine Tür

Tabelle 3 Beispiel eines LOI für einen Raum

Tabelle 4 Auszug Anhang B der ÖNORM A 7010-6:2019 – B.1 Allgemeines und Verwaltung

Tabelle 5 Auszug Anhang B der ÖNORM A 7010-6:2019 – B.2 Technischer Gebäudebetrieb, Instandsetzung und Umbau

Tabelle 6 Auszug Anhang B der ÖNORM A 7010-6:2019 – B.3 Ver- und Entsorgung

Tabelle 7 Auszug Anhang B der ÖNORM A 7010-6:2019 – B.4 Reinigung und Pflege

Tabelle 8 Auszug Anhang B der ÖNORM A 7010-6:2019 – B.5 Sicherheit und Gebäudedienste

Tabelle 9 Auszug Anhang B der ÖNORM A 7010-6:2019 – B.6 Objektbeseitigung

Abkürzungsverzeichnis

AEC

Architecture Engineering Construction

AG

Auftraggeber

AIA

Auftraggeber-Informationsanforderungen, siehe Employer Information Requirements (EIR)

AIM

Asset bzw. Architects Information Model

AIR

Asset Information Requirements, dt. Asset-Informationsanforderungen, siehe auch Liegenschafts-Informationsanforderungen (LIA)

AIT

Austrian Institute of Technology

AKS

Anlagenkennzeichnungssystem

AKS-Code

Anlagenkennzeichnungssystem-Code

AN

Auftragnehmer

AR

Architekturplanung

ASI

Austrian Standards International

AVA

Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung

BAFEP

Bildungsanstalt für Elementarpädagogik

BAP

BIM-Projektabwicklungsplan, siehe BIM Execution Plan (BEP)

Bau-AN

Auftragnehmer-Bauausführung (Generalunternehmer)

BC

Bildungscampus

BCF

BIM-Collaboration-Format

BEP

BIM-Execution-Plan, siehe BIM-Projektabwicklungsplan (BAP)

BFK

BIM-(Fach-)Koordination

BGK

BIM-Gesamtkoordination

BIA

Betreiber-Informationsanforderungen

BIM

Building Information Modeling

BPL

BIM-Projektleitung

BPS

BIM-Projektsteuerung

bS

buildingSmart

bSDD

buildingSmartDataDictionary

CAD

Computer Aided Design

CAFM

Computer Aided Facility Management

CAFM RING

Verband für die Digitalisierung im Immobilienbetrieb, CAFM RING e. V.

CDE

Common Data Environment

CEN

Comité Européen de Normalisation – Europäisches Komitee für Normung

COBie

Construction Operations Building Information Exchange

DGM

digitales Geländemodell

DIN

Deutscher Standard des Deutschen Instituts für Normung

EN

Europäische Norm

EIR

Employer Information Requirements, siehe Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA)

ERP

Enterpise Resources Planing (Unternehmenssoftware)

FIM

Facility Information Modeling

FM

Facility Management

FMA

Facility Management Austria – Verein zur Förderung des Facility Managements in ­Österreich

G-

Gebäudetechnik, siehe TGA

GEFMA

German Facility Managment Association – Deutscher Verband für Facility Management e.V.

GP

Generalplaner

GTNMS

Ganztägige Neue Mittelschule

GTVS

Ganztägige Volksschule

GU

Generalunternehmer

GU-AIA

Generalunternehmer-Auftraggeber-Informationsanforderungen

GU-BAP

Generalunternehmer-BIM-Projektabwicklungsplan

GUID

Globally Unique Identifier

HKLS

Heizung, Klima, Lüftung, Sanitär

HR

Human Resources

HOA

Honorarordnung für Architekten

HO-PS

Honorarordnung für Projektsteuerung

iBIM

integrated BIM (BIM Level 3)

ID

Identifikationsnummer

IH

Instandhaltung

IFC

Industry Foundation Classes

IFMA

International Facility Management Association

IG LZ

IG Lebenszyklus Bau

ISO

International Organization for Standardization

LIA

Liegenschafts-Informationsanforderungen, siehe AIR

LM.VM

Leistungsmodelle – Vergütungsmodelle

LOC

Level of Coordination

LOD

Level of Development

LOG

Level of Geometry – vormals Level of Detail (LoD)

