Clive Clatcher - Um Kopf und Kragen - Theodor Horschelt - E-Book

Clive Clatcher - Um Kopf und Kragen E-Book

Theodor Horschelt

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Beschreibung

Clive Clatcher, einer der vielen Privatdetektive von Los Angeles, ist auf seiner ewigen Jagd nach einem Job. Er erfährt von seinem Reporterfreund Brent von einem Mord im »Astor«. Während eines festlichen Banketts ist die Frau des Schuhfabrikanten Lineham vergiftet worden. Brent hat genug Verbindungen und Beziehungen, um seinem Freund diesen Auftrag zuschustern zu können. Clatcher, ein schnoddriger, eiskalter Bursche, stürzt sich mit Vehemenz in diesen Fall und muss erleben, dass fast unerwartet vor seinen Augen Mord um Mord geschieht.
Der geheimnisvolle Mörder arbeitet mit der Präzision eines Scharfrichters. Clatcher kann diese Mordserie vorerst nur registrieren, aber nichts dagegen unternehmen. Er deckt zwar eine Reihe von Beziehungen zwischen den einzelnen Personen auf und zwingt Gangster durch eindeutige Behandlung zu Geständnissen, aber er kann das Motiv für die Morde nicht finden. Als sich sein Verdacht schließlich auf eine Person verdichtet, muss auch dieser Mensch sterben.
Clive Clatcher findet schließlich eine Lösung, die für ihn überraschend kommt. Sie war vielleicht zu naheliegend und zu einfach …

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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Theodor Horschelt

 

 

Clive Clatcher

Um Kopf und Kragen 

 

 

Kriminalroman

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Firuz Askin, 2023

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Clive Clatcher – Um Kopf und Kragen 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

Eine ganz kleine Auswahl der Krimis von Theodor Horschelt: 

 

Das Buch

 

 

 

Clive Clatcher, einer der vielen Privatdetektive von Los Angeles, ist auf seiner ewigen Jagd nach einem Job. Er erfährt von seinem Reporterfreund Brent von einem Mord im »Astor«. Während eines festlichen Banketts ist die Frau des Schuhfabrikanten Lineham vergiftet worden. Brent hat genug Verbindungen und Beziehungen, um seinem Freund diesen Auftrag zuschustern zu können. Clatcher, ein schnoddriger, eiskalter Bursche, stürzt sich mit Vehemenz in diesen Fall und muss erleben, dass fast unerwartet vor seinen Augen Mord um Mord geschieht.

Der geheimnisvolle Mörder arbeitet mit der Präzision eines Scharfrichters. Clatcher kann diese Mordserie vorerst nur registrieren, aber nichts dagegen unternehmen. Er deckt zwar eine Reihe von Beziehungen zwischen den einzelnen Personen auf und zwingt Gangster durch eindeutige Behandlung zu Geständnissen, aber er kann das Motiv für die Morde nicht finden. Als sich sein Verdacht schließlich auf eine Person verdichtet, muss auch dieser Mensch sterben.

Clive Clatcher findet schließlich eine Lösung, die für ihn überraschend kommt. Sie war vielleicht zu naheliegend und zu einfach …

 

 

***

 

 

Clive Clatcher – Um Kopf und Kragen

 

Kriminalroman von Theodor Horschelt

 

1. Kapitel

 

»Zum Teufel, was ist denn los?«, knurrte Clive Clatcher.

Er wollte gerade zu Bett gehen, als an seiner Wohnungstür geklingelt wurde. Fluchend zog er seinen Bademantel über, nahm die Mauser aus dem Holster und schob sie in die Tasche. In seinem Beruf konnte man die herrlichsten Überraschungen erleben. Er streifte sich die Pantoffeln über die nackten Füße und schlurfte auf den Korridor.

»Wer ist denn da?«, rief er halblaut.

»Nun mach schon endlich auf«, meldete sich eine volle, dunkel gefärbte Männerstimme.

»Ich hab was gefragt«, erwiderte Clatcher und tat so, als hätte er den Besucher nicht erkannt.

»Hier ist Jim, verrückter Hund«, sagte polternd der Mann auf dem Flur und hämmerte mit seinen Fäusten trommelfeuerartig auf die Türfüllung.

Clatcher grinste und löste die Sperrkette. Die Tür zog er dann mit einem Ruck auf.

»Du kannst einen verdammt auf die Palme bringen«, empfing er den großen bulligen Mann, der sich in den Korridor schob. »Lass den blödsinnigen Krach. Ich wohn' schließlich nicht allein im Haus. Die Miete ist auch noch nicht bezahlt.«

»Ist das was Neues?«, fragte Brent, der mehr als zwei Zentner schwer war. Auf seinem massiven Körper saß ein rosiges, unschuldiges Kindergesicht, das normalerweise immer ein seliges Säuglingslächeln zeigte. Beide kannten sich bereits seit einiger Zeit, und Brent schob, wo er nur konnte, Clive Clatcher Aufträge aller Art zu, damit er sich über Wasser halten konnte.

