Dante & Viola - Tina Folsom - E-Book

Dante & Viola E-Book

Tina Folsom

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Beschreibung

Venedig, Italien – Anfang 1800 Viola hat nur noch drei Monate zu leben. Doch sie weigert sich, als Jungfrau zu sterben. Sie reist nach Venedig, um sich dort ihren letzten Wunsch zu erfüllen, ohne einen Skandal für ihre Familie hervorzurufen. Danach, so plant sie, wird sie sich das Leben nehmen, um sicherzustellen, dass sie diese Welt schmerzfrei und in Würde verlässt. Leider könnte sie keine schlechtere Wahl treffen als den Mann, den sie in einem anrüchigen Club für ihr Vorhaben aussucht. Doch dann erscheint Dante, ein hedonistischer Vampir, der Viola vor dem schrecklichen Schurken rettet. Um zu verhindern, dass sie in die Hände noch schlimmerer Männer fällt, bietet er ihr eine Nacht voller Leidenschaft in seinen Armen an und entdeckt, dass sie noch Jungfrau ist. Vom Akt der Deflorierung ernüchtert flieht Viola und beschließt, ihr Leben frühzeitig zu beenden. Entsetzt hält Dante Viola davon ab, sich etwas anzutun, und macht sich daran, ihr das Vergnügen zu bereiten, das er ihr versprochen hat – ein Kuss und eine Berührung nach der anderen, bis sie bereit ist, sich ihm hinzugeben. Doch dann zwingen Ereignisse Dante zu einer verzweifelten Handlung . . .  Über die Serie  Die Romane der Clan der Vampire Reihe sind lustvolle paranormale Novellen, der Sie zurück in die Zeit von Venedig im frühen 19. Jahrhundert versetzt. Es dreht sich um eine Gruppe von Vampiren, die Liebe und Lust mit sterblichen Frauen finden, während sie versuchen, die Tatsache zu verbergen, dass sie Vampire sind. Der Clan der Vampire Band 1 – Raphael & Isabella Band 2 – Dante    & Viola Band 3 – Lorenzo & Bianca Band 4 – Nico & Oriana Band 5 – Marcello & Jane Scanguards Vampire Band 1 - Samsons Sterbliche Geliebte Band 2 - Amaurys Hitzköpfige Rebellin Band 3 - Gabriels Gefährtin Band 4 - Yvettes Verzauberung Band 5 - Zanes Erlösung Band 6 - Quinns Unendliche Liebe Band 7 – Olivers Versuchung Band 8 – Thomas' Entscheidung Band 8 1/2 – Ewiger Biss Band 9 – Cains Geheimnis Band 10 – Luthers Rückkehr Band11 – Blakes Versprechen Band 11 1/2 – Schicksalhafter Bund Band 12 – Johns Sehnsucht Band 13 – Ryders Rhapsodie Band 14 - Damians Eroberung Band 15 - Graysons Herausforderung Band 16 - Isabelles verbotene Liebe Band 17 - Coopers Leidenschaft Band 18 - Vanessas Wagemut Band 19 – Patricks Verführung Hüter der Nacht Band 1 – Geliebter Unsichtbarer Band 2 – Entfesselter Bodyguard Band 3 – Vertrauter Hexer Band 4 – Verbotener Beschützer Band 5 – Verlockender Unsterblicher Band 6 – Übersinnlicher Retter Band 7 – Unwiderstehlicher Dämon Jenseits des Olymps Band 1 - Ein Grieche für alle Fälle Band 2 - Ein Grieche zum Heiraten Band 3 - Ein Grieche im 7. Himmel Band 4 – Ein Grieche für Immer   Andere Serien: Time Quest Der Club der ewigen Junggesellen Codename Stargate  Die Serie "Der Clan der Vampire" hat alles: Scheinehe, Liebe auf den ersten Blick, erzwungene Nähe, unheilbar krank, Jungfrauen, romantische Orte, verborgene Identität, Seelenverwandte, Frau in Gefahr, Jungfrau in Not, Brüderschaft, verborgene Schätze, Intrigen, Verrat, brennende erotische Szenen. 