LOI

Level of Information

LOIN

Level of Information Need

LV

Leistungsverzeichnis

MSR

Meß-, Schalt- und Regeltechnik

OHB.BIM

Organisationshandbuch BIM, siehe BAP

OIA

Organisations-Informationsanforderungen

OIR

Organisational Information Requirements, siehe Organisations-Informationsanforderungen (OIA)

ÖBA

Örtliche Bauaufsicht

ÖBV

Österreichische Bautechnik Vereinigung

ÖIAV

Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein

ÖNORM

Österreichischer Standard des Austrian Standards International

PIA

Projekt-Informationsanforderungen

Planer-AN

Auftragnehmer Planung (Generalplaner)

PLM

Product Lifecycle Management

PPP

Public Private Partnership

Pset

Property Sets

PV

Photovoltaik

RealFM

RealFM e.V.Association for Real Estate and Facility Managers – Deutscher Verband für Facility Management e.V.

RLT

Raumlufttechnische Anlage

SCA

Smart Construction Austria

SIA

Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein

SIS

Swedish Standards Institute for Standards

SVIT FM ­Schweiz

FM Kammer der Schweizer Immobilienwirtschaft

TC

technical committee (Technisches Komitee)

TGA

Technische Gebäudeausrüstung

TP

Tragwerksplanung

VDI

Verein Deutscher Ingenieure

VDI-KK BIM

VDI-Koordinierungskreis Building Information Modeling

VDMA

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer

VZI

Verband der Ziviltechniker und Ingenieurbetriebe

ZBG

Zentralberufsschulgebäude

Einleitung

Über die Facility Management Austria (FMA) und die ­Kooperation mit Austrian Standards

Die unternehmensbezogene Non-Profit-Organisation Facility Management Austria (FMA) versteht sich gemeinsam mit dem Austrian Chapter der IFMA (International Facility Management Association) als das Netzwerk für Facility Management in Österreich.

Das Verbinden von Kompetenzen in Planung, Errichtung und Betrieb von Gebäuden ist eine der wesentlichen Zielsetzungen, mit denen sich das österreichische Netzwerk für Facility Management beschäftigt. Als Kommunikationsforum für eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Berufsgruppen und Verbänden sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen vermitteln FMA und IFMA Austria Informationen zu aktuellen Themen, die in marktorientierten Interessengemeinschaften und themenspezifischen Task-Forces mit und für Mitglieder behandelt werden.

Das Netzwerk für Facility Management in Österreich ist DER Ansprechpartner für FM-Fachleute und FM-Nutzer im In- und Ausland sowie Organisator von Veranstaltungen und Aktivitäten.

Auch FMA und Austrian Standards verbindet seit vielen Jahren eine Kooperation in verschiedenen Themenbereichen: So unterstützen sich die beiden Organisationen gegenseitig und tatkräftig bei der Verfolgung der gemeinsamen Vorhaben wie die Standardisierung. Gemeinsame Tätigkeiten, sei es im Bereich der Normung, hier ist besonders die Normenarbeit zum Thema „Building Information Modeling“ zu erwähnen, oder bei der Gestaltung und Durchführung diverser Aus- und Weiterbildungsangebote, wie z. B. das gleichlautende Training „BIM im Facility Management“, fördern die Weiterentwicklung der Branche und stärken den Netzwerkgedanken.

All diese Bestrebungen werden durch den Autor der vorliegenden QuickInfo maßgeblich unterstützt.

