Venetien Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer - E-Book

Venetien Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Eberhard Fohrer

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Von den steilen Zinnen der Dolomiten bis zu den endlosen Lagunen der Adria, vom trubeligen Gardasee bis zum menschenleeren Po-Delta, vom mondänen Wintersportort Cortina d'Ampezzo bis zur Thermallandschaft von Abano Terme - die Region Venetien bietet Kontraste pur. Schon allein die Städte mit ihren zahllosen Kunstwerken sind eine Reise wert: Verona, Padua, Vicenza, Treviso, Ásolo, Rovigo und natürlich Venedig, der touristische Mittelpunkt Venetiens. Doch auch im Umkreis gibt es viel zu entdecken, etwa die Grappadestillerien von Bassano del Grappa, die freskenverzierten Landvillen von Palladio, die grünen Euganäischen Hügel oder die üppige Prosecco-Region bei Treviso. Der Reiseführer »Venetien« von Eberhard Fohrer gibt zahllose Tipps zu kulinarischen Highlights, urigen Kneipen und versteckten Osterien, zu Campingplätzen, preiswerten Pensionen und reizvollen Landhotels.

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Seitenzahl: 797

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Eberhard FohrerOrientiert in VenetienVenetien im ProfilErlebnis KulturErlebnis NaturBadenKinderUnterwegs in VenetienProvinz VeronaGardasee (Lago di Garda) – venezianischer TeilTorboleCorno di BóMalcésineMonte BaldoCassoneAssenzaPorto di BrenzoneMagugnanoCastelletto di BrenzoneTorri del BenacoCreroAlbisanoSan Zeno di MontagnaPrada-HochebenePunta San VigilioGardaCimitero TedescoRocca di GardaFelszeichnungen am Monte LuppiaBardolinoUmgebung von BardolinoCisanoWeinstraßen im HinterlandLazisePeschiera del GardaSirmioneSüdlich des GardaseesSolferinoCastiglione delle StiviereCastellaro LaguselloValeggio sul MincioBorghetto di Valeggio sul MincioMantova (Mantua)Etschtal (Valadige)Chiusa di Verona und UmgebungVeronaBassa Veronese (Pianura Veronese)Isola della ScalaVillafranca di VeronaCustozaValpolicellaPedemonteNegrarFumaneSan Giorgio di ValpolicellaMonti Lessini (Lessinia)Parco delle CascateSant’Anna d’AlfaedoPonte di VejaBosco ChiesanuovaCamposilvanoIllasiTregnagoGiazzaBolcaSoaveProvinz VicenzaVicenzaWestlich und nördlich von VicenzaMontecchio MaggioreRecoaro TermeThieneSchioSüdlich von VicenzaMonti BériciLonigoBassano del GrappaMonte GrappaMarosticaHochebene von AsiagoAsiagoProvinz TrevisoTrevisoCastelfranco VenetoÁsoloPossagnoNervesa della BattagliaSuseganaOderzoConeglianoProsecco-RegionStrada del Vino ProseccoCol San MartinoValdobbiadeneVittorio VenetoProvinz BellunoGroße DolomitenstraßeCortina d’AmpezzoCadoreLago di MisurinaLago di Santa CaterinaQuellen des Piave (Sorgenti di Piave)Valle d’AmpezzoSan Vito di CadoreLago di CadorePieve di CadoreVal di PiaveLago del VajontBellunoNevegalParco Nazionale delle Dolomiti BellunesiLago di Santa CroceFeltreProvinz PaduaPadua (Padova)Villa ContariniCittadellaTerme EuganeeAbano TermeMontegrotto TermeBattaglia TermeColli Euganei (Euganäische Hügel)Wanderung über den Monte Rosso (Sentiero del Monte Rosso)Wanderung um den Monte Grande (Sentiero del Monte Grande)TeoloMonte RuaMonte VendaArquà PetrarcaMontagnanaEsteMonseliceMetropolitanstadt VenedigVenedig (Venezia)Lagune von VenedigChioggiaVenedigs HinterlandMestreAltinoRiviera del Brenta (Brenta-Kanal)Küste östlich von VenedigLitorale del Cavallino(Marina di Venezia)Lido di JesoloEraclea MareCaorleBibionePortogruaroConcordia SagittariaSummagaSesto al ReghenaProvinz RovigoRovigoFratta PolésineBadia PolésineAdriaRosolina MareIsola AlbarellaDas PodeltaNachlesen & NachschlagenGeografieWirtschaftUmweltGeschichteVenetien und Venedig literarischKünstlerpersönlichkeiten des VenetoAnreiseEssen und TrinkenÜbernachtenReisepraktisches von A bis ZEtwas ItalienischÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungVenetien ÜbersichtIndex
Alles im Kasten
Ein gewaltiges UnternehmenErlebnis Natur: Die „Strada del Monte Baldo“Campo di Brenzone: Das verlassene DorfVon Garda zu GardaseeVergnügungsparks und andere Attraktionen im Südosten des GardaseesEntsetzliches Sterben: die Schlacht von Solferino und San MartinoFiera di Grazie: Fest der StraßenmalerRomeo und JuliaDie Skaliger: Aufstieg und Niedergang„Arena di Verona“: Opernerlebnis unter freiem HimmelFiera del Riso: ein Fest rund um den ReisReisanbau mit Tradition: das weiße Gold VenetiensDas Rätsel der ZimbernSoave: Massen- oder Qualitätswein?Palladio: Wegbereiter des KlassizismusDes Schauspiels Wurzeln: Romeo und Julia in VicenzaKlassische Tour: von Schio nach RoveretoAlles Grappa: die Grappa-Brenner von Bassano del Grappa am Monte Grappa ...Zur Nachahmung empfohlen: Schach statt Krieg„Radicchio Rosso di Treviso“: edles Gewächs aus TrevisoRipley’s GameAntonio Canova: führender Bildhauer der napoleonischen ZeitDie „Dama Castellana“: historisches Damespiel mit menschlichen FigurenSuperiore di Cartizze DOC: perlende Kostbarkeit des ProseccoSommerlicher Höhepunkt: der Palio di Feltre„Padova urbs picta“: Padua, die bemalte StadtGiotto: Wegbereiter der RenaissanceMedizinische Forschung und LeichenraubGenetische Analyse: Evangelist Lukas in Padua?Das Original: „Maraschino“-Kirschlikör aus TorregliaVilla Sceriman: Weinprobe in entspanntem Ambiente„Festa delle Giuggiole“: das Fest der JujubeIl Palio dei dieci Comuni: mittelalterliches Reiterspektakel im StadtgrabenGut zu wissen: Sammeltickets und ErmäßigungenPonte della Costituzione: Die vierte BrückeTauben und TouristenAls es Casanova nicht mehr aushieltO Sole mio ...Bàcari: Genießen auf VenezianischAus dem Festkalender der Venezianer„Echte“ Muscheln: Spaghetti alle vongole„The island of movies“: Mostra Internazionale del CinemaEintauchen in die Welt der LaguneLitoranea Veneta: Die venetische KüsteVeneto-Weine aus Lison-PramaggioreAusflug nach Friaul-Julisch VenetienAusflug in die Emilia-RomagnaNaturparks in Venetien: von den Alpen bis zum MeerLebenslust in der SerenissimaDie venezianische Villenkultur: halb Schloss, halb BauernhofAutobahngebührenTipps und Tricks für BahnreisendeFür Genießer: Weinverkostung im VenetoGesetzliche Feiertage in Italien
Kartenverzeichnis
Provinz VeronaGardaseeAbstieg vom Monte BaldoFelszeichnungen am Monte LuppiaVeronaProvinz VicenzaVicenzaBassano del GrappaProvinz TrevisoTrevisoÁsoloProvinz BellunoBellunoProvinz PaduaJüdisches GhettoPaduaÁbano TermeNaturpark Euganäische HügelWanderung über den Monte RossoWanderung um den Monte GrandeMetropolitanstadt VenedigVenedigVenedig AdressenChioggiaCaorleProvinz RovigoRovigoVillen im Veneto (Auswahl)Basilica di Sant’AntonioBasilica di Santa GiustinaZeichenerklärungVenetien Übersicht
Unterwegs mit
Eberhard Fohrer
Jahrgang 1952, geboren in Marburg. Der Müller-Autor der ersten Stunde studierte Germanistik und Geschichte, wandte sich aber gleich nach dem Staatsexamen dem Reisejournalismus zu.
In den ersten Jahren nach Verlagsgründung war er nicht nur Autor, sondern auch Lektor und Layouter. Mittlerweile arbeitet er seit vierzig Jahren hauptberuflich als Reisebuchautor.
Venedig ist der italienische Traum schlechthin. Jeder will einmal die romantische Lagunenstadt erleben, in der Gondel durch die Kanäle gleiten, einen „Spritz“ im Café Florian auf der Piazza San Marco genießen ... Doch Venedig ist nicht Venetien. Vor vielen Jahren bekam ich einen Bildband über den in Padua geborenen Renaissancearchitekten Andrea Palladio geschenkt, der wie kaum ein anderer die europäische Architekturgeschichte geprägt hat. Erstaunt stellte ich fest, dass er in Venedig nur bedingt Erfolg hatte, dafür umso mehr im weiteren Umfeld der Lagunenstadt. Sein Werk sind vor allem die vielen Palazzi von Vicenza und die Villenkultur im venezianischen Hinterland, der „Terra ferma“ - ihre Entdeckung war für mich sozusagen die Keimzelle zu diesem Reiseführer. Von Palladio ausgehend erschloss sich mir die Vielfalt des Veneto und in vielen Reisen lernte ich das wechselhafte Land zwischen Alpen und Adria schätzen. Jede Stadt hat hier ihre Eigenheit - Treviso, die Stadt des Wassers und der Osterien, Weinverkostung in Soave, die Arena in Verona, die Universitätsstadt Padua mit ihrem alten jüdischen Viertel, der Brenta-Kanal mit seinen Adelsvillen ... Und dazu kommen natürlich die kilometerlangen Strände von Bibione bis zum Podelta. Also: Badespaß, Kultur und Weingenuss - eine verführerische Mischung. Viel Spaß im Veneto!
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Eberhard Fohrer, Stichwort „Venetien“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
Orientiert in Venetien
Die Region im Profil
Venetien ist ...
In Venetien beginnt Italien erst wirklich: Die Südtiroler und Trentiner Täler gleiten aus, die steilen Felshänge treten zurück und werden durch sanfte Hügel mit Zypressen abgelöst.
♦ Achtgrößte Region Italiens, 18.400 qkm, fast 5 Mio. Einwohner
♦ Gegliedert in sechs Provinzen und die Metropolitanstadt Venedig (Hauptstadt der Region)
