Clean - Alejandro Junger - E-Book

Clean E-Book

Alejandro Junger

0,0

  • Herausgeber: MobiWell
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Der US-Bestseller endlich auf Deutsch! Das weltbekannte Clean-Programm ist eine moderne Entgiftungskur, die vom Kardiologen Dr. Alejandro Junger eigens so konzipiert worden ist, dass sie sich problemlos in unseren hektischen Alltag integrieren lässt. Dr. Junger, der die Folgen unserer modernen Diät am eigenen Leib erfahren hat, berücksichtigt in seinem 21-Tage-Programm die medizinischen Grundlagen der wichtigsten Entschlackungs- und Fastenkuren aus Ost und West, sodass Clean dieselben positiven Effekte zeitigt – die Nebenwirkungen, wie etwa mangelnde Energie, hingegen minimiert. Zwei Flüssigmahlzeiten und eine feste Clean-Mahlzeit am Tag, die Sie aus einer Vielzahl an Rezepten auswählen können, liefern Ihnen die Energie für den Alltag, während der Körper Stück um Stück ins gesundheitliche Gleichgewicht zurückkehrt. Clean reicht uns die Mittel in die Hand, den Entgiftungsprozess unseres Körpers optimal zu unterstützen, sodass er ausheilen und seine Selbstheilungskräfte reaktivieren kann. Täglich gewinnt die Clean-Community begeisterte Anhänger hinzu, denn das Programm hält, was es verspricht: chronische Gesundheitsprobleme verschwinden schlagartig, Übergewicht schmilzt förmlich dahin, und viele erfahren erstmals im Leben, was es heißt, wahrhaft gesund zu sein.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 486

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



DR. MED. ALEJANDRO JUNGER

und

Amely Greeven

C L E A N

reinigen • restaurieren • regenerieren

Das revolutionäre Entgiftungsprogramm zur Reaktivierung der Selbstheilungskräfte

Dr. med. Alejandro Junger und Amely Greeven

CLEAN

Titel der Originalausgabe:„Clean“

Deutsche Erstausgabe, 2015

Deutsche Übersetzung: Nina Hawranke, Petra Degenhart, Daniel Loose

Korrektur: Daniel Wagner

Umschlaggestaltung: Gabriel Reinert

Layout: Inna Kralovyetts

Druck: Westkreuzdruckerei Ahrens KG Berlin / Bonn

www.mobiwell.com

© Mobiwell Verlag, Immenstadt 2015

Published by arrangement with HarperOne, an imprint of HarperCollins Publishers, LLC.

Nachdrucke oder Kopien dieses Buchs, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

ISBN 978-3-944887-17-3

HAFTUNGSAUSSCHLUSS

Dieses Buch ist ausschließlich als Informationsquelle gedacht. Die in diesem Werk enthaltenen Informationen dienen unter keinen Umständen als Ersatz für den Rat eines qualifizierten Arztes. Ein solcher sollte stets konsultiert werden, ehe man mit einer neuen Ernährungsweise, einer neuen Übung oder einem neuen therapeutischen Ansatz beginnt.

Die Richtigkeit der in diesem Buch enthaltenen Informationen wurde nach bestem Wissen und Gewissen überprüft (Stand 2009). Autor und Verleger übernehmen keinerlei Haftung für etwaige Schäden, die durch die Umsetzung der hier dargelegten Informationen entstehen.

Ich widme dieses Buch meiner Tochter Grace, die meine beste Lehrerin und Ärztin ist. Ihr habe ich die nachhaltigste Erfahrung meines Lebens zu verdanken, die zugleich die machtvollste Medizin überhaupt ist: bedingungslose Liebe.

Einführung

Vor drei Jahren besuchte mich, auf Anraten meiner Schwester, Fernando aus Uruguay. Ihn quälte ein Gesundheitsproblem, das seine Ärzte offenbar nicht zu lösen vermochten: Bei ihm war eine sogenannte „Fettleber“ diagnostiziert worden. In vielen Fällen steht diese Erkrankung mit Alkoholmissbrauch in Verbindung, aber Fernando trank nicht. Seine Ärzte hatten ihm gesagt, sein Zustand sei so ernst, dass seine Leberfunktion dauerhaft beeinträchtigt werden könne. Vielleicht sei gar eine Lebertransplantation nötig. Nach dem Termin hatten die Ärzte ihn nach Hause geschickt und gebeten, in einigen Monaten wiederzukommen, um seine Leberfunktion zu überprüfen und das Voranschreiten der Erkrankung zu beobachten.

Daraufhin flog Fernando in die Staaten und blieb drei Wochen lang. Er kam leicht übergewichtig bei mir an, wirkte älter, als er war, und berichtete, dass er kaum Energie habe. Ich erkannte das Problem umgehend und setzte ihn auf das Clean-Programm. Seine Leber, erklärte ich ihm, lagere Fett ein, um sich gegen die Reizung durch giftige Chemikalien zu wehren. Sein Körper litt unter einer schwerwiegenden toxischen Belastung, und das Fett, das der Leber ursprünglich als Verteidigungsmechanismus gedient und sich um sie angelagert hatte, zerstörte diese nun allmählich.

Eine gesunde Leber reguliert den Fettmetabolismus; kein Organ im Körper verbrennt mehr Fett. Auch findet in ihr ein Gutteil der elementaren Entgiftungsarbeit statt. Eine Fettleber lagert Fett ein, statt es zu verbrennen und aus dem Körper auszuscheiden. Durch die stetig zunehmende Menge an Fett funktioniert sie bald nur noch eingeschränkt, woraufhin sich Giftstoffe ansammeln. Wird die Ursache für die Symptomatik nicht erkannt, wird die schwer geschädigte Leber langfristig weitere ernste Gesundheitsschäden nach sich ziehen.

Fernando war ein mustergültiger Patient und hielt sich genauestens an das Clean-Programm. Binnen weniger Tage fühlte er sich besser, und als er abreiste, hatte er knapp 20 Pfund verloren. Darüber hinaus war seine Lethargie verschwunden, und er sah um viele Jahre jünger aus. Wieder zu Hause, suchte er seinen Arzt auf und bat um eine erneute Blutuntersuchung und einen weiteren Leberscan. Zunächst hatte sein Arzt ihn nicht empfangen wollen mit der Begründung, es sei zu früh für eine abermalige Untersuchung; die Zeitspanne sei zu kurz gewesen, als dass sich irgendetwas hätte verändern können. Aber Fernando blieb hartnäckig. Als er in der Praxis erschien, war der Arzt fassungslos über den körperlichen Wandel, der sich innerhalb kürzester Zeit vollzogen hatte. Daher entschloss er sich, die Tests doch zu wiederholen, und zu seiner Verblüffung war die Fettleber spurlos verschwunden.

Fernando schilderte dem Arzt das Clean-Programm, und dieser bat um eine spanischsprachige Ausgabe. Fernando rief mich an, um mir die guten Neuigkeiten zu übermitteln, und sagte: „Bitte, du musst das Buch ins Spanische übersetzen. Dein Land braucht es.“

Nun, da das Jahr 2011 sich dem Ende zuneigt, hat sich ein weiterer Kreis in meinem Leben geschlossen. Nachdem „Clean“ in 13 Sprachen übersetzt worden ist, wurde es jetzt auch ins Spanische, meine Muttersprache, übertragen und in Uruguay, meinem Heimatland, in Druck gegeben. Ich wurde zu zwei der populärsten Fernsehshows des Landes sowie zu einer Konferenz eingeladen, die eigens für mich organisiert wurde, damit ich die neue spanische Buchfassung vorstellen konnte. Nach der Konferenz standen viele Menschen Schlange, um mir zu gratulieren und ihre Ausgabe signieren zu lassen. Auch Fernando war da, umarmte mich und dankte mir für die Erfahrung, die sein Leben nachhaltig verändert hat.

Aus aller Welt erreichen mich die unglaublichsten Geschichten. Personen, denen von ihren Ärzten beschieden worden war, dass nur ein operativer Eingriff und / oder eine dauerhafte Medikation ihnen helfen könnten, entgingen durch das Clean-Programm dem Skalpell und konnten ihre Medikamente absetzen. Aber sie wurden nicht nur ihre jeweilige Erkrankung los; sie verloren auch noch unerwünschtes Gewicht, gewannen neue Energie und sahen jünger aus, als sie es sich je erträumt hatten.

So war es auch bei Kathy, die mich aus Kopenhagen anrief, um eine zweite Meinung einzuholen. Sie litt unter Rückenschmerzen, gegen die sie Schmerzmittel nahm. Man hatte sie zur weiteren Analyse zu einem Rückenspezialisten geschickt, bei dem sie geröntgt worden war. Die Röntgenbilder ließen keine Probleme mit der Knochenstruktur erkennen, zeigten jedoch einen Schatten auf der rechten Seite im Lendenwirbelbereich. Eine Computertomografie bestätigte den Schatten, und auf einem Ultraschallbild war zu sehen, dass Kathy eine Zyste am rechten Eierstock hatte, die auf einen Nerv drückte und so die Rückenschmerzen verursachte. Kathy wurde an einen Chirurgen verwiesen, der umgehend operieren wollte, weil, wie er ihr erklärte, nichts anderes helfen würde. Durch eine Blutuntersuchung hatte sich herausgestellt, dass Kathy zudem an einer Anämie litt, sodass sie im Fall einer OP vermutlich eine Bluttransfusion benötigen würde. Einer solchen allerdings stand sie mit Skepsis gegenüber, denn eine Person aus ihrem engsten Freundeskreis war durch eine verunreinigte Blutkonserve mit dem Humanen-Cytomegalie-Virus (HCMV) infiziert worden.

