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Britisch Kurzhaar Katzenerziehung - Ratgeber zur Erziehung einer Katze der Britisch Kurzhaar Rasse Ein Buch für Katzenbabys, Kitten und junge Katzen Katzenerziehung wird häufig ... ... als unnötig angesehen, ... als unmöglich bezeichnet und ... von den wenigsten Katzenhaltern angegangen. Doch was macht Katzenerziehung wirklich aus und wofür ist sie überhaupt gut? Und wie können Deine Britisch Kurzhaar Katze und Du auch völlig ohne Erfahrung davon profitieren? Das Wichtigste ist, erst einmal zu verstehen, wie eine Katze ihre Umwelt wahrnimmt, was für sie „normal" ist und wie Du das für Dich nutzen kannst. Darüber hinaus sind die Eigenheiten einer jeden Rasse entscheidend, wenn es um die spätere Erziehung geht. Deine Britisch Kurzhaar weist beispielsweise andere Charaktereigenschaften als eine Perser Katze auf und genau diese sind in der Katzenerziehung zu berücksichtigen. Dies ist der erste Teil der Britisch Kurzhaar Erziehungsbücher. Teil 2 für Deine ausgewachsene Britisch Kurzhaar findest Du unter dem Titel "Britisch Kurzhaar Katzenerziehung - Ratgeber zur Erziehung einer Katze der Britisch Kurzhaar Rasse". Die Autorin Susanne Herzog sagt selbst über ihr Buch: „Mir war es ein Bedürfnis, andere Katzenhaltern von dem Wissen, das ich mir über lange Jahre und auch durch viele Fehler hart erarbeitet habe, profitieren zu lassen. Ich liebe meine Katzen und weiß, wie wichtig es ist, die Katzenerziehung an die jeweilige Rasse anzupassen. Und genau aus diesem Impuls entstand dieses Buch. Mein Ziel ist es, dass jeder Anfänger durch mein Buch seine Britisch Kurzhaar Katze nicht nur besser versteht, sondern auch genau weiß, wie er sie Schritt für Schritt erzieht, damit eine enge, positive und vertrauensvolle Mensch-Katzen-Beziehung entsteht." Sei gespannt auf viele Hintergründe, Erfahrungsberichte, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Geheimtipps, die sich maßgeschneidert auf Deine Britisch Kurzhaar beziehen. Sichere Dir noch heute dieses Buch und erfahre... ... wie Deine Britisch Kurzhaar ihre Welt wahrnimmt ... und wie Du sie darauf aufbauend am besten erziehst. Deine Britisch Kurzhaar wird es Dir danken... ... daher ist mein Tipp: Greife schnell zu!
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Seitenzahl: 178
Veröffentlichungsjahr: 2021
Britisch Kurzhaar Katzenerziehung
Ratgeber zur Erziehung einer Katze der Britisch Kurzhaar Rasse
Ein Buch für Katzenbabys, Kitten und junge Katzen
©2020, Susanne Herzog
Expertengruppe Verlag
Die Inhalte dieses Buches wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Der Inhalt des Buches repräsentiert die persönliche Erfahrung und Meinung der Autorin. Es wird keine juristische Verantwortung oder Haftung für Schäden übernommen, die durch kontraproduktive Ausübung oder durch Fehler des Lesers entstehen. Es kann auch keine Garantie auf Erfolg übernommen werden. Die Autorin übernimmt daher keine Verantwortung für das Nicht-Gelingen der im Buch beschriebenen Methoden.
Sämtliche hier dargestellten Inhalte dienen somit ausschließlich der neutralen Information. Sie stellen keinerlei Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten Methoden dar. Dieses Buch erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch kann die Aktualität und Richtigkeit der hier dargebotenen Informationen garantiert werden. Dieses Buch ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung und Betreuung durch einen Tierarzt. Die Autorin und die Herausgeber übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben.
Britisch Kurzhaar Katzenerziehung
Ratgeber zur Erziehung einer Katze der Britisch Kurzhaar Rasse
Ein Buch für Katzenbabys, Kitten und junge Katzen
Expertengruppe Verlag
Inhaltsverzeichnis
Über die Autorin
Vorwort
Was Du über Deine Britisch Kurzhaar wissen musst
Grundpfeiler der Katzenerziehung
Katzenerziehung – Ein Ding der Unmöglichkeit?
