Camping für Alle - Marc Wünderling - E-Book

Camping für Alle E-Book

Marc Wünderling

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Beschreibung

Ein kurzweiliger, nicht ernstgemeinter Ratgeber für Campingfreunde. Auch alte Hasen finden sich vielleicht in der einen oder anderen Anekdote wieder. Das Camping wird in seiner Ganzheit erklärt, jedoch immer mit bissigem Humor. Wie entsteht eine aerodynamisch verformte SAT-Schüssel? Warum mögen mich am nächsten Morgen meine Campingnachbarn nicht mehr? Warum sollte der Kühlschrank nicht nur mit Bier gefüllt sein? Auf alle diese Fragen werden die Antworten gegeben, jedoch nicht ohne eine Spur Sarkasmus.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 98

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Vorwort

Kapitel 1 – Die Formen des Campings

Der Campingneuling

Das Wohnmobil

Der Wohnwagen

Zelten

Wie lange bleibe ich doch gleich…?

Kapitel 2 – Der Campingplatz

Die Wahl des richtigen Campingplatzes

Die Rezeption

Die Schranke

Die Parzelle

Die sanitären Einrichtungen

Kiosk oder auch Supermarkt am Platz

Der Swimming-Pool

Kapitel 3 – Die Technik

Der Wohnwagen, das Wohnmobil - Außen

Innenausstattung

Neid

Kapitel 5 – Anekdoten

Primitiv, aber glücklich

Die erste Entsorgung der Kassettentoilette

Abkoppeln will gelernt sein

Das Eis ist schlecht!

Mitten im Weg

Der Apfeldieb

Der Steinedieb

Eine gelbliche Frechheit

Die Lampe steht im Weg

Die Campingkatze

In der Unterhose über den Campingplatz

Vogelnest

Wenn der Wind weht…

Danke

Vorwort

Einer typischen Camperfamilie entstamme ich nicht und doch haben mir meine Eltern bereits vermittelt, was es heißt auf engstem Raum zu überleben. Gemeint ist, dass sich meine Eltern entschlossen Ende der 90er Jahre eine Segeljacht zuzulegen. Natürlich hat das Dümpeln auf dem Meer nicht wirklich was mit Camping zu tun, aber es gibt trotzdem Parallelen gerade was das Kochen, den Abwasch und das Platzangebot betrifft. Später sattelten meine Eltern dann auf eine Motorjacht um und waren anstatt am Mittelmeer nur noch auf den deutschen Wasserstraßen unterwegs. Da es aber deutlich mehr Campingplätze als Häfen in Europa gibt, war für mich klar, dass ich nicht auf einer Nussschale herumdümpeln will, sondern ganz flexibel mir auch Regionen anschauen möchte, in denen gerade kein Schiff anlegen kann.

Nachdem sich meine wirtschaftlichen Verhältnisse soweit konsolidiert hatten waren meine Frau und ich soweit uns dem Thema Camping näher zu widmen. Wir studierten monatelang verschiedene Grundrisse und Ausstattungsvarianten, um erst einmal zu wissen, was wir überhaupt wollen und uns auch leisten könnten.

Unser erster Wohnwagen war ein schnuckeliges, etwas älteres, aber noch nicht zu altes Modell von der Marke Adria (Für den Kenner: Adria Adora 542 UP Baujahr 2004). Wir tingelten aufgrund unserer der Berufstätigkeit nur in der näheren Region so ziemlich alle Campingplätze ab, um dann in unserem 3. Jahr einen Saisonplatz einzunehmen. Immer mit von der Partie war unser hundemarkentragender Kampfkuschler namens Larry. Öfter, wenn auch nicht immer, wurden wir von unserer Teenager-Tochter begleitet.

Durch das Herumtingeln lernten wir viel von anderen Campern, die man überall traf. Wobei man sagen muss, dass man wohl nie auslernt und immer wieder einen neuen Trick mitbekommt.

