Credo in unum Deum, patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae - Ulrich R. Rohmer - E-Book

Credo in unum Deum, patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae E-Book

Ulrich R. Rohmer

0,0
8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Dies ist der dritte Teil einer Trilogie, die mit dem Büchlein "Glaube, Liebe und ein Universum aus Dingen und Sachen – Vom Irrsinn der Verdinglichung und Digitalisierung unserer Welt" begann und in der Untersuchung "Credo in unam Mathematicam matrem omnipotentem – Moderne Physik als religiöses Phänomen" eine Fortsetzung fand. Mit den Zeilen dieses Werkes gedenke ich der gelehrten Großspurigkeit moderner Physik in Verbund mit einer als Göttin angesehenen Mathematik eine gehörige Backpfeife zu verabreichen, indem ich, wohl bewusst um meine Fehlbarkeit und Unbedeutsamkeit, als Spiritus Rector einer Communio Sanctorum von Wissenschaftsjüngern zu taugen, deutliche Linien der biblischen und als solcher nichttheosophischen Lehre vom unbe-DING-ten und unverdinglichten Gott nachzuziehen gedenke, um hierauf eine Kosmologie zu gründen, die aus תֹ֙הוּ֙ וָבֹ֔הוּ (Tohuwabohu) in Gen 1,2 einen κόσμος (Kosmos) schafft: dieses Wort bedeutet Ordnung, Schmuck, Ehre... Ich finde es unmöglich, allein aus rein mathematischen Gründen über die Wahrheit einer Verdinglichung (Reifikation) zu diskutieren – der Mathematiker wird hier natürlich immer seinen Vorteil sehen und den Nichtfachmann sehr leicht seines Nichtwissens wegen anklagen können, und so ist es auch üblich und verständlich. Allein, ich kann das nicht einfach so stehen lassen. Denn Möglichkeit und Prozess von Reifizierung aus mentalen Vorstellungen und Operationen heraus besteht nicht einfach in reiner Mathematik (die als solche ja mentale Vorstellungen und Operationen vertritt), sondern erfordert umfänglicheres Erörtern, nämlich zumindest Einblicke in das Verhältnis zwischen Vorstellung und Realität, zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen Haben und Sein, zwischen Ding und Geschehen, zwischen Objekt und Prozess. Und hier hat die Mathematik selbst, wie ich meine, kaum etwas zu sagen. Die gelehrten Herren und Damen Mathematiker - und mit ihr im Bunde ihre Applikatoren, die Physiker und mathematischen Naturwissenschaftler - sind es offensichtlich nicht gewöhnt, sich darüber tiefer Rechenschaft zu geben, und weil fast alle im dingphilosophischen Denken gefangen sind (manche kennen sogar Aristoteles und seine philosophischen Stammesgenossen), finden sie es empörend, anders als in Ding- und Begriffskategorien von Welt und Leben zu sprechen: sie verstehen nämlich Mathematik nicht anders als ergebnis-, begriffs- und dingorientiert und mit einer Klarheit versehen, die geradezu nach Wirklichkeit ruft. Mathematik sei also, so die im aristotelischen Denken und platonischen Idealraum Mathematisierenden, der natürliche und nicht zu hinterfragende Garant für problemloses Verdinglichen – ich treibe Mathematik, also bin ich wirklich, ja muss sogar wirklich sein! Darauf möchte ich antworten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ulrich R. Rohmer

Credo in unum Deum, patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae

Kosmologie als unbe-DING-tes Gottesphänomen

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

I. Dixit stultus in corde suo non est Deus (Ps 13,1)

Griechische Texte des Neuen Testamentes folgen nach Nestle-Aland, 28. Auflage

https://www.bibelwissenschaft.de/online-bibeln/novum-testamentum-graece-na-28/lesen-im-bibeltext/

 

Eph 1,3-6:

3 Εὐλογητὸς ὁ θεὸς καὶ πατὴρ τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ, ὁ εὐλογήσας ἡμᾶς ἐν πάσῃ εὐλογίᾳ πνευματικῇ ἐν τοῖς ἐπουρανίοις ἐν Χριστῷ,