Die innere Raubkatze
Die Zauberformel
Die größten Irrtümer
Die Grundbedürfnisse Deines Kittens
Bevor das Katzenjunge kommt
Die Beziehungsperson
Die Privilegien
Der Zeitfaktor
Die Wohnung
Die ersten Wochen
So gewöhnst Du es ein
So baust Du eine Beziehung auf
So lobst und schimpfst Du es richtig
So trainierst Du das Alleine sein
So verstehst Du die Katzensprache
Exkurs: Warum sich Katzen nicht gerne streicheln lassen
Die wichtigsten Erziehungsschritte
Den eigenen Namen lernen
Auf Zuruf kommen
Richtiges Fressen
Stubenreinheit
Eine Transportbox nutzen
Vermeidung unerwünschten Verhaltens
Beißen und Kratzen
Pausenloses Nerven
Zerstörungswut
Pipi-Kaka-Problem
Angst vor Allem und Jedem
Allgemeine Tipps
Checklisten für den Start
Vorabüberlegungen
Katzenkauf
Formalitäten
Einkaufsliste
Katzensichere Umgebung
Fazit
Platz für Deine Notizen
Buchempfehlung für Dich
Hat Dir mein Buch gefallen?
Quellenangaben
Impressum
S
usanne Herzog ist ein echter Tierfreund – wobei es ihr Katzen ganz besonders angetan haben, was nicht verwundert, ist sie doch in einem Katzenhaushalt aufgewachsen.
Schon in ihrer frühen Jugend baute sie ihre Liebe für Tiere aus, indem sie regelmäßig in einem Tierheim aushalf. Dort kam sie auch zum ersten Mal mit der Schattenseite der Tierhaltung – mit verwahrlosten, traumatisierten und kaum sozialisierten Tieren – in Verbindung. Ihre Leidenschaft wurde geweckt und sie begann zu analysieren, wie es dazu kam. Doch noch viel wichtiger, als die Gründe zu erforschen, war es für sie, herauszufinden, wie die meisten Probleme von Beginn an vermieden werden konnten. Darauf aufbauend entwickelte sie Methoden, wie sie Tieren mit akutem Problemverhalten wieder zu einem besseren und normaleren Leben verhelfen konnte.
Um mit ihrem Wissen nicht nur den Katzen im Tierheim, in dem sie auch heute noch ehrenamtlich tätig ist, ein besseres Leben zu verschaffen, gibt Susanne Herzog mehrmals jährlich Seminare für gestresste Katzenhalter. Aus ihrer Erfahrung und dem Feedback der Teilnehmer entstand schließlich die Idee, ihr umfangreiches und praxistaugliches Wissen einem größeren Personenkreis als Buch verfügbar zu machen.
Ihr Ziel ist es, Katzenbesitzern dabei zu helfen, schon von Beginn an die richtigen Weichen für ein glückliches und bereicherndes Zusammenleben zwischen Mensch und Katze zu stellen. Sie möchte verhindern, dass kleine Fehler zu Beginn zu großen Problemen werden, die später dazu führen, dass Katzen in einem Tierheim abgegeben werden.
Nach langer Recherche-, Schreib- und Korrekturarbeit kam schlussendlich dieser Ratgeber dabei heraus. Neben allgemeingültigen Anleitungen zur Katzenerziehung wird hier besonders auf die Bedürfnisse von Britisch Kurzhaarkatzen eingegangen. Er soll jedem angehenden Britisch Kurzhaar Besitzer einen Leitfaden an die Hand geben, um schon im ersten Anlauf in der nicht ganz einfachen Erziehung alles richtig zu machen. Jede Katze ist es wert, schon im ersten Anlauf alles richtig zu machen und die Fehler zu vermeiden, die so vielen uninformierten Katzenhaltern unbewusst von Beginn an unterlaufen. Susanne Herzog hat über Jahre gesehen, wozu diese Fehler in Tierheimen führen und genau das soll den Lesern dieses Buches erspart bleiben.
Wer sich an die Tipps und Hinweise in diesem Ratgeber hält, der kann sich sicher sein, dass er viele Jahre lang Freude an einem außergewöhnlich tollen Begleiter haben wird.
H
erzlichen Glückwunsch, Du hast die hervorragende Entscheidung getroffen, eine Britisch Kurzhaar in Deinem Leben willkommen zu heißen. Und darüber hinaus hast Du beschlossen, diesen Ratgeber zu kaufen. Damit hast Du gleich zwei gute Entscheidungen getroffen.