♦ Das Bruttoinlandsprodukt liegt nach Lombardei und Latium an dritter Stelle
♦ Venedig ist eine der meistbesuchten Städte der Welt
♦ Die venezianische Adria besitzt Sandstrände von rund 120 km Länge, sie gehören zu den längsten in Italien.
... eine der vielfältigsten Regionen Italiens
Von den steilen Zinnen der Dolomiten bis zu den endlosen Lagunen der Adria, vom Gardasee bis zum menschenleeren Po-Delta, vom mondänen Wintersportort Cortina d’Ampezzo in die grüne Weinregion des Prosecco, von den Grappadestillerien in Bassano del Grappa zu den freskengeschmückten Landvillen Palladios - Venetien bietet zahllose Kontraste und gehört zu den abwechslungsreichsten Zielen im Land.
... eine Region der Kunst und Kultur
Bereits im Mittelalter begann der Aufstieg der Lagunenstadt Venedig zur mächtigen Großmacht, die ihren Einfluss bis weit ins östliche Mittelmeer ausdehnte. Die durch den Asienhandel und Beutezüge im Osten unendlich reich gewordene „Serenissima" („Allerdurchlauchtigste“) wurde damals zum künstlerischen Mittelpunkt im Norden Italiens. Die bedeutendsten Architekten, Maler und Bildhauer ihrer Zeit fanden hier Aufträge, wie sie sonst nur Florenz oder Rom boten.
Venedig und sein Festlandsbesitz, die „terra ferma", entwickelten sich so zum wahren Freilichtmuseum - und noch heute befinden sich, abgesehen von der Toskana, auf dem Gebiet der ehemaligen Dogenrepublik die meisten Kunstwerke innerhalb Italiens.
... die dynamischste Region im Land
Das Veneto ist keineswegs ein musealer Hort seiner großen Vergangenheit, sondern gleichzeitig auch die dynamischste Region Italiens. Vor allem die Modebranche hat sich etabliert, Namen wie Benetton, Diesel und Replay sprechen für sich. Der Drang nach Selbstständigkeit manifestiert sich in der hohen Zahl von Firmengründungen, darunter viele Kleinunternehmen, die sich in die traditionell sowieso schon hohe Zahl von Familienbetrieben einreihen. Das Veneto ist seit den 70er-Jahren Einwandererland, es gehört heute zu den dichtestbesiedelten Gebieten am ganzen Stiefel und ist eine der reichsten Regionen in Italien. Leider verleitet das viele Menschen dazu, den weniger entwickelten Süden des Landes gering zu schätzen. Auch die Erinnerung an die stolze Tradition und lange Selbstständigkeit Venedigs begünstigt solche separatistischen Tendenzen, die rechtsgerichtete „Lega“ hat in Venetien viele Wähler.
... ein Ziel für Familien und Badeurlauber
Seit Jahrzehnten sind Gardasee und Adria eine feste Größe im europäischen Badetourismus. Schon in den 50er Jahren zuckelten die Volkswagen aus dem kühlen Mitteleuropa an die Gestade „Arkadiens“, wo die Zitronen blühen und die Pizza schmeckt. Bis heute hat sich daran nicht viel geändert. Viele Bambini lernen hier das erste Mal die Süße des Südens kennen und schätzen. Die „Badestädte“ der Adria und das vielbesuchte Ostufer des Gardasees sind zweifellos des deutschen und österreichischen Badeurlaubers liebste Ziele.
... ein Hort der Architektur
Andrea Palladio war es, der im 16. Jh. vom einfachen Steinmetz zum gefeierten Architekten emporstieg und mit seinem palladianischen Baustil der Klassik nacheiferte und sie neu interpretierte. Seine Bauten waren zukunftsweisend und gehören bis heute zu den einflussreichsten der Architekturgeschichte - sogar das Weiße Haus in Washington reiht sich hier ein. Vor allem in Vicenza und Umgebung stehen Dutzende von Palladio-Villen, sie gehören zu den größten Kulturschätzen des Veneto.
... das Land von Prosecco, Amarone und Soave
Und wer weiß es schließlich nicht zu schätzen, dass an den Voralpenhängen des Veneto hervorragende Weine gedeihen, die überall genussvoll degustiert werden können - gehaltvoll-fruchtiger Amarone di Valpolicella, prickelnder Prosecco, goldgelber Soave ... Für Genießer ein wahres „Muss“ ist eine Fahrt über die kurvigen Weinstraßen des Prosecco-Gebiets, die im sanft-hügligen Alpenvorland durch eins der besten Anbaugebiete Italiens führen. Üppig grüne Rebhänge, soweit das Auge blickt, die Sonne strahlt vom Himmel: „Dai, andemo a bever un’ombra" - Komm, lass uns ein Gläschen trinken!
Venedig und Venetien
Erlebnis Kultur
Venedig ist neben Florenz und Rom eine der drei großen Kunstmetropolen Italiens. Seine einzigartige Lage hat von jeher Künstler inspiriert. Aus dem östlichen Mittelmeer, das die Dogenrepublik Jahrhunderte lang nahezu unangefochten beherrschte, kamen die verschiedensten Einflüsse, die Venedig zur kosmopolitischsten Stadt Europas werden ließen.
Die historischen Zentren der Kunststädte in Venetien sind großteils verkehrsberuhigt oder ausgewiesene Fußgängerzonen. Parken Sie immer außerhalb der ZTL (Zona traffico limitato).
In Venedigs Architektur und Kunstgeschehen spiegeln sich verschiedene Welten und Kulturen wieder. Die Vermischung mitteleuropäischer, byzantinischer und türkischer Elemente prägt vor allem den einzigartigen, oft fast märchenhaft verspielten „gotisch-venezianischen“ Baustil der Palazzi, während die Kraft der Elemente in der Lagunenstadt einen ganz eigenen Malstil entstehen ließ.
Vor allem zur Zeit der Renaissance und des Barock war Venedig kunstgeschichtlich von höchster Bedeutung. Während in der Medicistadt Florenz besonderer Wert auf Komposition und Zeichnung eines Bildes gelegt wurde, entstand in Venedig das unvergleichliche Spiel mit Licht und Farbe, das auch für spätere Epochen wegweisend wurde. Wie ein Magnet zog die Stadt begabte Künstler an, denn Kunstwerke waren für die adligen Herrschaftsfamilien der Lagunenstadt die wichtigsten Statussymbole und von der kunstsinnigen Obrigkeit, den Kirchen und dem Adel wurden lukrative Aufträge vergeben.
So entwickelte sich Venedig zum sinnenfrohen Mittelpunkt des europäischen Kunst- und Kulturlebens und brachte einige der bedeutendsten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte hervor: die Maler Bellini, Carpaccio, Tintoretto, Tiepolo, Tizian und Veronese, aber auch den Geigenvirtuosen und Komponisten Vivaldi, die in Zeit vom 16. bis 18. Jh. mit ihrem Erfindungsreichtum und der formalen Vielfalt ganz Europa in ihren Bann zogen.
Doch auch im Hinterland, der sog. „Terra ferma“, entstanden richtungsweisende Kunstwerke und Bauten. So gelang dem Toskaner Giotto bereits im beginnenden 14. Jh. mit seinen Fresken in der Cappella degli Scrovegni von Padua ein revolutionärer Wurf, später folgten Giorgione aus Castelfranco Veneto und Andrea Mantegna, der hauptsächlich in Mantua arbeitete.
Genannt werden muss aber vor allem Andrea Palladio, der mit seinen an antiken Vorbildern gereiften Palazzi und Landvillen in der Architektur neue Maßstäbe setzte. Der Bildhauer Antonio Canova aus dem kleinen Örtchen Possagno schließlich entwickelte sich mit seinen atemberaubend lebensecht erscheinenden Skulpturen während der napoleonischen Epoche zum Medienereignis und wurde Hofbildhauer des korsischen Feldherrn.
Venedig: Die märchenhafte Lagunenstadt besitzt zahllose Gebäude und Kunstschätze von Weltrang, ist aber immer wieder durch Hochwasser und den Anstieg des Meeresspiegels stark gefährdet.
Mantua: Herausragend sind die Fresken von Andrea Mantegna im Palazzo Ducale und Giulio Romanos Fresken im Palazzo del Te.
Verona: Auf den Spuren Romeos und Julias wandeln, die mächtige römische Arena mit ihrem alljährlichen Opernfestival, das Kastell der Skaliger und vieles mehr - Verona gehört zu den meistbesuchten Zielen in Venetien.
Vicenza und Umland: Die Stadt des Renaissancearchitekten Palladio besitzt mit der „Basilica“ eins der imposantesten Bauwerke Venetiens. Dazu kommen zahlreiche Villen und Palazzi von Andrea Palladio.
Bassano del Grappa, Masèr und Possagno: Der hölzerne Ponte degli Alpini und die berühmte Villa Barbaro stammen beide von Palladio. In der Geburtsstadt des Bildhauers Canova kann man seine imposante Grabstätte und ein umfassendes Museum seiner Werke besuchen.
Castelfranco Veneto: Die „Pala di Castelfranco“ im Dom ist eins der Hauptwerke des rätselhaften Malers Giorgione (1478-1510).
Padua: Die großartigen Giotto-Fresken in der Cappella degli Scrovegni, die mächtige Basilika des heiligen Antonius und die Basilica di Santa Giustina mit dem vermeintlichen Grab des Evangelisten Lukas sind ein Muss bei einem Padua-Besuch.
Villen des Veneto: Zu den bedeutendsten Zeugnissen venezianischer Kultur gehören die Landvillen. Sie entstanden, als im 15. Jh. die venezianische Expansion im östlichen Mittelmeer an ihre Grenzen stieß und die reiche Lagunenstadt begann, ihren Einfluss weit ins Hinterland auszudehnen. Architektonisch richtungsweisend war Andrea Palladio, der mit seinem klassizistischen Baustil vor allem im Umfeld von Vicenza gleichermaßen repräsentative wie wohnliche Objekte für die Oberschicht schuf, z. B. die Villa Rotonda bei Vicenza und die Villa Barbaro in Masèr bei Ásolo.
Von den Bergen zum Meer
Erlebnis Natur