Wien, im Juli 2022

Doris Bele, MScVorstandsvorsitzende der FMA

Vorwort

Für das Facility Management sind die Gesamtbetrachtung des Lebenszyklus eines Objektes bzw. einer Immobilie und damit die Lebenszykluskosten entscheidend. Der Fokus auf den Lebenszyklus von Immobilien bereits in der Konzeptions-, Planungs- und Errichtungsphase ist für die Nutzung und Betrieb von entscheidender Bedeutung. Dementsprechend erfolgt die Weichenstellung für lebenszyklusorientierte Immobilien bereits in diesen ersten Projektphasen und spiegelt damit auch die strategischen Zielsetzungen des Bauherrn für die spätere Nutzung wider. Immobilien werden in der Regel für die spätere Nutzung (bzw. einen Nutzer) errichtet, egal ob es sich hierbei um einen Wohn-, Bildungs- oder Bürobau handelt. Mit der Konzeption und Planung einer Immobilie hat der Bauherr, Eigentümer bzw. Auftraggeber, Visionen und Erwartungshaltungen, die sich mit der Errichtung erfüllen sollen. Dazu gehören nicht nur optimierte Errichtungs- und Nutzungs- bzw. Folgekosten, die eine ökonomische Nachhaltigkeit der Immobilie sicherstellen, sondern auch die Aspekte der sozio-kulturellen und ökologischen Nachhaltigkeit. Wesentlich ist dabei aber die Verfügbarkeit von Daten und Informationen, denn diese sind Werte, auch bei Immobilien. Dementsprechend findet auch die Digitalisierung Einzug in die Bau- und Immobilienbranche.

Ein mögliches Mittel dazu, stellt BIM – Building Information Modeling – dar, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es ist bei Planern und in der Bauindustrie, aber zunehmend auch bei Bauherren ein hohes Interesse zur Umsetzung von BIM-Projekten feststellbar.

Derzeit fokussieren sich die BIM-Aktivitäten noch stark auf den Bereich Planung und Errichtung. Mitunter werden auch nur Teilbereiche (z. B. Architektur- und/oder Tragwerksplanung bzw. Rohbauphase) umfasst. Der Immobilienbetrieb ist zwar thematisch vorhanden, sehr oft handelt es sich dabei aber vorerst nur um eine Absichtserklärung, da die Basis und Praxisbeispiele noch fehlen.

Im Bereich der Normung wurde im nationalen Komitee 240[1] die ÖNORM A 7010-6:2019, Objektbewirtschaftung – Datenstrukturen – Teil 6: Anforderung an Daten aus Building Information Modeling (BIM)-Modellen über den Lebenszyklus erarbeitet und mit 1.1.2019 in Kraft gesetzt. In dieser werden die Grundlagen für die Datenhaltung in BIM-Modellen über den Lebenszyklus thematisiert. Die Praxiserprobung läuft jedoch erst an.

Im nationalen Komitee 011[2] werden im Rahmen der Reihe ÖNORM A 6241 die Teile 1 und 2 überarbeitet und die Teile 3, 4 und 10 neu erstellt. Mit der ÖNORM B 1801-6:2021, Bauprojekt- und Objektmanagement – Teil 6: Anlagenkennzeichnungssystem (Allgemeines Kennzeichnungssystem) liegt mit 1.2.2021 ein Regelwerk zur Anlagenkennzeichnungssystematik (Allgemeinen Kennzeichnungssystematik) vor (siehe Kapitel 3.7). Das Gleiche gilt im Bereich der Plattform 4.0[3], wo nunmehr der Fokus auf der Definition der Anforderungen der (öffentlichen) Auftraggeber liegt (siehe auch Kapitel 10.3).

Um digitale Innovationen der Bau- und Immobilienwirtschaft in Österreich weiter voranzutreiben und die Branche nachhaltig zu stärken, wurde 2020 die Forschungsgesellschaft Digital Findet Stadt von der IG Lebenszyklus Bau (IG LZ) und dem Austrian Institute of Technology (AIT) konzipiert und gemeinsam mit dem Verband der Ziviltechniker und Ingenieurbetriebe (VZI) für die Planung, Smart Construction Austria (SCA) für die Errichtung und Facility Management Austria (FMA) für den Betrieb, gegründet. Dabei sollen an der Nahtstelle zwischen Forschung und Wirtschaft eine Steigerung der Ressourcen-, Energie- und Kosteneffizienz erreicht und die BIM-Aktivitäten erhöht werden.

In den übrigen DACH-Regionen – Schweiz, Deutschland – gibt es ebenfalls eine Vielzahl von Aktivitäten (siehe Kapitel 10) im Bereich BIM.

Trotz dieser Ansätze ist das Thema „BIM im Betrieb in Österreich“ noch nicht in der Praxis angekommen. Eine positive Entwicklung in Richtung „BIM in der Nutzungsphase“ stellen BIM-Pilotprojekte dar, die von den großen öffentlichen Auftraggeberorganisationen (ÖBB, ASFINAG, BIG, Stadt Wien – Bau- und Gebäudemanagement usw.) als Eigennutzer in den letzten Jahren initiiert bzw. gestartet wurden.

