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Unsere Organe haben ihre Zeit - und unsere Persönlichkeit ihren eigenen Rhythmus. Dieses Buch verbindet das alte Wissen der chinesischen Organuhr mit der psychologischen und spirituellen Typenlehre des Enneagramms zu einem einzigartigen Ernährungsansatz. Denn was, wann und wie wir essen, hängt nicht nur von äußeren Empfehlungen ab, sondern auch von unserem inneren Takt und unserer seelischen Struktur. "Chrono-Ennea-Typ" zeigt, wie Nahrung dann am besten wirkt, wenn sie zur richtigen Tageszeit aufgenommen und typgerecht ausgewählt, wird. Dabei spielen individuelle Bedürfnisse ebenso eine Rolle wie organische Rhythmen der Natur. Für Menschen, die ganzheitlich denken, ihre Gesundheit bewusst gestalten und tiefer verstehen wollen, was sie wann wirklich nährt - körperlich, geistig, seelisch und spirituell. Mit praktischen Empfehlungen, vielen Rezepten und Beispielen, Sub-typen-Tipps und einem neuartigen Blick auf die Verbindung von Zeit, Typus und Ernährung. Ein kulturübergreifender Ernährungsratgeber über Zeit, Ernährung, Archetypen, die 27 Subtypen des Enneagramms und die Weisheit der Jahrtausende - Die Rückkehr zur inneren Zeit Wir leben in einer Ära, die mehr denn je von äußeren Taktungen beherrscht wird: Kalender, Uhren, Smartphones, Arbeitspläne, Diätprogramme, Fitness-Apps. Alles scheint messbar, planbar, optimierbar - selbst unser Schlaf, unser Blutzuckerspiegel, unsere Verdauung. Und doch: Je stärker wir uns der äußeren Zeitstruktur unterwerfen, desto mehr verlieren wir den Zugang zu dem, was die Alten einst als die rechte Zeit bezeichneten - den Kairos, den innerlich stimmigen Moment. Das Wissen um diese rechte Zeit ist nicht verloren - es schlummert in den Weisheitstraditionen der Menschheit, verborgen unter Schichten von Fortschrittsglauben, Technokratie und Effizienzdenken. Eine dieser uralten Landkarten des Lebendigen ist die Chinesische Organuhr, ein über 5000 Jahre altes Zeitmodell, das nicht nur den Körper, sondern auch Geist und Seele in einen rhythmischen Zusammenhang stellt. Es ist ein Modell, das uns erinnert: Der Mensch ist nicht isolierter Konsument im Supermarkt der Ernährungssysteme, sondern ein zeitgebundenes, zyklisch atmendes Wesen, das mit Sonne, Mond, Jahreszeiten und inneren Rhythmen verbunden ist. Dieses Buch ist eine Einladung zur Rückkehr in diese lebendige Zeit. Es verbindet das alte Wissen der Organuhr mit heutigen Ernährungstrends, spirituellen Traditionen, psychosomatischen Erkenntnissen und archetypischem Denken.
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Seitenzahl: 163
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Einleitung: Zeit, Rhythmus und Bewusstsein
Die Rückkehr zur inneren Zeit
Der Mensch im Takt der Rhythmen
Vom Kaiser zur Zellbiologie
Zeitqualität statt Zeitdruck
Eine Reise durch Kulturen, Archetypen und Energieformen
Essen in Beziehung - zur Zeit, zur Welt, zu uns selbst
Organzeiten-Tabelle (TCM) - MEZ & MESZ im Vergleich
Kapitel 1: Ursprung und Entwicklung der Chinesischen Organuhr - Eine Reise durch 5000 Jahre Zeitwissen
1. Kosmologie der Harmonie: Der Mensch als Resonanzkörper des Himmels
2. Yin und Yang: Die Polaritäten der Zeit
3. Die 12 Organzeiten - Das tägliche Qi-Rad
4. Ursprung und historische Quellen
5. Zeitwissen jenseits von China
6. Warum die Organuhr heute wichtiger denn je ist
Kapitel 2: Die zwölf Phasen der Chinesischen Organuhr - Rhythmus, Energie und Bedeutung im Tagesverlauf
1. 3:00 - 5:00 Uhr: Zeit der Lunge (Yin-Organ)
2. 5:00 - 7:00 Uhr: Zeit des Dickdarms (Yang-Organ)
3. 7:00 - 9:00 Uhr: Zeit des Magens (Yang-Organ)
4. 9:00 - 11:00 Uhr: Zeit der Milz (Yin-Organ)
5. 11:00 - 13:00 Uhr: Zeit des Herzens (Yin-Organ)
6. 13:00 - 15:00 Uhr: Zeit des Dünndarms (Yang-Organ)
7. 15:00 - 17:00 Uhr: Zeit der Blase (Yang-Organ)
8. 17:00 - 19:00 Uhr: Zeit der Niere (Yin-Organ)
9. 19:00 - 21:00 Uhr: Zeit des Perikards („Herzbeutel“, Yin-Organ)
10. 21:00 - 23:00 Uhr: Zeit des Dreifach-Erwärmers (Yang-Organ)
11. 23:00 - 1:00 Uhr: Zeit der Gallenblase (Yang-Organ)
