Crashkurs ETFs - Markus Jordan - E-Book

Crashkurs ETFs E-Book

Jordan Markus

3,9

Beschreibung

Der Einsatz von ETFs hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen, nicht nur im Anlagebereich, sondern auch zur Absicherung bestehender Portfolios. Sogar Sparpläne lassen sich damit gestalten. Das wachsende Interesse der Anleger an ETFs hat natürlich auch die Emittenten auf den Plan gerufen, um von diesem lukrativen Markt zu profitieren. Kurzum: ETFs erleben einen Boom, und für private Investoren bieten sich in diesem Bereich hervorragende Renditechancen - wenn man weiß, was beim Handel und bei der Anlage zu beachten ist. Genau dieses Ziel verfolgt ETF-Experte Markus Jordan mit diesem Buch. Es soll auch Einsteiger in die Materie mit dem notwendigen Rüstzeug ausstatten, um mit ETFs auf eine finanziell erfolgreiche Schiene zu gelangen. In der Tradition der Crashkurs-Reihe vermittelt Jordan Einsteigerwissen, mit dem der Leser Schritt für Schritt an das Thema herangeführt wird.

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Crashkurs ETFs

Das Einsteigerwerk für ETF-Anleger - und alle, die langfristig und günstig Vermögen aufbauen wollen

Markus Jordan

© Copyright 2011:

Börsenmedien AG; Kulmbach

Gestaltung und Satz: Jürgen Hetz, denksportler GrafikmanufakturLektorat: Eva HerrmannDruck: Freiburger Graphische Betriebe GmbH & Co. KG

Markus Jordan – Crashkurs ETFs

9783864700057

Band 7 der Serie „Crashkurs“

Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Postfach 1449 • 95305 KulmbachTel: 0 92 21-90 51-0 • Fax: 0 92 21-90 51-44 44E-Mail: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

TitelImpressumVorwort - Liebe Leserin, lieber Leser,Kapitel 1 - GrundlagenKapitel 2 - So funktionieren ETFsKapitel 3 - Die Praxis: Einsatzmöglichkeiten von ETFsKapitel 4 - ETF-Exoten und -MythenKapitel 5 - Portfoliokonzepte: Strategien für jeden AnlegerKapitel 6 - Wissenswertes rund um das Thema ETFGlossarÜber den Autor:CRASHKURSE - VON ANLEGERN FÜR ANLEGER

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Begriff ETF (Exchange Traded Fund) und was es damit auf sich hat, ist für viele Anleger und Investoren immer noch ein böhmisches Dorf oder ein Buch mit sieben Siegeln. Daher habe ich mich entschlossen, dieses spannende Thema und die mit diesem Finanzinstrument verbundenen großen Einsatzmöglichkeiten einer Vielzahl von Lesern auf einfache und verständliche Weise näherzubringen.

Der Einsatz von ETFs hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung zugenommen, nicht nur im Anlagebereich, sondern auch zur Absicherung bestehender Portfolios, und sogar Sparpläne lassen sich damit gestalten. Das wachsende Interesse der Anleger an ETFs hat natürlich auch die Emittenten auf den Plan gerufen. Sie wollen ebenfalls von diesem lukrativen Markt profitieren. Kurzum: ETFs erleben derzeit einen Boom und für private Investoren bieten sich in diesem Bereich hervorragende Renditechancen, wenn man weiß, was beim Handel und bei der Anlage zu beachten ist.

Genau dieses Ziel verfolge ich mit meinem Buch. Es soll auch Einsteiger in die Materie mit dem notwendigen Rüstzeug versorgen, damit sie mit ETFs auf eine finanziell erfolgreiche Schiene gelangen. Dazu gehört zunächst einmal das Grundlagenwissen rund um die ETFs: Was sind ETFs überhaupt? Wie grenzen sie sich von anderen Instrumenten ab und wie lassen sie sich in einer bestehenden Anlagestrategie einsetzen?

