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Bring dein Gehirn auf Höchstleistung und nutze dein volles Potenzial Warum erreichen manche Menschen in kürzester Zeit viel mehr als andere? Das Geheimnis liegt in der Art und Weise, wie sie ihr Gehirn nutzen. Die Neurowissenschaft weiß: Unsere Produktivität, Motivation und Leistungsfähigkeit ebenso wie unser Wohlbefinden und letztlich unser Erfolg hängen entscheidend von unserem Gehirn ab. Die gute Nachricht: Das Gehirn ist formbar – ein Leben lang. Henry Hildebrandt, Autor und einer der bekanntesten Neuroscience-Creator Deutschlands, hat über Jahre hinweg das Wissen aus den aktuellsten Studien der Neurowissenschaft, Psychologie und Hochleistungsforschung gesammelt – und in diesem Buch auf die Essenz reduziert. Brainhacks liefert spannende Einsichten und wissenschaftlich fundierte Tools und Techniken, um das wichtigste Organ deines Körpers optimal für deine Zwecke zu nutzen. Du lernst, wie du mit minimalem Aufwand: - schneller lernst und dir mehr merkst, - fokussierter arbeitest – ohne ständige Ablenkung, - deine Kreativität steigerst, - smartere Entscheidungen triffst, - deine Gewohnheiten hackst und deine Motivation erhöhst, - dein Neurotransmittersystem regulierst – für mehr innere Balance, - besser schläfst, - mehr aus jedem einzelnen Tag herausholst - und vor allem: wie du dein Gehirn für dich statt gegen dich arbeiten lässt. Mit vielen Infografiken, echten Storys und Learnings, die hängen bleiben, zeigt dir dieser alltagstaugliche Leitfaden, wie du mit kleinen, direkt umsetzbaren Veränderungen deine Leistung und dein Leben deutlich verbessern kannst. Schritt für Schritt lernst du, dein Gehirn zu verstehen und es effizienter zu nutzen als 99 % der Menschen – und das ist dein vielleicht wichtigster Wettbewerbsvorteil in einer Welt voller Ablenkungen.
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Originalausgabe
2. Auflage 2025
© 2025 by Yes Publishing – Pascale Breitenstein & Oliver Kuhn GbR
Türkenstraße 89, 80799 München
Alle Rechte vorbehalten.
Redaktion: Stefanie Kaiser-Dauer
Umschlaggestaltung: Linus Jäckel, Marija Džafo
Coverbild: 효섭 이 / stock.adobe.com
Layout und Satz: Tobias Prießner
Druck: GGP Media, Pößneck
eBook: ePUBoo.com
ISBN druck 978-3-96905-406-2
ISBN ebook 978-3-96905-407-9
HENRY HLDEBRANDT
MIT LUKAS WEYELL
BRAINHACKS
WIE DU MIT MINIMALEM AUFWANDPRODUKTIVER, EFFIZIENTER UNDERFOLGREICHER WIRST
Für meine Eltern,die mir nicht nur Leben, sondern bedingungslose Liebe schenkten
Für meine älteren Geschwister,die meinen Charakter formten und meinen Weg ebneten
Für meine Kindheitsfreunde,die seit Tag eins an meiner Seite stehen
Und für den Menschen, der meinem Leben wieder Farbe brachte
Vorwort
Kapitel 1
Lernen
Kapitel 2
Flow, Fokus & Produktivität
Kapitel 3
Zeitmanagement & Dopamin
Kapitel 4
Körper & Gehirn
Kapitel 5
Schlaf
Kapitel 6
Emotionen & Glück
Kapitel 7
Unterbewusstsein & Erfolg
Kapitel 8
Entscheidungen, Inspiration & Intuition
Kapitel 9
Dein nächstes Kapitel
Anhang
Es ist 11:30 Uhr an einem Dienstag und ich starre in das Gesicht meiner Chemielehrerin. Mein Gesicht bleich, meine Augen weit aufgerissen. Leises Kichern aus der Reihe hinter mir.
»Henry, tu’ mir einen Gefallen: Wenn das hier schon schwer für dich ist, dann lass das mit dem Medizinstudium lieber sein. Nicht ohne Grund braucht man einen Notenschnitt von 1,0 – und du bist nicht gut genug dafür.«
Eine Welle der Wut und Angst kommt über mich. Mein Traum war es immer gewesen, Medizin zu studieren. Von Kindheit an habe ich gesehen, wie mein Vater jeden Tag in seine Praxis ging und glücklich nach Hause kam. Und genau das wollte ich auch: mir Fähigkeiten aneignen, mit denen ich in der Lage bin, jeden Tag so vielen Menschen wie möglich zu helfen und mit dem, was ich tue, etwas Gutes zu bewegen.
