Das Bio-Putzbuch - Tina Köhler - E-Book

Das Bio-Putzbuch E-Book

Tina Köhler

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Beschreibung

Putzen und pflegen mit der Kraft der Natur!
Die besten Tipps und Rezepte für selbst gemachte Reinigungs- und Pflegemittel

Sanft putzen mit ökologischen Reinigungsmitteln, und trotzdem wird alles sauber? Ja, das geht! Oft sogar besser als mit aggressiven handelsüblichen Produkten.

Es sind nur wenige Bestandteile nötig, um die besten Reinigungsmittel für die verschiedensten Anwendungen selbst herzustellen. Wenn man diese Putz- und Pflegemittel noch mit aromatischen Duftölen anreichert, entfalten sie ihre ganze Kraft und riechen dabei auch noch sehr angenehm. So wird lästiges Putzen nicht nur zu einer schönen Beschäftigung, sondern auch zu einem aromatischen Erlebnis. Man riecht, dass es sauber ist.

Tatsächlich braucht man im Haushalt nur wenige verschiedene Reiniger. Dieser Ratgeber enthält die besten Rezepte dafür:

  • Spülmittel für Geschirr, Besteck und Kunststoffoberflächen,
  • Allzweckreiniger für Fußböden und glatte Flächen,
  • kraftvolle Reinigungsmittel für hartnäckigen Schmutz,
  • organische Säuren als Kalklöser,
  • Glasreiniger, wenn es ohne Streifen glänzen soll.


Darüber hinaus gibt es viele Tipps und Tricks:

  • zur Herstellung von Bio-Waschpulver und duftendem Weichspüler, 
  • zur Auffrischung von Farbtextilien,
  • zum Bleichen und Desinfizieren,
  • zum schonenden Entfernen von Flecken,
  • zur wirksamen Bekämpfung von Schädlingen und Ungeziefer,
  • zur Herstellung von Seifen und Polituren,
  • zur Anwendung von antibakteriellen und antiviralen Duftessenzen.


Egal, ob Sie sich weiche weiße Wäsche oder duftende saubere Teppiche wünschen, Ihre Holzmöbel pflegen und den Backofen von eingebranntem Fett befreien wollen oder den besten Reiniger für hygienisch blanke Oberflächen in Bad und Küche suchen, in diesem Buch werden Sie fündig. Es ist der ultimative Ratgeber zu allen Fragen rund um das ökologisch saubere Haus und den perfekten Haushalt. Noch nie war Ihr Haus oder Ihre Wohnung mit so wenig Mühe so sauber. Und das alles mit einem ruhigen Gewissen dank umweltschonender, selbst gemachter und günstiger Bio-Reiniger.

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1. Auflage Januar 2017 2.Auflage Juli 2020 Copyright © 2017, 2020 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Covergestaltung: Laura Hönes Lektorat: Helmut Kunkel Illustrationen: Fotolia.de/tettygreen Satz und Layout: opus verum, MünchenHinweis Haftungsausschluss Die in diesem Buch veröffentlichten Informationen und Ratschläge wurden von Autorin und Verlag sorgfältig erarbeitet, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Bei der Nutzung und Handhabung von Reinigungsmitteln, Materialien und technischen Geräten sind Anleitungen der Hersteller vorrangig. Die Arbeitsanweisungen in diesem Buch entbinden nicht von der individuellen Umsichts- und Sorgfaltspflicht. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen ohne jegliche Gewährleistung. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. ISBN E-Book 978-3-86445-417-2 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Einleitung

Wer sich im Supermarkt in der Abteilung Putz- und Reinigungsmittel umsieht, hat wahrhaftig die Qual der Wahl. Da gibt es ganze Kollektionen von Reinigern – für jeden Zweck nicht nur eines, sondern gleich mehrere Produkte verschiedener Firmen.

Man kann wählen zwischen Konzentraten und »normalen« Mitteln, zwischen Spezialprodukten für die Reinigung von Glas und Fliesen, Bad und WC, Backofen und Mikrowelle, Teppichen und Böden. Da gibt es Helfer gegen Kalk, Extra-Tücher für die Entfernung von Fett oder zum Staubwischen sowie für jedes Kleidungs- und Textilstück nicht nur eines, sondern gleich etliche, angeblich optimale Produkte.