»Was ist denn bei dir ausgebrochen?«, fragte Clatcher, als er das gespannte Gesicht seines Freundes sah.

Brent antwortete nicht, sondern fasste Clatcher bei den Schultern und zog ihn mit sich ins Wohnzimmer.

»Lang' mir mal 'nen Schluck 'rüber«, sagte er kurzatmig, als er sich in einen Sessel geworfen hatte.

»Du bist verrückt geworden«, erwiderte Clatcher und setzte sich auf die Couch. »Ich hab’ doch keine Kneipe hier. Ich wollte gerade ins Bett steigen.«

»Später«, sagte Brent und arbeitete sich wieder aus dem Sessel heraus und steuerte auf die kleine Hausbar zu.

Clatcher fischte sich die Zigarettenpackung vom Rauchtisch, zündete sich ein Stäbchen an und beobachtete Brent, der mit einer Flasche Gin und zwei Gläsern zurückkam.

»Was ist denn nun eigentlich los?«, wollte er wissen.

»Ich hab 'nen verfluchten Durst«, antwortete Brent und goss die beiden Gläser halb voll.

»Das sieht man«, meinte Clatcher, »aber die Flasche soll noch 'ne Woche reichen.«

Brent nahm einen tiefen Schluck, griff zu den Zigaretten und steckte sich eine in den Mund.

»Du wirst bald den Gin kistenweise kaufen können«, sagte Brent wegwerfend. »Weißt du, wo ich gerade herkomme?« Er sah Clatcher aus zusammengekniffenen Augen an.

»Ich bin kein Hellseher«, sagte Clatcher. Er kannte das Temperament des Dicken. Er nahm einen Schluck und streckte sich lang aus.

»Ich hab was für dich, mein Sohn«, sagte jetzt Brent. »Eine Arbeit, an der du 'ne ganz nette Stange verdienen kannst. Interessiert dich einfach nicht, was?«

»Kommt darauf an”, sagte Clatcher und sog an seiner Zigarette.

»Geld hast du wohl nicht nötig, wie?«, polterte Brent wieder los. »Mit deiner verdammten Ruhe kannst du mich verrückt machen. Aber du weißt ja nicht, wo ich herkomme.«

»Du warst schon immer intelligent«, sagte Clatcher grinsend.

»Lass den Quatsch«, keuchte Brent. »Versuch nicht, mich auf den Arm zu nehmen. Also pass auf. Du kennst doch das ›Greenwich-Hotel‹ in der Vine Street?«

»Zu teuer für mich«, meinte Clatcher.

»Also da war ich heute Abend«, antwortete Brent, ohne auf die Antwort von Clatcher einzugehen. Er griff wieder zu seinem Glas und nahm einen Schluck.

»Warum bist du nicht gleich dageblieben«, sagte Clatcher und zeigte auf Brents Glas.

»Halt doch den Mund. Ich war also heute Abend in dem Laden auf einem Bankett. Aber jetzt komme ich direkt aus dem Stadthaus, und zwar von deinem Freund Kensing. Und jetzt lass mich alles einmal vernünftig der Reihe nach erzählen.«

»Darauf warte ich schon die ganze Zeit«, sagte Clatcher ironisch.

»Nun lass mich doch mal zu Wort kommen«, erwiderte Jim Brent empört. »Ich saß also da gegen neun Uhr friedlich in dem Saal, trinke meinen Gin und sah, wie da jemand starb.« Er stand auf und steckte die Hände in die Hosentaschen. Stampfend wanderte er im Zimmer hin und her. »Das heißt, ich sah, wie jemand ermordet wurde. Und das Tolle dabei ist, dass ich nicht einmal gemerkt habe, wer von der Bande der Mörder ist.«

»Hau dich wieder hin«, warf Clatcher ein. »Red jetzt endlich vernünftig. Ich bin nicht Einstein.«

Brent blieb stehen, starrte Clatcher einen Moment abwesend an und verzog seinen Mund.

»Kennst du Helen Lineham?«

»Nein«, erwiderte Clatcher, richtete sich auf und griff zu seinem Glas. »Was hat das Mädchen damit zu tun?«

»Das Mädchen ist die Frau von Charles Lineham. Genauer gesagt, es war die Frau von Lineham. Denn jetzt ist sie ja tot. Kennst du Lineham?«

»Noch nie gehört«, sagte Clatcher uninteressiert.