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Seitenzahl: 149

Veröffentlichungsjahr: 2025

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DANTE & VIOLA

DER CLAN DER VAMPIRE - VENEDIG 2

TINA FOLSOM

INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Andere Bücher von Tina

Über die Autorin

KURZBESCHREIBUNG

Venedig, Italien – Anfang 1800

Viola hat nur noch drei Monate zu leben. Doch sie weigert sich, als Jungfrau zu sterben. Sie reist nach Venedig, um sich dort ihren letzten Wunsch zu erfüllen, ohne einen Skandal für ihre Familie hervorzurufen. Danach, so plant sie, wird sie sich das Leben nehmen, um sicherzustellen, dass sie diese Welt schmerzfrei und in Würde verlässt. Leider könnte sie keine schlechtere Wahl treffen als den Mann, den sie in einem anrüchigen Club für ihr Vorhaben aussucht.

Doch dann erscheint Dante, ein hedonistischer Vampir, der Viola vor dem schrecklichen Schurken rettet. Um zu verhindern, dass sie in die Hände noch schlimmerer Männer fällt, bietet er ihr eine Nacht voller Leidenschaft in seinen Armen an und entdeckt, dass sie noch Jungfrau ist.

Vom Akt der Deflorierung ernüchtert flieht Viola und beschließt, ihr Leben frühzeitig zu beenden. Entsetzt hält Dante Viola davon ab, sich etwas anzutun, und macht sich daran, ihr das Vergnügen zu bereiten, das er ihr versprochen hat – ein Kuss und eine Berührung nach der anderen, bis sie bereit ist, sich ihm hinzugeben.

Doch dann zwingen Ereignisse Dante zu einer verzweifelten Handlung . . .

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© 2010-2025 Tina Folsom

1

Venedig, Italien – Anfang 1800

Zuerst dachte sie, ihr Arzt hätte sich geirrt.

Drei Monate – soviel Zeit hatte er ihr noch zu leben gegeben. Während der letzten beiden würde sie wahrscheinlich mit unerträglichen Schmerzen an ihr Bett gefesselt sein.

Das war unmöglich.

Nur wenige Tage zuvor hatte ihre Gouvernante sie gewarnt, dass sie trotz ihres hübschen Gesichts und ihrer anmutigen Gestalt potenzielle Freier wegen ihrer freimütigen Art und ihrer ausgefallenen Ideen vergraulen würde. Viola war das gleichgültig. Wenn ein Mann sich ihr gegenüber nicht behaupten konnte, würde sie lieber gar nicht heiraten wollen. Außerdem war sie kaum einundzwanzig, und auch wenn ihre Aussichten auf eine Vermählung im Moment wegen ihrer ungestümen Art schlecht aussahen, hatte sie noch ihr ganzes Leben vor sich. Das hatte sie zumindest gedacht.

Drei Monate waren kein Leben.

Nach dem ersten Schock war sie allerdings fest entschlossen, trotz ihres Gehirntumors das Beste daraus zu machen.

Zuerst hatte sie versucht, zu beweisen, dass der Arzt unrecht hatte. Sie war in die Schweiz gereist – mitten in der Nacht und ohne eine Anstandsdame – und hatte einen anderen medizinischen Experten konsultiert. Aber die Antwort blieb dieselbe: Sie würde sterben.

Deshalb war sie jetzt hier, in Venedig. Nicht mehr, um die Meinung der Ärzte zu widerlegen, sondern um zu leben.

Sie hatte ihrer Familie das Ziel ihrer Reise verschwiegen. Sie wären entsetzt über so ein törichtes und skandalöses Verhalten gewesen und hätten sie niemals gehen lassen. Aber sie würde sich nicht aufhalten lassen. Viola hatte akzeptiert, dass sie sterben würde, aber eine Sache wollte sie noch erleben, bevor sie diese Welt verließ.

Sie wollte nicht als Jungfrau sterben.

Praktisch veranlagt wie sie war, wusste sie jedoch auch, dass ein Skandal ihrer Familie nicht dienlich wäre. Schon ihr plötzliches Verschwinden würde vertuscht werden müssen, wozu ihre übereifrige Mutter allerdings sicher fähig war. Sie würde einfach jeden wissen lassen, dass Viola zu einer älteren Verwandten aufs Land gereist war, um diese zu pflegen. Es gab genügend Tanten, Großtanten und Cousinen, aus deren Schar sie wählen konnte.