Doch schon als kleiner Junge hatte ich das Gefühl, ein Außenseiter zu sein, nicht geschaffen für die akademisch geprägte Welt um mich herum. Ich trug den Glaubenssatz in mir, nicht in der Lage zu sein, mir diesen Traum zu erfüllen, in unserer modernen Informationsgesellschaft zu funktionieren und mein Gehirn so zu nutzen, wie andere es scheinbar mit Leichtigkeit schafften.
Das merkte ich nicht nur in der Schule, sondern auch im Leistungssport. Ich war disziplinierter als jeder andere, den ich kannte, betrat als Erster das Hockeyfeld und verließ es als Letzter. Über Jahre trainierte ich mehrere Stunden täglich – und erreichte trotzdem nie meinen großen Traum, für die Nationalmannschaft zu spielen.
Irgendwann dachte ich, das hinge mit meinem mangelnden Talent zusammen. Gehörte ich vielleicht nicht zu den Top-1-Prozent, die es ganz nach oben schaffen? Ich begann, an mir selbst zu zweifeln, und damit sanken mein Selbstbewusstsein und der Glaube an meine Fähigkeiten, Karriere, Sport, Beziehungen und das Leben im Allgemeinen: Ich dachte, das Beste wird mir immer vorenthalten bleiben.
Ich weiß, dass es vielen anderen genauso geht. Viele junge Menschen da draußen träumen groß, haben Ambitionen, wollen etwas bewegen und die Welt erobern. Und wie viele dieser Träume werden niemals Realität werden, weil niemand ihre Qualität sieht und niemand an ihre Fähigkeiten glaubt.
Aber wie auch, wenn sie es selbst nicht tun? Wenn sie selbst nicht in der Lage sind, die beste Version ihrer selbst zu entwickeln und sie anderen zu zeigen? Es macht mich wirklich traurig, dass die Fähigkeiten so vieler Talente auf der Welt für immer verborgen bleiben werden.
Vielleicht erkennst du dich gerade wieder, während du diese Zeilen liest.
Was ich dir sagen kann, ist: Egal womit du momentan zu kämpfen hast – ob mit niedrigem Selbstbewusstsein, schlechter Konzentrationsfähigkeit oder niedriger Motivation: Es ist nicht deine Schuld.
Das Problem liegt darin, dass wir nie gelernt haben, wie unser Gehirn mit dieser modernen Welt richtig umgehen soll. Denn die einfache Wahrheit ist: Unser Gehirn ist nicht geschaffen für die Reizüberflutung, die der Alltag mit Social Media, ständigem Vergleich, Nachrichtenflut und konstanter Ablenkung bedeutet. Ebenso wenig ist es für akademisches Lernen, Homeoffice und Excel-Tabellen gedacht.
Unser Gehirn ist in weiten Teilen noch dasselbe wie vor 30.000 Jahren und folglich vor allem darauf ausgerichtet, einfach am Leben zu bleiben. Jede Entscheidung, die wir treffen, basiert auf tief eingeprägten Mustern, die unsere Vorfahren im täglichen Kampf ums Überleben verinnerlicht haben.
Diese Muster gilt es zu verstehen, zu lenken und zu durchbrechen. Dadurch wirst du in der Lage sein, deine Träume zu erfüllen, und legst im besten Fall schon in jungen Jahren die Grundlagen für ein produktives, glückliches und erfolgreiches Leben.
Ohne das fundamentale Verständnis meines Gehirns hätte ich es nie geschafft, im Alter von 25 Jahren 500.000 Follower aufzubauen, damit die größte Personenmarke für Neurowissenschaft im gesamten deutschsprachigen Raum hochzuziehen und parallel dazu zwei erfolgreiche Unternehmen zu gründen – all das neben dem Medizinstudium.
Dabei denke ich noch oft an den Satz meiner Chemielehrerin und muss etwas schmunzeln.
Ich sage das nicht, um anzugeben – im Gegenteil. Dieses Buch wurde nur zu einem einzigen Zweck geschrieben: dir all die Tools zur Verfügung zu stellen, um deiner Familie, deinen Freunden, deinem gesamten Umfeld endlich zu beweisen, was wirklich in dir steckt.
Ich bin überzeugt: Wir alle besitzen die Fähigkeiten, das Beste aus uns herauszuholen – wir müssen nur lernen, diese Fähigkeiten richtig zu entfesseln und zu lenken.
Ich möchte all meine wissenschaftlichen Systeme, Protokolle und Hacks weitergeben und so vielen Menschen wie möglich zugänglich machen. Hacks, die Top-CEOs, Top-Athleten und Schauspielstars tagtäglich verwenden, um ohne Kompromisse ihre bestmögliche Leistung abzurufen.
Dabei wirst du viel über die Funktionsweise von Botenstoffen und Biochemie deines Gehirns lernen. Dieses Buch wird nicht nur deine Art zu denken verändern und deine Art zu lernen revolutionieren, sondern auch deinen Umgang mit Schlaf, Bewegung und Ernährung auf den Kopf stellen.