Putzen – gewusst wie!

Lange Zeit war es bei uns üblich, in Haushalt und Küche ziemlich aggressive Produkte anzuwenden, um alles blitzsauber zu putzen. Mittlerweile hat man sich wieder auf die alten Methoden unserer Urgroßmütter besonnen: warum mit scharfen Mittelchen arbeiten, wenn es mit sanften Methoden genauso gut geht? Oft sogar besser, denn die Umwelt wird dabei wesentlich weniger belastet. Auch die Industrie spielt dabei mit. Bio-Reiniger werden überall angeboten: mit Zitronenduft, mit Essigsäure, mit allen möglichen Zusätzen, die als »Bio« gelten und dem Verbraucher vorgaukeln, man könne sie unbesorgt und in beliebiger Menge anwenden.

Untersuchungen zeigen allerdings: Greift man gleich zu den »originalen« Inhaltsstoffen, die in so manchem Bio-Reiniger enthalten sind, kommt man nicht nur preiswerter davon, sondern erspart der Umwelt auch zahlreiche Füll-, Farb- und Duftstoffe und natürlich den Verpackungsmüll. Als Paradebeispiel mag die Untersuchung eines Reinigers mit Zitronensäure gelten: Neben Wasser und anderen Inhalten fanden die Tester selbstverständlich Zitronensäure (wenigstens wurde kein Etikettenschwindel betrieben!). Allerdings: Für den Kaufpreis des Reinigers hätte man diese Säure in reinem Zustand in wesentlich größerer Menge kaufen können …

Der Blick aufs Etikett – Chemikalien ohne Ende

Wir haben uns daran gewöhnt, dass alles nicht bloß sauber, sondern nahezu klinisch rein sein sollte. Wäsche soll weißer als weiß sein, Buntes strahlend und nicht ausgeblichen; Gläser sollen funkeln, Besteck und Teller ohne Rückstände aus der Spülmaschine kommen – und dazu zählt, so verspricht es uns die Werbung, der Schatten eines Wassertropfens. Sicher kommt man an manchem Putz- oder Reinigungsmittel aus dem Supermarkt nicht vorbei. Nicht alles lässt sich mit »sanften« Methoden säubern, so mancher Flecken oder auch grobe bzw. großflächige Verschmutzungen sind mit altbewährten Hausmitteln nicht immer in den Griff zu bekommen. Dennoch: Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es all diese Spezialmittel nicht, man wusste sich anders zu behelfen. Und das durchaus erfolgreich!

»Bio-Reiniger« für den Haushalt werden oft mit synthetischen Duftstoffen versetzt – nur dann riechen sie so frisch und »natürlich«, wie wir das als Verbraucher erwarten. Dazu kommen Farbstoffe, damit der Reiniger gelb oder grün aussieht – und so die Eigenschaften »zitronenfrisch« oder »umweltfreundlich« besonders hervorhebt. Fallen Sie auf diesen Schwindel bitte nicht herein. Studieren Sie das Etikett und die Angaben über die Inhaltsstoffe – das sagt weitaus mehr als jedes auf »Bio« getrimmte Aussehen. Schauen Sie mal in die nebenstehende Tabelle, was in unseren alltäglichen Reinigungs- und Putzmitteln so alles drin ist.

Schützen Sie sich vor Gefahren

Gar nicht so leicht, da etwas Umweltfreundliches zu finden, meinen Sie? Das mag auf die Produkte aus dem Supermarkt zutreffen. Aber im Großen und Ganzen ist das nicht richtig. Denn es gibt eine ganze Menge alter Hausmittel, mit denen Sie Ihre Wohnung auf Hochglanz bringen, die dennoch Ihre Gesundheit nicht angreifen und die auch der Umwelt kaum Schaden zufügen. Essig gilt als solch sanftes Allheilmittel. Vielleicht haben Sie es schon selbst ausprobiert – wenn nicht, sollten Sie es schleunigst tun.

Reinigungs-/Putzmittel

gefährliche Inhaltsstoffe

Wirkung

Allzweckreiniger

oft Phosphate

tragen zur Überdüngung der Gewässer bei

Backofensprays

Tenside, organische Lösungsmittel (Alkohol), Natronlauge, Treibgase!

gesundheitsschädliche Dämpfe!