Auf der Suche nach einer Alternative kontaktierte Kathy mich. Nachdem ich mir ihren Fall angehört und ihre Laborwerte angesehen hatte, sagte ich ihr, dass eine OP womöglich wirklich unumgänglich sei. Ich riet ihr, die in sechs Tagen angesetzte Operation nicht abzusagen, aber sofort mit dem Clean-Programm zu beginnen. Kathy fing sogleich an und hielt sich peinlich genau an die Vorgaben des Programms. Am dritten Tag ließen die Rückenschmerzen nach. Am vierten Tag ging es ihr spürbar besser, sodass sie die Schmerzmittel absetzte. Am fünften Tag waren die Schmerzen vollständig verschwunden, und sie sagte die OP ab. Vier Wochen später veranlasste ich eine neuerliche Blutuntersuchung und eine Ultraschallaufnahme vom Eierstock. Der Befund war nahezu unauffällig. Die Zyste war um gut die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft, und eine Anämie war nicht länger nachweisbar. Inzwischen ist fast ein Jahr vergangen, seit Kathy das Programm abgeschlossen hat, und die Symptome sind nicht wieder aufgetreten. Darüber hinaus fühlt sie sich so energiegeladen, wie sie es zum letzten Mal zwischen 20 und 30 gewesen ist (heute ist sie Ende 30). Auch ist sie so leistungsfähig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Ich erklärte ihr, dass ihre Ernährung – und die giftigen Chemikalien darin – ihre Körperfunktionen lahmgelegt hätten und ihr Körper durch die Zyste versucht habe, diese Situation zu überleben. Nachdem wir die eigentliche Ursache behoben hatten, konnte ihr Organismus zu seinem natürlichen gesunden Zustand zurückfinden.

Es gibt weitere Geschichten von Patienten, die unter weit gängigeren Erkrankungen leiden, unter Problemen, derentwegen kaum jemand eine zweite Meinung einholt. So auch im Fall von Divakar, der in Mumbai vom Clean-Programm hörte. In den vergangenen Jahren hatte er stetig zugenommen, und im Rahmen mehrerer Arztbesuche wurde eine ganze Liste an Problemen festgestellt. Zunächst war sein Blutzuckerspiegel permanent erhöht, was zu der Diagnose führte, er sei Diabetiker. Man verschrieb ihm Metformin, ein weltweit gebräuchliches Diabetes-Medikament. Dann teilten seine Ärzte ihm mit, dass auch sein Blutdruck erhöht sei, und er erhielt ein zweites Medikament. Obendrein verschrieb man ihm später auch noch cholesterinsenkende Mittel, die er seinem täglichen Pillenpensum klaglos hinzufügte. Dass es Divakar durch diesen Tablettencocktail keineswegs besser ging, dürfte kaum verwundern. Doch seine Ärzte beharrten darauf, dass die Medikamente anschlügen, Blutdruck und Blutzuckerspiegel unter Kontrolle seien und sein Cholesterinspiegel nun im normalen Bereich liege.

Als Divakar an mich herantrat, lautete seine erste Frage: „Herr Doktor, wenn all diese Pillen helfen, wieso fühle ich mich dann schlechter als zu der Zeit, da meine Blutzucker-, Blutdruck- und Cholesterinwerte noch astronomisch hoch waren?“ Nach unserem ersten Treffen erklärte ich mich bereit, ihn unter Aufsicht seines Arztes auf das Clean-Programm zu setzen. Ich redete mit dem Arzt, und wir einigten uns darauf, dass wir Divakar während des 21-tägigen Programms schrittweise die Medikamente entziehen, dabei aber ständig Blutdruck und Blutzuckerspiegel im Auge behalten würden. Zunächst sollte er auf die Cholesterinsenker verzichten. Am dritten Tag des CLEAN-Programms setzten wir seine Blutdrucktabletten ab. Sein Blutdruck schnellte nicht etwa in die Höhe, sondern war sogar niedriger als während der Medikation, die doch speziell auf ein Senken des Spiegels ausgelegt war. Ab dem siebten Tag nahm Divakar kein Metformin mehr, und sein Blutzuckerspiegel stieg zwei Tage lang, ehe er sich normalisierte. Seine Cholesterinwerte überprüften wir erst einige Wochen nach Abschluss des Programms, weil sie sich nicht sofort „beruhigen“, sondern während des Programms recht verwirrend sein können. Als sie sich schließlich regulierten, sank nicht nur das „schlechte“ Cholesterin, sondern zudem verbesserte sich der Wert des „guten“ signifikant. Sein Triglycerid-Wert war niedriger, als er es je zuvor – mit oder ohne Medikation – gewesen war.

Im Laufe des Programms verlor Divakar 25 Pfund, und seine saisonal auftretenden Allergien verschwanden ebenso wie seine körperlichen Schmerzen. Wohin er auch ging, fragten ihn die Leute, was er getan habe. Obwohl es ihm peinlich war, darüber zu reden, vertraute er mir an, dass sein Sexleben wieder so gut wie in den Flitterwochen sei.

Was Divakar erlebt hat, erleben Tausende Menschen auf der ganzen Welt: Sie erkennen die grundlegende Ursache ihrer jeweiligen Erkrankung, verzichten auf so unnötige wie giftige Medikamente und erfahren, wie ungemein wohltuend das ist, was ich als wahre Gesundheit bezeichne. Mit jeder neuen Geschichte wird deutlicher, dass sich durch die zahlreichen und durchschlagenden Effekte des Clean-Programms das Leben von Millionen Menschen verbessern ließe. Es ist mir ein Anliegen, so viele Menschen wie möglich zu erreichen und ihnen zu zeigen, was sich erzielen lässt, wenn man nur die erstaunliche Selbstheilungsfähigkeit des Körpers wiederherstellt.

Es ist ein Weg, den ich niemals allein bewältigen könnte, und zum Glück muss ich das auch nicht. Eine ganze Armee an Wellnesskriegern steht mir zur Seite. Das Team, das ich gemeinsam mit meinen Partnern Dhrumil und Albert zusammengestellt habe, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Clean-Programm weltweit zu verbreiten, indem sie es einem nach dem anderen persönlich nahebringen.

Darüber hinaus haben wir das Clean-Team auf die Beine gestellt, das Menschen bei der Durchführung des Programms unterstützt. Bei dem Team handelt es sich um eine engagierte Gruppe von qualifizierten Leuten, die die Betroffenen anspornen, beraten und durch jede Stufe des Clean-Programms sowie im Anschluss daran begleiten. Ihnen gelten mein größter Respekt und meine Dankbarkeit. Unterstützt werde ich auf meinem Weg auch von den (derzeit) 35.000 Personen, die sich über unsere Website zur Clean-Community gesellt haben. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Programms, helfen anderen mit Tipps und Feedback und halten uns auf dem Laufenden, was mit der Anwendung alles erreicht werden kann. Als ich vor etwa fünf Jahren das Clean-Programm konzipiert habe, hätte ich nie gedacht, dass sich eine weltweite Bewegung daraus entwickeln würde. Dass es so ist, ehrt und beflügelt mich.

Tag für Tag werde ich von meiner Frau Carla inspiriert, die instinktiv nach den Prinzipien lebt, welche ich mir erst langwierig aneignen und in mein Leben integrieren musste. Ich bin ihr dankbar für ihre Führung, während ich immer noch lerne, den Clean-Grundsätzen gemäß zu leben und die Gaben zu teilen, die ein solches Leben mit sich bringt.

Nachdem ich Zeuge werden durfte, wie zahllose Menschen wie Fernando, Kathy und Divakar das transformative Potenzial des Clean-Programms für sich entdeckt haben, möchte ich auch Ihnen ans Herz legen, den nächsten Schritt zu tun. Lassen Sie Ihren Körper zu seinem natürlichen Zustand des Wohlbefindens zurückfinden und erschließen Sie sich, was Ihnen zusteht: Gesundheit, Vitalität und innerer Frieden.

Dr. Alejandro Junger

Positive Stimmen zu Clean

Hallo an alle, die sich zur Durchführung des Clean-Programms entschlossen haben oder es in Erwägung ziehen. Ich möchte Ihnen einen kleinen Vorgeschmack auf das geben, was Sie erwartet.

Das Clean-Programm hat innerhalb von 21 Tagen meinen Körper gewandelt; ich habe eine reine Haut bekommen, und meine Augen strahlen. Inzwischen schlafe ich jede Nacht durch, ohne mit den Zähnen zu knirschen, sodass ich keine Aufbissschiene mehr brauche. Meine chronische Kraniomandibuläre Dysfunktion ist verschwunden. Allein schon deswegen hat sich die Reinigung gelohnt. Ich fühle mich ausgeglichener und optimistisch. Das Clean-Programm hat mir zu einem neuen Verhältnis zum Essen verholfen und mir gezeigt, was wahre Gesundheit ist.

Inzwischen bin ich bei Tag 40 angelangt. Seit den ersten 21 Tagen habe ich an meiner Ernährung nur wenig geändert, weil ich mich damit so großartig fühle! Ich kann das Programm gar nicht genug loben. Clean ist ungemein einfach und doch effektiv! Ich liebe es!

Danke an alle in den Foren und natürlich an Dr. Junger!

Darrick Draper, 33Astoria, New York

Ich hatte stets geglaubt, ziemlich gesund zu leben, aber wie es bei vielen Menschen der Fall ist, bin auch ich wohl nach und nach in schlechte Gewohnheiten abgeglitten. Die Folgen waren chronische Schlaflosigkeit, fahle, aufgedunsene Haut, einige Pfunde zu viel, Kopfschmerzen sowie eine Anfälligkeit für Erkältungen. Mir fehlte Energie, ich war antriebslos, und obendrein war ich auch noch regelrecht süchtig nach Süßem. Ich danke Gott dafür, dass ich auf das ungemein wichtige Buch von Dr. Alejandro Junger aufmerksam wurde. Einmal angefangen, habe ich es bis zur letzten Seite nicht aus der Hand gelegt, und während des Lesens wuchs die Überzeugung in mir, dass ich an meinem Zustand endlich etwas würde ändern können.