Für diese Bauherren ist klar, dass der wesentliche Mehrwert von BIM in der Nutzungsphase liegt – in der er erheblich höher ist als in der Planungs- und Errichtungsphase[4]. Diese Behauptung fußt auch auf der Möglichkeit, im BIM Daten und Strukturen effizient und über die gesamte Lebensphase der Immobilie hinweg zu verknüpfen.

Von vielen Beteiligten der Bau- und Immobilienwirtschaft wird BIM derzeit als „der Problemlöser“ für viele Aufgabenstellungen rund um Planung, Bau und Betrieb von Immobilien angesehen. Dabei stellt sich die Frage, was mit BIM möglich ist und was es dazu beitragen kann, auch einen effizienten Gebäudebetrieb auf die Beine zu stellen bzw. den Aufbau eines sogenannten Digitalen Zwillings aktiv zu unterstützen.

Betreiber von Immobilien haben einen klaren Vorteil, wenn sie auf Daten des BIM-Modells zugreifen können. Allerdings ist es wesentlich, bereits vor Beginn des Planungsprozesses die Anforderungen für die Daten im Betrieb zu definieren. In der bereits genannten ÖNORM A 7010-6:2019 wurden normative Regelungen getroffen, die in den Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) umzusetzen sind.

Welche Herausforderungen sich für die Erstellung des As-built-Modells und des FM-Modells darstellen sowie Lösungsmöglichkeiten, möchte ich in der vorliegenden QuickInfo aufzeigen, und vertiefen, wie Sie diese Informationen im Betrieb von Objekten anwenden können.

Von der Facility Management Austria (FMA) wurde im Jänner 2022 der „Leitfaden BIM für den Betrieb“[5] herausgegeben, der von Ing. Peter Kovacs, Ing. Wolfgang Gschmeidler, Ing. Günter Grüner und Dipl.-Ing. Thomas Schnabl im Rahmen einer Arbeitsgruppe erstellt wurde. Die vorliegende QuickInfo stellt eine Weiterentwicklung dieses Leitfadens dar und wurde vom Autor zeitversetzt zum o. a. Dokument erstellt.

Die QuickInfo dient dem Anwender am Beginn eines BIM-Projektes zur Orientierung und Hilfestellung und soll eine einheitliche Sichtweise in Bezug auf Begriffe, Rollen und Aufgabenstellungen gewährleisten. Sie gibt aber auch einen kompakten Überblick über BIM und seine Möglichkeiten sowie seine Wichtigkeit im Facility Management. Dies einerseits, um die mit dem BIM-Projekt verbundenen Ziele zu erreichen, und andererseits, um die unterschiedlichen Erwartungshaltungen der daran Beteiligten zu erfüllen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Übergabe bzw. dem Übergang der Daten und Informationen des BIM-Modells von der Planungs- und Errichtungsphase in die Nutzungsphase. Um dies sicherzustellen, bietet der Leitfaden insbesondere eine Unterstützung bei der Definition der Anforderungen an Daten für den Gebäudebetrieb.

Die vorliegende QuickInfo bietet auch eine Hilfestellung für Fragen in Hinblick auf die Zuordnung und Verwendung verschiedener neuer Begriffe (insbesondere auch mit den englischen Bezeichnungen und Abkürzungen bzw. den deutschen Übersetzungen), die seit Veröffentlichung der Reihe ÖNORM EN ISO 19650 (ab dem Jahre 2018 und folgend) aufgetreten sind.

Dieses Buch soll jedem interessierten Leser einen ersten, kompakten Überblick über BIM und seine Rolle, seine Möglichkeiten und Wichtigkeit im Facility Management geben und zeigen, welche Schritte schon jetzt und zukünftig hierbei das digitale Managen bedeutend erleichtern. Einen wesentlichen Inhalt dieser QuickInfo bilden die Darstellung von Anwendungsfällen und Praxisbeispielen.

Über Ihre Kommentare, Ihr Feedback und Ihre Verbesserungsvorschläge freue ich mich unter der [email protected].

Wien, im Juli 2022

Ing. Peter Kovacs

1Komitee 240 „Immobilien und Facility Management“ bei Austrian Standards International

2Komitee 011 „Hochbau Allgemeines“ bei Austrian Standards International

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