Brent setzte sich wieder. »Davon erzähl ich dir gleich noch«, sagte er. »Jetzt erst mal die Geschichte von dem Bankett. Also, ich war beruflich da. War so eine Handelskammersache, Gäste aus allen Dörfern der Staaten. Kannst du dir ja vorstellen. Viel Quasselbier und Käse. Aber der Gin war gut und das Essen noch besser. Gemütlich wurde es erst, als die dicken Tiere gegangen waren. Zwei Tische von mir entfernt saßen später in so 'nem Nebensälchen die beiden Linehams. Mit zwei anderen Pärchen. Die ganze Korona hatte schon mächtig einen hängen. Sie haben getanzt, waren verrückt, ausgelassen und haben sich furchtbar amüsiert … Nach einem Tanz setzten sie sich alle wieder an ihren Tisch und wollten trinken. Und bevor sie dazu kommen, da war Frau Lineham bereits mausetot. Ich habe alles genau beobachtet und habe doch nichts von der Geschichte gemerkt. Sie haben zuerst alle angenommen, dass sie restlos blau wäre. Sie taten wenigstens alle so, aber einer von ihnen muss jedenfalls Theater gespielt haben. Ich bin dann zu ihnen an den Tisch gegangen und hab ihnen schnell klargemacht, was los war.«

»Du hattest doch etwas bemerkt?«, fragte Clatcher interessiert.

»Ja und nein«, erwiderte Brent. »Ich kannte die beiden Linehams, und sie hatten mich auch gerade nach dem letzten Tanz, als sie zu ihrem Tisch zurückkamen, entdeckt und mir zugewinkt. Als sie sich setzten, nahm Helen Lineham einen kleinen Schluck aus ihrem Glas. Weißt du, in ihrem Schwips nahm sie es nicht mehr so genau und trank, bevor die anderen dazukamen … Ich hab sie gerade dabei beobachtet. Sie nahm das Glas, trank und setzte es ab. Es kam dann ein so verwunderter Ausdruck in ihre Augen, als ob sie irgendetwas begreifen würde und sagen wollte. Aber sie hatte das Glas noch nicht aus der Hand, da stützte sie sich mit dem Ellbogen auf den Tisch und bricht über dem Tisch zusammen. Durch diesen Blick wusste ich sofort, dass etwas nicht stimme. Ich bin dann natürlich an den Tisch gerannt, und da war sie aber auch schon tot.«

»Blausäure?«, fragte Clatcher.

Brent schüttelte den Kopf. »Nee, irgendein anderes Zeug. Der Arzt wusste noch nicht, was es war. Ich möchte aber verdammt gern wissen, wer ihr das Zeug in das Glas getan hat. Ich hab nichts bemerkt, aber auch gar nichts. Ein paar Minuten später war dann auch die Polizei da. Sie hat alle möglichen Leutchen vernommen, und ich hab mich dann noch als Zeugen mit ins Stadthaus schleifen lassen.«

»Trotzdem du nichts gesehen hattest?«

»Trotzdem«, erwiderte Brent. »Mich hat der Kram interessiert, verstehst du. Und schließlich hab ich doch die Sache beobachtet.«

»Ich wusste schon immer, dass du ein schlechter Beobachter bist«, meinte Clatcher grinsend. »Wen hat man denn sonst noch vernommen? Außer den Leuten, die mit den Linehams am Tisch saßen?«

»Wie das so üblich ist«, antwortete Brent. »Die Kellner, die Mixer an der Bar und den Manager der das Bankett mit Fressalien und Stoff versorgt hat. Dabei ist aber nichts rausgekommen. Und von den übrigen Gästen hat keiner was gemerkt.«

»Und wer ist nun dieser Lineham?«, wollte Clatcher wissen.

»Lineham ist der Besitzer der ›Golden Schuhfabriken‹«, antwortete Jim Brent. »Schwerreicher Bursche, der seine Finger in ’ner ganzen Reihe von anderen Geschäften stecken hat.«

»Du hast reichlich vornehme Bekannte«, sagte Clatcher. »Steck dir aber erst mal deine Zigarette an.«

Brent kramte seine Streichhölzer aus der Tasche und brannte die Zigarette an, die bisher immer noch unangezündet in seinem Mundwinkel gebaumelt hatte.

»Ich hab die Linehams mal bei ‘nem Empfang bei Richter Sullivan kennengelernt«, sagte er dann und ließ sich wieder in den Sessel fallen. »Seine Frau war ein nettes Girl.«

»Wer waren die anderen Leute am Tisch?«, frage Clatcher weiter.

