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Borreliose ist eine ernst zu nehmende Gefahr und keine harmlose Erkrankung. Diese Infektionskrankheit mit ihren vielfältigen Symptomen wird immer noch von vielen Medizinern unterschätzt und zu einseitig behandelt. Zum einen, weil viele Ärzte sich oft an falschen Laborwerten orientieren und dadurch die Krankheit gar nicht oder erst zu spät diagnostizieren. Zum anderen geht die akademische Lehrmeinung fälschlicherweise davon aus, dass Borreliose allein mit Antibiotika leicht überwunden werden kann. In diesem Buch finden Sie umfangreich Aufklärung zu diesem Thema. Darüber hinaus stellt die Autorin Behandlungsmethoden vor, die einem ganzheitlichen Denken folgen. Sie beschreibt neben schulmedizinischen Therapieansätzen auch aktuelle Naturheilverfahren, die in Bezug auf diese Krankheit noch unbekannt sind. Dieser komplementäre Ansatz soll die Linderung oder vollständige Beseitigung der vorhandenen Beschwerden ermöglichen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Borreliose – Die verschwiegene Volkskrankheit, Susanne Gärtner
© 2025 dielus edition, Bosestraße 5, 04109 Leipzig, [email protected]. Impressum siehe auch: www.dielus.comAlle Rechte vorbehalten.
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Umschlaggestaltung:
dielus
Umschlagabbildung:
©iStock.com/zilli
Bildnachweis Innenteil:
Annika Klus (Abb. 1, Abb. 2 und Abb. 3)
Lektorat/Korrektorat:
Manuela Winkler,
www.text-und-ko.net
ISBN:
9783819408922
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über https://portal.dnb.de.
Wie in jeder Wissenschaft gibt es auch in der Medizin ständig neue Erkenntnisse. Sowohl durch die Forschung als auch durch klinische Erfahrungen ändern sich die Behandlungen und medikamentösen Therapien fortlaufend.
Die vorgestellten Diagnostik- und Therapieverfahren werden von der Autorin und dem Verlag nach bestem Wissen und Gewissen publiziert. Ansprüche an die Autorin und den Verlag auf Ersatz bei jeglichem mittelbaren und unmittelbaren Schaden sind ausgeschlossen, denn dieses Buch gibt keine Anleitung zur Selbsttherapie. Alle aufgeführten Maßnahmen sind Eigenerfahrungen der Autorin und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Sie sollen Ärzten, Heilpraktikern und Betroffenen gleichermaßen eine Information über mögliche Behandlungswege sein – besonders bei Borreliose und den chronisch gewordenen Folgekrankheiten – und müssen von dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker an jeden Patienten individuell angepasst werden. Dieses Buch kann eine medizinische Beratung und Behandlung nicht ersetzen.
Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass grundsätzlich die den Arzneimitteln beiliegenden Hinweise für die Dosierung und Applikationsformen zu beachten sind.
Ich widme dieses Buch in Liebe und Dankbarkeit meinen Eltern und Großeltern.
