Business-Rhetorik to go - Tatjana Lackner - E-Book

Business-Rhetorik to go E-Book

Tatjana Lackner

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Beschreibung

In den Medien und in der Wirtschaft sind Menschen gefragt, die reden können. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung verändern sich die Anforderungen an unser Sprechen 4.0. Tatjana Lackner ist eine charismatische Rednerin. Wer sie live erlebt, ist von ihren Auftritten begeistert. Mit hohem Tempo, südamerikanischem Temperament, präziser Sprache und entwaffnender Offenheit fordert sie ihr Gegenüber – auch gedanklich. Als Leser profitieren Sie von den wertvollen Coachingtipps der „Trainerin des Jahres“ am Ende jedes Kapitels. Wer gut reden kann, verdient mehr Geld! In 33 Kapitel erfahren Sie, welche modernen Kommunikationstools Sie für Ihre Business-Rhetorik brauchen. Dieses Buch passt aus gutem Grund in jede Anzugtasche oder Clutch: Nehmen Sie Ihr Self-Marketing damit selbst in die Hand!

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Impressum

ISBN 978-3-85402-364-7

Auch als e-Pub verfügbar

ISBN 978-3-85402-363-0

1. Auflage 2018

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck oder Vervielfältigung, Aufnahme auf oder in sonstige Medien oder Datenträger, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, sind nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Austrian Standards plus GmbH gestattet.

Alle Angaben in diesem Fachbuch erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr und eine Haftung der Autorin oder des Verlages ist ausgeschlossen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in vorliegendem Werk die Sprachform des generischen Maskulinums angewendet. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.

© Austrian Standards plus GmbH, Wien ٢٠١٨

Die Austrian Standards plus GmbH ist ein Unternehmen von Austrian Standards International.

AUSTRIAN STANDARDS PLUS GMBH

1020 Wien, Heinestraße 38

T +43 1 213 00-300

F +43 1 213 00-355

E [email protected]

www.austrian-standards.at/fachliteratur

LEKTORAT UND PROJEKTBETREUUNG

Gertraud Reznicek

GESTALTUNG

Martin Aschauer

DRUCK

Prime Rate Kft., H-1044 Budapest

Inhalt

VORWORT

MODULIERE!

SPR„ICH“!

FORMULIERE!

ENTDECKE!

FORDERE!

PRÜFE!

WIRKE!

ANALYSIERE!

STRUKTURIERE!

PRÄSENTIERE!

ANTWORTE!

INFORMIERE DICH!

PRÄZISIERE!

PROFITIERE!

SUBSUMIERE!

RECHERCHIERE!

ORIENTIERE DICH!

VERKNÜPFE!

PARAPHRASIERE!

KOOPERIERE!

SCHÜTZE DICH!

FRAGE!

KONTERE!

ERGÄNZE!

KREIERE!

AKZENTUIERE!

VISUALISIERE!

BEOBACHTE!

BEURTEILE!

HÜTE DICH!

VERFEINERE DICH!

MOTIVIERE!

VERKAUFE!

AUSBLICK

DIE AUTORIN IM INTERVIEW

LITERATUR­VERZEICHNIS

VORWORT

Die digitale Revolution hält Chancen und Risiken für den modernen Menschen bereit. Klar ist, dass die persönlichen Begegnungen, sogenannte „Touchpoints“, weniger und daher wichtiger werden.

Soziale Medien für Smalltalk nützen

Gute Nachricht für Smalltalk-Muffel! Gerade für sie bietet das Internet völlig neue Möglichkeiten, um sich ins Gespräch zu bringen und auch Tage später noch in positiver Erinnerung zu bleiben. Aktuelle Hinweise zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen finden sich an jeder Web-Ecke, gleich neben den Kuriositäten, wie „Faktisch unglaublich“ oder „Science Buster“.

Wer nach einem gelungenen Gespräch neu anknüpfen möchte und nicht weiß, wie, der kann sich ebenfalls auf das Internet verlassen: Kleine Reminder oder aufmerksame Empfehlungen liest man gerne. Vielleicht findet sich ja ein interessanter Zeitungsartikel, der mit der Party-Plauderei des Vorabends in Verbindung steht oder eine Rezension passend zum Gesprächsthema vom letzten Event. Auch ein Buchtipp zum besprochenen Thema wirkt persönlich und hilft vor allem, erneut anzuknüpfen. „Aufmerksam, nicht aufdringlich!“ lautet die Devise. Das gilt für den Smalltalk und die sozialen Medien.