Nachdem wir uns im Laufe unserer ersten Saison mit festem Platz neu orientiert hatten, kamen wir überein, dass wir uns nun anders aufstellen mussten. Unser Luftvorzelt war zwar als Nomadencamper die richtige Entscheidung, aber als Dauer-/Saisoncamper braucht man dann doch etwas Solideres. Um nicht nur das Vorzelt auszutauschen, kauften wir uns auch einen neuen (neueren) Wohnwagen (auch wieder für den Kenner: Adria Alpina 753 HT Baujahr 2017). Mit diesem Wohnwagen sind wir bislang sehr glücklich.

Dadurch, dass wir beruflich noch voll eingespannt sind, bleibt uns immer nur das Wochenende, um unserem Lieblingshobby zu frönen. Trotzdem lernt man auf dem Campingplatz immer wieder neue Leute kennen und trifft altbekannte Mitstreiter wieder. Es gibt immer etwas zu erzählen und wir bleiben selten über ein Wochenende nüchtern. Unser Larry erlebt das alles mit einer Engelsgeduld und kennt deshalb auch schon alle unsere schmutzigen Lieder.

Die Kapitel in diesem Buch sind alle mit der einen oder anderen Spur von Humor zu verstehen. Dennoch glaube ich, dass ein Campingneuling doch mit einigen Tipps und Erfahrungen etwas anfangen kann. Ein Campingveteran wird dafür bestimmt auch so manche beschriebene Situation selber erlebt haben und darüber lachen können.

Zu den Anekdoten sei gesagt, dass sich diese tatsächlich zugetragen haben. Teilweise wurden diese von uns selber so erlebt oder uns so berichtet. Da wir seinerzeit so herzhaft darüber lachen konnten, war es mir nicht möglich diese hier vorzuenthalten.

Jetzt wünsche ich Dir (als Camper duzt man sich) viel Spaß beim Lesen und anschließendem Sammeln von eigenen Erfahrungen. Natürlich wäre ich nicht böse, wenn mir von Dir vielleicht auch ein paar besonders lustige Situationen geschrieben werden. Mit meinen Mitcampern werden wir dann gerne bei einem Bier oder Weißweinschorle lauthals lachen. Es ist nicht schlimm, wenn einem selber ein paar Slapsticks passieren. Nur schade ist, wenn man darüber später nicht lachen oder andere damit nicht zum Lachen bringen kann.

Kapitel 1 – Die Formen des Campings

Der Campingneuling

Für einen Camping-Novizen ist es manchmal nicht ganz einfach. Alle Kniffe und Tricks eines erfahrenen Campers kann man einfach nicht gleich im ersten Urlaub kennen. Schön ist es dann, wenn man sich von anderen Campern die ein oder anderen Feinheiten zeigen lässt. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass sich Camper untereinander helfen. Jedoch gibt es auch hier immer mal wieder Ausnahmen. Mal ist es der Neuling, der meint, dass er alles (besser) weiß oder es ist der Routinier, der nur noch genervt ist und seine Ruhe haben will. Dies sind jedoch eher Ausnahmen, aber in diesem Buch dankbare „Opfer“, von denen sich zu erzählen lohnt.

Es beginnt meist schon bei der Auswahl des geeigneten Gefährts. Ob nun Wohnwagen oder Wohnmobil ist eine Gewissensfrage. Hier sollte auch unbedingt immer auf die Meinung der Partnerin gehört werden. Wenn es von der Frau bereits heißt, dass sie im Urlaub auch Urlaub machen will, sollte man sich darauf einstellen, dass in der Küche eher gestreikt, als gekocht wird. Es heißt zwar, dass der Mann im Campingurlaub ebenso seine Pflichten in der Küche hat, doch die Praxis zeigt deutlich, dass dies eher zur Belustigung der Camperin führt. Es ist halt doch ein Unterschied zwischen Männersauber und Frauensauber. Genauso wird die erfahrene Camperin eher mit einem Holzschaber, als mit dem Malerspachtel versuchen das Essen in der Pfanne zu wenden. Wir werden darauf aber noch später ausführlicher eingehen.