Vorwort
Einleitung
1 Allgemeine Informationen zu Borreliose
1.1 Was ist Borreliose?
1.1.1 Der Erreger
1.1.2 Anzeichen und Verlauf der Borreliose
1.1.3 Symptomvielfalt
1.2 Diagnose
1.2.1 Ausführliche Anamnese
1.2.2 Erythema migrans
1.2.3 Labordiagnostik und Lumbalpunktion
1.2.4 Umstrittene Diagnosemöglichkeiten
1.3 Die Bedeutung der Co-Infektionen
1.4 Bewährte Schutzmaßnahmen gegen Zecken
2 Schulmedizinische und alternative Behandlungsansätze bei Borreliose
2.1 Gedanken zur Therapiekonzeption
2.2 Schulmedizinische Behandlungsansätze bei Borreliose
2.2.1 Antibiotikabehandlung
2.2.2 Schmerzmittel zur Symptombekämpfung und Alternativen
2.2.3 Einsatz von Psychopharmaka und Alternativen
2.3 Alternative und natürliche Therapieansätze bei Borreliose
2.4 Die Bedeutung des Bindegewebes für die Gesundheit
2.5 Ganzheitliche Maßnahmen zur Behandlung der Borreliose
2.5.1 Die klassische Homöopathie
2.5.2 Die REGENA-Therapie
2.5.3 Die ONDAMED-Therapie
2.5.4 Die Biochemie nach Dr. Schüßler
2.5.5 Die pneumatische Pulsationsmassage
2.5.6 Schwermetallausleitung
2.5.7 Akupunktur
2.5.8 Massagen
2.5.9 Lymphdrainage und Lymphreinigung
2.6 Möglichkeiten zur Selbsthilfe
2.6.1 Die Ernährung: Wesentlicher Bestandteil der Therapie
2.6.2 Ergänzende (Ernährungs-)Tipps und Kuren
2.6.3 Bewegung
2.6.4 Entspannungsverfahren und Meditation
2.6.5 Reduzierung von Strahlenbelastungen
2.6.6 Singen, Tanzen, Lachen: Balsam für die Seele
3 Verantwortung für sich selbst übernehmen
3.1 Gesundheit: Mehr als körperliche Symptomfreiheit
3.2 Ihre innere Einstellung
3.3 Gute-Laune-Strategien
3.3.1 Morgenseiten – Unbewusstes sichtbar machen
3.3.2 Dankbarkeitsübung
3.3.3 Finden Sie Ihre Kraftquelle
3.3.4 Autosuggestion
4 Zusammenfassung
Interviews
Dankesworte
Nützliche Adressen
Quellenverzeichnis
Mehr als zwanzig Jahre war mein Leben geprägt von Krankheit, Leid und Schmerzen. In dieser Zeit lernte ich unzählige Arztpraxen und Krankenhäuser kennen. Auf der Suche nach Heilung gab ich meine Verantwortung an die Ärzte ab. Ich glaubte – ich hoffte –, sie würden mich heilen.
Zwei Jahrzehnte ließ ich mich ausschließlich schulmedizinisch behandeln, bis mir eines Tages die Ärzteschaft die Grenzen der modernen Wissenschaft auf unschöne Weise vor Augen führte. Dass Heilung in uns selbst beginnt, begriff ich erst spät auf meinem Weg. Genauer gesagt, an dem Tag, an dem mir ein Arzt ein Leben im Rollstuhl prophezeite. In diesem Moment geschah etwas Entscheidendes: Ich wollte nicht nur gesund werden. Ich entschied mich wirklich dazu. Wie sich herausstellen sollte, war das ein gewaltiger Unterschied.
Ich lernte verschiedene Verfahren der Alternativmedizin kennen und begriff, was es bedeutet, Verantwortung für mich und meine Gesundheit zu übernehmen. Denn es geht nicht darum, was uns im Leben passiert, sondern darum, was wir daraus machen.
Mein Buch soll in erster Linie Betroffenen als Unterstützung für ihr eigenes Leben dienen. Ganzheitlich denkenden Therapeuten zeigt es neue Ansätze in der Behandlung von Borreliose auf. Krankheit ist nichts Bedrohliches, nichts, was wir mit aller Macht bekämpfen müssen, sondern ein Weg zu uns selbst. Körperliche oder psychische Symptome sind vielmehr Ausdruck eines lange unentdeckten Ungleichgewichts in Körper, Geist und Seele. Dieses gilt es anzunehmen und anzuerkennen.