Viola hatte beschlossen, dorthin zu gehen, wo niemand sie oder ihre Familie kannte und ihr skandalöses Vorhaben keinerlei Schatten auf das Leben ihrer Eltern werfen würde. In einem Brief, den sie aus der Schweiz geschickt hatte, hatte sie erklärt, dass sich ihr Zustand so verschlechtert hatte, dass sie ans Bett gefesselt war. Sie hatte auch klar gemacht, dass sie in Ruhe gelassen werden wollte und alle sie so in Erinnerung behalten sollten, wie sie vor ihrer Krankheit gewesen war.

Für den Fall, dass sie ihre Wünsche nicht respektieren würden, hatte sie ihnen einen Skandal in Florenz angedroht. Ihre Drohung würde sicherstellen, dass sich ihre Mutter an ihre Wünsche hielt und dass Violas Vater keine Versuche unternahm, sie zurückzuholen. Außerdem war ihre Mutter vermutlich froh, sie los zu sein. Schließlich war Viola nie in der Lage gewesen, den hohen Erwartungen ihrer Mutter gerecht zu werden. Jegliches eventuell vorhandene Wohlwollen ihrer Mutter hatte sie dadurch zerstört, dass sie den ersten und einzigen Verehrer, der es jemals gewagt hatte, ihr den Hof zu machen, abgelehnt hatte.

In drei Monaten, so hatte sie es arrangiert, würden ihre Eltern einen Brief erhalten, der sie über den friedlichen Tod ihrer Tochter informieren würde. Natürlich wäre es eine Lüge, denn sie würde sich ihr Leben schon viel früher nehmen. Sobald sie vollbracht hatte, wofür sie nach Venedig gekommen war.

Sie würde ihre Jungfräulichkeit verlieren und dann mit der Pistole, die sie in ihrer Tasche trug, ihrem Leben ein Ende setzen, bevor der Schmerz sie zu sehr schwächte. Sie hatte nicht die Absicht, einen langen und schmerzhaften Tod zu erleiden.

Viola glättete ihre Röcke und richtete ihren Umhang. Dann holte sie tief Luft und schob die schwere Eichentür auf.

Das Haus, das sie betrat, war eine Art Club. Entsprechend der Informationen, die sie eingeholt hatte, suchten in diesem überraschend sauberen Etablissement Herren nach weiblicher Gesellschaft. Es war zwar kein Bordell, doch viele der Frauen, die sich zu den Männern im Club gesellten, um fleischliche Freuden zu suchen, taten dies des Geldes wegen. Der Mann, der ihr den Weg zu diesem Etablissement gewiesen hatte, hatte ihr allerdings versichert, dass gelegentlich Frauen aus der besseren Gesellschaft hier anzutreffen waren, die die Art Ablenkung suchten, die ihre ehrenwerten Gemahle nicht bereit waren, ihnen zu gönnen.

Sie hoffte, dass der Mann recht hatte, und dass ihre einstudierte Geschichte glaubwürdig wäre. Nichts wollte sie weniger, als Aufmerksamkeit erregen. Es war schwer genug, ihre Scham zu überwinden und sich einem Fremden mit der Bitte zu nähern, sie zu Bett zu nehmen. Wieder weggeschickt zu werden, ohne ihr Ziel erreicht zu haben, wäre noch schlimmer. Denn die Männer im Club hatten eine Regel, auf der sie trotz ihrer Ausschweifungen bestanden: Niemand würde eine Jungfrau deflorieren.

Es roch schwer nach Zigarren, Alkohol und Parfüm. Viola nahm einen flachen Atemzug und ließ die Tür hinter sich einrasten. Ein weinroter Vorhang aus schwerem Samt trennte das Foyer von den Räumen dahinter. Musik und Lachen trieben zu ihr. Sie machte einen Schritt nach vorne, da hielt sie eine Hand auf ihrem Arm zurück.

Die Luft blieb ihr im Hals stecken und sie wandte sich erschrocken um.

„Die Eintrittsgebühr, Signora“, verlangte die untersetzte Frau in dem reich bestickten Kleid. Ihre Brüste quollen über ihr tief ausgeschnittenes Oberteil und die großen Edelsteine, die an einer Kette um ihren Hals hingen, funkelten im Kerzenlicht.

„Natürlich“, antwortete Viola und griff in ihr Täschchen, um eine Münze herauszuholen. Der Mann, der ihr von diesem Club erzählt hatte, hatte sie darauf hingewiesen. Sich jetzt wie eine Ahnungslose zu benehmen, die so etwas zum ersten Mal tat, wäre nicht gut und würde nur Misstrauen heraufbeschwören.

