Mathematik und Wirklichkeit II - Ulrich R. Rohmer - E-Book

Mathematik und Wirklichkeit II E-Book

Ulrich R. Rohmer

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Beschreibung

...Eine Gottesbeziehung lässt sich nicht einfach theoretisch beschreiben. Es ist ähnlich einem hungrigen Kind mit einem Stück Brot: der Betrachter von draußen ist durchaus in der Lage, gleichsam dinglich physikalisch-chemisch-biologisch über das Brot berichten, was es beinhaltet, wie viel Energie darin ist, wo es ursprünglich her kommt. Das ist durchaus möglich – nur das Kind überlebt nicht durch solche Analyse und Einsicht, sondern indem es das Brot einfach isst und genießt. Das ist der Unterschied: man kann analysieren und man kann essen. Der Analysator mag analysieren, so genau und lange er will. Aber er wird sterben, wenn er nicht isst. Er wird nicht verstehen, dass da ein Unterschied ist zwischen analysieren und essen, solange er nicht isst oder essen will... Ich hoffe auf eine Zeit, dass wackere Männer und Frauen aufstehen, hingebungsvolle Diener und Dienerinnen einer als aus Gott entsprungenen und als solcher verstandenen Mathematik und Physik, die, vom Geiste Gottes durchdrungen, eine zusätzliche Sprache finden, um das allem im All unterliegende, unbe-DING-te Geschehen Gottes zur Kennzeichnung zu bringen und allen Menschen und Wesen dieser leidenden, aber unglaublich großartigen Welt zu Leben, Freiheit, Mut, Freude und Glück zu verhelfen. Ich bezweifle allerdings eine definitionsartige Einführung von Formalismen in additiver Weise, um solche Art von Mathematik zu erweitern, weil das meiner Forderung nach Beachtung der Nichtdinglichkeit von Gott und auch Wahrheit widersprechen würde. Freilich erscheinen auch Dingwahrheiten, jedoch nicht ausschließlich und als essentielles Ereignis, aber nichtdingliche Beachtungen in der Mathematik sind eo ipso eigentlich unmöglich, ebenso ihre definitionsmäßige Einbettung in einen Formalismus. Ich kann mir jedoch Cantors Ansatz über Mengenlehre als Werkzeug vorstellen, gleichsam ein "vormathematisches" System zu entwickeln, mit dem sinnvolle Bedingungen geschaffen würden, wenn mathematische Vorstellungen zur Frage ständen, die reifiziert werden sollen. Ähnlich dem Turing-Test, mit dem man eine Maschinenintelligenz mit menschlicher Intelligenz vergleicht, könnte ein zu entwickelnder Test (eine Art Realitätstest) zur Anwendung kommen, ehe mathematische Vorstellungen zur Reifikation gelangen... Der Gottessucher muss den Sprung wagen, als Tor angesehen zu werden, als Dummkopf und schwachsinniger Idiot, der sich in etwas hineinbegibt, dass jeder dingphilosophischen Betrachtung geradezu widerspricht. Er muss den Sprung wagen, seinen Stolz hinter sich zu lassen, um sich hinzuknien und leise oder laut zu sagen: Gott, Vater Jesu Christi, hilf mir, dich zu finden! Ich möchte dich kennenlernen! Gott, ich rufe nach dir! Das kommt mir alles so doof vor, aber ich suche dich! So könnte ein Beginn einer Gottesbeziehung aussehen, so einfach und doch so schwer...

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Ulrich R. Rohmer

Mathematik und Wirklichkeit II

Einsprüche eines gottesgläubigen Zweiflers. Zwei Essays

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Essay I: Vom Glauben an Gott, den Vater Jesus Christi, den Schöpfer alles Seins und Seienden

Inhalt:

 

I. Der Narr spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott (Ps 14,1).

 

II. Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, und der Christus wird dir aufleuchten (Eph 5,14)!

 

III. Am guten Tage sei guter Dinge, und am bösen Tag bedenke: Diesen hat Gott geschaffen wie jenen, damit der Mensch nicht wissen soll, was künftig ist (Koh 7,14).

 

 

 

 

I. Der Narr spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott (Ps 14,1).

Griechische Texte des Neuen Testamentes folgen nach Nestle-Aland, 28. Auflage

https://www.bibelwissenschaft.de/online-bibeln/novum-testamentum-graece-na-28/lesen-im-bibeltext/

 

Eph 1,3-6:

3 Εὐλογητὸς ὁ θεὸς καὶ πατὴρ τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ, ὁ εὐλογήσας ἡμᾶς ἐν πάσῃ εὐλογίᾳ πνευματικῇ ἐν τοῖς ἐπουρανίοις ἐν Χριστῷ,

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Welten in Christus:

 

4 καθὼς ἐξελέξατο ἡμᾶς ἐν αὐτῷ πρὸ καταβολῆς κόσμου εἶναι ἡμᾶς ἁγίους καὶ ἀμώμους κατενώπιον αὐτοῦ ἐν ἀγάπῃ

wie er (Gott) uns in ihm (Jesus Christus) auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe,

 

5 προορίσας ἡμᾶς εἰς υἱοθεσίαν διὰ Ἰησοῦ Χριστοῦ εἰς αὐτόν, κατὰ τὴν εὐδοκίαν τοῦ θελήματος αὐτοῦ,

indem er (Gott) uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus zu ihm hin nach dem Wohlgefallen seines Willens,

 

6 εἰς ἔπαινον δόξης τῆς χάριτος αὐτοῦ ἧς ἐχαρίτωσεν ἡμᾶς ἐν τῷ ἠγαπημένῳ.

zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten (Jesus Christus).

 

Mit den Zeilen dieses Werkes gedenke ich der gelehrten Großspurigkeit moderner Physik in Verbund mit einer als Göttin angesehenen Mathematik eine gehörige Backpfeife zu verabreichen, indem ich, wohl bewusst um meine Fehlbarkeit und Unbedeutsamkeit, als Spiritus Rector einer Communio Sanctorum von Wissenschaftsjüngern zu taugen, deutliche Linien der biblischen und als solcher nichttheosophischen Lehre vom unbe-DING-ten und unverdinglichten Gott nachzuziehen gedenke, um hierauf eine Kosmologie zu gründen, die aus תֹ֙הוּ֙ וָבֹ֔הוּ (Tohuwabohu) in Gen 1,2 einen κόσμος (Kosmos) schafft: dieses Wort bedeutet Ordnung, Schmuck, Ehre.

 

Ich würde dabei meiner inneren Intention und meinem inneren Bestreben nach Vermeidung ermüdender Ausflüge in wie auch immer geartete geistige Höhen widersprechen, würde ich nun gleich einem Briefmarkensammler nach vielen Jahren aufwendiger Sammlung und Suche einem geneigten Publikum alles auf einem Schlag und in einer Stunde zu zeigen und erklären versuchen, was ich da für Schätze in meinen Alben vorzuweisen hätte – das geht einfach nicht, weil es unmöglich ist.