Sobald ich Sie in die Basis eingeführt habe, zeige ich Ihnen anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis, wie groß das Einsatzspektrum der ETFs tatsächlich ist, welche Anlagemöglichkeiten Sie haben und welche Portfoliokonzepte Sie damit fahren können. Zudem möchte ich die Emittenten genau beleuchten und die aktuell wichtigsten Arten von ETFs vorstellen, denn wie bei jeder anderen Form der Kapitalanlage sind natürlich auch hier Verlustrisiken möglich. Dies soll ein Ratgeber sein, der es Ihnen ermöglicht, die verschiedenen Arten von ETFs zu verstehen, Ihre Anlagestrategie um eine weitere Option zu ergänzen und erfolgreich zu investieren.

Am Ende des Buches finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Eckpunkte rund um das Thema ETF sowie ein umfangreiches Glossar, in dem alle elementaren Begriffe erklärt werden. Und zum Schluss gebe ich Ihnen noch meine „Zehn goldenen Regeln der ETF-Anlage“ an die Hand. Diese sorgen dafür, dass Sie mögliche Stolpersteine erkennen, die auf dem Weg der erfolgreichen Anlage in ETFs liegen.

Lassen Sie uns nun gemeinsam eintauchen in das spannende Thema ETF. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und erfolgreiche Börsengeschäfte.

Ihr

Markus Jordan

Kapitel 1

Grundlagen

Einleitung

Dies ist ein Buch über ETFs und die vielfältigen Einsatzmöglichen dieser Produktklasse. Daher will ich zu Beginn erst einmal erläutern, was ETFs überhaupt sind, wann sie entwickelt wurden und wo genau die Vorteile dieser Anlageform liegen. Zudem werde ich auf die möglichen Risiken eingehen und die Frage beleuchten, warum indexorientiertes Investieren sinnvoll ist.

Was ist ein ETF?

ETF steht für „Exchange Traded Fund“. Dies sind Indexfonds, die immer einen zugrunde liegenden Index 1:1 abbilden und in ihrer Zusammensetzung an die Gewichtung eines Index gekoppelt sind. Wenn daher ein Index in seiner Wertentwicklung steigt, steigt auch der Wert des ETF. Wenn der Index fällt, fällt der ETF ebenso. ETFs gibt es mittlerweile für fast alle Anlageklassen, wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Währungen, Hedgefonds und den Geldmarkt. ETFs werden rein passiv gemanagt, das heißt, ein Fondsmanager greift nicht in die Zusammensetzung des Portfolios ein.

Arten von ETFs im Überblick

Aktien-ETFRenten-ETFRohstoff-ETFGeldmarkt-ETFStrategie-ETFDerivate-ETFShort-ETFBranchen-ETF

Historie der ETFs

Anfang der 70er-Jahre wurde in den USA die Idee geboren, Fonds an der Börse zu notieren und Indizes nachzubilden. 1993 brachte die US-Investmentfirma State Street Global Advisors ihren ersten Fonds an die Börse mit dem Namen Standard & Poor’s Depositary Receipt (Abkürzung SPDR, umgangssprachlich Spider genannt). Dieser Fonds hat heute ein Volumen von 50 Milliarden US-Dollar. Ihm folgten der auf dem Dow Jones Industrial Average basierende Diamonds und die auf dem NASDAQ 100 basierenden Cubes (QQQ). Spider gilt als der eigentliche Geburtshelfer der Indexfonds und animierte in der Folge andere Gesellschaften ihrerseits Fonds zu emittieren. Auch in der Alten Welt begannen Emittenten auf den fahrenden Zug aufzuspringen.

