Comer See Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer - E-Book

Comer See Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Eberhard Fohrer

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Beschreibung

Reiseführer Comer See Eberhard Fohrer   - 4. Auflage, 264 Seiten, 176 Farbfotos - Optimal orientiert dank 29 Karten - Acht ausführlich beschriebene GPS-Wanderungen und Touren - mmtravel® App kostenlos & registrierungsfrei mit Online-Karten & Ortungsfunktion - Ökologisch, regional & nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht - Vor Ort recherchiert & ausprobiert - Viele Kurz-Essays mit Hintergrundinfos  Die FAZ schreibt: "(…) umfassend und ausführlich wie (…) kein zweites [Buch] über die Region."   Anders reisen und dabei das Besondere entdecken   Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher.   Der Comer See – eine Perle der Lombardei   Entdecken Sie das Ostufer mit NovateMezzola, Bellano, Mandello del Lario, Lecco und mehr. Unter anderem Domaso, Menaggio, Cernobbio und Como erwarten Sie am Westufer, im Süden das stilvolle Bellagio mit historischen Hotelpalazzi. Detailliert beschriebene Ausflüge führen Sie nach Chiavenna, Bergamo und Mailand.   Mit Eberhard FohrersGeheimtipps in unserem Reiseführer "Comer See" entdecken Sie neben den Must-Sees die versteckten Perlen der Region: lohnende Ziele, Plätze und Orte, die garantiert nicht jeder kennt.   Sorgenfreies Reiseglück mit den praktischen und bewährten Guides aus dem Michael Müller Verlag   Orientierungsseiten zur Destination: Sehenswertes, Aktivitäten oder besondere Hinweise für Familien mit Kindern. Special-Interest-Infos im Extra-Kapitel "Nachlesen und Nachschlagen": Landschaft & Geologie, Pflanzen & Tiere, Geschichte, Kunst & Kultur, plus wichtige und hilfreiche Informationen zu Anreise, Klima & Reisezeit, Übernachtung & bewährte reisepraktische Tipps. Ein Kapitel widmet sich den fast immer GPS-kartierten Wanderungen und Radtouren.   Subjektiv, persönlich und wertend – die MM-Bücher mit ihren detailliert vor Ort recherchierten Informationen, Hintergrundgeschichten und Service-Infos sind, was sie schon immer waren: mehr als "nur" Reiseführer.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 436

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Inhaltsverzeichnis

Unterwegs mit Eberhard Fohrer

Orientiert am Comer See

Erlebnis Kultur

Erlebnis Natur

Baden und Aktivurlaub

Der Comer See mit Kindern

Unterwegs am Comer See

Ostufer

Lago di Mezzola

Ostufer

Westufer

Pian di Spagna

Colico

Umgebung von Colico

Forte Montecchio Nord

Forte di Fuentes

Laghetto di Piona

Halbinsel von Piona

Von Piona nach Dervio

Dorio

Corenno Plinio

Dervio

Monte Legnone und Monte Legnonci​n​o

Bellano

Ausflüge ins Hinterland

Varenna

Fiumelatte

Von Varenna nach Lecco

Lierna

Mandello del Lario

Abbadia-Lariana

Lecco

Umgebung von Lecco

Piani d’Erna

Lago di Garlate

Westufer

Sorico

Gera Lario

Domaso

Gravedona ed Uniti

Zwischen Gravedonna und Menag​gi​o

Dongo

Musso und Sasso di Musso

Pianello del Lario

San Vito

Rezzonico

Santa Maria

Acquaseria

Menaggio

Umgebung von Menaggio

Villa Vigoni

Villa Gaeta

Nobiallo und Sasso Rancio

Plesio und Breglia

Von Cadenabbia nach Lenno (Riviera Tremezzina)

Cadenabbia di Griante

Tremezzo

Villa Carlotta

Zwischen Lenno und Brienno

Lenno

Villa del Balbianello

Isola Comacina

Ossuccio

Sacro Monte di Ossuccio

Argegno

Brienno

Val d’Intelvi

Seeuferstraße von Torriggia nach Cernobbio

Laglio

Cernobbio

Monte Bisbino

Como

Brunate

Südufer

Von Lecco nach Bellagio

Malgrate/Valmadrera

Onno

Von Como nach Bellagio

Torno

Lezzeno

Bellagio

Villa Serbelloni

Villa Melzi

Von Bellagio nach Erba

Ausflüge vom See

Chiavenna

Umgebung von Chiavenna (Valchiavenna)

Val San Giacomo

Val Bregaglia (Bergell)

Lago di Lugano (Luganer See)

Lago di Piano

Porlezza

Nordufer

Südufer

Seen in der Brianza

Lago di Annone

Lago di Pusiano

Lago di Alserio

Lago del Segrino

Bergamo

Mailand

Nachlesen & Nachschlagen

Geografie

Flora

Wirtschaft

Umwelt

Geschichte – kleine Chronik

Lesetipps

Anreise

Mit dem Flugzeug

Mit dem Fahrrad

Verkehrsmittel vor Ort

Übernachten

Essen und Trinken

Reisepraktisches von A bis Z

Ärztliche Versorgung

Einkaufen

Feste, Veranstaltungen und Feiertage

Geld

Information

Internet

Klima und Reisezeit

Reisepapiere

Telefon

Zoll

Wandern am Comer See

Etwas Italienisch

Übersichtskarten und Pläne

Index

Alles im Kasten

San Fedele, Soldat und Märtyrer

Castello di Vezio: Logenplatz über dem Comer See

27. April 1945: die Ergreifung des „Duce“

28. April 1945: der letzte Tag des „Duce“

Crotti im Valchiavenna

Romanik in der Brianza

Das letzte Abendmahl: Leonardos Meisterwerk

Certosa di Pavia: dekoratives Prachtstück der Lombardei

Der „Lariosaurus“: das Monster vom Comer See

Regio Insubrica: grenzüberschreitende Kulturidentität im Seengebiet

Ein Ausflug mit dem Bernina Express

Essen gehen in Italien

Kartenverzeichnis

Ostufer

Colico

Bellano

Varenna

Lecco

Westufer

Menaggio

Isola Comacina

Como

Südufer

Bellagio

Chiavenna

Bergamo

Mailand

Übersicht der Wanderungen

Wanderung 1

Wanderung 2

Wanderung 3

Wanderung 4

Wanderung 5

Wanderung 6

Wanderung 7

Wanderung 8

Zeichenerklärung

Comer See Übersicht

Comer See Fährverbindungen

Metroplan Mailand

Tourenverzeichnis

Wanderung 1: Von Colico zum Forte di Fuentes und zurück

Wanderung 2: Von Dascio zum Oratorio di San Fedelino (Lago di Mezzola)

Wanderung 3: Vom Rifugio Roccoli dei Lorla auf den Monte Legnoncino (1714 m)