Die Gastgeberin nahm die Münze entgegen und ließ sie in den Falten ihres Rockes verschwinden. „Gut.“

Einen Moment später teilte sie den Vorhang und erlaubte Viola, hindurchzuschreiten.

Der Raum war größer, als sie erwartet hatte. Tatsächlich war er bestimmt so groß wie der Ballsaal ihrer Eltern. An den Seiten befanden sich Nischen, um einen Anschein von Privatsphäre zu bieten, falls jemand dies wünschte, aber in der Mitte gab es unzählige Diwans und Sofas und deren Benutzer waren den Augen aller ausgesetzt. Große Kronleuchter mit brennenden Kerzen spendeten Licht. Ein kleines Streichquartett sorgte für das Ambiente.

Diener schwirrten umher, um die Gäste mit Getränken zu versorgen und nach dem Aussehen einiger Anwesenden zu urteilen, schien der Alkohol in Strömen zu fließen. Männer lungerten auf den Sofas, einige komplett bekleidet und durchaus respektabel, andere hatten die Krawatten gelockert und ihre Hemden aufgeknöpft. Frauen lagen in mehr als unanständigen Posen über den Männern.

Hatte ihr Informant nicht gesagt, dies wäre kein Bordell? Viola spürte ihren Herzschlag ansteigen. Sie war nicht wie die Frauen, die sie hier sah. Bescheidenheit und Privatsphäre schienen für diese unwichtig zu sein. Das war nicht, was sie erwartet hatte. Vielleicht hatte der Mann sie missverstanden. Sie hatte ein Etablissement gesucht, wo sie einen Mann finden konnte, der sie in die Privatsphäre eines Schlafgemachs bringen würde und sie erleben ließe, wie es war, den Körper eines Mannes zu spüren.

Es war ein Fehler gewesen, hierher zu kommen. Viola wich einen Schritt zurück und prallte gegen ein Hindernis. Sie drehte sich um.

„Ciao, Bella“, begrüßte sie der attraktive Fremde und ließ einen anerkennenden Blick über ihren Körper schweifen.

Viola schluckte schwer, unfähig zu antworten. Der Puls an ihrem Hals schlug so wild, dass sie sich sorgte, ihre Schlagader könnte platzen und die Menschen um sie herum mit ihrem Blut bespritzen.

Ihr Schweigen schien ihn nicht zu stören. „Ich sehe, Sie sind neu hier.“ Er hob seine Hand und zeichnete den Saum ihres Dekolletés nach. Von seiner Kühnheit überrascht keuchte Viola und wich zurück.

„Ich heiße Salvatore. Und ich würde mich freuen, wenn Sie mir die Ehre erweisen, den Abend mit mir zu verbringen.“

Sie nahm einen beruhigenden Atemzug und warf ihm einen abschätzenden Blick zu. Er war etwas größer als andere Männer. In seinem dunklen Anzug und der modischen Krawatte würde nicht einmal ihre Mutter Einwände gegen ihn aufbringen können, wenn er ihr den Hof machen wollte. Aber er war nicht hier, um ihr den Hof zu machen. Das wollte sie nicht.

Alles, was sie wollte, war gebettet zu werden. War er der richtige Mann dafür? Würden diese eleganten Hände sie streicheln und ihr das Gefühl geben, eine echte Frau zu sein, oder würde seine Berührung sie gleichgültig lassen? War ihr flatternder Herzschlag Zeichen für ihr Interesse an ihm oder Zeichen ihrer Angst, ihren Plan durchzuziehen?

Sie konnte sich nicht sicher sein. Aber wenn sie nur einfach hier stehenblieb, ohne eine Entscheidung zu treffen, würde sie nie ihr Ziel erreichen.

Viola sammelte all ihren Mut, zwang ein Lächeln auf ihre Lippen und unterdrückte ihre aufsteigenden Zweifel. „Das wäre reizend.“

2

Dante war überaus wütend.

Er musterte eingehend die blauen Flecken auf Benedettas Gesicht. „Wie oft habe ich dich beschworen, nicht in diesen Club zu gehen?“ Sicher, sie war nur ein Mädchen, das die Schnitzereien ihres Vaters auf der Straße verkaufte, und er kannte sie auch nur flüchtig, aber irgendwie weckte sie seinen Beschützerinstinkt. Sie war arm und noch so jung. Jedes Mal, wenn er an ihrem Stand vorbeiging, fühlte er sich gezwungen, eine der grässlichen Schnitzereien ihres Vaters zu kaufen.

