Brainstorming for One - Petra Hennrich - E-Book

Brainstorming for One E-Book

Petra Hennrich

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Beschreibung

Ist Kreativität … eine Eigenschaft der großen Künstlerinnen und Erfinder? Eine gottgegebene Fähigkeit? Oder reine Spinnerei und „nichts für mich“? Kreatives Denken ist jedem von uns angeboren, sagt Petra Hennrich. Aber es muss systematisch geübt, verbessert und erweitert werden, um verlässlich zur Verfügung zu stehen. Dafür hat sie einfach zu benutzende Werkzeuge zusammengestellt, mit deren Hilfe Sie gewohnte Denkbahnen leichter verlassen und neue Ideen entwickeln können. Ein Kreativitätsseminar in Buchform ist so entstanden, das Sie ausdrücklich einlädt, Neues auszuprobieren und mitzumachen. Denn mit der Kreativität ist es wie mit dem Schwimmen: Es kann zwar ganz nützlich sein, Bücher darüber zu lesen und Wissen anzusammeln, aber wirklich verstehen werden Sie es erst, wenn Sie ins Wasser springen und losstrampeln.

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Seitenzahl: 189

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Copyright: © Junfermann Verlag, Paderborn 2013

Coverfoto: © emmi – fotolia.com

Illustrationen: Petra Hennrich

Covergestaltung / Reihenentwurf: Christian Tschepp

Alle Rechte vorbehalten.

Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2013

Satz & Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn

ISBN der Printausgabe: 978-3-87387-964-5 ISBN dieses eBooks: 978-3-87387-965-2

Für die Musen.

Vorwort

„Der einzig wahre Realist ist der Visionär.“

Federico Fellini

Eine Amerikanische Ölgesellschaft beauftragte vor einigen Jahren ein Team von Psychologen damit herauszufinden, was die kreativen Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung von den weniger kreativen Köpfen unterschied. Nach intensiver, dreimonatiger Untersuchung stellten die Forscher fest, dass der Hauptunterschied zwischen den beiden Mitarbeitergruppen darin bestand, dass die kreativen Personen sich selbst als kreativ einschätzen, während die weniger kreativen das nicht taten. So einfach ist das also?

Ja – und nein. Kreatives Denken ist jedem von uns angeboren. Aber es muss systematisch geübt, verbessert und erweitert werden, um verlässlich zur Verfügung zu stehen. Zum Glück gibt es einige einfach zu benutzende Denkwerkzeuge, mit deren Hilfe wir die gewohnten Denkbahnen leichter verlassen und somit neue Ideen entwickeln können.

In diesem Buch stelle ich Ihnen die besten dieser Werkzeuge vor und lade Sie ein, diese auszuprobieren. Denn mit der Kreativität ist es wie mit dem Schwimmen: Es kann zwar ganz nützlich sein, Bücher darüber zu lesen und Wissen anzusammeln, aber wirklich verstehen werden Sie es erst, wenn Sie ins Wasser springen und losstrampeln.

Daher ist dieses Buch als Arbeitsbuch konzipiert, an dem Sie eifrig mitarbeiten. Ich hoffe, Sie haben bereits Ihren Namen als Co-Autor bzw. Co-Autorin eingetragen? Wenn nicht, dann tun Sie dies bitte jetzt! Und halten Sie Ihren Kugelschreiber oder Füller weiterhin bereit, Sie werden ihn bald wieder brauchen.

Ich freue mich schon sehr auf unsere Zusammenarbeit!

