COPD Nur keine Panik - Paul Mauser - E-Book

COPD Nur keine Panik E-Book

Paul Mauser

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

COPD Erkrankte leben mit ständiger Todesangst und die meisten verlieren zu schnell ihren Lebenswillen.Ich habe mich bis dato der Krankheit erfolgreich gestellt und möchte Betroffenen mit meinem eigenen Weg zeigen, das der Tod noch warten kann. Möchte Mut machen sich nicht von Panik und Angstmachern überrumpeln zu lassen.

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Seitenzahl: 111

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COPD Nur keine Panik

 

  Paul Mauser, Schriftsteller

 

  Nach der Lungenoperation und der Diagnose

  COPD III nach Gold im Jahr 2014 bekam ich 4 Jahre

  später auch noch einen Herzstent gesetzt.

  Der Kampf Krankheit gegen meinen Willen ging

  weiter.

 

 

 

 

 

 

 

  Was bedeutet COPD

 

 

  Chronisch – Langsam entwickelnd

  Langsam verlaufend

  Lange dauernd

 

  Obstruktiv–Verschleppend

  Hemmend

 

 

  Pulmonal – Lunge

 

 

 

  Disease – Krankheit

 

 

 

 

  Vorwort

Es wird geschätzt, dass mindestens ein Drittel der Bevölkerung in den Industrieländern und mehr als die Hälfte in den Drittländern an COPD leidet. Es ist für den Menschen sehr schwer, dieser Krankheit aus dem Weg zu gehen, denn unser Planet stellt genug Auslöser bereit. Was der Mensch dann noch durch seine Lebensweise, seine Industrie und seinen Umgang mit Abfällen und der Ausbeutung des Planeten mit Hilfe von Technik bewusst oder unbewusst beiträgt, erhöht das Risiko noch um ein Vielfaches. Wir müssen nun einmal atmen, um zu leben, und nehmen durch genau diese Atemluft unzählige sichtbare und unsichtbare, riechbare und geruchlose Schadstoffe, sowie Bakterien und Keime in der Lunge auf. Es ist paradoxerweise die Luft, die uns am Leben hält, die nicht nur für unser Altern verantwortlich ist, sondern auch dafür, dass wir von unzähligen Keimen und Bakterien mit teilweise schädlicher oder tödlicher Fracht heimgesucht werden.

Die Evolution experimentiert ewig mit ihren Schöpfungen und der Mensch ist da keine Ausnahme. Er versucht zwar immer wieder, mit Chemie und Technik dagegen zu halten, um Leben zu verlängern, muss sich aber am Ende immer dem körperlichen Tod geschlagen geben. Hat man einmal die Diagnose COPD erhalten, so ist es sicherlich der größte Fehler, den Kopf in den Sand zu stecken, der Krankheit ohne Gegenwehr weiterhin freien Lauf zu lassen und ihr damit einen schnellen Sieg zu ermöglichen. Es gibt Menschen, die mit ihrer COPD sehr alt geworden sind.

Nimmt man die Aussage, dass beispielsweise COPD III ein Leben zwischen fünf und sieben Jahre verkürzt, so sollte man bedenken, dass trotzdem niemand vorhersagen kann, wie alt man mit der Krankheit wird. Ich beziehe mich hier auf die durch das Rauchen ausgebrochen COPD, da ich hier mitreden kann.

