Clownfische Im Meerwasseraquarium - Wolfgang Mai - E-Book

Clownfische Im Meerwasseraquarium E-Book

Wolfgang Mai

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Beschreibung

"Clownfisch", "Anemonenfisch", "Nemo" – all diese Namen gehören zu Fischen, die zur Familie der Barsche zählen. Doch diese friedlichen Fische, die sich normalerweise von kleinen und kleinsten Planktonorganismen ernähren, wirken eigentlich kaum wie Barsche. Ihr natürlicher Lebensraum liegt in den subtropischen und tropischen Gewässern des indopazifischen Raumes, vor allem in Gebieten mit Korallenriffen. In der Karibik und im tropischen Atlantik sind Clownfische nicht vertreten. Diese Fische gehören nicht gerade zu den schnellsten Schwimmern und verlassen sich vor allem auf den Schutz einer Wirtsanemone. Der Lebensraum – besser, das Territorium – eines Clownfischpärchens ist auf das direkte Umfeld "seiner" Seeanemone begrenzt. Die Fische halten sich fast immer in direkter Nähe ihrer Wirtsanemone auf und entfernen sich kaum jemals einen Meter oder mehr von ihr. Darum sind sie für die Haltung in einem Aquarium bestens geeignet, denn sie fühlen sich in einem Becken angemessener Größe nicht eingeschränkt und entwickeln auch hier ihre natürlichen Verhaltensweisen. Art für Art stellen Ihnen die Bücher dieser Reihe die beliebtesten Meerwasser-Aquarientiere vor. Jeder Band bietet leicht verständliche Informationen über eine bestimmte Tiergruppe, erläutert Körperbau sowie Lebensweise und beschreibt die Aquarienhaltung. Experten mit langjähriger Erfahrung geben detaillierte, praxisnahe Pflegeanleitungen, und Sie finden alle Informationen, die Sie brauchen, um Ihre Tiere erfolgreich zu halten und oft auch zu vermehren.

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Seitenzahl: 63

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CLOWNFISCHE

IM MEERWASSERAQUARIUM

PFLEGE UND NACHZUCHT

Wolfgang Mai

 

BildnachweisTitelbild: Amphiprion ocellarisFoto: W. FiedlerBild Seite 1: Amphiprion-ocellaris-Nachzucht

Fotos ohne Bildnachweis vom Autor

Die in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse, Dosierungsanleitungen etc. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig überprüft. Da inhaltliche Fehler trotzdem nicht völlig auszuschließen sind, erfolgen diese Angaben ohne jegliche Verpflichtung des Verlages oder des Autors. Beide übernehmen daher keine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert oder vervielfältigt werden.

eISBN: 978-3-86659-279-7

© 2008 Natur und Tier - Verlag GmbH

An der Kleimannbrücke 39/4148157 Münsterwww.ms-verlag.deGeschäftsführung: Matthias SchmidtLektorat: Daniel Knop & Kriton KunzLayout: Nick Nadolny

Inhalt

Vorwort

Clownfische

Die Clownfischarten

Aquarienhaltung

Artgerechte Haltung

Vergesellschaftung mit anderen Fischen

Vergesellschaftung mit einer Wirtsanemone

Kauf und Eingewöhnung von Clownfischen

Das Clownfisch-Aquarium

Futter für unsere Pfleglinge

Nachzucht von Clownfischen

Wie züchtet man Clownfische?

Nachzucht der einzelnen Arten

Das Gelege

Das Fangen der geschlüpften Larven

Aufzucht der Fischlarven

Welches Futter während der Aufzucht?

Futter für das Futter

Phytoplankton

Algenkonzentrate und anderes Anreicherungsfutter

Zooplankton, das Futter für die Fischlarven

Copepoden

Brachionus – ja oder nein?

Kultivierung von Brachionus

Artemien

Artemien und Schlupfmethoden

Anreichern von Artemien

Krankheiten

Technische Hilfsmittel

Literatur

Vorwort

„Clownfisch“, „Anemonenfisch“, „Nemo“ – all diese Namen gehören zu Fischen, die zur Familie der Barsche zählen. Doch diese friedlichen Fische, die sich normalerweise von kleinen und kleinsten Planktonorganismen ernähren, wirken eigentlich kaum wie Barsche.