Wir haben seit 2004 weltweit (so lange gibt es beispielsweise Facebook erst) völlig neue Möglichkeiten des Austausches, der Anteilnahme und der „virtuellen Fellwärme“. Es ist schön, wenn am Geburtstag andere Menschen an uns denken und uns hochleben lassen. Gleichzeitig ist diese digitale Bürokratie aufwendig und ein Zeitfresser. Selbst dann, wenn manche schon vorgefertigte Jubelbilder und „Spontisprüche“ für Geburtstage oder Genesungswünsche auf ihren Handys abgespeichert haben – auch diese müssen erst mal gesucht, gefunden und dann noch gepostet werden.

Auf der anderen Seite erleichtert uns die digitale Reformation das Leben ungemein: Falls die Liebsten über den ganzen Erdball verstreut wohnen, dann ist es ein Segen, Lebensereignisse mit ihnen wenigstens virtuell zu teilen. Mein Vater lebt beispielsweise in Bolivien, meine Tochter samt Familie für einige Jahre in Westaustralien. Beides ist nicht gerade um die Ecke von meinem Wohnort (Wien). Die verschiedenen Zeitzonen erschweren den Facetime-Kontakt und auch ein Skype-Gespräch muss zeitlich stets vereinbart werden. Hier helfen uns die sozialen Medien samt Sprachnachrichten enorm, um Kontakt zu halten und private Updates auszutauschen.

Erkenntnis 1: Das Smartphone hat unsere Kommunikation verändert. Es bringt uns den Menschen näher, die weit weg sind und entfernt uns gleichzeitig von denen, die neben uns sitzen.

Erkenntnis 2: Der Mensch vermag in persönlichen Gesprächen Atmosphäre zu schaffen. Maschinen können das nicht. Stimmungen herzustellen und den Subtext einer Botschaft zu erkennen, macht die menschliche Kommunikation einzigartig. Wir haben uns von Tieren nicht zuletzt durch unsere Sprache abgehoben. Wir werden auch das Rennen gegen Maschinen gewinnen. Wer die modernen Kommunikations-Skills kennt und beherrscht, der braucht digitale Gesprächspartner nicht zu fürchten.

Erkenntnis 3: Smart Talking betrifft unsere Vorträge, Präsentationen und Meetings.

Professionelle Kommunikation ist mir ein persönliches Anliegen – on- und offline. In der Schule des Sprechens kümmern wir uns seit mehr als 25 Jahren jede Stunde um gelungene Storytelling-Elemente und moderne Kommunikationsstrategien.

In 33 Kurzessays erwarten Sie die Trends, gesellschaftlich relevante Betrachtungen der Kommunikation und rhetorische Empfehlungen für Ihr Sprechen 4.0.

Dieses Buch passt in jede Clutch oder Anzugtasche und ist Ihnen von der Gehaltsverhandlung, vom Medienauftritt über verbales Charisma bis hin zu jeder kraftvollen Argumentation ein treuer Begleiter. Sie finden viele Beispiele und erprobte Gesprächsstrategien. Nach jedem Kapitel wartet zudem ein praktischer Coachingtipp auf Sie. Über Ihre Kommentare und Ihr Feedback freue ich mich unter [email protected].

Wien, September 2018

Tatjana Lackner, MBA

MODULIERE!

Es reicht nicht, anderen mit einem breiten Grinsen zu begegnen, sondern wir sollten unser Lächeln auch stimmlich hörbar machen. Egal, ob wir gerade telefonieren oder live präsentieren. Unsere Stimmung wird durch Klang und Modulation transportiert. Dieser Rededuktus muss inhaltlich zum Gesagten passen. Wohlfühlrhetoriker alleine schaffen noch keine Atmosphäre.

Richtige Aussprache unterscheidet elegante Sprecher von „Ich rede einfach drauf los“-Typen. Gerade deshalb sind Vokale und Diphthonge so wichtig beim Artikulieren. Sie bringen Musik in unsere Sprache. Konsonanten hingegen garantieren Struktur – sie sind wie die Knochen beim Skelett. Besonders die Konsonanten „P“, „T“ und „K“ verleihen unserer Sprache Prägnanz. Gemeinsam mit richtig gesprochenen Vokalen liefern Konsonanten so den Soundtrack zu unseren Aussagen. Die Textaussage lebt von gelungener Klangmelodie. Vorstellen kann man sich das wie gute Filmmusik: Sie erschlägt die Handlung nicht, sondern sie unterstützt die Dramaturgie in den einzelnen Szenen. Genauso ist das mit unserer Modulation: Wichtige Inhalte werden eine Betonungsebene höher gesprochen als neutrale Aussagen.