 

Vielmehr versuche ich mich so kurz wie möglich zu fassen unter Auslassung allzu langer Exkurse. Ich bin nämlich grundsätzlich davon überzeugt, dass der Mensch ohne aufwendige und komplizierte Verstehensprozesse auskommt, um wesentlichen Prozessen im Leben und der Welt nahezukommen und einzuordnen. Ockhams Rasiermesser ist nicht umsonst ein sehr gutes und brauchbares Instrument zum Erfassen von Wirklichkeiten und Zusammenhängen.

 

Dabei denke ich grundsätzliche an menschliche Erfahrungen, die schon ein Kind weiß, sofern seine Vorfahren und Eltern ein Interesse daran verspürten, davon Zeugnis und Modell zu geben.

 

So weiß eigentlich jedes Kind, was gut und böse ist. Es bedarf keiner aufwendigen geistigen Analyse. In unserer Kultur werden bestimmte Tiere zum Verzehr getötet, und ursprünglich besteht eine Scheu, Menschen umzubringen. Das Kind leidet schon, wenn ein Hund oder eine Katze stirbt. Es ist unsere westliche Kultur, die dem heranwachsenden Menschen Konkurrenz, Wettbewerb und Ellenbogen beibringt, zudem in den letzten Jahren virtuelle Spiele um Töten, Schießen, Kaputtschlagen, Quälen, Gewinnen, Härte, Egoismus, Narzissmus, Durchsetzungsvermögen und Kämpfen. Und doch weiß das Kind ursprünglich, was gut und böse ist.

 

Der Heranwachsende vernimmt auch unmittelbar die Beziehung zwischen Familie und Gesellschaft. Er wird leicht verstehen, dass Unfriede in der Familie schwere Auswirkungen hat auf den Frieden in der Gesellschaft. Das Kind leidet darunter und wird generell dazu erzogen, dieses Leid abzuschütteln und durch Kraft, Stärke und Durchsetzungsvermögen zu ersetzen. Und doch weiß das Kind ursprünglich, dass Unfriede Leid hervorruft.

 

Ein halbwegs friedlich und liebevoll erzogenes Kind wird auch unschwer mit Geld umzugehen lernen. Es wird verstehen, dass man nicht mehr ausgeben kann, als man hat und dass Schulden auch Leid verursachen. Später wird es dann leicht sehen, dass ähnliches für ein Land, einen Staat gilt: man kann nicht mehr ausgeben, als man hat, und Schulden verursachen Leid, weil es Menschen versklavt. Freilich werden geschätzte Wirtschaftswissenschaftler höchstens mitleidig lächeln über den einfachen menschlichen Einwand familiärer Einsicht und weiterhin darauf bestehen, man müsse zum Durchschauen wirtschaftlicher Zusammenhänge ein langes Studium absolvieren jenseits banaler Binsenweisheiten.

 

Oder schauen wir das Beispiel eines Kindes an, dem zu begegnen ich die Freude hatte, indem es mir erzählte, warum es nun wüsste, warum der Stern da am Himmel mit ihm verwandt sei. Er hatte lange darüber nachgedacht, warum ihm der Stern gefalle (es war übrigens die helle Venus am Abendhimmel), der heller sei als alle anderen. Er hatte sogar mit dem Stern gesprochen und erzählte mir, dass ihm nun klar sei, warum er ihn so gern haben würde: weil, so meinte er, der Stern schon in ihm war, bevor er ihn sah, denn nur so konnte er sich erklären, dass er ihn auf sich aufmerksam machte, damit er ihn sähe. Er sah also den Stern, weil der es wollte, dass er ihn sieht! Später fragte er übrigens seine Lehrerin, ob Jesus verheiratet war und wie seine Frau hieß. Seine Mutter erzählte mir dann, dass sie in die Schule geladen wurde wegen des Jungen: man hatte Bedenken seiner großen Neugier und komischen Fragen willen und schickte sie zum Psychologen. Der hat dann dem Jungen ADHS bescheinigt und Medikamente verschrieben. Dass der Junge eine alte und immer neue Frage der Epistemologie gefunden hatte und offensichtlich statt Dinginteresse (also die Frage: Was ist der Stern?) eine Beziehung zum Stern in den Vordergrund stellte, ist den Herrschaften nicht aufgefallen und verleitete sie statt dessen zur Reglementierung. Schon Paulus griff den Wahnsinn auf und schrieb in Röm 1,22:

 

φάσκοντες εἶναι σοφοὶ ἐμωράνθησαν.

Ausgebend, weise zu sein, sind sie zu Narren geworden.

 

Mir scheint es also nicht unwesentlich, dezidiert darauf hinzuweisen, dass nämlich der Mensch als sich halbwegs normal in Familien entwickelndes Wesen beileibe nicht unterentwickelt und dumm ist, wesentliche Zusammenhänge zu begreifen, wenn auch die Behauptung unter studierten Bagaluten, besonders weise zu sein und die Nase zu rümpfen über einfache Leute, sehr verbreitet scheint. Manchmal weiß solcherart gestricktes Individuum gar nicht, wie jämmerlich beschränkt es in Wahrheit ist. Ich erinnere nur an Alan Sokal, der die gelehrte Welt vor Jahren unglaublich foppte; der interessierte Lese möge hier selber schauen:

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Sokal-Aff%C3%A4re

http://www.zeit.de/1997/05/titel.txt.19970124.xml

http://www.physics.nyu.edu/sokal/.

 

Bis heute bewegt mich immer wieder die Frage, warum Menschen um alles in der Welt selbst größten Unsinn – oder sagen wir es milde: seltsame Konstruktionen – glauben und für wahr halten, auf der anderen Seite jedoch schon beim Begriff „Gott“ konsterniert dreinblicken und so tun, als sei ein Reden darüber die schlimmste Verfehlung überhaupt.

 

Dabei weiß ich selber um die Verfehlungen und Sünden des Christentums durch die Jahrhunderte und ihre in die Welt entlassenen unmenschlichen Flatulenzen – ihre Anzahl ist ohne Zweifel Legion. Ja, das weiß ich, und ich vergesse auch nicht das unsagbare Leid von unter Dogmatismus und dummen Priestern verblödeten Menschen, hinuntergestoßen in Kotflüsse voller Angst, Intoleranz, Besserwisserei, Verrat, Lüge und Manipulation.

 

Die Kirchen als Nachfolger von Jesus Christus haben in der Tat jämmerlich versagt. Eine schöne Studienseite findet sich für geneigte Leser hier:

 

http://www.theologe.de/.

 

Und wir wissen, dass das Gericht Gottes an seinem Hause anfängt (1. Petr 4,17). Aber, so fragt der Text weiter, „wenn zuerst bei uns, τί τὸ τέλος τῶν ἀπειθούντων τῷ τοῦ θεοῦ εὐαγγελίῳ: wie wird das Ende sein derer, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen“? Vers 18:

 

καὶ εἰ ὁ δίκαιος μόλις σῴζεται, ὁ ἀσεβὴς καὶ ἁμαρτωλὸς ποῦ φανεῖται;

Und wenn der Gerechte mit Not gerettet wird, wo wird der Gottlose und Sünder erscheinen?

 

Die Katastrophe hat aber keineswegs aufgehört mit den Verbrechen der Kirche. Im Gegenteil, jene, welche die Schandtaten aufdeckten unter Schweiß und Tränen, sind am Ende gar nicht ernst genommen, vielleicht sogar verraten wurden. Der letzte große und tiefe Kirchenkritiker, ein Deutscher namens Karlheinz Deschner, starb erst in diesem Jahr 2014. Hier ist eine guter Link:

 

http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/ein-juwel-aufklaerung.