Wien, im Frühjahr 2013

Was Sie neben diesem Buch und Ihrem Kugelschreiber sonst noch brauchen können:

– Schmierpapier

– bunte Stifte

– einen Stoß Karteikarten und

– Haftnotizen

Zu den Haftnotizen, diesen praktischen kleinen Klebezetteln, gibt es eine nette Anekdote: Spencer Silver hatte Ende der 1960er-Jahre die Aufgabe, für seinen Arbeitgeber, die Minnesota Mining and Manufacturing Company (3M), einen neuen Superkleber zu entwickeln, der stärker als alle bis dahin bekannten Klebstoffe sein sollte. Was er fand, war eine klebrige Masse, die sich zwar auf allen Oberflächen gut auftragen, jedoch ebenso leicht wieder ablösen ließ – als Superkleber eine Fehlbesetzung. Die Erfindung geriet rasch in Vergessenheit.

Jahre später erinnerte sich ein Kollege Spencers, Art Fry, aus gegebenem Anlass wieder an den gescheiterten Sekundenkleber. Fry war Mitglied eines Kirchenchors und ärgerte sich regelmäßig darüber, dass seine Lesezeichen ständig aus den Notenmappen fielen. Er besorgte sich eine Probe des Klebstoffs und bestrich die Lesezeichen damit. Und siehe da: Die Zettel hafteten nun zuverlässig im Gesangbuch, ließen sich aber dennoch leicht wieder lösen, ohne die Notenblätter zu zerstören. Die Post-its waren erfunden.

Mittlerweile gibt es mehr als 400 Produktvarianten von verschiedenen Herstellern. Die US-Zeitschrift Fortune erklärte die Haftnotiz gar zu einer der wichtigsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts – zusammen mit dem Kühlschrank, der Boeing 707 und der Compact Disc!

Über dieses Buch

Wie Sie dieses Buch benutzen, um den größten Nutzen daraus zu ziehen.

„Sage es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich daran erinnern. Lass es mich tun und ich werde es verstehen.“

Konfuzius

Dieses Seminar in Buchform ist in neun Kapitel gegliedert, die thematisch aufeinander aufbauen und sich im Schwierigkeitsgrad steigern. Es ist also durchaus sinnvoll, es von vorne nach hinten durchzuarbeiten. Natürlich kann ich Sie nicht daran hindern, herumzuspringen und hier und da etwas auszuprobieren. Und wenn Sie die Texte erst mal nur lesen wollen, kann ich auch wenig dagegen unternehmen. Dennoch werde ich Sie immer wieder einladen mitzutun. Schließlich bekommt man gute Einfälle nicht, indem man über Kreativitätstechniken liest, sondern indem man sie benutzt. Nur so lernen Sie die Angst vor dem weißen Blatt zu überwinden und gewinnen Vertrauen in Ihre eigene Kreativität.

Der Begriff Kreativität geht auf das lateinische Wort creare zurück und bedeutet erschaffen, erzeugen, hervorbringen, erfinden. Die Wortherkunft erinnert also weniger an den oft zitierten kreativen Funken oder Heureka!-Moment, sondern an aktives Handeln im Sinne von Hand anlegen. Um es Ihnen besonders einfach zu machen, selbst Hand anzulegen und alle Übungen tatsächlich durchzuführen, habe ich immer wieder Platz für Ihre eigenen Ideen frei gehalten. Somit gibt es keine Ausreden.

Aber egal ob Sie tatsächlich mitarbeiten möchten und den Kugelschreiber schon zur Hand genommen haben, erst mal nur schmökern und eventuell ab und an etwas probieren wollen oder in diesem Buch nur theoretische Informationen suchen: Die jetzt folgende Übung sollten Sie in jedem Fall durchführen. Gerade wenn Sie den Text nur überfliegen wollen, werden Sie so mit größerer Wahrscheinlichkeit die wichtigsten Informationen für sich herausholen können.

 Übung

Was erwarten Sie von diesem Buch?

Nehmen Sie sich etwa zwei Minuten Zeit und notieren Sie, was Sie von diesem Buch erwarten:

Welche Informationen wollen Sie darin finden?Welche Aufgaben mit den darin enthaltenen Werkzeugen bewältigen?Was wollen Sie am Ende dieses Buches für sich mitnehmen?Was soll sich für Sie persönlich am Ende dieses Buches geändert haben?