Wanderung 4: Auf dem „Sentiero del Viandante“ von Varenna nach Bellano

Wanderung 5: Abstieg von den Piani d’Erna zum Piazzale Funivia

Wanderung 6: Von Domaso nach Sorico

Wanderung 7: Von Menaggio über den Sasso Rancio nach Acquaseria

Wanderung 8: Auf dem „Greenway del Lago di Como“ von Colonno nach Cadenabbia

Unterwegs mit
Eberhard Fohrer
Geboren in Marburg, aufgewachsen in Wien, sesshaft im Frankenland - und nun seit fast 40 Jahren bemüht, „Kreta-Bibeln“ und ähnliche Standardwerke zu produzieren. Mit Michael Müller Verlag ins reife Mannesalter zu gelangen, was kann schöner sein ...
Der Comer See ist eine Alternative zum bekannten Gardasee, der Tourismus hält sich in Grenzen, die Seenlandschaft zeigt sich reizvoll und vielfältig.
Nein, es ist nicht der Gardasee, keine flächendeckenden Campingplätze, keine Schweinshaxe, kein Vergnügungspark. Wer zum Comer See kommt, weiß entweder genau, was er will - oder will bewusst mal „etwas anderes“ sehen. Als ich das erste Mal den See erlebte, war ich beeindruckt von seiner Vielfältigkeit und der üppigen, farbenprächtigen Vegetation vor allem an der Seemitte um Menaggio, Bellagio und Varenna - der intime „Porticciolo“ in Varenna verhalf mir sogar zu einem der schönsten Titelfotos meiner Reiseführer. Natürlich, im Hochsommer sind auch hier die Massen unterwegs, die Schönheit des „Lario“ hat sich bis nach Japan und in die USA herumgesprochen. Der Geldadel hat die Reize des Alpensees mit dem mediterran-subtropischen Flair übrigens schon lange entdeckt - einst waren es Kardinäle und Grafen, heute sind es Clooney & Co., die sich an den Seeufern eingekauft haben. Hier komponierte Franz Liszt, Adenauer spielte viele Sommer lang Boccia. Gediegene Villen sind zu besichtigen, herrliche Parkanlagen spiegeln den Glanz vergangener Epochen, schlichte Bergdörfer setzen Kontrapunkte. Trotzdem gab es lange kaum einen Reiseführer zum See. Dies habe ich immer bedauert und diese Lücke galt es zu füllen - ich hoffe, es ist mir gelungen.
In eigener Sache
Während der Arbeit an dieser Auflage waren die Auswirkungen der Corona-Krise auf Restaurants, Hotels, Museen etc. noch nicht abzusehen. Deswegen können nicht alle Informationen in diesem Buch auf dem aktuellen Stand sein. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und bitten Sie, gelegentlich einen Blick auf unsere Internetseiten zu werfen, wo wir Sie über Ihr Reisegebiet auf dem Laufenden halten. Wenn Sie mögen, können Sie diesen Service mit eigenen Erfahrungen vor Ort unterstützen. Schreiben Sie uns unter [email protected], Stichwort „Reisebuch-Updates“. Wir sind dankbar für jeden aktuellen Hinweis.
Orientiert am Comer See
Die Region im Profil
Der Comer See ist ...
Über die Alpen und hinunter zum See: Mit jedem Kilometer steigt das Thermometer, die ersten Weinreben, das stetige Blau des Himmels, ein genussvoller „caffè“in Chiavenna oder Lugano - und endlich die weite Wasserfläche, fjordartig eingebettet zwischen hohen, oft schneebedeckten Berghängen, die bis über 2000 m ansteigen ...
Schon Goethe ließ sich 1788 auf der Rückfahrt von seiner berühmten „Italienischen Reise“ den Abstecher zum Lago di Como nicht entgehen und segelte in der pittoresken Seemitte zwischen Bellagio und Varenna ein Stück weit nach Norden.
... ein ungewöhnliches Gewässer
Tiefblaues Wasser, subtropische Flora und alpine Bergwelt, weltvergessene Dörfer an den Hängen, grüne Wiesen und Ländlichkeit im Norden, blumengeschmückte Promenaden und prächtige Villen in der Seemitte - immer wieder besticht die Vielfalt, aber auch die natürliche Schönheit des 55 km langen Alpensees, der von den Einheimischen Lario (vom lateinischen Lacus Larius) genannt wird. Nach Gardasee und Lago Maggiore ist er zwar nur der drittgrößte der oberitalienischen Seen, führt jedoch mit 170 km bei der Küstenlänge und ist mit 425 m eines der tiefsten Binnengewässer Europas. Höchst ungewöhnlich ist vor allem sein „Grundriss“, denn etwa in der Mitte spaltet er sich wie ein umgekehrtes Y in zwei gleich lange Ausläufer, an deren Enden die beiden größten Städte Lecco und Como liegen.
... ein Ziel seit Jahrhunderten
Der Tourismus hat am Comer See eine lange Tradition, schon im 17. und 18. Jahrhundert begann der Zustrom von Reisenden. Viele Künstler und Literaten fühlten sich von der erhabenen Kulisse und der dichten Atmosphäre angezogen, gefolgt von Geldadel, Prominenz und Politik. Über Jahrhunderte wurden die stillen Seeufer zum Refugium der Reichen und Schöngeistigen Europas. Heute liegt der Lario zwar etwas im Schatten von Gardasee und Lago Maggiore, doch viele Stammgäste kommen immer wieder und schätzen die meist ruhige und gelassene Stimmung, die so ganz anders ist als der Massenbetrieb an den Stränden von Riviera und Adria. Der Standard der Unterkünfte ist hoch, vom Grandhotel bis zur Jugendherberge gibt es eine breite Palette von Domizilen, stilvolle Palazzi und Seevillen können gebucht werden, gut ausgestattete Ferienwohnungen mit Seeblick und Pool sind keine Seltenheit. Wandern, Baden und Kultur - hier lässt sich das alles bestens verbinden, ergänzt durch die erfreuliche kulinarische Tradition am See.
... ein klimatischer Sehnsuchtsort
Das Geheimnis des Sees: Sein unvergleichliches Klima. Nach Norden geschützt durch die hohen Alpenkämme bleiben die Temperaturen ganzjährig mild, die Winter sind nahezu frost- und schneefrei, die in der nahen Poebene so drückende Sommerhitze wird durch die Berge wohltuend ausgeglichen, stets weht eine frische Brise. Bereits in der Antike ließen sich Wohlhabende diese Vorzüge nicht entgehen, so besaßen etwa Plinius der Jüngere und seine Familie mehrere Villen im bester Seelage. Seit dem 16. Jh. begann der Adel, später gefolgt vom Großbürgertum, prachtvolle Refugien mit opulenten Parkanlagen zu bauen und durch Pflanzen aus aller Welt zu bereichern. Vielfältige Kamelien, prachtvolle Rhododendren, üppige Magnolien, Azaleen, Rosen, Tulpen, Hortensien, Oleander und Geranien gedeihen in den weitläufigen Landschaftsgärten, umrahmt von Zedern, Zypressen und Palmen, Ginkgo- und Sequoia-Bäumen.
... ein Badesee zwischen Bergen
Die besten und längsten Strände finden sich im grünen Norden um Colico, Sorico und Domaso. Auf den zahlreichen Campingplätzen treffen sich sportlich
ambitionierte Windsurfer, aber auch Familien mit Kindern fühlen sich auf den Badewiesen wohl. Baden kann man etwa von Anfang Juni bis Mitte September, im Juli und August wird das Wasser bis 24 °C warm.
... eine sportliche Region
Die beständigen Winde in der nördlichen Seehälfte werden seit Langem von Seglern und Windsurferngeschätzt, die abenteuerlustigen Kitesurfer werden seit einigen Jahren immer mehr. Surfeinrichtungen und -schulen gibt es vor allem in Domaso und Colico, Segler reisen nach Dervio am nördlichen Ostufer, dort arbeiten mehrere Segelschulen, und auch einige Regatten auf dem Oberen Lario nehmen hier ihren Ausgangspunkt.
Wanderer finden um den Lago ein unerschöpfliches Angebot von Wegen - vom Seespaziergang bis zum hochalpinen Klettersteig, z. B. im Grigna-Massiv, das mit seinen Kalkzinnen an die Dolomiten erinnert.
Belle Époque und Villenpracht