Zusammenfassung: Zeit ist Energie - und Energie ist Leben
Kapitel 3: Moderne Ernährungstrends im Spiegel der Chinesischen Organuhr
Einleitung: Die Wiederentdeckung des Rhythmus
1. Intermittierendes Fasten - Das Fenster der Disziplin
2. Keto-Diät - Fett als Energiequelle, aber zu welcher Zeit?
3. Low Carb - Ein Prinzip der Leberzeit
4. Vegane / pflanzenbasierte Ernährung - im Rhythmus der Milz
5. Paleo - Die Rückbesinnung auf Urprinzipien
Fazit dieses Kapitels: Ernährung braucht Rhythmus - nicht nur Regeln
Kapitel 4: Die religiöse Dimension der Ernährung - Zeit, Verzicht und Heiligkeit
Einleitung: Nahrung als Brücke zwischen Himmel und Erde
1. Judentum: Die heilige Ordnung des Essens - Kaschrut und das Prinzip der Trennung
2. Islam: Halal, Haram und die spirituelle Funktion des Fastens
3. Christentum: Brot, Wein und die Verwandlung des Alltäglichen
4. Hinduismus & Ayurveda: Ernährung als Ausdruck von Bewusstseinsqualität
5. Buddhismus: Achtsamkeit beim Essen - weniger ist mehr
Fazit: Die Zeit ist heilig - und das Essen auch
Kapitel 5: Chakren und Organuhr - Die Landkarte der Energie
Einleitung: Energetik als verbindende Sprache zwischen Ost und West
1. Chakren - Die sieben Tore des Bewusstseins
2. Die Chinesische Organuhr - Die zyklische Ordnung des Qi (Lebenskraft)
3. Korrespondenzen zwischen Chakren und Organuhr - Systemische Annäherung
4. Synergien in der Praxis: Ernährung entlang der Energieachsen
Fazit: Der Mensch als Energie-Wesen im Fluss der Zeit
Kapitel 6: Kairos und Chronos - Zeitqualität versus Zeitquantität
Einleitung: Die zwei Gesichter der Zeit
1. Chronos - Die äußere Zeit
2. Kairos - Die innere Zeit
3. Die Organuhr als Kairos-System
4. Ernährung im Lichte von Kairos und Chronos
5. Chronos, Kairos und die moderne Ernährungskultur
6. Zeit als Tor zur Heilung - spirituelle Perspektiven
Fazit: Der Weg zurück zur lebendigen Zeit
Kapitel 7: Zeitqualität und Zeitquantität - Kairos und Chronos im Kontext der Chinesischen Organuhr
1. Chronos - Die mechanische Zeit
2. Kairos - Die innere, günstige Zeit
3. Kairos und Chronos im Alltag - Eine Balance finden
4. Chronobiologie und moderne Forschung
5. Konsequenzen für ein bewusstes Leben
Kapitel 8: Ernährung und Zeit: Religiöse Speisegesetze im Spiegel der Chinesischen Organuhr
1. Zeitstruktur und rituelle Ordnung: Warum Religion die Mahlzeiten reguliert
2. Judentum - Kaschrut und Tagesrhythmus
3. Christentum - Fastenzeiten und Eucharistie
4. Islam - Ramadan und der Tagesrhythmus
5. Hinduismus - Sattva, Zeit und spirituelle Nahrung
6. Buddhismus - Achtsames Essen zur rechten Stunde
7. Fazit: Universelles Rhythmusbewusstsein über Kontinente hinweg
Kapitel 9: Chakren und die Chinesische Organuhr: Energetische Korrespondenzen zwischen östlicher Medizin und spiritueller Anatomie
1. Energetische Landkarten des Menschen: Chakren und Meridiane