Notieren Sie Ihre Antworten gleich hier:

Hammer, Zange oder Schraubenzieher? Denkwerkzeuge erweitern unseren Gedankenspielraum

„Wenn das einzige Werkzeug, das du hast, ein Hammer ist, werden bald alle deine Probleme wie Nägel aussehen.“

Chinesisches Sprichwort

Könnten wir nur unseren Körper einsetzen, um auf unsere Umwelt einzuwirken, würden wir an den alltäglichsten Aufgaben scheitern. Das Erfolgsmodell Mensch wäre nie so weit gekommen, hätten unsere Vorfahren nicht damit begonnen, Werkzeuge zu benutzen. Mit diesen verlängerten Gliedmaßen können wir unser Handlungsspektrum erweitern und unsere körperlichen Beschränkungen ein Stück weit aufheben.

Doch wie sieht es mit unseren geistigen und kreativen Beschränkungen aus? Viele Menschen meinen, das einzige Denkwerkzeug, das sie benötigen, sei ihr Verstand. Den benutzen sie dann mehr oder weniger erfolgreich dazu, ihre vorgefassten Meinungen und Glaubenssätze zu verteidigen. Aber ist das Denken? Oder gar kreatives Denken?

Die Denkwerkzeuge, die ich Ihnen in den folgenden Kapiteln vorstellen werde, erweitern Ihren Denkradius und helfen Ihnen so, Ideen zu finden, die nicht auf der Hand liegen.

Ich verwende den Begriff Werkzeug in diesem Kontext, da er für mich klarer und intuitiver als das gebräuchlichere Wort Kreativitätstechnik vermittelt, worum es geht: Tools, derer wir uns bedienen, um unser Spektrum zu erweitern und unser Repertoire zu vergrößern. Ich kann sie zur Hand nehmen und damit arbeiten. Und je öfter ich sie benutze, desto mehr werden sie Teil meiner selbst.

Darin gleichen Denkwerkzeuge dem Hammer, der Zange oder dem Schraubenzieher, die wir mit etwas Übung mühelos in unser Körperschema integrieren. Versuche mit Affen und Menschen weisen darauf hin, dass unser Gehirn einfache Werkzeuge so wahrnimmt, als wären sie unsere eigenen Gliedmaßen. Auch in ungewöhnlichen Körperhaltungen können wir sie deshalb problemlos einsetzen, ohne bewusst darüber nachdenken zu müssen.

Ich habe diese Werkzeuge über viele Jahre hinweg gesammelt. Zu manchen konnte ich die Namen der Erfinder herausfinden, zu anderen nicht. Manche existieren auch in unterschiedlichen Versionen und haben mehrere Väter und Mütter. Diese Quellen habe ich, wo immer es möglich war, nach bestem Wissen und Gewissen angegeben. Sollten Sie ergänzende Informationen zur Autorenschaft haben, schreiben Sie mir an: [email protected]

Das Erfolgsgeheimnis: Üben, üben, üben

„Freilich ist ein Genie oft ein nur talentierter Mensch, der besonders viel Zeit für seine Hausaufgaben hatte.“

Thomas Alva Edison

Woher wissen wir so genau, auf welche Weise wir unseren Arm schwingen müssen, damit der Hammerkopf den Nagel trifft? Durch Beobachtung und Übung lernen wir, welches Werkzeug wir bei welchem Problem wie benutzen müssen. Ähnlich ist dies bei den Denkwerkzeugen, deren Verwendung uns ja auch nicht in die Wiege gelegt wurde.

Jeder, der schon einmal ein Instrument erlernt hat, kennt das: Ohne regelmäßiges Üben zermürbender Akkordzerlegungen und langweiliger Tonleitern geht gar nichts. Trotzdem denken manche Menschen, beim kreativen Denken sei dies anders, und geben bereits nach den ersten Versuchen auf.