Beispielsatz: „Du hast mich gefragt.“

Der Satz hat ohne Betonung noch wenig Bedeutung. Wenn wir „DU“ herausstreichen und es eine Betonungsebene höher sprechen, dann könnte aus diesem Satz eine Erinnerung an das vorangegangene Gespräch werden. Im Sinne von: „DU hast mich gefragt, nicht umgekehrt. Weißt du nicht mehr?“

Intonieren wir hingegen das „MICH“ höher, dann wird aus dem Satz vielleicht plötzlich ein Vorwurf: „Du hast MICH gefragt, dann beschwere Dich nicht, wenn ich im Urlaub lieber ans Meer fahre als in die Berge.“

Ganz eine andere Wendung nimmt die Textauflösung beim Betonen oder Akzentuieren des Wortes „GEFRAGT“. Beispielsweise: „Du hast mich GEFRAGT und ich habe sofort „ja“ gesagt. Wir feiern bestimmt eine tolle Hochzeit.“

Fazit: Sprechtechnik ist wesentlich mehr als nur Ausspracheregeln zu büffeln. Auch die Agogik muss stimmen: darunter versteht man die Lehre vom richtigen Tempo und der Nuancierung. Ausgebildete Sprecher fangen zudem die Botschaft ein, die zwischen den Zeilen mitschwingt.

Coachingtipp:

Lächeln Sie beim nächsten Telefonat mal an den adäquaten Stellen und die Welt wird Ihnen anders begegnen. Gerade in Österreich und der Schweiz sollten die Konsonanten „P“, „T“ und „K“ deutlicher gesprochen werden. Bewusste Modulation bringt Klang in Ihre Worte.

SPR„ICH“!

Schon in den 1970er-Jahren haben uns Psychologen die Transaktionsanalyse (begründet vom US-amerikanischen Psychiater Eric Berne[1]) erklärt. Wir wissen seither also, dass Menschen aus drei Ich-Zuständen kommunizieren:

+dem Eltern-Ich

+dem Erwachsenen-Ich

+und dem Kinder-Ich

Außerdem sind diese drei inneren Zustände noch weitere Male unterteilt. Für mich im Profiling ist die Transaktionsanalyse interessant, um das Reaktionsmuster von Menschen genauer zu untersuchen.

Regieren durch richtiges Re-Agieren

In der Kommunikation ist es essenziell zu erkennen, aus welchem „Ich“ das Gegenüber gerade spricht, um beispielsweise bei Killerphrasen optimal reagieren zu können. Der Ton ist hier verräterisch und legt offen, wie die Killerphrase im Kern gemeint war. Gehässig? Spöttelnd? Arrogant?

Zudem erfahren wir, aus welchem „ICH“ die Botschaft abgefeuert wurde. Eine Frechheit aus dem „rebellischen Kinder-Ich“ ist schließlich anders zu parieren als eine untergriffige Meldung aus dem „bevormundendem Eltern-Ich.“

Beispiele für Reaktionen auf vorangegangene Killerphrasen:

„Nein, aber …“ (Rechtfertigungs-Junkie, kann aus jedem „Ich“ sprechen.)

„Ja, aber …“ (Rechtfertigungs-Junkie, kann auch aus jedem „Ich“ kommen.)

„Stimmt, das gebe ich ja auch zu …“ (devotes oder gespielt devotes „Kinder-Ich“, um Ruhe zu haben)

„Na und? …“ (pseudo-witzig bis aufmüpfiges „Kinder-Ich“)

„Na Du brauchst gerade reden! Du hast doch auch …“ (Vorhaltungen und Bevormunden kommen häufig aus dem kritischen „Eltern-Ich“)

„Findest Du nicht, Du solltest endlich mal zum Arzt gehen und Dich um Deine Gesundheit kümmern?“ (pseudo-fürsorgliches „Eltern-Ich“)

„Dazu gibt es längst Gegenthesen!“ (bestimmtes „Erwachsenen-Ich“)

„Und woher hätte ich das wissen sollen?“ (hilfloses „Kinder-Ich“, schnell gekränkt)

„Ich glaube, was Sie sagen, das ist doch sehr verallgemeinernd.“ (pseudo-kooperatives „Erwachsenen-Ich“)