2. Die Organuhr im Licht der Chakren: Eine mögliche Zuordnung
3. Energetische Lebensführung: Chakrenbewusstsein im Alltag der Organuhr
4. Die vertikale Ordnung: Vom Wurzelchakra bis zur Krone - und der Lauf der Energie durch die Organe
5. Fazit: Chakren und Organuhr - zwei Sprachen eines universellen Energiesystems
Kapitel 10: Das vertikale und das horizontale Weltbild
1. Das horizontale Weltbild: Chronos, Linearität und die Äußerlichkeit der Zeit
2. Das vertikale Weltbild: Kairos, Tiefe und die innere Qualität der Zeit
3. Astrologische Rhythmen: Makrokosmos und Mikrokosmos
4. Die Organuhr als Synthese aus vertikalem und horizontalem Weltbild
5. Astrologie und Organuhr: Resonanzen im Zeitbewusstsein
6. Das Enneagramm als vertikales Symbol der Menschwerdung
7. Fazit: Vom Takt zur Tiefe - Zeit neu denken
Kapitel 11: Ernährung nach der Chinesischen Organuhr
1. Grundprinzipien der zeitgerechten Ernährung
2. Die Tageszeiten der Organuhr und ihre Bedeutung für die Ernährung
3. Praktische Ernährungsempfehlungen im Überblick
Kapitel 12: Enneagrammtypen und ihre spezifischen Ernährungsmuster im Spiegel der Organuhr
1. Allgemeine Zuordnungen: Enneagramm und Organsysteme
2. Detaillierte Betrachtung der Typen
Kapitel 13: Typgerechte Ernährungstage - Enneagramm und Organuhr im praktischen Tagesverlauf
Kapitel 14: Rhythmusgerechte (typübergreifende) Rezeptvorschläge im Einklang mit der Organuhr
Kapitel 15: Ernährung im Wandel der Jahreszeiten
Einleitung: Die fünf Jahreszeiten - ein östlicher Blick
1. Frühling - Holz-Element
2. Sommer - Feuer-Element
3. Spätsommer - Erde-Element
4. Herbst - Metall-Element
5. Winter - Wasser-Element
Übergänge: Zwischen den Jahreszeiten
Fazit
Kapitel 16: Die 27 Enneagramm-Subtypen im Licht der Chinesischen Organuhr
Kapitel 17: Eine Synthese: Der Rhythmus des Lebens - Ernährung als spiritueller Pfad im Wandel der Zeit
Schlusswort - Ein täglicher Weg zurück zu uns selbst
Danksagung
Glossar
Wichtige Wegbegleiter
Themenübersicht
Symbole & Pflanzen
Enneagramm-Schaubilder in Bezug auf die Ernährung
Bewusstseinsübungen für die 27 Subtypen zur Stärkung der Achtsamkeit
Thematisches Stichwortverzeichnis
Weiterführende und ergänzende Literatur des Autors aus dem Verlagshaus Rathmer
Weiterführende YouTube-Videos des Autors
Wissenswertes zum Autor Detlef Rathmer
Naturheilpraxis Rathmer - Praxis für Klassische Homöopathie
Die Rückkehr zur inneren Zeit
Wir leben in einer Ära, die mehr denn je von äußeren Taktungen beherrscht wird: Kalender, Uhren, Smartphones, Arbeitspläne, Diätprogramme, Fitness-Apps. Alles scheint messbar, planbar, optimierbar - selbst unser Schlaf, unser Blutzuckerspiegel, unsere Verdauung. Und doch: Je stärker wir uns der äußeren Zeitstruktur unterwerfen, desto mehr verlieren wir den Zugang zu dem, was die Alten einst als die „rechte Zeit“ bezeichneten - den Kairos, den innerlich stimmigen Moment.