Warum schreibe ich dieses Buch? Während meiner schlimmsten Krankheitsphasen hätte ich mir ein Buch wie dieses gewünscht. Damals gab es wenig Literatur über Borreliose und wenn, war sie ausschließlich auf die klassische Medizin ausgerichtet. Als damalige Patientin hätte ich mir gewünscht, von
anderen Betroffenen Hilfestellung und neue Impulse für meinen eigenen Heilungsweg zu bekommen. Ich stand so ziemlich allein da und wusste nichts von ganzheitlichen und alternativen Therapieansätzen. Ich bin meinen Weg voller Vertrauen in die Natur und deren heilende Kräfte gegangen und es ist mir heute ein Herzensanliegen, dieses Wissen weiterzugeben.
Meine eigenen Erlebnisse haben dazu geführt, dass es für mich zu einer Berufung geworden ist, diese Erfahrungen zu teilen. So bin ich heute als Heilpraktikerin in eigener Praxis tätig und begleite Menschen mit ganzheitlichen Therapieansätzen auf ihrem Weg zu mehr Gesundheit.
Ich wünsche Ihnen Kraft, Vertrauen und Zuversicht auf Ihrem Weg und beste Gesundheit!
Ihre Susanne Gärtner
Kontakt zur Autorin
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E-Mail: [email protected]
Borreliose ist keine harmlose Krankheit, sondern vielmehr eine unterschätzte Gefahr, eine verschwiegene Volkskrankheit, die sich weltweit immer weiter ausbreitet. Mediziner und Betroffene stehen oft vor einem Rätsel und viele Patienten erhalten erst spät eine oft unzureichende Therapie oder werden aus Unsicherheit oder Unwissenheit gar nicht medizinisch begleitet. Zum Leidwesen vieler Betroffener beschränkt sich die medizinische Behandlung im Fall der Borreliose in der Regel auf die geschilderten Krankheitszeichen des Patienten. Die oft komplexen Symptome können vom Erkrankten geäußert und von dem Mediziner auch dokumentiert werden. Die Behandlung richtet sich infolgedessen aber auf die Beseitigung der Symptome aus. Eine Forschung nach der Ursache der vielfältigen Beschwerden bleibt meist aus und so entstehen vor allem bei einem chronischen Verlauf der Erkrankung Abhängigkeiten zwischen Arzt und Patient. Es wird versucht, anhaltende Schmerzen und plötzlich neu auftretende Symptome mit Medikamenten zu lindern oder zu beseitigen, und dieser immer wiederkehrende Kreislauf schürt erneut die Hoffnung auf Heilung.
Gesundheit ist aber mehr als die Abmilderung von körperlichen oder psychischen Beschwerden. Gesundheit beginnt in uns selbst und jeder Mensch trägt dafür eine eigene Verantwortung. Mit diesem Buch möchte ich Ihnen einen Leitfaden an die Hand geben, wie Sie sowohl allein als auch in Zusammenarbeit mit Ihrem Therapeuten diese oft aussichtslose Krankheit lindern oder überwinden können.
Es gibt inzwischen einige Bücher mit allgemeinen Informationen über Borreliose, die deren Entstehung und mögliche Vorbeugungsmaßnahmen beschreiben, deshalb habe ich mich entschieden, den theoretischen Hintergrund hier nur kurz darzustellen. Ich werde in diesem Buch vielmehr darauf eingehen, welche Therapieverfahren mir geholfen haben und welche natürlichen Mittel Sie bei Schmerzen und Beschwerden einnehmen können, und möchte Ihnen damit einige neue Gedanken zu Gesundheit mit auf Ihren persönlichen Weg geben.
Das Buch ist in drei Abschnitte aufgeteilt: Im ersten Teil finden Sie kurze, allgemeine und wichtige Informationen zum Krankheitsbild Borreliose.
Der zweite Teil umfasst schulmedizinische und alternative Behandlungsansätze bei Borreliose. Hier werden Ihnen die bisher bekannten klassischen Vorgehensweisen in Kürze erläutert sowie die von mir selbst erfahrenen alternativen Therapiemethoden ausführlich vorgestellt. Dieser Teil beschäftigt sich überwiegend mit den körperlichen Behandlungsansätzen. Wenn der Organismus durch körperliche Maßnahmen in seinem Wohlbefinden unterstützt wird, kann sich das nachhaltig positiv auf die geistige und seelische Entwicklung des Menschen auswirken.