Bohnerwachs

Lösemittel wie Testbenzin, Weichmacher wie Phthalate

luftbelastend

Desinfektionsmittel

Aktivchlor, Aldehyde, Phenole, Alkohole

greifen die Haut an, schädigen die Gewässer

Fensterputzmittel, Glasreiniger

Tenside, Ammoniak, Alkohol

gesundheitsgefährdend, wenn sie auf die Schleimhäute oder in die Augen geraten

Fleckenentferner

Lösemittel – oft Kohlenwasserstoffe

gesundheitsgefährdend – Krebsauslöser!

Fußbodenreiniger

z. T. Kunstharze oder synthetische Hartwachse

Gefahr von Verätzungen,

gefährden Gewässer

Möbelpflegemittel

organische Lösungsmittel, Harze, Tenside

können gesundheits-gefährdend sein

Rohr- und Abflussreiniger

Laugen oder Säuren

gesundheitsgefährdend und umweltbelastend

Sanitärreiniger

Laugen, Chlor

gesundheitsgefährdend! Bei gleichzeitigem Einsatz von Essig oder einem sauren Mittel: Vergiftungsgefahr!

Spülmittel (Handspülen)

»Selbsttrockner« sind meist Tenside

Abbau erfordert viel Sauerstoff –schädigend für Gewässer und Fische

Klarspüler

organische Säuren, Tenside

Rückstände auf dem Geschirr können gesundheitsgefährdend sein

Maschinenspülmittel

Laugen und Chlor-verbindungen

aggressiv, bleichend bei Augenkontakt, gesundheitsgefährdend!

Polsterreiniger

Tenside, Polymere

nicht abbaubar

Teppichreiniger

Tenside, z. T. organische Lösemittel;

in Sprays: Treibgase

nach der Behandlung oft schnellere Verschmutzung; können Allergien verursachen

WC-Reiniger

Säuren

Gefahr von Verätzungen,

gefährden Gewässer

Wischglanzmittel

kunststoffreiche Selbstglanzemulsionen

greifen die Haut an,

schaden den Gewässern

herkömmliche Scheuermittel

mit Aktivchlorverbindungen

greifen die Haut an, schaden den Gewässern

Schmierseife

Restanteile von ätzender Kalilauge

nur verdünnt anwenden – kindersicher aufbewahren!

Selbst wenn nicht alles ins Abwasser gelangt: Lösemittel (wie etwa Benzin und Petroleum) verdunsten in die Luft und tragen damit zur Bildung von Luftschadstoffen bei. Sie selbst mögen in Ihrem Haushalt davon vielleicht nur wenig verwenden, aber hier gilt wie so oft: Die Menge macht’s! Eines sollten Sie stets im Auge behalten: Jedes Mittel belastet die Umwelt, auch »freundlicher« Essig, auch »milde« Scheuermittel, auch »abbaubare« Reiniger. Es kann beim Putzen mit den »Biomitteln« sogar zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen:

Essigdämpfe entstehnen bei Essigreiniger in heißem Wasser. Sie wirken reizend auf die Schleimhäute und Atemwege.

Schmierseife wirkt ätzend auf die Haut Ihrer Hände.

Duftstoffe können alle möglichen Allergien auslösen.

Als harmlos geltende Spülmittel und Allzweckreiniger werden zur tödlichen Gefahr, wenn beispielsweise ein Kind davon größere Mengen verschluckt. Nicht unbedingt wegen der Inhaltsstoffe, sondern wegen des Schaums, der den Atemtrakt blockiert und zur Erstickung führen kann.

Waschbenzine und Petroleum können die Atmungsorgane reizen.

Beugen Sie vor!

Wenn Sie mit Essigessenz und Essig putzen, lüften Sie öfters – vor allem dann, wenn Sie eines davon zur Entkalkung benutzen. Denn bei der Verbindung von heißem Wasser und Essig kommt es zu ätzenden Dämpfen.

Auch Schmierseifen können ätzen. Schützen Sie Ihre Hände mit Gummihandschuhen.

Vorsicht bei der Verwendung von Spiritus und Testbenzin: Beides ist leicht brennbar. Also von offenen Flammen fernhalten!

Salmiakgeist kann Ammoniakdämpfe entwickeln. Die sind lebensgefährlich – und zusammen mit Chlor sogar hochexplosiv!