Erlebnis Kultur
Märchenhafte Villen mit liebevoll angelegten Parkanlagen zeugen davon: Der Comer See war und ist ein Sehnsuchtsort. Adel und Geldadel haben sich wegen der üppigen Landschaften zwischen Berg und See und wegen des beständig milden Klimas seit Jahrhunderten an den Ufern des Lario häuslich eingerichtet. Wo früher Herzöge und Prinzessinnen residierten, sind es heute Hollywoodstars und Suppenfabrikanten.
Im Grandhotel logieren, Seide aus Como erstehen, im noblen Mahagoniholzboot über den See gleiten - solcher Luxus muss nicht sein, um den Reiz des Sees zu spüren.
Auf einen Blick
Vor allem in der „goldenen“ Seemitte und im Süden um Como reihen sich palastähnliche Villen mit allem Prunk von Klassizismus, Belle Époque und Jugendstil. Menaggio am Westufer verströmt die Atmosphäre eines gut ausgestatteten Touristenorts mit üppiger Uferpromenade, in Cadenabbia und Tremezzo erheben sich imposante Grandhotels, und weiter südlich in Lenno ist der Besuch der berühmten Villa del Balbianello ein Muss. Das schöne Bellagio punktet mit der traumhaften Lage an der Spitze der Halbinsel zwischen den beiden Seearmen, während Varenna am Ostufer mit seinem malerischen kleinen Fischerhafen als Romantik-Tipp schlechthin gilt, einen prachtvollen Uferpark besitzt und noch dazu von einer pittoresken Burgruine überragt wird. Die zwei südlichen Seeausläufer sind zum Teil von Steilufern begrenzt, doch vor allem Como ist mit seinem großartigen Dom und der fußgängerfreundlichen Altstadt, die auf eine römische Garnison zurückgeht, ein beliebtes Besucherziel. Und auch ein Ausflug mit Bus oder Bahn in die nahe Kulturmetropole Mailand ist bequem möglich.
Die schönsten Orte
Varenna: „Perle des Lago“ wird der kleine Hafenort am Ostufer genannt - historische Villen zwischen üppigen Zypressen, autofreie Kieselgässchen, ein malerischer Fischerhafen, fröhlich-bunt gestrichene Häuser, großartiger Seeblick und der prächtigste Park am Ostufer.
Bellagio: Unvergleichlich ist die Lage des stilvollen Örtchens an der Spitze des „Triangolo Lariano“, wo die beiden Seearme aufeinandertreffen. Enge Treppengassen steigen von der Promenade mit ihren historischen Hotels in denOrtskern hinauf. Der internationale Tourismus boomt hier seit Langem.
Menaggio: Der stimmungsvolle Ort am Westuferlebt von seinem kleinen, sympathischen Centro storico und der langen Blumen- und Palmenpromenade.
Großartige Architektur
Der Dom von Como: Er ist einer der bedeutendsten italienischen Sakralbauten und dominiert die geschäftige Stadt am südlichen Seeende. Die hohe Kuppel ist weithin zu sehen, die aufwendig verzierte Fassade aus weißem Marmor ein wahres Gesamtkunstwerk.
Die Villen: Die Dichte an historischen Bauten am See ist hoch. Einige der herrschaftlichen Anwesen wurden in Hotels umgewandelt, andere stehen zur Besichtigung offen, allen voran die imposante Villa Carlotta in Cadenabbia, die wunderbar gelegene Villa del Balbianello in Lenno, die Villa Monastero in Varenna sowie die Villen Melzi und Serbelloni mit ihren großen Parks in Bellagio. Die Prominenz schätzt sie sehr - Bundeskanzler Adenauer verbrachte zahlreiche Sommer in der Villa La Collina in Cadenabbia, seitdem haben sich zahlreiche Politiker, Unternehmer und Stars am See eingekauft, darunter sogar Hollywoodstar George Clooney.
Abtei von Piona: Die mittelalterliche Klosteranlage thront in schöner, einsamer Lage über dem Ostufer.
Traditionen ...
Seide aus Como: Schon im 15. Jahrhundert war Como ein bedeutender Standort der Seidenraupenzucht und ist noch heute das wichtigste europäische Zentrum für Veredelung und Verarbeitung der nunmehr hauptsächlich aus China importierten Seide. Unternehmen wie Ratti und Mantero beliefern zahlreiche führende Designer der Welt.
Olivenöl: Das nördlichste Anbaugebiet in Europa bringt gutes Olivenöl hervor, kaufen kann man es z. B. in Lenno bei Vanini.
... und große Namen
Der im Jahr 61 0der 62 n. Chr. in Como geborene römische Senator und Schriftsteller Plinius der Jüngere besaß eine Villa in bester Seelage, Franz Liszt komponierte in Bellagio einige seiner bekanntesten Stücke, und Alessandro Manzoni aus Lecco schrieb den Roman „Die Brautleute“, bis heute eines der bekanntesten Werke italienischer Literatur. Der faschistische Diktator Mussolini wurde kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs am Westufer von italienischen Partisanen gefangengenommen und kurz darauf erschossen.
Oliven, Palmen und Kamelien
Erlebnis Natur
„Insubrische Flora“ - nach dem Keltenstamm der Insubrer, der einst zwischen Po und den oberitalienischen Seen siedelte und Mailand gründete - nennen Botaniker die einzigartige Pflanzenwelt mit 1900 Blütenpflanzen zwischen Kastanie und Kaktus, Bergblume und Palme, die es auf so engem Raum nirgendwo sonst in Europa gibt.
Die markante Zwerg- oder Sägepalme (palma nana) wird auch Palma di Goethe genannt - der Dichterfürst hatte sie im botanischen Garten von Padua gesehen und in seinem Werk „Die Metamorphose der Pflanzen“ beschrieben.
Kulturlandschaft seit Generationen
Das milde Mikroklima des Sees hat schon seit Jahrhunderten zur Anlage herrlicher Parks und Gärten mit zahlreichen farbenprächtigen subtropischen und sogar tropischen Pflanzen geführt. Schon seit dem 17. Jh. wurden von Adel und Großbürgertum im Seegebiet Blumen- und Pflanzenarten aus aller Welt in prachtvollen botanischen Gärten und Parks heimisch gemacht, eingeführt u. a. aus Mexiko, Brasilien, Australien, China und dem Himalaja - Agaven, Araukarien und Azaleen, Kamelien, Magnolien und Dahlien, Geranien, Bananen und Rhododendren, Hibiskus und Ginkgo, Tulpen und Hortensien, Palmen und Kakteen, Zypressen, Zedern u. v. m. Aufgrund landwirtschaftlicher Interessen sind aber auch Weinreben, Oliven- und Obstbäume heimisch geworden, weite Teile der einstigen großen Waldflächen mussten diesen Kulturen weichen.
Traumhafte Parkanlagen ...
Park der Villa Carlotta:Auf einem Areal von 5500 m2 gedeihen etwa 150 verschiedene Rhododendron- und Azaleenarten, dazu kommen mehr als 70 verschiedene Nadelhölzer, Palmen, Lorbeerbäume, Papyrus, Japanischer Ahorn, Myrten, Bananenbäume, Korkeichen, Kakteen, diverse Bambusarten, riesige Magnolien, ein Mammutbaum, japanische Koniferen und ein Dutzend Sorten von Klematis.
Park der Villa Melzi: Die berühmte Villa am Seeufer von Bellagio besitzt eine herrliche Gartenanlage mit Azaleen, Rhododendren, mächtigen Sequoia-Bäumen und turmhohen Zypressen.
Park der Villa Serbelloni: Auch dieser kunstvoll gestaltete Park liegt im schönen Bellagio, mit Führung kann er fast täglich besichtigt werden.
Park der Villa del Balbianello: In sonnenverwöhnter Lage direkt am See breiten sich die üppigen Terrassen der einstigen Kardinalsvilla aus. Star-Wars-Fans sind häufige Gäste der Anlage, einige Filmszenen wurden hier gedreht.
Parks der Villa Monastero und Villa Cipressi: Im stilvollen Örtchen Varenna am Ostufer können diese beiden Parkanlagen besucht werden, die die exotische Pflanzenvielfalt am See zeigen.
Pflanzenvielfalt ...