Im dritten Teil gehe ich auf die Eigenverantwortung ein, die jeder Mensch für sich trägt – auch und vor allem in Bezug auf seine Gesundheit. Einfache Übungen, die Sie leicht in den Alltag integrieren können, werden es Ihnen ermöglichen, Ihren inneren Widerständen auf die Spur zu kommen und so den Grundstein für Ihre geistige und seelische Gesundheit zu legen.
Am Ende des Buches finden Sie zwei Interviews mit ganzheitlich arbeitenden Ärztinnen, die ihre Erfahrungen bei der Behandlung von Borreliose mit Ihnen teilen möchten, sowie nützliche Kontaktadressen für Betroffene.
Die Borreliose (auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt) ist eine von Zecken übertragene, multisystemische Infektionskrankheit mit einer Vielfalt von Symptomen, die Ärzte und Betroffene gleichermaßen verzweifeln lassen. Der Erreger dieser Erkrankung ist das Bakterium Borrelia burgdorferi. In Europa vermutet man, dass jede dritte bis zehnte Zecke mit dem Erreger durchseucht ist.1 Neben dem Erreger Borrelia burgdorferi gibt es noch weitere humanpathogene Arten, wie Borrelia garinii, Borrelia afzelii und Borrelia spielmanii, die eine Lyme- Borreliose auslösen können.2 Forscher der amerikanischen Mayoklinik entdeckten 2016 eine bis dahin unbekannte Art: Borrelia mayonii. Wie auch bei den oben erwähnten Arten können sich bei Borrelia mayonii allgemeine Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Nackenschmerzen und nach wenigen Wochen eine Arthritis entwickeln. Neben den eher unspezifischen Symptomen wurden eine bisher nicht bekannte Übelkeit sowie Erbrechen bei den Betroffenen beobachtet. Bei einigen Patienten entwickelte sich außerdem ein diffuser Hautausschlag.3
Neben den genannten Arten gibt es noch andere medizinisch relevante und humanpathogene Borrelia-Arten, nämlich Borrelia recurrentis und Borrelia hermsii, die als Erreger des Rückfallfiebers bekannt sind.4 Weltweit hingegen gibt es noch zahlreiche weitere Arten, deren Auswirkungen auf den Menschen noch nicht vollständig geklärt sind. Dazu zählen unter anderen Borrelia lusitaniae, Borrelia japonica, Borrelia andersonii, Borrelia valaisiana, Borrelia miyamotoi und Borrelia lonestari.5
Experten gehen davon aus, dass die Erkrankung Borreliose vom gemeinen Holzbock auf den Menschen übertragen werden kann. Neben den Zecken können aber auch (Pferde-)Bremsen, Flöhe, Läuse, Moskitos und Mücken den Menschen mit dem Erreger infizieren. Außerdem können Borrelien auch insbesondere durch Bisse von Katzen, Hunden und Pferden sowie durch den Austausch von Körperflüssigkeiten, wie beispielsweise beim Geschlechtsverkehr, oder während der Schwangerschaft von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden. Bei einer frischen und akuten nachgewiesenen Infektion dürfen Borreliose-Infizierte kein Blut spenden.
Der Borreliose-Erreger wurde Anfang der 1980er-Jahre zufällig von Dr. Willy Burgdorfer entdeckt, als dieser eine Rehzecke untersuchte. Benannt wurde der Erreger nach dem französischen Bakteriologen Amédée Borrel. Dringt der Erreger Borrelia burgdorferi in den menschlichen Organismus ein, kann der Betroffene je nach Immunstatus und körperlicher sowie psychischer Konstitution eine Borreliose ausbilden.