Ein Katzenjunges ist ein kleines Energiebündel. Mit seiner Tollpatschigkeit, seinem flauschigen Fell und seinem endlosen Vertrauen in Dich – seinen Besitzer oder seine Besitzerin – erobert es alle Herzen im Sturm. Deine kleine Britisch Kurzhaar wird Deinen Alltag erfüllen und schon bald wirst Du Dir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen können.
Bevor Du die nächsten Seiten liest, solltest Du wissen, was Dich in diesem Buch erwartet. Dieser Ratgeber wird Deinen kleinen Liebling nicht über Nacht in eine wohlerzogene Katze verwandeln. Dieser Ratgeber zeigt Dir keine Abkürzung zum Erfolg auf. Und das Wichtigste: Das Lesen allein wird nichts verändern. Der Erfolg dieses Ratgebers hängt ganz allein von Dir ab!
Dieser Ratgeber gibt Dir alle Mittel an die Hand, damit Du nicht nur einen Freund fürs Leben findest, sondern eine angstfreie, glückliche, selbstbewusste und gut erzogene Britisch Kurzhaar großziehst. Dieses Buch basiert auf sanfter Erziehung, aber auch auf festen Regeln und jeder Menge Geduld und Wiederholung. Es wird nicht immer leicht sein, konsequent zu bleiben. Besonders dann nicht, wenn Dich die großen, süßen Katzenaugen bittend anschauen. Doch ich kann Dir garantieren, dass es sich langfristig lohnen wird. Nicht nur Du wirst davon profitieren, sondern Deine Britisch Kurzhaar noch viel mehr, denn sie wird durch die in diesem Buch beschriebenen Erziehungsmethoden ein deutlich erfüllteres, sichereres und freieres Leben führen können.
Bist Du bereit, nicht nur die ersten Wochen, sondern ihr ganzes Leben viel Zeit und vor allem Liebe in Deine Britisch Kurzhaar zu investieren?
Dann hast Du die richtige Entscheidung getroffen und kannst jetzt die nächsten Seiten lesen!
Ich wünsche Dir viel Erfolg und von Herzen alles Gute für euch zwei.
D
- Kapitel 1 -
D
ie Britisch Kurzhaar ist eine ganz besondere Katzenrasse, die sich deutlich von vielen anderen unterscheidet. In der Katzenerziehung gibt es viele Elemente, die für alle Rassen gleichermaßen gültig sind. Allerdings hat jede Rasse besondere Merkmale und Charakterzüge, die sie einzigartig machen. Und genau diese Eigenschaften sind in der Katzenerziehung wichtig.
Manche Erziehungselemente sind bei Deiner Britisch Kurzhaar deutlich wichtiger, schwieriger oder leichter als beispielsweise bei einer Abessinier und genau hierauf werde ich Dich auf den nachfolgenden Seiten immer wieder hinweisen. Häufig ähneln sich die Erziehungsmethoden für alle Rassen, aber Du erhältst immer nochmal Hinweise von mir, wenn Du bei der Rasse der Britisch Kurzhaar etwas Besonderes beachten musst. Doch jetzt ist es erst einmal wichtig, dass Du Deine Britisch Kurzhaar und ihre Eigenheiten genau kennenlernst.
Bei dieser Rasse handelt es sich um eine der beliebtesten in Deutschland und ganz Europa. Sie ist überaus unkompliziert, freundlich und ruhig – was sie zur perfekten Hauskatze macht. Dazu kommt noch ihr plüschiges Äußeres, dass fast schon an einen Teddybären erinnert.
Sie ist mittelgroß bis groß und ist vom Körperbau her gedrungen und muskulös. Der Schwanz ist kurz und die Pfoten kräftig, ebenso wie der Hals. Kater werden bis zu 8 kg schwer und können eine Schulterhöhe von bis zu 50 cm erreichen. Das plüschige Fell ist sehr dicht, fein und mit guter Unterwolle. Die Textur ist griffig und es sollte nie eng anliegen. Der Züchter-Dachverband FIFe erkennt mittlerweile auch fast alle Fellfarben an – das sind mittlerweile über 300 ein- und mehrfarbige Varianten. Typische Vollfarben sind Schwarz, Weiß, Blau, Creme, Rot, Chocolate, Fawn, Lilac und Cinnamon. Tabbyzeichnungen wie gefleckt, getigert und klassisch sind ebenfalls gängig wie point und zweifarbig. Die Augen dürfen laut Standard orange, blau, gelb, grün und kupfern sein. Besonders beliebt bei Züchtern und Haltern ist dabei die Kombination aus blauem Fell und leuchtend gelben Augen, die auch als British Blue Bekanntheit für ihre ästhetische und eindrucksvolle Erscheinung erreicht hat.
