C wie Charakterwelt - Dieter Lüders - E-Book

C wie Charakterwelt E-Book

Dieter Lüders

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Beschreibung

Gibt es Webfehler, gibt es neurologisch angelegte Ungerechtigkeiten? Sind gar genetische Unterschiede entscheidend? Weswegen die einen Start-Ups gründen und warum sich die anderen in Frührente begeben, darum geht es in diesem Buch. Warum ist das Glas halbvoll oder halbleer? Optimismus, Fatalismus und Realismus und so weiter. Warum aber so kompliziert um den Brei herum reden? Es geht doch auch einfach! Du bist was du bist und basta, oder du bist was du bist und du bist damit nicht zufrieden. Ergebenheit oder Aufmüpfigkeit. Sein oder nicht sein, gemacht werden oder selber machen. Von der Gesellschaft gelebt, benutzt und bis zum Burn-out ausgenutzt werden, von den Geschehnissen geprägt oder selbst zum Macher werden. Wem die Weisheit innewohnt, der endet nicht als Hund der vom Schwanz gewedelt wurde. Der Autor gibt unentbehrliche Einblicke in die unterschiedlichsten Charaktere. Warum explodiert jemand, wenn man ihm auf den Schlips tritt? Und wieso lassen andere es so lange über sich ergehen, wenn man ihnen auf den Senkel geht? Kleinkrieger, Kümmelhacker oder Erbsenzähler. Souveräner Macher, in sich ruhende Persönlichkeiten oder Ignorant? Nicht alle Menschen sind gleich. Die feinen und groben Unterschiede -warum manche Leute überreagieren oder andere gar nichts checken-, die werden in diesem Buch beschrieben. Als i-Tüpfelchen wurden die Themen mit den Aphorismen berühmter Persönlichkeiten garniert; Benjamin Franklin, Antoine de Saint-Exupéry, Gotthold Ephraim Lessing u.v.a.

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Seitenzahl: 103

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Dieter Lüders

Das große Volkswissen

C wie Charakterwelt

Sensibilisieren statt Reglementieren

Dieter Lüders ist Jahrgang 66, er hat Ingenieurwissenschaften und Betriebssoziologie studiert. Er hat lange Zeit als Programmierer gearbeitet. Dazu kommen Erfahrungen aus einer Unternehmensberatung, der internationalen Logistik sowie als selbstständiger Unternehmer. Erblickt hat er das Licht der Arbeitswelt als Straßenkehrer, bei der Freien und Hansestadt Hamburg, in seinen ersten Semesterferien.

Widmung

Demjenigen mit verminderter Sehfähigkeit, der vor langer Zeit zu seinem Arzt sagte: „...es könnten auch Bäume sein...“

Dieter Lüders

Das große Volkswissen

C wie Charakterwelt

Sensibilisieren statt Reglementieren

© 2015 Dieter Lüders, Hamburg

Umschlaggestaltung: Dieter Lüders

Mitwirkende: Bärbel, Gisela

ISBN 978-3-7375-7151-7

Impressum : Siehe letzte Seite

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

Selbstkritik oder Selbstzweifel

Selbstwertgefühl oder Fremdwertgefühl

Egoismus oder Altruismus

Gewissenhaft oder pedantisch

Ärger oder Wut

Männer, Frauen und Herausforderungen

Willst du mich veralbern?

Gefühl oder Gesetz

Das Platzhirsch-Syndrom

Kriecher oder Krieger

Die Vier-Elemente-Lehre

Impressum

Vorwort

„Es könnten auch Bäume sein“. Da hatte jemand ein dermaßen vermindertes Sehvermögen, dass er Menschen nicht von Bäumen unterscheiden konnte. Was hat er denn nicht gesehen, an den Menschen? Dass sie sich nicht bewegt haben? Haben sie nichts gesagt? Normalerweise ist es ganz schnell zu erkennen, ob man es mit einem Menschen oder einem Eisblock zu tun hat. Ja, Menschen können einem wie Dinge vorkommen. Man verfährt manchmal nicht sehr behutsam mit Leuten, die einem in Quere kommen. Erst recht nicht, wenn einem jemand plötzlich die Vorfahrt nimmt. Dann entfährt einem schnell mal ein Schimpfwort.