Das weitläufige Lagunengebiet der Küste bietet einen prächtigen Kontrast zu den nahen Alpen, die bei klarem Wetter nicht selten vom Meer aus zu sehen sind. Im Voralpengebiet lockt die Prosecco-Region mit ihren grünen Rebhängen, bei Padua erheben sich unvermittelt die kegelförmigen Euganäischen Hügel - und der Gardasee gehört zu den schönsten Seen Europas.
Bei klarer Luft kann man vom 75 m hohen Campanile auf der Insel San Giorgio Maggiore über Venedig hinweg bis zu den Alpen sehen - auf einen Blick umfasst man hier die Einzigartigkeit des Veneto.
Venetien hat viele und durchaus unterschiedliche landschaftliche Reize, von den Alpen um Cortina bis hinunter an die Adria. Wen vor allem das Meer lockt, der findet in Caorle einen guten Ausgangspunkt. Die Lagunen der Umgebung können per Boot erfahren werden und das ruhige Valle Vecchia gehört zu den wenigen unberührten Stränden der Region. Auch der lange Strand von Rosolina Mare ist kein Ziel des Massentourismus, vor allem im südlichen Teil.
Ein echtes Kontrastprogramm bildet dazu die eintönige Landschaft des Podeltas, wo der Tourismus nur auf Sparflamme kocht, aber endlose Wege und Dämme zum genussvollen Radeln einladen.
Im Hinterland sollte man die Region um Conegliano mit der „Strada del Vino Prosecco“ nicht auslassen, vor allem zwischen Valdobbiadene und Follina fährt man durch ein wahres Rebenwunderland. Auch um die Welt der eigentümlichen Euganäischen Hügel intensiv zu erkunden, wird man einiges an Zeit benötigen, allein um die vielen Angebote an Wein und Olivenöl zu verkosten - und der Gardasee ist natürlich eine Welt für sich.
Gardasee und Monte Baldo: Italiens größter See - Olivenhaine und Rebhänge, das großartige Bergmassiv des Monte Baldo, die Weite des Sees - Baden, Weinverkostung, Bergwandern, hier ist für jeden etwas dabei. Die Seilbahn in den Gipfelbereich des Monte Baldo ermöglicht bei klarem Wetter einen fantastischen Überblick über den See.
Lagune von Venedig: Die märchenhafte Kulturstadt ist es nicht allein, denn in der Lagune liegen mehr als hundert Inseln, von denen zwanzig bewohnt sind. Der Besuch der größten davon ist mit dem Vaporetto leicht zu machen, ruhig und besonders naturbelassen zeigt sich z. B. die Isola di Sant’Erasmo. Ein sehr schönes Erlebnis ist auch die kombinierte Rad- und Schiffstour vom Lido aus in die authentische Fischerstadt Chioggia.
Euganäische Hügel und Thermen: Nur wenige Kilometer von Padua, der Stadt des heiligen Antonius mit seiner mächtigen Basilika, steigen aus der Poebene unvermittelt über hundert kegelförmige Hügel vulkanischen Ursprungs empor - eine einzigartige Landschaft der grünen Hügel, umgeben von der größten Thermenregion Italiens, in der Sickerwasser aus den nahen Alpen in zahllosen Thermalbecken nach oben steigt.
Prosecco-Region: Perlende Kostbarkeiten erleben, dazu Gastronomie auf hohem Niveau, vor allem aber ist es die Landschaft, die fasziniert und in der sich alles um Wein und Prosecco dreht - eine endlose Abfolge von grünen Reben, die sich über Berg und Tal ziehen. Kein Wunder also - 2019 wurde die Hügellandschaft ins Welterbe der UNESCO aufgenommen. Ganz anders zeigt sich der nahe Passo San Boldo, der mit seinen 17 Steilkurven eine fahrerische Herausforderung darstellt.
Strände und Lagunen der Adria: Kilometerlange, extrem flach ins Wasser abfallende Sandstrände, dahinter dehnen sich Sumpfgebiete, verzweigte Lagunenseen und einsame Wasserkanäle, alles umgeben von Resten der großen Pinienwälder, die einst die gesamte Uferregion bedeckten.
Podelta: Eine Landschaft voller Weite - entlang der Dämme radeln, stunden-lange Kajaktouren, typische Trattorien und kleine Museen, die die Vergangenheit des Deltas bewahren. Auch hier laden die Strände zum Baden ein.
Cortina d’Ampezzo und Umgebung: Glitzernde Alpenseen, Sessellifte und Seilbahnen. Der Lago del Vajont wurde bekannt durch das schrecklich „Vajont Disaster“, das „Messner Mountain Museum Dolomites“ ist das höchste Museum Europas. Um Cortina werden 2026 die Olympischen Winterspiele ausgetragen - bis dahin wird sich in der ruhigen Region sicherlich noch viel verändern.
Monte Grappa: Zwei nicht enden wollende Straßen (20 km und 27 km lang) ziehen sich zur Spitze des 1776 m hohen Berg bei Bassano del Grappa mit einer monumentalen Gedenkstätte für die Bergschlachten des Ersten Weltkriegs. Der Blick von oben ist spektakulär - allerdings nur, wenn das Wetter mitspielt.
Strände, Seen und Thermalbäder
Baden
Die Meeresstrände an der venetischen Adria sind zahlreich, durchweg feinsandig und kilometerlang. Fast immer fallen sie extrem flach ins Meer ab und sind so für Kinder schlichtweg ideal. Oder lieber Süßwasser? Der Gardasee ist der beliebteste Badesee des Landes und die Terme Euganee bei Padua bilden Italiens größte Kurlandschaft.
Blutsauger an der Adria: Im Sommer ist die gesamte obere Adria mit ihren flachen Lagunengewässern ein riesiges Brutgebiet für Mücken. In Ferienanlagen und auf Campingplätzen wird oft mit dem Aussprühen von Chemikalien versucht, die Plage einzudämmen, was so schön nicht ist und meist nur kurzfristig Linderung verschafft.
Im Sommer begibt sich Norditalien ans venetische Meer - begleitet von halb Mitteleuropa: Weite Strandbereiche von Lido di Jesolo bis Bibione sind dann mit gebührenpflichtigen Badeanstalten belegt, den sog. „Stabilimenti“ oder „Bagni“. Diese bestehen - je nach Strandbreite und Andrang - aus zehn bis zwanzig Liegestuhl-/Sonnenschirmreihen hintereinander, besitzen Sanitäranlagen und Umkleidekabinen, oft auch eine Strandbar sowie Sport- und Spieleinrichtungen. Pro Tag zahlt man im Schnitt ca. 15-25 € für die Benutzung aller Serviceeinrichtungen inkl. der Miete von zwei Liegestühlen und einem Sonnenschirm, auch Wochen- und Monatsabonnements sind möglich.
Wer dieses kostspielige Massenvergnügen nicht so schätzt, kann an kostenfreie Strandabschnitte ausweichen, die sog. „Spiagge libere“. Es gibt sie ebenfalls in jedem Badeort, denn sie sind gesetzlich vorgeschrieben, allerdings liegen sie oft etwas außerhalb. Gänzlich unorganisierte Strände findet man an der Adria kaum noch, positiv hervorzuheben ist das Valle Vecchia bei Caorle.
Im Gegensatz zum Meer sind die zahlreichen Badeplätze am Gardasee meist kiesiger oder steiniger Natur, dahinter liegen oft weiche Rasenflächen mit schattigen Bäumen. Hier und dort wurden auch einige Strände künstlich besandet, z. B. vor den großen Campingplätzen um Lazise im Südteil des Sees. Zu viel Trubel am beliebtesten See der Deutschen? Eine vergleichsweise ruhige Alternative zum Massentourismus bietet der hübsche Lago di Santa Croce in den Voralpen von Belluno. Und ganz bequem und entspannt badet es sich natürlich in den zahllosen Thermenhotels der Euganäischen Hügel bei Padua, genannt „Terme Euganee“.
Ziele am Meer ...
Lido di Venezia: Badevergnügen am langen Strand von Venedig, nur ein Katzensprung ist es mit dem Vaporetto ins Herz der Serenissima.
Litorale del Cavallino: Die Landzunge östlich der Lagune von Venedig besitzt die höchste Campingplatzdichte der oberen Adria.
Caorle: Die einzige Badestadt mit historischem Kern, beiderseits der schmuck herausgeputzten Altstadt liegen lange Sandstrände.
Valle Vecchia: Der letzte „Geheimtipp“ der Adria - weit abseits vom organisierten Badeleben und keine Kosten am Strand, moderate Parkgebühren werden aber trotzdem erhoben.
Lido di Jesolo: Die „Badegroßstadt“ des Veneto, Trubel pur, flankiert von einem schier endlosen Strand.
Bibione: Der beliebteste Familienbadeort des Veneto besitzt eine komfortable Strandzone, flankiert von einer bequemen Fuß- und Radpromenade.
Rosolina Mare: Der lange, naturbelassene und auch in der Hochsaison nur punktuell überlaufene Strand ist eine Alternative zu den Ferienstädten der oberen Adria.
Isola Albarella: Die 5 km lange Insel in der Nähe des Podeltas ist eine einzige große Ferienhauskolonie mit viel Grün und langen Stränden.
Podelta: In der eintönigen Landschaft des Podeltas kocht der Tourismus nur auf Sparflamme. Es gibt allerdings auch zwei lange Strände, dazu laden endlose Wege und Dämme zum Radeln ein.
... und am Süßwasser
Gardasee: Vom fjordartigen Norden bis zum breitflächigen Süden gibt es am bekanntesten See Italiens eine Fülle von Badestränden, garniert mit einer höchst abwechslungsreichen Umgebung.
Lago di Santa Croce: Der malerische Voralpensee ist ruhig und erholsam, er besitzt mehrere Strände und ist im Frühjahr und Frühherbst auch bei Windsurfern beliebt.
Lago di Fimon, Lago di Lago & Lago di Santa Maria: Klein, ruhig und beschaulich, ein nettes Kontrastprogramm zu den Kulturstädten des Veneto.
Terme Euganee: In den komfortablen Thermenhotels von Abano und Montegrotto Terme kann man nach Herzenslust kuren und Wellness genießen.
Strandspaß mit den Bambini
Kinder
Die obere Adria ist dank ihrer kilometerlangen und mehrere hundert Meter breiten Sandstrände, die extrem flach ins Wasser abfallen, seit Jahrzehnten ein beliebtes Familienurlaubsziel. Doch auch im venetischen Hinterland gibt es kindgerechte Attraktionen - und am Gardasee sowieso.