Sollte sich die Frau aber standhaft weigern häusliche Arbeiten im Urlaub auszuführen, dann empfehlen wir eine Traumschiffreise oder das 5-Sterne-Hotel mit Vollpension. Für alle anderen aber, die unter Umständen und unter Androhung von roher Gewalt sich doch dazu entschließen können selbst mit anzupacken, steht vor dem Urlaub noch die Qual der Wahl des Gefährts (oder Gefährten…).

Das Wohnmobil

Für Wohnmobile entschließen sich eher die rastlosen Urlauber, die es tatsächlich probieren wollen, in 7 Tagen 8 Länder zu bereisen. Alternativ können es auch 12 Städte in 7 Tagen sein. Anders gesagt, im Wohnmobil ist man deutlich mobiler und flexibler als im Wohnwagen, da in der Regel (und auch außerhalb dieser) der Aufbau eines Vorzeltes entfällt. Der versierte Wohnmobilist hat eine Markise angebaut, die mit ein paar Handgriffen ausgekurbelt ist, um dann, wegen der mangelnden Absicherung mit Sturmbändern, nach dem ersten lauen Lüftchen schlaff an der Außenwand des Wohnmobils baumelt. Es ist übrigens nicht auf jedem Stellplatz, gerade in Städten erlaubt, dass man Tisch, Stühle und Grill aufbaut!

Ebenso hat man mit dem Wohnmobil nicht die lästige 100 km/h Grenze auf der Autobahn vor Augen. Schnell mal Vollgas geben und schon ist man nach 220 Kilometern an der nächsten Tankstelle, um den leeren Tank aufzufüllen. Es darf nicht vergessen werden, dass so ein Wohnmobil, so schnittig es auch aussehen mag, den Luftwiederstand eines geschlossenen Scheunentors hat. Nicht zu vergleichen ist da der Verbrauch des zuhause stehenden Kleinwagens, der selbst mit 2 Kisten Bio-Mineralwasser und einer Packung Studentenfutter nur 4,5 Liter Verbrauch hat oder nachts an der Steckdose hängt. Außerdem sei nicht unerwähnt, dass sich eine ausgeklappte/aufgestellte SAT-Schüssel während der Fahrt dauerhaft aerodynamisch nach hinten verbiegt, um dann diesen Zustand auch nach der Fahrt beibehalten kann.

Natürlich ist das Rangieren ohne Anhänger einfacher, aber nicht wenige Wohnmobilfahrer haben bereits die auf dem Fahrradträger hinten montierten Fahrräder an einer Hausecke demoliert. Auch ohne Anhänger sollte man beim Rückwärtsfahren immer Vorsicht walten lassen. Übrigens nur ein kleiner Tipp: Ein Wohnmobil ist höher als der Toyota Corolla, der zuhause in der Einfahrt steht… Vorsicht ist auch beim ersten Tanken geboten. So ein Tank im Wohnmobil hat durchaus auch ein höheres Fassungsvermögen als ein VW Lupo. Es wäre schade, wenn die Urlaubskasse nur für den Sprit bereits am Urlaubsort aufgebraucht ist.

Man möchten übrigens auch von obszönen Gesten gegenüber Wohnwagengespannen abraten, die man nach endlosen Kilometern endlich überholt hat. Es kann sein, dass man sich am Urlaubsort wieder trifft und gegebenenfalls die Parzelle schräg gegenüber zugewiesen bekommen hat.

Ist man dann endlich am Campingplatz seiner Wahl angekommen, so soll nochmal festgestellt sein, dass nicht der erste Platz vor der Schranke für den Camping-Novizen reserviert ist, um sich an der Rezeption anzumelden. Auch Wohnmobilfahrer müssen sich in der Warteschlange anstellen.