Weil ich weiß, wie schwierig es sein kann, sich auf Bücher zu konzentrieren, war es mir besonders wichtig, dass das, was ich hier schreibe, einfach zu lesen und anzuwenden ist. Du wirst daher auf jeder Seite einen kleinen Ladebalken finden, der deinen persönlichen Fortschritt misst. Er zeichnet deine Entwicklung nach – von deiner aktuellen Situation bis zu deinem Highest-Level-Selbst, wie in einem Videospiel.
Ich freue mich darauf, dich in ein neues Kapitel deines Lebens zu begleiten. Ein Kapitel, in dem du dein Gehirn auf tiefer Ebene verstehst und dadurch lernst, systematisch dein volles Potenzial zu entfalten.
Let‘s go.
Lernen
Hunderttausende Schüler und Studierende scheitern jedes Jahr daran, Wissen nachhaltig und sinnvoll zu lernen. Das liegt nicht an mangelnder Intelligenz – sondern an einem grundlegenden Missverständnis: Unser Gehirn ist schlichtweg nicht für klassisches akademisches Lernen gemacht.
Und dieses Missverständnis zieht sich weit bis ins Alter hinein. Denn: Es ist nicht nur an der Schule oder Uni entscheidend, dass man gut lernen kann. Es ist ein lebenslanger Prozess – und ein Schlüssel zu geistiger Gesundheit, persönlichem Wachstum und beruflichem Erfolg, egal in welchem Alter. Unser Gehirn bleibt formbar, solange wir leben.
Dieses Phänomen nennt sich Neuroplastizität. Es beschreibt die Fähigkeit unseres Gehirns, sich durch Erfahrungen, neue Informationen und Training ständig neu zu vernetzen und umzustrukturieren. Das bedeutet: Neue Verbindungen zwischen Nervenzellen entstehen – selbst im hohen Alter. Und genau das ist die gute Nachricht. Du kannst dein Gehirn trainieren wie einen Muskel. Du kannst neue Fähigkeiten entwickeln, alte Denkweisen über Bord werfen und dich in jedem Lebensabschnitt weiterentwickeln.
Wenn du verstehst, wie dein Gehirn wirklich funktioniert – und lernst, es gezielt zu nutzen –, eröffnen sich dir Möglichkeiten, die weit über das klassische Lernen hinausgehen.
Deshalb habe ich dieses erste Kapitel dem Lernen gewidmet. Denn wenn du weißt, wie du dir schnell Wissen aneignen kannst, kannst du die Hacks in den folgenden Kapiteln noch schneller und einfacher umsetzen.
Du wirst vielleicht denken: »Der hat gut reden. Als Medizinstudent ist ihm die Fähigkeit, gut lernen zu können, bestimmt in die Wiege gelegt worden.« Das könnte kaum weiter weg von der Wahrheit sein. Denn die lautet: Ich bin kein Überflieger mit Top-Noten. Ich war ein Durchschnittsschüler mit Lernschwäche. Mein Abitur habe ich eher gerade so bestanden, und dass ich Medizin studieren würde, schien lange ein unrealistischer Traum. Um es dir klar zu sagen: Auch ich musste das Lernen erst einmal, nun ja, lernen. Und genau deshalb kann ich dir sagen: Wenn ich es kann, kann es jeder. Auch du.
Nach diesem Kapitel wirst du in der Lage sein, Wissen aufzusaugen wie ein Schwamm. Und das betrifft nicht nur Schulwissen oder Wissen für das Studium, sondern auch deine Fähigkeit, Sprachen zu lernen oder ein neues Instrument.
Was mir geholfen hat, war nicht etwa ein Wunder. Sondern das Verständnis für die Funktionsweise meines Gehirns sowie für Strategien, die darauf abgestimmt sind. All das zeige ich dir in diesem Kapitel.
Gedächtnis wie einen Wissensfluss nutzen
Hast du dich jemals gefragt, warum es dir schwerfällt, Wissen aus einem Buch einfach zu behalten? Ich mich schon. Ich erinnere mich noch an mein erstes Semester. Ich hatte mir vorgenommen, den gesamten Stoff aus dem Biochemie-Block wortwörtlich auswendig zu lernen. Nach drei Wochen hatte ich das Gefühl, mein Kopf explodiert – und behalten habe ich trotzdem kaum etwas.
Warum ist es so schwierig, gelerntes Wissen zu speichern, und was hilft uns dabei, es besser zu können? Die Antwort liegt in der Struktur unseres Gehirns. Unser Gedächtnis ist nämlich nicht wie eine Bibliothek aufgebaut, in der jedes Buch an seinem festen Platz steht. Es funktioniert vielmehr wie ein Fluss: nicht immer geradlinig, oft verzweigt – und vor allem: dynamisch und in Bewegung.