Wichtig am Strand: Vorzugsweise im Schatten aufhalten (Sonnenschirm!), Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor, Kappe oder Mütze, gute Sonnenbrille und reichlich Flüssigkeit mitnehmen. Bei Sonnenbrand feuchtigkeitsspendende Creme auftragen.
Vor allem die großen Badeorte Lido di Jesolo, Caorle und Bibione besitzen alle erdenklichen Freizeiteinrichtungen: Von Spaßbädern und Wasserparks über Gokart-Bahnen, Seeräuberschiffe und Tiergehege bis zu Luna Parks und Schiffsfahrten durch die Lagune gibt es alles, was das Herz der Kids begehrt - falls das Strandleben wirklich einmal langweilig werden sollte. Zur Abwechslung kann man in der Umgebung der Badeorte endlos Fahrrad fahren und dabei die Pineta und die Lagune erforschen, Minigolf-, Tennis- und Fußballplätze gibt es ebenso wie Roller-Skate-Bahnen und Hallenbäder für Tage mit schlechterem Wetter. Und schließlich ist die einzigartige Lagunenstadt Venedig nirgends unüberwindlich weit entfernt, sodass der Familienurlaub mit einer Prise Kultur garniert werden kann.
Und welche Badeorte sind nun die besten für Familien mit Kindern? Diese wurden von italienischen Kinderärzten mit der „Grünen Flagge“ ausgezeichnet. In Venetien gehören dazu die Meeresbäder Caorle, Lido di Jesolo, Cavallino Treporti, Lido di Venezia, Chioggia-Sottomarina und Bibione. Man sollte jedoch beachten, dass die Strände durchweg schattenlos sind, die Mitnahme oder Miete eines Sonnenschirms ist also unerlässlich.
Aber auch der venetische Teil des großen Gardasees ist auf kleine Gäste bestens eingerichtet - so lockt im südlichen Seebereich mit „Gardaland“ einer der größten Vergnügungsparks Italiens, es gibt einen Safari- und gleich mehrere Wasserparks, außerdem stehen Burgen zur Besichtigung offen und die Seilbahn auf den Monte Baldo ist eigentlich ein Muss für Jung und Alt.
Im venetischen Hinterland lassen sich ebenfalls reichlich Burgen und Stadtbefestigungen besichtigen, z. B. in Soave, Valeggio sul Mincio und Montagnana, sowie das große Castel Brando im Prosecco-Gebiet, wobei die zahlreichen Weinverkostungsmöglichkeiten vielleicht auch den Eltern die nötige Kurzweil verschaffen.
Fazit: Für Familien mit Kindern ist das Veneto ein nahezu ideales Reiseziel - und neben dem Vergnügen am Strand gibt es auch reichlich Kultur zu entdecken, eine sicherlich nicht unattraktive Kombination.
Wohin fahren?
Camping am See: Der südliche Gardasee besitzt eine ganze Reihe von großflächigen Campingplätzen, die mit aufwändigen Poolanlagen und abendlicher Kinderanimation vor allem auf Familien mit Kindern ausgerichtet sind.
... und am Meer: Gleiches gilt für die teils höchst komfortablen Großplätze an der Adria, z. B. um Bibione, Lido di Jesolo und auf der langen Landzunge von Cavallino Treporti.
Caorle: Das ausnehmend hübsche Badestädtchen ist von langen Sandstränden umgeben, bietet aber auch schöne Ausflugsmöglichkeiten per Schiff in die benachbarte Lagune - und natürlich ins nahe Venedig.
Lido di Jesolo: Die berühmte „Badegroßstadt“ ist seit Jahrzehnten ein Reiseziel für alle Altersstufen. Hier gibt es auch für Kinder viel zu erleben.
Bibione: Der beliebteste Familienbadeort des Veneto besitzt so gut wie kein Nachtleben, dafür eine komfortable Strandzone, ein Badeparadies für Kinder und Kleinkinder.
Isola Albarella: Ferienhausliebhaber könnten die grüne Badeinsel in der Nähe des Podelta in Erwägung ziehen, buchen kann man bei spezialisierten Veranstaltern.
Was unternehmen?
Venedig: Ganz klar, wenigstens einmal muss man mit den Kids dort gewesen sein. Der Besuch der legendären Lagunenstadt ist ein großes Erlebnis, vielleicht sogar vom Wasser aus mit der Gondel?
Burgen am Gardasee:Malcésine, Torri del Benaco und Sirmione - wer noch keine Ritterburg besucht hat, findet hier die beste Gelegenheit.
Gardaland: Für Kids ganz klar die Sensation am Gardasee. Kein billiger Spaß, aber die Attraktionen sind vielseitig und anregend.
Parco Natura Viva: Ein Safaripark und ein Tierpark, durch ersteren fährt man mit dem Auto und erlebt die Tiere hautnah.
Seilbahn auf den Monte Baldo: Hoch hinauf über den Gardasee, aufregend ist die Seilbahnfahrt und oben wartet ein grandioser Blick, allerdings nur bei blauem Himmel und Sonnenschein.
Parco delle Cascate: Eine üppig grüne Quelllandschaft in den Tälern der Lessinischen Berge, ein schöner Familienausflug vom Gardasee aus.
Unterwegs in Venetien
Provinz Verona
Nach Venedig und den Badeorten an der Adriaküste zählt die Provinz Verona die meisten Gäste im Veneto. Das liegt natürlich zunächst daran, dass die prächtige Stadt, deren Zentrum zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, von Norden kommend fast nicht zu umgehen ist.
Vom größten See Italiens ist es nur ein Katzensprung zum bekanntesten Opernfestival der Welt, tägliche Busverbindungen erleichtern den Transfer.
Wenn man vom Brenner kommend das Etschtal entlangfährt, trifft man mehr oder minder zwangsläufig auf die Stadt von Romeo und Julia, die mit dem einzigartigen Opernfestival in der römischen Arena eine hochkarätige internationale Attraktion aufweist. Jedoch, wie schon Goethe befand: „Heute Abend hätte ich können in Verona sein, aber es lag mir noch eine herrliche Naturwirkung an der Seite, ein köstliches Schauspiel, der Gardasee, den wollte ich nicht versäumen, und bin herrlich für meinen Umweg belohnt.“
Tatsächlich gehört das östliche Ufer des größten italienischen Sees Sees bis auf einen kleinen Zipfel im Nordosten in seiner gesamten Länge zu Venetien. Und dieser „Umweg“ lohnt sich allemal - vom Surfertreff Torbole über das imposante Massiv des Monte Baldo und die Badeorte Bardolino und Lazise bis zur einzigartigen Landzunge von Sirmione sind die Attraktionen reichlich verteilt. Aber auch südlich vom Gardasee gibt es viel zu sehen: das schöne Valeggio sul Mincio mit seiner historischen Brücke, den Parco Giardo Sigurtà, die Erinnerungsstätten an die Risorgimento-Schlachten und Mantua, die Stadt der Gonzaga und des Malers Mantegna.
Doch auch in der viel besuchten Provinz Verona gibt es Ecken, wohin sich selbst im Hochsommer nur wenige Touristen verirren, z. B. das hügelige Weinbaugebiet Valpolicella nördlich von Verona, die voralpinen Monti Lessini mit dem imposanten Ponte di Veja und die Ebene La Bassa Veronese südlich der Stadt, wo seit Jahrhunderten Reis angebaut wird. Einen reizvollen Kontrast zum touristisch viel bereisten Verona findet man außerdem im idyllischen Weinbaustädtchen Soave.
Was anschauen?
Malcésine: Eine pittoreske Skaligerburg überragt den höchst malerischen Ort, den schon Goethe in der „Italienischen Reise“ verewigt hat.
Monte Baldo: Die Auffahrt mit der Seilbahn auf das höchste Bergmassiv am See sollte jeder einmal gemacht haben.
Sirmione: Die nadelförmige Landzunge ist eine Laune der Natur, die Wasserburg gehört zu den schönsten ihrer Art und auch die „Grotten des Catull“ lohnen den Besuch.
Valeggio sul Mincio: Der monumentale Ponte Visconti und das historische Mühlenviertel ziehen viele Besucher an.
Mantua: Im Zentrum der ehemaligen Residenzstadt der Gonzaga-Herzöge steht der größte Palast Italiens mit der weltberühmten „Camera degli Sposi“ von Mantegna, die Fresken im Palazzo del Te südlich außerhalb sind dagegen Glanzstücke des Manierismus.
Santuario Madonna della Corona: Wie ein Adlernest schmiegt sich die alte Wallfahrtskirche an die Felsen über dem Etschtal.
Verona: Die zweitgrößte Stadt Venetiens besitzt eine Fülle von Sehenswürdigkeiten, von der römischen Arena bis zum „Haus der Julia“ und der romanischen Kirche San Zeno Maggiore mit ihrem lachenden Heiligen.
Valpolicella: Wein, Wein, Wein - kosten Sie unbedingt den Amarone.
Ponte di Veja: Ein mächtiger Felsbogen überspannt den Eingang zu einer Karsthöhle mit archäologischen Ausgrabungen.
Soave: Das ruhige Weinbaustädtchen ist von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben und wird von einer malerischen Burgruine überragt.
Was unternehmen?
Aufstieg zur Rocca di Garda: Herrlich ist der Blick auf Bardolino und den Süden des Gardasees, Dauer ca. 40 Min.
Opernfestival in der Arena von Verona: Für Liebhaber klassischer Musik eigentlich ein Muss.
Radtour vom Gardasee nach Valeggio sul Mincio: Familientauglicher Ausflug auf asphaltierten Wegen ohne große Steigungen.
Was sonst noch?
Tortellini in Valeggio: Die Teigtaschen werden mit leckeren Füllungen zubereitet. Nach einer alten Legende heißen sie „Knoten der Liebe“.
Risotto in Isola della Scala: In der „Città del Riso“ ist es Pflicht, eine der vielen Risotto-Varianten zu kosten.
Weinverkostung in Soave: Den „Soave“ vor Ort einkaufen - vielfältig sind die Möglichkeiten, z. B. beim Pionier Pieropan oder in der bestens sortierten Cantina di Soave.
Gardasee (Lago di Garda) - venezianischer Teil
Im Gegensatz zum teilweise senkrecht ins Wasser abfallenden Westen zeigt sich das zum Veneto gehörende Ostufer weniger dramatisch und durchweg zugänglich.