»Ein John Cane aus Chicago mit seiner Frau. Das ist ein Geschäftsfreund von Lineham. Und dann noch Panters und Frau. Panters ist Prokurist bei Lineham. Das ist alles, was ich dir vorläufig über die Leutchen sagen kann. Machen aber alle einen guten Eindruck. Mensch, ich kann die Geschichte einfach nicht begreifen.«

»Muss denn unter allen Umständen eine dieser fünf Personen am Tisch das Gift in das Glas getan haben?«, fragte Clatcher. »Wie verstanden sich denn die beiden Linehams?«

»Soviel ich weiß, sehr gut«, erwiderte Brent. »Die Polizei ist nach Lage der Dinge wahrscheinlich ebenfalls überzeugt, dass jemand aus der Tischgesellschaft der Mörder ist. Weder Panters noch Lineham haben in dem kleinen Saal irgendeinen Menschen gesehen, der während des Tanzens das Gift ins Glas gekippt haben könnte. Captain Kensing vom Morddezernat hat an alle Möglichkeiten gedacht, selbst an eine Verwechslung der Gläser. Aber auch das ist nicht möglich, denn ich hab genau gesehen, dass sie sich alle an ihren früheren Platz setzten. Die Lineham hat ihr eigenes Glas genommen, das ist ganz sicher. Lineham hat die Gläser doch nach dem Tanz eingeschenkt … Deshalb ist er natürlich jetzt am meisten verdächtig. Die Canes kommen überhaupt nicht infrage. Sie sind zum ersten Mal mit Lineham zusammengekommen und erst heute Morgen mit dem Flugzeug hier eingetroffen. Bleiben die Panters. Aber das kann ich mir auch nicht vorstellen. Du solltest dir mal die Leutchen ansehen.«

»Meine erste Frage hast du noch nicht beantwortet«, sagte Clatcher. »Ist es denn theoretisch möglich gewesen, dass eine andere Person während des Tanzens das Gift in das Glas getan hat? Du hast doch nur zwei Tische entfernt gesessen.«

»Brent fuhr sich mit der Hand ins Haar. »Gott, möglich war das schon«, antwortete er. »Es war sehr viel Betrieb in dem Saal. Im Vorbeigehen hätte man ohne weiteres was ins Glas werfen können.«

»Es sind also Leute am Tisch gewesen, als die ganze Gesellschaft tanzte?«

»Natürlich sind Leute am Tisch vorbeigegangen. Leute, die entweder ebenfalls zur Tanzfläche oder zur Bar gingen. Mir ist aber nicht aufgefallen, dass irgendjemand auch nur einen Augenblick am Tisch da stehen geblieben ist.«

»So'n bisschen Pulver kann man auch im Vorbeigehen in ein Glas fallen lassen«, meinte Clatcher nachdenklich. »Was war das für ein Tisch, an dem die Leutchen saßen? Stand er frei im Saal?«

»Nein, aber Mrs. Lineham saß so, dass man an ihr Glas ohne Weiteres herankonnte«, sagte Brent eifrig. »Weißt du, es war ein größerer, runder Tisch direkt an dem Eingang zu einem kleinen Nebenraum, wo eine Bar untergebracht ist. Lineham und seine Frau saßen mit dem Rücken zu dem Eingang. Rechts von Mrs. Lineham Cane und seine Frau mit dem Rücken zur Wand. Neben Mrs. Cane dieser Panters und Frau. Also sie wieder links von Lineham.«

»Dann muss ja nicht unbedingt jemand von der Tischgesellschaft der Mörder sein«, meinte Clatcher.

»Muss natürlich nicht«, erwiderte Jim Brent und ergriff sein Glas. »Man müsste ein Motiv …«

»Ein Motiv findet man nie in zwei oder drei Stunden. Sicher ist aber, dass es für den Mord ein Motiv gibt. Wenn du das findest, hast du auch den Mörder.«

»Du wirst den Fall übernehmen«, freute sich Brent.

»Wieso?«, meinte Clatcher grinsend. »Bist du der Auftraggeber?«

»Red keinen Unsinn«, sagte Brent und griff zur Ginflasche. »Ich werde morgen früh zu Lineham gehen und ihm die Sache klar machen. Aber es bleibt bei unserer Abmachung, dass ich als Erster die Story bekomme, ja?«

»Nichts dagegen«, erwiderte Clatcher. »Was hat denn Captain Kensing gemacht?«

»Er war vielleicht zehn Minuten nach dem Mord in dem Sälchen. Er hat alle möglichen Leute verhört, die Personalien der Gäste feststellen lassen und den so üblichen Kram.«

»Haben vor dem Eintreffen der Polizei noch Gäste den Saal verlassen?«

»Möglich«, antwortete Jim Brent. »Das war wohl nicht zu verhindern. Der Saal wurde gleich nach dem Mord geschlossen. Aber bis dahin waren doch schon einige Minuten vergangen. Sonst noch Fragen?«

»Noch 'ne ganze Menge. Was sagte denn Kensing zu der Geschichte? Und wie hat Lineham den Tod seiner Frau hingenommen?«

»Blödsinnige Fragen«, keuchte Jim Brent. »Was soll Kensing denn schon sagen? Selbst, wenn er etwas wüsste oder einen Anhaltspunkt gefunden hätte, würde er bestimmt seinen Mund halten. Und Lineham hat seine Frau sehr gern gehabt. Sie war übrigens immerhin fünfzehn Jahre jünger als er.«

»War ihre Ehe wirklich restlos in Ordnung?«, wollte Clatcher wissen.