Mein oft steiniger Weg durch das Entgiftungsprogramm wurde mir durch das Clean-Team und die Online-Community erleichtert. Sie haben mir geholfen und mich unterstützt, haben mich eifrig mit Informationen und Rezepten versorgt und mich angespornt. Sie waren sozusagen meine Cheerleader und haben ein neues, leidenschaftliches Interesse an allem rund um das Thema Gesundheit in mir geweckt.

21 Tage genügten, um mein Leben von Grund auf zu ändern. Ich danke Dr. Junger aus tiefstem Herzen. Ich fühle mich großartig. Die ganze Nacht durchzuschlafen ist einfach himmlisch. Ich bin voller Energie, nicht länger aufgedunsen und habe darüber hinaus sechs Pfund verloren. Mein ganzer Körper ist straffer … Meine Haut ist glatt und rein und nicht länger großporig. Die Zuckersucht ist verschwunden. Außerdem bin ich wacher … ich fühle mich klar im Kopf und nicht länger wie auf Autopilot. Ich habe sogar entdeckt, dass mein Körper unglaublich intelligent ist, und ich habe gelernt, auf ihn zu hören.

Heute ist mein letzter Entgiftungstag. Ich laufe schon den ganzen Tag über tanzend und singend umher. Mein Gesicht schmerzt, weil ich nicht aufhören kann zu lächeln. Mein Freund hat mich ein „strahlendes, schönes, fröhliches Energiebündel“ genannt. DAS, liebe Leute, ist das wunderbarste Kompliment, das ich je erhalten habe. Oh, Freude … das Leben ist herrlich!

Seit 30 Jahren reise ich durch die Welt, aber nie habe ich mit Geist, Körper und Seele eine solch wundervolle, erhellende Reise wie diese erlebt. Sie hielt den einen oder anderen Engpass bereit, aber ich hätte noch weit mehr ertragen, um das LEBEN so zu erfahren, wie ich es derzeit tue. Das Ziel, das Sie alle ins Auge gefasst haben, ist ein fantastischer Ort!

Bleiben Sie am Ball, denn es ist die Sache ABSOLUT wert.

Sally-Ann Webb, 47Auckland, Neuseeland

Die allerwichtigste Quelle, aus der ich während des Clean-Programms Kraft ziehe, ist die Übung der Achtsamkeit. Genauer gesagt ist es mein Zen-Geist, der mich beim Clean-Programm unterstützt, so wie das Clean-Programm meinen Zen-Geist schult. Wie? Das Clean-Programm eignet sich hervorragend, um die Achtsamkeit zu schulen. Man trainiert damit Gelassenheit und Selbstbeherrschung, Disziplin und Konzentration. Nahrung ist Leben, und die Art, wie wir unsere Nahrung zu uns nehmen, spiegelt wider, wie wir das Leben angehen. In unserem Essverhalten zeigt sich viel von unserer Persönlichkeit. Durch das Clean-Programm nehme ich jede Mahlzeit aufmerksam und maßvoll zu mir, dankbar und respektvoll. Ich habe das große Ganze im Blick – unsere Privilegien ebenso wie die Ungerechtigkeit auf der Welt –, während ich das Essen, das mir Energie und Leben spendet, voll und ganz auskoste. Dank des Clean-Programms lassen sich die Zeit und Energie, die bislang an den Esswahn verschwendet wurden, nun darauf verwenden, ganz im Augenblick zu leben und zu lernen, diesen in aller Intensität und Freude zu genießen – bis auf den kleinsten Bissen. So wird essen zu einer bedeutsamen, beinahe kontemplativen Tätigkeit, und es ist durchaus sinnvoll, jede Mahlzeit zu beginnen, indem man tief durchatmet, sich leicht verbeugt und lächelt. Dadurch trainiere ich – neben dem Essen – meine gesamte Lebenseinstellung. Ich wette, dass auch Sie es schaffen, Maßlosigkeit, Vermessenheit und Verschwendungssucht aus Ihrem Dasein zu verbannen, indem Sie lernen, diese Übel in Ihrem Essverhalten zu eliminieren. Während des Clean-Programms klären Sie Körper und Geist. Die gewonnene „Leichtigkeit“ ist ein fantastisches Geschenk (vor allem für eine bescheidene Kampfsportlerin wie mich). Sie sorgt dafür, dass ich meine Mitte finde und körperlich wie geistig gefestigt bin. Ganz zu schweigen davon, dass meine gesteigerte Gelassenheit, Selbstbeherrschung, Disziplin und Konzentration effizient und erfolgreich meine Entschlossenheit stählt, eine jede vor mir liegende Aufgabe zu bewältigen (darunter auch die, das Clean-Programm durchzuhalten!). Es ist ein positiver Kreislauf!

Paola Ferrari, 46Houston, Texas

Was für ein großes Geschenk. Ich hätte es nie für möglich gehalten. Auch hätte ich nie gedacht, dass es mir gelingen würde, mich von meinen Süchten und Abhängigkeiten zu befreien. Clean ist ein EFFEKTIVES Programm, das meine Erwartungen weit übertroffen hat. Das wiederum hat mich befähigt, meine Erwartungen im Hinblick auf meine eigenen Fähigkeiten zu übertreffen – körperlich, mental und emotional: Ich laufe Berge hinauf und weine jedes Mal vor Freude; ich suche mir höhere Wellen als früher zum Surfen; ich schwimme eine Meile, ohne vor der Distanz zurückzuschrecken; ich versuche Kunden anzuwerben, die ich bislang nie in Erwägung gezogen habe; ich warte mit Rat, Vorschlägen und Strategien auf, wo ich mich vormals im Hintergrund gehalten habe; ich beginne den Tag friedvoll mit Meditation; ich bin stolz auf mich, genieße jeden Tag mehr denn je und bin dankbar für alles in meinem Leben, für die großen wie für die kleinen Dinge.

Ria McVeigh, 35Santa Monica, Kalifornien

Kapitel 1

Warum Clean?

Sie sitzen auf einer Kiste und betteln um Kleingeld zum Überleben. Dabei ahnen Sie nicht, dass sich in der Kiste ein Schatz befindet, der nicht nur Ihr Überleben sichert, sondern Sie auch noch reicher macht, als Sie es sich je hätten träumen lassen.

Und damit stehen Sie nicht allein da. Millionen Menschen weltweit geht es genauso. Vielleicht betteln Sie nur um Hilfe bei einem kleinen, aber lästigen Gesundheitsproblem, z. B. bei Übergewicht, anhaltender Erschöpfung, Allergien, Depression oder Verdauungsstörungen. Womöglich benötigen Sie Hilfe, damit aus Ihrem kleinen kein großes Problem wird, wie es die sogenannten Zivilisationskrankheiten sind – Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Adipositas und Autoimmunerkrankungen. Eventuell möchten Sie einfach jünger und strahlender aussehen und sich auch so fühlen, also den Alterungsprozess verlangsamen.

Man mag Ihnen Kleingeld in Form von verschreibungspflichtigen Medikamenten und operativen Eingriffen zuwerfen, und Sie glauben, dass diese eine wichtige Rolle beim Lösen Ihres Problems spielen. Also strecken Sie weiterhin die Hand aus und greifen nach allem, was Ihnen dargeboten wird, stets in der Hoffnung darauf, dass sich das Versprechen auf Hilfe erfüllt, das Pharmakonzerne und Werbung Ihnen geben.

Die Wahrheit allerdings sieht anders aus. Sie sind der Heilkraft viel näher, als Sie meinen. Diese gehört bereits Ihnen, und Sie brauchen weder Medikamente noch Behandlungen oder kostspielige Experten, um darauf zugreifen zu können. Genau genommen sitzen Sie darauf.

Die Kiste, auf der Sie thronen, ist Ihr unglaublicher, von Natur aus weiser Körper. Der innere Reichtum, der Ihre wildesten Träume übersteigt, besteht in kerngesundem Wohlbefinden und einem langen Leben; beides steht Ihnen von Geburt an zu.

Worum genau handelt es sich bei diesem inneren Schatz, der Ihnen zu einem solchen Dasein voller Vitalität, Schönheit und Kraft verhilft? Es ist etwas, das Sie wahrscheinlich nie zu schätzen gelernt haben. Es handelt sich um ein System, das von Natur aus für Gesundheit, jugendliches Aussehen und Zufriedenheit sorgt, sofern Sie es funktionstüchtig halten. Es ist das fehlende Teil im Gesundheitspuzzle – eine ungenutzte Quelle der Heilung, der Regeneration und der Verjüngung. Gemeint ist das intuitive System, das Sie reinigt und dafür sorgt, dass Sie „clean“ – sauber – bleiben: Ihr Entgiftungssystem.

Dieses System aus zahlreichen, im Körper zusammenwirkenden Organen und physiologischen Prozessen ist ein Urquell der Gesundheit. Sein Wert ist allerdings in Vergessenheit geraten. Die moderne Medizin ist so fasziniert von Molekülen und Mikrotechnik, dass sie ihr Augenmerk wie besessen auf immer winzigere Aspekte unserer Biologie richtet und dabei das Interesse an den übergeordneten Körpersystemen verliert, die unser Überleben und unser Wohlbefinden gewährleisten. Das ist ein Fehler. Viele der Gesundheitsprobleme, die einen Großteil der modernen Menschheit geißeln und die Gesellschaft eine Menge Geld kosten, lassen sich lindern. Statt immer detailorientierter vorzugehen, immer mehr Superspezialisten anzuwerben, mehr Technologien zu ersinnen und mehr Medikamente einzuführen, sollte man den Blickwinkel weiten und etwas Simpleres tun: die Aufmerksamkeit auf den längst vorhandenen Schatz, das Entgiftungssystem, lenken und dessen Potenzial wieder aktivieren.