ETF-Historie – die wichtigsten Eckdaten im Überblick

1989In Kanada starten Toronto Participation Shares (TIPS).1990Der Zulassungsprozess für ETFs wird in Gang gesetzt.1993Der erste ETF wird gelistet, SPDRs auf den S&P 500.1996WEBS und Country Baskets sind die ersten Länderkörbe.2000Start des XTF-Segments mit EURO STOXX 50 und STOXX Europe2001Erster ETF auf den DAX-Index im XTF-Segment gelistet2003Erste europäische Renten-ETFs2005ETFs für Märkte wie Osteuropa und Dividendenstrategien2007Start der ersten ETCs in Europa2010ETF-Volumen steigt auf 160 Mrd. Euro

So markierte die Einführung der ETFs in Europa vor rund zehn Jahren den Beginn einer nahezu einmaligen Erfolgsstory. Das Fondsvermögen kletterte rapide auf über 160 Milliarden Euro. Und inzwischen hat sich das Handelsvolumen auf Xetra, mit einem Marktanteil von 41 Prozent die derzeit größte europäische Handelsplattform, mit aktuell circa elf Milliarden Euro fast verfünfzigfacht. Derzeit stehen auf Xetra weit über 750 ETFs von 15 Emittenten zur Verfügung – europaweit sind es schon über 1.000 ETFs. Damit wurden sogar die USA überholt.

Die Perspektiven der ETFs sehen glänzend aus, denn sie haben sich zu einer der beliebtesten Anlageformen gemausert. Experten erwarten angesichts der dynamischen Entwicklung einen Vermögenszuwachs von 35 Prozent auf diesem Sektor.

Vorteile der ETFs

Diversifikation

Einer der großen Vorteile der ETFs ist die Diversifikation. Sie ist das Kernziel der modernen Portfolioverwaltung. Unter Diversifikation versteht man die Verteilung von Risiken auf mehrere Risikoträger, die eine möglichst geringe Korrelation zueinander aufweisen. In einem Portfolio wird daher das Vermögen auf unterschiedliche Investments verteilt. Mit ETFs können Sie hervorragend diversifizieren, denn mit einer einzigen Transaktion können Sie auf einfachste Art und Weise einen bestimmten Markt und somit ein diversifiziertes Portfolio erwerben.

Sicherheit

Ein weiterer Vorteil ist die „Sicherheit“ der ETFs. Rechtlich betrachtet sind Exchange Traded Funds Investmentfonds, sprich Sondervermögen, und genießen daher einen gesetzlich verankerten Anlegerschutz. Das bedeutet, dass das Geld der Anleger im eventuellen Insolvenzfall der Fondsgesellschaft oder der Depotbank geschützt ist, da das Fondsvermögen nicht in die Konkursmasse eingeht.

Transparenz

Zudem zeichnet sich die Produktklasse der Exchange Traded Funds durch ein Höchstmaß an Transparenz aus. Der aktienähnliche Charakter der ETFs zeigt sich hinsichtlich der Transparenz vor allem in den relevanten Handelsinformationen, das heißt, es gibt verbindliche Geld-/ Briefkurse, Handelsvolumen und Spreads. Alle Kriterien können vom Investor kostenlos auf den Webseiten der jeweiligen Emittenten, auf unabhängigen Finanzportalen oder direkt bei den Börsen abgerufen werden. Zudem wird die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index ebenfalls transparent veröffentlicht. Anleger können so jederzeit genau nachvollziehen, welche Wertpapiere sich im Index befinden.

Fortlaufender Handel

Ein großer Vorteil der Exchange Traded Funds liegt auch in der durchgängigen Handelbarkeit der Produkte. Anders als bei traditionellen Anlagefonds, deren Anteile nur einmal täglich berechnet und von Banken/Fondsgesellschaften ausgegeben beziehungsweise zurückgenommen werden müssen, können ETFs in Echtzeit über die Börse gehandelt werden. Innerhalb von Sekunden kann die eigene Marktmeinung gekauft und auf wichtige Marktveränderungen reagiert werden. Es besteht weder eine Mindestgröße bei Transaktionen noch sind die Stückzahlen minimiert, die gehandelt werden müssen. Für die Gewährleistung einer hohen Preisstellungsqualität und eine ausreichende Liquidität zeichnen verpflichtete Market Maker verantwortlich. Diese stellen über die Börse verbindliche Geld- und Briefkurse, zu denen Investoren ETFs verkaufen oder kaufen können.