Das hat seinen Ursprung in der Evolution: Unsere Vorfahren haben Wissen nicht aus Büchern gelernt, sondern aus direkter Erfahrung, durch Beobachtung, Nachahmung und Interaktion mit ihrer Umwelt. Ihr Gedächtnis war darauf ausgelegt, Zusammenhänge zu erkennen und Muster zu speichern, die ihr Überleben sicherten. Auch wenn wir schon lange nicht mehr in Höhlen leben und jagen müssen, um unser Essen auf dem Tisch zu haben, arbeitet unser Gehirn noch immer nach diesen Prinzipien – und genau das können wir uns zunutze machen. Studien zeigen: Je stärker Informationen miteinander verknüpft sind, desto leichter lassen sie sich abrufen.
Das Stichwort lautet Neuroplastizität – die Fähigkeit unseres Gehirns, sich ständig neu zu vernetzen.
Du kannst also den Fluss in deinem Kopf aktiv gestalten: Du kannst ihn umlenken, vertiefen oder versickern lassen. Wenn du Wissen langfristig behalten willst, musst du das Flussbett deiner Gedanken gezielt formen.
Die Fluss-Methode hilft dir dabei. Sie besteht aus vier einfachen Schritten, mit denen du Informationen natürlich und nachhaltig verankerst:
Schritt 1
Identifiziere die Hauptströme
Bevor du loslernst, filtere den Stoff nach den wichtigsten Konzepten. Diese Schlüsselbegriffe sind deine Hauptströme – sie geben deinem Lernfluss Richtung. Schreib sie auf ein Blatt Papier oder Tablet. Beispiel: Beim Thema »Verdauung« könnten die Hauptströme lauten: Mund, Speiseröhre, Magen, Darm.
Schritt 2
Verknüpfe die Zuflüsse
Starte bei einem Hauptstrom (z. B. Mund) und ergänze ihn mit relevanten Details – das sind deine Zuflüsse. Je mehr Verbindungen du herstellst, desto breiter und tiefer wird dein Fluss. Dein Gehirn liebt solche Assoziationen. Visualisiere das Ganze als Flow Map: der Weg des Brotes durch den Körper, mit allen Stationen und Prozessen, die unterwegs passieren.
Schritt 3
Verstärke die Strömung
Emotionen wirken wie eine starke Strömung im Fluss deiner Gedanken – sie reißen Informationen mit und verankern sie tiefer im Gedächtnis. Unser Gehirn speichert besonders gut Inhalte, die mit Gefühlen verknüpft sind. Das liegt daran, dass Gedächtnis und Emotion im Gehirn eng miteinander verbunden sind.
Ein Trick, der mir immer hilft: Stell dir vor, das, was du gerade lernst, entscheidet über den Ausgang eines echten Ereignisses in der Zukunft. Vielleicht rettest du damit ein Leben oder du versaust alles – nur weil du dich nicht erinnert hast. Allein dieses Kopfkino sorgt schon dafür, dass dein Gehirn das Gelernte als wichtig einstuft.
Je emotionaler – oder je absurder –, desto besser. Stell dir zum Beispiel vor, ein Stück Brot mit High Heels tanzt durch deine Speiseröhre und feiert im Magen eine wilde Party. Skurril? Genau deshalb merkst du’s dir.
Schritt 4
Führe den Fluss durch neue Landschaften
Wiederhole das Gelernte in verschiedenen Kontexten – an unterschiedlichen Orten oder zu verschiedenen Zeiten. So wird dein Wissen nicht an einen bestimmten Lernort gebunden. Mach zum Beispiel nach dem Lernen einen Spaziergang und rufe dir das Gelernte unterwegs ins Gedächtnis. Das macht deinen Lernfluss robuster und unabhängiger.
Spaced Repetition gezielt anwenden
Weißt du, warum du Wissen so schnell wieder vergisst? Ich erinnere mich an einen Vortrag, den ich zum Thema Gamification und Neuroplastizität halten sollte. Es war so ein Moment, in dem ich dachte: »Okay, ich zieh das jetzt einfach durch. Jeden Tag zwei Stunden lernen, dann passt das.«
Ich habe wochenlang Artikel gelesen, Videos geschaut, Zusammenfassungen geschrieben und mich so gut wie möglich vorbereitet. Ich dachte, ich wüsste jetzt alles, und machte für ein paar Tage eine Lernpause.
Zwei Tage vor der Präsentation wollte ich noch mal alles durchgehen. Und dann kam der Schock: Ich wusste noch ungefähr, worum es ging – aber die ganzen spannenden Details, die ich eigentlich hatte bringen wollen, waren allesamt weg. Einfach gelöscht wie ein schlechter Entwurf.
Heute weiß ich: Das lag nicht an mir. Es lag daran, wie ich gelernt hatte. Denn unser Gehirn funktioniert nicht nach dem Prinzip »Einmal rein, für immer drin«. Es vergisst – und zwar ziemlich schnell. Genau das hat der Psychologe Hermann Ebbinghaus schon vor über 100 Jahren herausgefunden. Er konnte zeigen, dass neu gelerntes Wissen exponentiell abnimmt, wenn es nicht wiederholt wird. Die sogenannte Vergessenskurve zeigt, dass wir bereits nach einem Tag fast 70 Prozent des neu gelernten Stoffes vergessen können, wenn wir ihn nicht gezielt auffrischen.