Ein Beispiel: Die durchschnittliche Lebensdauer in Ihrer Familie läge bei achtzig Jahren, so könnten Sie also davon ausgehen, dass Sie ohne die COPD auch so alt geworden wären. Demnach würden Sie mit der COPD zwischen dreiundsiebzig und fünfundsiebzig Jahre alt werden. Das sollte sie dazu anspornen, zu kämpfen.Vergessen wir zudem nicht die gewaltigen Fortschritte, die die Medizin Jahr für Jahr macht und somit das Alter der Menschheit ständig höher schraubt. Schaut man sich einmal an, wie weit die Genforschung und die Chirurgie mittlerweile schon sind und wie viele Organe schon ausgetauscht werden können, dann macht die Zukunft doch Hoffnung. Zudem gibt es schon eine Menge Menschen, die bereits eine neue gesunde Lunge bekommen haben, auch die sollte man dabei nicht übersehen.Wer jedoch nicht sofort mit dem Rauchen aufhört und damit seiner Lunge jede Chance auf Erholung verweigert, der wird mit Sicherheit nicht besonders alt werden. Man schätzt, dass es bis 2022 über acht millionen Menschen alleine in Deutschland geben wird, die an COPD erkrankt sein werden, wovon der größte Teil es nur nicht bemerken wird, da viele einen rasselnden Husten und ständigen schleimigen Auswurf für eine leichte Erkältung halten und irgendwann gar nicht mehr darüber nachdenken.

Wenn ich nicht erkältet war, konnte ich dieses Rasseln, dass beim Ausatmen entstand, mit einer Zigarette für eine Weile weg bekommen und hatte mir daher eingeredet, dass dies eine Entzugserscheinung war und der Körper mich daran erinnern wollte, mal wieder eine zu rauchen. Heute stellte ich mir die Frage, wie ich, obwohl nicht dumm und mit einer gewissen Allgemeinbildung behaftet, selbst im gesetzten Alter die Gefahr nicht erkannt und entsprechend gehandelt hatte. Warum hatte ich die warnenden Worte meines Hausarztes mit Ignoranz abgetan, indem ich dachte er, wolle mir nur Angst machen und mit dieser Anti-Raucherwelle mitschwimmen. Erst nachdem das Schicksal mir eine schallende Ohrfeige verpasst hatte, machte ich mir darüber ernsthaft Gedanken und fasste sechs Jahre nach meinem Eingriff den Entschluss, Menschen mit der selben Diagnose und auch solche, die genauso ignorant reagieren wie ich es tat, aufzurütteln. COPD ist nicht heilbar und daher wird diese Krankheit immer mit einem schnellen Tod in Verbindung gebracht, was viele Betroffene so stark verunsichert, dass sie sich schnell selbst aufgeben, da sie keinen Sinn mehr in irgendwelchen Maßnahmen erkennen. Wenn sie dann noch von ihrem Umfeld wie bemitleidenswerte Kranke behandelt werden, wird ihnen auch noch der letzte Funke Hoffnung genommen.

 

„Das Leben ist ein ewiger Kampf der erst dann endet wenn es zu Ende ist !“ ( Paul Mauser 2020 )

 

  Mein langer Weg zur COPD

Ich wuchs in einer Zeit auf, in der es ganz normal war, dass man rauchte, denn es wurde uns doch schließlich überall vorgemacht. An Litfaßsäulen und im Fernsehen wurde Werbung für Zigaretten gemacht und in einer Zeit, als beinahe jedes Kind Cowboy und Indianer spielte und die Filme von Winnetou und Old Shatterhand in Kinos und Fernseher liefen, sah man auf gigantischen Werbeplakaten einen Cowboy in der endlosen Weite des Wilden Westens auf seinem Pferd mit einer Zigarette in der Hand und einem Spruch, der Geschmack von Freiheit und Abenteuern versprach. In dieser Zeit brannte sich jener Slogan leicht ins Gehirn von Kindern und Jugendlichen. In der TV-Werbung sah man ein lustig anmutendes Männlein, das immer wütender wurde, weil nichts klappte wie er es wollte und so suggerierte man uns, dass ein Griff zur HB Zigarette für sofortige Entspannung sorgte und dann alles klappen würde.