 

Die Kritiker wurden deshalb verraten, weil die säkularen Nachfolgekräfte der Kirche in nichts besser sind. Der Mensch scheint sehr schnell vergessen zu wollen, was einst geschah, und er wiederholt in seiner dusseligen Ignoranz Werke des Grauens, und zwar deshalb, weil er aus irgendeinem Grund nicht religionslos wird, sondern vielmehr die Götter wechselt und aus Religionsverlusten Quasireligionen entstehen lässt.

 

Aus der heiligen Ecclesia entstand der heilige Staat, aus Gottes Geboten eine heilige Verfassung, aus Priestern als Heilsvermittler Staatsdiener und Anwälte, aus dem Geist Gottes wurde der heilige Verstand, und aus dem Lehrer Christus wurde der Ältestenrat als Kollegium der Weisen eines Staates. Aus Vater Gott wurde Vater Staat, der sich nun über alles kümmert und seine Bevölkerung als Kinder ansieht, die es zu erziehen, zügeln und unterhalten gilt. Dieser geniale Schachzug des Römischen Reiches, der in Wahrheit die Lehre Jesu Christi vollständig torpedierte, gelang übrigens mit Kaiser Konstantin im 4. Jhdt. nach Christus. Der neugierige Leser möge sich informieren:

 

http://www.theologe.de/kaiser-konstantin_kirche.htm.

 

Die Substitution Gottes durch Ersatzgötter, inklusive Kulten, Ritualen und Liturgien hat bis heute eine spannende Geschichte und offenbart im tieferen Nachgraben äußerst erstaunliche Geschichten. Das Neue Testament erzählt in diesem Zusammenhang von seltsamen Mächten, die genau dies bewerkstelligen, nämlich Gott zu diskreditieren und sein Wirken durch Lüge zu verdunkeln. Das klingt zwar heutzutage völlig schräg und unglaubwürdig, trifft aber den Punkt, und die Wege hierzu sind vielfältig.

 

Lk 10, 18:

εἶπεν δὲ αὐτοῖς· ἐθεώρουν τὸν σατανᾶν ὡς ἀστραπὴν ἐκ τοῦ οὐρανοῦ πεσόντα.

Er (Jesus) aber sagte zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.

 

Joh 8, 43.44:

43 διὰ τί τὴν λαλιὰν τὴν ἐμὴν οὐ γινώσκετε; ὅτι οὐ δύνασθε ἀκούειν τὸν λόγον τὸν ἐμόν.

Wodurch versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.

 

44 ὑμεῖς ἐκ τοῦ πατρὸς τοῦ διαβόλου ἐστὲ καὶ τὰς ἐπιθυμίας τοῦ πατρὸς ὑμῶν θέλετε ποιεῖν. ἐκεῖνος ἀνθρωποκτόνος ἦν ἀπ’ ἀρχῆς καὶ ἐν τῇ ἀληθείᾳ οὐκ ἔστηκεν, ὅτι οὐκ ἔστιν ἀλήθεια ἐν αὐτῷ. ὅταν λαλῇ τὸ ψεῦδος, ἐκ τῶν ἰδίων λαλεῖ, ὅτι ψεύστης ἐστὶν καὶ ὁ πατὴρ αὐτοῦ.

Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, dann redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.

 

1. Petr 5, 8:

νήψατε, γρηγορήσατε. ὁ ἀντίδικος ὑμῶν διάβολος ὡς λέων ὠρυόμενος περιπατεῖ ζητῶν τινα καταπιεῖν.

Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher auf der Suche, wen er verschlinge.

 

Eph 6,12:

ὅτι οὐκ ἔστιν ἡμῖν ἡ πάλη πρὸς αἷμα καὶ σάρκα ἀλλὰ πρὸς τὰς ἀρχάς, πρὸς τὰς ἐξουσίας, πρὸς τοὺς κοσμοκράτορας τοῦ σκότους τούτου, πρὸς τὰ πνευματικὰ τῆς πονηρίας ἐν τοῖς ἐπουρανίοις.

Denn unser Kampf ist nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltenherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen (spirituellen) Mächte der Bosheit in den Himmelswelten.

 

Apk 12, 2:

διὰ τοῦτο εὐφραίνεσθε, [οἱ] οὐρανοὶ καὶ οἱ ἐν αὐτοῖς σκηνοῦντες. οὐαὶ τὴν γῆν καὶ τὴν θάλασσαν, ὅτι κατέβη ὁ διάβολος πρὸς ὑμᾶς ἔχων θυμὸν μέγαν, εἰδὼς ὅτι ὀλίγον καιρὸν ἔχει.

Deshalb freut euch, ihr Himmel und die in ihnen wohnen. Wehe der Erde und dem Meer, denn der Teufel ist zu euch hinabgestiegen und hat große Wut, weil er weiß, dass er wenig Zeit hat!

 

Die von kirchlicher Herrschaft durch Mittelalter bis in die Neuzeit befreite Welt hat also trotz mancher wichtiger und grundsätzlicher Einsicht in Struktur und Verlauf menschlicher Versklavung keinesfalls ein völlig neues Kapitel menschlicher Geschichte, frei von Bosheit, Angst, Ausbeutung und Unterdrückung aufgeschlagen, im Gegenteil. Die Ersatzgötter und Ersatzreligionen haben das Erbe kirchlicher Herrschaft bei weitem übertrumpft – man schaue nur allein die Toten im 20. Jhdt.:

 

http://necrometrics.com/all20c.htm.

 

Eine führende Rolle aber – oder anders gesagt: eine führende Religion – spielten hierbei Mathematik und ihre entfalteten Kinder Physik, Chemie und Biologie. Das liegt nicht nur an dieser seltsamen, auf Dingphilosophie gegründeten Weltsicht einer gleichsam entgöttlichten Welt, welche die an sich heilige Mathematik als göttliche Gabe in Zwinghaft nimmt, Verdinglichungsstrategien wissenschaftlich zu untermauern, damit man guten Grund hat, solches Tun zu rechtfertigen und als notwendig und wahr einer blinden Welt zu verkaufen. Mathematisches Denken als Macht der Vorstellung wird so als wirklich erachtet, indem den puren Vorstellungen samt ihren Spielen und mentalen Ausformungen und Mustern Wirklichkeit in der Verdinglichung zugebilligt wird, ohne dass dies immer klar ist. Klarheit aber gewinnt mathematisches Denken in ihrer Applikation ins Wirkliche nur im prüfenden Experiment, wobei generell Analogiebildungen gestattet sind – sie müssen eben nur geprüft werden und als wirksam erwiesen scheinen.