Doch zum Glück gibt es eine Methode, wie du das verhindern kannst: Spaced Repetition, also verteiltes Wiederholen. Dabei wiederholst du Inhalte in bestimmten Abständen – nicht zu früh, aber auch nicht zu spät. So bleibt das Gelernte langfristig im Gedächtnis.
Die Vergessenskurve nach Ebbinghaus
Statt Wissen einmalig zu konsumieren und zu hoffen, dass es hängen bleibt, kannst du dein Gedächtnis gezielt trainieren. So geht’s:
Schritt 1
Organisiere deinen Lernstoff
Trage wichtige Inhalte – zum Beispiel Vokabeln oder Fachbegriffe – in ein System ein, das dich an Wiederholungen erinnert. Das kann eine App wie Anki sein oder das gute alte Karteikartensystem.
Schritt 2
Wiederhole frühzeitig
Geh den Stoff kurz nach dem ersten Lernen erneut durch. So überführst du ihn vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis.
Schritt 3
Passe die Abstände an
Nach jeder Wiederholung schätzt du ein, wie gut du dich an den Inhalt erinnerst. Je schwerer es dir fällt, desto kürzer sollte das Intervall bis zur nächsten Wiederholung sein – je leichter, desto länger darf die Pause bis zur nächsten Lern-Session mit diesem Inhalt werden.
Schritt 4
Trainiere gezielt
Inhalte, die du dir schwer merkst, wiederholst du häufiger. Was dir leichtfällt, kannst du seltener auffrischen. So lernst du effizienter.
Keine Angst vorm Scheitern
Hab keine Angst vorm Scheitern, sondern suche es! Wie beim Krafttraining setzt der langfristige Erfolg da ein, wo du an die Grenze deiner Fähigkeiten kommst und eben auch mal scheiterst. Also bleibe nicht in deiner Komfortzone, sondern trau dich an Herausforderungen. Dein Gehirn ist außerdem so programmiert, dass es sich Dinge besser merkt, wenn du an einer Herausforderung länger zu knabbern hast.
Wetten, du erinnerst dich besser an die eine Matheprüfung, die du nicht bestanden hast, als an die vielen, die gut liefen? Siehst du.
Dopamin fürs Lernen einsetzen
Häufig wird Dopamin als »Glückshormon« bezeichnet, doch das ist nicht ganz korrekt. Tatsächlich geht es bei Dopamin nicht um Glück, sondern um Erwartung von Glück. Es geht um das Gefühl, das entsteht, wenn ich weiß, dass das, was ich gerade tue, mich wirklich voranbringt.
Genau hier liegt auch der entscheidende Lern-Hack: Dopamin wird nicht dann ausgeschüttet, wenn du eine Belohnung bekommst – sondern wenn dein Gehirn erwartet, dass eine Belohnung gleich kommen wird. Und je unerwarteter diese Belohnung eintritt, desto stärker ist der Dopamin-Kick.
Deshalb sind plötzliche Aha-Momente beim Lernen so wirksam. Sie überraschen dein Gehirn positiv und signalisieren: Das war wichtig. Genau in diesem Moment wird die Information mit hoher Priorität im Gedächtnis verankert.
Dopamin funktioniert allerdings auch in die andere Richtung. Wenn dein Gehirn merkt, dass ein schneller Youtube- oder ein Tiktok-Clip viel schneller Belohnung liefert als ein komplexer Lerntext, wird es sich immer öfter für den einfacheren Weg entscheiden.
Motivation clever steigern
Das kannst du umgehen. Nutze Mini-Belohnungen, um dein Dopamin-System fürs Lernen zu trainieren. Hier ein Beispiel: Formuliere konkrete Mini-Ziele. Etwa: »Verstehe diesen Absatz«, »Löse diese eine Aufgabe«. Und dann: Belohne dich sofort nach dem Erreichen. Das kannst du mit Musik tun oder mit einem kurzen Spaziergang.
Hilfreich ist auch ein Timer, der für 30 oder 45 Minuten läuft. In diesem Zeitraum konzentrierst du dich voll und ganz auf die Sache – und wenn der Timer abgelaufen ist, belohnst du dich mit etwas Schönem. Wechsle während dieser Lern-Zeit zwischen hoher kognitiver Belastung und einfacher Reflexion. Du kannst zum Beispiel 20 Minuten lang komplexen Stoff lernen und anschließend eine Mindmap dazu malen oder einem Freund das Gelernte einmal erklären.
So erzeugst du kontrollierte, echte Dopamin-Schübe – und dein Gehirn lernt: Lernen lohnt sich.