Man reagiert jedoch anders, wenn man selber einmal jemandem, aus Versehen die Vorfahrt nimmt. Dann tut einem der Mensch leid. Ein leises Sorry kommt einem über die Lippen, oder eine Geste. Wenn es um hungernde Kinder in der dritten Welt geht: Mitleid!. Wenn es um gierige Manager geht: Zorn! So sieht man sich und andere Menschen, wenn man in Herzen sehen kann, wenn man sensibilisiert ist.

Es kann aber auch sein, dass man gar nicht sensibel zu sein braucht. Immer da, wo viele Regeln im Spiel sind, muss man sich nicht mehr auf sein Gefühl verlassen. Dann kann man mit Menschen wie Gegenständen umgehen. Bankangestellte müssen kein übermäßiges Mitleid haben, weil sie sich nach ihren Regeln richten müssen. Busfahrer fahren –in seltenen Fällen-ab, ohne auf den hechelnden Fahrgast zu warten: der Fahrplan reglementiert hier das Handeln.

Ein gesunder Charakter kann sich auch schon mal Vorwürfe machen. Immer dann, wenn eine Reaktion nicht wunschgemäß eingetreten ist. Man will ein Mensch mit gutem Charakter sein, und doch tritt man hier und da mal in einen Fettnapf. Meistens fehlte einem die Zeit, um die Reaktion planen zu können. Man hatte nicht die Zeit nach zu denken, was jetzt das beste hätte gewesen sein können. Und dann ist der wahre Charakter erkennbar.

Erst unter Druck, Zeitdruck oder dann, wenn eine Sachzwänge einengen. Dann sprudelt das aus einem heraus, was noch gar nicht ausreichend für die Öffentlichkeit vorbereitet gewesen war.

Aber so ist das Leben. So richtige Engel gibt es nicht. Viele wären gerne elfen-oder feengleich. Wer hat nicht Freude daran, wenn er mal so richtig zeigen kann, wie gut er eigentlich wirklich ist? Man hat sich auf so manches vorbereitet, was aber nicht abgerufen wird. Stattdessen erwischt es einen doch immer mal wieder kalt von hinten...

Dann ärgert man sich. Aber es ist beruhigend, zu wissen, dass das eigentlich der Wunsch-und Idealzustand sein sollte. Wenn man sich ärgert, wenn man sich nicht für gut genug hält, weil man Verbesserungspotenzial an sich entdeckt. Dann kann man von sich behaupten, dass man sich nicht wie ein Baum vorkommt. Dann ist man ein lebendiger Mensch. Dann verfügt man über ein lebensrettendes Sehvermögen.

Und wer so gut erkennen kann, was er im Umgang mit seinen Mitmenschen falsch und richtig macht, der kann sich sicher sein, dass er zu den gerngesehenen Zeitgenossen gehört. Ungern gesehen und stattdessen gern übersehen, werden Menschen die blind für die Bedürfnisse ihres Nächsten sind.

Wenn nicht jedes Fehlverhalten auf das Versagen der Politiker geschoben wird, dann erst ist Hoffnung zu sehen und zu erkennen. Sozial bedeutet, dass viele Interessen aufeinander treffen. Viele Wünsche und Termindrücke. Sachzwänge und Nöte. Hoffnungen und Lebensziele.

In einer Gesellschaft geht es zu wie in einem Hexenkessel. Noch ein Spinnenbein und zwei Prisen Krötenaugen. Drei bei Vollmond gepflückte Brennnesseln, und irgendwann zerreißt sich das Rumpelstilzchen selbst in zwei Teile. Burn-Out, Schizophrenie, Magengeschwüre und die ganze Palette der Psychosomatik sind die Folgen. Mit Beta-Blockern, Aufputsch-und Beruhigungsmitteln versucht man derartig zwiespältige Charaktere hinterher wieder zusammenzuflicken.

Gut sein zu wollen und doch so schlecht und fehlerhaft zu sein, damit muss man klar kommen. Das ist der Sinn dieses Buches. Irrsinn und Verbrechen sind doch keine unmenschlichen Verhaltensweisen. Ganz im Gegenteil. Frauenmörder und Kinderschänder hätten sich vor ihrer Geburt sicherlich auch einen anderen Lebensweg ausgesucht, wenn man sie vorher nur gefragt hätte. Hätten Sie gerne einen silbernen Löffel, oder wollen Sie ein Buhmann werden?