Ich hoffe, Sie gehören nicht dazu. Ich hoffe, Sie lassen sich durch anfängliche Herausforderungen anspornen und bleiben dran, auch wenn es einmal schwierig wird. Denn Sie sind ja ein kreativer Mensch und zeichnen sich daher durch konstruktive Hartnäckigkeit, hohe Motivation und Ausdauer aus. Die Benutzung kreativer Denkwerkzeuge wird für Sie mit der Zeit zur Gewohnheit werden – und ich hätte dann mein persönliches Ziel für dieses Buch erreicht.

So geht es auf den nächsten Seiten weiter: Zum Aufbau der Kapitel

„Das Leben schafft Ordnung, aber die Ordnung bringt kein Leben hervor.“

Antoine de Saint-Exupéry

Gleich nach der Einleitung, in der ich Ihnen einige theoretische Hintergründe zum Thema Kreativität näherbringen möchte, geht es direkt an die Arbeit. Ich habe mich bemüht, den Theorieteil möglichst kurz zu halten. Kleinere Info-Häppchen finden Sie an passender Stelle direkt im Praxisteil. So müssen Sie sich mit der Theorie immer nur dann befassen, wenn Sie sie tatsächlich benötigen.

Die einzelnen Kapitel enthalten:

einen kurzen Info-Abschnitt, der für die Arbeit an dem Kapitel nützlich ist,

eine oder mehrere Aufwärmübungen, um Ihre kreativen Energien zu wecken,

mehrere Denkwerkzeuge und

praktische Übungen zu diesen Werkzeugen.

Verstreut dazwischen finden Sie ab und an

interessante Zusatzinformationen, Anekdoten oder

Beispiele aus der Praxis, die den Einsatz der Werkzeuge illustrieren sollen.

Einige Formulare aus dem Buch und weitere Informationen können Sie aus dem Internet herunterladen. Gehen Sie dafür auf die Verlagswebsite http://www.junfermann.de und rufen Sie die Einzeldarstellung dieses Buches auf. Unter „Mediathek“ finden Sie die gewünschten Dateien.

In neun Kapiteln vom Problem zum Ziel: Der Seminarablauf

„Drei Fuß Eis kommen nicht von einem kalten Tag.“

Chinesisches Sprichwort

Einleitung: Worüber wir reden, wenn wir über Kreativität reden, und andere Betrachtungen.

Kapitel 1 – Ideen sammeln: Geistige Dehnübungen helfen Ihnen, auch die süßesten Früchte zu erreichen.

Kapitel 2 – Idee-Landkarten: Kreative Menschen fragen nicht nach dem Weg – sie haben eine Karte.

Kapitel 3 – Ideen durch Worte: Warum Sie nicht nicht an einen blauen Elefanten denken können.

Kapitel 4 – Ideen durch Bilder: Bilder ermöglichen einen neuen Blickwinkel auf die Aufgabe.

Kapitel 5 – Analog-Ideen: Gleicht Ihr Problem eher einer Schreibmaschine oder einem Flugzeug? Hier finden Sie es heraus.

Kapitel 6 – Ver-rückteIdeen:Trainieren Sie Ihre geistige Beweglichkeit durch Gedanken-Seitensprünge!

Kapitel 7 – Ideen aus der Tiefe: Zapfen Sie den Ideenreichtum Ihres Unbewussten bewusst an.

Kapitel 8 – Ideen mit System: Wie Sie komplexe Zusammenhänge Schritt für Schritt erkennen können.

Kapitel 9 – Ideen umsetzen: Hier erwachen Ihre Ideen zum Leben und nehmen Form an.