 

Von daher finde ich es unmöglich, allein aus rein mathematischen Gründen über die Wahrheit einer Verdinglichung (Reifikation) zu diskutieren – der Mathematiker wird hier natürlich immer seinen Vorteil sehen und den Nichtfachmann sehr leicht seines Nichtwissens wegen anklagen können, und so ist es auch üblich und verständlich. Allein, ich kann das nicht einfach so stehen lassen. Denn Möglichkeit und Prozess von Reifizierung aus mentalen Vorstellungen und Operationen heraus besteht nicht einfach in reiner Mathematik (die als solche ja mentale Vorstellungen und Operationen vertritt), sondern erfordert umfänglicheres Erörtern, nämlich zumindest Einblicke in das Verhältnis zwischen Vorstellung und Realität, zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen Haben und Sein, zwischen Ding und Geschehen, zwischen Objekt und Prozess. Und hier hat die Mathematik selbst, wie ich meine, kaum etwas zu sagen. Die gelehrten Herren und Damen Mathematiker – und mit ihr im Bunde ihre Applikatoren, die Physiker und mathematischen Naturwissenschaftler – sind es offensichtlich nicht gewöhnt, sich darüber tiefer Rechenschaft zu geben, und weil fast alle im dingphilosophischen Denken gefangen sind (manche kennen sogar Aristoteles und seine philosophischen Stammesgenossen), finden sie es empörend, anders als in Ding- und Begriffskategorien von Welt und Leben zu sprechen: sie verstehen nämlich Mathematik nicht anders als ergebnis-, begriffs- und dingorientiert und mit einer Klarheit versehen, die geradezu nach Wirklichkeit ruft. Mathematik sei also, so die im aristotelischen Denken und platonischen Idealraum Mathematisierenden, der natürliche und nicht zu hinterfragende Garant für problemloses Verdinglichen – ich treibe Mathematik, also bin ich wirklich, ja muss sogar wirklich sein!

 

Und dabei sagt man mir mit meinen Vorstellungen von einer gesunden Welt und Frieden und Liebe und meinetwegen Gott, das seien nur Vorstellungen fern von jeder Realität, während mathematische Konstrukte auf ein Universum ausgedehnt werden, wobei das Wort „Universum“ selber auch nur eine Vorstellung ist ohne Ausdehnung, Zeit und Eigenschaften! Das finde ich unerhört und geradezu einem Skandal ähnlich! In Wahrheit scheint es nämlich so zu sein, dass die Mathematiker einer großen Lüge aufgesessen sind, von der ich meine, dass sie vom Vater der Lüge stammt. Dessen Absicht ist aber die Verleugnung und Denunzierung des unbe-DING-ten Gottes (ich verwende die Schreibweise, um auf die Dinglosigkeit zu verweisen). Von Gott aber wollen kosmologische Modelle nichts wissen, und so stellen sich bekannte Hauptstrategen der gottlosen Kosmologie als kluge Vertreter der Menschheit mit Führungsanspruch dar, ohne zu wissen, wie beschränkt sie sind. Nun kann zwar kaum jemand etwas mit einem Ricci-Tensor anfangen, deshalb hat der verehrte Herr Brian Greene wohl lieber einen Hund statt einen dummen Menschen zum Zuhörer – der Leser schaue nur einmal die lächerlich-arrogante Sequenz im Video des kosmologischen Stars ab 4:09:

 

https://www.youtube.com/watch?v=Mu4FLRBnUeQ.

 

Lassen wir das aber hinter uns und schauen tiefer. Dann wird man irgendwann bemerken, dass Mathematik und mit ihr Kosmologie ziemlich eng mit einer okkulten jüdischen Lehre zusammenhängen, die Kabbalah genannt wird und aus theosophischem Material besteht, dass codiert in hebräischen Buchstaben überliefert ist. In meinem Büchlein „Mathematik und Wirklichkeit“ habe ich etliche Zeugnisse und Quellen belegt und bitte den geneigten Leser um selbstständiges Studium des Komplexes, der gewiss nicht einfach ist. Letztlich offenbart sich eine unglaubliche Einsicht, dass nämlich beide, Physik und Kabbalah, aufeinander bezogen sind und voneinander abhängen, ich sprach allgemein von Interdependenz. Das jedoch bedeutet nichts anderes, als dass die Quasireligiosität der Mathematik gar nicht mehr geleugnet werden kann. Und weil ich eine Sicht auf die Welt in Kategorien von Dingen und Sachen bezweifle, ich stattdessen besonders Beziehungen und Verhältnisse beachtet haben möchte, ich zudem auch Gott nur erfahrbar in einer Beziehung zu ihm geschehen sehe, in der ich mit ihm spreche (so unglaublich das auch für Dingdenker klingen mag), und zwar in einer Beziehung frei von Geheimniskrämerei und Okkultismus, habe ich große Schwierigkeiten mit einer theosophischen Geheimlehre, aus der sich Mathematik speist und die von Gott in pantheistischen und panentheistischen Verständnissen spricht – so ist Gott in der Bibel niemals vorgestellt. Solcherart entpersönlichter Gott, der sich nach Lehre der Kabbalah in seine Schöpfung hinein gibt, auf dass eigentlich alles „Gott“ ist, macht erst recht aus Gott (die Kabbalah nennt ihn en sof, der in zehn Dimensionen wirkt) ein Potential zu Verweltlichung und Verdinglichung. Dieses Denken steckt hinter der modernen Physik, weil sie damit klammheimlich aus Gott eine innerweltliche, verdinglichte und damit physikalische Arbeitsthese machen kann, fein säuberlich in Mathematik verpackt, und gleichzeitig hat sie damit den biblischen Gott denunziert und dem Vater der Lüge einen Bärendienst erwiesen. In Wahrheit haben sich die an sich göttliche Mathematik und auch Physik durch ihre innere Verbindung zur Kabbalah selber diskreditiert und zu einem Werkzeug jener finsteren Mächte gemacht, die mit dem Vater der Lüge verbunden sind.

 

Dies aber lässt sich unschwer nachweisen, sieht man nur genau hin, wozu die Mathematisierung der Wissenschaften, Wirtschaft und Finanzen geführt hat. Die quasireligiöse Mathematik als Gottesersatz hat nämlich die Welt nicht freier gemacht, sondern gebundener. Sie kommt daher wie die Schneekönigin in Hans Christian Andersens Märchen, kalt, streng und nicht vergebend, und dringt in Sinne und Herzen der meist unwissenden Menschen, um sie für ihre Sache zu überzeugen, dass sie natürlich, normal und den wissenschaftlichen Gesetzen entspricht.