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Welten in Christus:

 

4 καθὼς ἐξελέξατο ἡμᾶς ἐν αὐτῷ πρὸ καταβολῆς κόσμου εἶναι ἡμᾶς ἁγίους καὶ ἀμώμους κατενώπιον αὐτοῦ ἐν ἀγάπῃ

wie er (Gott) uns in ihm (Jesus Christus) auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe,

 

5 προορίσας ἡμᾶς εἰς υἱοθεσίαν διὰ Ἰησοῦ Χριστοῦ εἰς αὐτόν, κατὰ τὴν εὐδοκίαν τοῦ θελήματος αὐτοῦ,

indem er (Gott) uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus zu ihm hin nach dem Wohlgefallen seines Willens,

 

6 εἰς ἔπαινον δόξης τῆς χάριτος αὐτοῦ ἧς ἐχαρίτωσεν ἡμᾶς ἐν τῷ ἠγαπημένῳ.

zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten (Jesus Christus).

 

Dies ist der dritte Teil einer Trilogie, die mit dem Büchlein „Glaube, Liebe und ein Universum aus Dingen und Sachen – Vom Irrsinn der Verdinglichung und Digitalisierung unserer Welt“ begann und in der Untersuchung „Credo in unam Mathematicam matrem omnipotentem – Moderne Physik als religiöses Phänomen“ eine Fortsetzung fand. Mit den Zeilen dieses Werkes gedenke ich der gelehrten Großspurigkeit moderner Physik in Verbund mit einer als Göttin angesehenen Mathematik eine gehörige Backpfeife zu verabreichen, indem ich, wohl bewusst um meine Fehlbarkeit und Unbedeutsamkeit, als Spiritus Rector einer Communio Sanctorum von Wissenschaftsjüngern zu taugen, deutliche Linien der biblischen und als solcher nichttheosophischen Lehre vom unbe-DING-ten und unverdinglichten Gott nachzuziehen gedenke, um hierauf eine Kosmologie zu gründen, die aus תֹ֙הוּ֙ וָבֹ֔הוּ (Tohuwabohu) in Gen 1,2 einen κόσμος (Kosmos) schafft: dieses Wort bedeutet Ordnung, Schmuck, Ehre.

 

Ich würde dabei meiner inneren Intention und meinem inneren Bestreben nach Vermeidung ermüdender Ausflüge in wie auch immer geartete geistige Höhen widersprechen, würde ich nun gleich einem Briefmarkensammler nach vielen Jahren aufwendiger Sammlung und Suche einem geneigten Publikum alles auf einem Schlag und in einer Stunde zu zeigen und erklären versuchen, was ich da für Schätze in meinen Alben vorzuweisen hätte – das geht einfach nicht, weil es unmöglich ist.

 

Vielmehr versuche ich mich so kurz wie möglich zu fassen unter Auslassung allzu langer Exkurse. Ich bin nämlich grundsätzlich davon überzeugt, dass der Mensch ohne aufwendige und komplizierte Verstehensprozesse auskommt, um wesentlichen Prozessen im Leben und der Welt nahezukommen und einzuordnen. Ockhams Rasiermesser ist nicht umsonst ein sehr gutes und brauchbares Instrument zum Erfassen von Wirklichkeiten und Zusammenhängen.

 

Dabei denke ich grundsätzliche an menschliche Erfahrungen, die schon ein Kind weiß, sofern seine Vorfahren und Eltern ein Interesse daran verspürten, davon Zeugnis und Modell zu geben.