Kamelienblüte: Die nach dem mährischen Naturkundler und Apotheker Georg Joseph Kamel benannte Kamelie blüht in satten Tönen von Weiß und Rosa bis Rot und Violett in über 100 Sorten um den See. Sie stammt aus Ostasien und wurde seit dem 18. Jh. in den Villengärten der Region verbreitet. Im Frühling wird sie mit großen Ausstellungen gefeiert, z. B. am Osterwochenende mit der Mostra delle Camelie im Palazzo Gallio.
Olivenbäume: Sie stehen überall, ästhetisch und unaufdringlich, aber stets präsent. Die weltweit nördlichste Anbauzone für Oliven erstreckt sich um den See. Besonders reizvoll: die Badewiese von Ossuccio.
Palmen und Almen: Die üppige Natur am See und die Welt der Berge unmittelbar dahinter - Kontraste, die man bei vielen Wanderungen und Touren genießen kann, z. B. auf der Wanderung zum Crotto Dangri, die gekrönt wird mit einem Bad im kalten Bergbach.
... Begegnung mit der Natur
Lago di Mezzola: Ruhig und verträumt, so zeigt sich der kleine See an seiner Westseite. Unbedingte Empfehlung für eine Bootstour.
Monte Legnoncino: Der etwas niedrigere Zwillingsberg des Monte Legnone eignet sich für einige unschwere Wanderungen.
Isola Comacina: Die einzige Insel im Comer See, üppig grün und leicht zu umrunden.
Parco Botanico e Archeologico Paradiso: Nicht direkt am See, aber rasch zu erreichen und schön für einen botanischen Spaziergang.
Greenway del Lago: In der üppigen Seemitte im Grünen wandern, nicht schwer und auch gut geeignet für Senioren und Familien.
Promenaden von Menaggio & Bellagio: Die schönsten und wohl auch längsten Uferpromenaden am Lago, Blumenpracht und Seenpanorama.
Surfen, Wandern, Badewiesen
Baden und Aktivurlaub
Obwohl steinige Abschnitte, Steilufer und Privatgrundstücke mancherorts den Einstieg ins Wasser erschweren, gibt es eine ganze Reihe guter Badeplätze. Gerade Wassersportler finden ideale Gegebenheiten, denn die stabilen Windverhältnisse in der nördlichen Seehälfte sind zum Segeln und Windsurfen bestens geeignet. An Land ermöglichen die Berge rund um den See eine breite Palette von Sportarten
Wappnen Sie sich gegen Stechmücken, die sich in der Dämmerung und vor Sommergewittern am Wasser tummeln - entsprechende Mittel finden sich in den italienischen Supermärkten.
Im und auf dem Wasser
Die meisten Strandbereiche bestehen aus Kies, manchmal mit Sand vermengt, reine Sandstrände gibt es kaum. Hinter den Stränden liegen oft Wiesen mit schattigen Bäumen, die zum genussvollen Relaxen einladen. Im Mai ist das Wasser noch kalt, im Juni und September liegen die Temperaturen um die 19 bis 20 °C, und im Juli/August steigen sie bis 24 °C.
Schöne Strände mit weichen Wiesen: Baden und relaxen - das geht bestens in Colico am nördlichen Seeende, in Lenno am Westufer sowie in Lierna und Abbadia-Lariana am südöstlichen Ufer.
La Punta: Einer der wenigen Sandstrände am See liegt gegenüber von Sorico.
Domaso: Der viel besuchte Windsurferstrand bei Domaso ist mit fast 2 km der längste am See.
Ossuccio: Eine besonders attraktive Badewiese mit Olivenbäumen besitzt das kleine Örtchen Ossuccio. Ins Wasser kommt man auf einem Badesteg und über kleine Leitern.
Lido di Novate Mezzola: Diese reizvolle Badezone mit fast mediterranem Charakter liegt am kleinen Lago di Mezzolanördlich vom Lago di Como.
Strandbäder: Richtige Badeanstalten mit Liegestühlen, Schirmen, Restaurant und teilweise Pool gibt es u. a. in Como, Bellagio und Menaggio, sie sind aber alle knackig teuer.
Kanus & SUP: Kurse für diese Wassersportarten kann man z. B. bei Soulsurfer in Domaso buchen.
Segeln: Wegen der guten Windverhältnisse haben sich Segelschulen insbe-sondere im Norden des Sees niedergelassen, z. B. das Centro Vela Dervioin Dervio.
Windsurfen: Morgens bringt der Fallwind Tivano eine frische Brise aus den Bergen, ab dem späten Vormittag bis zum Abend bläst der Thermikwind Breva aus der Poebene zum See herauf. Die Windstärken betragen meist um die 2-3 Bft, lediglich die Tage mit böigem Föhn können ein wenig unangenehm werden. Surfbretter können im Norden des Sees in allen Badeorten geliehen werden. Zentrum des windigen Vergnügens ist Domaso am Westufer, aber auch am Gegenufer in Colico und im nahen Dervio finden Windsurfer viel Platz.
Kitesurfen: Für die mutigen Jungs und Mädels, die mit ihren Lenkdrachen die tollsten Sprünge veranstalten, gibt es vier Startplätze am oberen See - an der Flussmündung in Gravedona, auf der Wiese neben dem Jachthafen in Gera Lario, beim Funsurf Center in Dervio und an der Spiaggia L’Ontano in Colico, an den beiden letzteren Orten kann man auch Kurse buchen. Bei Nordwind ist Kitesurfen nicht anzuraten, da der Wind sehr stark und böig sein kann.
Über Berg und Tal
Golf: Der Menaggio & Cadenabbia Golf Club ist eine besonders schöne 18-Loch-Anlage oberhalb von Menaggio. Auch George Cloooney lässt sich dort gelegentlich sehen.
Radfahren: Für Mountainbiker gibt es im bergigen Hinterland zahllose Trails über alte Militärstraßen, holprige Waldwege und Trampelpfade. Teilweise sind sie sehr schmal und nicht einfach zu befahren, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Steigungen, es gibt aber auch kilometerlange Abfahrten. Am See selbst sind Radwege eher Mangelware. Vor allem am Westufer herrscht viel motorisierter Verkehr, zumindest die Tunnel können aber oft umfahren werden. An der Ostseite ist der Verkehr auf der Uferstraße deutlich geringer, da die meisten Pkw und Lkw die parallel dazu verlaufende Schnellstraße nutzen.
Wandern: Die Wanderwege im bergigen Seengebiet sind zahlreich und besitzen die unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrade - vom gemütlichen Spaziegang am Seeufer bis zum alpinen Steig in über 2000 m Höhe. Acht detaillierte Wanderbeschreibungen finden Sie in unserem „Kleinen Wanderführer“.
Baden, Burgen, Wasserfälle
Der Comer See mit Kindern
Für den kinderfreundlichen Badeurlaub empfehlen sich besonders Colico mit seiner großen Liegewiese am nördlichen Seeufer, der geschützte Laghetto di Piona weiter südlich und der lange Strand von Domaso am Gegenufer. Aber es gibt noch einiges mehr zu tun und zu erleben, falls die Sprösslinge tatsächlich einmal vom Baden im See oder dem hauseigenen Swimmingpool genug haben sollten.
Die meisten Strände am See bestehen aus Kies. Für kleinere Kinder sind deshalb Badeschuhe sinnvoll.
In vielen Seeorten kann man Tretboot- und Kajakfahren, z. T. auch Minigolf spielen oder Fahrräder ausleihen, und auch Spielplätze sind relativ häufig anzutreffen. Aber das Allergrößte ist natürlich, mit einem echten Schiff auf den See hinauszufahren. Die Schiffe der „Navigazione Laghi“ laufen mehrmals täglich die meisten Badeorte an. Vielleicht wollen Mama oder Papa sogar ein Motorboot mieten, was auch ohne Führerschein vielerorts möglich ist. Getoppt werden kann so eine Unternehmung wohl nur durch einen Rundflug im Wasserflugzeug ... Und falls der Nachwuchs sportlich ist, finden sich am nördlichen See gute Windsurfspots, vor allem in Domaso, Gera Lario, Colico und Dervio.
Burgen und Festungen
Forte Montecchio Nord: Bei Colico im Norden ist die Besichtigung der massiven Weltkriegsfestung mit ihren mächtigen Kanonen ein Erlebnis, nicht nur für Kinder.