 

Und dann kriecht sie in Klimamodelle, um den Menschen Angst zu machen und Steuern von ihnen zu pressen. Sie wirkt in der Wirtschaft, um den Menschen glauben zu machen, dass sein ungutes Gefühl, dass da etwas nicht stimme, bloße Illusion ist. Sie kriecht im Finanzraum umher, um dessen unmenschliche Spiele und Gewinne auf Kosten anderer als natürlich von Anfang an zu deklarieren. Sie schleicht sich in unreife und ängstliche Köpfe von Kontrollfreaks, die mit ihrer Hilfe Maschinen und Einrichtungen bauen, um die Menschen gläsern zu machen, damit auch ja viel über sie ausspioniert werden könne. Sie krault sich durch Schülerhirne, um eine Auslese zu treffen im Kampf zwischen jenen, welche ihren kalten Königinnenhauch „cool“ finden und denen, die Mathematik einfach nicht verstehen. Dann gelten die Mathematikversteher als reif und gut gerüstet, in die Welt zu gehen und mit ihren Hintern an die Wand zu kommen, während die Versager und Dummen das Recht abgesprochen bekommen, vollwertige Menschen zu sein, höchstens vielleicht Diener und Dienstleister. Auf diese Weise züchtet die Schneekönigin, deren Spiel schon Gerda und Kay im Märchen durchschauten, Ding- und Resultatspersonen par excellence, immer geeicht auf Logik, Algorithmen, Nachvollziehbarkeit und Wiederholbarkeit, Männer und Frauen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit aus langer Weile, weil ihre Welt ohne Geheimnisse bleibt, offen sind für besondere Kicks und narzistische Befriedigungen. Solche Leute werden selten aus der Rolle fallen, sofern ihre Ding- und Begriffswelt in den geforderten Parametern läuft. Sie werden nur dann rebellieren und gegen das berechnete System aufbegehren, wenn sie den mörderischen Schaden an sich und anderen entdecken, der sie langsam zermürbt. Die Mathematik, diese herrliche und tiefe Gabe, hat die Welt zu einem geplanten und planbaren Logistikzirkus gemacht, mit Akteuren ohne Pause und applaudierenden Zuschauern, die wenigstens ein kleines Stück vom Segen des verruchten Gottesdienstes zu ergattern gedenken. Und alle denken, was Paulus vor zweitausend Jahren schon niederschrieb:

 

1. Kor 15, 32:

εἰ νεκροὶ οὐκ ἐγείρονται, φάγωμεν καὶ πίωμεν, αὔριον γὰρ ἀποθνῄσκομεν.

Wenn Tote nicht auferweckt werden, lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.

 

Ein deutscher Musiker namens Scooter brachte es vor Jahren eindrücklich auf den Punkt:

 

https://www.youtube.com/watch?v=HzHjOgOAPIQ

 

Wie kommt es also, dass eine herrliche, göttliche Gabe wie die Mathematik so dermaßen diskreditiert werden konnte und Mathematiker sich so willfährig in den Dienst von Kulturen des Todes stellen? Die Antwort klingt banal, sofern der Blick vom Dinguniversum allein abrückt und eine andere Perspektive den Blick bereichert: die reiche, innere Welt des Menschen, also seine Innenwelt, ist ob ihrer gigantischen „Ausdehnung“ und Vielfalt das Haupteinfallstor des Vaters der Lüge. Nun wird in der Außenwelt wohl kaum ein gehörntes Beast mit roten Augen und Dämonenfratze herumlaufen, um in Wehrwolfmanier durch die Nacht zu schleichen und Leute zu bedrohen. Der Vater der Lüge wird auch nicht einfach wie ein Monster in der Außenwelt erscheinen und eine fürchterliche Agenda verbreiten. Das Johannesevangelium spricht deshalb vom „Vater der Lüge“, weil es um Lüge geht, und Lüge hat vornehmlich mit der Innenwelt zu tun, weil sie das Einfallstor für dieselbe ist.

 

Das ist das Wesen des Vaters der Lüge, des Teufels, Satans, der alten Schlange und des Mörders von Anfang an: er versucht, des Menschen Innenwelt zu durchdringen, indem er seine Vorstellungen verwirrt, seine Phantasie, seine Imagination, seine innere Zwiesprache mit der Außenwelt. Darum ist besonders die Mathematik ein brauchbares Instrument, weil sie vornehmlich ein Spiel der Vorstellungen ist. Aber weil der westliche Mensch zudem das sonderbare Verhältnis zwischen seiner inneren Welt und der Welt außerhalb seiner selbst nicht bereit ist, so zu klären, dass er leicht unterscheiden kann zwischen Wahrheit, Wirklichkeit, Illusion und Lüge, und weil er außerdem völlig auf ein Verständnis der Welt als „Dingwelt“ gleichsam eingeschossen ist, verschwimmt in ihm der Eindruck von Wirklichkeit: er verdinglicht Vorstellungen einfach so, ohne eine Rechtfertigung zu kennen, er lässt sich von mannigfaltigen Vorstellungen, die doch seine Innenwelt betreffen, umher schwenken wie eine Fahne im Wind. Nur sieht das in der Mathematik „wissenschaftlich“ aus – und damit gerechtfertigt. Aber dann ist der Weg nicht mehr fern zur Erschaffung von augmentierten Realitäten, das sind an sich virtuelle Konstrukte fern von wahren Realitäten. Neuerdings kann man sogar solche virtuellen Konstrukte sensuell darstellen und damit des Menschen Innenwelt zusätzlich stimulieren – was das für Auswirkungen hat, mag sich der geübte Denker selbst vor Augen führen. Jedenfalls wird es nicht ohne zusätzliche Schwierigkeiten gehen, näher zur Klärung des Verhältnisses zwischen Innen- und Außenwelt beizutragen, ein solcherart stimulierter Mensch wird vielmehr zum stärkeren Glauben angeregt, virtuelle Realitäten seien in Wirklichkeit wahre Realitäten und so natürlich wie ein wahrer Baum oder eine wahre Wolke am Himmel.

 

Da nun also die moderne Kosmologie ihre Aussagen vornehmlich auf Mathematik stützt, nötigt mich das nach den oben angedeuteten Einsichten zumindest zur Zurückhaltung. Ich spreche jedoch nicht von arroganter, besserwisserischer Zurückhaltung, weil ich alles besser wüsste, vielmehr von demütigem Schweigen, weil ich den Vater der Lüge am Wirken sehe. Es gibt ein Beispiel von Jesus, als er vor Pontius Pilatus stand:

 

Mt 26,62.63:

62 καὶ ἀναστὰς ὁ ἀρχιερεὺς εἶπεν αὐτῷ· οὐδὲν ἀποκρίνῃ τί οὗτοί σου καταμαρτυροῦσιν;

Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm (Jesus): Antwortest du nicht (gegen das), was diese gegen dich zeugen?

 

63 ὁ δὲ Ἰησοῦς ἐσιώπα.

Der Jesus aber schwieg.

 

Als tiefe Grundwahrheit meines Lebens habe ich Gott erfahren und begegne ihm jeden Tag. Gott ist für mich die ultimative Realität, allerdings nicht in der Weise eines Dinges oder einer Sache. Zur Wahrheit und Wirklichkeit Gottes finde ich nicht über Dingphilosophie, auch nicht über Mathematik oder Physik als Dingwissenschaft. Ich begegne Gott, weil er mich immer gesucht hat: er lässt sich finden, indem ich eine Beziehung, ein Verhältnis zu ihm habe. Das hat Gott so eingerichtet, indem er seinen Geist wirken lässt, der ständig in dieser Welt und also auch an mir wirkt. Und der einzige Weg zu einer Beziehung scheint mir das zu sein: ich rede mit ihm. Das nennt man Gebet. Ich rede mit Gott nicht, weil ich etwas haben will oder er mir Wünsche erfüllt. Ich rede mit ihm, weil ich ihn liebe und er mich. Ich sage zu ihm: Herr, hier bin ich und suche dich. Kannst du mir nicht irgendwie helfen? Rette mich doch aus meiner Blindheit!