»Ich hab noch nicht was anderes gehört«, erwiderte Brent. »Ich hatte den Eindruck, dass sie sich sehr gut verstanden.«

»Wie alt war Helen Lineham?«, fragte Clatcher.

»Siebenunddreißig. Lineham ist also zweiundfünfzig, aber er sieht bedeutend jünger aus. Ich will dir mal was sagen. Er kommt als Täter überhaupt nicht infrage. Er hatte nach meiner Meinung keinen Grund, seine Frau umzubringen. Wenn es aber so gewesen wäre, hätte er es bestimmt aber bei einer anderen Gelegenheit getan.«

»Sieht so aus«, erwiderte Clatcher. »Ich verdächtige im Augenblick niemanden«, am wenigsten den Mann. Ich verstehe das mit dem Gift nicht so richtig. Was hatten die Leute denn getrunken?«

»Irgendeinen Likör«, antwortete Brent. »Das Gift muss absolut geruchlos gewesen sein. Hat auch 'ne verdammt schnelle Wirkung gehabt, das Zeug. Der Medizinmann konnte nichts Genaues über das Gift sagen. Er denkt an irgendein Pflanzengift. Wie Kensing sagte, braucht der Polizeichemiker auch eine längere Zeit zu einer genauen Bestimmung.

»Na ja, jedenfalls ist sie jetzt tot«, sagte Clatcher abschließend. »War sie sehr betrunken?«

»Betrunken gerade nicht, aber etwas beschwipst. Du wirst also den Kram übernehmen?«, fragte Brent und drückte seine Zigarette aus.

»Wenn Lineham mir den Auftrag gibt«, erwiderte Clatcher.

»Ist schon so gut wie sicher«, meinte Jim Brent. »Morgen früh werd ich mit ihm sprechen. Spätestens bis elf Uhr hast du Nachricht von mir. So, jetzt kannst du mich meinetwegen herausschmeißen.«

»Darauf warte ich schon die ganze Zeit«, sagte Clatcher gähnend. »Hei, stopp, die Zigaretten kannst du hierlassen. Die gehören nämlich mir.«

 

 

2. Kapitel

 

»Hier Lineham«, meldete sich eine leise Stimme in lang gezogenem Texasdialekt, als Clatcher den Hörer abgenommen hatte. »Ich habe gerade hier den Besuch von Mr. Brent von den ›Daily News‹. Er hat Sie mir empfohlen. Ich fühl mich im Augenblick nicht recht wohl, Mr. Clatcher. Können Sie mich besuchen?«

»In Ordnung«, erwiderte Clatcher. »Wann sind Sie wieder auf dem Damm?«

»Sie wissen bereits, um was es sich handelt?«, fragte Lineham zurück.

»Ich glaube, Mr. Lineham«, sagte Clatcher ausweichend. Er wusste nicht, ob Jim Brent dem Fabrikanten von ihrer Unterredung erzählt hatte: »Die Nachricht von der Ermordung meiner Frau stand ja in allen Zeitungen«, antwortete Lineham mit müder Stimme. »Passt es Ihnen um fünf Uhr?«

»Geht klar. Wie ist Ihre Anschrift, Mr. Lineham?«

»Ich wohne etwas außerhalb der Stadt in Richtung Encino, 670 Dalveen Drive.«

»Schön, Mr. Lineham«, erwiderte Clatcher. »Ich werde gegen fünf bei Ihnen sein.« Er überlege, ob er Lineham nach der Adresse von Cane fragen sollte, unterließ es aber. Die Adresse konnte er auch auf anderem Wege erfahren.

»Also bis dahin«, sagte Lineham zögernd, als ob er noch Fragen erwarte.

»Bis dahin, Mr. Lineham.« Clatcher hängte ein und sah auf die Uhr. Es war zwanzig Minuten nach zehn. Jim Brent hatte wirklich gut gearbeitet.

Er brannte sich eine Zigarette an und griff dann zum Telefonbuch. Das Büro der ›Golden Schuhfabriken‹ lag in Glendale. Dort war auch der einzige Produktionsbetrieb des Unternehmens in Los Angeles.