Eine Zeitspanne, in der man sich ganz auf die Entgiftung konzentriert, stellt einen Neustart für die Gesamtheit von Körper und Psyche dar. Sie eröffnet Ihnen den Zugriff auf unerschöpfliche Energiereserven, von deren Existenz Sie nichts wussten. Sie werden feststellen, dass ein jeder Teil Ihres Körpers besser funktioniert, Disharmonien ausgeglichen werden und lästige Symptome die Chance erhalten, von selbst zu verschwinden – allein dadurch, dass Sie ein System „einschalten“, das Ihnen angeboren ist und geduldig darauf wartet, Ihnen dienen zu dürfen.

Stellen Sie sich vor, Ihr rechter Arm wäre seit der Geburt an Ihrer rechten Seite angeheftet. Während Sie heranwachsen, benutzen Sie ausschließlich den linken Arm und halten dies für normal, weil es sich bei allen anderen Menschen genauso verhält. Als Erwachsener werden Sie Zimmermann, Ihr Unternehmen wächst und die Arbeit verdoppelt sich jährlich. Kurz bevor Sie unter der Belastung zusammenbrechen, klingelt ein Fremder an Ihrer Tür. Er löst Ihren rechten Arm, und überrascht starten Sie durch, ohne vorher auch nur etwas von dieser Möglichkeit geahnt zu haben. Sie sind nicht länger überlastet und unfähig, Ihre Aufträge auszuführen, sondern schöpfen nun Ihr wahres Potenzial aus und schaffen mehr denn je.

Der Fremde an Ihrer Tür ist das in diesem Buch beschriebene Clean-Programm. Der befreite Arm steht dafür, das volle Potenzial des Entgiftungssystems freizulegen und den Entgiftungsprozess anzukurbeln. Die daraus resultierende überbordende Leistungsfähigkeit symbolisiert die naturgegebene Fähigkeit Ihres Körpers, stets voller Energie zu sein, Erkältungen und Grippe bekämpfen und Allergien heilen zu können, in Würde zu altern sowie Krankheiten in Schach zu halten.

Für wen ist diese Entgiftungskur gedacht? Für jeden, der ein modernes Leben führt, sich modern ernährt und in der modernen Welt lebt.

Seit Jahrtausenden weiß der Mensch um die Existenz toxischer Einflüsse, die zu Störungen, Schäden, Krankheit, vorzeitigem Altern und Tod führen. Toxine können uns reizen und belasten und den Körper letztlich in vielerlei Hinsicht mal mehr, mal weniger stark leiden lassen. Betroffen sein kann jeder Bereich, von der unermesslichen Welt der Gedanken und Emotionen bis hin zum materiellen Stoffhaushalt – den chemischen Stoffen, die unsere Zellen tagtäglich als Abfallprodukt generieren. Den Kulturen des Altertums war bekannt, dass wir über ein großartiges Entgiftungssystem verfügen, das auf dem harmonischen Zusammenspiel mehrerer kleiner Systeme beruht. Dieses System ist unablässig aktiv; ja, ohne es würden wir keine Sekunde überleben. Würde der Körper diese komplexe Symphonie aus verschiedensten Aktionen nicht permanent koordinieren, würden die Abfallprodukte sich anhäufen. Wir würden krank werden und schließlich sterben. Der elementare Entgiftungsmodus, in dem sich unser Organismus in jedem Moment unseres Daseins befindet, ist Teil der Grundformel des Lebens. Er macht unsere Existenz überhaupt erst möglich.

In den Heiltraditionen vergangener Zeiten war bekannt, wie wichtig es ist, das Entgiftungssystem zu unserem Vorteil zu nutzen, um das eigene maximale geistige, emotionale und körperliche Potenzial ausschöpfen zu können. Weise und Heiler zahlreicher Kulturen aller Länder und Zeitalter wussten, dass dieses wunderbare System regelmäßig eine intensivere Entgiftungsphase durchlaufen muss, als es im Alltag der Fall ist, damit es mit den angestauten Giftstoffen fertig wird, die sich in Zeiten des Übermaßes an Essen, Aktivität und Stress rasch ansammeln.

Die Ärzte der alten Heiltraditionen wussten, dass es ein wesentlicher Bestandteil des Lebens ist, den wichtigsten Körpersystemen, vor allem dem Verdauungssystem, auch einmal Ruhe zu gönnen. Fasten, der Rückzug in die Stille sowie Phasen der Kontemplation wurden als unerlässlich für ein friedvolles, gesundes und erfüllendes Leben angesehen. Das war nicht nur ein esoterisches Konzept. Die genetische Evolution des Menschen – aus der sich die optimale Funktionstüchtigkeit unseres Körpers ergeben hat – ist dadurch geprägt worden, dass wir als Jäger und Sammler zwangsläufig haben fasten müssen. Über Jahrtausende hinweg folgten auf Perioden des Überflusses Zeiten des notgedrungenen Fastens. Längere Hungerperioden waren unumgänglich, aber genau das erwies sich als Schlüssel zur Gesundheit. In einem solchen Zeitraum wurde das Entgiftungssystem aktiviert und hatte viel Zeit und Energie, um seine unverzichtbare Reinigungsarbeit leisten zu können. Dabei wurde der Körper von jeder Menge eingeschlossenen Altlasten in Form von Abfallprodukten befreit, weil das Entgiftungssystem nun nicht mit dem Verdauungssystem um Ressourcen konkurrieren musste.

Inzwischen hat das Leben sich gewandelt. Wir stehen am Anfang eines evolutionären Paradoxons. Je mehr die Toxizität des modernen Lebens zunimmt und wir mit unnatürlichen Giftstoffen in Nahrung und Umwelt bombardiert werden, desto unerlässlicher wird die Entgiftung. Die Fähigkeit unseres Körpers, der Belastung Herr zu werden, ist allerdings nicht in demselben rasanten Tempo gewachsen. Wie auch? Die Welt hat sich innerhalb eines Jahrhunderts drastisch gewandelt, aber eine einzige genetische Veränderung am menschlichen Körper bedarf vieler Generationen. Je giftiger das Leben, je nährstoffärmer unser Essen und je stressiger das Leben, desto machtloser steht unser wunderbares Entgiftungssystem dem Ansturm gegenüber. Es befindet sich sozusagen im Winterschlaf: Zwar ist es noch vorhanden und bewältigt tagtäglich gerade so viele Schadstoffe, dass wir am Leben bleiben, doch unter der vermehrten Belastung, die das 21. Jahrhundert in Form von minderwertiger Nahrung, Umweltgiften und Stress mit sich bringt, droht es zusammenzubrechen.

Wir alle bekommen die Auswirkungen mehr oder weniger stark zu spüren. Weitverbreitete Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Allergien, Gewichtsprobleme, Depressionen, innere Unruhe und Schmerzzustände werden größtenteils durch ein überlastetes Entgiftungssystem hervorgerufen. Man sieht älter aus, als man ist, fühlt sich abgeschlagen und strotzt nicht mehr vor Gesundheit – auch das resultiert daraus. Allerdings lässt sich all dies umkehren und oft heilen, wenn man gezielt entgiftet.

Ein vorzeitiger Tod ist tragischerweise meist die unmittelbare Folge eines überlasteten Entgiftungssystems. Eine der häufigsten Konsequenzen eines unzulänglich arbeitenden Entgiftungssystems ist die Entzündung, eine notwendige, jedoch heutzutage erschreckend überbeanspruchte Überlebensstrategie des Körpers. Die moderne Medizin ist sich erst jüngst der Tatsache bewusst geworden, dass modernen Epidemien wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Autoimmunerkrankungen oft eine chronische Entzündung zugrunde liegt. Die Wurzel des Problems erkennt die Medizin jedoch nach wie vor nicht – die Toxizität des modernen Lebens und die Unfähigkeit des Körpers, damit umzugehen. Nur wenn wir mit der Behandlung an dieser Wurzel ansetzen, können wir Krankheiten effektiv bekämpfen.

Mehrere Tage die Woche besuche ich Patienten im Eleven Eleven Wellness Center mitten in Manhattan. So auch Ellen, die verzweifelt war, als ich sie zum ersten Mal aufsuchte. Bei ihrer diesjährigen Vorsorgeuntersuchung hatte der Arzt ihr Medikamente gegen Bluthochdruck verordnet. Es widerstrebte ihr sehr, diese zu nehmen, weil sie überzeugt war, dass es doch eine natürlichere, den Blutdruck senkende Methode geben müsse. Ihr Arzt hielt allerdings keine Alternative bereit, sondern hatte ihr, wie sie es nannte, eine „von Gott in Stein gemeißelte“ Diagnose mitsamt einem festgelegten Medikationsplan präsentiert. Das passte ihr nicht; sie wollte jemanden, der ihr dabei half, in Eigenverantwortung zu genesen, statt sie in eine Abhängigkeit von teuren Medikamenten zu treiben. Außerdem beschlich sie das Gefühl, dass die tägliche Einnahme chemischer Arzneimittel ihren Körper belasten würde, obwohl sie nicht erklären konnte, woher dieser Verdacht kam.

Um Ellen auf den richtigen Kurs zu bringen, empfahl ich ihr, das Clean-Programm durchzuführen. Sie zögerte, weil sie befürchtete, dass dadurch ihre Leistungsfähigkeit im Beruf abnehmen könnte. Andererseits war es ihr so wichtig, blutdrucksenkende Medikamente zu vermeiden, dass sie bereit war, einige Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Sie hielt sich streng an die Programmvorgaben und trieb weiterhin fünf Tage die Woche Sport, wenn auch nicht so intensiv wie zuvor. Ihr Befund nach Abschluss des Clean-Programms war bemerkenswert: Ihr Blutdruck war um 25 Prozent gesunken, sie hatte 21 Pfund abgenommen, ihr Körperfettanteil war um sieben und ihr Cholesterinspiegel gar um 40 Prozent zurückgegangen. Sie hatte nie Hunger verspürt, war energiegeladen und schlief hervorragend. Selbst ihr Arzt gratulierte ihr zu den Werten. Indem sie während der Kur auf einige Ernährungsgewohnheiten verzichtet und ihrem Verdauungssystem eine Pause gegönnt hatte, hatte Ellen ihrem Körper einen Weg zurück zur Gesundheit eröffnet. Dadurch, dass sie frühzeitig gehandelt hatte, konnte sie den hohen Blutdruck und den erhöhten Cholesterinspiegel senken. Beide Aspekte hätten sie früher oder später in die Praxis eines Kardiologen befördert.