Bestimmte Menschen locken uns in die „Ich“-Falle und wir sind in unseren Reaktionen spürbar eingeschränkt. Viele Kunden berichten mir: „Wann immer ich der Abteilungsleiterin gegenübersitze, kann ich nur noch pampig reagieren.“ oder „Kaum telefoniere ich mit meiner Ex-Frau, fühle ich mich gegängelt und manipuliert.“

Fazit: Das kommunizierende „Ich“ der anderen bringt auch in uns „eine Saite zum Schwingen“ und wir reagieren darauf prompt. Es lohnt sich daher, einerseits zu beobachten, aus welchem ICH das Gegenüber redet. Andererseits gilt: Wer die eigenen „Ich-Muster“ besser kennt, der weiß, wann er im Gespräch bewusst gegensteuern muss. So wird es auch leichter, den jeweiligen Killerphrasen anderer sympathisch zu kontern. Denn: Spontisprüche helfen nicht und Gegenattacken führen tiefer in den Konflikt.

Coachingtipp:

Beim nächsten Gespräch oder Telefonat achten Sie bewusst darauf, aus welchem „Ich“ Ihr Dialogpartner zu Ihnen spricht. Gibt es bestimmte Menschen, bei denen Sie unweigerlich in die Verteidigung eines bestimmten „Ichs“ wandern?

1 Berne Eric, Die Transaktionsanalyse. Grundlagen, Persönlichkeitsinstanzen und psychologische Hintergründe, GRIN Verlag, 12017

FORMULIERE!

Es gibt viele Gründe dafür, warum einer gut reden oder präsentieren kann und der andere sprachlich schwächelt. Die Glückskinder bekamen rhetorische Intelligenz in die Wiege gelegt, andere hingegen müssen bzw. sollten sich diese selbst und gezielt aneignen. Man hört, ob jemand etwas für seine Sprache getan und damit an seiner Persönlichkeit gearbeitet hat.

Und dann gibt es da noch die „Mainstream-Talker“: Sie klingen alle ähnlich und verwenden die gleichen sprachlichen Satzbausteine wie ein „Sprachtemplate“. Dabei klingen sie mächtig „busy“, weichgespült und trotz ihrer gedanklichen Unschärfe sind sie hörbar davon überzeugt, „wichtige Issues“ zu bearbeiten, „das Heft in der Hand zu halten“ und dabei unentbehrlich zu sein. Ihre Einzigartigkeit lässt sie am Telefon ähnliche Mantras sagen: „Am Ende des Tages“ müssen sie „die PS auf die Straße bringen“, dann wird ihr Projekt ein „Game Changer“. Bravo!

Zum Glück sitzen mir auch wirklich handlungsfähige Gestalter, Vorstände, helle Köpfe und Opinionleader gegenüber, die sich um ihre Wirkung kümmern und keinen geschachtelten Unsinn erzählen.

Tatsache ist: Unsere Lebensphasen bestimmen darüber, wie wir im Augenblick kommunizieren. Welche Themen bewegen uns gerade? Welche Fragen stellen wir? Ein dreijähriges Kind beispielsweise fragt nicht mehr nur: „Was ist das?“, sondern bereits „Warum?“ oder „Und dann?“. Ab dem vierten Lebensjahr wollen wir wissen, „Woher kommt das?“ und später hinterfragen wir sogar Gesetzmäßigkeiten: „Ist das immer so?“.

Spätestens ab dem neunten Lebensjahr bilden wir uns dann eine eigene Meinung, die in den hormonell übersteuerten Jahren der Auflehnung und Selbstfindung während der Pubertät hörbar wird. Zum Leidwesen der Eltern sind altersadäquater Slang und flotte Sprüche kennzeichnend für diese Lebensphase. Parallel zu den Studienjahren werden Fremdwörter und neuerworbene Fachtermini strapaziert.

Ich lehre an einigen Universitäten und beobachte amüsiert, wie Erstsemestrige mit sekundärem Wissen um sich werfen und andere Diskutanten laufend zwingen, Inhalte zu definieren. Leider nehmen sie es dann einige Semester später mit den Definitionen nicht mehr so genau. Stattdessen werden Hypothesen aufgestellt und Behauptungen ohne Quellenangaben wie Pfeile wild durch Hausarbeiten geschossen, als gäbe es kein Morgen. In dieser Lebensphase haben Schachtelsätze und Nominalkonstruktionen, also „Verhauptwortungen“, Hochsaison.