Angeblich weist die Britisch Kurzhaar abhängig von ihrer Fellfarbe unterschiedliche Charakterzüge auf. Der cremefarbenen wird nachgesagt, überaus verschmust zu sein, die zweifarbigen sind temperamentvoll, die blauen eher distanziert und die roten dafür umso anhänglicher. Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob ich das mit meinen bisherigen Erfahrungen so bestätigen kann. Allen gemein ist jedoch ihr freundliches und gemütliches Wesen. Außerdem ist sie sehr anpassungsfähig und lebt sich in jeden Haushalt ein – das gilt auch, wenn diesem Kinder oder andere Tiere angehören, solange diese gut sozialisiert sind.
Ihre Menschenfreundlichkeit zeichnet sie ebenso aus, wie ihre Ausgeglichenheit. Da sie nicht so akrobatisch und wild ist wie andere Rassen, wird sie häufig als ideale Wohnungskatze bezeichnet. Es stimmt, dass sie wenig Ansprüche an ihre Haltung stellt und sie daher auch komplett als Wohnungskatze gehalten werden kann – wobei die Wohnung aufgrund ihrer Größe nicht zu klein sein sollte. Einem Garten ist sie allerdings niemals abgeneigt, da sie es genießt, die Natur zu beobachten und auch das ein oder andere Jagdabenteuer lehnt sie nicht ab. Sie muss allerdings kein Freigänger sein, um ein zufriedenes und ausgeglichenes Katzenleben zu führen und ihr Drang danach ist auch nicht so stark ausgeprägt wie bei anderen Rassen. Viel wichtiger als Zugang zur Außenwelt ist für Deine Britisch Kurzhaar die Nähe, die gemeinsame Zeit und der liebevolle Umgang mit Dir und allen anderen Menschen und Tieren im Haushalt. Für sie ist es wichtig, am Familienleben teilzunehmen und in Aktivitäten integriert zu sein. Ob das drinnen oder draußen stattfindet, ist für Deine Britisch Kurzhaar vollkommen zweitrangig. Bei reiner Wohnungshaltung ist es jedoch wichtig, ihr ausreichend Beschäftigung und Abwechslung zu bieten.
Da sie zur schmusigen Gemütlichkeit neigt, kann es sein, dass Du sie schon mal aktiv zum Spielen einladen musst, damit sie sich genügend bewegt und nicht zu einer runden Couchpotato wird, denn auch ruhige Katzenrassen sind in ihrem Inneren noch Jäger. Dennoch lieben sie ausgiebige Streicheleinheiten und fordern diese auch aktiv ein, wenn sie glauben, zu wenig angeboten zu bekommen. Bei Besuch in den eigenen vier Wänden sind sie zunächst meist etwas zurückhaltend und beobachten am liebsten alles aus einer erhöhten Position, bevor sie vorsichtig Kontakt aufnehmen und meist auch schnell Körperkontakt suchen.
Abschließend gibt es bei der Britisch Kurzhaar noch zwei Besonderheiten, die eher selten bei Katzen zu finden sind: Zum einen sind sie kaum wasserscheu und genießen zumeist das Planschen in einem Becken oder Teich. Zum anderen sind sie für Katzen recht stresstolerant und behalten meist auch in aufgeregten Situationen ihre Ruhe.
Solltest Du Deine Britisch Kurzhaar noch nicht ausgesucht haben, sondern noch mit dem Gedanken spielen, Dir eine zu kaufen, gebe ich Dir abschließend noch folgenden Tipp: Beziehe sie unbedingt von einem seriösen Züchter und informiere Dich genau über diesen und die Elterntiere. Deine Britisch Kurzhaar wird durchschnittlich 15 Jahre alt und da ist es wichtig, dass sie gesundheitlich und von ihrer sozialen Prägung her gut aufgestellt ist und nicht wegen Überzüchtung schon von Geburt an ein schwieriges Leben haben wird. Schau Dir auch genau an, wie der Züchter seine eigenen Katzen behandelt und ob dies mit den Methoden, die Du in diesem Buch erlernen wirst, übereinstimmt. Eine in der frühen Jugend traumatisierte Katze verlangt ein enormes Erziehungsprogramm und das überfordert die meisten Katzenbesitzer. Ein seriöser Züchter sollte Dir auch immer den Stammbaum zeigen können. Hier darf kein Ahne zweimal vorkommen, um Inzuchtprobleme von Beginn an zu vermeiden.