Wie Sie umweltfreundlich putzen

Moderne Produkte sind oft viel zu aggressiv für unseren normalen, alltäglichen Hausputz. Deshalb sollten Sie umsteigen: auf Reiniger und Putzmittel, die Ihrer Gesundheit weniger schaden und die Umwelt in geringerem Ausmaß belasten. Die folgende erste Übersicht (ausführlichere Informationen hierzu finden Sie im folgenden Kapitel) hilft Ihnen schon eine ganze Menge weiter:

Essig ist ein Allround-Spezialist; er hilft beispielsweise gegen alle möglichen Flecken in Küche und Bad, in Wohn- und Schlafzimmer, im Kinderzimmer oder im Hobbykeller. Natürlich verwenden Sie beim Putzen keinen Kräuteressig oder gar kostbaren Aceto Balsamico: Ein einfacher, weißer Haushaltsessig genügt. Sie können selbstverständlich auch Essigessenz verwenden (dazu später mehr).

Allzweckreiniger sollten stets phosphatfrei sein. Achten Sie aufs Etikett. Und wenn Sie da keine Angaben finden, weichen Sie auf ein anderes Mittel aus – zum Beispiel die gute alte Kernseife.

Selbst wenn Kern- und Schmierseife auf manche Oberflächen aggressiv wirken (zum Beispiel Linoleumbeläge, verzinkte Teile, lackierte Flächen, polierte Kalksteine, PVC- und Gummiböden): Diese Seifen werden auf der Basis von Kaliumkarbonat hergestellt und sind im Klärschlamm gut abbaubar. Allerdings gehört Schmierseife wie alle Reinigungsmittel niemals in Kinderhände. Deshalb gut verschlossen und unerreichbar aufbewahren! Für Schmierseife – wie für alle anderen Mittel – gilt: sparsam dosieren!

Scheuermilch gibt es als »umweltfreundliche Version«: Dann enthält sie zwar Tenside, aber keinerlei Phosphate. Stattdessen werden feiner Sand, Quarz- oder Marmormehl als Putzkörper verwendet.

FlüssigeScheuermittel sind vielen Menschen beim Putzen angenehmer als Scheuerpulver. Solche Flüssigmittel sind weniger konzentriert und im Supermarkt deshalb im Endeffekt teurer. Von der Umweltverträglichkeit her besteht aber kein Unterschied zu den Scheuerpulvern.

Spiritus ist reiner Alkohol, ungenießbar gemacht durch den Zusatz von giftigem Pyridin. Spiritus riecht zwar nicht gerade angenehm, ist aber beispielsweise bei der Entfernung von Flecken und als Glasreiniger hilfreich. Wer den Geruch nicht verträgt, kann stattdessen Weingeist verwenden.

Zitronen kommen oft beim Spülmittel zum Einsatz. Die Zitronensäure ist ein natürlicher Ersatzstoff für Phosphat. Zitronenöl hat eine leicht desinfizierende Wirkung und wird meist in natürlichen Reinigungsmitteln eingesetzt.

Warum alte Hausmittel nicht zu verachten sind

Wenn Sie nicht gleich zu einem chemischen Fleckenmittel greifen wollen, sondern sich eher rückbesinnen auf altbewährte Methoden »aus Omas Zeiten«, sind Sie gut beraten: nicht nur, weil Sie dann die Umwelt vermutlich mehr als nur ein bisschen schonen, sondern auch, weil die meisten Tricks, um beispielsweise einen Flecken im Teppich verschwinden zu lassen, ein ganzes Stück billiger sind als ein modernes Teppichspray. Probieren Sie es selbst einmal aus – Sie werden staunen, wie viel Erfolg Sie mit den einfachen Tricks haben.

Viele der Putzmittel, die bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts in Gebrauch waren, finden wir heute noch in unserer Küche oder im Haushalt. Sie sind genauso wirksam wie jene Produkte, die Sie käuflich erwerben können. Das Positive daran: Sie wissen genau, was Sie verwenden, Sie können außerdem sicher sein, dass keine Ihnen unbekannte oder gar gefährliche Inhaltsstoffe enthalten sind. Es macht gar nicht viel Mühe und Umstände, mit einfachen, teilweise altbewährten Mitteln Wohnung und Haus, Terrasse und Balkon, Speicher und Keller und sogar die Garage sauber zu bekommen. Selbst hartnäckiger Schmutz oder besonders widerspenstige Flecken lassen sich entfernen. Und viele der altbewährten Hausmittel beugen sogar neuen Verschmutzungen vor – ganz ähnlich also, wie es moderne Produkte versprechen.