Einleitung: Worüber wir reden, wenn wir über Kreativität reden – Und warum auch Sie kreativ sind

„Alle Menschen haben die Anlage, schöpferisch tätig zu sein. Nur merken es die meisten nie.“

Truman Capote

Wenn zwei oder mehr Personen über Kreativität sprechen, kann man häufig feststellen, dass sie eigentlich über ganz unterschiedliche Phänomene diskutieren. Das macht die Kommunikation über dieses Thema nicht eben einfacher. Die folgenden Aussagen stammen von meinen Seminar-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern:

Kreativität ist ...

eine Eigenschaft der großen Künstler und Erfinder;

jedem Kind angeboren, als Erwachsene verlernen wir das;

eine gottgegebene Fähigkeit;

reine Spinnerei;

notwendig für wirtschaftliches Weiterkommen;

etwas für Hobby-Bastlerinnen;

ein Mythos;

reine Zeitverschwendung, denn wir setzen ohnedies nichts um;

ein großes Vergnügen;

mühsam;

nichts für mich;

wie Atmen: ganz natürlich;

was passiert, wenn ich über etwas anderes nachdenke;

unberechenbar.

Damit wir im Verlauf dieses Buches nicht aneinander vorbeireden, schlage ich vor, uns auf eine einfache, allgemeine Begriffsbestimmung zu einigen:

„Kreativität bezeichnet die Fähigkeit, neue Problemstellungen durch die Anwendung erworbener Fähigkeiten zu lösen.“

„Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.“

Albert Einstein

Wann immer Sie eine Aufgabe lösen, die nicht zu Ihrer Routine gehört, die für Sie neu ist, setzen Sie Ihre Kreativität ein. Und das tun Sie doch sicher öfter, oder? Hier haben Sie Platz, einige Ihrer erfolgreichsten Lösungen und kreativen Erfolge zu notieren, um sich immer wieder daran zu erinnern, wie kreativ Sie sind:

 Übung

Meine kreativen Erfolge

Viele Menschen haben leider schon früh von Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen zu hören bekommen, sie seien nicht kreativ. Wenn sie dann später im Leben Ideen entwickeln sollen, antworten sie linear und analytisch und beweisen sich damit selbst, was sie als Wahrheit über sich gehört und akzeptiert haben. Sonst entstünde ein innerer Wahrheitsbruch, der Verwirrung und Verunsicherung auslöst. Die wichtigste Voraussetzung für Kreativität sind aber eben der Glaube an den eigenen Erfindergeist, das Vertrauen in den Wert der eigenen Ideen und der Mut, dazu zu stehen. Ich hoffe, Sie gehören nicht zu dem beschriebenen Personenkreis. Wenn doch, lesen Sie den ersten Absatz im Vorwort noch einmal aufmerksam durch.

No Brainstorming! Die Vor- und Nachteile der Gruppenarbeit

„Das gute alte Brainstorming ist zwar noch nicht tot, doch für manche riecht es schon ein wenig verdächtig.“

Mario Pricken

Brainstorming ist eine Kreativitätstechnik, die auf den amerikanischen Autor und Werbefachmann Alex F. Osborn zurückgeht. Im klassischen Brainstorming wird der Synergieeffekt der Gruppe genutzt: Im Idealfall inspirieren sich die Teilnehmerinnen gegenseitig zu neuen Ideen und Assoziationen. In den letzten Jahren ist diese Methode allerdings immer wieder kritisiert worden. Mario Pricken, Innovations Director und Autor mehrerer Bücher, nennt auf seiner Homepage gleich „11 gute Gründe, kein Brainstorming durchzuführen“. In seiner Argumentation bezieht er sich vor allem auf die mangelhaften Rahmenbedingungen, unter denen Brainstormings häufig stattfinden. Darüber hinaus braucht man für ein klassisches Brainstorming eine Gruppe von mindestens fünf bis sechs Personen. Diese sollten aus möglichst unterschiedlichen Bereichen kommen, die allerdings alle mit der Aufgabe zusammenhängen. Die oft zitierte Putzfrau ist nur dann zurate zu ziehen, wenn das Problem dem Bereich der Raumpflege entstammt.