An der Promenade von Torbole

Zwar wird es auf zwei Dritteln seiner Länge vom mächtigen Monte-Baldo-Massiv überragt, doch sind die Uferpartien selbst im Norden so flach, dass sich zahlreiche Orte entwickeln konnten - allerdings nur auf sehr schmalen Landstreifen, hinter denen schnell wunderschöne, aber steile Hänge mit ausgedehnten Olivenbaumhainen beginnen. „Riviera degli Olivi“ - Riviera der Olivenbäume - wird das östliche Seeufer deswegen gerne genannt.
Am Ostufer spielt sich ein Großteil des Urlaubsgeschehens am See ab - vom steilwandigen Norden um Torbole und Malcésine bis zum flachen Süden um Bardolino und Lazise gibt es kaum unerschlossene Ecken. Abgesehen vom äußersten Norden ziehen sich fast durchgängig schmale Kiesstrände am Wasser entlang - flankiert von zahllosen Hotels, Pensionen und Campingplätzen, letztere sind im Norden aus Platzmangel durchweg klein und einfach gehalten. Getrübt wird das Bade- bzw. Wohnvergnügen zwischen Torbole und Torri del Benaco allerdings ein wenig von der oft in unmittelbarer Strandnähe verlaufenden Uferstraße, der Gardesana Orientale.
Der äußerste Norden von Torbole bis Malcésine ist fest in der Hand der Surfer, die hier vorzügliche Windbedingungen finden. Malcésine selbst wird mit seiner stolzen Skaligerburg und dem verwinkelten Altstadtkern von vielen als der malerischste Ort am See empfunden, hat aber trotz erheblichen Rummels seinen Charakter nicht verloren. Die folgenden Ansiedlungen bis Torri del Benaco sind eher klein und wenig markant. Torri del Benaco selbst besitzt eine schöne Skaligerburg und einen hübschen historischen Kern.
Südlich der grünen Bucht von Garda weitet sich der See, die Ufer sind flach und die touristische Infrastruktur ist wegen der guten Bademöglichkeiten hier besonders dicht - Garda, Bardolino, Lazise und Peschiera del Garda gehören zu den meistfrequentierten Orten am Lago di Garda. Windsurfen spielt hier keine besondere Rolle mehr, der See zeigt sich meist träge und einige Grad wärmer als im Norden. Geräumige und bestens ausgestattete Zeltplätze ziehen vor allem Familien an, mehrere große Freizeitparks wie Gardaland, das Wassersportzentrum Canevaworld und ein Safari Park haben sich ebenfalls angesiedelt. Im hügligen Hinterland gedeiht der populäre Rotwein Bardolino.
Größter Anziehungspunkt am Südufer und gleichsam ein Aushängeschild für den gesamten Gardasee-Tourismus ist das Städtchen Sirmione. Kurz hinter der Grenze zur Lombardei schmiegt es sich in unvergleichlicher Lage an die Spitze eines schmalen Sporns, der sich kilometerweit in den See erstreckt. Schon in der Antike kurten hier die alten Römer. Die feinen Hotelanlagen in den Olivenhainen nördlich der Altstadt sind sicherlich ein Garant für gelungene Ferienfreuden.
Einen markanten Kontrapunkt zum Urlaubsvergnügen am See setzt der bis über 2000 m hohe Monte Baldo. Er gilt als botanisches Paradies, bietet zahllose Wandermöglichkeiten und wunderschöne Panoramablicke über den See und die umgebenden Bergketten. Die Fahrt mit der Seilbahn von Malcésine zum Gipfel Tratto Spino ist teuer, aber eigentlich ein „Muss“.
Anreise PKW, Ausfahrten von der Brenner-Autobahn sind Lago Garda di Nord (südlich von Rovereto) und Affi-Lago Garda di Sud (9 km nördlich von Verona). Von ersterer Abfahrt erreicht man den See in etwa 20 Min. Ein wenig länger ist man von Affi aus unterwegs.
Bahn, es gibt nur zwei Bahnstationen, die am Südende des Sees liegen: Desenzano und Peschiera, beide an der Bahnlinie Verona-Brescia. Von Verona ist man in einer kurzen Fahrt dort und kann mit Bussen oder per Schiff in alle Seeorte weiterfahren.
Wer in den Norden des Sees will: Von Rovereto an der Bahnlinie Brenner-Verona kommt man mit Bussen von „Trentino Trasporti“ (www.ttspa.it) schnell nach Riva del Garda.
Unterwegs auf dem See Die Fähren und (teureren) Tragflügelboote der Navigazione sul Lago di Garda (www.navigazionelaghi.it) pendeln zwischen allen Orten am See, Fahrradmitnahme ist auf allen Fähren möglich. Regelmäßigen Autotransport gibt es zwischen Malcésine und Limone in der Nordhälfte des Sees sowie zwischen Torri del Benaco und Maderno in der Seemitte, Abfahrten alle 1-2 Std.
Ausflug nach Venedig
Eine eigene Buslinie fährt Mitte Juni bis Ende Sept. 2-mal wöch. von Riva del Garda in die weltberühmte Lagunenstadt. Zusteigen ist dabei in allen Orten am Ostufer möglich (Abfahrt 7 Uhr früh, Rückfahrt 17.15 Uhr, Dauer ca. 3:30 Std., 40 € hin/zurück). Die Tickets können im Voraus in den Informationsbüros der Orte gekauft werden (www.atv.verona.it/LagodiGarda_Venezia).
Torboleca. 2900 Einwohner (zusammen mit Nago)
Das Windsurfmekka Europas liegt 4 km östlich von Riva del Garda und ist von diesem durch einen Straßentunnel getrennt. Im Prinzip handelt es sich nur um eine Handvoll Häuser unterhalb steiler Felsen, jedoch umgeben von einer stetig wachsenden Zahl von Hotels.
Windsurfer finden ideale Bedingungen, wie man schon aus dem früheren Ortsnamen „Turbel“ herauslesen kann, der auf das windgepeitschte Wasser hindeutet. Heute ist ein langer Strandabschnitt für das windige Vergnügen reserviert. Hotels und Campingplätze sind mit Brettverleihstationen und Surfcentern völlig auf ihre sportlichen Gäste eingestellt. Aber auch Mountainbiker treffen sich gerne in Torbole, denn die umliegenden Berge bieten wie beim Nachbarort Riva exzellente Möglichkeiten.
Eine entsprechend lockere, „jugendliche“ Atmosphäre herrscht im Ort. Ein wenig störend ist allerdings die viel befahrene Durchgangsstraße, die Torbole in zwei Hälften trennt: in die Bade-/Surf-/Hotelzone am See und in die kleine Altstadt an der Bergseite. Eine weitere Hauptstraße führt hinauf nach Nago und weiter zur Autobahn - Torbole ist so zum Verkehrsbrennpunkt prädestiniert. In den Sommermonaten kommt es regelmäßig zu Staus.
Sehenswertes
Hafen und Strand: Im Hafenbecken am See steht eine ehemalige österreichische Zollstation. Ein Relief an der Außenseite thematisiert den spektakulären Flottentransport von 1439 (→ Kasten). Imposant ist außerdem der Bau der Colonia Pavesedirekt am Strand. Das größte Bauwerk am Ort hat eine bewegte Vergangenheit als Grandhotel, Kaserne und Lazarett hinter sich. Mehr als 20 Jahren stand es dann leer, bis man 2002 mit der Restaurierung begann, die jedoch einige Jahre später eingestellt wurde. Das neue kupfergrüne Dach bestimmt die Skyline und eine breite Freitreppe führt ins Piano Nobile, das Untergeschoss wird manchmal für Ausstellungen genutzt. Dahinter wurde das neue Rathaus von Torbole errichtet.
Altstadt: Zentrum des kleinen Centro storico ist die Piazza Vittorio Veneto. An der Casa Alberti hängt eine Gedenktafel für Johann Wolfgang von Goethe), der in Torbole an seiner „Iphigenie auf Tauris“ arbeitete.
Oberhalb der Altstadt: Südlich der Piazza beginnt die Via Segantini, mehr oder minder die einzige bescheidene Fußgängergasse. Nach dem Ristorante „Al Pescatore“ führen Stufen zur Pfarrkirche Sant'Andreahinauf, von deren Vorplatz man einen wunderschönen Seeblick hat.
Noch schöner ist der Blick vom nahen Aussichtspunkt Belvedere. Dafür nimmt man vom Zentrum die Via Don Davide Gioppi, biegt nach dem Hotel „Casa Tosca“ rechts ab und steigt über Stufen zur Via Pontalti hinauf.
Auf der Via Pontalti erreicht man außerdem den Parco degli Oliviam oberen Ortsende, einen kleinen, terrassierten Olivenbaumpark unterhalb mächtiger Felshänge. Von dort kann man einen einstündigen Spaziergang ins ruhige Dorf Nago mit der Ruine des Castel Pénede machen.
Baden
Der Ortsstrand erstreckt sich fast 1 km weit bis zur Mündung der Sarca. Liegestühle und Sonnenschirme können gemietet werden, mehrere Abschnitte sind für Windsurfer reserviert. Ein Promenadenweg führt am Strand entlang, die Sarca können Fußgänger und Radfahrer auf einer elegant geschwungenen Brücke überqueren. Westlich der Flussmündung setzt sich der Strand bis zum markanten Monte Brione fort, der an der Seeseite auf einem Fußgänger- und Radfahrerweg umfahren werden kann.
Ein gewaltiges Unternehmen
In der ersten Hälfte des 15. Jh. rangen die Mailänder Visconti mit den Venezianern um die Herrschaft am Gardasee. Die Mailänder Flotte beherrschte damals die südliche Seehälfte und den Venezianern war es nicht möglich, ihre Kriegsschiffe aufs Wasser zu bringen - die Visconti hatten nämlich den Fluss Mincio, der vom Südende des Gardasees in den Po fließt, mit einem schweren Damm gesperrt (→ Borghetto di Valeggio sul Mincio). So kam es im Februar 1439 zu einem schier unglaublichen Kraftakt: Die Venezianer bewegten ihre Flotte von Chioggia an der Adria die Etsch hinauf bis Mori in Höhe des nördlichen Gardasees - dort wollten sie quer über die Berge nach Torbole vorstoßen! Wo sich heute die SS 240 von der Autobahnausfahrt „Lago di Garda Nord“ durchs Loppiotal zum See hinüberzieht, wurden zweitausend Ochsen und Pferde eingesetzt, um sechs Galeeren, zwei Fregatten und 25 Kriegsbarken zum Pass von Nago zu wuchten. Den Steilhang nach Torbole hinunter (die heutige Strada Santa Lucia) überwand die Flotte an Seilen hängend auf gefällten Baumstämmen und plumpste endlich glücklich in den See. Der immense Aufwand lohnte sich: Zwar wurde die venezianische Flotte in einer ersten Seeschlacht vor Desenzano fast völlig aufgerieben, doch gelang es den Mannschaften rasch, neue Galeeren zu bauen und im Frühjahr 1440 die Mailänder vor Riva entscheidend zu schlagen.
Basis-Infos
InformationInfo Point, gut ausgestattetes Büro am südlichen Ortsausgang. April bis Sept. tägl. 9-13, 14-18 Uhr, übrige Zeit Mo-Sa 9-12.30, 14-17 Uhr. Lungolago Conca d'Oro 25, Tel. 0464-505177, www.gardatrentino.it.
Anfahrt/VerbindungenPKW, am nördlichen Ortsende gibt es mehrere gebührenpflichtige Parkplätze, außerdem parkt man in langer Reihe an der Uferstraße am südlichen Ortsausgang. Günstiger ist der Parkplatz Panorama oberhalb vom Ortskern (auf Schilder achten).
Busse, Trentino Trasporti fährt u. a. nach Riva, Nago, Arco, Rovereto und Trento, ATV-Bus 484 fährt alle 1-2 Std. nach Riva del Garda und am Ostufer entlang bis Garda (dort nach Verona umsteigen). Haltestelle im Zentrum an der Durchgangsstraße.
Schiff, Fähren bahnen sich hupend ihren Weg durch die Surfer, etwa ein- bis zweistündig gibt es Verbindungen nach Riva, Limone und Malcésine sowie in andere Hafenorte weiter südlich.
Übernachten
Mein Tipp *** Baia Azzurra, von Familie Nodari freundlich geführtes Haus etwa 1 km von Torbole. Wunderbare Lage direkt am Strand, zwar direkt am Straßentunnel durch den Monte Brione, doch zum See hin hört man nur wenig davon. Tipp sind die neuen Zimmer „Lake Superior“ mit Whirlpool auf der Terrasse. Gutes Restaurant, Liegewiese, Abstellraum für Bikes und Surfbretter, reichhaltiges Frühstück. Via Gardesana 33, Tel. 0464-505168, www.baia.it. €€€€