Clatcher wählte die Nummer des Büros und verlangte dann Panters zu sprechen.

»Ich weiß nicht, ob Mr. Panters im Hause ist«, sagte die Telefonistin. »Wenn Sie einen Augenblick warten wollen …?«

Clatcher zündete sich eine Zigarette an und hörte kurz darauf, dass sich eine Männerstimme als Webster meldete.

»Ich möchte Mr. Panters sprechen«, sagte Clatcher.

»Mit wem spreche ich?«, fragte der Mann, der sich Webster nannte.

»Neugierde scheint nicht Ihre schwache Seite zu sein«, meinte Clatcher kalt. »Geben Sie mir schon Mr. Panters.«

»Oh, ich bitte mich zu entschuldigen«, antwortete Webster sehr verbindlich. »Aber Sie müssen verstehen …«

»Mein Verständnis ist heute schlecht ausgebildet«, sagte Clatcher. »Damit Sie klar sehen, ich rufe hier nicht geschäftlich an, sondern privat.«

»Mister Panter ist im Augenblick nicht im Büro«, erwiderte Webster zurückhaltend. »Er wird auch vor drei Uhr nicht zurück sein.«

»Das konnten Sie mir auch schon vorher sagen, Sie Knilch«, sagte Clatcher und knallte den Hörer auf die Gabel zurück. Dann aber ärgerte er sich, dass er eingehängt und Webster nicht nach der Wohnung von Panters gefragt hatte. Unter den vielen Panters den richtigen herauszufinden, war unmöglich. Er kannte ja noch nicht einmal den Vornamen des Mannes.

Er wollte gerade nochmals das Büro von Linehams anrufen, um eventuell von dem Girl in der Zentrale die Adresse zu erfahren, als das Telefon läutete.

Jim Brent war in der Leitung, wie Clatcher an dem kurzatmigen Keuchen hörte.

»Na, wie hab ich das gedreht?«, fragte er lachend.

»Es ging«, erwiderte Clatcher nur.

»Du, ich hab jetzt weiter keine Zeit mehr. Wann bist du heute Abend zu Hause?«

»Sagen wir gegen neun. Hei, einen Augenblick noch. Weißt du die Adresse von Panters und das Hotel, in dem Cane abgestiegen ist? Ich möchte einiges unternehmen.«

»Du kannst von mir betreut werden, mein Junge«, sagte Brent. »Panters wohnt in der Duneham Street 65 und Cane im Hotel Astor. Sonst noch Wünsche?«

»Vorläufig nicht, Dicker«, antwortete Clatcher. »Also bis heute Abend.« Er legte den Hörer auf die Gabel zurück und zündete sich eine Zigarette an.

Um halb zwölf stellte Clatcher seinen alten Ford auf dem Parkplatz des Astor ab. Das Hotel war ein älteres, zehn Stockwerke hohes Gebäude im spanischen Baustil. Die Hotelhalle war dicht gefüllt und es dauerte eine Zeit, bis er endlich vor dem Mann in der Anmeldung stand. Der Mann wollte seinen Namen wissen und griff dann zum Haustelefon.

»Sagen Sie Mister Cane, dass ich von Mr. Lineham komme«, sagte Clatcher vorsorglich.

Der Portier nickte und sprach dann mit Cane.

»Zweite Etage, Zimmer 326 — 328«, wandte er sich dann an Clatcher, als er den Hörer eingehängt hatte. »Warten Sie einen Moment, ich schicke Ihnen einen Boy mit.«

»Geht auch ohne Boy«, erwiderte Clatcher schnell und ging zu den Fahrstühlen hinüber.

»Zimmer 326 ist der Eingang zum Apartment«, rief der Mann ihm nach. Clatcher hob verstehend seine Hand und konnte gerade noch als Letzter in den Lift schlüpfen. Der Richtungspfeil in der zweiten Etage für die Nummern 300 — 330 zeigte nach rechts. Zimmer 326 befand sich kurz vor dem Ende des Korridors.

Clatcher klingelte. Die Tür wurde sehr schnell geöffnet, und ein kräftiger, untersetzter Mann von etwa fünfundfünfzig Jahren erschien. Das Gesicht war hart und energisch und von zahlreichen blauen Äderchen durchzogen.

»Mister Lineham schickt Sie also zu mir?«, frage Cane ihn mit einer heiseren Stimme.

»Wie man's nimmt«, antwortete Clatcher ausweichend. »Ich bin Privatdetektiv und von Mister Lineham wegen des Todes seiner Frau beauftragt. Mr. Lineham weiß allerdings nicht, dass ich jetzt bei Ihnen bin.«

»Auch das noch«, sagte der Mann aus Chicago und kniff seine kleinen Augen noch enger zu. »Kommen Sie doch rein.« Er drehte sich um und ging kopfschüttelnd in das Zimmer zurück.