Castello di Vezio: Oberhalb vom schönen Seeort Varenna kann man eine echte Ritterburg besuchen, in der noch dazu „Geister“ und das „Monster vom Comer See“ ausgestellt sind.
Wasser marsch!
Surfen lernen: In Domaso am oberen See treffen sich die Windsurfprofis. Man kann hier aber auch Anfängerkurse in Windsurfen, Stand-up-Paddeln und Kajakfahren buchen.
Orrido: In Bellano bricht ein Wasserfall tosend aus den Felsen.
Isola Comacina: Eine Überfahrt zur einzigen Insel im Comer See macht der ganzen Familie Spaß.
Cascata dell’Acquafraggia: Dieser imponierende Wasserfall stürzt bei Chiavenna nördlich vom Comer See 170 m in die Tiefe - ein tolles Schauspiel.
Hollywood-Settings
Villa del Balbianello: Die Villa des Nordpolforschers Guido Monzino bei Lenno ist wohl die schönste am See: wunderbare Lage, prachtvolle Einrichtung und zahlreiche Ausstellungsstücke von den vielen Expeditionen des Besitzers. Dass man mit dem Motorboot hinüberfahren kann und dass hier Szenen für „Star Wars“ gedreht wurden, könnten vielleicht zusätzliche Argumente für einen Besuch sein ...
Auf den Spuren von George & James: Wer den Hollywoodfilm „Ocean’s Eleven“ kennt, interessiert sich vielleicht für George Clooney, James-Bond-Fans kommen am See aber ebenfalls auf ihre Kosten.
Lehrreich & interessant
Museum des Kriegsendes: Für größere Kinder und Jugendliche ist bestimmt das Museum in Dongo spannend, in dessen Gebäude der italienische Diktator Mussolini gefangen gehalten wurde.
Tempio Voltiano: Anschaulichen Physikunterricht gibt es in diesem Museum in Como, das ganz dem Erfinder der elektrischen Batterie gewidmet ist.
Mailand: Ein Ausflug in die zweitgrößte Stadt Italiens ist natürlich für die ganze Familie ein Erlebnis. Ein besonderer Gag wartet in der Mitte der Galleria Vittorio Emanuele II.
Fahrzeuge aller Art
Moto-Guzzi-Werke: Für Motor-Kids lohnt in Mandello del Lario kurz vor Lecco ein Besuch im Museum der Moto-Guzzi-Werke, die hier seit 1921 ihre legendären Motorräder produzieren.
Funicolare in Como: Wenn man mit dieser Standseilbahn vom Seeufer 700 m hoch nach Brunate hinauffährt, liegt einem der See zu Füßen.
Bahn-Rundfahrten: In Menaggio und Bellagio gondelt man mit kleinen Touristenzüglein gemütlich durch die Gegend.
Funicolare in Bergamo: In der prächtigen historischen Stadt kann man gleich mit zwei Standseilbahnen hoch hinauffahren.
Und natürlich ...
Minigolf: In Menaggio lässt es sich auf einer gepflegten Anlage entspannt spielen.
Das beste Eis am See: gehört zum Familien-Pflichtprogramm - mit schönem Seeblick in der Gelateria Rolly von Olcio oder in der Gelateria Lariana an der Uferstraße von Como.
Unterwegs am Comer See
Ostufer
Touristisch steht der Osten des Sees nicht im Mittelpunkt des Interesses. Ausnahmen gibt es allerdings, v. a. den Badeort Colico im Norden mit seinem langen Strand und das Dörfchen Varenna in der Seemitte, dessen malerisches Ortsbild zu den schönsten am See gehört.
Dem vielzitierten Monster des Lario wird man im See wohl nicht begegnen -im Castello di Vezio bei Varenna sind aber immerhin Versteinerungen des sogenannten Lariosaurus ausgestellt.
Der Osten zeigt sich insgesamt ruhiger und um Längen untouristischer als der mondäne Westen des Lago. Mit Varenna und den herrlichen botanischen Parks von Villa Cipressi und Villa Monastero besitzt allerdings auch das Ostufer ein international beachtetes Highlight, nicht umsonst „La Perla del Lago di Como“ genannt.
Der Nordosten wirkt in Hinsicht auf Vegetation und Ambiente noch vergleichsweise alpin, die Bademöglichkeiten sind gut, und Windsurfer finden reichlich Betätigung.
Einzig die Seemitte und auch das schöne Örtchen Varenna ist subtropisch-mediterran geprägt, und nur hier findet man eine ähnliche Villenkultur wie am diesbezüglich überreichen Westufer. Dementsprechend hoch ist der Zulauf, und alles versammelt sich auf der Suche nach Romantik in der kleinen Hafenbucht, wo die bunten Häuser pittoresk bis ans Wasser stehen.
Der südöstliche Seearm in Richtung Lecco wird von steilen Felsen eingerahmt und ist nur dünn besiedelt, es gibt aber einige gute Bademöglichkeiten. Das wohlhabende Lecco am südlichen Ende des Sees ist städtisch, teilweise sogar industriell geprägt und kein reiner Ferienort.
Wichtig zu wissen: Quer durch die bewaldeten Hänge des Ostufers verläuft mit zahlreichen Tunneln die autobahnähnlich ausgebaute SS 36 in Richtung Mailand. Wer will, kann so in einer halben Stunde den gesamten See entlangrasen, ohne irgendetwas Besonderes zu sehen. Die alte Uferstraße SP 72 ist da entschieden interessanter. Deshalb Vorsicht: Wenn man erst auf der SS 36 ist, kommt man nur an drei Abfahrten wieder herunter: Colico, Bellano-Varenna und Lecco. Neben der Uferstraße lohnen aber auch Abstecher in die Berge, z. B. auf der reizvollen Strada Panoramica zwischen Bellano und Varenna.
Was anschauen?
Abtei von Piona: Weitab der großen Orte steht die mittelalterliche Klosteranlage einsam auf einer bewaldeten Halbinsel am See.
Schlucht L’Orrido: In Bellano kann der eindrucksvolle Wildbach besichtigt werden, der mit Urgewalt aus den Felsen bricht.
Varenna: „Perle des Comer Sees“ wird das Örtchen genannt - idyllischer geht es kaum, eine Bucht wie aus dem Bilderbuch.
Villa Monastero und Villa Cipressi: Die Seeuferparks der zwei Villen in Varenna gehören zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten am See.
Castello di Vezio: Die wunderbar gelegene Burg oberhalb von Varenna bietet einen fantastischen Panoramablick auf alle drei Seearme.
Moto Guzzi: Das Werksmuseum der legendären Motorradfirma ist für viele Biker ein Muss, 2021 hat die Firma ihren 100. Geburtstag gefeiert.
Was unternehmen?
Ausflug zum Lago di Mezzola: Der ruhige kleine See wenige Kilometer nördlich von Colico ist einen Abstecher wert.
Zu Fuß auf dem Monte Legnone und Monte Legnoncino: Wanderer finden reichlich Routen auf dem höchsten Berg am Comer See und seinem kleineren Zwillingsberg.
Auf der Strada Panoramica: Von Bellano nach Varenna mal nicht am Ufer entlang, sondern auf der eindrucksvollen Bergstraße SP 65 über den Passo Agueglio (1140 m), die Strecke ist auch bei Bikern beliebt.
Auf die Piani d’Erna: Mit der Seilbahn auf das Hochplateau in 1330 m Höhe bei Lecco, dort gibt es unterhalb der Zinnen und Gipfel des Monte-Resegone-Massivs die verschiedensten Wandermöglichkeiten.
Wo baden?
Colico: Eine große Badewiese, viel Platz zum Schwimmen, Surfen und Kiten vor eindrucksvollem Panorama.
Lierna: Von der Durchgangsstraße aus ist er unsichtbar, der schöne Strand Riva Bianca.
Abbadia-Lariana: Im Vorort von Lecco lädt eine idyllisch grüne Uferzone mit Wiesen und Olivenbäumen zum Baden ein.
Was sonst noch?
Der Comer See ist das nördlichste Olivenanbaugebiet der Welt, erhältlich ist das hier produzierte Öl namens „Laghi Lombardi Lario“ z. B. im Castello di Vezio bei Varenna.
Lago di Mezzola
Einen Katzensprung vom Nordufer des Comer Sees entfernt bildet die von Chiavenna kommende Mera den idyllischen Lago di Mezzola. Die Ufer sind weitgehend verschilft, aber an einigen Stellen kann man baden. Zusammen mit der Feuchtebene Pian di Spagna bildet der See das Naturschutzgebiet Pian di Spagna - Lago di Mezzola.