So sitzen also schnell die besten Köpfe eines Unternehmens für Stunden in einem Meeting fest, während die eigentliche Arbeit unerledigt bleibt. Aber haben mehr Menschen automatisch mehr oder bessere Ideen? Neueren Studien zufolge deutet nichts darauf hin, dass Einzelpersonen nicht ebenso gute, wenn nicht bessere Ergebnisse erzielen können.

Natürlich ist das gesamte Wissen einer Gruppe größer und weiter gestreut als das des Einzelnen. Chancen und Risiken können fundierter beurteilt werden, wenn mehrere Augen darauf gerichtet sind. Wenn das Ergebnis später von der ganzen Gruppe getragen werden soll, ist es zudem von Vorteil, alle Mitglieder am Ideenfindungsprozess zu beteiligen, um die Akzeptanz der Lösung zu erhöhen.

Allerdings benötigen mehr Menschen auch mehr Zeit, um zu einem Ergebnis zu gelangen. Außerdem können Vorgesetzte, starke Persönlichkeiten oder der Gruppendruck das Denken der Gruppe dominieren und ungewöhnliche Denkansätze verhindern. Weniger durchsetzungsstarke Teilnehmer werden gehemmt und halten ihre Ideen zurück. Wirklich innovative Ideen werden auf diese Weise oft abgeschwächt oder versinken in einem Kompromiss.

Regeln brechen – aber richtig. Die zehn Gebote der Ideenfindung

„Es gibt keine schöpferische Tätigkeit ohne Ungehorsam.“

Jean Cocteau

Ob alleine oder in der Gruppe, die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie die folgenden zehn Grundregeln beachten:

Das Ziel muss klar und für alle verständlich formuliert sein.

Alle dürfen alles sagen, was ihnen in den Sinn kommt.

Jede Idee – und sei sie auch noch so verrückt – wird aufgeschrieben.

Kritik ist verboten!

Egal ob positiv oder negativ: Während der Ideenfindung wird keinerlei Wertung vorgenommen. Diese erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Ideen dürfen aufgegriffen und ausgebaut werden. Niemand hat das alleinige Urheberrecht an einer Idee.

Quantität vor Qualität.

Fehler sind erlaubt, ja wünschenswert.

Wenn der Ideenfluss ins Stocken gerät: trotzdem dranbleiben! Die besten Einfälle kommen meist erst in einer zweiten Phase.

Tempo, Tempo, Tempo!

Wenn keine Zeit zu rationalem Denken zur Verfügung steht, können Ideen freier und spontaner hervorsprudeln. Der innere Kritiker gibt auf und lässt auch ungewöhnliche oder verrückte Ideen zu. Wie sich schnelles Denken zudem positiv auf Ihre Stimmung auswirkt, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Doch Vorsicht: Druck und Stress können rasch zur Kreativitätsbremse werden. Zeitdruck darf immer nur ohne Erfolgsdruck ausgeübt werden.

Auf die Plätze, fertig, los: Geistige Beweglichkeit macht glücklich!

„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“

Francis Picabia

Emily Pronin und Elana Jacobs von der Princeton University in New Jersey (USA) stellten sich die Frage, inwiefern sich die Art unseres Denkens – unabhängig von den Inhalten – auf unsere Stimmung auswirkt. Schwerpunkt ihrer Untersuchungen war die geistige Beweglichkeit, die sie aus den Komponenten Gedanken-Geschwindigkeit (Anzahl der Gedanken pro Zeiteinheit) und Gedanken-Variabilität (Unterschiedlichkeit der Gedanken) zusammensetzten. Aus mehreren Experimenten mit Studentinnen und Studenten der Universität zogen die Psychologinnen folgende Schlüsse:

Geschwindigkeit:

Schnelles Denken wirkt sich positiv auf die Stimmung aus. Langsames Denken, also wenige Gedanken pro Zeiteinheit, hat keine positive Auswirkung.

Variabilität:

Unterschiedliche Gedanken führen ebenso zu besserer Stimmung, wohingegen wiederkehrende Gedankenschleifen sich negativ auf unsere Gemütslage auswirken.

Kombination:

Schnelles Denken unterschiedlicher Gedanken führt zur Hochstimmung, langsames, repetitives Denken zu Gedrücktheit und Depression.

Inhaltliche Unabhängigkeit:

Die Auswirkungen von Gedanken-Geschwindigkeit und -Variabilität sind unabhängig vom spezifischen Inhalt der Gedanken. Auch bei neutralen oder gar negativen Gedankenthemen bleibt die positive Wirkung erhalten.

Egal, was Sie jetzt denken: Denken Sie etwas anderes. Und zwar schnell!

Sollten Ihre Ideen dann auch noch besser sein, als Sie es selbst erwartet haben, haben Sie überhaupt den Glücks-Joker gezogen. Denn ganz tief in unserem Gehirn, im sogenannten Mittelhirn, gibt es Neuronen, die immer dann, wenn ein Ereignis besser ist als erwartet, Dopamin freisetzen. Daraufhin werden Endorphine – körpereigene Opiate – produziert und im Frontalhirn ausgeschüttet. Das macht nicht nur jede Menge Spaß, es bewirkt auch, dass das Frontalhirn und der Arbeitsspeicher besser funktionieren: Wir werden wach und aufmerksam und können besser denken.

Raus aus der Komfortzone. So befreien Sie Ihr Denken aus der Box

„Die meisten leben in den Ruinen ihrer Gewohnheiten“

Jean Cocteau

Kreatives Handeln setzt eine Auseinandersetzung mit der Umwelt, aber auch mit der eigenen Person voraus. Kreative Menschen müssen ihr Wahrnehmungsvermögen trainieren und ihre Komfortzone Schritt für Schritt erweitern, um neue Erfahrungen zu machen und neue Eindrücke zu sammeln.

Hier sind einige Anregungen, die Ihrer Kreativität auf die Sprünge helfen:

Versuchen Sie, jeden Tag über irgendetwas erstaunt zu sein.

Versuchen Sie, mindestens einen Menschen pro Tag in Erstaunen zu versetzen, indem Sie etwas Unerwartetes sagen oder tun.

Durchbrechen Sie Ihre Routine: Nehmen Sie jeden Tag einen anderen Weg zur Arbeit, benutzen Sie andere Verkehrsmittel oder gehen Sie zu Fuß.

Tun Sie mindestens einmal pro Woche etwas, das Sie noch nie getan haben und / oder wovor Sie sich ein wenig fürchten.

Bestellen Sie sich etwas zu essen, das Sie nicht kennen.

Besuchen Sie als blutiger Anfänger einen Tangokurs für Fortgeschrittene.

Tragen Sie völlig unpassende Kleidung.

Lernen Sie etwas Neues! Eine Sprache, eine Sportart, ein Musikinstrument: Jede neue Fähigkeit oder Fertigkeit erweitert Ihr Repertoire.

Essen Sie einen Tag lang nur Dinge, die rot sind. Am nächsten Tag nur grüne Dinge, dann blaue, gelbe …

Tun Sie einen Tag lang nur Dinge, die mit

S

anfangen. Wenn nötig, taufen Sie Tätigkeiten um.

Lesen Sie Fachmagazine zu verschiedensten Themen, auch – oder gerade – wenn Sie nicht alles darin verstehen.

Egal was Sie denken – denken Sie einmal das Gegenteil.

Lesen Sie Biografien inspirierender Personen.

Besuchen Sie Ausstellungen und Museen.

Legen Sie Ihre Lieblingsmusik auf und tanzen Sie, bis Sie müde werden!

Sprechen Sie eine Ihnen unbekannte Person an und fragen Sie sie zu einem aktuellen Thema, das Sie beschäftigt.