 

So weiß eigentlich jedes Kind, was gut und böse ist. Es bedarf keiner aufwendigen geistigen Analyse. In unserer Kultur werden bestimmte Tiere zum Verzehr getötet, und ursprünglich besteht eine Scheu, Menschen umzubringen. Das Kind leidet schon, wenn ein Hund oder eine Katze stirbt. Es ist unsere westliche Kultur, die dem heranwachsenden Menschen Konkurrenz, Wettbewerb und Ellenbogen beibringt, zudem in den letzten Jahren virtuelle Spiele um Töten, Schießen, Kaputtschlagen, Quälen, Gewinnen, Härte, Egoismus, Narzissmus, Durchsetzungsvermögen und Kämpfen. Und doch weiß das Kind ursprünglich, was gut und böse ist.

 

Der Heranwachsende vernimmt auch unmittelbar die Beziehung zwischen Familie und Gesellschaft. Er wird leicht verstehen, dass Unfriede in der Familie schwere Auswirkungen hat auf den Frieden in der Gesellschaft. Das Kind leidet darunter und wird generell dazu erzogen, dieses Leid abzuschütteln und durch Kraft, Stärke und Durchsetzungsvermögen zu ersetzen. Und doch weiß das Kind ursprünglich, dass Unfriede Leid hervorruft.

 

Ein halbwegs friedlich und liebevoll erzogenes Kind wird auch unschwer mit Geld umzugehen lernen. Es wird verstehen, dass man nicht mehr ausgeben kann, als man hat und dass Schulden auch Leid verursachen. Später wird es dann leicht sehen, dass ähnliches für ein Land, einen Staat gilt: man kann nicht mehr ausgeben, als man hat, und Schulden verursachen Leid, weil es Menschen versklavt. Freilich werden geschätzte Wirtschaftswissenschaftler höchstens mitleidig lächeln über den einfachen menschlichen Einwand familiärer Einsicht und weiterhin darauf bestehen, man müsse zum Durchschauen wirtschaftlicher Zusammenhänge ein langes Studium absolvieren jenseits banaler Binsenweisheiten.

 

Oder schauen wir das Beispiel eines Kindes an, dem zu begegnen ich die Freude hatte, indem es mir erzählte, warum es nun wüsste, warum der Stern da am Himmel mit ihm verwandt sei. Er hatte lange darüber nachgedacht, warum ihm der Stern gefalle (es war übrigens die helle Venus am Abendhimmel), der heller sei als alle anderen. Er hatte sogar mit dem Stern gesprochen und erzählte mir, dass ihm nun klar sei, warum er ihn so gern haben würde: weil, so meinte er, der Stern schon in ihm war, bevor er ihn sah, denn nur so konnte er sich erklären, dass er ihn auf sich aufmerksam machte, damit er ihn sähe. Er sah also den Stern, weil der es wollte, dass er ihn sieht! Später fragte er übrigens seine Lehrerin, ob Jesus verheiratet war und wie seine Frau hieß. Seine Mutter erzählte mir dann, dass sie in die Schule geladen wurde wegen des Jungen: man hatte Bedenken seiner großen Neugier und komischen Fragen willen und schickte sie zum Psychologen. Der hat dann dem Jungen ADHS bescheinigt und Medikamente verschrieben. Dass der Junge eine alte und immer neue Frage der Epistemologie gefunden hatte und offensichtlich statt Dinginteresse (also die Frage: Was ist der Stern?) eine Beziehung zum Stern in den Vordergrund stellte, ist den Herrschaften nicht aufgefallen und verleitete sie statt dessen zur Reglementierung. Schon Paulus griff den Wahnsinn auf und schrieb in Röm 1,22:

 

φάσκοντες εἶναι σοφοὶ ἐμωράνθησαν.

Ausgebend, weise zu sein, sind sie zu Narren geworden.

 

Mir scheint es also nicht unwesentlich, dezidiert darauf hinzuweisen, dass nämlich der Mensch als sich halbwegs normal in Familien entwickelndes Wesen beileibe nicht unterentwickelt und dumm ist, wesentliche Zusammenhänge zu begreifen, wenn auch die Behauptung unter studierten Bagaluten, besonders weise zu sein und die Nase zu rümpfen über einfache Leute, sehr verbreitet scheint. Manchmal weiß solcherart gestricktes Individuum gar nicht, wie jämmerlich beschränkt es in Wahrheit ist. Ich erinnere nur an Alan Sokal, der die gelehrte Welt vor Jahren unglaublich foppte; der interessierte Lese möge hier selber schauen:

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Sokal-Aff%C3%A4re

http://www.zeit.de/1997/05/titel.txt.19970124.xml

http://www.physics.nyu.edu/sokal/.