Windsurfer vor Torbole

*** Villa Stella, gepflegtes Haus mit Garten und Pool, weit zurück von der Durchgangsstraße, ruhige Lage. Bei Familie Tonelli (Hausherrin Angelica stammt aus Holland, sie und ihr Mann sprechen gut Deutsch) findet man u. a. ein großes Bike-/Surfdepot (mit Radverleih) und einen Gymnastikraum, hervorzuheben ist das hervorragende Frühstücksbuffet. Zimmer sind tipptopp und modern. Via Strada Grande 104, Tel. 0464-505354, www.villastella.it. €€€
Mein Tipp *** Aktivhotel Santalucia, gut versteckt am oberen Ortsende, am Beginn des Fußwegs nach Nago, herrlich ruhig. Das beliebte Haus liegt in einem üppigen Garten mit kleinem Pool, moderne Zimmer z. T. mit Balkon, Wellnessbereich, Surf- und Bikegarage, reichhaltiges Frühstücksbuffet. Bis auf wenige Wochen ganzjährig geöffnet. Via Santa Lucia 12, Tel. 0464-505140, www.aktivhotel.it. €€€-€€€€
*** SeeLE, ruhige und sonnige Lage über Torbole an der Straße zum Sportpark Le Busatte, kleiner Pool, gut eingerichtete Zimmer mit Balkon, z. T. herrlicher Seeblick, reichhaltiges Frühstück auf einer schönen Terrasse. Solarium, Sauna, Abstellmöglichkeit für Bikes und Surfbretter, Tiefgarage. Via delle Busatte 1, Tel. 0464-662620, www.seelehotelgarda.it. €€€
** Casa Nataly, schöne Lage an einem kleinen, zum See hin offenen Platz, kürzlich renoviert, Zimmer klein, aber großteils mit Balkon und Seeblick, nett geführt. Piazza Alpini 12, Tel. 0464-661767, www.casanataly.it. €€€
Residence Toblini, geräumiges Apartmenthaus 100 m vom See, großer Garten mit Liegestühlen, wo man auch schön essen kann. Außenpool mit Kinderbecken, kleines Hallenbad und Sauna, Bike-/Surfbrettgarage, Waschmaschine. Einige Ferienwohnungen auch direkt an der Seepromenade. Besitzer sind die beiden Brüder Stefano und Claudio - sie sind Biker und geben gerne Tipps. Via al Cor 23, Tel. 0464-505123, www.toblini.com. €€€
Camping Die drei ortsnahen Plätze liegen alle an der Strandpromenade, drei weitere zwischen Sarca-Mündung und Monte Brione. Im Juli/August ist alles dicht belegt, wegen der hohen Nachfrage werden keine Reservierungen angenommen. Teils schöne Stellplätze unter Olivenbäumen.
Camperstoptorbole, Stellplatz für Wohnmobile (neben Camping Europa), 120 Stellplätze auf Rasenflächen, sanitäre Anlagen okay, Laden. 24 Std. für 2 Pers. ca. 20-30 €, danach stundenweise Gebühr. Ganzjährig. Via al Cor 2/a, Tel. 0464-548204, www.camperstoptorbole.com.
Essen & Trinken / Nachtleben
Essen TrinkenLa Terrazza, schickes Lokal mit verglaster Veranda wenige Schritte vom Strand, schöne Lage und interessante Speisekarte mit ausgezeichneten Fischgerichten, u. a. Barsch, Hecht und tinca (Schleie). Dem hohen Anspruch entsprechend nicht billig und sogar mit Coperto (gibt es sonst in Torbole kaum). Di geschl. Via Benaco 24, Tel. 0464-506083.
Surfer's Grill, etwas eleganteres Lokal mit überdachter Gartenterrasse, Grillspezialitäten in üppigen Portionen, preislich etwas höher. Reservierung empfohlen. Via del Sarca Vecchio 5, Tel. 0464-505930.
Villa Cian, Pizzarestaurant mit Beach Bar und Panoramaterrasse am gleichnamigen Strand beim Surfcenter „Prato al Lago“ von Marco Segnana. Jugendliche Atmosphäre mit Musik, große Grünfläche mit Beach-Volleyballfeld. Tel. 333-7169415.
AußerhalbLa Villa, beim großen Kreisverkehr in Nago, oberhalb von Torbole, auch von Einheimischen frequentiert, leckere Pizzen, hausgemachte Pasta und Fisch. Abends ab 18 Uhr, sonntags auch mittags, Okt. bis April Mi geschl. Via Seghele 9, Tel. 0464-505047.
Mein Tipp Agritur Madonna delle Vittoria, an der Straße von Linfano nach Arco betreibt der bekannte Öl- und Weinproduzent eine vorzügliche Osteria, wo man abseits vom Trubel gemütlich und gut essen kann. Freundlicher Service, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Garten mit Kinderspielgeräten. Via Linfano 81, Tel. 0464-505542.
Cafés/TreffsMecki’s Bike and Coffee, legendärer Après-Bike-Treff am Ortsausgang nach Riva, am Fluss Sarca. Im Sommer tägl. etwa 6.30-20 Uhr.
NachtlebenWind’s Bar, zentral an der Durchgangsstraße, an Sommerabenden stehen die Menschen in großen Trauben auf der Straße. Hinten ein paar Stufen hinunter zu einer kleinen Tanzfläche mit Videoschirmen und Bar. Via Matteotti 9.
Sport
Fast täglich zuverlässiger Wind, nach dem man die Uhr stellen kann, nur wenige Stunden Fahrt von Süddeutschland, Süßwasser anstatt Salzwasser - alles Gründe, die für den Gardasee als Traumziel aller Surfer sprechen. Tatsächlich gilt der Gardasee - speziell der Norden um Riva und Torbole - als eins der besten Surfreviere der Welt: In der schmalen „Düse“ am Nordende des Sees spürt man nachdrücklich jede Brise, hier kann man Tempo machen und sich im Speedrausch aalen. Frühmorgens geht es meist gemächlich mit dem Vento los - der Alpenwind aus den Bergen im Norden ist oft nur ein mildes Lüftchen (nicht immer!) und gut für Anfänger geeignet. Er flaut gegen Mittag ab und die Ora setzt unvermittelt und heftig aus Süden ein, meist gegen 13 Uhr. Sie entsteht, wenn die Luft über dem Nordende des Sees von der Sonne aufgeheizt nach oben steigt. Das Vakuum wird dann durch heranströmende Luftmassen aus der Poebene aufgefüllt. Dieser Wind ist es, weswegen die Surfcracks kommen, denn er hat die Kraft, die Riggs pfeilschnell über den See zu tragen. Leider fällt er aus, wenn vormittags Wolken das Aufheizen der Luft verhindern. Doch an windreichen Nachmittagen ist der See schnell mit Tausenden von Segeln bevölkert, ein märchenhafter, fast unwirklicher Anblick ...
Windsurfen Es gibt acht Windsurfstationen in Torbole, im Folgenden eine Auswahl.
Surf Segnana Lido di Torbole, unmittelbar westlich der Sarca-Mündung, Marco Segnana ist schon über 40 Jahre am See aktiv. Sehr schön mit satten Rasenflächen und gemütlicher Bar. Vermietet werden auch Kajaks und Bikes. Tel. 0464-505963, www.surfsegnana.it.
Vasco Renna Surf Center, im Parco Pavese, direkt am Surfstrand vor dem Ortskern. Tel. 0464-505993, www.vascorenna.com.
Duotone Pro Center Torbole, das großeWindsurfcenter liegt südlich von Torbole an einem besonders windreichen Platz in der Bucht Conca d’Oro. Via Lungolago Conca d’Oro 12, Tel. 0464-972124, www.dpc-torbole.com.
Mountainbikes An der Durchgangsstraße liegen u. a. Carpentari Sport, Via Matteotti 95 (Tel. 0464-505500, www.carpentari.com), und 3S Bike, Via Matteotti 122, neben der gleichnamigen Bar (Tel. 347-4713748, www.3S-bike.com).
Bike Shuttle Torbole, jeden Vormittag Shuttle-Service, u. a. zum Passo Tremalzo, Monte Baldo und Monte Altissimo. Via Matteotti 85, Tel. 0464-972796, velolake.com.
Umgebung von Torbole
Vor allem sportliche Naturen können sich hier ausleben: Ein Radweg geht nach Arco, zwei Fußwege führen hinauf nach Nago, Kletterer testen an den „Marmitte dei Giganti“ oder an der Uferstraße Richtung Malcésine ihr Können - oder man nimmt per Mountainbike die fantastische Strada del Monte Baldo in Angriff. Man kann die beiden Fußwege zwischen Torbole und Nago zu einer Rundwanderung verbinden, dafür braucht man etwa 1:40 Std. reine Gehzeit.
Radtour nach Arco
Am westlichen Ufer der Sarca führt ein gut ausgebauter Fahrradweg bis Arco (ca. 5,5 km) und weiter bis Sarche. Die Strecke ist eben und leicht zu befahren.
Fußweg nach Nago (1)
Am Parco degli Olivi beginnt die Strada Santa Lucia ins ruhige Örtchen Nago mit der Ruine des Castel Pénede. Der gepflasterte Fußweg windet sich am Fuß des senkrecht ansteigenden Burgfelsens von Nago durch sattes Grün und Olivenbaumterrassen steil hinauf, immer wieder genießt man herrliche Rückblicke (nach 15 Min. Picknickplatz). Etwa 40 Min. benötigt man für diesen Spaziergang auf historischem Boden: Auf diesem Weg wurde 1439 die venezianische Flotte von Nago aus in den See gehievt, das berühmteste Ereignis in der Geschichte von Nago und Torbole (→ Kasten).
In Nago angekommen, kann man durch einen Torbogen (beschildert: „Al Castello“) zum Castel Pénede hinaufsteigen, das jahrhundertelang den wichtigen Zugang vom Etschtal zum See bewachte. Es ist allerdings derzeit geschlossen und von baufälligen Zäunen umgeben.
Fußweg nach Nago (2)
Dieser Weg beginnt am Ende der Strada Grande hinter dem Hotel „Villa Stella“ (→ Torbole/Übernachten). Schnell steigt man hinauf zu den Gletschermühlen Marmitte dei Giganti, überquert die Straße - die Bar „Sesto Grado“ verlockt hier zur Rast - und kommt bald zum Ortseingang von Nago. Der Parkplatz etwas oberhalb der Gletschermühlen ist ein herrlicher Aussichtspunkt über die nördliche Seehälfte.
Erlebnis Natur: Die „Strada del Monte Baldo“
Diese spektakuläre Straße beginnt mitten in Nago und führt in endlosen Serpentinen Richtung Süden hoch hinauf bis zu den nördlichen Ausläufern des Monte Altissimo, des höchsten Gipfels im Monte-Baldo-Massiv. Dort endet der Asphalt nach etwa 13 km unvermittelt in etwa 1400 m Höhe, der Wanderweg 632 führt weiter bergauf zum Gipfel des Monte Altissimo (2079 m) mit dem Rifugio „Monte Altissimo Damiano Chiesa“, wo man gute trentinische Küche genießen kann (Mai bis Okt. tägl., Tel. 0464-867130, rifugioaltissimoda.wixsite.com). Unterwegs genießt man atemberaubende Panoramen vom nördlichen Gardasee und den umgebenden Gebirgsketten.
Für PKW ist die Fahrt möglich, aber nicht uneingeschränkt zu empfehlen, denn die Straße ist schmal und unübersichtlich, besitzt außerdem zahlreiche Serpentinen. Mountainbiker finden hier allerdings ihr Dorado - steil und schier endlos geht es bergauf, anschließend dann Schussfahrt nach Nago zurück. Vorsicht jedoch: Die ersten 300 m Höhenmeter vom Gipfel abwärts sind nur für Könner geeignet!
Marmitte dei Giganti
Seitlich unterhalb der Straße nach Nago liegt ein sog. „Topf der Riesen“, ein Fußweg führt hinunter. Entstanden sind diese auch Gletschermühlen genannten, kreisrunden Vertiefungen in der Würm-Eiszeit. Durch die Bewegungen eines Gletschers entstanden tiefe Spalten im Eis, das Schmelzwasser stürzte in Wasserfällen hinunter, prallte gegen den Boden und bildete Strudel, die ins weiche Mergelgestein Löcher bohrte, während das härtere Gestein allmählich abgetragen wurde. Gleich hinter der Gletschermühle ist der Gang eines k.u.k.-Bunkers in den Fels gehauen. Die Wand Palestra di Roccia ist heute einer der beliebtesten Kletterfelsen im Umkreis von Torbole. Auf der anderen Straßenseite heizt die Bar „6 Grado“ den Kletterern mit heißer Popmusik ein. Daneben geht der Fußweg nach Nago weiter.