Alle Borrelien-Arten sind mit dem Erreger der Syphilis, Treponema pallidum, verwandt. Es wurden bisher zahlreiche Parallelen zwischen den beiden Krankheiten entdeckt. Die Bakteriengattung Borrelia gehört, wie auch der Erreger der Syphilis, zur Familie der Spirochäten, einer Gruppe gramnegativer, spiralförmiger Bakterien. Diese besitzen einen langen, dünnen und vor allem flexiblen Körper, sind äußerst beweglich und in der Lage, sich ständig zu verändern. Borrelien können ihre längliche Spiralform beispielsweise in eine Kugelform umwandeln.
Borrelien gelten als Meister der Tarnung. Sie besitzen die Fähigkeit, das körpereigene Immunsystem auszutricksen. Sie können ihre äußere Erscheinungsform wandeln und neue Formen ausbilden. Sie sind in der Lage, auf ihrer Außenhülle bestimmte Oberflächenmerkmale so zu verändern, dass sie vom Immunsystem nicht mehr als körperfremde Stoffe erkannt werden. Sie können so mitunter durch den Körper des Betroffenen wandern und wahllos Gewebe und Organe beschädigen und das Nervensystem attackieren. Außerdem können sie sich im Gewebe, in den Organen, in Muskeln und Sehnen verkapseln, wo sie für Medikamente (z. B. Antibiotika) nicht mehr zugänglich sind. Borrelien benötigen wenig Sauerstoff und können daher sowohl innerhalb als auch außerhalb der Zellen gut leben und verweilen. Mithilfe von Enzymen können sie die Zellwand und auch den Zellkern einzelner Zellen zerstören.
In Deutschland gehen viele Mediziner davon aus, dass die Borrelien an sich die Auslöser für die vielfältige Symptomatik sind, und richten die Therapie daher einseitig auf die Bekämpfung des Erregers aus. Wissenschaftler in den USA haben nachgewiesen, dass „die von Borrelien ausgeschiedenen Abfallprodukte, sogenannte Neurotoxine (Nervengifte), für chronische Entzündungsprozesse und damit für die Beschwerdesymptome verantwortlich sind. Neurotoxine aktivieren entzündungsfördernde Zytokine (Signalmoleküle des Immunsystems). Sie wandern gebunden an Fettmoleküle durch den Gallengang, werden über den Stuhl ausgeschieden und bei einem verlangsamten Stoffwechsel zurückgeführt. Dadurch erhöht sich die Konzentration der Nervengifte, und die Beschwerdesymptomatik verstärkt sich.“6
Leider werden diese so entstehenden Beschwerden oft nicht richtig gedeutet, sondern möglicherweise als Nebenwirkung von Medikamenten betrachtet. Aufgrund der Fähigkeit der Bakterien, sich im Körper zu bewegen, und der Ansammlung von toxischen Belastungen reagieren die Betroffenen sehr häufig mit wechselnden Beschwerden.
Borrelien besitzen außerdem die Fähigkeit, sowohl in ihrer eigenen Gattung als auch in Verbindung mit anderen Parasiten, wie Viren und Pilzen, sogenannte Biofilme zu bilden. Damit trotzen sie einer Bedrohung durch physikalische Belastungen, wie zum Beispiel Hitze, oder durch chemische Medikamente, wie Antibiotika.