Ein weiterer Aspekt für den Wechsel zu »Bio-Putzmitteln« aus eigener Herstellung ist der Preis: Spezialprodukte aus dem Handel sind nicht billig. Ganz im Gegenteil, je »spezieller« ein Mittel ist, desto höher ist oft sein Preis. Dabei sind gerade die Grundstoffe wie Essig, Backpulver, Spiritus, Zitronensaft und Ähnliches für kleinstes Geld zu haben. Und sie sind in wohl fast jedem Haushalt zur Hand oder leicht erhältlich.

Die 3-W-Formel

Aus Großbritannien und den USA stammt eine einfache Formel, wie man seinen Haushalt ökologisch sauber hält. Das ist gar nicht so schwierig und leicht durchführbar:

W wie weniger

Es ist ganz und gar nicht ratsam, wenn man – gerade bei Putz-, Wasch- oder Reinigungsmitteln – nach dem Grundsatz verfährt: Viel hilft auch viel. Genau das Gegenteil ist richtig. Man muss nicht einmal die vom Hersteller genau »vorgeschriebenen« Mengen verwenden, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Weniger reicht für ein befriedigendes oder sogar dasselbe Resultat aus, und das tut nicht nur Ihrem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt gut.

Das erste »W« bezieht sich aber nicht nur auf die Menge des Mittels, mit dem Sie in Ihrem Haushalt putzen und waschen. Sondern auch darauf, wie viel an Wasser und Energie Sie verbrauchen. Gerade bei Wasch- und Spülmaschine ist es eine Überlegung wert, ein älteres Modell zu entsorgen. Sie können sicher sein, dass es meist wesentlich mehr Strom und Wasser verbraucht als die moderne Ausführung. Achten Sie beim Kauf neuer Geräte auf die entsprechenden Hinweise für ein umweltschonendes und ökologisches Produkt, das weniger Wasser und Energie für bessere Leistung benötigt.

Auch im Kleinen sollte man den Grundsatz »mit wenigem viel erreichen« beherzigen: Man kann mit Pumpsprays arbeiten, die sich besser dosieren lassen als Sprays mit Treibgas. Schwämme aus Kunststoff sind nicht unbedingt besser als beispielsweise ein Luffaschwamm, der aus der Frucht des Schwammkürbisses hergestellt wird. Sogar die Packungsgröße Ihrer Putz- und Reinigungsmittel spielt eine Rolle. Denn viele Produkte gibt es zum Nachfüllen, und so ist es bei manchen, die Sie oft oder sogar ständig im Haushalt benötigen, von Vorteil, gleich eine größere Packung als immer wieder kleinere zu kaufen.

W wie wiederverwenden

Das zweite »W« betrifft vor allem die »Ausrüstung«, die Sie zum Putzen und Reinigen in Ihrem Haushalt benutzen. Es gibt große Unterschiede in der Qualität, beispielsweise bei Schwämmen und Schwammtüchern. Manche sind vielleicht praktisch, aber nicht unbedingt lange haltbar. Achten Sie darauf, dass Ihre Putzhelfer langlebig sind. So manches Spezialprodukt ist möglicherweise hilfreich, aber eben nur ein einziges Mal zu verwenden: beispielsweise feuchte Staubtücher oder spezielle Papiertücher, die Fette entfernen. Es kann nur von Vorteil sein, wenn Sie sich gerade hier an Produkte halten, die man immer wieder verwenden kann. Dazu zählen etwa Putzlappen aus Stoff und Mikrofasertücher, die sich problemlos waschen lassen und deshalb länger verwendbar sind. So manches feuchte Wischtuch können Sie problemlos sogar selbst herstellen.