 

Und daraus entwickelt sich etwas, dass ich nicht beschreiben kann. Dann fließen Worte und gewinnt Schweigen eine neue Bedeutung. Dem Vater der Lüge ist es nicht gestattet, solches Gebet zu stören. Denn nun offenbart sich Gottes stille Macht. Die Augen werden geöffnet und alles bisher Erlebte und Geglaubte erscheint in neuem Licht. So ging es einigen Männern im Evangelium auch:

 

Lk 24,30.31:

30 καὶ ἐγένετο ἐν τῷ κατακλιθῆναι αὐτὸν μετ’ αὐτῶν λαβὼν τὸν ἄρτον εὐλόγησεν καὶ κλάσας ἐπεδίδου αὐτοῖς,

Und es geschah, als er mit ihnen zu Tische lag, nahm er das Brot und segnete es, und nachdem er es gebrochen hatte, reichte er es ihnen,

 

31 αὐτῶν δὲ διηνοίχθησαν οἱ ὀφθαλμοὶ καὶ ἐπέγνωσαν αὐτόν· καὶ αὐτὸς ἄφαντος ἐγένετο ἀπ’ αὐτῶν.

ihre Augen aber wurden aufgetan und sie erkannten ihn. Und er wurde vor ihnen unsichtbar.

 

Der Vater der Lüge jedoch kommt und versucht weiter, in der inneren Welt Konfusion und Wirrnis zu stiften, zumal fast alle Menschen um einen herum von Dingphilosophie besetzt sind und genau das nicht glauben, was nun als Erfahrung unvergesslich bleibt. Das Neue Testament verbindet mit „innerer Welt“ das Herz und schreibt:

 

1. Joh 3,19.20:

19 Καὶ ἐν τούτῳ γνωσόμεθα ὅτι ἐκ τῆς ἀληθείας ἐσμέν. καὶ ἔμπροσθεν αὐτοῦ πείσομεν τὴν καρδίαν ἡμῶν,

Und hierin werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und wir werden vor ihm unser Herz zur Ruhe bringen,

 

20 ὅτι ἐὰν καταγινώσκῃ ἡμῶν ἡ καρδία, ὅτι μείζων ἐστὶν ὁ θεὸς τῆς καρδίας ἡμῶν καὶ γινώσκει πάντα.

dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer als unser Herz ist und alles erkennt.

 

Dann fällt es wie Schuppen von den Augen: die moderne Physik trifft kosmologische Aussagen, die Gottesoffenbarungen im Neuen Testament, welche für den Gottesbegegner neue Blicke schaffen, unverbrämt widersprechen. Am Anfang dieses Kapitels steht ein Abschnitt aus Epheser 1, und den habe ich mit Bedacht gewählt. Der Text spricht nämlich von der Zeit vor Grundlegung der Welt, von welcher Dingphilosophie nichts sagen kann, da nichts Dingliches da war und erst mit Zutagetreten von Dinglichkeit – die Kosmologie spricht von einer Singularität, die etwas hervor gebracht hat – Zeit und Raum gleichsam hervorkamen; zumindest macht es dann erst Sinn, davon zu sprechen.

 

Anders der Ephesertext: vor Grundlegung der Welt war die Wahl Gottes für die, welche an ihn glauben. So etwas lässt sich nicht dinglich verstehen, als sei „etwas“ vor der Schöpfung gewesen. Die Rede vom undinglichen Gott und seinem Willen ist der Versuch des Textes, Gottes Unbe-DINGT-heit zu betonen in dem Sinne, dass er etwas sagen will, was eigentlich gar nicht zu sagen ist, eben weil auch menschliche Sprache vornehmlich vom Dingdenken durchdrungen ist. Vor aller Schöpfung war also Gott mit einem Liebeswillen – das ist alles, was der Text sagen will, vor allem Sein und Seiendem ist Gott, und was er offenbart, ist seine Wahl aus Liebe zu denen, die an ihn glauben. Das klingt zwar reichlich fremd und unwahrscheinlich, ist aber das eigentlich unaussprechliche Zeugnis des Neuen Testamentes mit Worten, die Dingdenker gleich wieder in Dinge und Fakten zu pressen gedenken.

 

Es gibt außerdem noch drei Texte im Neuen Testament, die direkt von der Schöpfung sprechen, ansonsten schweigt es. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Schreiber des Neuen Testaments keine Theosophie betrieben, keine metaphysischen Spekulationen, wie wer, wann und wo die Schöpfung geschehen ließ – es ist nur der Hinweis auf Gott und seine Liebe. Mit Theosophie haben gnostische Gruppen angefangen und ihre Lehren ins Geheime getrieben – nur Wissende und Eingeweihte bekamen spezielle Lehren anvertraut. Darunter befinden sich Anschauungen von so genannter Emanation, vom Demiurgen und bestimmten Geisterscheinungen, die mit der göttlichen Sophia in Zusammenhang gesehen wurden. Der interessierte Leser wird hier guten Stoff zur Nachforschung finden:

 

https://www.youtube.com/watch?v=fM5vRJLYg54

https://www.youtube.com/watch?v=-paA2CvDPhg

https://www.youtube.com/watch?v=FH0OCvVAysM

https://www.youtube.com/watch?v=iNYtBMu18a8

https://www.youtube.com/watch?v=ppT8JK1loSg

 

Die drei anderen Texte im Neuen Testament sind diese, und sie sprechen jeder für sich:

 

Joh 1,1-5:

1 Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος.

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

 

2 οὗτος ἦν ἐν ἀρχῇ πρὸς τὸν θεόν.

Dieses war im Anfang bei Gott.

 

3 πάντα δι’ αὐτοῦ ἐγένετο, καὶ χωρὶς αὐτοῦ ἐγένετο οὐδὲ ἕν ὃ γέγονεν.

Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde nicht eines, das geworden ist.

 

4 ἐν αὐτῷ ζωὴ ἦν, καὶ ἡ ζωὴ ἦν τὸ φῶς τῶν ἀνθρώπων·

In demselben war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

 

5 καὶ τὸ φῶς ἐν τῇ σκοτίᾳ φαίνει, καὶ ἡ σκοτία αὐτὸ οὐ κατέλαβεν.

Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht absorbiert.

 

Kol 1,15-17:

15 ὅς ἐστιν εἰκὼν τοῦ θεοῦ τοῦ ἀοράτου, πρωτότοκος πάσης κτίσεως,

Er (Jesus) ist das Bild des unsichtbaren Gottes, Erstgeborener aller Schöpfung,

 

16 ὅτι ἐν αὐτῷ ἐκτίσθη τὰ πάντα ἐν τοῖς οὐρανοῖς καὶ ἐπὶ τῆς γῆς, τὰ ὁρατὰ καὶ τὰ ἀόρατα, εἴτε θρόνοι εἴτε κυριότητες εἴτε ἀρχαὶ εἴτε ἐξουσίαι· τὰ πάντα δι’ αὐτοῦ καὶ εἰς αὐτὸ ἔκτισται·

denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne, es seien Herrschaften, es seien Gewalten, es seien Mächte: das All ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen,

 

17 καὶ αὐτός ἐστιν πρὸ πάντων καὶ τὰ πάντα ἐν αὐτῷ συνέστηκεν.

Und er ist vor allem, und das All besteht durch ihn.