Der Vermehrungszyklus der Borrelien ist im Vergleich zu anderen Bakterien eher lang, denn sie teilen sich nur alle 12 bis 24 Stunden. Diese Tatsache sollte in der Behandlung berücksichtigt werden. Es wird daher empfohlen, Antibiotika bei Borreliose über einen längeren Zeitraum einzunehmen als bei Infektionen mit anderen Erregern.7
Nicht jeder Mensch, der sich mit Borrelien infiziert, erkrankt automatisch an Borreliose und entwickelt im Anschluss an die Infektion sofort Symptome, die auf eine Borreliose schließen lassen. In einer Studie stellte Dr. Dieter Hassler jedoch fest, dass fast alle Patienten, die sich mit Borrelien infizierten, innerhalb eines Zeitraums von acht Jahren nach der Infektion auch typische Beschwerden entwickelten.8
Die Schwierigkeit besteht darin, dass Jahre nach einer Infektion meist weder Betroffene noch Ärzte die Vielfalt der Symptome mit einer Infektion in Verbindung bringen. Das kann dazu führen, dass viele Borreliose-Betroffene nicht mehr die Therapiemaßnahmen erhalten, die sie eigentlich bräuchten, und stattdessen als „psychosomatisch krank“ bezeichnet werden.
Zu Beginn der Infektion, zum Beispiel nach einem Zeckenstich, treten oft grippeartige Symptome auf, die von Fieber und Schüttelfrost begleitet sein können. Diese zunächst unspezifische Symptomatik kann für mehrere Wochen bestehen bleiben. Außerdem kann in den ersten Wochen nach der Infektion an der Einstichstelle eine Rötung – Erythema migrans, auch Wanderröte genannt – auftreten. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt konsultiert werden und eine Antibiotikatherapie begonnen werden. Entwickelt sich aus einer akuten Borreliose ein chronischer Verlauf, kann sich dieser in einer Vielfalt von Symptomen äußern. Es können alle Organe und Organsysteme wechselweise betroffen sein und Störungen der kognitiven Funktionen auftreten.
Bei der Lyme-Borreliose zu beachten ist, dass das Bakterium Borrelia burgdorferi oft nicht allein Unfrieden im Organismus stiftet. So kann eine Vielzahl von weiteren Erregern (Co- Erregern) die Borreliose verstärken und das Immunsystem massiv schwächen. Außerdem können dadurch weitere Erkrankungen und Symptome entstehen.
Nach dem Stich durch eine mit Borrelien infizierte Zecke kann es zunächst sein, dass sich der Betroffene wohlfühlt und keinerlei Beschwerden aufweist. Ein Gang zum Arzt wird in solch einem Fall meist unterlassen und es wird auf eine Therapie verzichtet. Wenige Wochen nach dem Stich können jedoch erste Hautveränderungen als Zeichen einer Erkrankung auftreten. Dieser Zeitraum ist bereits der gefährlichste zu Beginn der Erkrankung, da die Erreger im Organismus schlummern und unentdeckt durch den Körper wandern können, um früher oder später eine Reihe von Symptomen und Symptomkomplexen auszubilden. Treten nach dem Zeckenstich ein Erythema migrans (Wanderröte) oder plötzliches Fieber auf, sollten Sie umgehend zu einem Arzt gehen und auf eine Antibiotika-Therapie bestehen. Gleichzeitig ist es unerlässlich, Maßnahmen zur Stärkung der Darmflora und des Immunsystems einzuleiten.
Die frühere Einteilung in drei Stadien ist mittlerweile überholt, da sich die Symptome nicht abgrenzen ließen und mehrere Stadien gleichzeitig auftreten konnten. Aus diesem Grund wird heute die Borreliose noch in Früh- und Spätsymptome unterteilt. Zu den Frühsymptomen zählen unter anderen: grippeähnliche Symptome zu Beginn der Erkrankung, begleitet von Schweißausbrüchen und Fieber, Kopf-, Glieder- und Nackenschmerzen, allgemeine Schwäche und eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit. Außerdem können körperliche und geistige Müdigkeit, Muskel-, Gelenk- und Rückenschmerzen, Hauterscheinungen und Hautausschläge (Wanderröte) sowie Lymphknotenschwellungen auftreten.9 Wird in diesem Stadium auf eine Behandlung verzichtet, können sich die Bakterien bereits in der Blutbahn, im Lymph- oder Nervengewebe sowie in einzelnen Organen ausbreiten und im späteren Verlauf chronische Entzündungen verursachen. Die späte Frühphase kann auch durch Entzündungen in einzelnen Organen und ganzen Organsystemen gekennzeichnet sein. Hierzu zählen unter anderem Herzentzündungen, Leber- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sowie Gefäßentzündungen in den Extremitäten. Wenn die Borrelien ins Gehirn oder ins Nervensystem gelangen, kann sich eine Meningitis, eine Hirnhautentzündung, oder eine Neuroborreliose entwickeln. Im Verlaufe der Erkrankung können erste Lähmungserscheinungen auftreten.