Schaue Dir sowohl die Katzenjungen, als auch den Züchter und die Elterntiere ganz genau vor dem Kauf an, damit Deinem glücklichen Leben zusammen mit Deiner Britisch Kurzhaar nicht schon von Anfang an Steine in den Weg gelegt werden.
Natürlich kannst Du Deine Britisch Kurzhaar auch jederzeit aus dem Tierheim adoptieren – insbesondere, weil dort im Vergleich zu anderen Rassekatzen relativ viele Britisch Kurzhaar zu finden sind. Diese Option wäre nicht nur sehr nobel und vorbildlich, sondern Du würdest der Katze gleichzeitig auch die Chance auf ein gutes, erfülltes und glückliches Leben geben. Allerdings ist nicht jeder bereit oder in der Lage, eine Tierheimkatze aufzunehmen, denn diese Katzen kommen selten ohne Vorbelastungen ins Heim. Diese können einmal gesundheitlicher Natur sein, was Dich eventuell ein ganzes Katzenleben lang finanziell belasten wird, oder die kleinen Samtpfoten haben traumatische Erlebnisse hinter sich und sind deshalb vielleicht sogar verhaltensauffällig und schwer vermittelbar.
Beides muss nicht zwingend zutreffen, aber die Möglichkeit ist bei einer Tierheimkatze deutlich höher, als bei einer Katze von einem seriösen Züchter. Darüber solltest Du Dir im Klaren sein und alle Risiken und eventuelle Vorbelastungen detailliert im Tierheim ansprechen. Wenn Du Dich dieser Herausforderung gewachsen fühlst, ist es großartig, dass Du einer Tierheimkatze ein neues Zuhause schenkst! Für die Erziehung Deiner Britisch Kurzhaar bedeutet das wahrscheinlich, dass Du nochmal geduldiger sein musst und bei vielen Dingen ein paar mehr Wiederholungen einplanen kannst, um alte Erlebnisse und Verhaltensmuster zu überschreiben. Aber mit der richtigen Einstellung und dem festen Willen wird Dir auch das gelingen, davon bin ich überzeugt.
Für den schnellen Überblick findest Du auf den nachfolgenden Seiten noch einen Steckbrief zur Rasse der Britisch Kurzhaar. Eine Checkliste, was beim Kauf alles zu beachten ist, findest Du außerdem im Kapitel „Checklisten für den Start“.
Steckbrief Britisch Kurzhaar
Bild
Herkunft
Großbritannien
Größe
Mittelgroß bis groß
Schulterhöhe: Bis 50 cm
Ist frühestens mit 2 Jahren ausgewachsen
Gewicht
Katze: 3,5 – 6 kg
Kater: 6 – 8 kg
Körperbau
Der Körper ist muskulös, aber von gedrungener Statur mit langen Beinen
Kopfform
Der Kopf ist groß und rund mit einem ausgeprägten Kinn.
Augen
Die Augen sind meist golden, bei Points aber auch aber auch blau und bei silberfarbenen Exemplaren gerne grün.
Fell und Farbe
Das Fell ist kurz, dicht und kann als plüschig bezeichnet werden. Die Textur ist sehr fein und es verfügt über eine gute Unterwolle. Mittlerweile sind mehr als 300 Farbnuancen bei der FIFe anerkannt.
Fellpflege
Das Fell ist sehr pflegeleicht. Allerdings haart sie recht stark, weswegen sie regelmäßig gekämmt werden muss.
Charakter
Ihr Charakter ist sanft, ruhig und sie ist überaus anpassungsfähig.
Besonderheiten
Sie ist alles andere als wasserscheu. Leider neigt sie häufig zu Übergewicht.