Am Ostufer beim Lido di Novate Mezzola

An der Ostseite liegen die beiden Orte Novate Mezzola und Verceia, eine markante Landmarke ist das bewaldete Kap des Sasso Corbè. Die viel befahrene SS 36 und die Bahnlinie nach Chiavenna verlaufen fast direkt am Ufer, doch auch hier gibt es einige schöne Fleckchen.
Das westliche Seeufer bilden bewaldete Steilhänge ohne Besiedlung und ohne Straße, dafür mit einem pittoresken Wasserfall und einem schönen Wanderweg. Das angenehm ruhige Örtchen Dascio an der Südwestecke besteht nur aus wenigen Häusern.
Ostufer
Novate Mezzola: Der Ort am nördlichen Seeende besitzt an der Piazza Europa etwas versteckt (südlich vom Rathaus um die Ecke, dort auf Schild achten) das kleine Museo del Picapreda(auch: Museo dello Scalpellino), das den Abbau des sog. „Granito Sanfedelino“ thematisiert. Dieser Stein wurde vor allem im Straßenbau der norditalienischen Großstädte eingesetzt, im 19. und 20. Jh. wurde er hier in bis zu zwanzig Steinbrüchen in Tausenden von Tonnen abgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte das Sterben der Betriebe ein, heute arbeitet nur noch ein einziger.
♦ Museo del Picapreda, Mitte Juni bis Mitte Sept. Mo 8.30-12.30, Do/Fr 14-18 Uhr oder nach Vereinbarung (auch in der übrigen Zeit des Jahres). Tel. 0343-63040.
Lido di Novate Mezzola: Wenn man an der SS 36 südlich vom Ort der Beschilderung „Spiaggia/Al Lago“ folgt, kommt man zu einem Parkplatz (Übernachten für Womos verboten), von dem aus man schnell ein kleines Hafenbecken für Sportboote mit einer großen Strandbar erreicht. Hier liegt eine ausnehmend schöne Badezone mit mediterranem Charakter und herrlichem Seeblick, von der man bis zur versandeten Mündung des Torrente Codera vordringen kann. Mittlerweile wird es allerdings oft sehr voll, vor allem an Wochenenden.
Etwas zurück vom See verläuft hier der populäre Fahrradweg von Colico nach Chiavenna. Wenn man ihn ein Stück nach Süden geht, überquert man auf einer Holzbrücke den Codera, kommt am Campingplatz El Ranchero vorbei und erreicht schließlich die gemütliche Uferbar Chiosco Da Gianni, die zum Agriturismo Val Codera gehört (→ Übernachten), der ein Stück landeinwärts liegt. Hier kann man leckere Burger und Bier ordern, Kanus leihen oder mit einem Ausflugsboot Touren über den See machen, z. B. zur Kirche San Fedelino.
Übernachten/EssenAgriturismo Val Codera €€, ruhige Lage im Grünen unterhalb der Berghänge, ca. 1 km landeinwärts vom Lido di Novate Mezzola (beschildert). Der freundliche Gastgeber Gianni vermietet 4 geräumige Zimmer mit bis zu 6 Betten, jeweils mit Bad und Terrasse, davor liegt eine Wiese mit viel Platz. Grillmöglichkeit, Kinderspielplatz, Leihfahrräder. Auf Vorbestellung gibt es leckere regionale Küche. Località Giavere, Tel. 333-7807686, www.agriturismovalcodera.it.
** Camping El Ranchero, teilweise beschatteter Platz mit hohen Kiefern bei Novate Mezzola. Ein Platzteil liegt landeinwärts der SS 36, durch eine Unterführung (2,70 m Höhe) kommt man zum Rasenplatz am See, dort stehen einige Bungalows für 2 bis 6 Pers., und in der von Palmen umstandenen Pizzeria mit Holzterrasse kann man recht gut essen. Die Straße ist tagsüber relativ stark befahren, was je nach Stellplatz zu hören sein kann, auch die Bahnlinie ist benachbart. Via Nazionale 211, Tel. 0343-44169, www.elranchero.it.
San Fedele, Soldat und Märtyrer
Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Maximian (Regierungszeit 286-305) flohen mehrere Soldaten der sagenumwobenen Christenlegion „Legio Thebaica“ von Mailand nach Como, wurden dort jedoch gefangen genommen und getötet. Lediglich Fedele gelang die Flucht in einem Boot über den ganzen See bis zur Nordspitze. Doch auch er wurde von den Häschern des Kaisers aufgespürt und an Ort und Stelle wegen seines Glaubens geköpft. Die Bevölkerung errichtete daraufhin ein einfaches kleines Bauwerk, um seine Reliquien aufzubewahren. Viele hundert Jahre später (964) erschien der Märtyrer einer Frau im Traum und zeigte ihr, wo seine sterblichen Überreste lagen. Der Bischof von Como ließ an dieser Stelle eine neue Erinnerungskapelle errichten, die Gebeine wurden in die Basilica di Santa Eufemia von Como überführt, die in Basilica di San Fedele umbenannt wurde. Im 16. Jh. wurden die Reliquien des Heiligen in die Chiesa di San Fedele nach Milano gebracht, wo sie sich noch heute befinden. Das kleine Kirchlein am Mera geriet indes in Vergessenheit, die Spanier machten daraus einen befestigten Wachposten, später wurde es als Stall genutzt, dann als Lager und Küche für die Arbeiter des nahen Steinbruchs. Im Inneren sind noch Fresken erhalten, hauptsächlich in der Apsis, z. B. eine Christusdarstellung mit Engeln und die zwölf Apostel. Von der Feuchtigkeit zerstörte Fragmente findet man aber noch an allen Innenwänden, wahrscheinlich war San Fedelino ursprünglich vollständig bemalt.
Val Codera: Wanderer können von Novate Mezzola aus eine Tour ins Val Codera unternehmen, eins der letzten besiedelten Alpentäler, das keine Straßenanbindung hat - die Versorgung funktioniert mit einer Transportseilbahn. Man biegt dafür beim Supermarkt Sigma von der SS 36 in die Via Ligoncio landeinwärts ab (braunes Schild: Val Codera) und fährt in der Via del Castello weiter bis zu einem kostenpflichtigen Kiesparkplatz am Ende der Straße (Tag 7 €, 3 Tage 15 €).