Clatcher betrat das Apartment und schloss die Tür hinter sich. Die Tür war von innen mit einer dicken Polsterung versehen, sodass man ein Klopfen nicht hätte hören können. Der Raum war als Herrenzimmer eingerichtet und wohl für geschäftliche Besprechungen der Gäste gedacht.

»Setzen Sie sich«, sagte Cane und wies auf einen Sessel. »Mir hat zwar das Verhör in der vergangenen Nacht schon gereicht, aber schießen Sie los. Erfahren können Sie sowieso nichts von mir. Ich weiß einfach nichts. Der Unterschied zwischen Ihnen und mir in der Sache ist der, dass ich wohl das gestern erlebt habe. Trotzdem kann ich Ihnen nicht mehr sagen, als heute Morgen in den Zeitungen steht. Zigarette?«

Er hielt Clatcher ein goldenes Etui hin.

Clatcher nahm sich eine Zigarette und reichte Cane Feuer.

»Ich will es kurz machen«, sagte er. »Aber regen Sie sich nicht auf, wenn eine Frage manchmal etwas komisch klingt.«

Clatcher kam zuerst auf die Tischordnung zu sprechen. Der Lederhändler konnte nur die Erzählung Jim Brents bestätigen. Ein Vertauschen der Gläser hielt er ebenfalls für unmöglich. Er sagte aus, dass der Tisch sehr geräumig gewesen sei. Man hätte deshalb nicht eng zusammengehockt.

»Waren Sie schon öfter in Los Angeles?«, frage Clatcher plötzlich.

Cane hob die Augen und nickte. »Ein paarmal. Zuletzt vielleicht vor einem halben Jahr. Ich weiß aber nicht, was das mit …«

»Haben Sie auch damals Mister Lineham besucht?«, unterbrach Clatcher den Mann.

»Nein«, erwiderte Cane. »Ich hatte damals keinen persönlichen Kontakt mit ihm.«

»Aber Ihre Geschäftsverbindung besteht doch schon seit längerer Zeit, wie?«

»Das schon«, erwiderte Cane. »Seit etwa drei oder vier Jahren. Mr. Lineham habe ich aber erst gestern kennengelernt.«

»Auch seine Frau kannten Sie vorher nicht?«, fragte Clatcher.

Cane schüttelte unwillig den Kopf und fuhr sich mit der Hand über den Rockkragen.

»Ich verstehe Ihre Frage nicht«, antwortete er. »Die geschäftliche Verbindung der Firmen hat sich erst im letzten Jahr stärker entwickelt. Vorher bestand kein Anlass zu einer persönlichen Fühlungnahme. Und Mrs. Lineham hat mit geschäftlichen Dingen schließlich überhaupt nichts zu tun.«

»Ich dachte an eine eventuelle zufällige Bekanntschaft«, meinte Clatcher ungerührt.

»Ich sah Mrs. Lineham gestern zum ersten Mal«, antwortete Cane grob. »Ich denke, dass ich nun wirklich genug geantwortet habe.«

Clatcher überhörte die Andeutung und sah sich interessiert das Ende seiner Zigarette an. Irgendwie gefiel ihm der Mann nicht.

»Kannten Sie Panters schon vorher?«, fragte er dann.

»Nein«, erwiderte Cane scharf und ungeduldig. »Ich sagte Ihnen ja schon, dass bisher kein persönlicher Kontakt zu der Firma Linehams oder einem Mitglied der Firma bestand. Ich möchte Sie doch jetzt bitten, zum Ende zu kommen.«

»Haben Sie irgendwelche Bekannte in Los Angeles?«, wollte Clatcher noch wissen. Es bestand nicht der geringste Grund zu der Frage, aber Cane reizte ihn einfach zum Widerspruch.

Der Lederhändler blickte auf und die Augen wurden klein und scharf. Er schlug seine Beine übereinander und pochte nervös mit seinem Zigarettenetui auf den Tisch.

»Es ist wohl besser, wenn wir unsere Unterredung abbrechen«, sagte Cane dann unvermittelt und bekam einen roten Kopf. »Ich werde übrigens Mr. Lineham informieren. Ihre Fragen sind eine einzige große Unverschämtheit.«

»Ich werde sofort abhauen«, sagte Clatcher. »Ich habe nur noch eine Frage.«

Cane wollte auffahren, doch plötzlich wanderte sein Blick ab. Er sah überrascht an Clatcher vorbei zur Tür und in seinen Augen stand auf einmal nackte Angst. Clatcher wollte sich umdrehen, doch andere Leute waren dagegen.