„Es tut mir leid“, wimmerte das Mädchen, doch ihre aufgeplatzte Lippe machte ihre Worte undeutlich. „Das Geschäft lief diesen Monat so schlecht. Wir brauchten das Geld.“

„Wer hat das getan?“

Benedetta wich seinem Blick aus, aber Dante fasste an ihr Kinn und zwang sie dazu, ihn anzusehen. Sie zuckte zusammen. „Ich fragte, wer hat das getan?“

„Salvatore.“

„Verdammt!“ Dante fuhr sich mit der Hand durch sein dunkles Haar. „Hast du keinerlei Selbsterhaltungstrieb? Von allen Männern musstest du dich ausgerechnet von Salvatore berühren lassen?“ Er kannte den Mann nicht persönlich, aber er hatte genug über ihn gehört, um zu wissen, dass jede Frau sich besser von ihm fernhielt.

Sie schloss ihre geschwollenen Augen. „Er war als Einziger bereit zu zahlen.“

„Verdammt, Mädchen! Wenn du meine Tochter wärst, würde ich dich für deine Dummheit zu Hause einsperren. Keine Frau, die noch alle Tassen im Schrank hat, würde sich von Salvatore anfassen lassen. Warum glaubst du denn, dass er bereit ist, dafür zu zahlen? Jeder kennt seinen Ruf. Er liebt es, Frauen zu schlagen.“

Tränen liefen Benedettas Gesicht hinunter. Dante zog ein Taschentuch heraus und betupfte ihre Wangen damit.

„Vielen Dank.“

„Geh jetzt nach Hause! Ich werde alle Schnitzereien, die du heute noch übrig hast, kaufen.“ Dante blickte auf den Karren mit den Waren. Heute Abend waren die Holzfiguren, die sie anbot, besonders hässlich. Sie würden in seinem Haus zu Brennholz werden, ebenso wie alle anderen vor ihnen.

Ihr Gesicht leuchtete auf. „Oh, vielen Dank, Signore di Santori. Sie sind so nett.“

Nett? Das war kein Adjektiv, mit dem man ihn oft beschrieb. Kein Vampir war nett, am allerwenigsten er, aber wenn Dante eins hasste, dann waren es Männer, die Frauen schlugen. Dante liebte Frauen in jeder Form und Gestalt, in der sie kamen. Vor allem, wenn sie kamen – in seinem Bett.

Er mochte sie noch mehr, wenn er von ihnen trank.

Das Blut einer Frau war reichhaltiger als das eines Mannes. Und es war sogar noch berauschender, wenn er von einer Frau trank, während er sie bis zur Ohnmacht fickte. Tatsächlich bevorzugte er diese Art von Abendessen. Darin lag nichts Nettes oder Zivilisiertes. Wenn es hart auf hart kam, war er nicht viel besser als Salvatore – ein bloßer Sterblicher – aber er ging nicht so weit, Frauen zu verletzen.

In der Tat lebte er dafür, ihnen Freude zu bereiten.

Sein Biss war schmerzlos, und seine Suggestionskraft machte es ihm möglich, zu verbergen, was er tat. Nach einer Nacht in seinen Armen erinnerte sich die Frau nicht, dass der leidenschaftliche Mann, der sie gebettet und sie in die Ekstase getrieben hatte, ein blutrünstiger und unersättlicher Vampir war, der sich an ihrem Hals vollgefressen hatte.

Dante kochte vor Zorn, als er den Club erreichte, in dem Salvatore in der Regel seine Abende verbrachte. Er war auf einen Faustkampf aus. Einen echten Kampf, nicht einen, bei dem er seine überlegenen Vampirkräfte verwenden würde, um den Mann zu vernichten. Er sehnte sich nach einer Schlägerei, in der er seine Fäuste verwenden konnte, um den Mann grün und blau zu prügeln.

Er brauste in den Club, ohne den Forderungen der Gastgeberin, die Eintrittsgebühr zu bezahlen, nachzukommen. Er würde nur lange genug bleiben, um Salvatore zu finden, ihn zu verprügeln und dafür zu sorgen, dass er am Ende viel schlimmer als Benedetta aussah.

Dantes Erscheinen und die lautstarken Beschwerden der Gastgeberin hinter ihm veranlassten mehrere Köpfe, sich in seine Richtung zu drehen. Er ignorierte sie und überflog stattdessen den Raum. Es dauerte nicht lange, bis er Salvatore in einer der Nischen entdeckte. Und Salvatore war nicht allein. Er bearbeitete bereits sein nächstes ahnungsloses Opfer.