Lernpyramide strategisch hacken
Weißt du, warum sich Gelerntes manchmal nicht »festsetzt« – obwohl du dich richtig reingehängt hast? Mir ging es zu Beginn meines Studiums oft so. Ich saß vor dem Buch und prügelte mir zum x-ten Mal lateinische Begriffe in den Kopf. Aber am nächsten Tag? Fast alles wieder weg. Von den 1000 Begriffen, die wir in einer Woche lernen mussten, konnte ich mir langfristig höchstens 40 Prozent merken. Viel zu wenig, um effektiv zu lernen.
Das änderte sich, als ich mich mit der sogenannten Taxonomie nach Bloom beschäftigt habe. Das klingt erst einmal trocken, aber ist in Wirklichkeit ein absoluter Gamechanger. Der Bildungspsychologe Benjamin Bloom fragte sich: Was passiert eigentlich im Kopf, wenn wir nicht nur auswendig lernen, sondern wirklich verstehen und anwenden?
Seine Antwort: Lernen verläuft in sechs Stufen – von einfach bis richtig anspruchsvoll. Daraus hat er eine Pyramide erstellt: Ganz unten steht das Erinnern (also reines Abrufen), dann folgen Verstehen, Anwenden, Analysieren, Bewerten und ganz oben Schaffen – also etwas Eigenes entwickeln. Diese Lernpyramide wird heute weltweit im Bildungsbereich genutzt.
Wenn du nur auf der untersten Stufe hängen bleibst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du das Gelernte bald wieder vergisst. Aber sobald du anfängst, Wissen aktiv zu nutzen – es anzuwenden, zu hinterfragen oder sogar etwas Neues daraus zu bauen –, verankert es sich viel tiefer im Gedächtnis.
Taxonomie nach Benjamin Bloom
Genau deshalb ist Blooms Modell nicht nur Theorie, sondern ein echter Gamechanger, wenn du wirklich etwas behalten willst.
Wenn du beispielsweise Vokabeln lernst so wie ich damals, bleib nicht beim bloßen Wiederholen, sondern versuche, direkt etwas mit den Wörtern anzufangen. Bastle Sätze, denk dir kleine Geschichten aus oder begib dich direkt in Situationen, in denen du das Gelernte anwenden musst. Nutze eine KI, um mit den neuen Begriffen direkt zu sprechen. So überspringst du die ersten Lernstufen automatisch – und gehst direkt in die Anwendung.
Der Effekt: Du lernst schneller, nachhaltiger und mit deutlich weniger Frust.
lightbulb-on Profi-Tipp: Shortcut nach Bloom
Wenn du lernst, denk nicht: Was muss ich auswendig können? Denk lieber: Was kann ich daraus erschaffen? Denn genau das liebt dein Gehirn: kreative Verknüpfung, Anwendung, Eigenleistung. Und die funktioniert wie Dünger für deine Synapsen.
Prüfungsangst souverän überwinden
Wir alle kennen diese Momente: Gerade noch perfekt vorbereitet – und plötzlich ist nichts von der eigenen Selbstgewissheit übrig. Die Fähigkeit, in Prüfungen zu bestehen, hat nicht nur mit einer guten Vorbereitung zu tun. Am Ende muss das Wissen dann parat sein, wenn es gebraucht wird – und hier scheitern viele an der eigenen Prüfungsangst.
Auch ich hatte damit zu kämpfen. Besonders in der Schule fiel es mir oft schwer, mich in Prüfungssituationen zu konzentrieren. Ich saß vor dem leeren Blatt und merkte, wie die Buchstaben vor meinen Augen tanzten. Ich konnte mich nicht mehr auf das Gelernte konzentrieren, stattdessen ging mir alles Mögliche durch den Kopf. Dabei hatte ich mir so viel Mühe gegeben.
Cortisol und Prüfungsangst
Ein Grund dafür ist das Hormon Cortisol. Es aktiviert uns in Stresssituationen – was grundsätzlich gut ist. Doch bei Prüfungsangst schießt das Cortisol in deinem Körper über. Der präfrontale Kortex (zuständig für Denken und Planung) wird heruntergefahren, der Hippocampus (zuständig für Erinnerungen) blockiert. Das Ergebnis: Dein Wissen ist da – aber du kommst nicht mehr ran. Es fühlt sich an, als stündest du mit dem falschen Schlüssel vor der richtigen Tür.
Der Zeigarnik-Effekt
Doch es gibt einen Trick, wie du deinem Gehirn in solchen Momenten helfen kannst: den Zeigarnik-Effekt.
Die russisch-litauische Psychologin Bljuma Wulfowna Zeigarnik entdeckte 1927, dass Aufgaben dann besonders im Gedächtnis bleiben, wenn wir sie (noch) nicht erledigt haben. Wenn du also eine Aufgabe beginnst, sie aber bewusst unterbrichst, bleibt sie im Kopf aktiv – dein Gehirn »arbeitet weiter«, auch wenn du kurz abschaltest. Stell dir vor, du lernst gerade auf eine wichtige Prüfung und lenkst dich mit Staubsaugen ab, weil du eigentlich keine Lust hast, dich hinzusetzen und zu lernen. Dann geht dir der Gedanke »Ich sollte jetzt eigentlich für die Prüfung lernen« sicher nicht aus dem Kopf.