Marmitte dei Giganti

Von Torbole nach Malcésine
Das erste Stück der Fahrt auf der Gardesana Orientale ist von Tunnels geprägt, es geht an der Halbinsel von Tempesta mit dem großartig gelegenen Hotel „Villa Tempesta“ (www.villatempesta.it) vorbei. Kurz darauf passiert man die Grenze zwischen Trentino und Venetien und durchquert die kilometerlangeGalleria del Confine. Mehrere Kiesstrände liegen direkt an bzw. unterhalb der Gardesana. Bis hinter Malcésine bewegt man sich allerdings noch im Bereich der „Surfisti“ und Segler, die große Teile der Strände in Beschlag nehmen.
Corno di Bó
An der Uferstraße südlich von Torbole passiert man kurz hintereinander vier Tunnels. Über den zweiten Tunnel zieht sich eine etwa 200 qm große Felsplatte in starker Schräglage. Täglich treffen sich hier Kletterfans, die die Platte mit Seil und Haken oder sogar als „Freeclimber“ bezwingen. In der Wand sollen Abdrücken von Dinosauriern erhalten sein.
Hinter der Kante des Corno di Bó erhebt sich ein Felsen senkrecht über dem See. Hier wurden die meisten spektakulären Kletterfotos am Gardasee aufgenommen - mutige Könner klettern hoch über der Wasserfläche und können sogar einen Sprung ins kühle Nass wagen.
♦ Achtung: Parkplätze sind kaum vorhanden - eine kleine Parkfläche findet man lediglich nach dem vierten Tunnel landeinwärts, bei der Punta Calcarolle.
Navene und Umgebung
Kurz nach der Galleria del Confine kommt man am Hotel „Villa Monica“ und Camping „Bommartini“ vorbei, die trotz unmittelbarer Straßennähe hübsch am Seeufer mit Kiesstrand liegen. Navene selbst ist wenig mehr als ein winziger Ortskern am See, daneben erstreckt sich jedoch ein recht attraktiver, durch felsige Landzungen unterteilter Kiesstrand mit Liegewiese und Olivenbäumen.
Übernachten*** Villa Monica, nördlich von Navene, direkt am schönen Kiesstrand, etwas unterhalb der Gardesana. Gepflegtes Haus, Zimmer mit Klimaanlage, Balkon und herrlichem Seeblick, die Straße stört kaum. Hübsche Caféterrasse, Restaurant, Surf-Ablage, Parkplatz, Tischtennis, kleiner Indoor-Pool. Via Gardesana 211, Tel. 045-7400395, www.villamonica.com. €€€-€€€€
* Hotel und Camping Bommartini, gleich neben Villa Monica, kleiner Zeltplatz auf Terrassen am Kiesstrand, auch Vermietung von günstigen Zimmern mit Seeblick. Tel. 339-1667789, www.hotelcamping-bommartini.it. €€
Zwischen Navene und Malcésine
Unmittelbar unterhalb der Straße erstrecken sich schmale Kiesstrände. Vor allem Windsurfer kommen hier auf ihre Kosten, denn die Ecke gilt als besonders gutes Nordwind-Revier. Um die Streusiedlung Campagnola mit der Halbinsel Molini finden sich mehrere Campingplätze und das Hotel „Sailing Center“.
Neben der Windsurfschule „WWWind Square“ liegt eine Wiese am See, die den vom Monte Baldo herabsegelnden Paraglidern als Landeplatz dient, oft finden sich Schaulustige ein (Parkplatz beim Jachthafen weiter südlich).

