Blutwerte - Anke Joas - E-Book

Blutwerte E-Book

Anke Joas

4,4
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Durch moderne Blutuntersuchungen lässt sich eine Vielzahl von Erkenntnissen über den Gesundheitszustand gewinnen. Dieser Ratgeber erklärt leicht verständlich, was die einzelnen Werte bedeuten, wie sie zu interpretieren sind, was normal ist und was man bei Abweichungen von der Norm selbst tun kann, z. B. durch eine gesunde Lebensweise oder eine Ernährungsumstellung, um sie zu verbessern.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 76

Veröffentlichungsjahr: 2008

Bewertungen
4,4 (16 Bewertungen)
11
1
4
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
 
Basiswissen: Unser Blut
Aufgaben des Bluts
Zusammensetzung des Bluts
Normale Produktion der Blutzellen
Normalwerte/Referenzbereich
 
Die Blutuntersuchungen
Blutentnahme
 
Copyright
Basiswissen: Unser Blut

Aufgaben des Bluts

Das Blut fließt in einem ständigen Kreislauf bis in die kleinsten Gefäße und verbindet so alle Organe und Zellen des Körpers miteinander. Auf diese Weise ist es ein ideales Medium für den Informations- und Stoffaustausch zwischen den einzelnen Organen und Körperteilen. Das Blut erfüllt deshalb im Körper vielfältige Aufgaben wie Energie- und Sauerstoffversorgung, Entgiftung und Signalübermittlung. Über seine Verteil- und Kommunikationsfunktion hinaus ist das Blut zuständig für Immunabwehr und Blutgerinnung.
Über die Lunge erledigt das Blut den wichtigen Gasaustausch zwischen Sauerstoff und Kohlendioxid, das in den Zellen als Abfallprodukt entsteht. Andere Abfallprodukte werden durch das Blut zu Nieren und Darm transportiert und dort ausgeschieden. Die Leber, im rechten Oberbauch gelegen, ist die große Chemiefabrik unseres Körpers, die die Inhaltsstoffe des ankommenden Bluts filtriert, speichert und umbaut, damit der Körper mit Energie und Baustoffen versorgt ist und schädliche Substanzen entgiftet werden. Verschiedene Hormondrüsen wie Schilddrüse, Nebennieren, Geschlechtsorgane und Hirnanhangsdrüse schütten ihre Botenstoffe ins Blut aus, damit die erwünschten Effekte auftreten. Das Herz ist die Pumpe, die den Blutkreislauf ohne Unterbrechung in Gang hält.

Zusammensetzung des Bluts

Im Körper eines Erwachsenen zirkulieren etwa fünf Liter Blut, das sich im Normalfall etwa zur Hälfte aus Zellen und zur Hälfte aus Flüssigkeit zusammensetzt.
Zu den Blutzellen gehören die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten). Die Blutflüssigkeit (Plasma) dient vor allem als Lösungsmittel für die zahllosen transportierten Substanzen. Sie besteht zu 90 % aus Wasser und enthält ansonsten Eiweiße, die als Zellbausteine und Gerinnungsfaktoren wichtig sind.
Störungen
Bei diesen komplexen Zusammenhängen ist leicht vorstellbar, dass Veränderungen und Funktionsstörungen in einzelnen Organen die Zusammensetzung einzelner Blutbestandteile verändern müssen und dass eine anhaltende Überschwemmung des Bluts mit bestimmten Substanzen, genauso wie ein beständiger Mangel benötigter Stoffe, zu einer Schädigung einzelner oder sogar aller Organe führen kann.

Erythrozyten

Die kernlosen Erythrozyten sind die kleinsten, aber mit Abstand häufigsten Zellen im Blut. Sie enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, mit dessen Hilfe Sauerstoff in die Zellen transportiert und das im Stoffwechsel anfallende Kohlendioxid an die Lunge abgegeben wird. Die roten Blutkörperchen dienen also der Sauerstoffversorgung des Organismus.

Leukozyten

Die Leukozyten sind die Abwehrzellen unseres Körpers (siehe auch Seite 41ff.), die Fremdkörper und Krankheitserreger unschädlich machen. Leukozyten werden aufgrund ihrer Unterschiede in Aussehen und Aufgaben noch einmal in Körnchenzellen (Granulozyten), Monozyten oder Makrophagen und Lymphozyten unterteilt.
Die Granulozyten, von denen es, benannt nach ihrer Anfärbbarkeit im Blutausstrich, neutrophile, basophile und eosinophile gibt, bilden sozusagen die Schnelleinsatztruppe des Immunsystems. Durch Bakterien, Pilze, Schmutz oder Zelltrümmer werden sie rasch und in großer Zahl angelockt. Sie verlassen die Blutgefäße, wandern zu den Krankheitserregern oder Zelltrümmern, umschließen und verdauen diese. Auch auf den Schleimhäuten sind die Granulozyten aktiv. Ihre Lebensdauer ist jedoch sehr kurz. Makrophagen und Monozyten, große Fresszellen, setzen die Arbeit der Granulozyten fort. Auch sie können Fremdstoffe verdauen und aktivieren außerdem andere Abwehrzellen. Als Monozyten bezeichnet man die Zellen, die man im Blutbild findet, während Makrophagen oder Histiozyten nichts anderes sind als ins Gewebe ausgewanderte Monozyten.
Die Lymphozyten teilt man in B- und T- Lymphozyten. Sie bilden das spezifische Abwehrsystem und wirken vor allem gegen Viren. Anders als bei den übrigen Leukozyten erfolgt ihre Vermehrung nicht im Knochenmark, sondern in den Lymphknoten, der Milz und der Thymusdrüse.
Während die T-Zellen in erster Linie die anderen Immunzellen aktivieren und ihnen die Arbeit erleichtern oder Zellen direkt zerstören, bilden die B-Zellen beim Kontakt mit Erregern oder »Fremdzellen« Antikörper, die den Körper zum Teil lebenslang vor einer neuen Infektion dieses Typs schützen (siehe Seite 42f.).