Das kannst du dir zunutze machen: Wenn du in einer Prüfung blockierst, leg bewusst eine kurze Pause ein – und zwar bevor du dich völlig verrennst, am besten mitten in einer Aufgabe. So erzeugst du einen offenen Denkprozess, einen sogenannten kognitiven Loop. Dein Gehirn bleibt »angehakt« und kann sich im Hintergrund neu sortieren. Denn es braucht in diesem Moment zwei Dinge: eine Senkung des Cortisol-Spiegels – und einen neuen Zugang zum abgespeicherten Wissen. Danach findest du oft leichter zurück in die Aufgabe und zu deinem Wissen.
Dieser Effekt erklärt, warum es so hilfreich sein kann, nicht einfach durchzupowern, sondern Pausen strategisch einzusetzen. Anstatt eine Blockade mit Druck zu bekämpfen, kannst du dein Gehirn durch eine kurze Unterbrechung entlasten und gleichzeitig aktiv halten.
lightbulb-on Profi-Tipp: der CIA-Trick
CIA-Agenten nutzen in Stresssituationen eine ähnliche Technik: Sie schließen für ein paar Sekunden die Augen, um alle visuellen Reize auszublenden. Diese kurze Desensibilisierung hilft dem Gehirn, sich neu zu zentrieren. Zusätzlich kannst du gezielt Dopamin freisetzen, indem du während der Pause dein Ziel visualisierst. Stell dir vor, wie du die Aufgabe meisterst, wie du aus dem Prüfungsraum gehst und weißt: Ich habe das Ding gerockt. Das aktiviert dein Belohnungssystem – und motiviert dich, zurückzukehren und den Loop erfolgreich zu schließen.
Pretesting und Blurting gezielt einsetzen
Weißt du, was beim Lernen oft total unterschätzt wird? Der Start. Viele glauben, Lernen läuft so: Ich lese erst mal was, verstehe es irgendwie, sammle ein paar Fakten – und dann prüfe ich mein Wissen. Klingt logisch, oder? Ist es aber nicht. Der Anfang macht den größten Unterschied.
Und genau deshalb solltest du dein Gehirn anders ins Lernen bringen – nicht mit passivem Konsum, sondern mit einem gezielten Kickstart: dem Pretesting.
Pretesting
Beim Pretesting testest du dein Wissen, bevor du überhaupt angefangen hast zu lernen. Klingt komisch? Ist es nicht. Denn dein Gehirn wird dadurch auf Empfang geschaltet.
Du suchst dir ein Thema, schreibst ein paar Fragen dazu auf – und versuchst, sie zu beantworten. Ohne Vorbereitung. Ohne Nachschauen. Einfach aus dem Bauch raus.
Das bringt gleich mehrere Vorteile:
Du merkst, was du schon weißt – und wo noch Lücken sind.
Dein Gehirn wird »vorgewärmt« – neue Infos bleiben später besser hängen (der sogenannte Priming-Effekt).
Was da im Kopf passiert, ist ziemlich cool: Du aktivierst den präfrontalen Kortex – das Zentrum für aktives Denken, Planung und Selbstregulation. Gleichzeitig feuert der Hippocampus, der fürs Gedächtnis zuständig ist. Aber nicht, um Infos abzurufen, sondern um zu sagen: »Hier fehlt was!«
Diese Lücke ist entscheidend: Sie wirkt wie ein roter Marker im Gehirn. Wenn du danach den Stoff lernst, erkennt dein Gehirn: »Ah, das gehört genau hierhin.« Die neue Info wird schneller, stärker und gezielter verankert.
Besonders spannend: Studien zeigen, dass selbst falsche Antworten beim Pretesting hilfreich sind. Dein Gehirn speichert die offene Frage wie ein Puzzle mit fehlendem Teil: Sobald du die richtige Lösung erfährst, rastet sie mit einem Aha-Effekt ein und bleibt deutlich besser im Gedächtnis.
Anstatt dich also zu ärgern, wenn du etwas nicht weißt, kannst du diese Lücke bewusst nutzen. So verwandelst du jedes »Das habe ich nicht gewusst« in einen Ankerpunkt für dauerhaftes Lernen.
Blurting
Noch spannender wird’s, wenn du das mit der Blurting-Technik kombinierst. Blurting ist Pretesting auf Steroiden.
Dabei schreibst du einfach alles auf, was dir zu einem Thema einfällt. Kein Googeln, kein Kontrollblick, keine Struktur. Timer auf drei Minuten, Stift in die Hand – und go!
Danach schaust du dir an, was Sinn ergibt – und wo du Lücken hast. Dann liest du gezielt nach und ergänzt, was bei deinem ersten Geblubber gefehlt hat.