Das traurigste und verzweifelndste ist der Gedanke an Euthanasie. Schlechte Vergangenheit und unlebenswerte Gegenwart? Weg damit! Was ist denn das für eine Denke? Wie die Axt im Walde! Gut oder nicht gut? Töten oder nicht töten? Sterbehilfe und Abtreibung, das geht in diese Richtung. Was Hoffnung verspräche, das wäre Änderung, Heilung und Verbesserung.

Menschen können sich ändern. Es ist wie im Tierreich. Viele werden blind geboren. Mit der Kindheit verhält es sich ebenso. Adoleszenz und Pubertät zählen auch zu den Abschnitten der Unvollkommenheit. Und auch der spätere Lebensweg kann immer nur Flickwerk sein. Weil, bisher ist noch kein Lebensmeister vom Himmel gefallen. Das Schicksal setzt den Hobel an den Charakter. Bei manch einem früher, beim anderen später, und an wieder anderen scheint dieser Kelch vorbei zu gehen.

Es kommt auch immer auf die Umwelt an, in die man gesetzt worden ist. Für die einen ist das Leben eine Zumutung, und für die andern ist es die Lösung. In beiden Fällen haben sie eine Meinung und eine Ansicht. Sie können zumindest schon mal sehen. Und sie können erkennen, dass der Wald aus Bäumen besteht. Wenn hier und da noch etwas Feinschliff hinzu kommt, dann erkennen sie vielleicht auch irgendwann: Unmenschen sind auch nur Menschen.

Und nun zum Abschluss dieses Vorwortes noch ein Gedanke: Die Axt im Walde und der Elefant im Porzellanladen. Beide haben sie eines gemeinsam. Sie haben kein Mitgefühl für den Trümmerhaufen, den sie hinterlassen. Einfach nur verbranntes Land zu hinterlassen, Brandrodung und Brandstiftung sollten wohl kaum das Ziel eines Lebensweges sein.

Bäume in Form zu bringen oder ihnen Leben einzuhauchen, das währe geradezu göttlich. Wenn es aber dazu nicht reicht, dann könnte man sich damit begnügen, dass man gerne mal einem Zimmermann oder einem Gärtner über die Schulter schauen darf.

Zwischen Gelingen und Misslingen, in Streit, Anstrengung und Sieg bildet sich der Charakter.

Leopold von Ranke

Einleitung

In diesem Buch geht es nicht um mehr Regeln und noch mehr Gesetze. Im Gegenteil. Dieses Wissen hier soll den Leser dahin führen, dass er Regeln und Gesetzen kritisch gegenüber treten kann. Und um sich selber ein Bild machen zu können, dazu braucht man vor allem erst mal eines: einen Rahmen.

Ein Rahmen grenzt die Gedanken zwar ein, aber so, dass alle Möglichkeiten in einem überschaubaren Rahmen zusammengefasst sind. Es fehlt also keine Charaktereigenschaft, wenn man innerhalb dieser Möglichkeiten nachzudenken beginnt.

Eine andere Eigenschaft des Rahmens ist es, dass es eine obere und eine untere Grenze gibt. Auch eine Linke und eine Rechte. Erst also, wenn man die Grenzen kennt, dann kann man irgendwo dazwischen, meistens sogar in der goldenen Mitte, die wahre Realität finden.

Beispiel: Auf dem Bürgersteig liegt eine Geldbörse: Die obere Grenze wäre in diesem Fall die äußerste Noblesse, dass man den Geldbeutel an sich nimmt und sie sofort zur nächsten Polizeidienststelle oder ins nächste Fundbüro trägt. Die unterste Grenze wäre, dass man sich erst einmal umsieht, ob keiner guckt... Dann heimlich aufheben, schnell mal reinschauen... Alles Geld entnehmen und den Rest einfach in die nächste Hecke werfen...

Die Realität dazwischen spielt sich dann aber meist folgendermaßen ab: Eine Geldbörse! Mein Konto, meine Rechnungen, habe ich es nötig? Erst mal reinsehen... Wenig Geld, aha. Dann abgeben. Ist ein Fundbüro in der Nähe? Nein. Lieber wieder hinlegen? Und wenn es ein armer Mensch verloren hat? Die Laufereien, die er dann hätte... Und wenn es jemand anderes gefunden hätte?