- Kapitel 2 -
Ü
ber Katzenerziehung gibt es zahlreiche Bücher und noch viel mehr Meinungen. Fast jeder Katzenbesitzer macht es anders und Du hast von Deinen Freunden und Verwandten, die selbst Katzen halten, bestimmt schon viele Tipps erhalten. Da ist es nicht ungewöhnlich, wenn Du Dir selbst schon einmal die Frage gestellt hast, ob Du diese ganze Erziehungssache wirklich so ernst nehmen musst. Gerade bei Katzen wird die Erziehung im Gegensatz zum Hund häufig nicht als allzu wichtig eingestuft. Was soll bei den kleinen Samtpfoten schon groß passieren, wenn sie nicht so perfekt gehorchen wie beispielsweise Lassie?
Doch die Antwort auf die Frage lautet ganz klar: „JA“! Auch bei Katzen ist die Erziehung unglaublich wichtig.
An dieser Stelle betone ich immer gerne, dass es mir nicht darum geht, dass Deine kleine Britisch Kurzhaar von Dir lernt, Männchen zu machen und sich auf Dein Signal hin dreimal im Kreis dreht. Darum geht es mir nicht im Entferntesten und das wird auch nicht der Inhalt dieses Buches sein.
Lasse es mich so erklären: Du lebst wahrscheinlich nicht als Einsiedler irgendwo abgeschieden in den kanadischen Weiten. Du wohnst eher in einem normalen Dorf oder einer normalen Stadt und führst ein normales Leben, wodurch die Freiräume Deiner Katze automatisch eingeschränkt werden. Dazu kommen die vielseitigen Ablenkungen, die Deiner Katze in der heutigen Welt geboten werden und die Tatsache, dass auch mal „Fremde“ Deine Wohnung betreten, Du nicht 24 Stunden am Tag zu Hause bist, Du ein friedvolles und ausgeglichenes Zusammenleben bevorzugst und wahrscheinlich auch einen gewissen Anspruch an Ordnung und Sauberkeit in Deiner Wohnung stellst.
Ich nehme auch einfach an, dass es Dir lieber ist, wenn Deine Katze das Katzenklo anstelle des Blumenkübels benutzt, wenn sie nachts nicht die halbe Wohnung auf den Kopf stellt und sich nicht regelmäßig an Deiner Couch die Krallen schärft. Noch dazu ist es angenehm, wenn Du freistehendes Essen nicht wie ein Polizist bewachen musst und wenn Du weißt, dass Besuch für Deine Britisch Kurzhaar keine außerordentliche Belastung und unerträglichen Stress darstellt.
Um Dir und Deiner Katze ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen, in dem ihr beide alle möglichen Freiräume genießt, ist es wichtig, dass sie von Dir lernt, mit der modernen Welt zurechtzukommen. Sie darf keine Angst vor Lärm (wie beispielsweise dem Staubsauger oder der Müllabfuhr), Menschen (ob Besuch oder vielleicht einem Handwerker) oder Neuem (wie einem Teppich) haben. Sie darf nicht aggressiv reagieren und muss sich vollkommen auf Dich verlassen können.
Hat sie von Dir eine gute Erziehung erhalten, wird sich euer beider Leben deutlich angenehmer und entspannter gestalten. Deine Katze wird weniger gestresst sein und erfährt dadurch spürbar mehr Freiheiten. Beispielsweise wird sich Deine Britisch Kurzhaar in der Wohnung – aber auch außerhalb Deiner vier Wände – deutlich freier bewegen können. Und Du wirst Dein Haus mit einem guten Gefühl verlassen können, ohne in der Angst zu leben, was sie dieses Mal wieder zerstören wird oder wohin sie dieses Mal pinkelt. Viele Katzenhalter unterschätzen leider den Nutzen, den eine gute Erziehung mit sich bringt und kommen daher nie in den Genuss, zu spüren, wie innig, vertrauensvoll und erfüllend ein Zusammenleben mit einer Katze wirklich sein kann.
Damit Du nicht zu diesem traurigen Personenkreis gehören wirst, erfährst Du auf den nachfolgenden Seiten alles notwendige, um euer zukünftiges gemeinsames Leben so erfüllend wie möglich zu gestalten.
D
a Du meinen Ratgeber erworben hast, scheinst Du ernsthaft mit dem Gedanken zu spielen, Dein Katzenjunges erziehen zu wollen. Wenn Du über diesen – wohl angemerkt sehr vernünftigen – Gedanken mit Deinen Mitmenschen sprichst, werden wohl die meisten erstaunt erwidern, dass Katzen im Gegensatz zu Hunden nicht zu erziehen sind.
