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Steffanie Feldmeier, eine Frau in der zweiten Hälfte der 30er, wird über Jahre hinweg von ihrem Ehemann mittels zahlreicher Affären betrogen und sowohl psychisch wie auch physisch bedroht und misshandelt. Da ihr Leben so auf Dauer nicht weitergehen kann, meldet sie sich trotz aller Ängste und Zweifel bei einem der einschlägigen Partnerportale im Internet an. Etwa zur gleichen Zeit hinterlegt auch Charly Wise, Ende 40, sein Profil auf selbigem Partnerportal. Auch seine Ehe hat schon bessere Zeiten gesehen. Und da sich die Interessenprofile beider Personen nahezu decken, … Was damit ins Rollen gebracht wurde kann in aller Ausführlichkeit in diesem Buch nachgelesen werden. Bei „Charlies Goldfink“ handelt es sich jedoch nicht um die Weiterführung oder das Abbild eines mehr oder weniger erfolgreichen fiktiven Internet-Romans, sondern um die nachträgliche Dokumenta-tion eines in der Realität stattgefundenen elektroni-schen Schriftverkehrs in Zeiten des www; äußerst privat, sehr emtional und zuweilen hoch erotisch.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Vorwort
Viele Kulturpessimisten bezweifeln die Möglichkeit, auch mit E-Mails witzig und geistreich korrespondieren und in Folge dessen sogar emotionale Bindungen aufbauen zu können.
Bereits Daniel Glattauer hat mit seinem erfolgreichen Roman „Gut gegen Nordwind“, welches auf das Genre des aus der Mode gekommenen Brief-romans zurückgreift und dieses in die Ära der virtuellen Kommunikation im World Wide Web holt den literarischen Beweis geführt, dass dies doch möglich ist. Während Daniel Glattauers Roman jedoch reine Fiktion und die „Beweisführung“ damit rein theoretischer Natur ist und damit von den Zweiflern und Gegnern angreifbar wird, handelt es sich bei „Charlies Gold-fink“ nicht um die Weiterführung oder das Abbild des Romans von Glattauer sondern um die nachträgliche Dokumentation eines tatsächlich in dieser Form stattgefundenen elektronischen Schriftverkehrs in Zeiten des www.
Bedauerlicherweise hat sich im Zuge der Zusammenstellung des E-Mail-Verkehrs herausgestellt, dass im Zeitablauf leider das eine oder andere E-Mail-Dokument trotz mühsamer Recherche unauffindbar geblieben ist. Soweit es für das Verständnis des Lesers notwendig erscheint, wurden in diesen Fällen textliche Ergänzungen und Kommentierungen vorgenommen; ebenso in den Fällen, in denen auf eine Kommunikation per Telefon, SMS, Brief oder Bild Bezug genommen wird. Ich bitte dahingehend um Verständnis.
Da der gesamte Schriftverkehr einen tiefen Einblick in das Innenleben der beteiligten Personen gibt, bitte ich ebenso um Verständnis, dass, um die Anonymität aller Beteiligten zu wahren, insbes. Namen und Örtlichkeiten des wahren Lebens geändert wurden. Dies führt mitunter dazu, dass Handlungsabläufe und Zusammenhänge in ihrer logischen Struktur (in einem vertretbaren Maße) leiden. Ich kann ihnen als Leser jedoch versichern, dass ungeachtet dessen der gesamte Schriftverkehr ungekürzt und in aller Offenheit abgedruckt ist. Dies beinhaltet selbstverständlich auch umgangs-sprachliche Wortkreationen und Satzbauten, die nicht immer den Ansprüchen eines gehobenen Schriftdeutschs genügen mögen.
Da der Schriftverkehr in den ersten Tagen noch über ein Partnerportal im Internet erfolgte, sind für diesen Zeitraum keine detaillierten E-Mail Koordinaten vorhanden und angegeben.
Im süddeutschen Raum, September 2014
Charlie Wise
Wie Alles begann
Nachdem Steffanie Feldmeier, in der zweiten Hälfte der 30er, bereits über Jahre hinweg von ihrem Ehemann mittels zahlreicher Affären betrogen wurde und im Rahmen ihres Ehe- und Familienlebens fortwährend sowohl psychischen wie auch physischen Drohungen und Misshandlungen ausgesetzt sieht, fasst sie Mitte Juni des Jahres 2011 trotz aller Ängste und Zweifel den Entschluss, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Nach reiflicher Überlegung meldet sie sich bei einem der einschlägigen Partnerportale im Internet an. In ihrem Profil erwähnt sie neben wesentlichen physiognomischen Merkmalen (groß, blond, schlank, …) auch ihre Hobbies und Interessen (Kultur, Geschichte, Lesen und Sport).
Etwa zur gleichen Zeit hinterlegt auch Charly Wise, Ende 40, sein Profil auf selbigem Partnerportal. Auch seine Ehe hat schon bessere Zeiten gesehen. Und nachdem seine Frau ihm gegenüber seit geraumer Zeit kein Interesse mehr zeigt und sich andersweitig orientiert, hält auch er es für angebracht, sein Leben aktiv neu zu gestalten und nicht nur bis ans Lebensende passiv zu verwalten. In seinem Profil erwähnt er neben wesentlichen körperlichen Merkmalen (groß, braunhaarig, schlank, …) auch seine Hobbies und Vorlieben (Kultur, Lesen, Reisen und Sport).
Während Charly Wise jedoch seinen „Suchalgorithmus“ im Partnerportal so einstellt, dass alle weiblichen Profile im Alter bis 40 Jahre nicht aufscheinen, ist das potentielle Spektrum an Männern bei Steffanie Feldmeier weiter gefasst. Damit erscheint auch ein gewisser „Charly Wise“ auf der Anzeigenliste ihrer potentiellen Partner. Und da sich die Interessenprofile beider Personen nahezu decken, fasst sie den Mut und schreibt ihm ein paar unverbindliche Zeilen, die er postwendend in der gebotenen Höflichkeit und mit dem Hinweis auf ein mögliches „Mehr“, beantwortet.
Was damit ins Rollen gebracht wurde kann in aller Ausführlichkeit auf den folgenden Seiten nachgelesen werden.