Oder es befinden sich mehrere große Geldscheine darin. Was dann? Was könnte ich mir damit alles kaufen? Die teuren Schuhe die ich neulich gesehen habe? Endlich mal wieder das Auto voll tanken, und nicht immer nur für zwanzig Euro und dann auf Reserve fahren... Oder zur Abwechslung mal wieder etwas spenden?

Und da schließt sich der Rahmen. Wie kann man fremdes Geld spenden? Wenn man nun einschätzen möchte, was die beste Entscheidung eines guten Charakters wäre, dann sieht man sehr schnell, was geht und was nicht geht. Aber das kann man nicht vorher erlernen. Für die meisten Lebensentscheidungen gibt es keine Regeln. Da hilft es nur, wenn man sich selber ein Bild machen kann. Klar, man kann andere Leute fragen, was nun das beste wäre. Freunde, Bekannte, Verwandte. Aber denen glaubt man sowieso letztendlich nicht. Und das sollte man auch nicht.

Jede Entscheidung wird einem selbst zum Gericht. Man kann nicht einfach sagen: Meine Freundin hat aber gesagt, dass es das Beste ist, wenn ich dies und das tun soll. Damit kommt man nicht durch. Ratschläge sollte man sich bei Gewissenskonflikten zwar schon einholen, aber letztendlich muss man höchst persönlich mit seinem Gewissen klar kommen. Immer muss man vor sich selber zuerst gerade stehen können. Erst dann kann man anderen hinter sagen, dass man es vorher nicht besser gewusst hat.

Wobei das größte anzunehmende Übel die Besinnungslosigkeit ist. Unsere Gesellschaft bewegt sich leider genau in diese Richtung. War es einst einmal vorgesehen, dass man am Sonntag zur Ruhe kommen konnte, so ist das längst von der Ruhelosigkeit24.de-Religion ins Kreuzfeuer genommen worden. Der Glaube, dass man zu jeder Stunde und an jedem Tag alles tun und lassen können solle, wonach es einem ist. Das soll einem das Heil für das eigene Gewissen versprechen, damit man nicht mehr mit sich selber ins Gericht gehen muss.

Wie schwach und verletzbar kann ein Charakter letztendlich denn noch werden? Gestandene Persönlichkeiten, mit umfassenden Meinungen und mit einem eigenen Rückgrat, was hält sie in Form, wenn der Wind einmal von vorne weht? Richtige Antwort: Eine trainierte Muskulatur. Falsche Antwort: Viel Medizin und viele Ärzte.

Auch hier gilt wieder die einzige Regel: Alle Möglichkeiten abwägen, auch Vernunft und Gefühl darf man nicht überhören. Dann einmal darüber schlafen, und mehr kann man einfach nicht tun. Niemand kann einen dann noch an den Karren fahren. Das Gewissen ist erst dann frei, wenn man alle Möglichkeiten in Betracht gezogen hat. Dass man einige Möglichkeiten nicht kannte, das fällt dann unter die Rubrik: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Dann kommen die Selbstvorwürfe.

Man kann es sich ersparen, dass man im Gefängnis landet, nur weil man vorher unwissend war. Hinterher ist man immer schlauer.

Vorher schlau zu sein, dass erspart einem das Gericht. Man muss nicht erst in einen Fettnapf treten, nur weil man die Tretminen auf dem Terrain vorher nicht gesehen hat.

Nur wer ein Gefühl dafür entwickelt hat, was geht und was nicht geht, der kann vorher, im Licht der Erkenntnis, auch Hindernisse und Fallen erahnen. Plumpes Dahintrotten ohne eigene Meinung, das tun nur Kamele. Mit dem Strom treiben nur tote Fische. Lebendige Charaktere geben sich ihren eigen Weg vor, dem folgen sie, und hinter ihren Entscheidungen können sie auch stehen.

Und das auch nur deshalb, weil sie sich ständig fragen, weil sie ständig zweifeln und besorgt sind, was denn nun der nächste Schritt sein könnte. Weil sie sich selber fragen und andere. Das nennt man Subsidiarität. Erst kommt das eigene kleine Gericht, dann die nächst größere Instanz. Amtsgericht, Landgericht, Strafgericht und so weiter.