Obwohl ich als Arzt auf Herzerkrankungen spezialisiert bin, erstaunt mich immer wieder, wie ein Entgiftungsprogramm den Gesundheitszustand meiner Patienten verbessert – und das auf leicht nachvollziehbare Weise. Viele Ärzte, die eine westliche Medizinausbildung genossen haben, betrachten „Reinigung“ nach wie vor als etwas, das ins Randgebiet der alternativen Heilkunde fällt. In der integrativen Medizin hingegen vereinen sich altes und neues Wissen, und was ich heute über die Entgiftung weiß, deckt sich vollständig mit dem, was ich in Studium und Praxis gelernt habe. Die Entgiftung ist eine ganzheitliche, elementare Quelle der Gesundheit, die westlichen Ärzten während ihrer Ausbildung nicht so umfassend vermittelt wird, wie ich sie heute begreife. Dessen ungeachtet ist ihre Heilkraft stets vorhanden und zum Greifen nah gewesen.

Ich habe viele Menschen zurück auf den Weg zu dem hohen Gesundheitsniveau gebracht, das ihnen zusteht – sie wurden schlanker, strahlender, glücklicher, widerstandsfähiger und waren weniger durch den schlechten Gesundheitszustand beeinträchtigt, der sich vormals hemmend auf ihr Leben ausgewirkt hatte. Dieses Buch sowie das darin beschriebene Reinigungs- und Entgiftungsprogramm sind aus meinen diesbezüglichen Erfahrungen erwachsen. In dem Buch wird die Verbindung zwischen Toxizität und den meisten Krankheiten herausgestellt. „Unwohlsein“ sollte meines Erachtens „Un-Wohlsein“ geschrieben werden, um neben echten Krankheitszuständen, die auf Toxine zurückgehen, auch den Verlust des Wohlbefindens zu verdeutlichen. In diesem Werk lege ich dar, dass Giftstoffe – statt als unsichtbare Stoffe irgendwo „dort draußen“ in der Umwelt umherzuschweben – direkt in den Körper eindringen und ihn von innen heraus zersetzen. Je mehr Giftstoffe sich ansammeln, desto mehr Körpersysteme werden, eines nach dem anderen, in Mitleidenschaft gezogen, allen voran der Darm.

Im Laufe des Buches werden Sie herausfinden, dass die frühen Anzeichen und Symptome einer Vergiftung in unserer Kultur verwechselt und ignoriert werden. Oft werden sie als „normaler“ Verschleiß unserer Körperteile abgetan, so als könnte nichts dagegen unternommen werden. Das Unvermögen, die Anfangssymptome zu erfassen, hat zur Folge, dass sich im Laufe der Zeit gravierendere Signale und Symptome manifestieren. Gemeinhin werden sie mittels Medikamenten und Operationen unterdrückt, wodurch die grundlegende Ursache abermals nicht untersucht und somit nicht behoben wird. Letzten Endes brechen unter der toxischen Überlastung ein oder mehrere Körpersysteme zusammen, woraufhin die chronischen Erkrankungen einsetzen, die nur schwer in den Griff zu bekommen sind.

Die moderne Medizin ist noch immer blind gegenüber der Verbindung zwischen Toxizität und Krankheit. Stattdessen warten Ärzte gemeinhin bis zum Kollaps in Gestalt eines akuten Notfalls, um die Lage dann mit schweren Geschützen (starken Medikamenten und Chirurgie) zu retten. Dieses medizinische Artilleriefeuer verstärkt die toxische Belastung jedoch nur; statt das Problem an der Wurzel zu beheben, sorgt eine solche Behandlung dafür, dass der Körper noch mehr giftige Rückstände zu beseitigen hat.

Dieses Buch wird die Zusammenhänge offenlegen, die – wie die bereits erwähnte Kiste, auf der Sie seit Jahren sitzen, die zu öffnen Sie aber nie erwogen haben – von einem Großteil der Gesellschaft und der modernen Medizin ausgeblendet werden. Erklärt wird auch, wie ein durch Ernährung und Umweltgifte gereizter Darm eine ganze Bandbreite an Symptomen nach sich ziehen kann, die Sie womöglich nie mit einer Vergiftung in Verbindung gebracht hätten. Dazu gehören jahreszeitlich bedingte Allergien, Hautausschläge, Depressionen oder auch nur ein Mangel an Lebensfreude. Das vorliegende Werk verschafft Klarheit über die zahllosen Reinigungs- und Entgiftungsprogramme, die den Markt überschwemmen, und erläutert die wissenschaftliche Verbindung zwischen ihnen. Es wird ausführlich beschrieben, mit welchen Giftstoffen man es tagtäglich zu tun hat, wo sich diese verbergen, wie man ihnen ausgesetzt ist und inwiefern sie sich auf Leben und Gesundheit auswirken. Dieses Buch dient als Leitfaden, um in einer toxischen Welt zu überleben und sich dabei wohlzufühlen.

Viel wichtiger ist allerdings, dass es Ihnen die Mittel in die Hand gibt, die volle Leistungsfähigkeit Ihres Entgiftungssystems wiederherzustellen. Dadurch können Sie eine Tiefenreinigungsphase anstoßen und die körpereigene Fähigkeit reaktivieren, sich zu heilen, zu regenerieren und gar zu verjüngen. Das Clean-Programm ist ein einfacher, risikoloser und medizinisch untermauerter Weg, das tiefgründige Wissen aus alter Zeit auf moderne Weise umzusetzen. Sie werden erfahren, dass sich eine Reinigungs- und Entgiftungskur nicht störend oder einschränkend auf den Alltag auswirken muss. Sie lässt sich in einen geregelten Tagesablauf integrieren, versorgt Sie mit der nötigen Energie und eliminiert nach und nach die Giftstoffe, die ein optimales Funktionieren von Körper und Geist unterbunden haben. Falls dies Ihre erste Reinigungskur ist, können Sie langsam anfangen, indem Sie sie nur eine Woche lang durchführen. Sie können auch einen größeren Schritt wagen und eine zweiwöchige Entgiftungskur auf sich nehmen. Oder Sie gehen gleich in die Vollen und entscheiden sich für drei Wochen. Ob Sie das Clean-Programm nun sieben, 14 oder 21 Tage lang absolvieren – jeder einzelne Tag wird helfen, Sie davor zu bewahren, in die geläufigen Statistiken einzugehen, die den Anschein erwecken, dass Herzerkrankungen, Krebs und andere moderne Krankheiten so gut wie unumgänglich sind und dass mit dem Altern unweigerlich Degeneration, Klinikaufenthalte und Abhängigkeit einhergehen. Immer, wenn Sie den Clean-Prozess durchlaufen, verbessern Sie damit Ihre Fähigkeit, das hohe Gesundheitsniveau zu erreichen und zu erhalten, für das Ihr Körper ausgelegt ist.

Was ist Clean?

Clean ist ein Mittel zur Regeneration, Harmonisierung und Heilung, dessen sich jeder bedienen kann. Da Clean auf die Bedürfnisse aktiver, viel beschäftigter Menschen zugeschnitten ist, handelt es sich um einen simplen, praxisorientierten Entgiftungsplan, der sich ins Alltagsleben einbinden lässt, statt Sie zu einer Auszeit zu nötigen. Clean unterscheidet sich von anderen populären Entgiftungsmethoden, die bei Schönheitskuren oder im Rahmen alternativer Therapien eingesetzt werden, wie intensive Saft- und Fastenkuren oder sanftere Rohkostdiäten. Eingehende klinische und persönliche Erfahrungen haben mir gezeigt, dass diese Praktiken für die meisten Menschen zu viel Zeit, Energie oder auch Aufmerksamkeit beanspruchen. Die beste Wirkung erzielen diese Methoden bei Leuten, die ihre Ernährung schon seit längerer Zeit umgestellt haben; alles in allem eignen sie sich eher dafür, im Rahmen eines Retreats angewandt zu werden. In einigen Fällen können solch anspruchsvolle Kuren sogar gefährlich sein. Den Körper von Abfallprodukten zu befreien, ohne ihn gleichzeitig behutsam mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen, kann dazu führen, dass die toxische Belastung zu- statt abnimmt. Intensive Entgiftungsprogramme können einen Menschen auslaugen und ihn schlimmstenfalls gefährden.

Das Clean-Programm ist sicher und effizient zugleich. Es stützt sich auf innovative wissenschaftliche Erkenntnisse zur Funktionsweise unserer Organe, Hormone und Enzyme. Den Kern bilden die folgenden simplen, nachvollziehbaren Konzepte:

1. Toxine und Stress behindern die normalen Funktionsabläufe und die Selbstheilungskräfte unseres Körpers.2. Moderne Ernährungs- und Lebensgewohnheiten vergiften unseren Körper und liefern nicht die Nährstoffe, die er braucht, um optimal zu funktionieren.3. Indem man alles Störende entfernt und alles Fehlende zuführt, wird der Körper rasch wieder gesund und die Energie kehrt zurück. Wir fühlen uns großartig und sehen auch so aus.

Das Clean-Programm besteht aus drei einwöchigen Plänen, denen eine Vorbereitungsphase mit einer Eliminationsdiät vorausgeht. Mit dieser soll der Körper auf die Reinigung eingestimmt werden. Sie werden letztlich darauf hinarbeiten, eine dreiwöchige Reinigungskur zu durchlaufen. Es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie Clean gleich die vollen drei Wochen lang durchführen oder sich mit jeder Kur etappenweise an eine dreiwöchige Reinigung herantasten (in den meisten Fällen empfehle ich, Clean einmal jährlich durchzuführen). Dabei sollten Sie wissen, dass ein jeder Schritt im Clean-Prozess eine positive Wirkung zeitigt, und dass regelmäßig durchgeführte Reinigungsprogramme auf lange Sicht einen kumulativen Effekt haben.