Landeplatz der Paraglider vom Monte Baldo

Übernachten*** Sailing Center Hotel, ruhige und schöne Lage auf der Halbinsel Molini direkt am See, links und rechts flankiert von geschwungenen Kiesstränden. Komfortable Zimmer in verschiedenen Wohneinheiten im Grünen, hübsche Restaurant-/Caféterrasse, Pool direkt am Wasser, Fitnessraum und Sauna. Brettablage, Slipanlage für Boote, Mountainbikes gratis, Segel- und Windsurfschule in der Nähe. Località Campagnola, Tel. 045-740055, www.hotelsailing.com. €€€-€€€€
In den Olivenhainen oberhalb der Gardesana findet man mehrere Campingplätze und eine Reihe von hübsch gelegenen Garni-Pensionen mit Garten und Pool, z. B. *** San Carlo (€€-€€€,Tel. 045/6570562, www.sancarlohotel.info) und *** Alesi (€€€,Tel. 045-7400533, www.hralesi.com).
Essen & TrinkenAgriturismo Ca' Vecia, an der landeinwärts verlaufenden Straße von Campagnola nach Malcésine (ca. 2,5 km bis Malcésine). Terrasse mit Seeblick, gute, frische Küche, hausgemachte Nudeln. Mit Parkplatz und Spielgeräten für Kinder. Nur abends ab 18 Uhr, Reservierung empfohlen. Via Navene Vecchia 162, Tel. 045-6570282.
SpeckStube Malcesine, ein Stück weiter südlich an derselben Straße, rustikales Lokal im Olivenhain, große Wiese mit groben Holztischen und Kinderspielgeräten - ideal für Familien, viel Luft und Platz. Das Essen muss man sich selbst an der Theke abholen: Hühnchen vom Spieß, Schweinshaxe, Würstel, Speck und Pommes, leider keine Salate. März bis Okt. tägl. 12 Uhr mittags bis 23 Uhr, abends wird es voll. Via Navene Vecchia 139, Tel. 045-7401177, www.speckstube.com.
SportWWWind Square, die Surfstation von Hermann Stricker liegt seit 1980 an einem der besten Vento-Spots am See, direkt an der Gardesana, etwas südlich von Campagnola. Mehrmals wöch. gibt es Schnupperkurse. Località Sottodossi. Via Gardesana Nord 374, Tel. 335-8275300, www.wwwind.com.
Malcésineca. 3500 Einwohner
Einer der malerischsten Orte am See, zusammengekauert am Fuß des majestätischen Monte Baldo und überragt von einem pittoresken Skaligerkastell - sicherlich hat das auch Johann Wolfgang von Goethe so empfunden, als er hier die Burg skizzierte und dabei fast als vermeintlicher österreichischer Spion verhaftet worden wäre.

Das Skaligerkastell

Die weitläufige Festung der Skaliger thront auf einem Hügel, der zum See hin steil abfällt. Im Umkreis zieht sich der mittelalterliche Ortskern bis zu den Burgmauern hinauf. Das malerische Gewirr von engen, teils holprigen und sehr steilen Pflasterwegen, kleinen Plätzen und überwölbten Durchgängen reizt zum ziellosen Bummeln - immer wieder landet man unversehens in einer Sackgasse oder am Seeufer. Ganz zentral liegt das stimmungsvolle Hafenbecken, von dem man Bootsausflüge aller Art unternehmen kann. Nach Süden und Norden führen Seepromenaden aus dem Ort heraus, an beiden kann man gut baden: Lido Sopri und Lido Paina. Die Seilbahn auf den grandiosen Monte Baldo rundet die Palette der Unternehmungen eindrucksvoll ab.
Dank dieser Vorzüge ist Malcésine natürlich völlig im Tourismus aufgegangen. In den schmalen Gassen drängen sich die Urlauber zu Tausenden, ein Shop reiht sich an den anderen und die Restaurants versuchen, sich gegenseitig durch noch „gemütlichere“ Aufmachung zu übertrumpfen. Trotzdem wird die dichte Atmosphäre des Orts durch den Massenbetrieb nur wenig berührt.
Sehenswertes
Das Skaligerkastell ist die große Sehenswürdigkeit von Malcésine. Das weitläufige Gemäuer besteht aus Unter- und Oberburg, mehreren Innenhöfen und dem markanten, 33 m hohen Turm. Im unteren Komplex ist das Museo di Storia Naturale untergebracht, das mit multimedialen Spielereien und Touchscreen-Monitoren die Flora und Fauna des Monte-Baldo-Gebiets zeigt und Entstehung, Geologie und Geomorphologie des Gardasees erklärt.

Die Silhouette von Malcésine ist eine der markantesten am See

Als Nächstes erreicht man an der Nordseite des Kastells einen Aussichtsbalkon mit herrlichem Blick seeaufwärts. Treppen führen hinauf zur ehemaligen Pulverkammer, heute als Goethe-Zimmer eingerichtet mit den Skizzen, die der Dichter hier angefertigt hat.
Im obersten Gebäude, neben dem Hauptturm, lag einst die Residenz der Skaliger. Im Hof ist ein Ziehbrunnen erhalten, in der Nordostecke sieht man ein mittelalterliches Fresko „Madonna mit Kind“ der ehemaligen Burgkapelle. Im vorderen Saal der Residenz wird der spektakuläre Schiffstransport der Venezianer über den Pass von Nago als Videoinstallation gezeigt (→ Kasten). Außerdem ist die vom Kapitän selbst vorgenommene Versenkung einer venezianischen Flotte - um sie nicht in die Hände des Feindes fallen zu lassen - vor Lazise im Jahr 1509 zu sehen. Daneben kann man mit Kopfhörern historischen Persönlichkeiten verschiedener Epochen lauschen. Im zweiten Saal sind anhand eines Modells die verschiedenen Bauphasen der Burg dargestellt.
Als krönenden Abschluss kann man schließlich auf steilen Treppen den Mastio (Hauptturm) erklimmen und den herrlichen Blick über Malcésine und den See genießen.
♦ Mai bis Sept. tägl. 9.30-19.30, April u. Okt. bis 18.30 Uhr. Eintritt ca. 6 €, 14-18 J., über 65 J. und Stud. bis 24 J. 5 €, 6-13 J. 3 €. Tel. 045-7400044.
Basis-Infos
InformationIAT, direkt beim Busstopp an der Gardesana. Tägl. 9-16.45 Uhr. Via Gardesana 238, Tel. 045-7400044, [email protected].
Anfahrt/Verbindungen Das enge Zentrum ist für den motorisierten Verkehr gesperrt, eine Reihe gebührenpflichtiger Parkplätze liegt oberhalb der Durchgangsstraße um die zentrale Busstation. Kostenlos parken kann man 9-18 Uhr bis zu 2 Std. neben der Pfarrkirche.
ATV-Bus 484 verkehrt etwa stündl. von Riva das Ostufer entlang über Malcésine nach Garda und umgekehrt, ATV-Bus 483 fährt etwa alle 1-2 Std. bis Peschiera del Garda am Südende des Sees und umgekehrt.
Fähranlegestelle im alten Zentrum, Piazza Porto. Fähren und Schnellboote gehen etwa halbstündlich bis stündlich über Torbole nach Riva, in die andere Richtung ca. 6-mal tägl. Eine Fähre mit Autotransport startet ca. 9-mal tägl. bei einem großen Parkplatz nördlich vom Zentrum nach Limone am Westufer.
Übernachten
Malcésine verfügt über zahlreiche Unterkünfte, viele mit Pool. Manche sind als „Bike Hotel“ ausgewiesen, d. h. sie besitzen Fahrradgarage, Werkstatt und Umkleideraum.
**** Val di Sogno, familiengeführtes Hotel direkt am See, ruhig, komfortabel und gemütlich, davor ein großzügiger Privatstrand, Steg und Tretboote - das Richtige für Wasserratten, auch für Kinder gut geeignet. Garten mit Pool, Sauna mit Zugang zum See, Whirlpool, Fitnessraum, kostenlose Gästefahrräder. Tel. 045-7400108, www.hotelvaldisogno.com. €€€-€€€€
*** Ambienthotel Prima Luna, ebenfalls ideale Strandlage, allerdings führt die Gardesana dicht hinter dem Haus vorbei, der Parkplatz befindet sich auf dem Dach. Größeres Haus mit Pool, Restaurant und einer beliebten Beach Bar, wo tagsüber auch viel Publikum von draußen anzutreffen ist. Moderne Zimmer, gutes Frühstücksbuffet. Am See entlang kann man bequem nach Malcésine laufen. Via Gardesana 165, Tel. 045-7400301, www.ambienthotels.eu. €€€-€€€€
Mein Tipp **** Casa Barca, gastliches Haus mit elegantem Outfit, schöner Pool und Liegewiese mit Olivenbäumen, außerdem Wellnessraum mit Sauna, Whirlpool und Dampfsauna. Moderne Zimmer mit Klimaanlage und Balkon. Garage für Mountainbiker und Motorräder. Freundliche Führung durch Familie Bertuzzi. Adults only. Via Panoramica 15, Tel. 329-1178954, www.casabarca.com. €€€-€€€€
Mein Tipp *** Capri, das moderne Hotel von Familie Bergonzini steht unterhalb der Via Panoramica, herrlich unverbauter Seeblick, schöne Zimmer, Dachterrasse, Pool, Parkplatz, freundlicher deutschsprachiger Service. Die hervorragende Küche (täglich Menüwechsel) hält auch Angebote für Vegetarier bereit, HP überlegenswert. Via Consiol 26, Tel. 045-7400385, www.hotelcapri.com. €€€-€€€€
Mein Tipp ** Villa Nadia, ruhiges Haus mit sehr netter Gastgeberin, Zimmer z. T. mit Balkon oder Terrasse, alles sauber und gepflegt, gutes Frühstück, Garten und Parkplatz. 10 Min. ins Zentrum, bergauf zurück. Via Navene Vecchia 54, Tel. 045-7400088, www.villanadia.it. €€-€€€
Camping Im Umkreis von Malcésine gibt es zahlreiche Zeltplätze. Camping Priori liegt im unmittelbaren Ortsbereich, direkt unterhalb der Gardesana, vermietet werden dort auch schöne Ferienwohnungen (Tel. 045-7400503, www.appartement-prioriantonio.it). Weiter nördlich liegen Tonini, Campagnola und Claudia, Richtung Süden Panorama und Bellavista.
Essen & Trinken / Nachtleben
Essen & TrinkenAl Gondoliere, an der Piazza Vittorio Emanuele auf einer Terrasse im ersten Stock. Leckere Fisch- und Fleischgerichte, dazu freundlicher Service. Tel. 045-7400046.
Mignon, geräumiges Lokal auf mehreren Ebenen mitten im Zentrum, schöne Außenterrasse, große Auswahl und täglich wechselnde Spezialitäten/Menüs, auch Pizza und diverse Spaghettivarianten. Zu empfehlen: die Fischplatte gran portata di pesce für 2 Pers. Freundliche Bedienung, große Portionen und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Via Bottura 28, Tel. 045-7401777.
Mein Tipp ViDoc,