Das Wissen um diese „rechte Zeit“ ist nicht verloren - es schlummert in den Weisheitstraditionen der Menschheit, verborgen unter Schichten von Fortschrittsglauben, Technokratie und Effizienzdenken. Eine dieser uralten Landkarten des Lebendigen ist die Chinesische Organuhr, ein über 5000 Jahre altes Zeitmodell, das nicht nur den Körper, sondern auch Geist und Seele in einen rhythmischen Zusammenhang stellt. Es ist ein Modell, das uns erinnert: Der Mensch ist nicht isolierter Konsument im Supermarkt der Ernährungssysteme, sondern ein zeitgebundenes, zyklisch atmendes Wesen, das mit Sonne, Mond, Jahreszeiten und inneren Rhythmen verbunden ist.
Dieses Buch ist eine Einladung zur Rückkehr in diese lebendige Zeit. Es verbindet das alte Wissen der Organuhr mit heutigen Ernährungstrends, spirituellen Traditionen, psychosomatischen Erkenntnissen und archetypischem Denken. Es stellt zentrale Fragen neu - etwa:
Nicht nur „Was esse ich?“, sondern: „Wann esse ich - und wer bin ich, wenn ich esse?“
Der Mensch im Takt der Rhythmen
In der chinesischen Medizin ist Gesundheit kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Fluss - ein Gleichgewicht zwischen Kräften, die sich in täglichen, monatlichen und jahreszeitlichen Zyklen ausdrücken. Tag und Nacht, Ein- und Ausatmen, Aktivität und Ruhe, Hunger und Sättigung, Aufnehmen und Loslassen - all dies folgt einem inneren Uhrwerk, das weit älter ist als jede Smartwatch.
Die Chinesische Organuhr ist dabei mehr als ein esoterisches Konstrukt - sie ist eine energetische Landkarte des Tageslaufes, in der jedes Organ seine maximale Aktivitätszeit hat. Die Lunge etwa wird dem frühen Morgen zugeordnet - dem Zeitpunkt, an dem wir erstmals tief durchatmen, uns dehnen, aufrichten. Der Dünndarm entfaltet seine Kraft in der Mittagszeit, wenn Nahrung in ihre Substanzen zerlegt wird. Die Leber hingegen ist nachts aktiv - wenn Körper und Geist sich reinigen, verarbeiten, träumen.
Diese Rhythmen sind nicht zufällig - sie entsprechen einer Ordnung, die das Leben selbst durchzieht. Wer sich gegen diese Ordnung stellt, etwa durch nächtliches Essen, unregelmäßige Mahlzeiten oder permanente Reizüberflutung, arbeitet gegen das Zeitgewebe seiner eigenen Existenz. Umgekehrt: Wer sich dem Rhythmus wieder anvertraut, entdeckt eine Quelle von Gesundheit, Klarheit und innerer Harmonie.
Vom Kaiserspruch zur Zellbiologie
Die Volksweisheit „Frühstücke wie ein Kaiser, iss zu Mittag wie ein König und abends wie ein Bettelmann“ mag altmodisch klingen - und doch enthält sie eine Wahrheit, die heute von der Chronobiologie erneut entdeckt wird. Moderne Studien zeigen: Unsere Zellen besitzen eine innere Uhr, unsere Hormone folgen einem täglichen Takt, unser Stoffwechsel ist zeitabhängig.
Auch die heute viel diskutierten Ernährungssysteme wie Intervallfasten, Low Carb, Ketogene Ernährung oder Clean Eating reagieren auf diese Erkenntnisse - doch sie tun dies häufig aus einer rein funktionalen Perspektive: Sie messen Kalorien, optimieren Fettverbrennung, beeinflussen Insulinreaktionen. Was dabei oft verloren geht, ist der kulturelle und spirituelle Zusammenhang des Essens: Essen als Beziehung - zur Erde, zur Zeit, zu sich selbst.
Die Chinesische Organuhr kann hier als Brücke dienen - zwischen Tradition und Moderne, zwischen Körper und Geist, zwischen täglicher Praxis und spiritueller Tiefe.
Zeitqualität statt Zeitdruck
In der westlichen Welt dominierte lange das Zeitverständnis des Chronos - der linearen, messbaren, zählbaren Zeit. Es ist die Zeit der Effizienz, der Termine, der Progression. Doch in vielen alten Kulturen - sei es im alten Griechenland, in der vedischen Philosophie oder im daoistischen Weltbild - gab es auch einen anderen Zeitbegriff: Kairos - der erfüllte Augenblick, der sinnvolle, stimmige Moment.