Ihr natürlicher Lebensraum liegt in den subtropischen und tropischen Gewässern des indopazifischen Raumes, vor allem in Gebieten mit Korallenriffen. In der Karibik und im tropischen Atlantik sind Clownfische nicht vertreten.

Diese Fische gehören nicht gerade zu den schnellsten Schwimmern und verlassen sich vor allem auf den Schutz einer Wirtsanemone. Der Lebensraum – besser, das Territorium – eines Clownfischpärchens ist auf das direkte Umfeld „seiner“ Seeanemone begrenzt. Die Fische halten sich fast immer in direkter Nähe ihrer Wirtsanemone auf und entfernen sich kaum jemals einen Meter oder mehr von ihr. Darum sind sie für die Haltung in einem Aquarium bestens geeignet, denn sie fühlen sich in einem Becken angemessener Größe nicht eingeschränkt und entwickeln auch hier ihre natürlichen Verhaltensweisen.

Amphiprion ocellaris im AquariumFoto: D. Knop

Der Film „Nemo“ brachte dem Clownfisch Amphiprion ocellaris große Popularität. Das hatte jedoch auch Negativwirkungen; Geschäftemacher betrieben die Vermarktung dieses Fisches in allen Varianten. Nicht nur als Foto, auch als Plastikanhänger, Plüschtier oder „Schneekugel-Bewohner“ fand sich „Nemo“ bald in vielen Geschäften und Wohnzimmern – in einer konsumorientierten Gesellschaft wohl kaum vermeidbar. Dagegen ist sicher auch nichts einzuwenden, doch wenn die Vermarktung dazu führt, dass lebende Fische in Goldfischgläsern oder Mini-Aquarien gehalten werden und dort schließlich zugrunde gehen, ist das schlichtweg intolerabel. Für jedes Tier, das wir zu Hause pflegen, sind wir verantwortlich, und wir müssen ihm artgerechte Lebensbedingungen schaffen.

Junges Amphiprionpercula-Paar in der Wirtsanemone

Ein Clownfisch kann unter optimalen Aquarienbedingungen 15–20 Jahre alt werden. In freier Natur werden diese Fische ein so hohes Alter kaum erreichen, denn dort sind sie vielen Gefahren ausgesetzt. Hinzu kommt inzwischen die Bedrohung durch unterschiedlichste Einflüsse wie die klimabedingte Erwärmung des Meerwassers, die Überfischung von Korallenriffen oder die Umweltverschmutzung, die allesamt den Lebensraum von Clownfischen und Wirtsanemonen zunehmend zerstören. Die durchschnittliche Lebenserwartung der aquariengehaltenen Clownfische dürfte aber noch weit unterhalb der natürlichen liegen. Dieses Büchlein soll helfen, diese interessanten Fische so zu pflegen, dass sie sich in unseren Aquarien wohl fühlen und gut entwickeln. Nur so ist ihre Aquarienhaltung sinnvoll, und nur dann können wir auch wirklich Freude daran haben.

Großer Dank gilt meiner Frau, die mich wunderbar unterstützt, indem sie mir viele Arbeiten an den Aquarien abnimmt und all meine Manuskripte überarbeitet.

Wolfgang MaiMönchengladbach,im Frühjahr 2008

Clownfische

Ein Blick auf ihre bunte und plakative Farbzeichnung, die ihnen Ähnlichkeit mit einem Harlekin oder Clown verleiht, macht sofort verständlich, warum man die in diesem Buch vorgestellten Riffbewohner Clownfische nennt. Unterstützt wird dieser Eindruck noch durch die neckisch wirkende, schlängelnde Schwimmweise. Clownfische, auch als Anemonenfische bezeichnet, zeigen ein eigentümliches Verhalten, denn sie leben anders als die meisten Korallenfische. Statt sich in einer Höhle oder Steinspalte zu verstecken oder die Sicherheit eines Schwarms zu suchen, gehen diese Fischlein eine Lebensgemeinschaft mit einem festsitzenden wirbellosen Tier ein, das ihnen Schutz vor Angreifern bietet: eine Seeanemone.