Dante nahm keine Notiz von den neugierigen Blicken der anderen Gäste, marschierte geradewegs auf Salvatore zu und blieb vor ihm stehen. Die Hand des Mannes lag auf den Röcken der Frau und sein Kopf war zu ihrem Ohr geneigt. Zweifellos flüsterte er ihr wohlklingende Lügen zu. Dante räusperte sich laut.

Ohne aufzublicken, versuchte Salvatore, ihn zu verscheuchen. „Ich bin beschäftigt.“

Dante biss die Zähne zusammen. „Nicht mehr lange.“

Die Frau wandte ihren Kopf zu ihm und ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Sie hatte eindeutig die Drohung in seiner Stimme gehört. Dante ignorierte sie, schnappte Salvatores Handgelenk und zog ihn hoch. Verdutzt starrte Salvatore ihn an.

„Was zum Teufel?“ Salvatores Augen verengten sich. „Suchen Sie sich Ihre eigene Begleitung. Diese hier gehört mir.“

„Ich bin nicht an Ihrer Dirne interessiert. Ich bin an Ihnen interessiert.“

Salvatore versuchte, sich aus Dantes Griff zu befreien, doch dieser ließ Salvatores Handgelenk nicht los. „Lassen Sie mich in Ruhe, Sie Homo, oder ich werde Sie verprügeln.“

„Sie meinen, so wie Sie Benedetta verprügelt haben?“

Bei Benedettas Namen blitzte Angst in seinem Gesicht auf. Salvatore wusste, dass er ertappt worden war, aber seine Kühnheit verließ ihn immer noch nicht. „Das geht Sie verdammt noch mal nichts an!“

„Sie ist eine Bekannte. Also geht es mich etwas an.“ Dante ließ sein Handgelenk los und holte aus. Seine Faust landete in Salvatores Gesicht und schnellte dessen Kopf zurück.

Ein entsetztes Keuchen ging durch die versammelten Gäste. Im Hintergrund konnte Dante die schrille Stimme der Hausherrin hören. „Meine Herren, verlagern Sie Ihre Meinungsverschiedenheit nach draußen.“

Aber es war zu spät. Salvatore hatte sich von dem ersten Schlag erholt und holte seine Faust zum Gegenschlag aus, streifte jedoch nur Dantes Kinn. Dante lachte. “Ist das alles, was Sie zu bieten haben?“ Der Sterbliche war schwach. Dies würde so gut wie keinen Spaß machen. Kein Wunder, dass der Schweinehund gerne Frauen schlug, da er einem anderen Mann nicht ebenbürtig wäre.

Dante schlug seine Faust in Salvatores Bauch, was diesen zusammenknicken ließ. „Nächstes Mal, wenn Sie eine Frau schlagen wollen, dann überlegen Sie es sich besser zweimal.“ Mit einem letzten Aufwärtshaken zu Salvatores Kinn wandte sich Dante ab. Bevor er sich jedoch entfernen konnte, sprang der Mann ihn von hinten an und zerrte ihn zu Boden.

Innerlich jubelte Dante. Endlich schlug der Schurke zurück, was die Sache ein wenig interessanter machte. Dante stieß seinen Ellbogen in Salvatores Rippen, dann rollte er sich herum und warf seinen Angreifer ab. Innerhalb von Sekunden teilten sie einander Schlag nach Schlag aus. Dante verspürte kaum Schmerzen, aber der Sterbliche zuckte bei jedem Schlag, den er erhielt, zusammen.

„Hören Sie auf! Hören Sie auf, ihn zu schlagen!“, erklang die Stimme einer Frau hinter ihm.

Dante hielt sein Opfer mit einem Arm über dessen Kehlkopf am Boden gefangen und drehte sich zu der Frau, mit der Salvatore zusammen gewesen war. Mit ihren Fäusten in die Hüften gestemmt und einem finsteren Gesichtsausdruck stand sie über ihm.

„Signorina, Sie würden gut daran tun, sich aus dieser Sache herauszuhalten.“

„Ich lasse es nicht zu, dass Sie meinen Begleiter schlagen.“

„Wäre es Ihnen lieber, er schlüge Sie, wie er die letzte Frau, die er fickte, schlug?“