In der Spätphase der Infektion, die früher mit der chronischen Borreliose gleichgesetzt wurde, kann es dann zu degenerativen Erkrankungen kommen. Dabei können ganze Organe befallen werden. Wechselnde Gelenkentzündungen, beispielsweise an den Knien, oder Hauterscheinungen, wie zigarettenpapierdünne Haut, treten auf. Im Verlauf kann es außerdem zu Gangstörungen kommen, die an eine Multiple Sklerose erinnern. Des Weiteren kann eine Polyneuropathie, eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, auftreten und viele Betroffene klagen über bleibende Schäden, wie Funktionseinschränkungen betroffener Gelenke und Lähmungserscheinungen, sowie über anhaltende Schmerzen.
Wenn keine oder eine unzureichende Behandlung erfolgt, kann die Krankheit zu einer zunehmenden Belastung werden und lebenslang bestehen bleiben. Sie ist dann gekennzeichnet durch einen schubweisen Verlauf, im Wechsel mit schmerzfreien Intervallen.
Die folgende Übersicht zeigt Ihnen, welche Symptome mit einer Borreliose in Zusammenhang stehen können:
Allgemeine Symptome, die einzeln, aber auch in Kombination auftreten können:
■ grippeähnliche Symptome (Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen) mit Fieber oder Fieberschüben
■ plötzliche und unerklärliche Schweißausbrüche
■ Lymphknotenschwellungen, Lymphknotenvergrößerungen
■ Muskelschmerzen am ganzen Körper
■ Abgeschlagenheit, Leistungsminderung, fehlende Ausdauer
■ plötzliche, massive Erschöpfung
■ Gelenkschmerzen (es können alle Gelenke betroffen sein)
■ kalte Extremitäten (kalte Hände und kalte Füße)
■ morgendliche Steifigkeit der Gelenke
Diese allgemeinen Symptome können nach einem Zeckenstich ein Hinweis darauf sein, dass sich die Erreger bereits in der Blutbahn befinden und ausbreiten. Ärzte halten sich meist hier noch mit der Antibiotikagabe zurück und warten die Laborbefunde ab, was den Verlauf der Erkrankung jedoch langfristig negativ beeinflussen kann. Eine Antibiotikagabe ist deshalb auf jeden Fall empfehlenswert. Parallel dazu sollte eine ganzheitliche Entgiftung eingeleitet werden und es sollten Maßnahmen zum Aufbau des Immunsystems ergriffen werden.