 

Heb 11.3:

Πίστει νοοῦμεν κατηρτίσθαι τοὺς αἰῶνας ῥήματι θεοῦ, εἰς τὸ μὴ ἐκ φαινομένων τὸ βλεπόμενον γεγονέναι.

Durch Glauben begreifen wir, dass die Zeitalter (Äonen) durch Gottes Reden bereitet wurden, so dass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem (Offenbarem, das man sehen kann) geworden ist.

 

So weit wagt sich das Neue Testament vor und nicht weiter: es offenbart keine theosophischen oder zu Okkultismus neigenden Systeme besonderen Wissens um die Schöpfung. Denn die Intention ist nicht die Gründung eines Glaubens an Dinge, Formeln und Klarheiten, weil der Mensch – wie ja allseits sichtbar und zu erleben – offensichtlich dazu neigt, Dinge als Objekte zu behandeln, die man beliebig mögen und wegwerfen kann. Ein als Objekt deklarierter Gott würde in Bestrebungen der Objektivität als heute beliebtes Ding wahrgenommen und morgen schon in irgend einem Register verschwinden. So geschieht es ja mit Büchern: heute liest man sie, und nächste Woche stehen sie wieder im Regal. Und so überdauern sie Jahrhunderte, aber man kann stolz vor anderen prahlen, man habe viele Bücher und erweckt damit den Eindruck einer klugen, belesenen Person.

 

Das jedoch ist offenbar nicht Gottes Absicht und Wahl vor Grundlegung der Welt. Vielmehr entzieht er sich aller Dinglichkeit, Definierbarkeit und Sprachlichkeit, damit der Mensch endlich, nach langer Suche und vielfältigen Enttäuschungen, das Dingdenken verlasse und eine Beziehung zu Gott sucht, indem er seine Liebe zu ihm richtet und zu ihm spricht: Herr, rette mich und lass mich dich finden! Und dann passiert etwas, und der Blick wird völlig neu.

 

Mk 9,22-24:

22 ἀλλ᾽ εἴ τι δύνῃ, βοήθησον ἡμῖν σπλαγχνισθεὶς ἐφ᾽ ἡμᾶς.

Aber wenn du kannst, hilf uns und erbarme dich unser!

 

23 ὁ δὲ Ἰησοῦς εἶπεν αὐτῷ, Τὸ Εἰ δύνῃ, πάντα δυνατὰ τῷ πιστεύοντι.

Der Jesus aber sprach zu ihm: Was „wenn du kannst“ betrifft: alles ist dem Glaubenden möglich.

 

24 εὐθὺς κράξας ὁ πατὴρ τοῦ παιδίου ἔλεγεν, Πιστεύω· βοήθει μου τῇ ἀπιστίᾳ.

Sogleich schrie der Vater des Kindes und sagte: Ich glaube! Steh meinem Unglauben bei!

 

Röm 10,13:

Πᾶς γὰρ ὃς ἂν ἐπικαλέσηται τὸ ὄνομα κυρίου σωθήσεται.

Denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.

 

Darum ist Mathematik nicht im Ansatz dafür tauglich, die Stelle Gottes einzunehmen als approbierte Vicaria Dei et Filii Dei und Meisterin der Schöpfung. Sie hat in ihrer Tochter, der zur überdrehten Ersatzreligion mutierten modernen Physik, den Fehdehandschuh geworfen und belächelt wie die eiskalte Schneekönigin ungezogene Kinder wie Gerda und Kay. Man lasse sich nur einmal den hanebüchenen Unsinn durch Seele und Geist gehen, der hier beschrieben wird:

 

https://www.youtube.com/watch?v=zT35_xcs0Nk.

 

Da sitzen sie mit Schutzhelmen im CERN vor ihren Computern und glauben ernstlich, in priesterlicher Manier der Menschheit zu dienen, indem sie meinen, Gott zu ersetzen und die Welt zu erklären! Man stelle sich nur mal vor, jemand würde anlässlich einer Trauerfeier den mathematischen Sinnkomplex von sich geben und die Trauernden auffordern, doch bitte die wunderbaren Naturkonstanten und unglaublichen Formelkonstruktionen zu betrachten, weil die doch eine Supersymmetrie offenbarten, in der Leben und Tod gesetzmäßig verteilt vorkommen! Das wäre die Art der kühlen Schneekönigin! Aber das hat doch nichts mit Sinn und Wärme und Zugewandtheit zu tun! Das ist doch kein priesterliches und als solches menschliches Handeln! Das ist vielmehr die verdinglichte Ausgeburt einer gottlosen und als solcher vom Vater der Lüge um die Ohren gehauenen Seele!

 

Noch einmal möchte ich der Mathematik meine Loyalität und Liebe bezeugen, die von Kind an in mir wohnt und mir unzählige Male wohlige Schauer der Ergriffenheit beschert hat, wenn sich mir gewisse Wege des Schließens und Verstehens auftaten. Ich hatte das Glück, in meiner Familie einige Naturwissenschaftler und Mathematikgenies zu haben, die mich schon früh mit Literatur und langen Gesprächen versorgten. Mir erscheinen noch immer die wundersamen Wege mathematischer Logik und Entfaltungen als Quell der Freude und Inspiration. Ich habe zwar manche Teile meines Lebens verschwendet und viel zu oft gegrübelt über mein Geworfensein ins Sein hinein, und neben wilden und exzessiven Studien war ich viel zu oft traurig und habe, so schätze ich, viel zu oft das „leichte Leben“ verpasst. Dann streckte mich ein Schlaganfall nieder und tötete mich fast – nach Jahren mit nur fünf Stunden Schlaf und unzähligen Sorgen und Versuchen, „auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen“, finde ich das heute nicht sehr verwunderlich.

 

Ich steckte schon Jahre in meinem Projekt, mit dem ich schwanger ging, nämlich die Philosophie der Mathematik und die Undinglichkeit oder, wie im Buch angedeutet, die Unbe-DINGT-heit Gottes irgendwie zusammenzubringen. Doch nun saß ich halbtot da und sank ins Vergessen. Keiner meiner Kollegen hat mich besucht oder nach mir gefragt. Ich konnte keine Auto mehr fahren und mich, wie gewohnt, frei bewegen. Er begab sich, dass ich ganz auf mich selbst geworfen wurde: keine Hochzeiten, auf denen ich tanzen konnte, keine Ablenkung, aber auch keine zwanghaften Pflichten und Laufradphantasien mehr. Ich fiel in tiefe Depressionen und zog mich ganz zurück.

 

Und ich tat das, was ich über Jahre vergessen hatte: ich sprach mit Gott, und er offenbarte sich und ich war bald frei von den üblen Depressionen. Ich konnte schnell das Medikament absetzen und schlief zum ersten Mal wieder die ganze Nacht durch. Und es war mir, als würde Gott nach und nach seine tiefe Liebe zu mir offenbaren und mir Geist und Seele klären: auf dass ich neu sehen lernte. Ich spreche heute viele Male am Tag mit ihm – nicht wie zu einem Gedanken oder einer Vorstellung, obwohl ich natürlich Vorstellungen habe, aber vielmehr wie zu einem lebendigen Gegenüber, das ich nicht zu beschreiben vermag und mich doch berührt oder durchdringt. Ich spüre eine tiefe Liebe zu ihm und gleichzeitig eine tiefe Liebe von Gott zu mir. All dieses Geschehen hat mir die Evangelien aufgeschlossen in einer Weise, wie ich es mir nie habe vorstellen können. Nun weiß ich um Jesus, den Lebendigen und Weg zu Gott. Er ist an meiner Seite und beschenkt mich sehr oft mit der Wahrnehmung seiner Gegenwart, und gemeinsam schauen wir zu Gott, unserem Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und er ermutigt mich, gerade zu stehen und selbst vor Gott zu treten, und zwar in seinem Namen.