Ich wuchs in den Sechzigern und Siebzigern in Lahr/Schwarzwald auf, eine Stadt, in der es eine Zigarettenfabrik und jede menge Wohnungen mit kanadischen Familien gab, da nicht weit entfernt die kanadische Luftwaffe ihre Airbase hatte. Der ideale Ort für mich, um süchtig zu werden, denn ich kannte einige Männer und Frauen, die in der Tabakbranche arbeiteten und einmal die Woche eine Stange Zigaretten umsonst bekamen, was viele von ihnen dann spendabel machte. Wenn mir also die Zigaretten ausgingen, so brauchte ich quasi nur um die Ecke zu gehen und jemanden nach einer Schachtel zu fragen. Ich bekam sogar auf Nachfrage beim Pförtner einige riesige Werbeplakate der Marke Roth-Händle geschenkt, weil ich damit mein Zimmer dekorieren wollte. Diese vier mal drei Meter großen schwarz-roten Plakate zierten meine Wände und hielten bei jedem Blick die Erinnerung ans Rauchen wach. Auch die Kanadier, in deren unmittelbarer Nachbarschaft ich lebte, ließen sich nicht lumpen, wenn ich mich zu ihnen vor deren Häuser oder in den Park setzte. In diesen Zeiten war niemand da, der einem erklärte, dass rauchen ungesund wäre und tödlich sein könnte, und es waren auch keine Warnungen auf den Schachteln aufgedruckt. Man kann davon ausgehen, dass damals der größte Teil der Weltbevölkerung rauchte und dass rauchen zu dieser Zeit gesellschaftfähig und auch ein Zeichen der Zugehörigkeit zur Gesellschaft war. Erst in den achtziger Jahren begann so langsam die große Aufklärungswelle über das Land und die Welt zu rollen. Ich selbst paffte mit 14 Jahren meine erste Zigarette und war nicht nur von dem Geschmack begeistert, sondern fühlte mich ab da erwachsen und gehörte von nun an dazu. Mädchen fanden rauchende Jungs interessanter als solche, die lieber einen Apfel aßen, denn diese galten als Weicheier und Streber und viele Mädchen rauchten ebenfalls. Wenn ich jedoch bedenke, was ich für ein extremer Sportler war, ist es aus heutiger Sicht nicht zu verstehen, dass ich überhaupt anfing zu rauchen oder es nicht beim Probieren geblieben war. Ich spielte Fußball und war als sehr schneller Läufer gefürchtet, ich spielte Handball, Badminton und Tischtennis und war ein begnadeter Schwimmer, der sogar das goldene Jugendschwimmer-Abzeichen hatte. Ich hatte einige Wanderabzeichen und war ständig mit meinem Bonanza Rad unterwegs, und trotz all dieser Aktivitäten bekam dieses Gift soviel Gewalt über mein Gehirn, sodass dieses nicht mehr in der Lage war, den Prozess der Sucht zu stoppen. Das zeigt auf, wie schleichend dieser Suchtprozess abläuft und wie man selbst die Warnsignale des vegetativen Nervensystems ignoriert. Ich weiß noch, dass ich mit siebzehn Jahren zum ersten mal versucht hatte, aufzuhören, es jedoch noch keine drei Stunden dauerte, bis ich mein Feuerzeug und meine angebrochene Schachtel, die ich auf einem Automaten abgelegt hatte, um sie für einen anderen Raucher zu hinterlassen, wieder geholt hatte.

Diesen Moment, als ich zurück ging, würde ich gerne rückgängig machen.