Von dort führt eine spektakuläre Mulattiera mit zahllosen Stufen durch Kastanienwälder, unter Steinschlaggalerien hindurch und über sonnendurchflutete Hänge sehr steil hinauf. Hoch über der Codera-Schlucht geht der Weg ins Dörfchen Codera, das sich mit seinen Granitsteinhäusern an den bewaldeten Hang schmiegt. Etwa 2-2:30 Std. ist man unterwegs, ca. 600 Höhenmeter müssen überwunden werden. Codera wird ganzjährig noch von etwa 10 Menschen bewohnt (nur an Wochenenden wird es voller), einst waren es mehrere hundert. Gegenüber der Kirche am Ortseingang kann man im Rifugio La Locanda (früher die Dorfschule) gemütlich Pause machen, daneben liegt ein kleines Heimatmuseum. Das Rifugio Osteria Alpina steht in der Ortsmitte. Die Vereinigung „Amici Val Codera“ setzt sich für den Erhalt des Dorfs ein (www.valcodera.com).
Hinter Codera wird das Tal breiter, vorbei am Weiler Bresciadega erreicht man nach weiteren 2 Std. den Talschluss. Dort steht das Rifugio Luigi Brasca in einem malerischen Talkessel mit herrlicher Bergkulisse.
An der Ostseite des Val Codera verläuft der spektakuläre „Tracciolino“-Weg auf einer ehemaligen Bahntrasse, die für den Bau eines Wasserkraftwerks angelegt wurde.
Übernachten/Essen Rifugio La Locanda, bei Andrea kann man gut essen, dazu gibt es 5 Zimmer mit Stockbetten und Gemeinschaftsbad. Tel. 339-6122179, www.lalocandacodera.it.
Rifugio Osteria Alpina, im Zentrum von Codera, 16 Betten in 3 Zimmern mit Gemeinschaftsbad, Restaurant mit schöner Terrasse. Tel. 0343-62037, 338-1865169, www.osteriaalpina.it.
Rifugio Luigi Brasca, im Talschluss, 48 Schlafplätze, Juni bis Sept. nach Vereinbarung. Tel. 335-6095213 sowie auf Facebook.
Die Halbpension kostet 45-50 €. Unbedingt vorher anrufen, nicht immer sind die Lokale geöffnet (in der NS oft nur am Wochenende).
Verceia: Das Hügeldorf nördlich vom hohen Felskap Sasso Corbè ist abseits der Durchgangsstraße sehr ruhig, aus den höheren Lagen genießt man den Seeblick. Am Ufer unten steht das alte Hotel/Ristorante La Barcaccia mit Restaurantterrasse, das vor einigen Jahren seinen Betrieb eingestellt hat. Lange war hier ein uralter Raddampfer namens „Plinio“ vertäut, im Dezember 2010 ist er im Sturm gesunken und liegt nun als attraktiver Anziehungspunkt für Taucher in 40 m Tiefe.
Im Anschluss durchquert die Straße in der Galleria Verceia das steile Felsenkap Sasso Corbè und erreicht das Pian di Spagna.
Übernachten/Essen *** Saligari €€, zentrale Hügellage in Verceia oberhalb der Durchgangsstraße (beschildert), schöne Zimmer mit Holzböden, z. T. mit Panoramabalkonen und Seeblick (10 € Zuschlag). Gutes Restaurant, freundlicher Service. Via Mario Copes 29, Tel. 0343-39100, www.hotelsaligari.com.
Wanderung auf der Strada dei Cavalli („Straße der Pferde“): Eine kleine, panoramareiche Fußwanderung über dem Lago di Mezzola kann man von Verceia aus machen. Die Graubündner waren die Ersten, die hier nach ihrer Eroberung der Region im 16. Jh. das felsige Terrain am Ostufer des Sees zum Weg ausbauten, um ihre Handelsrouten zu verbessern. Besonders schwierig war der hohe Sasso Corbè südlich von Verceia zu bewältigen. Diese Strecke wurde damals für Saumtiere begehbar gemacht, womit man sich aufwendige Seetransporte ersparte - die langen Karawanen von Lasttieren brachten ihr den Namen „Strada dei Cavalli“ ein. 1834 wurde der Weg von der lombardisch-venezianischen Regierung sogar zur Straße ausgebaut, 1848 konnten hier die Österreicher aufgehalten werden, und im Ersten Weltkrieg wurden Geschützstollen angelegt, um den strategisch wichtigen Durchgang nach Norden blockieren zu können.
Die Wanderung ist hin und zurück ca. 4,5 km lang und dauert etwa 1:30-2 Std. Der Weg beginnt in Verceia in der Nähe vom Hotel Saligari (von der SS 36 in die mit „Strada dei Cavalli“ beschilderte Via Mario Copes abzweigen, an der Kreuzung nach dem Hotel rechts die Via Corte hinunter, nach wenigen Metern ist der Einstieg linker Hand durch eine Stele mit der Aufschrift „Sentiero storico“ markiert). Man wandert nun mit schönen Ausblicken über den Sasso Corbè, oben gibt es einen Aussichtspunkt mit Informationstafel.
Nach dem teilweise steilen Abstieg vom Kap endet der Weg an der vielbefahrenen SS 36, dort steht dieselbe Stele wie beim Einstieg. Nun muss man etwa 100 m vorsichtig die Autostraße nach Süden gehen, bis rechts eine schmale Straße abzweigt, die nach wenigen Metern zu einem Bahnübergang führt. Gleich nach den Gleisen beginnt rechts der Radweg nach Chiavenna, den wir nach Norden nehmen. Er führt bald mit einer Unterführung unter der Bahnlinie hindurch und erreicht die alte, wenig befahrene Uferstraße nach Verceia. Auf ihr gehen wir weiter nach Norden, überqueren die Bahnlinie und passieren gleich danach den Zugang zur Galleria di Mina di San Fedele aus dem Ersten Weltkrieg (Besichtigung über Consorzio Turistico Valchiavenna, Tel. 0343-37361). Bei einem Angriff aus Norden hätten kontrollierte Explosionen in dem weit verzweigten Stollensystem die Straßen- und Bahnverbindung abschneiden sollen. Gleich danach erreicht man durch einen Tunnel die Uferzone von Verceia, von wo man wieder zum Hotel hinaufsteigen kann.