 

Bis heute bewegt mich immer wieder die Frage, warum Menschen um alles in der Welt selbst größten Unsinn – oder sagen wir es milde: seltsame Konstruktionen – glauben und für wahr halten, auf der anderen Seite jedoch schon beim Begriff „Gott“ konsterniert dreinblicken und so tun, als sei ein Reden darüber die schlimmste Verfehlung überhaupt.

 

Dabei weiß ich selber um die Verfehlungen und Sünden des Christentums durch die Jahrhunderte und ihre in die Welt entlassenen unmenschlichen Flatulenzen – ihre Anzahl ist ohne Zweifel Legion. Ja, das weiß ich, und ich vergesse auch nicht das unsagbare Leid von unter Dogmatismus und dummen Priestern verblödeten Menschen, hinuntergestoßen in Kotflüsse voller Angst, Intoleranz, Besserwisserei, Verrat, Lüge und Manipulation.

 

Die Kirchen als Nachfolger von Jesus Christus haben in der Tat jämmerlich versagt. Eine schöne Studienseite findet sich für geneigte Leser hier:

 

http://www.theologe.de/.

 

Und wir wissen, dass das Gericht Gottes an seinem Hause anfängt (1. Petr 4,17). Aber, so fragt der Text weiter, „wenn zuerst bei uns, τί τὸ τέλος τῶν ἀπειθούντων τῷ τοῦ θεοῦ εὐαγγελίῳ: wie wird das Ende sein derer, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen“? Vers 18:

 

καὶ εἰ ὁ δίκαιος μόλις σῴζεται, ὁ ἀσεβὴς καὶ ἁμαρτωλὸς ποῦ φανεῖται;

Und wenn der Gerechte mit Not gerettet wird, wo wird der Gottlose und Sünder erscheinen?

 

Die Katastrophe hat aber keineswegs aufgehört mit den Verbrechen der Kirche. Im Gegenteil, jene, welche die Schandtaten aufdeckten unter Schweiß und Tränen, sind am Ende gar nicht ernst genommen, vielleicht sogar verraten wurden. Der letzte große und tiefe Kirchenkritiker, ein Deutscher namens Karlheinz Deschner, starb erst in diesem Jahr 2014. Hier ist eine guter Link:

 

http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/ein-juwel-aufklaerung

 

Die Kritiker wurden deshalb verraten, weil die säkularen Nachfolgekräfte der Kirche in nichts besser sind. Der Mensch scheint sehr schnell vergessen zu wollen, was einst geschah, und er wiederholt in seiner dusseligen Ignoranz Werke des Grauens, und zwar deshalb, weil er aus irgendeinem Grund nicht religionslos wird, sondern vielmehr die Götter wechselt und aus Religionsverlusten Quasireligionen entstehen lässt.

 

Aus der heiligen Ecclesia entstand der heilige Staat, aus Gottes Geboten eine heilige Verfassung, aus Priestern als Heilsvermittler Staatsdiener und Anwälte, aus dem Geist Gottes wurde der heilige Verstand, und aus dem Lehrer Christus wurde der Ältestenrat als Kollegium der Weisen eines Staates. Aus Vater Gott wurde Vater Staat, der sich nun über alles kümmert und seine Bevölkerung als Kinder ansieht, die es zu erziehen, zügeln und unterhalten gilt. Dieser geniale Schachzug des Römischen Reiches, der in Wahrheit die Lehre Jesu Christi vollständig torpedierte, gelang übrigens mit Kaiser Konstantin im 4. Jhdt. nach Christus. Der neugierige Leser möge sich informieren:

 

http://www.theologe.de/kaiser-konstantin_kirche.htm

 

Die Substitution Gottes durch Ersatzgötter, inklusive Kulten, Ritualen und Liturgien hat bis heute eine spannende Geschichte und offenbart im tieferen Nachgraben äußerst erstaunliche Geschichten. Das Neue Testament erzählt in diesem Zusammenhang von seltsamen Mächten, die genau dies bewerkstelligen, nämlich Gott zu diskreditieren und sein Wirken durch Lüge zu verdunkeln. Das klingt zwar heutzutage völlig schräg und unglaubwürdig, trifft aber den Punkt, und die Wege hierzu sind vielfältig.