Clean: Drei Schritte

Einwöchiges Reinigungsprogramm. Während der ersten drei bis fünf Tage werden Sie merken, wie sehr sich der Körper einer Änderung tief verwurzelter Ess- und Trinkgewohnheiten widersetzt – auch wenn der Verstand weiß, dass manche dieser Gewohnheiten schädlich sind, und sie ablegen möchte. Ich möchte Sie ermutigen, zumindest die erste Woche des Clean-Programms durchzuhalten. Am Ende dieser Woche werden Sie einen kräftigen Energieschub und geistige Klarheit erfahren; eingelagerte Giftstoffe lösen sich aus dem Gewebe und zirkulieren wieder im Organismus, um schließlich neutralisiert und ausgeschieden zu werden.

In dieser einen Woche hat ihr Körper genügend Zeit, den neuen, von Ihnen herbeigeführten Zustand zu seinem Vorteil zu nutzen. Das Clean-Programm schafft die optimalen Voraussetzungen, sein wunderbares Potenzial zur Regeneration, Reparatur und Heilung umzusetzen. Auch werden Sie Gelegenheit erhalten, eine der Störungen auszuloten, die besonders bei Amerikanern für hartnäckiges Übergewicht sorgt: Hunger. „Ich habe Hunger“ ist ein häufig verwendeter Satz, obwohl die meisten von uns gar nicht wissen, was Hunger ist. Die körperliche Empfindung, die Sie als Hunger bezeichnen, ist womöglich etwas gänzlich anderes. Während des Clean-Programms werden Sie erfahren, um was es sich wirklich handelt, denn es ist ein hocheffektiver Weg, genau das herauszufinden.

Wichtiger noch: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Ihre Motivation am Ende der ersten Woche so groß sein, dass Sie fortfahren möchten. Unter meinen erfolgreichen Fällen waren auch skeptische Patienten, die mir nur wenige Tage Zeit gelassen haben, meine Theorie anhand der Praxis zu beweisen.

Zweiwöchiges Reinigungsprogramm. Falls Sie weitermachen können, tun Sie es. Setzen Sie sich das Ziel, gleich fortzufahren und das Programm um eine weitere Woche zu verlängern. Von zwei Wochen Clean werden Sie umso mehr profitieren. Vormals blockierte und gehemmte Körpersysteme nehmen ihre Funktionen wieder auf; andere Systeme, die ständig in „Alarmbereitschaft“ waren, damit Sie den toxischen Dauerbeschuss überleben, dürfen nun pausieren und sich erholen. Seit Langem an der „Oberfläche“ bestehende Symptome, die auf ein Ungleichgewicht verweisen, verschwinden allmählich, z. B. Hautprobleme, Gewichtsprobleme, Allergien und Darmbeschwerden.

Dreiwöchiges Reinigungsprogramm. Wenn Sie auch die dritte Woche durchhalten, werden Sie erleben, wie sich der Alterungsprozess verlangsamt und sogar umkehrt. Sie werden am eigenen Körper spüren, wie vital, klar und optimistisch Sie sich eigentlich in ihrem Alter fühlen sollten. Oft erfahren diejenigen, die das Clean-Programm komplett durchlaufen, einen bemerkenswerten Wandel. Hartnäckige Pfunde beginnen zu purzeln. Das Gesicht strafft sich, der Teint strahlt förmlich. Das Weiß der Augen wird reiner. Die Betreffenden schlafen tiefer und verfügen tagsüber über mehr Energie. Schlussendlich schwinden bei den Patienten viele der Beschwerden, die sie bislang erfolglos bekämpft haben: von Verstopfung über Nebenhöhlenentzündung bis hin zu Gelenkschmerzen. Krankheitsprozesse, die als chronisch oder nur mittels Medikation kontrollierbar galten, bessern sich oder verschwinden ganz. Ist Ihr Körper erst wieder in der Lage, sich selbsttätig zu regenerieren, werden Sie beängstigend beharrliche Leiden – von hohem Blutdruck bis zu erhöhtem Cholesterin etc. – nicht länger als lebenslängliche Strafe ansehen.

Ein optimiertes physiologisches Gleichgewicht kann sich auch positiv auf die psychologische und emotionale Ebene auswirken. Die Stimmung bessert sich, und man fühlt sich geistig klarer. Nach Abschluss des Programms stellen viele Leute fest, dass sich ihr heftiges Verlangen nach bestimmten Dingen gelegt hat; minderwertige Speisen und Getränke sowie stark koffeinhaltige Getränke verlieren ihren Reiz, und es stellt sich wieder ein gesundes Verhältnis zum Essen ein. Die meisten berichten, dass das, was sie nur als intensivere Selbstwahrnehmung beschreiben können, auch ihr Berufs- und Beziehungsleben beflügelt. Auf einer Ebene, die über die rein körperliche hinausgeht, kann die vollständige Durchführung des dreiphasigen Clean-Programms anmuten wie das Reinigen einer schmutzigen Brille: Man sieht die Welt mit neuen Augen.

Die Wichtigkeit eines Wellnessplans

Ein Plan ist von wesentlicher Bedeutung bei jeder Unternehmung, die von Wachstum und Erfolg gekrönt sein soll. Bei der Gründung einer neuen Firma investieren wir Zeit und Geld, um einen Businessplan aufzustellen. Viel Zeit und Geld werden auch in Experten gesteckt, die uns bei der Erstellung von Sparplänen sowie beim Planen von Hochzeit, Karriere, Urlaub – und manchmal gar einer Bestattung – helfen. Dabei geht es unterm Strich darum, ein großes Vorhaben in kleine, durchführbare Schritte zu zerlegen, die sich in den Kalender eintragen lassen. Eine solche Planung erleichtert das Erreichen des Ziels. Allerdings ist mir in den vielen Jahren, in denen ich nun schon in der Medizin tätig bin, selten ein Patient mit einem Wellnessplan begegnet.

Wie Sie in Kapitel 8 erfahren werden, brauchen Sie einen Wellnessplan, um in einer toxischen Welt bei bester Gesundheit zu bleiben. Ein realistischer, gut strukturierter Wellnessplan, mit dem Sie sich übers Jahr kleine Ziele setzen, befähigt Sie, den Gesundheitszustand zu erreichen und zu bewahren, mit dem allein es Ihnen in unserer belasteten Umwelt gut geht. So testet beispielsweise kaum ein Hausarzt routinemäßig den Vitamin-D-Spiegel – etwas, das in meinen Augen extrem wichtig ist. Auch die Frage, welche Nahrungs­ergänzungsmittel wann eingenommen werden sollten, hilft ein Hausarzt selten zu beantworten. Sollten Sie sich auf eine Belastung durch bestimmte Toxine untersuchen lassen wollen, stehen Sie ebenfalls meist allein da. Ich werde Ihnen zeigen, wie Sie auch das in Ihren Jahresplan integrieren können.

Das Clean-Entgiftungsprogramm unterstützt Sie dabei, Ihre gesundheitlichen Ziele und Bestrebungen umzusetzen. Wann immer Ihre Motivation, gesunde Essgewohnheiten beizubehalten, schwächelt und Sie einige Wochen lang rückfällig werden, können Sie sich von dem Programm wieder auf Kurs bringen lassen. Wie ein Meilenstein, der als Orientierung dient, kann Clean Sie wieder auf Ihren Wellnessplan ausrichten und so auf den richtigen Weg zurückführen.

Clean ist für fast alle Menschen risikolos. Beachten Sie aber, dass sich jedes Reinigungsprogramm auf die Absorption verschreibungspflichtiger Medikamente auswirkt. Bei bestimmten Behandlungsplänen sollte man daher kein Entgiftungsprogramm durchführen. Falls Sie derzeit verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, sollten Sie dieses Buch zunächst aufmerksam durchlesen, bevor Sie mit dem Programm beginnen.

Der Clean-Check

Beantworten Sie die Fragen der folgenden Liste und notieren Sie sich jedes „Ja“.

• Haben Sie öfter als nur gelegentlich Kopfschmerzen?• Neigen Sie dazu, sich alljährlich Erkältungen oder Viren einzufangen?• Haben Sie seltener als nach jeder Mahlzeit Stuhlgang?• Haben Sie öfter als nur ganz selten Durchfall?• Kommt es zu bestimmten Jahreszeiten vor, dass Ihnen die Augen jucken und tränen und die Nase läuft?• Leiden Sie an Allergien oder Heuschnupfen?• Haben Sie oft eine verstopfte Nase oder fühlen Sie sich verschleimt?• Haben Sie nach dem Essen einen aufgeblähten Bauch?• Schleppen Sie trotz Diät und Sport überflüssige Pfunde mit sich herum?• Ist Ihr Gesicht oder Ihr übriger Körper an manchen Stellen aufgedunsen?• Haben Sie dunkle Ringe unter den Augen?• Leiden Sie an Sodbrennen?• Haben Sie mehr als nur gelegentlich Blähungen?• Leiden Sie an Mund- oder Körpergeruch?• Haben Sie morgens nach dem Aufwachen einen dünnen weißen Belag auf der Zunge?• Verspüren Sie Heißhunger auf bestimmte Nahrungsmittel, vor allem auf zucker- und stärkereiche Speisen oder auf Milchprodukte?• Neigen Sie zu unruhigem Schlaf?• Leiden Sie an Hautjucken, Pickeln oder einem anderen störenden Hautproblem?• Verspüren Sie Schmerzen oder Steifheit in Muskeln oder Gelenken?• Leiden Sie an Stimmungstiefs oder fühlen Sie sich manchmal wie benebelt?• Sind Sie vergesslich, haben Sie Konzentrations- oder Wortfindungsprobleme?• Sind Sie apathisch und müde?• Empfinden Sie Aggression oder erleben Sie Anfälle von irrationaler Frustration?• Reagieren Sie überdurchschnittlich empfindlich auf Gerüche?• Ist Ihnen an sich eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Alltagsgiften aufgefallen? Wird Ihnen beispielsweise übel, wenn Sie Chemiereinigungsflüssigkeiten riechen? Oder beim Tanken? Reagieren Sie empfindlicher als früher auf Nahrungsmittelzusätze? Zeigen Sie Reaktionen auf Reinigungs- und Pflegeprodukte?• Nehmen Sie mehrere verschreibungspflichtige Medikamente ein?• Verwenden Sie viele potenziell giftige Chemikalien in Haushalt oder Arbeitsumfeld?• Leiden Sie an Muskel-Skelett-Schmerzen oder an Symptomen, die auf Fibromyalgie hinweisen?• Verspüren Sie ein Kribbeln oder ein taubes Gefühl auf einer Seite?• Zeigen Sie ungewöhnliche Reaktionen auf Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel?• Leiden Sie an periodisch wiederkehrenden Ödemen?• Verschlimmern sich störende Symptome bei Ihnen durch Anästhesie oder Schwangerschaft?

