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Geschäftsprozesse effizient zu steuern, ist für Firmen eine zentrale Herausforderung und trägt maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Dieses Buch vermittelt die Grundlogik, wie Prozesse richtig aufgebaut sein müssen und wie die Umsetzung in der Praxis erfolgt. Der Autor zeigt, worauf es bei Veränderungen in den Abläufen ankommt, wie Sie konsequent nachhalten, korrigieren, mit Widerständen umgehen und die Beteiligten mit auf die Reise nehmen. Mit den zahlreichen Beispielen in diesem Crashkurs optimieren Sie Ihre Prozesse und die wirtschaftliche Ausrichtung Ihres Unternehmens erfolgreich. Inhalte: - Definition Prozess und was gute Prozesse auszeichnet - Ziele vereinbaren und Wege zum Ziel - Der Soll-Prozess: Wie sieht der optimale Workflow aus - Der Ist-Prozess: Bestandsaufnahme, Problemfelder, Hebel für Veränderungen - Vom Soll- zum Ist-Prozess: Wie gelingt der Übergang - Steuern mit Zahlen
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Haufe Lexware GmbH & Co KG
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de/ abrufbar.
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ISBN 978-3-648-14073-4
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ISBN 978-3-648-14074-1
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ISBN 978-3-648-14072-7
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Michael Wörle
Crashkurs Geschäftsprozesse steuern
1. Auflage, November 2020
© 2020 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg
www.haufe.de
Bildnachweis (Cover): © Bloomicon, Shutterstock; Bildbearbeitung: RED GmbH
Produktmanagement: Dipl.-Kfm. Kathrin Menzel-Salpietro
Lektorat: Hans-Jörg Knabel
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Das Problem der meisten scheiternden Unternehmen, die ich angetroffen habe, ist nicht, dass ihre Eigentümer nicht genug wissen […], sondern dass sie ihre Zeit und Kraft damit vergeuden, zu verteidigen, was sie zu wissen glauben.
M. Gerber5
Wer keine Geschäftsprozesse beherrschen und steuern kann, ist kein Manager. Prozessmanagement ist wahrscheinlich die wichtigste Disziplin des Managements überhaupt. Stephen R. Covey hat in seinem berühmten Bestseller »Die 7 Wege zur Effektivität« davon gesprochen, dass es darum geht, »die PS auf die Straße« zu bringen. Das ist für Praktiker sofort nachvollziehbar. Machen Sie es einfach und dann machen Sie es einfach! Denn gute Geschäftsprozesse sind die einzige Existenzberechtigung einer Firma.
Prozessmanagement: Steuerung von Input und Output
Ein Prozess ist eine Schrittfolge. Der Begriff »Prozess« kommt aus dem Lateinischen (procedere) und meint »vorwärtsschreiten«. Das kann einfach sein oder nicht – wie das Laufenlernen nach einer Sportverletzung. In einem Unternehmen geht es im Kern um den Prozess von der Bestellung bis zur Abrechnung.
Alle Prozesse müssen grundsätzlich auf Kunden ausgerichtet sein. Prozesse sind dafür da, den Wert Ihrer Firma zu steigern. Prozesse müssen effektiv und effizient sein. Der Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz ist, das Richtige zu tun und die Dinge richtig zu tun. Dazu später mehr.
Auch wenn historisch zuerst der Gerichtsprozess im Mittelpunkt stand, meinen wir hier in diesem Buch, wenn wir von Prozessmanagement sprechen, nicht den juristischen Prozess, sondern Geschäftsprozesse.
Geschäftsprozesse sind auf Wertschöpfung ausgerichtet. Die Kernbegriffe sind Input und Output. Wir stecken etwas hinein und wollen etwas bewirken. Das Ergebnis ist [22]idealerweise ein Output, der größer als der Input ist. Das gelingt jedoch nur, wenn wir den Geschäftsprozess richtig planen und steuern; also wirklich beherrschen. Da wir neben anderen Produktivkräften immer auch Menschen kombinieren, kann das Prozessmanagement komplizierter sein, als eine Software zu programmieren. Aber im Kern kann man trotzdem behaupten, dass die Geschäftsprozessteuerung viel Ähnlichkeit mit dem Programmieren hat – nur dass Menschen hin und wieder ein Eigenleben haben, das sie von Maschinen unterscheidet.