Blurting
Blurting ist für mich wie ein ehrlicher Blick in den Spiegel. Hier erkennst du Lücken schonungslos.
Ich hab zum Beispiel Blurting zum Thema Blutgerinnung gemacht. Nach drei Minuten stand auf meinem Zettel: »Thrombozyten. Irgendwas mit Fibrin. Vitamin K ...«
Klingt dünn? War es auch. Aber wenigstens wusste ich jetzt, woran ich war und wo ich tiefer reinmusste.
Und: Du erzeugst den sogenannten Retrieval-Effekt. Allein der Versuch, dich zu erinnern, stärkt die neuronalen Pfade – selbst wenn du falsch liegst. Studien zeigen: Fehlversuche aktivieren dieselben Hirnareale wie richtige Antworten. Und wenn du danach die Lücke schließt, bleibt das Gelernte oft noch besser hängen.
Das Coole daran: Beide Methoden – Pretesting und Blurting – drehen das klassische Lernen komplett um. Statt erst Wissen zu sammeln und später zu testen, startest du mit dem Test und bringst dein Gehirn direkt in Bewegung. Du signalisierst: »Achtung, hier kommt was Wichtiges!« Und genau das macht den Unterschied.
Außerdem lernst du viel effizienter. Denk an Blooms Taxonomie: Statt ganz unten anzufangen, überspringst du direkt ein paar Stufen. Du wendest Wissen sofort an – und kommst schneller ans Ziel. Ein echter Lernhack!
10-Minuten-Technik effizient nutzen
Lernen fühlte sich für mich früher an, als würde man Wasser durch ein Sieb kippen. Es blieb einfach nichts hängen. Ich habe gelesen, markiert, wiederholt – aber mein Gehirn wollte es einfach nicht behalten.
Ich fragte mich: Was stimmt da nicht? Ich gebe mir doch solche Mühe. Heute weiß ich: Mein Gehirn war nicht faul – ich hab’s nur falsch angesprochen. Denn nicht die Dauer entscheidet darüber, wie gut du lernst – sondern wie oft dein Gehirn selbst aktiv werden muss.
Das bedeutet: Statt stundenlang passiv über Texten zu brüten, brauchst du kurze, gezielte Impulse, die dein Gehirn wirklich fordern. Je öfter du es aktiv ins Spiel bringst, desto stärker verankert sich das Gelernte.
Genau hier setzt die 10-Minuten-Technik an. Drei kleine Schritte, die zusammen gerade mal zehn Minuten dauern – aber einen riesigen Unterschied machen.
Schritt 1
Retrieval: Hole Wissen aus dem Kopf (3 Minuten)
Statt noch mal nachzulesen, frage ich mich: Was weiß ich schon darüber – aus dem Kopf? Klingt simpel, ist aber super effektiv. Denn dieser aktive Abruf stärkt laut dem Prinzip der Langzeitpotenzierung genau die Verbindungen im Gehirn, die dafür sorgen, dass Wissen langfristig hängen bleibt.
Das nennt man den Testing Effect – und Studien zeigen: Wer sich selbst testet, statt nur zu wiederholen, merkt sich deutlich mehr.
Schritt 2
Connection: Verknüpfe, was du weißt (3 Minuten)
Jetzt frage ich mich: Woran erinnert mich das? Oder: Wie kann ich das mit etwas Bekanntem verbinden?
Genau hier kommt Neuroplastizität ins Spiel – unser Gehirn liebt Verbindungen! Ob Metapher, Bild oder ein Vergleich aus dem Alltag: Sobald du Neues in ein bestehendes Netz einbaust, bleibt es besser hängen.
Schritt 3
Transform: Wende an und wechsle die Perspektive (4 Minuten)
Jetzt wird’s kreativ. Ich überlege: Wie würde ich das jemandem erklären? Oder ich male ein Bild dazu, stelle mir vor, ich sei jemand anderes – oder lerne an einem neuen Ort.
Dieser Perspektivwechsel – in der Forschung nennt man das Cognitive Flexibility – hilft nicht nur beim Verstehen, sondern auch dabei, das Wissen auf neue Situationen zu übertragen.
Warum das Ganze nur zehn Minuten dauert? Damit du gar nicht erst sagen kannst: »Dafür hab ich keine Zeit.« Und weil zehn Minuten genau reichen, um dein Gehirn so richtig auf Touren zu bringen. Probier es aus!
Informationen durch Chunking bündeln
Kennst du das Gefühl, wenn du dich durch einen Lerntext quälst und trotzdem nichts hängen bleibt? Das liegt oft nicht an der Menge, sondern daran, wie du die Infos verarbeitest.
Dein Gehirn hat nur begrenzten Platz im Arbeitsgedächtnis. Wenn du versuchst, zu viele Fakten auf einmal reinzupressen, überlädst du das System.
Hier kommt Chunking
