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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Medizin - Krankenhauswesen, Klinische Medizin, Note: 2, Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (FH) (SOFI), Veranstaltung: Case Mangement Zertifikatskurs, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der immer wieder auftauchenden Schlagwörter im Rahmen der Fortbildung zum Case Manager ist der Begriff „Drehtüreffekt“. Bei diesem Begriff handelt es sich um eine Metapher, welche einen kurzen Wechsel zwischen zwei Situationen beschreibt. Im Gesundheitswesen versteht man darunter die Rückkehr von Patienten in stationäre Einrichtungen und dem damit verbundenen Rückschritt in ein vorhergegangenes Stadium. Im klinischen Alltag ist es oft so, dass Patienten genau diesen Drehtüreffekt beschreiben und aus vielfältigen Gründen nach kurzer Zeit wieder ins Krankenhaus zurückkehren und stationär behandelt werden müssen. Die Auswirkungen einer solchen Rehospitalisierung können für alle Beteiligten sehr schwerwiegend sein. An einem Fallbeispiel aus der Praxis erfolgt im Rahmen dieser Arbeit die mögliche Anwendung des Case-Management-Konzeptes.
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Veröffentlichungsjahr: 2016
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Fallbeschreibung Herr R.
Begriffsklärung Subarachnoidalblutung
Hirnorganische Psychosen
Auswirkungen am Fallbeispiel
Stürze im Krankenhaus
Case Management als Methode
Case Management Kreislauf theoretisch und im Bezug zum Fallbeispiel
Identifikation
Assessment
Entwicklung eines Versorgungsplanes
Implementation des Versorgungsplans - Intervention
Monitoring und Re-Assessment
Evaluation und Abschluss
Schlussbetrachtung
Als eines der Schlagwörter im Rahmen meiner Fortbildung zum Case Manager ist mir der Begriff „Drehtüreffekt“ immer wieder begegnet. Bei diesem Begriff handelt es sich um eine Methapher, welche einen kurzen Wechsel zwischen zwei Situationen beschreibt. Im Gesundheitswesen versteht man darunter die Rückkehr von Patienten in stationäre Einrichtungen und dem damit verbundenen Rückschritt in ein vorhergegangenes Stadium.
Im klinischen Alltag ist es oft so, dass Patienten genau diesen Drehtüreffekt beschreiben und aus vielfältigen Gründen nach kurzer Zeit wieder ins Krankenhaus zurück kehren und stationär behandelt werden müssen. Die Auswirkungen einer solchen Rehospitalisierung können für alle Beteiligten sehr schwerwiegend sein.
Die gestiegenen Anforderungen im gesundheitspolitischen Bereich im Sinne einer Verweildauerkürzung und einer gleichzeitig besseren Versorgungsqualität machen neue Versorgungskonzepte notwendig. Eines dieser Versorgungskonzepte ist das Modell des Case Management.
Case Management als prozessorientiertes Handlungskonzept im Gesundheitswesen soll helfen eine Über-, Unter oder Fehlversorgung von Patienten zu verhindern und mit Hilfe einer Fall- und oder Systembezogenen Arbeitsweise den beschriebenen Drehtüreffekt vermeiden.
Im Rahmen dieser Arbeit wird an einem konkreten Fallbeispiel aus der Praxis der Verlauf eines komplexen Falles und die damit verbundene Rehospitalisierung beschrieben. Ziel der Arbeit ist es, der Frage nachzugehen, ob und wie Case Management als Modell den tatsächlichen Behandlungsverlauf und die damit verbundenen schwerwiegenden Konsequenzen abschwächen oder gar verhindern hätte können. Um diese Frage zu diskutieren wird im ersten Teil der Arbeit zunächst der Fall in Verbindung mit bestehenden Hauptdiagnosen und Hauptproblemen geschildert. Im Zweiten Teil wird die Methode Case Management vorgestellt. Weiterhin werden die einzelnen Arbeitsschritte des Regelkreises mit seinen einzelnen Arbeitsschritten theoretisch erläutert und in die Praxis des Falles übertragen.
Bei Herrn R. handelt es sich um einen 70-jährigen, männlichen Patienten. Herr R. lebte bis zu seinem Krankenhausaufenthalt zusammen mit seiner Ehefrau im gemeinsamen Haus. Herr R. stürzte morgens beim Toilettengang in der Häuslichkeit. Die Folgen dieses Sturzes waren eine traumatische Subarachnoidalblutung, sowie eine Densbasisfraktur.
Als Folge einer früheren Stentimplantation und einer bestehenden chronisch ischämischen Herzkrankheit nahm Herr. R. gerinnungshemmende Medikamente zur Thromboseprophylaxe ein.
Nach der operativen Entleerung des Subduralhämatoms und einer Entlastungstrepanation wurde Herr R. auf die neurochirurgische Intensivstation verlegt. Zum Aufnahmezeitpunkt befand sich Herr R. im künstlichen Tiefschlaf mit der Notwendigkeit einer maschinellen Beatmung. Am ersten postoperativen Tag wurde mit der routinemäßigen Beatmungsentwöhnung begonnen. Im Verlauf des Weanings zeigte Herr R. mehrfach kardiologische Auffälligkeiten. Am vierten postoperativen Tag erlitt der Patient einen generalisierten Krampfanfall, welcher medikamentös behandelt wurde. Weiterhin wurde eine tiefe Beinvenenthrombose beidseits diagnostiziert. Daraus resultierend benötigte Herr R. höhere Dosen antikoagulativer Medikamente für einen Zeitraum von mehreren Monaten.
Am neunten postoperativen Tag wurde Herr R. erfolgreich extubiert. Damit war die Phase der Beatmungsentwöhnung abgeschlossen. Der Patient war wach, ansprechbar und kardiopulmonal stabil. Im weiteren Verlauf zeigte Herr R. deutliche neuropsychologische Defizite. Diese äusserten sich vor allem in Desorientiertheit und Aggitiertheit. Aus Dokumentationen der Pflegenden war ersichtlich, dass der Patient häufig unruhig und bettflüchtig war. Dabei bestanden jedoch auch erhebliche motorische Defizite, so dass ein selbstständiges Aufstehen sehr risikoreich war. Nach wenigen Tagen wurden diese Episoden weniger und Herr R. wurde zunehmend klarer. In der Nacht war der Patient jedoch noch immer sehr unruhig und verwirrt. Weiterhin bestanden bei Herrn R. eine brachiofazialbetonte Hemiparese links, eine Dysphagie sowie eine Harn- und Stuhlinkontinenz.