Zu unterscheiden sind organisatorisch verschiedene Ebenen von Prozessen. Der Kernprozess dient der Strategieverwirklichung, indem er nachhaltig Kundenbedürfnisse erfüllt. In der Betriebswirtschaftslehre werden hierarchisch drei Ebenen unterschieden: die strategische, die taktische und die operative Ebene.
Die strategische Ebene ist das Wohin, die operative Ebene das Wie. Die taktische Ebene dient der richtigen Vorgehensweise in der konkreten Situation. Zum Beispiel bei Preisverhandlungen. Vordergründig geben Sie beispielsweise nach, das allerdings nicht, ohne zu wissen, wie Sie den für Sie wichtigen Preis dennoch durchsetzen. Militärisch ist das die Schlachtordnung, strategisch die Schlacht, operativ der Kampf selbst.
Die Unterscheidung strategisch, taktisch und operativ wird häufig auch gebraucht, um die verschiedenen Hierarchieebenen in Unternehmen abzubilden. Hier ist die strategische Ebene oben (die »Häuptlinge«/die Geschäftsführung), während die operative Ebene die Mannschaft ist, die für die Umsetzung zuständig ist (die »Indianer«).
Abb. 2: Drei verschiedene Entscheidungsebenen, die in der Aufbauorganisation häufig auch hierarchischen Ebenen entsprechen
Merkmale
In der Literatur finden Sie etwa 10 bis 20 Prozesskennzeichen, die nicht selten vom Schwerpunkt des Autors abhängen (z. B. Wissenschaft, Industrie, Strategie, Supply Chain, IT, Training). Damit es für Sie handhabbar bleibt, unterscheide ich nur zwei Ebenen: Strategie und Umsetzung. Hier ist vor allem zwischen Effektivität und Effizienz zu unterscheiden. Effektivität ist die richtige Richtung, Effizienz das richtige Tun. Effektivität kommt immer vor Effizienz.
[23]Zwei Dinge sind in diesem Zusammenhang wichtig:
Philosophie guter Prozesse: Auf der strategischen Ebene müssen Ihre Prozesse vor allem effektiv und schlank (effizient) sein; ohne strukturell angelegte Verschwendung oder Überforderung. Der ideale Prozess wird in seiner Ausrichtung, seinem Ablauf (Schrittfolge) sowie dem für alle Beteiligten nötigen Wissen und Kapazität definiert. Hier orientieren Sie sich am besten einfach am Kernprozess: Er beginnt mit dem Verkauf und endet mit der Abrechnung. Jeder muss wissen, was er zu tun hat. Jeder sollte auch wissen, wie sich sein Tun (oder Unterlassen) auf die vorangehenden oder nachfolgenden Prozessschritte auswirkt.Prinzipien guter Prozesse: Optimal gestaltete Prozesse zeichnen sich durch diese fünf Erfolgsprinzipien aus:Prozesse müssen sein:
beherrschbar: Mit einer guten Einweisung und ggf. mit Training können alle Beteiligten den Prozess steuern;flexibel: Es gibt nur so viele Vorgaben, dass der Prozess auch ohne Handbuchstudium funktioniert;standardisiert: Der Ablauf ist so klar, dass mit derselben Vorgehensweise immer wieder das gleiche Ergebnis (Output) erzielt werden kann;atomar, d. h. mit wenig Schnittstellen und nicht zu harten Abhängigkeiten zu anderen Prozessen, auf die Sie angewiesen sind, um Ihre Arbeit gut machen zu können;sparsam, also ohne (ungewollte) Verschwendung, nur um z. B. ein Höchstmaß an Sicherheit zu bekommen (Effizienz).Der Mensch
Etwas fehlt jedoch noch. Der Mensch in seiner Vielschichtigkeit als Teil einer standardisierten Prozesskette. Der optimale Prozess, den wir in Kapitel 4 näher beleuchten, wird immer von schon vorgeprägten, gewissermaßen »gebrauchten« Menschen durchgeführt, die alle ihre Eigenheiten haben.