Spaziergang bei Dascio

♦ Wer den Weg in umgekehrter Richtung nehmen will, biegt von Süden kommend kurz vor dem Tunnel vor Verceia nach links ab (beschildert mit „Strada dei Cavalli“) und findet nach 400 m direkt an der alten Uferstraße reichlich Parkplätze. Nun muss man die Straße ein Stück zurückgehen und durch die Unterführung den Radweg nach Süden bis zum Bahnübergang nehmen und sich dort links zur SS 36 halten, wo der Einstieg auf der anderen Straßenseite schräg gegenüber liegt.
Westufer
Dascio: An der Südwestecke des Lago liegt das Dörfchen Dascio mit einer neuen Ferienresidenz am Ortsbeginn und zwei alteingesessenen Hotels - ein gänzlich ruhiger Fleck im Grünen. Man erreicht Dascio von der Straße (SS 340dir), die nördlich von Colico quer durch das Pian di Spagna auf die Westseite des Comer Sees führt. Die unscheinbare Abzweigung zum Dorf befindet sich gleich nach der Brücke Ponte del Passo über die Mera. Am Seeufer kann man in aller Ruhe spazieren gehen, die Umgebung ist gut geeignet für Wanderungen, man kann aber auch Kanus leihen und versteckte Strände entdecken.
An der Kurve der Asphaltstraße neben der Ortskirche weist ein braunes Wanderschild den Weg zum romanischen Kirchlein Oratorio di San Fedelino am Nordende des Sees. Fedele war ein römischer Soldat, der Ende des 3. Jh. n. Chr. den christlichen Glauben angenommen hatte und deswegen an dieser Stelle unter Kaiser Maximian geköpft wurde (→ Kasten). Man erreicht das Kirchlein in etwa 2:30 Std. Es misst in der Länge gerade mal 3,5 m, besitzt eine schöne kleine Apsis und ein Tympanon, das über das Gebäude hinausragt. Das Dach ist wie eine traditionelle Berghütte mit Schieferplatten gedeckt. Wer nicht so weit gehen will, kommt nach etwa 20 Min. zum schönen Aussichtspunkt Sasso di Dascio mit Bank, Kapelle und Quelle.
♦ San Fedelino, April bis Ende Okt. nur Sa/So 14-17 Uhr, Eintritt 1 €, erm. 0,50 €. Tel. 0343-37485.
Bootsfahrten In den letzten Jahren gab es Anbieter, die Fahrten von Dascio nach San Fedelino machten oder Wanderer nach Absprache dort abholten (Tel. 346-0873962 oder 389-3438863). Dieser Service wird derzeit wohl nicht angeboten, erkundigen Sie sich in den Hotels.
Übernachten/Essen In den zwei Restaurants von Dascio isst man günstiger als am Comer See.
Residence Lago di Dascio €€-€€€, erst 2019 erbaut, acht hell und freundlich eingerichtete Fewos mit Pool, Liegestühlen und Jacuzzi. Via Canina 5, Tel. 331-8381818, www.residencelagodidascio.it.
** Del Mera €€, kleines, gemütliches Haus an der Durchgangsstraße. 12 saubere Zimmer, z. T. mit Seeblick, im Ristorante (Di geschl.) mit überwachsener Laube werden Fischspezialitäten serviert, z. B. risotto al pesce persico. Garage für Motorräder. Via Dascio 11, Tel. 0344-84147, www.hoteldelmera.com.
** Berlinghera €€, einige Schritte weiter, ebenfalls nett aufgemacht, renovierte Zimmer mit Sat-TV, blumengeschmückten Balkonen und Seeblick. Im Ristorante (Mi geschl.) gute hausgemachte Küche. Kanuverleih. Via Dascio 21, Tel. 0344-84037, www.hotelberlinghera.com.
 Wanderung 2: Von Dascio zum Oratorio di San Fedelino Mittelschwer, einige Steigungen und Abstiege
Pian di Spagna
Die Ebene, die zwischen den Mündungen der Flüsse Adda und Mera liegt, ist eines der letzten Sumpfgebiete südlich der Alpen. Benannt nach den spanischen Heerlagern, die sich hier im 17. und 18. Jh. befanden und den See gegen die Graubündner verteidigten, ist die baumreiche Ebene heute Schutzgebiet für zahlreiche Zugvögel und einheimische Wasservögel.
Die Entstehung des 1500 ha großen Naturreservats wird einem schnell klar, wenn man auf die Landkarte blickt. Noch in römischer Zeit bildeten der Lago di Mezzola und der Lago di Como nämlich eine Einheit, d. h. der Mezzola-See war die Nordspitze des Comer Sees. In den folgenden Jahrhunderten lagerte jedoch der aus dem Valtellina kommende Fluss Adda an seiner Mündung immer mehr Schwemmmaterial ab, sodass schließlich die Ebene des Pian di Spagna entstand. Im 19. Jh. wurde unter österreichischer Herrschaft das Flussbett der Adda so kanalisiert, dass sie direkt in den Comer See floss und sich nicht ihren Weg unkontrolliert durch die Ebene bahnte. Nur ein schmaler Kanal zwischen Sorico und Dascio verbindet heute noch die beiden Seen.
Mittlerweile hat man einen Gutteil des Sumpfgebiets für den Ackerbau urbar machen können oder nutzt es als Weidefläche. Trotzdem sind hier gut 130 Vogelarten anzutreffen, hauptsächlich Zugvögel, aber auch heimische Nistvögel, die in den schilfbewachsenen Ufern ideale Lebensbedingungen finden. Zu den hier beheimateten Wasservögeln gehören Zwergtaucher, Haubentaucher, Schwarzhalstaucher, Fischreiher, Kormoran, Blässhuhn und zahlreiche Entenarten, sogar eine kleine Population von Höckerschwänen. An Kleinwild gibt es Hasen und Füchse, aber auch Hirsche leben hier.
Eine schnurgerade Straße durchquert die Ebene. Sie zweigt nördlich von Colico von der SS 36 ab und führt hinüber nach Sorico, wo sie den Mera-Kanal auf dem eisernen Ponte del Passo überquert (→ Dascio). Unterwegs passiert man mehrere Querwege, die zu Bauernhöfen führen, auch einige Agriturismo-Angebote gibt es dort. Sehr auffallend und dominant sind unterwegs die beiden großen, weißen Türme mit Satellitenschüsseln, die in Diensten der Nato stehen. Mit Fahrrad oder zu Fuß kann man das stille Reservat am besten entdecken.
♦ Auskünfte über geführte Touren beim Consorzio Riserva Naturale Pian di Spagna in Sorico, Via della Torre 1a, Tel. 0341-84251, www.piandispagna.it.
Sorico und das obere Westufer des Comer Sees .