»Bleiben Sie sitzen und halten Sie die Hände ruhig. Alle beide«, sagte eine raue Stimme, die jedes Missverständnis ausschloss.

In der Scheibe des offenstehenden Fensters erkannte Clatcher nun die Konturen von zwei Männern, die langsam näher kamen. Sein Blick fiel dann auf Cane, der am ganzen Körper zitterte. Das Gesicht des Lederhändlers war aschgrau geworden. Seine Augen waren klein und krampfhaft gruben sich die Hände in die Sessellehnen. Der Hals und das Kinn zuckten und bebten. Er hielt die Luft an, das Gesicht wurde blau, und dann sackte er ohnmächtig in sich zusammen.

Die kreisrunde Öffnung einer Pistole bohrte sich leicht in Clatchers Nacken.

»Das hab ich allerdings nicht erwartet«, sagte der Mann hinter ihm. »Tut mir fast leid, Clatcher. Du, Ben, kümmer dich um den Dicken.«

Der Mann, der mit Ben angeredet worden war, ging um den Tisch herum auf den ohnmächtigen Cane zu. Clatcher hatte den Mann noch nie gesehen.

»Leg deine Hände in den Nacken«, sagte der Gangster hinter ihm. Er verstärkte für einen Moment den Druck seiner Pistole, zog sie dann aber zurück.

Clatcher gehorchte. Er hatte den Mann bisher an der Stimme nicht erkennen können, da er nur sehr leise gesprochen hatte.

»Darf ich wenigstens wissen, mit wem ich die Ehre habe?«, fragte er daher.

Mit einer schnellen Bewegung griff der Mann ihm unter die Jacke und zog ihm die Mauser aus dem Holster.

»Ach, sieh da, Dicky«, sagte Clatcher mit einem breiten Lächeln, das ihm aber nur mühsam gelang.

Dick Harneys Gesicht blieb ausdruckslos. Der Gangster war ein kleiner Mann mit einem schmalen Gesicht und blassen, blaugrauen Augen.

»Steht auf, wir werden uns nebenan unterhalten«, sagte Harney.

»Mit dir habe ich allerdings nicht gerechnet«, erwiderte Clatcher. »Ich dachte, du würdest dich irgendwo im Osten herumtreiben. Los Angeles ist doch 'n verdammt heißes Pflaster für dich. Ich hab dich eigentlich für intelligenter gehalten.«

»Mach dir darüber keine Sorgen«, antwortete Harney ohne eine Miene zu verziehen. »Komm jetzt schon endlich.«

Clatcher stand notgedrungen auf, ging ein paar Schritte in Richtung zur Tür des Nebenraumes und wandte sich dann an Harney, der seitlich hinter ihm hermarschierte.

»Ich kratz verdammt nicht gern ab«, sagte er ruhig. »Wie ist das, wenn wir beide uns vergleichen würden?«

Harney lächelte sanft und strich sich mit dem Finger über den Nasenrücken. »Du bist mir nicht der richtige Mann dafür, Clatcher«, erwiderte er dann wegwerfend und hob die Schultern. »Mir wäre es anders auch lieber gewesen. Aber jetzt lässt sich wohl nichts mehr ändern.«

»Ich habe bisher noch immer mein Wort gehalten«, antwortete Clatcher. Er hatte keine Lust, einfach abgeknallt zu werden.

»Geh weiter«, sagte der Gangster und deutete mit der Pistole auf die Tür.

Clatcher schnitt ihm ein Gesicht und ging weiter. Harney war ein eiskalter Bursche, mit dem er schon früher einige Male aneinander geraten war, ohne ihm allerdings etwas anflicken zu können. Er wollte Zeit gewinnen und suchte krampfhaft nach einer Chance. Aber er wusste auch, dass er bei Harney wohl kaum eine finden würde.

»Ich glaube, der hat uns nicht mehr nötig, Dick«, sagte Harneys Kollege, der sich noch immer um Cane bemühte.

Clatcher öffnete die Tür. Harney, der rechts hinter ihm ging, knurrte ihm ein »Stopp«, zu und bedeutete ihm durch einen Blick und eine Kopfbewegung, die noch auf der Türklinke liegende Hand wieder zu heben. Clatcher drehte sich etwas um und sah an dem Gangster vorbei zu Cane herüber.

Harneys Begleiter hatte den Mann hochgerissen, sodass der Kopf jetzt nach hinten über die Sessellehne hing.

»Wir dürfen kein Risiko eingehen, Ben«, sagte Harney ruhig, während er Clatcher eiskalt durch die Wimpern seiner fast geschlossenen Augen beobachtete.

---ENDE DER LESEPROBE---