Niedrige Gebühren

Im Vergleich zu traditionellen, aktiv gemanagten Fonds stechen ETFs in puncto Gebühren und Kostenstruktur deutlich positiv hervor. So gibt es für den ETF-Investor keine Ausgabeaufschläge oder Rückgabegebühren. Anleger zahlen nur die Preise für die Ausführung einer Börsenorder, die ihnen die eigene Bank in Rechnung stellt. Zudem sind die Managementgebühren aufgrund des passiven Investmentansatzes bei ETFs deutlich niedriger als bei aktiven Fonds. Sie bewegen sich bei ETFs auf entwickelte Märkte zwischen 0,08 Prozent und 0,4 Prozent pro Jahr. ETFs auf schwerer zugängliche Anlageregionen, wie zum Beispiel Emerging Markets, haben in der Regel eine leicht höhere Managementgebühr. Die Höhe dieser Gebühren ist zunehmend auch eine Frage des Wettbewerbs unter den verschiedenen ETF-Anbietern. ETFs auf sehr populäre und bekannte Indizes, wie zum Beispiel den EURO STOXX 50, werden darum sehr günstig angeboten, wohingegen Nischenmärkte mit höheren Gebühren zu Buche schlagen.

Bei aktiv gemanagten Fonds bewegen sich alleine die Managementgebühren zwischen 1,0 und 2,5 Prozent, je nach Anlageklasse, Anbieter und Region. Zusätzlich kann es zu Ausgabe- und Rücknahmegebühren von bis zu 5 Prozent kommen. Die höheren Gebühren lassen sich teilweise erklären durch größere Researchaufwendungen, höhere Transaktionskosten und durch den Aufwand, der für den Vertrieb der Fonds entsteht. Vor allem die niedrigen Gebühren der ETFs ermöglichen beim langfristigen Vermögensaufbau signifikante Kostenvorteile, die sich in barer Münze auszahlen.

Hohe Liquidität

„Liquid“ in dem hier verwendeten Zusammenhang beschreibt die Eigenschaft eines Markts, in dem Wertpapiere jederzeit problemlos ge-und verkauft werden können. Aus der Sicht des Risikomanagements ist eine fortlaufende Handelbarkeit etwas Grundlegendes, um in jeder Marktsituation effizient agieren zu können. Im ETF-Markt ist dies gewährleistet. Neben den Aktivitäten einzelner Handelsteilnehmer im Sekundärmarkt stellen von der Börse verpflichtete Banken oder Broker (Market Maker) fortlaufend verbindliche An- und Verkaufskurse für ETFs.

Volle Dividendenausschüttungen

Anleger, die in Aktien-ETFs investieren, profitieren von sämtlichen Dividendenausschüttungen des im Fonds befindlichen Aktienkorbs. Dabei gibt es zwei mögliche Szenarien: Bei Preis-/Kursindizes wird die Dividende meist quartalsweise an den Investor ausbezahlt, bei Performanceindizes wird die Dividende direkt in den Index reinvestiert. Natürlich werden auch bei allen anderen ETFs, wie zum Beispiel Renten-ETFs, die erwirtschafteten Erträge voll an den Inhaber weitergegeben. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die ETF-Anbieter durch Wertpapierleihe zusätzliche Erträge generieren. Diese werden dann ebenfalls auf die Anleger übertragen.

Risiken der ETFs

An dieser Stelle sei auch auf die möglichen Risiken der Anlage in ETFs hingewiesen: Jede Geldanlage bietet Chancen und birgt Risiken. Ein Investor muss daher vor jeder Anlageentscheidung das ausgewählte Investmentprodukt verstehen, also neben dem Wissen über dessen Chancen und Funktionsweise auch dessen Risiken kennen.

Exchange Traded Funds sind relativ einfache Produkte, die schnell zu verstehen und transparent sind. Es gibt dennoch einige Dinge, die im Rahmen einer Risikoaufklärung für Investoren von Bedeutung sind und im weiteren Verlauf dieses Abschnitts eingehend erklärt werden.