 

Joh 16,26:

ἐν ἐκείνῃ τῇ ἡμέρᾳ ἐν τῷ ὀνόματί μου αἰτήσεσθε, καὶ οὐ λέγω ὑμῖν ὅτι ἐγὼ ἐρωτήσω τὸν πατέρα περὶ ὑμῶν·

An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch ersuchen werde.

 

Es dauerte noch einige Jahre, bis mir auch meine Betrachtung der Mathematik genügend in der Gegenwart Gottes gedreht und gewendet schien, dass ich meine Eindrücke niederzuschreiben vermochte mit gutem Gewissen. Und ich wusste nun genau, dass das Problem der Reifizierung in der Mathematik nicht gelöst werden würde durch neue oder andere, vielleicht verschieden kombinierte Formelkomplexe. Das Grundproblem liegt nämlich in der Philosophie der Verdinglichung allgemein, ihrer Bestrebung, alles Mögliche zum Ding, zur Sache, zum Begriff, zur abrechenbaren Einheit zu machen. Dies aber als Wahrheit anzusehen, ist mir mittlerweile kaum mehr möglich.

 

Die Mathematik ist exakt und folgt wahren und wichtigen Regeln und Algorithmen, das kann niemand mit Verständnis bestreiten. Nur das Phänomen der Reifizierung steht bei einer Anwendung der Mathematik auf die Wirklichkeit insofern im Wege, als so getan wird, dass dies allgemein kein Problem sei. Infolgedessen fehlen auch klare Kriterien und grundsätzlich-philosophische Erwägungen, die es den allzu schnellen „Reifikatoren“ unter den Mathematikern oder Physikern schwerer machten, ihr geliebtes „Reifikationshandwerk“ einfach so nach Gutdünken auszuführen. Ich bezweifle generell eine vorschnelle Übertragung von Vorstellungen in die Realität.

 

Freilich verstehe ich selber von Mathematik so viel, dass sie leicht und auch unkompliziert auf wirkliche und wahre Prozesse und Erscheinungen in der Welt angewendet werden kann. In offensichtlichen Fällen, in denen Parameter von Prozessen und Objekten mathematisch approximiert werden können, oder wenn sich Gesetzmäßigkeiten von Prozessen und Objekten nach offensichtlichen mathematischen Regeln darstellen, besteht keine große Schwierigkeit, mathematische Modelle zur Beschreibung realer Prozesse und Objekte zu verwenden, zumal Parameter und Messergebnisse immer überprüft werden können.

 

Komplizierter stellt es sich dar, wenn Messungen und Parameter nicht unmittelbar einem Prozess oder einem angenommenes Objekt entnommen werden können, sondern nur über Umwege. So ist es beim sogenannten Higgs-Teilchen: unmittelbare Messungen sind nicht möglich, man geht stattdessen über den Umweg von Wahrscheinlichkeitskurven. In solchem Falle ist nicht automatisch klar, ob die nicht unmittelbare Messung nicht schon eo ipso verfälscht ist, weil sie aus Mangel an Unmittelbarkeit in Wahrheit Interpretation braucht: und je nachdem, wie interpretiert wird, kann das nicht unmittelbare Messergebnis schon im Verlauf eines gültigen Prüfalgorithmus zur Findung von Wahrheit statt als Fakt in Wirklichkeit als Interpretament einfließen und so in die Falle eines Circulus vitiosus, des berüchtigten hermeneutischen Zirkels, geraten. Statt Fakten werden also auf dem Weg zwischen Theorie (Vorstellung) und Prüfung (Experiment) Interpretamente einfließen, die je nach Interpretation als Fakten ausgegeben werden. Das aber ist offensichtlich unredlich. Ich aber als Nichtteilhaber an der science community, meinetwegen des CERN, kann überhaupt nicht wissen, ob nicht hinter sämtlichen Interpretationen eine Agenda steht, die zwar nicht offen bekannt, aber intern Verwendung findet und unter allen Umständen zu vertreten ist.

 

Der Kenner sei nur an das offensichtlich agendarisch besetzte Kerygma von der kosmischen Rotverschiebung als angeblichen Beweis für ein expandierendes Universum erinnert, das wohl nicht offen kritisiert werden darf aus Gründen, die der Kenner ahnt. Ich erinnere an Edwin Hubble selbst und sein Unwohlsein mit dem Interpretament „Rotverschiebung bedeutet Expansion durch Dopplereffekt“:

 

http://aoi.com.au/bcw/RIPExpanding/.

 

Und der zuerst gefeierte Astronom Halton Arp musste bis zu seinem Tod die von einer Agenda geschürte Ablehnung eben jener science community erfahren, die offiziell am „credo in unam Mathematicam matrem omnipotentem“ festhält. Hier sind einige aufhellende Hintergründe:

 

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2010/01/Halton-Arp

http://electric-cosmos.org/arp.htm

http://www.haltonarp.com/.

 

Ein anderes Beispiel für agendarische Wissenschaft mag in der bis heute andauernden Kontroverse um Wahrheit, Wert und Gültigkeit evolutionärer Welt- und Lebensinterpretationen in eindrücklicher Weise geschaut werden:

 

http://www.youtube.com/watch?v=cDWALTAh_Y0

 

Und zusätzlich vertiefe man sich in folgende Dokumentationen über Klimamodelle:

 

http://www.youtube.com/watch?v=4HiMVGW1n00

http://www.youtube.com/watch?v=IoXxrZG-_eU

http://www.youtube.com/watch?v=A0T07EtIlIw

 

Zudem bedenke der kritische Leser die verdeckt-offensichtliche Verstrickung von Mathematik und Physik in esoterische und okkulte Kulte. Isaac Newton war stark mit Alchemie beschäftigt, deren lange Linie sich auch bis in die Kabbalah zurückverfolgen lässt. Hier ist eine Reihe von äußerst anregenden Dokumentationen, die dem unbedarften Mitteleuropäer zunächst unglaublich vorkommen mögen; allein dieser heftige Impuls könnte vielleicht den einen oder anderen zum selbstständigen Graben und Nachforschen bewegen:

 

https://www.youtube.com/watch?v=DYMTAZrKLcM – andere Teile selbst suchen

https://www.youtube.com/watch?v=I3WQRHxAenc

http://www.mojvideo.com/video-spirit-world-2-the-alien-kabbalah-with-chris-everard-enigma-tv-1-5/8a9bffd677a7aa49d20b – andere Teile selbst suchen

 

Und hier ist eine kabbalistische Einführung in das Buch Zohar, wichtigste Schrift in der Kabbalah:

 

https://www.youtube.com/watch?v=rlHRAj8akaE

 

Interessierte können hier die deutsche Übersetzung aus dem Zohar (deutsch Sohar) finden: