BRD Noir - Frank Witzel - E-Book

BRD Noir E-Book

Frank Witzel

4,3

Beschreibung

Nachdem Frank Witzel und Philipp Felsch im Frühjahr 2015 die wohl originellsten und aufsehenerregendsten Auseinandersetzungen mit der westdeutschen Vergangenheit seit Langem veröffentlichten, blicken sie nun noch einmal gemeinsam auf die alte BRD und das Aroma der Epoche zwischen Nachkriegszeit und Wende. Dabei fällt auf, dass die alte Bundesrepublik angesichts aktueller globaler Unsicherheit und Identitätskrisen mehr und mehr romantisiert und idealisiert wird, es wächst die Sehnsucht nach dem scheinbar heimeligen Rheinischen Kapitalismus und dem Biedermeier von Helmut Schmidt und "Wetten Dass?". In ihrer aus ihren Büchern gespeisten Rückschau erinnern Witzel und Felsch an die untergründige Gewalt und die Düsternis der alten BRD , die ihr ideales Aushängeschild eher in Eduard Zimmermann als in Frank Elstner fand.

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Philipp Felsch, Frank Witzel

BRD Noir

Fröhliche Wissenschaft 087

Inhalt

Philipp Felsch

Die schwarze Romantik der Bundesrepublik

Philipp Felsch/Frank Witzel

BRD Noir

1.

Provinz

2.

Narrative der Bundesrepublik

3.

Mörder und Entführer

4.

Die Eltern

5.

Minima Moralia

6.

Terror der Theorie

7.

RAF I

8.

Der ästhetische Rest der Aufklärung

9.

Banalität des Bösen

10.

Tatort

11.

Sexualität und Wahnsinn

12.

Heimlich lesen, heimlich fernsehen

13.

No Future

14.

RAF II

15.

Evangelisch versus katholisch

16.

Mick Jagger war ein Beatle

17.

Das Elend des Kapitalismus

Frank Witzel

BRD Chamois

Dank

Literatur

Philipp Felsch

Die schwarze Romantik der Bundesrepublik

»Novembers in Germany remind you of thesadness and despair of a fallen woman.«Robert O’Connor, Buffalo Soldiers

Die alte Bundesrepublik? Das war doch das Land, in dem die Achtundsechziger mehr Demokratie wagen wollten, bevor ihren Kindern beim Playmobilspielen der Glaube an eine bessere Zukunft verloren ging. Vollbeschäftigung und Voltigieren, soziale Marktwirtschaft und Wetten, dass..?. Wenn es stimmt, dass sich jede Zeit in der Mythologie ihrer jüngeren Vergangenheit bespiegelt, dann reflektierte sich die Berliner in der Harmlosigkeit der Bonner Republik. Politisch unpolitisch und ästhetisch unergiebig: Wer von der neuen Hauptstadt aus die alten Bundesländer bereiste, wurde den Eindruck nicht los, in eine von der Geschichte abgehängte Provinz zu kommen. Im Gegensatz zu den östlichen Landesteilen hatten die Fußgängerzonen und sonstigen Bausünden der Siebziger- und Achtzigerjahre nicht einmal Ruinenromantik zu bieten, sondern waren einfach nur hässlich. »Ein gnadenloser Tritt in meine Eier«, wie Rainald Goetz anlässlich eines Besuchs in Marbach am Neckar im fernen 1983 schrieb. Selbst Ostdeutsche, sofern sie in den Westen fuhren, beschlich ein Gefühl fader Vertrautheit, nachdem die Euphorie der neu gewonnenen Freiheit verflogen war; die Produktpaletten waren ja dieselben geworden. Und verfassungsrechtlich wie volkswirtschaftlich befand man sich nach wie vor in diesem Staat. Das Monopol auf Nostalgie und Aufarbeitung, ja auf Historizität hatte nach der Wende die DDR inne, in der vieles anders und nicht alles schlechter als im wiedervereinigten Deutschland gewesen war.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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