Ein junges Amphiprionpercula-Paar in der Wirtsanemone Entacmaea quadricolorFoto: D. Knop

Mehr noch, diese Lebensgemeinschaft bietet beiden Partnern Vorteile, denn die Clownfische beschützen auch ihre Wirtsaktinie. So friedfertig sie jedem Riffbewohner gegenüber sein mögen, der ausreichend Abstand zu ihrem Wirtstier einhält: Wer auch immer der Seeanemone zu nahe kommt, wird ganz unvermittelt Zeuge ihrer äußerst vehementen Verteidigungsbereitschaft, mit der sie im natürlichen Lebensraum selbst Angreifer zurückdrängen, die um ein Vielfaches größer sind als sie selbst. Doch es ist nicht pure Rauflust, die sie antreibt, sondern der verständliche Wunsch, die Wirtsaktinie zu schützen – und oft auch die Gelege, die sie in regelmäßigen Abständen produzieren, um Nachkommen zu erzeugen. Kaum ein Korallenfisch vermag es so wie die Clownfische, sich in die Herzen der Menschen zu schwimmen, und diese drolligen, bunten und munteren Gesellen sind bei jedermann beliebt.

Die Clownfisch-Arten

Es gibt mehr als 30 verschiedene Clownfischarten, die in die beiden Gattungen Amphiprion und Premnas gestellt werden.

ArtGrößeHerkunftZu den aquaristisch wichtigsten Arten, die häufig im Handel anzutreffen sind, zählen:Amphiprion ocellaris9 cmWestpazifik bis AndamanenseeAmphiprion ocellaris „black“9 cmdie melanistische, also schwarze Form von A. ocellaris, die endemisch nur an der Nordküste Australiens um Darwin vorkommtAmphiprion percula9 cmOst-Indonesien bis Ost-AustralienAmphiprion frenatus12 cmWestpazifikAmphiprion ephippium12 cmWest-Indonesien bis AndamanenseeAmphiprion clarkii14 cmgesamter IndopazifikAmphiprion polymnus14 cmNeuguinea, Malaysia, IndonesienAmphiprion sebae14 cmArabisches Meer bis AndamanenseePremnas biaculeatus16 cmWestpazifikZu den im Handel seltener anzutreffenden Arten gehören:Amphiprion allardi14 cmWesten des Indischen OzeansAmphiprion nigripes11 cmMalediven und Sri LankaAmphiprion bicintus14 cmRotes MeerAmphiprion akallopsis10 cmIndischer OzeanAmphiprion sandracinos10 cmWestpazifikAmphiprion chrysopterus14 cmNeuguinea und MikronesienPremnas epigrammata16 cmOst-Indik, Mentawai-Inseln, Sumatra (die gelbbindige „Variante“ von P. biaculeatus)

Amphiprion ocellarisFoto: D. Knop

Amphiprion ocellaris „Königsocellaris“

Amphiprion ocellaris „black“

Amphiprion ocellaris „black Gelbkopf“

Amphiprion nigripes mit dunklen Flossen

Amphiprion perideraionFoto: D. Knop

Junge Amphiprion percula; (Nachzucht) mit viel SchwarzFoto: D. Knop

Amphiprion sandaracinosFoto: D. Knop

Bei allen Arten sind Geschlechtsunterschiede nicht an Form oder Farbe auszumachen, sondern nur an der Körpergröße: Bei einem Paar ist das Weibchen immer größer als das Männchen. Das Größenverhältnis zwischen Weibchen und Männchen ist jedoch artabhängig unterschiedlich; bei Amphiprion clarkii beispielsweise ist die Differenz nur gering, bei Premnas biaculeatus dagegen bisweilen schon extrem. So kann ein 16 cm großes Premnas-Weibchen ein nur 4 cm kleines Jungmännchen als Geschlechtspartner akzeptieren.

Amphiprion polymnus

Amphiprion polymnus, Jungtiere

Amphiprion clarkii

Amphiprion frenatusFoto: D. Knop

Premnas biaculeatusFoto: D. Knop

Premnas epigrammataFoto: D. Knop

In manchen Händlerlisten findet man die Bezeichnung Amphiprion percula „black“. Das ist irreführend, denn von A. percula gibt es keine schwarze, also melanistische Farbmorphe. Diese Art besitzt zwar einen unterschiedlich breiten schwarzen Saum um die weißen Binden, und bei manchen Exemplaren bedeckt dieser bis zu 70 % des Körpers, doch immer handelt es sich hierbei um einen Amphiprion percula mit Normalfärbung. Oft tritt diese Schwarzpigmentierung zwischen den weißen Binden auch erst mit zunehmendem Alter auf.

Bei den Arten A. ocellaris und A. percula