Gehen Sie spazieren und sammeln Sie kuriose Fundstücke für ein

Privatmuseum der Seltsamkeiten.

Tragen Sie einen Tag lang eine Perücke und beobachten Sie die Reaktionen Ihrer Umgebung.

Besuchen Sie eine fremde Stadt und verlaufen Sie sich absichtlich.

Legen Sie sich ein neues, außergewöhnliches Hobby zu.

Nehmen Sie Dinge wörtlich. Sie werden sich wundern, wie viel Spaß man damit haben kann.

Versuchen Sie, eine Woche lang auf das Wort

„aber“

zu verzichten. Ersetzen Sie es durch

„und“

.

Machen Sie einen Besuch auf einem Spielplatz und beobachten Sie die Kinder.

Hören Sie jeden Tag einen anderen Radiosender.

Wechseln Sie Ihr Stammlokal.

Notieren Sie alle Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse, die Sie bei diesen kleinen Abenteuern haben.

 Übung

Gewohnheiten ändern

Erstellen Sie eine Liste aller Dinge, die Sie gewohnheitsmäßig erledigen, und ändern Sie diese Gewohnheiten für einen Tag, eine Woche oder einen Monat.

   alte Gewohnheit   

   geändertes Verhalten   

Mit Listen hat übrigens auch das nächste Kapitel zu tun. Sehen Sie selbst!

1. Ideen sammeln

„Den echten Sammler erkennt man nicht an dem, was er hat, sondern an dem, worüber er sich freuen würde.“

Marc Chagall

Abziehbilder, alte Aktien, Autogramme, Abenteuer, Antiquitäten, Bauernmöbel, Briefmarken, Bilder, Bierdeckel, Bücher, Beeren, Comics, Chinalack-Dosen, CDs, Daten, Damenwäsche, Eisenbahnmodelle, Edelsteine, Einmachgläser, Etiketten, Einkaufszettel, Figuren aus Kristall, Fotos, Feuerzeuge, Fahnen, Gläser, Grafiken, Gedichte, Gold, Gerümpel, Hotelservietten, Halstücher, Insekten, Informationen, Jagdtrophäen, Jägermeister-Fläschchen, Kräuter, Kristalle, Katzenfotos, Lego-Steine, Lesezeichen, Lampenschirme, Mineralien, Münzen, Modellautos, Noten, Notizen, Nagellackfläschchen, Ostereier, Oblaten, Obstschalen, Porzellan, Pointen, Perlen, Pfeifen, Pfeifenputzer, Quietsche-Entchen, Radierungen, Radkappen, Rekorde, Streichholzschachteln, Schmetterlinge, Schuhe, Steine, Schallplatten, Telefone, Treuemarken, Trockenblumen, UFO-Sichtungen, Überraschungsei-Spielzeuge, Uhren, Urzeitkrebse, Vögel, Vorrat, Verse, Vasen, Videos, Wolle, Waffen, Witze, Wissen, Xylophone, Yps-Hefte und -Gimmicks, Zitate, Zeitungen und Zeitschriften.

Es gibt unzählige Dinge, die gesammelt werden. Als Erbe aus der Frühzeit des Menschen liegt uns das Sammeln im Blut. In diesem Arbeitsbuch sammeln wir Ideen. Um Sie in Schwung zu bringen, gibt es davor noch ein paar Aufwärmübungen.

Inhalt von Kapitel 1

Wecken Sie Ihre Sammelleidenschaft mit den Informationen, Übungen und Werkzeugen dieses Kapitels:

Information

Am Anfang steht das Ziel: Sechs Schritte zu neuen Ideen

Sei spontan! Ideen locker aus dem Handgelenk

Aufwärmübungen

Tempo 30

Acht alberne Affen

Werkzeuge

Merk-Sätze

ABC-Listen

Am Anfang steht das Ziel: Sechs Schritte zu neuen Ideen

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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