Bei alledem könnte es sich um Symptome einer Vergiftung handeln. Man findet schwerlich jemanden, der nicht auf wenigstens eine oder zwei Fragen mit Ja antwortet, und bei vielen Menschen sind es weit mehr. Wie auch immer die Antworten bei Ihnen ausgefallen sind, jedes Ja weist darauf hin, dass Sie stark von Clean profitieren würden, denn Clean bessert und behebt die genannten sowie viele weitere Symptome.

Dabei ist Clean kein Allheilmittel. Es ist auch gar nicht dazu gedacht, jedes Leiden zu heilen. Vielmehr dient es als Starthilfe – als Neustart, der dafür sorgt, dass das gesamte System effektiver läuft. Wenn Sie erst einmal einen Teil oder gar das gesamte Programm absolviert haben, können Sie es regelmäßig vorbeugend einsetzen, um sich von angesammelten Giftstoffen zu befreien und eine Tiefenheilung anzustoßen. Unterdessen können Sie einen dauerhaften Wellnessplan erstellen, mit dem Sie langfristigere Ziele in puncto Entgiftung anstreben.

Clean ist nicht etwa das Ergebnis klinischer Studien, in die viele Millionen Dollar geflossen sind, und wurde auch nicht von irgendwelchen Pharmakonzernen gefördert. Die moderne Entgiftungskur kam auf demselben Weg zustande wie viele große Entdeckungen auch – indem sich ein Mensch auf die Suche nach der Lösung für sein eigenes Leiden begab. Im Fall von Clean war ich dieser Mensch.

Kapitel 2

Die Reise eines Arztes

Geboren wurde ich 1964 in Uruguay als Sohn jüdischer Eltern, die den Zweiten Weltkrieg überlebt hatten. Meine Mutter war schon wenige Tage nach ihrer Geburt aus Deutschland fortgebracht worden. Mein Vater hatte ein Konzentrationslager in Ungarn überstanden und war nach dem Krieg nach Uruguay gekommen, um nach seinen Schwestern zu suchen. Er fand sie auch – und meine Mutter.

Das Leben in Montevideo und Punta del Este war beschaulich. Wir kauften auf dem örtlichen Bauernmarkt ein, und zum Mittag- oder Abendessen saß die gesamte Familie am Tisch im Esszimmer zusammen. In unserer Stadt war es ungefährlich, die Kinder spielten unbeaufsichtigt auf der Straße.

Ich wusste schon früh, was ich als Erwachsener werden wollte: Ich wollte Arzt werden und das Leid der Menschen lindern; ich wollte ihnen helfen, gesünder zu werden und ein längeres, besseres Leben zu führen. Unsere Hausärzte machten Hausbesuche, verbrachten Stunden mit uns und lehrten uns allerlei interessante Dinge. Ich wollte wie sie werden.

Ich besuchte eine medizinische Hochschule und verliebte mich in die Medizin. Nach meinem Abschluss beschloss ich, Kardiologe zu werden. Das Herz hatte mein Interesse geweckt. Blitzschnell denken und binnen eines Sekundenbruchteils lebensrettende Entscheidungen treffen zu müssen; die Befriedigung, ein Menschenleben gerettet zu haben, ohne monatelang darauf zu warten, ob die Tabletten nun helfen oder nicht – die Wahl meines Spezialgebiets stand für mich unzweifelhaft fest.

Nach der Universität wollte ich dort lernen, wo meine Lehrbücher verfasst worden waren. Ich erhielt eine Stelle als Assistenzarzt am Downtown Hospital der New York University in Lower Manhattan. Schon eine Woche nach meinem Studienabschluss zog ich nach New York, um eine dreijährige Ausbildung im Bereich Innere Medizin anzutreten. Am Ende der Ausbildung war ich 26 Jahre alt.

Ganz anders als in meiner Heimat, vollzog sich das Leben in Manhattan im Eiltempo. Die medizinische Ausbildung war hart. Da ich immer im Einsatz und bis zu drei Tage am Stück in Bereitschaft war, blieb mir keine Zeit zum Kochen. Also gab es bei mir hauptsächlich Essen von unterwegs, vom Automaten, das, was die Schwestern mitbrachten (was häufig der Fall war) und die Klinikcafeteria. Hatte ich etwas Zeit, ging ich in den nächstbesten Supermarkt. All die Verpackungen, Farben und Gerüche faszinierten mich ebenso wie der Umstand, dass man dank der Mikrowelle innerhalb von Minuten ein Abendessen auf dem Tisch hatte. Ich fühlte mich wie ein Eingeborener, der sich in einer verzauberten modernen Stadt wiederfindet, und oft ertappte ich mich bei dem Gedanken: „Junge, die Amerikaner verstehen es, sich die Dinge leicht zu machen.“

Doch das Leben als Assistenzarzt in einer der hektischsten Städte der Welt forderte seinen Tribut. Ich nahm zu und begann bei jedem Jahreszeitenwechsel wie verrückt zu niesen. Ich fühlte mich kaputt, schlief aber dennoch schlecht. Alles in allem fand ich es nach wie vor großartig, von Ärzten zu lernen, unter denen einige Koryphäen ihres Gebiets waren. Was den allmählichen Verlust meines Wohlbefindens anging, sagte ich mir: „Nach der Ausbildung wird alles anders.“

Nach der dreijährigen Assistenzzeit zog ich in die Upper East Side von Manhattan und begann am Lenox Hill Hospital meine Ausbildung zum Kardiologen. Dort arbeitete ich auf der Kardiologischen Intensivstation, nahm Patienten aus der Notfallambulanz auf und machte Krankenbesuche in der gesamten Klinik. Mit der Verantwortung aber wuchs auch mein Bagel-Bauch. In dieser zweiten dreijährigen Ausbildungsphase verschlimmerten sich meine Allergien so sehr, dass ich mehrmals Antihistaminika nehmen und Steroide inhalieren musste. Meine Verdauung war der reinste Albtraum. Oft fühlte ich mich aufgebläht; ich hatte Bauchbeschwerden und litt abwechselnd unter Verstopfung und Durchfall. Das war bedenklich.

Ich beschloss, einen Gastroenterologen aus unserer Klinik um Hilfe zu bitten. Er hörte sich meine Geschichte an und veranlasste sofort eine Endoskopie des oberen und des unteren Verdauungstraktes, eine Abdomensonografie und ein großes Blutbild. Sämtliche Untersuchungen waren ohne Befund. Die Diagnose des Spezialisten lautete „Reizdarmsyndrom“. Da könne man nicht viel machen, beschied er mir. Lediglich die Symptome könne man eindämmen durch krampflösende Präparate, Mittel gegen Blähungen, Schmerztabletten und wahlweise Medikamente gegen Durchfall oder gegen Verstopfung. Niemand fragte mich nach meinen Essgewohnheiten – was kaum verwunderlich ist, denn auch ich hatte nie einen Ernährungskurs belegt.

Einige Monate, bevor ich meine Ausbildung zum Kardiologen abschloss, stellten sich morgens beim Aufwachen Brustschmerzen ein. Wäre ich nicht selbst Kardiologe gewesen, hätte ich einen aufgesucht; so aber wusste ich, dass weder der Herzmuskel noch dessen Arterien schuld waren. Verantwortlich war jener andere Aspekt des Herzens, über den ich im Rahmen meiner Ausbildung nie ein Seminar besucht oder diskutiert hatte. Ich war niedergeschlagen. Um die Wahrheit zu sagen: Ich war deprimiert.

Ich konnte es nicht fassen. In meiner Familie kommen Depressionen nicht vor. Ich war ausgelastet, aber es gefiel mir, hart zu arbeiten, und ich war gut in dem, was ich tat. Irgendetwas war grundfalsch, denn das Vernichtungsgefühl, das mich befallen hatte, war durch nichts von dem zu rechtfertigen, was mir zur damaligen Zeit zu schaffen machte.

Bald fiel mir etwas auf, das mich noch stärker beunruhigte: Vom Aufwachen bis zum Schlafengehen hörte mein Verstand nicht auf zu arbeiten. Unablässig spulten sich Gedanken ab, ohne dass ich sie bewusst hervorrief. Hätte ich die Wahl gehabt, so hätte ich 90 Prozent von dem, was mich tagein, tagaus beschäftigte, niemals freiwillig gedacht. Manchmal spielten sich ganze Dialoge in meinem Innern ab. Mir ging auf, dass zwischen den Verrückten, die in der U-Bahn mit sich selbst reden, und mir nur ein einziger Unterschied bestand: Sie sprachen laut aus, was ihnen durch den Kopf ging.

Nachts überschlugen sich die Gedanken erst recht. Ich konnte nicht schlafen, was wiederum zu weiteren Gedankenbandwürmern führte: Wenn ich nicht derjenige war, der diese Gedanken hervorrief, wer war es dann? War ich dabei, den Verstand zu verlieren?

Irgendwann wurde es so schlimm, dass ich mich in die Hände eines New Yorker Spitzenpsychiaters begab. Nachdem er mich in der ersten Sitzung ausgiebig befragt hatte, sagte er ernst: „Sie leiden an einer Depression. Bei Ihnen liegt ein chemisches Ungleichgewicht vor.“ Er erklärte mir, dass mein Gehirn nicht genügend Serotonin produziere, und stellte mir ein Rezept für Prozac aus. Im Aufzug auf dem Weg nach unten starrte ich den Zettel an und fragte mich: Wie haben meine Zellen ihre chemischen Funktionen vergessen können? Was hat das Ungleichgewicht verursacht?

Die Vorstellung, für den Rest meines Lebens ein Medikament schlucken zu müssen, gefiel mir nicht. Daher entschied ich, eine zweite Meinung einzuholen. Der neue Psychiater benötigte immerhin zwei Sitzungen, ehe er verkündete: „In Ihrem Gehirn liegt ein chemisches Ungleichgewicht vor.“ Er überreichte mir ein Rezept für Zoloft, einen Verwandten von Prozac. Dieser Arzt war etwas redseliger und erläuterte, dass ein chemischer Stoff namens Serotonin, ein Neurotransmitter, dafür zuständig sei, dass wir uns wohlfühlen und glücklich sind. Ich hätte zu wenig Serotonin, meinte er, und Zoloft werde den Serotoninspiegel in meinem Gehirn anheben und so meine Symptome beseitigen. Als ich ihn fragte, was überhaupt dazu geführt habe, dass meine Zellen zu wenig Serotonin produzierten, erwiderte er, dass die Zusammenhänge nicht hinreichend geklärt seien, ich aber nicht allein dastehe. Er beobachte, dass sich Depressionen geradezu epidemisch ausbreiteten.

Instinktiv widerstrebte mir der Gedanke, lebenslang verschreibungspflichtige Präparate einzunehmen. Die Psychiater hatten mir meine Fragen nicht beantworten können. Auch eine Reihe anderer Therapeuten sowie Sozial­arbeiter, Lehrer und Freunde, die ich fragte, wussten keinen Rat. Ich fragte mich, ob es überhaupt irgendwen gab, der mir zufriedenstellend erklären konnte, was da mit mir geschah. Ich suchte in Buchhandlungen nach Antworten. Rasch entdeckte ich, dass New York fantastische Buchläden besitzt (die dazu noch eindrucksvoller sind als die Supermärkte). Man kann dort stundenlang sitzen und schmökern, ohne etwas kaufen zu müssen. Das nutzte ich und begann, mich durch die Regale mit der psychiatrischen und psychologischen Literatur zu lesen. „Denken“ … „Gedanke“ … „der Geist“ … Ich verschlang alles, was mir in die Finger kam und versprach, meine brennenden Fragen zu klären: Wo entstehen meine Gedanken? Wie können sie mein Empfinden bis hin zur Verzweiflung beeinflussen? Wie entkomme ich diesem Wahnsinn?

Wann immer ich etwas fand, das in mir auf Widerhall stieß, notierte ich mir die Quellenangabe und suchte umgehend nach dem entsprechenden Werk. Auf diese Weise arbeitete ich mich vom Bereich Psychiatrie zur Selbsthilfe- und von dort zur New-Age-Abteilung der Buchhandlung vor.

Eines Tages führten mich die Literaturverweise bis zur Abteilung für Fernöstliche Philosophie. Während ich in den Regalen stöberte, fiel mir ein Werk buchstäblich in die Hände und klappte beim Kapitel „Meditation: Wie man den Geist zum Schweigen bringt“ auf. Ich las die ersten Abschnitte, und es war wie eine Offenbarung. Dort stand, dass sich mittels Meditation der Denkprozess, der sich gewohnheitsmäßig unablässig vollzieht, verlangsamen und sogar anhalten lässt. Der Verstand wurde als „Affengeist“ bezeichnet, der immerzu von einer Sache zur nächsten springt und nie zur Ruhe kommt; manche Menschen bezeichnen das auch als „Radiogedudel“. Genau nach dieser Art von Informationen hatte ich gesucht.

Ich lachte, als mir aufging, wie ähnlich sich die beiden Wörter sind: Medikation und Meditation. So ähnlich und doch so verschieden. Umgehend traf mein Affengeist eine Entscheidung. Ich musste meditieren.

Einen Meditationslehrer zu finden, entpuppte sich als schwierig. Nach einigen Misserfolgen bot mir mein Freund Fernando an, mich zu einer Spezialistin zu bringen. Noch am selben Tag fuhren wir nach Norden zu einer Meditationsschule, einer Art Kloster, wo Suchende einkehren und lernen konnten. Die Schule wurde von einer indischen Meditationsmeisterin geleitet. Kaum hatte ich sie vor mir, war mir klar, dass sie zumindest einige meiner Fragen würde beantworten können. Sie war geistig ganz und gar anwesend und strahlte eine solche Ruhe aus, dass ein jeder in ihrem Umfeld es spürte. Allein in ihrer Nähe zu sein, war für mich eine so intensive Erfahrung, dass es in meinem denkenden Gehirn für eine Weile still wurde. Als das Radiogedudel in meinem Kopf erneut einsetzte, gab es einen Unterschied zu vorher: Ich erinnerte mich an die Stille, die ich erlebt hatte. Nun hatte ich einen Bezugspunkt, eine Ahnung davon, was machbar war – und ich beschloss, mir die Fähigkeit, meinen Geist zum Schweigen zu bringen, ebenso anzueignen wie das Vermögen, gänzlich präsent zu sein. Von diesem Augenblick an nahm mein Leben eine neue Richtung, und es sollte nie wieder dasselbe sein.

Ich las sämtliche Bücher der indischen Meditationslehrerin und auch die, die ihr Lehrer geschrieben hatte. Zudem fuhr ich jedes Wochenende zu den Meditationsseminaren, welche die Schule damals anbot. An einem dieser Wochenenden wurde bekannt gegeben, dass man für die Klinik der angegliederten Meditationsschule in Indien einen Arzt suche. Eine magische Verkettung von Umständen führte zu einem Entschluss: Ich würde nach Indien gehen. Zum Entsetzen meiner Kollegen und Angehörigen schlug ich alle Angebote für höchst lukrative Stellen in kardiologischen Praxen aus, packte meine Sachen und reiste ab.

In Indien lernte ich Yoga. Ich erfuhr, dass die physischen Bewegungsabläufe, die damals in Amerika gerade in Mode kamen, lediglich ein Aspekt des Yoga sind. Yoga besteht insgesamt aus acht „Gliedern“: yamas bezeichnen die persönliche Haltung gegenüber der Welt und den Mitmenschen; niyamas beschreiben die Haltung gegenüber sich selbst; asanas sind Körperhaltungen; pranayama umfasst die verschiedenen Atemübungen; pratyahara ist die Kontrolle der Sinne; dharana meint die Konzentration; dhyana die Meditation; und samadhi ist die Erleuchtung, die Verankerung im gegenwärtigen Moment, die Erweiterung des Bewusstseins, das Öffnen des Geistes. Genau das erlebte ich.

Meine Aufgabe bestand darin, ein Team von freiwilligen Therapeuten aus aller Welt zu leiten. Darunter waren ayurvedische Heilkundige, Ärzte der Chinesischen Medizin, Chiropraktiker, Krankenschwestern, Massagetherapeuten, Handaufleger, Meditationslehrer und viele weitere, die alle verschiedene Denkrichtungen vertraten und unterschiedliche Methoden anwandten. Unsere Aufgabe war es, die zahlreichen Schüler der Meditationsschule zu behandeln und mit unserer mobilen Klinik – einem umgebauten Schulbus – in die umliegenden Dörfer in einer der ärmsten Ecken dieses Planeten zu fahren. Wir behandelten jeden Fall gemeinsam und diskutierten den Zustand eines Patienten aus unserem jeweiligen Blickwinkel. Es war ein wahrhaft integrativer Ansatz. Nie zuvor hatte ich etwas von „integrativer Medizin“ gehört, und plötzlich wandte ich sie an.

Es beeindruckte mich, wie schlüssig die Ansichten der anderen Therapeuten zu Patienten und Krankheiten waren. Noch beachtlicher waren die beobachtbaren Ergebnisse, die mittels Kräutern, Akupunktur, Ernährungsvorgaben, Massagen, Chiropraktik und Handauflegen erzielt wurden. Dabei ging man in Indien subtiler vor als in der westlichen Medizin – es wurde nach der zugrunde liegenden Ursache für das Ungleichgewicht in Körper und Geist gesucht, anstatt einfach die Flammen der Symptome zu ersticken. Mir ging auf, dass das, was wir praktizierten, weder als „alternativ“ noch als „traditionell“ eingestuft werden konnte. Es basierte schlicht auf gesundem Menschenverstand. In bestimmten Situationen war ein westlich-medizinischer Ansatz mit Medikamenten oder chirurgischen Eingriffen unerlässlich, und die vorhandene moderne Technologie erwies sich als lebensrettend. Aber das war selten der Fall. Mit der richtigen Unterstützung und unter angemessenen Bedingungen konnte die natürliche Selbstheilungskraft des Körpers ohne Medikation wiederhergestellt werden. Das war für mich, der ich streng nach den Prinzipien der konventionellen Medizin ausgebildet worden war, eine Lektion, die meinen Horizont erweiterte. Und nebenbei besserte sich meine eigene geistige wie körperliche Gesundheit von Woche zu Woche, wenn sie auch noch weit vom Optimalzustand entfernt war.