W wie wiederverwerten

Das dritte »W« bedeutet, dass Sie ein wenig überlegen sollten, was bei der Ausrüstung zum Putzen und Reinigen für die Umwelt besser ist. Muss es wirklich immer ein neuer Putzlappen aus dem Supermarkt sein? Oder kann man ein altes T-Shirt, alte Lein- oder Geschirrtücher »zweckentfremden« und zum Reinigen verwenden? Selbst eine zerrissene Jeans muss nicht gleich in den Abfall, sondern eignet sich noch bestens als »Putzhelfer«, beispielsweise zum Polieren von Metallen.

Sie sehen: Mit den drei »W« – weniger, wiederverwenden, wiederverwerten – kann man schon eine ganze Menge eingrenzen.

Was braucht man nicht?

Die beinahe wichtigere Frage ist: Welche Putz-und Reinigungsmittel sind unnötig? Welche sind überflüssig?

Spezielle Toilettenreiniger, WC-Steine, Sprays für Rohr oder Backofen sind absolut entbehrlich. Oft enthalten sie Oxide, die Reizungen an den Augen, der Haut oder Ihren Atemwegen verursachen können.

Polituren für Holz, Möbel und Metalle enthalten oft Destillate von Mineralöl, die zu Nervenschädigungen führen können; außerdem rufen solche Polituren oft Augen- und Hautreizungen hervor. Weg damit!

Antibakterielle Seifen und Reiniger sind im Grunde völlig unnötig – außer Sie haben wirklich, etwa im Falle eines Familienmitglieds mit einer ansteckenden Krankheit, besonders auf Hygiene zu achten. Für den normalen Hausgebrauch jedoch gilt: Solche Reiniger sorgen eher dafür, dass Bakterien resistent werden; nützliche Bakterien an der Hautoberfläche werden durch solche Seifen und Reiniger jedoch ebenfalls vernichtet. Mit fatalen Folgen: Ihre Haut wird anfällig für Krankheitserreger und Entzündungen.

Sogar viele Geschirrspülmittel und Allzweckreiniger sollte man mit Vorsicht betrachten, genauso wie allgemein Desinfektionsmittel. Zum einen enthalten etliche von ihnen Stoffe, die sich in Kombination mit Nitrit (einem oft nicht auf dem Etikett genannten Konservierungsstoff) zu krebserregendem Nitrosamin verwandeln. Bleichmittel enthalten zudem oft Natronlauge – eine ätzende Flüssigkeit. Wer dann noch aus Versehen oder um besonders sauber zu sein solche Mittel miteinander vermischt, verursacht hochgiftige Dämpfe und gefährdet unter Umständen sogar sein Leben.

Der Blick in den Putzschrank

Werfen Sie mal einen Blick in den Besenschrank und unter die Spüle, an den Platz, wo Sie Ihre Putz- und Reinigungsmittel aufbewahren. Sie können sicher sein, dass Sie da eine ganze Reihe von Produkten finden, die Sie nicht (mehr) unbedingt brauchen oder die Sie vielleicht schon eine ganze Zeit lang nicht benutzt haben. Vielleicht weil es Spezialmittel sind, die man nicht tagtäglich benötigt. Oder aber, weil die Handhabung eher umständlich ist und nicht in Ihren Alltagsablauf passt.

Sie werden sehen: Mit den Tipps und Tricks aus diesem Buch brauchen Sie künftig weder ein spezielles Backofenspray noch synthetische Lufterfrischer. Sie können auf antibakterielle Reiniger und Spülmittel genauso gut verzichten wie auf alle Produkte, die Sie nur ein einziges Mal verwendet haben und die da eben noch stehen, weil sie noch fast voll sind und man sie deshalb nicht entsorgen möchte. Sie werden außerdem merken, dass eine ganze Reihe von wichtigen Helfern für die Sauberkeit in Ihrem Haushalt bereits vorhanden ist: beispielsweise in Ihrer Küche. Die Zutaten für natürliche Putz-und Reinigungsmittel sind also schon im Haus. Oder sie lassen sich leicht und problemlos beschaffen. Wenn Sie also daran interessiert sind, der Umwelt wie auch Ihrer unmittelbaren Umgebung nicht noch weiteren Schaden zuzufügen, wenn Sie Bedenken haben, im eigenen Haushalt allzu scharfe oder aggressive Mittel zu verwenden, dann blättern Sie weiter …

Natürliche Putzmittel und Reiniger

Zu Putz- und Reinigungsmitteln zählt man neben den Waschmitteln für Textilien vor allem Produkte für die Reinigung von Geschirr, Küchen, Bädern und der Wohnung ganz allgemein.