 

Lk 10, 18:

εἶπεν δὲ αὐτοῖς· ἐθεώρουν τὸν σατανᾶν ὡς ἀστραπὴν ἐκ τοῦ οὐρανοῦ πεσόντα.

Er (Jesus) aber sagte zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.

 

Joh 8, 43.44:

43 διὰ τί τὴν λαλιὰν τὴν ἐμὴν οὐ γινώσκετε; ὅτι οὐ δύνασθε ἀκούειν τὸν λόγον τὸν ἐμόν.

Wodurch versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.

 

44 ὑμεῖς ἐκ τοῦ πατρὸς τοῦ διαβόλου ἐστὲ καὶ τὰς ἐπιθυμίας τοῦ πατρὸς ὑμῶν θέλετε ποιεῖν. ἐκεῖνος ἀνθρωποκτόνος ἦν ἀπ’ ἀρχῆς καὶ ἐν τῇ ἀληθείᾳ οὐκ ἔστηκεν, ὅτι οὐκ ἔστιν ἀλήθεια ἐν αὐτῷ. ὅταν λαλῇ τὸ ψεῦδος, ἐκ τῶν ἰδίων λαλεῖ, ὅτι ψεύστης ἐστὶν καὶ ὁ πατὴρ αὐτοῦ.

Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, dann redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.

 

1. Petr 5, 8:

νήψατε, γρηγορήσατε. ὁ ἀντίδικος ὑμῶν διάβολος ὡς λέων ὠρυόμενος περιπατεῖ ζητῶν τινα καταπιεῖν.

Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher auf der Suche, wen er verschlinge.

 

Eph 6,12:

ὅτι οὐκ ἔστιν ἡμῖν ἡ πάλη πρὸς αἷμα καὶ σάρκα ἀλλὰ πρὸς τὰς ἀρχάς, πρὸς τὰς ἐξουσίας, πρὸς τοὺς κοσμοκράτορας τοῦ σκότους τούτου, πρὸς τὰ πνευματικὰ τῆς πονηρίας ἐν τοῖς ἐπουρανίοις.

Denn unser Kampf ist nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltenherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen (spirituellen) Mächte der Bosheit in den Himmelswelten.

 

Apk 12, 2:

διὰ τοῦτο εὐφραίνεσθε, [οἱ] οὐρανοὶ καὶ οἱ ἐν αὐτοῖς σκηνοῦντες. οὐαὶ τὴν γῆν καὶ τὴν θάλασσαν, ὅτι κατέβη ὁ διάβολος πρὸς ὑμᾶς ἔχων θυμὸν μέγαν, εἰδὼς ὅτι ὀλίγον καιρὸν ἔχει.

 

Deshalb freut euch, ihr Himmel und die in ihnen wohnen. Wehe der Erde und dem Meer, denn der Teufel ist zu euch hinabgestiegen und hat große Wut, weil er weiß, dass er wenig Zeit hat!

 

Die von kirchlicher Herrschaft durch Mittelalter bis in die Neuzeit befreite Welt hat also trotz mancher wichtiger und grundsätzlicher Einsicht in Struktur und Verlauf menschlicher Versklavung keinesfalls ein völlig neues Kapitel menschlicher Geschichte, frei von Bosheit, Angst, Ausbeutung und Unterdrückung aufgeschlagen, im Gegenteil. Die Ersatzgötter und Ersatzreligionen haben das Erbe kirchlicher Herrschaft bei weitem übertrumpft – man schaue nur allein die Toten im 20. Jhdt.:

 

http://necrometrics.com/all20c.htm.