Wann etwas geschieht, ist dabei oft entscheidender als was geschieht. Eine Mahlzeit zur rechten Zeit kann heilsam sein - dieselbe Mahlzeit zur falschen Zeit belastend. Ein Gespräch im richtigen Moment kann klärend sein - zur falschen Zeit zerstörerisch. Ein Medikament zur rechten Stunde heilt - zur falschen kann es schaden.
Die Organuhr lädt uns ein, kairologisch zu leben - achtsam, lauschend, rhythmisch.
Eine Reise durch Kulturen, Archetypen und Energieformen
Dieses Buch spannt einen weiten Bogen - von der uralten chinesischen Zeitmedizin über religiöse Speisevorschriften in den Weltreligionen, von der Chakrenlehre über das Enneagramm bis hin zu homöopathischen Prinzipien und astrologischen Analogien. Es will kein dogmatisches Ernährungskonzept verkaufen, sondern ein Verständnis für die Rhythmen des Lebens vermitteln.
Dabei geht es nicht um die bloße Rückkehr in vergangene Zeiten, sondern um eine zeitgemäße Integration uralten Wissens.
Was bedeutet „Frühstück“ im Zeitalter des Intervallfastens?
Welche Nahrung unterstützt welches Enneagramm-Muster?
Welche Zeitqualität passt zu welchem Typus?
Wie wirkt sich Essen auf die seelische Ausrichtung aus - und umgekehrt?
All dies wird in diesem Werk entfaltet - mit dem Ziel, den Leserinnen eine tiefere Orientierung im Dschungel moderner Ernährungsideologien zu bieten.
Essen ist Beziehung - zur Zeit, zur Welt, zu uns selbst
Die Chinesische Organuhr lehrt uns, dass unser Körper nicht nur Nahrung aufnimmt, sondern Informationen, Energien, Rhythmen. Sie zeigt: Wann wir essen, schlafen, arbeiten, denken, meditieren oder ruhen, ist ebenso bedeutsam wie was wir dabei zu uns nehmen.
Dieses Buch versteht sich deshalb nicht als Diätbuch, sondern als Bewusstseinsbuch: Es lädt dazu ein, Ernährung nicht als Technik, sondern als Kunst des Lebens zu begreifen - rhythmisch, typgerecht, spirituell fundiert und zugleich alltagsnah umsetzbar.
Die Zeit ist reif für eine Rückkehr zur inneren Ordnung. Für einen neuen, alten Weg: Der Mensch als Wesen im Takt der Zeit.
Wichtiger Hinweis zur Organuhr und der Sommerzeit: Die Chinesische Organuhr orientiert sich am natürlichen Sonnenrhythmus, also nach der natürlichen Sonnenzeit (MEZ) - nicht an unserer gesellschaftlich bzw. politisch festgelegten Uhrzeit, also nicht an der Sommerzeit (MESZ). Alternativ dazu kann man sich auch an der tatsächlichen Lichtqualität des Tages orientieren - oder am eigenen Körpergefühl. Nachfolgend eine übersichtliche Tabelle:
Organzeiten-Tabelle (TCM) - MEZ & MESZ im Vergleich
TCM-Organ
Uhrzeit (MEZ)
Uhrzeit (MESZ)
Lunge
03:00-05:00
04:00-06:00
Dickdarm
05:00-07:00
06:00-08:00
Magen
07:00-09:00
08:00-10:00
Milz / Pankreas
09:00-11:00
10:00-12:00
Herz
11:00-13:00
12:00-14:00
Dünndarm
13:00-15:00
14:00-16:00
Blase
15:00-17:00
16:00-18:00
Niere
17:00-19:00
18:00-20:00
Perikard
19:00-21:00
20:00-22:00
Dreifacher Erwärmer
21:00-23:00
22:00-00:00
Gallenblase
23:00-01:00
00:00-02:00
Leber
01:00-03:00
02:00-04:00
Die Menschheit hat seit ihren frühesten Anfängen danach gestrebt, Ordnung und Sinn in den Fluss der Zeit zu bringen. Ob durch die Beobachtung der Himmelskörper, die Bestimmung von Jahreszeiten anhand der Vegetation oder durch die rituelle Einteilung des Tages in sakrale Zeiten - Zeit war nie bloß eine Abfolge von Stunden, sondern stets Ausdruck einer qualitativen Wirklichkeit.