Richtig und falsch

Richtig ist, dass eine geschlossene Schranke die Zufahrt auf den Campingplatz verhindert. Falsch dagegen ist, dass ein Mercedes-Stern auf der Kühlerhaube des Zugfahrzeugs auch hier automatisch für Vorfahrt sorgt.

Nachdem man nun eine Parzelle zugewiesen bekommen hat, so sollte man nicht auf dem Weg stehen bleiben und sich bei den Nachbarn auf ein Bier vorstellen, sondern erstmal versuchen unfallfrei sein Geschoss zu parken. Der eben noch freundliche Nachbar wird seinen Gemütszustand radikal ändern, sobald der linke Kotflügel die Abspannleine seines Vorzelts eingerissen hat. Auch sollte man bedenken, dass kein Nachbar gesteigerten Wert darauf legt, dass die Abgase in die Wohnwagenfenster hineinziehen. Also erst die Parzelle ansehen, sich einen Plan überlegen, wie das Wohnmobil stehen soll (übrigens darauf achten, dass die Türe nicht von einem Baum blockiert wird) und dann das Reisemobil platzieren. Es ist bei den meisten Modellen üblich, dass man mit den Vorderrädern auf kleine Rampen fahren muss, da der Innenraum ansonsten nicht in der Waagerechten ist.

Nun kann man die Markise auskurbeln, mit Sturmsicherungen verankern, den Teppich auslegen, die Stühle und den Tisch aufstellen, der Grill muss noch zurechtgerückt werden und dann stellt man fest, dass man noch hätte einkaufen müssen. Klar, man ist ja sportlich und hat die Fahrräder dabei. Das klappt auch gut, wenn der nächste Supermarkt 7-8 km entfernt ist und das Thermometer nur bei knapp unter 35°C steht. Wenn dann aber der Kasten Bier noch eingekauft werden soll, dann kann man nur hoffen, dass der Kiosk am Campingplatz gut ausgerüstet ist. Eine Alternative wäre das nette Auftreten beim Campingnachbarn verbunden mit dem lobpreisen seines (sei es noch so widerlichen) Bieres. Auch ein Hinterwäldler Güllehopfengebräu kann bei 3°C aus dem Kühlschrank schmecken. – Man muss es sich nur fest einreden…

Ein immer wieder beobachteter Fehler ist dann noch, wenn eine Art Zaun um die Parzelle gespannt wird. Nur bei extrem bissigen Hunden, bei denen das Herrchen oder Frauchen nur als Hundesteuerzahler fungiert, ist ein Zaun um die Parzelle angemessen. Ansonsten ist man im Urlaub auf dem Campingplatz eher zwanglos. Man sieht darüber hinweg, dass der 6-jährige Rotzlöffel von nebenan seinen Fußball immer an den gerade angeheizten Grill schießt, oder dass die Blondine von gegenüber bereits seit geschätzten 132 Jahren nicht mehr „hot“ ist und trotzdem immer die Beine vermeintlich aufreizend übereinanderschlägt, sodass das Höschen, pardon: die Unterhose, zu sehen ist. Auch der Nachbar von der anderen Seite steht bereits unter der endlich sicher verankerten Markise und weiß, wie die Würstchen noch besser zu grillen sind.

Als Wohnmobilfahrer muss man sich immer im Klaren sein, dass man weniger Platz hat als von zuhause gewöhnt. (Wir gehen jetzt von der Regel aus und klammern die Sozialwohnungen in Berlin-Marzahn mal aus.) Das bringt dann auch mit sich, dass man Rücksicht aufeinander nehmen muss. Das Hub-Bett über der Fahrerkabine sollte möglichst erst heruntergelassen werden, wenn darunter keiner mehr sitzt, da andernfalls der Verbrauch an Kopfschmerztabletten sprunghaft ansteigen könnte.

Die Küche eignet sich nicht für das von zuhause gewohnte 3Gang-Gourmetmenü, sondern allenfalls für ein gutbürgerliches Mittagessen. Meist wird jedoch nur Salat zu den draußen auf Empfehlung besser gegrillten Würstchen gereicht.