Natürlich liegen diese Menschen nicht gänzlich falsch. Den meisten Katzen fehlt im Vergleich zu vielen Hunderassen der so genannte „will to please“ – der Wunsch, seinem Halter zu gefallen. Außerdem schätzen viele an Katzen gerade ihr Selbstbewusstsein, ihre Willensstärke und „ihren eigenen Kopf“. Diese Eigenschaften soll Deine Katze auch nicht verlieren, ganz im Gegenteil, aber sie soll lernen, dass es bei Dir im Haushalt Regeln gibt, an die auch sie sich zu halten hat.
Den Vorwurf, dass dies keine artgerechte Haltung darstellt, kannst Du getrost an Dir abperlen lassen. Jeder, der sich intensiver mit Katzen beschäftig, erkennt sehr schnell, dass auch Katzen untereinander für ein erfolgreiches Zusammenleben Regeln aufstellen, die von allen beachtet werden. Selbst – oder wohl eher gerade auch – die Mutter macht ihren Kitten sehr schnell und deutlich klar, was bei ihr erlaubt ist und was nicht. Und auch untereinander lernen die Jungen sehr schnell, wann sie zu weit gegangen sind.
Die Ausrede, dass Katzenerziehung unmöglich oder sogar nicht artgerecht sein soll, hörst Du daher meist von Menschen, die vor dem Aufwand zurückschrecken. Denn natürlich sollte Dir von vorneherein klar sein, dass das Erziehen Deiner Britisch Kurzhaar einiges an Zeit, Arbeit und Energie beanspruchen wird. Aber all das wird sich lohnen. Genau genommen geht es bei der Katzenerziehung auch viel mehr darum, das Verhalten der Menschen zu ändern, wodurch sich das Katzenverhalten gleich mit ändert. Denn bei den meisten sogenannten „Problemkatzen“, die ich bisher kennengelernt habe, bestand ein Großteil des Problems im Verhalten der Menschen. Diese hatten – selbstverständlich unbewusst – dafür gesorgt, dass ihre Katze langsam aber sicher zum Problemfall wurde. Das möchte ich bei Dir unbedingt verhindern.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass Deine Katze in den meisten Fällen schnell lernt, was sie darf oder was sie nicht darf. Durch ihre Selbstständigkeit und ihren fehlenden „will to please“ macht es für sie jedoch nicht immer Sinn, Dir als ihrem Menschen permanent zu gehorchen – was viele Katzenhalter nahezu um den Verstand bringt. Durch positive Verstärkung, wie Du sie in diesem Ratgeber kennenlernst, kannst Du allerdings dafür sorgen, dass es sich für Deine Samtpfote beginnt zu lohnen und es somit auch in ihrem Interesse ist, auf Dich zu hören. Du wirst merken, dass sich der Prozentsatz der ignorierten Befehle immer mehr verringern wird, auch wenn er wahrscheinlich nie bei null ankommt.
Mache Dir aber bitte auch von Anfang an bewusst, dass Deine Katze manche Dinge einfach nicht lernt oder nicht lernen kann, weil es nicht in ihrer Natur liegt. Was genau meine ich damit? Deine Britisch Kurzhaar kratzt beispielsweise nicht an Deiner neuen Couch, um Dich zu ärgern, sondern sie tut es einzig und allein, um ihr Revier zu markieren und gleichzeitig ihre Krallen zu schärfen. Ihr ist einfach nicht bewusst, dass Kratzer in der neuen Couch für Dich ärgerlich sind. Auch tobt sie nachts nicht durch die ganze Wohnung, um Dich bewusst von Deinem wohlverdienten Schlaf abzuhalten, sondern sie kommt dabei einfach ihrer natürlichen Veranlagung nach.
Die gerade genannten Beispiele wirst Du Deiner Katze mit keiner Erziehungsmethode der Welt jemals gänzlich abgewöhnt bekommen, denn das wäre gegen ihre Natur. Und das sollte auch nicht das Ziel von Katzenerziehung sein. Wir wollen die Katze schließlich nicht in ihrer Art und Weise grundlegend ändern, sondern das Zusammenleben verbessern und vereinfachen. Was daher das richtige Ziel für Dich sein sollte, ist, das unerwünschte Verhalten nicht gänzlich abzuschaffen, sondern es in Bahnen zu lenken, die für Dich als Besitzer akzeptabel sind.