In kaum einem Medizinsystem wurde diese Zeitqualität so tiefgreifend in das Verständnis von Gesundheit, Krankheit und Lebensführung integriert wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ihr Modell der „Organuhr“ (Zi Wu Liu Zhu) ist dabei eines der eindrucksvollsten Beispiele dafür, wie der Mensch als energetisch rhythmisierendes Wesen gedacht wird - eingebettet in ein kosmisches Gefüge aus Himmel, Erde und Mensch.
1. Kosmologie der Harmonie: Der Mensch als Resonanzkörper des Himmels
Die klassische chinesische Philosophie - insbesondere die Lehren des Daoismus und des Konfuzianismus - geht davon aus, dass alles Leben einem Prinzip der resonanten Wechselwirkung unterliegt. Der Mensch (Ren, rén) ist kein von der Welt abgetrenntes Individuum, sondern Teil eines großen, atmenden Kosmos.
Im Daoismus, der philosophisch-spirituellen Grundlage der TCM, wird dieser Zusammenhang als das Dao bezeichnet - das „Weltgesetz“, der „Weg“, das „alles durchdringende Prinzip“. Gesundheit bedeutet in diesem Verständnis nicht bloß das Fehlen von Symptomen, sondern die harmonische Einbindung des Einzelnen in das große Gefüge der Natur.
2. Yin und Yang: Die zwei Grundkräfte des Universums
Zentral für das Verständnis der chinesischen Organuhr ist das Konzept von Yin und Yang, den zwei Grundkräften des Universums. Yin steht für das Dunkle, das Ruhige, das Sanfte, das Nächtliche, das Weibliche, das Empfangende, das Passive; Yang hingegen für das Helle, das Aktive, das Warme, das Tageshafte, das Männliche, das Starke, das Aussendende.
Der tägliche Lauf von Tag und Nacht wird als ununterbrochener Fluss dieser beiden Kräfte begriffen. Diese Polarität spiegelt sich auch in den Funktionszeiten der Organe wider: Jedes Organ entfaltet seine maximale Energie in einer bestimmten Phase des 24-Stunden-Rhythmus - im Wechselspiel von Yin und Yang.
Beispiel:
Um 3 Uhr morgens, zur Zeit der Leber, ist der Organismus tief im Yin - ein Moment der Regeneration und des inneren Aufräumens.
Um 12 Uhr mittags, zur Zeit des Herzens, ist das Yang am stärksten - ein Höhepunkt der Aktivität, des Ausdrucks, der Präsenz.
3. Die 12 Organzeiten - Das tägliche Qi-Rad
Die klassische Lehre unterscheidet zwölf Hauptorgane, denen jeweils eine zweistündige Aktivitätsphase im Tagesverlauf zugeordnet wird. Dabei verläuft die Energie (Qi) in einem festgelegten Kreislauf, der einem Uhrzeigersinn ähnelt - ein inneres „Rad der Zeit“, das permanent in Bewegung ist.
Diese „innere Uhr“ ist kein mechanisches Konstrukt, sondern ein feinsinnig erfahrbares Rhythmusgeschehen, das mit dem Mond, den Jahreszeiten, den emotionalen Zuständen und sogar mit unserer Persönlichkeit und unserer seelischen Wesensstruktur in Wechselwirkung tritt.
4. Ursprung und historische Quellen
Die Wurzeln der Organuhr lassen sich in klassischen Texten wie dem „Huang Di Nei Jing“ („Der innere Klassiker des Gelben Kaisers“) finden - ein Werk, das um ca. 200 v. Chr. erstmals schriftlich fixiert wurde, jedoch auf ein noch wesentlich älteres mündliches Wissen zurückgeht.
In diesem fundamentalen Werk der TCM werden die Prinzipien von Qi-Fluss, Meridianen, Organbeziehungen und Zeitqualitäten in einem ganzheitlichen Weltbild vereint. Die Vorstellung, dass jedes Organ nicht nur eine physiologische, sondern auch eine emotionale und geistige Funktion besitzt, ist dort ebenso selbstverständlich wie die Idee, dass Krankheiten aus einer Disharmonie im Zeitfluss entstehen können.
Das Modell der Zi Wu Liu Zhu - wörtlich „Mitternacht-Mittag-Zirkulation“ - wurde im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verfeinert und diente nicht nur der Behandlung, sondern auch der Diagnose und Prävention. Noch heute richten sich viele traditionelle Ärzte und Qi Gong-Meister in China bei der Wahl von Akupunkturpunkten, Bewegungsübungen oder Ernährungsempfehlungen nach der energetischen Tageszeit.
5. Zeitwissen jenseits von China
Spannend ist, dass ähnliche Zeitmodelle auch in anderen Kulturen zu finden sind - sei es in den vedischen Tageszeiten Indiens (mit den drei Doshas Vata, Pitta, Kapha), in den klösterlichen Gebetszeiten des Christentums (Laudes, Terz, Sext, Vesper etc.) oder in den astrologischen Planetenstunden der westlichen Hermetik.
All diese Systeme wurzeln in einer Weltsicht, die die Zeit nicht linear, sondern zyklisch begreift - als Spirale, als Wiederkehr des Immergleichen, als Tanz zwischen Ordnung und Wandel.
Es scheint, als ob unsere Vorfahren - unabhängig von Kultur, Ort und Religion - über ein tiefes Gespür dafür verfügten, dass das Leben in bestimmten Momenten eine besondere Qualität trägt. Und dass der Mensch nur dann im Gleichgewicht ist, wenn er in Resonanz mit diesen Zeitqualitäten lebt.
6. Warum die Organuhr heute wichtiger denn je ist
In der modernen Welt - geprägt von Schichtarbeit, Dauererreichbarkeit, Bildschirmlicht, Stress, Reizüberflutung und unregelmäßiger Ernährung - ist diese Resonanz vielfach verloren gegangen. Viele Menschen essen dann, wenn der Kalender es erlaubt, nicht wenn der Körper ruft. Sie schlafen gegen die innere Uhr, arbeiten gegen den Biorhythmus und wundern sich über chronische Müdigkeit, Stoffwechselstörungen, emotionale Dysbalance.
Zeit
organ
Funktionale Bedeutung
03-06 Uhr
Lunge
Inspiration, Neubeginn, Atem des Lebens
05-07 Uhr
Dickdarm
Loslassen, Reinigung, Abschluss der Nacht
07-09 Uhr
Magen
Aufnahme, Nährung, Beginn der physischen Aktivität
09-11 Uhr
Milz
Verstoffwechslung, mentale Klarheit, Energiegewinnung
11-13 Uhr
Herz
Ausdruck, Freude, emotionale .. Öffnung
13-15 Uhr
Dünndarm
Differenzierung, Selektion, Integration
15-17 Uhr
Blase
Struktur, Stabilität, Entgiftung
17-19 Uhr
Niere
Substanzaufbau, Essenzstärkung, Regeneration
19-21 Uhr
Perikard
Herzschutz, emotionale Intimität, Ruhe
21-23 Uhr
Dreifacher Erwärmer
Regulation, Systemabgleich, inneres Gleichgewicht
23-01 Uhr
Gallenblase
Entscheidungsfähigkeit, Mut, Richtungsfindung
01-03 Uhr
Leber
Entgiftung, Traumverarbeitung, Neuausrichtung
Der Tag hat 24 Stunden - doch in der Lehre der chinesischen Organuhr sind diese nicht bloß neutrale Zeiteinheiten. Vielmehr durchströmt jede dieser Stunden den Menschen mit einer spezifischen energetischen Qualität, die sowohl auf der Ebene der Körperorgane als auch der Psyche und des Geistes spürbar ist.
Jedes der zwölf Hauptorgane (in der TCM teils auch als Funktionskreise oder Energiekreise bezeichnet) hat ein zweistündiges Zeitfenster, in dem es sein Maximum an Vitalität, Regulationskraft und Offenheit erreicht. Diese Zeiten folgen dem Prinzip eines energetischen Tageskreislaufs, in dem sich Yin und Yang abwechseln, ergänzen und ablösen.
Wer diesen inneren Rhythmus versteht und ihm folgt, lebt im Einklang mit seinem Qi - der Lebensenergie, die in der TCM als Basis für Gesundheit, seelisches Gleichgewicht und spirituelles Wachstum gilt.
In diesem Kapitel betrachten wir die zwölf Organzeiten nicht nur in ihrer physiologischen Bedeutung, sondern auch unter ihren psychischen und spirituellen Aspekten - und ziehen Pa