Das Ergebnis davon war, dass mein Konsum an Zigaretten kontinuierlich stieg, sich im Laufe der Zeit meine Zigarettenmarken änderten und somit auch die Nikotinstärken. Rauchte ich Anfangs noch die leichten Marken wie Peter Stuyvesant, Ernte und HB, so stieg ich im Laufe der Jahre auf Reval Filter, Reval ohne Filter und Roth-Händle mit und ohne Filter um. Irgendwann begann ich sogar, Pfeife zu rauchen, denn ich hatte von einem kanadischen Soldat im vorbeigehen mal den Rauch seiner Pfeife abbekommen und war von dem herrlichen Duft begeistert. Allerdings rauchte ich die Pfeife ohne einen Filter und auf Lunge, da mir niemand erklärt hatte, dass man Pfeife nicht raucht, sondern pafft, und es Filter gab, die man in die Pfeife einstecken musste. Das Ergebnis waren ein ständiges Brennen in Bauch und Hals, was aber auf Dauer so ekelhaft war, dass ich nach etwa zwei Wochen auf Zigarillos und Zigarren umstieg. Diese rauchte ich solange auf Lunge, bis mir auch das zu eklig wurde und ich so wieder auf Zigaretten wechselte. Nun rauchte ich meistens Marlboro und bekam irgendwann von einem Kanadier eine ausgefallene Zigarettenmarke geschenkt. Sie hieß „Black Lady“ und war eine aus Kanada importierte schwarze Zigarette mit goldenem Filter. Da niemand von meinen Bekannten eine solche ausgefallenen Zigarette rauchte, fühlte ich mich als junger Bursche natürlich besonders und rauchte diese Marke solange ich welche bekam. Auch sonstige andere ausgefallene Sorten, die die ansässigen Kanadischen Soldaten verteilten, musste ich nun probieren. Im Alter von zwanzig Jahren verließ ich der Arbeit wegen meine geliebte Heimatstadt und zog nach Bruchsal, wo ich allerdings nur zwei Jahre arbeitete, denn mit zweiundzwanzig Jahren wurde ich endlich in die Armee einberufen. Trotz der ungewohnt harten Grundausbildung konnte ich es nicht lassen, während eines fünfundzwanzig Kilometer Gewaltmarsches auf Zeit und mit vollem Sturmgepäck beim Gehen eine Roth-Händle ohne Filter zu rauchen. Trotzdem war ich als zweiter von 150 Mann ins Ziel gekommen, wo ich natürlich sofort eine Zigarettenpause eingelegt hatte. Ich erwähne das nicht um zu protzen, sondern bewusst, um zu zeigen, wie unauffällig und schleichend sich eine COPD entwickelt und dass diese Krankheit urplötzlich und mit ihrem gesamten tödlichen Potenzial durchschlagen kann, wobei es dann zu spät für eine Heilung ist. Dennoch kann sie oft vor dem Endstadium erkannt werden, wenn wir selbst mehr darauf achten was uns unsere Lunge erzählt und wir nicht jede Atemnot als eine normale Erkältung abtun. Ich finde es traurig, dass die Krankenkassen diesbezüglich keine Vorsorgeuntersuchungen anpreisen, wohl wissend, dass diese Krankheit an dritter Stelle der häufigsten Todeursachen steht. Ich kann diesen folgenden Hinweis nicht oft genug aufführen: Es ist anfangs nur heftiger Husten und eine leichte Verschleimung, was uns da an eine leichte Erkältung denken lässt, fangen dann aber noch die Bronchien zu rasseln an, sollte man hellhörig werden und es nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nach all den Jahrzehnten intensiven Rauchens hatte ich keines dieser Warnsignale meines Körpers auf das Rauchen geschoben, und dabei arbeitete die Krankheit schon im Hintergrund gemeinsam mit dem Lungenkrebs. Selbst größte körperliche Anstrengungen brachten mich nicht dazu, das Rauchen zu beenden, da ich die dabei entstehende Atemnot, fälschlicherweise und noch immer unbelehrbar, auf die Anstrengungen zurückführte und wie in solch einem Fall erst mal zum Verschnaufen eine Raucherpause einlegte. Es bedurfte erst eines Vorschlaghammers des Schicksals, um mich zur Vernunft zu bringen! Dieser Vorschlaghammer traf mich mit solch einer Wucht, dass ich beinahe das Atmen vergaß.

Erst wenn dir jemand den Tod vorstellt, begreifst du, wie schwach du eigentlich bist. (Paul Mauser)