Thrombozyten

Die Thrombozyten sind verantwortlich für den Verschluss von Wunden und regeln zusammen mit zahlreichen anderen Stoffen aus Blut und Gewebe die Blutgerinnung (siehe Seite 31ff.).

Blutplasma

Den flüssigen Anteil des Bluts nennt man Blutplasma. Das Plasma enthält die zahllosen im Körper kreisenden Substanzen, wie die Energielieferanten (Eiweiß, Fett und Zucker), Vitamine, Mineralstoffe, Abbau- und Abfallprodukte wie Harnstoff und Harnsäure, Gerinnungsfaktoren und Antikörper. Seine Aufgabe ist der Transport und Austausch gelöster Substanzen.

Normale Produktion der Blutzellen

Die Zahl der Blutzellen ist keine feste Größe, sondern ein Gleichgewicht aus ständigen Bildungs- und Abbauvorgängen. Im Normalfall ist diese Bilanz ausgeglichen, sie kann jedoch im Fall einer Erkrankung oder eines starken Blutverlusts so aus dem Lot geraten, dass im schlimmsten Fall eine Bluttransfusion notwendig wird.
Die Bildung der Blutzellen (Hämatopoese) erfolgt unter Einfluss verschiedener Hormone vor allem im Knochenmark flacher Knochen wie dem Brustbein oder dem Beckenkamm. In diesem sogenannten roten Knochenmark werden die Zellen über verschiedene Reifungs- und Vermehrungsstufen aus ihren Stammzellen gebildet. Wenn die Zellen nach ihrer Bildung und Reifung im Knochenmark ins Blut strömen, besitzen sie unterschiedliche Lebensdauer, bis sie absterben und abgebaut werden.
Für Stammzellen und Reifungsformen hat das Knochenmark eine Ausschwemmsperre, sodass sie nicht im Blutbild erscheinen. Findet man dort dennoch unreife Zellformen, wird entweder in Leber und Milz ersatzweise Blut gebildet oder die Produktion im Knochenmark ist durch eine bösartige Erkrankung außer Kontrolle geraten.

Normalwerte/Referenzbereich

Die Vielzahl an Substanzen im Blut und die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Zellen und Organe führen dazu, dass sich die Zusammensetzung des Bluts in einem dauernd anpassungsfähigen Balancezustand befinden muss, damit alle für das menschliche Leben erforderlichen chemischen Abläufe funktionieren. Da das Blut außerdem das entscheidende Austausch-, Transport- und Informationsmedium unseres Körpers ist, lassen sich alle aufgenommenen, produzierten oder abgebauten Substanzen im Blut messen.

Erkennen krankhafter Abweichungen

Um krankhafte Abweichungen erkennen zu können, brauchen die Mediziner die Vergleichswerte für den Normalzustand, die sogenannten Normalwerte oder den Referenzbereich des Bluts. Diese werden ermittelt, indem man einer großen Gruppe von Menschen, die keine sicht- oder fühlbaren Beschwerden hat, Blut abnimmt und die Werte für alle bekannten Substanzen misst. Der Bereich, in dem die Werte der überwiegenden Mehrheit aller untersuchten Personen liegen, wird daraufhin als Normal- oder Referenzbereich festgelegt. Der Referenzbereich, der in der Regel als Ober- und Untergrenze angegeben wird, enthält dabei per Definition die Werte von 95 % der untersuchten Personen. In je 5 % liegen die Werte entweder höher oder auch tiefer.
Die Blutuntersuchungen
Für Arzt und Patient ist es wichtig, unter Berücksichtigung von Aufwand, Beeinträchtigung durch die Beschwerden und Kosten möglichst rasch zu einer richtigen Diagnose zu kommen. Daher wird man in vielen Fällen schrittweise vorgehen, indem man einen Verdacht zunächst durch Basisuntersuchungen erhärtet und dann durch Zusatzuntersuchungen weiter differenziert, bis alle Informationen für eine gezielte Behandlung gesammelt sind.

Blutentnahme

Um im Labor Blut untersuchen zu können, muss es unter standardisierten Bedingungen abgenommen werden. Abhängig von der gewünschten Untersuchung gibt es dafür drei prinzipiell unterschiedliche »Typen« von Blut:
→ Venenblut Für die meisten Untersuchungen entnimmt man mit einer Kanüle Blut aus einer oberflächlichen Vene; bei Erwachsenen meist in der Armbeuge, bei Kleinkindern auch auf dem Handrücken.
→ Kapillarblut Wird nur wenig Blut benötigt (z. B. für Blutzucker oder Hämoglobinwerte), wird mit einer Lanzette ein
eISBN : 978-3-894-80465-7
 
Leseprobe
 

www.randomhouse.de