 

Eine führende Rolle aber – oder anders gesagt: eine führende Religion – spielten hierbei Mathematik und ihre entfalteten Kinder Physik, Chemie und Biologie. Das liegt nicht nur an dieser seltsamen, auf Dingphilosophie gegründeten Weltsicht einer gleichsam entgöttlichten Welt, welche die an sich heilige Mathematik als göttliche Gabe in Zwinghaft nimmt, Verdinglichungsstrategien wissenschaftlich zu untermauern, damit man guten Grund hat, solches Tun zu rechtfertigen und als notwendig und wahr einer blinden Welt zu verkaufen. Mathematisches Denken als Macht der Vorstellung wird so als wirklich erachtet, indem den puren Vorstellungen samt ihren Spielen und mentalen Ausformungen und Mustern Wirklichkeit in der Verdinglichung zugebilligt wird, ohne dass dies immer klar ist. Klarheit aber gewinnt mathematisches Denken in ihrer Applikation ins Wirkliche nur im prüfenden Experiment, wobei generell Analogiebildungen gestattet sind – sie müssen eben nur geprüft werden und als wirksam erwiesen scheinen.

 

Von daher finde ich es unmöglich, allein aus rein mathematischen Gründen über die Wahrheit einer Verdinglichung (Reifikation) zu diskutieren – der Mathematiker wird hier natürlich immer seinen Vorteil sehen und den Nichtfachmann sehr leicht seines Nichtwissens wegen anklagen können, und so ist es auch üblich und verständlich. Allein, ich kann das nicht einfach so stehen lassen. Denn Möglichkeit und Prozess von Reifizierung aus mentalen Vorstellungen und Operationen heraus besteht nicht einfach in reiner Mathematik (die als solche ja mentale Vorstellungen und Operationen vertritt), sondern erfordert umfänglicheres Erörtern, nämlich zumindest Einblicke in das Verhältnis zwischen Vorstellung und Realität, zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen Haben und Sein, zwischen Ding und Geschehen, zwischen Objekt und Prozess. Und hier hat die Mathematik selbst, wie ich meine, kaum etwas zu sagen. Die gelehrten Herren und Damen Mathematiker – und mit ihr im Bunde ihre Applikatoren, die Physiker und mathematischen Naturwissenschaftler – sind es offensichtlich nicht gewöhnt, sich darüber tiefer Rechenschaft zu geben, und weil fast alle im dingphilosophischen Denken gefangen sind (manche kennen sogar Aristoteles und seine philosophischen Stammesgenossen), finden sie es empörend, anders als in Ding- und Begriffskategorien von Welt und Leben zu sprechen: sie verstehen nämlich Mathematik nicht anders als ergebnis-, begriffs- und dingorientiert und mit einer Klarheit versehen, die geradezu nach Wirklichkeit ruft. Mathematik sei also, so die im aristotelischen Denken und platonischen Idealraum Mathematisierenden, der natürliche und nicht zu hinterfragende Garant für problemloses Verdinglichen – ich treibe Mathematik, also bin ich wirklich, ja muss sogar wirklich sein!

 

Und dabei sagt man mir mit meinen Vorstellungen von einer gesunden Welt und Frieden und Liebe und meinetwegen Gott, das seien nur Vorstellungen fern von jeder Realität, während mathematische Konstrukte auf ein Universum ausgedehnt werden, wobei das Wort „Universum“ selber auch nur eine Vorstellung ist ohne Ausdehnung, Zeit und Eigenschaften! Das finde ich unerhört und geradezu einem Skandal ähnlich! In Wahrheit scheint es nämlich so zu sein, dass die Mathematiker einer großen Lüge aufgesessen sind, von der ich meine, dass sie vom Vater der Lüge stammt. Dessen Absicht ist aber die Verleugnung und Denunzierung des unbe-DING-ten Gottes (ich verwende die Schreibweise, um auf die Dinglosigkeit zu verweisen). Von Gott aber wollen kosmologische Modelle nichts wissen, und so stellen sich bekannte Hauptstrategen der gottlosen Kosmologie als kluge Vertreter der Menschheit mit Führungsanspruch dar, ohne zu wissen, wie beschränkt sie sind. Nun kann zwar kaum jemand etwas mit einem Ricci-Tensor anfangen, deshalb hat der verehrte Herr Brian Greene wohl lieber einen Hund statt einen dummen Menschen zum Zuhörer – der Leser schaue nur einmal die lächerlich-arrogante Sequenz im Video des kosmologischen Stars ab 4:09:

 

https://www.youtube.com/watch?v=Mu4FLRBnUeQ

 

Lassen wir das aber hinter uns und schauen tiefer. Dann wird man irgendwann bemerken, dass Mathematik und mit ihr Kosmologie ziemlich eng mit einer okkulten jüdischen Lehre zusammenhängen, die Kabbalah genannt wird und aus theosophischem Material besteht, dass codiert in hebräischen Buchstaben überliefert ist. In meinem Büchlein „Credo in unam Mathematicam matrem omnipotentem – Moderne Physik als religiöses Phänomen“ habe ich etliche Zeugnisse und Quellen belegt und bitte den geneigten Leser um selbstständiges Studium des Komplexes, der gewiss nicht einfach ist. Letztlich offenbart sich eine unglaubliche Einsicht, dass nämlich beide, Physik und Kabbalah, aufeinander bezogen sind und voneinander abhängen, ich sprach allgemein von Interdependenz. Das jedoch bedeutet nichts anderes, als dass die Quasireligiosität der Mathematik gar nicht mehr geleugnet werden kann. Und weil ich eine Sicht auf die Welt in Kategorien von Dingen und Sachen bezweifle, ich stattdessen besonders Beziehungen und Verhältnisse beachtet haben möchte, ich zudem auch Gott nur erfahrbar in einer Beziehung zu ihm geschehen sehe, in der ich mit ihm spreche (so unglaublich das auch für Dingdenker klingen mag), und zwar in einer Beziehung frei von Geheimniskrämerei und Okkultismus, habe ich große Schwierigkeiten mit einer theosophischen Geheimlehre, aus der sich Mathematik speist und die von Gott in pantheistischen und panentheistischen Verständnissen spricht – so ist Gott in der Bibel niemals vorgestellt. Solcherart entpersönlichter Gott, der sich nach Lehre der Kabbalah in seine Schöpfung hinein gibt, auf dass eigentlich alles „Gott“ ist, macht erst recht aus Gott (die Kabbalah nennt ihn en sof, der in zehn Dimensionen wirkt) ein Potential zu Verweltlichung und Verdinglichung. Dieses Denken steckt hinter der modernen Physik, weil sie damit klammheimlich aus Gott eine innerweltliche, verdinglichte und damit physikalische Arbeitsthese machen kann, fein säuberlich in Mathematik verpackt, und gleichzeitig hat sie damit den biblischen Gott denunziert und dem Vater der Lüge einen Bärendienst erwiesen. In Wahrheit haben sich die an sich göttliche Mathematik und auch Physik durch ihre innere Verbindung zur Kabbalah selber diskreditiert und zu einem Werkzeug jener finsteren Mächte gemacht, die mit dem Vater der Lüge verbunden sind.

 

Dies aber lässt sich unschwer nachweisen, sieht man nur genau hin, wozu die Mathematisierung der Wissenschaften, Wirtschaft und Finanzen geführt hat. Die quasireligiöse Mathematik als Gottesersatz hat nämlich die Welt nicht freier gemacht, sondern gebundener. Sie kommt daher wie die Schneekönigin in Hans Christian Andersens Märchen, kalt, streng und nicht vergebend, und dringt in Sinne und Herzen der meist unwissenden Menschen, um sie für ihre Sache zu überzeugen, dass sie natürlich, normal und den wissenschaftlichen Gesetzen entspricht.