Marktrisiko

Die Dynamik eines Finanzmarktplatzes spiegelt sich vor allem an der Börse wider, wo Nachfrage und Angebot aufeinandertreffen. Der Wert eines Papiers kann fallen oder steigen, folglich auch der Wert von Indizes. Da ETFs immer die Performance eines Index 1:1 abbilden, können sich auch diese Produkte den Gesetzen des Markts nicht entziehen. Es kann also sein, dass Investoren wegen der einem ETF zugrunde liegenden Wertpapiere in schwachen Marktphasen Verluste erleiden.

Volkswirtschaftlich gesehen sind vor allem politische und wirtschaftliche Änderungen, die einen Konjunktureinfluss ausüben, für die Kursentwicklung von Wertpapieren verantwortlich.

So können sich beispielsweise Änderungen im Steuerrecht und in der Gesetzgebung, Regierungswechsel, Regulierungsänderungen, aber auch Naturkatastrophen auf den Kurs von Wertpapieren auswirken. Grundsätzlich korrelieren ETFs sehr stark mit geänderten Rahmenbedingungen. Fallen diese zum Nachteil der Basiswerte eines ETF aus, so sinkt auch der Wert des ETF.

Begünstigen die Rahmenbedingungen die Basiswerte, so steigt der Wert eines ETF. Deshalb ist das Thema Portfoliodiversifikation im Zusammenhang mit der Anlage in ETFs so wichtig. Doch mehr dazu später.

Währungsrisiko

ETFs haben zwei unterschiedliche Währungsparameter: erstens die Fondswährung und zweitens die Handelswährung. Die Fondswährung ist diejenige, in der der Fonds investiert und zu der die Wertpapiere im Fonds bewertet werden. Auf der anderen Seite steht die Handelswährung. Sie legt fest, in welcher Währung der ETF gehandelt wird. Die Handelswährung kann von der Fondswährung abweichen. Ist die Handelswährung gleich der Fondswährung, besteht kein Währungsrisiko auf Fondsebene.

Gibt es Unterschiede, so kann der ETF je nach Devisenkursentwicklung von dem Währungsunterschied profitieren oder durch ihn verlieren. Bei ETFs, deren Basiswerte in unterschiedlichen Währungen investieren, existiert zudem ein titelspezifisches Währungsrisiko. Als Beispiel sei hierfür der MSCI World Index genannt, der je nach aktueller Gewichtung in Aktien aus mehr als zehn verschiedenen Währungsräumen weltweit investiert.

Benchmarkwechsel

Ein theoretischer Fall, der in der Praxis jedoch selten auftritt, ist die Änderung der Benchmarks eines ETF. Der Emittent hat das Recht – unter Einhaltung einer gewissen Ankündigungsfrist – den Basiswert eines ETF zu wechseln. Neben dem Risiko, nicht mehr in der ursprünglich ausgewählten Marktabdeckung investiert zu sein, kann ein Benchmarkwechsel auch Vorteile für den Investor haben, wie beispielsweise ein besseres Risiko-/Renditeprofil.

Auflösung eines ETF

ETFs sind Investmentprodukte ohne Laufzeitbeschränkung. Hat jedoch ein ETF aus Sicht des Emittenten ein zu niedriges Kosten-/Ertragsverhältnis, zum Beispiel aufgrund eines zu kleinen Fondsvermögens, und ist die Aufrechterhaltung des Fonds unwirtschaftlich, kann der Emittent eine Schließung des ETF veranlassen. In einem solchen Fall verliert der Investor keinesfalls das eingesetzte Kapital. In der Regel kauft der Emittent dem Investor die von ihm gehaltenen ETF-Anteile zum Nettoinventarwert zurück. Alternativ kann es auch zu einer Umschichtung in einen anderen ETF kommen (Zusammenlegung von ETFs). Im ungünstigsten Fall muss der Investor einen Verlust realisieren, der bis dahin nur als Buchverlust im Depot vorhanden war und die Chance auf eine Erholung bot. Dies ist der einzige, selten eintretende Fall, in dem der Investor einem Wiederanlagerisiko ausgesetzt ist.

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