Weitere Symptome, untergliedert nach den Orten ihres Auftretens:
■ Kopfschmerzen und Migräne
■ Sehstörungen, wechselnde Abnahme und Zunahme der Sehstärke, Muskelzittern an den Augen, Lichtempfindlichkeiten, Schielen
■ Augenmuskellähmungen, Doppelsehen, verschwommenes Sehen
■ Gesichtsfeldausfälle
■ Benommenheit und plötzliche Schwindelattacken
■ Nackenschmerzen bis zur Nackensteifheit, Schulterschmerzen
■ Aphthen
■ Haarausfall, brüchige Haare
■ Pilzinfektionen, Mundwinkelrhagaden
■ Ohrgeräusche (Tinnitus), Hörsturz, Schwerhörigkeit
■ Gesichtslähmungen (Fazialisparesen)
■ Konzentrationsstörungen, Wahrnehmungsstörungen
■ veränderte, eingeschränkte Merk- und Denkfähigkeit
■ Vergesslichkeit, Denkblockaden, Orientierungslosigkeit
■ Erinnerungslücken, Wortfindungsstörungen, plötzliches Stottern, Verwirrtheit, Krämpfe
■ Hirnnervenprobleme, Hirnhautentzündungen
■ häufige Herpesentzündungen
■ Schmerzen an der Halswirbel-, Brustwirbel- und Lendenwirbelsäule
■ Schmerzen in den Rippenzwischenräumen, Wundgefühl über den Rippen, Berührungsempfindlichkeit
■ Muskelschmerzen im gesamten Oberkörperbereich (es können aber auch alle anderen Muskeln betroffen sein), nächtliche Muskelkrämpfe
■ Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, schneller Puls
■ geringe Belastbarkeit, flache Atmung, Atemnot
■ Lähmungserscheinungen einzelner Extremitäten
■ Koordinationsschwierigkeiten, Gangstörungen
■ Gleichgewichtsstörungen
■ Nachtschweiß
■ Magenschmerzen, Verdauungsstörungen, Blähungen
■ Sodbrennen
■ Wechsel von Verstopfung und Durchfall
■ Übelkeit
■ Heißhunger auf Süßes, Appetitlosigkeit
■ geschwächtes Immunsystem durch Zerstörung der Darmflora und Ansiedlung der Erreger
■ häufige Entzündungen durch Helicobacter pylori
■ Nahrungsmittelunverträglichkeiten, plötzliche Alkoholunverträglichkeit
■ schwankender Blutdruck
■ Schilddrüsenunter- und -überfunktion
■ Blutzuckerschwankungen
■ Hormonschwankungen, Testosteron- oder Östrogenmangel
■ starker Menstruationsfluss
■ ausbleibende Menstruation
■ Zyklusstörungen
■ prämenstruelles Syndrom begleitet von Migräneanfällen
■ Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit
■ plötzlich auftretende Ängste, Panikattacken, extreme Stimmungsschwankungen
■ Depressionen, unkontrollierte Aggressionen und Wutausbrüche
■ innere Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen
■ Burn-out-Symptome, schnelle Überforderung
■ das Gefühl, alles ist zu viel
■ Verlust an Lebensfreude, Desinteresse an Privat- und Berufsleben
■ plötzliche und unerklärliche Suizidgedanken
■ Antriebslosigkeit
■ Angst vor Kontrollverlust
■ Psychosen
■ Verhaltensauffälligkeiten
■ Vaginalpilz
■ trockene Scheide
■ Infektionen mit anderen Erregern, wie Trichomonaden und Chlamydien
■ Funktionsstörungen der Blase, Reizblase
■ sexuelle Funktionsstörungen und Libidoverlust
■ Ausbildung von Ekzemen, Schuppenflechte
■ trockene Haut
■ Missempfindungen und Berührungsempfindlichkeit
■ brüchige Nägel, Nagelpilz
■ Erythema migrans
■ Hauterscheinungen (Acrodermatitis chronica atrophicans)
■ Borrelien-Lymphozytom
■ Juckreiz
■ Brennen der Haut
■ Rötungen der Haut
■ wechselnde Gelenkbeschwerden, insbesondere in Knie, Hüfte, Schulter, aber auch in Finger- und Fußgelenken
■ Gangstörungen
■ Schmerzen und Schwellungen im Knöchel oder an den Fußballen
■ geschwollene Extremitäten
■ Sehnen- und Bänderverletzungen (Bänderrisse) und Entzündungen
■ Rücken- und Wirbelsäulenschmerzen, Beckenschmerzen
■ Karpaltunnelsyndrom
Beachten Sie, dass jedes Organ eine Entzündung ausbilden kann und dass die Symptome möglicher Co-Infektionen ebenso zahlreich sein können.