Immerhin: Pro Kopf geben die Privatverbraucher in Deutschland jährlich über 50 Euro für solche Mittel aus. Die meisten zählt man nicht gerade zu den umweltfreundlichen. Vor allem Spezialmittel für die Reinigung von Glas und Oberflächen, Backofen und Herd, Bad und WC, Teppichen und Teppichböden enthalten oft Stoffe, die nicht nur ökologisch bedenklich, sondern sogar gesundheitsschädlich sein können. Dazu kommt, dass wir in unserem Eifer, alles besonders sauber zu haben, von den einzelnen Produkten eher zu viel als zu wenig verwenden.

Zwar gelten in der Europäischen Union und damit auch in Deutschland seit 2005 neue Regeln für Wasch- und Reinigungsmittel (dazu zählen auch Weichspüler und sogenannte Waschhilfsmittel). Tenside etwa müssen heute vollständig biologisch abbaubar sein. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Inhaltsstoffen, bei denen das nicht der Fall ist. Oder es entstehen beim Abbau Zwischenprodukte, die problematische Auswirkungen haben können.

Welche Putzmittel man wirklich braucht

Die Sendung Quarks und Co (WDR) hat vor einigen Jahren das Thema Schmutz und Reinigen behandelt. Dabei stellte sich heraus, dass eine ganz geringe Anzahl von Reinigungsmitteln völlig ausreicht, um alle Schmutzprobleme im Haushalt zu lösen. Das Team um den Wissenschaftsjournalisten und Physiker Ranga Yogeshwar fand heraus:

Handspülmittel sind nicht nur für Geschirr und Besteck geeignet, sondern sie entfernen auch hartnäckigen Schmutz an Fenstern und Kunststoffoberflächen. Konzentriert wirken solche Mittel besser – deshalb also nicht ins Putzwasser geben, sondern direkt auf einen feuchten Lappen, mit dem man dann die entsprechenden Stellen reinigt.

Allzweckreiniger (also ganz bewusst keine Spezialprodukte!) sind optimal für Fußböden und die Behandlung von glatten Oberflächen. Hier sollte man auf Konzentrat verzichten, denn sie sind (das stellte auch die Stiftung Warentest fest) schwieriger zu dosieren und wesentlich teurer als nichtkonzentrierte Neutralreiniger. Ein kleiner Preisvergleich: Bei einem 5-Liter-Eimer kostet die Verwendung von Konzentraten bis zu 30 Cent; normale Neutralreiniger dagegen schlagen mit nur 1– 2 Cent zu Buche.

Scheuermittel benötigt man, um hartnäckigen Schmutz und Verkrustungen zu entfernen. Man sollte darauf achten, dass darin keine Reinigungsmineralien wie Quarz enthalten sind.

Organische Säuren wie beispielsweise Essig-, Milch- oder Zitronensäure sind die optimalen Kalklöser. Spezielle Produkte wie etwa Badewannenspray oder Ähnliches sind unnötig.

Glasreiniger enthalten normalerweise Alkohol, der dafür sorgt, dass man beim Putzen von Fensterscheiben keine Streifen hinterlässt. Selbst wenn unsere Großmütter noch ohne speziellen Glasreiniger auskamen – wer das Fensterputzen in kurzer Zeit erledigen will, ist mit einem Glasreiniger sicher gut bedient. Auch andere Glasoberflächen im Haushalt wie Vitrinenschränke, TV-Gerät oder Computerbildschirm lassen sich mit Glasreinigern gut sauber halten.

Und das war’s im Grunde schon. Mehr braucht man nicht. Hätten Sie das gedacht?!

Was Hauswirtschafter empfehlen

Wichtig ist auf jeden Fall die richtige Dosierung von Reinigungsmitteln. Achten Sie deshalb auf die Angaben des Herstellers. Gehen Sie nicht nach dem Grundsatz vor: »Viel hilft auch viel!« Versuchen Sie sogar, zunächst mit etwas weniger als der vorgeschlagenen Dosierung auszukommen. Es ist nämlich sehr gut möglich, dass Sie damit ein ebenso gutes Resultat erzielen. Wer zu viel verwendet, muss jedoch beispielsweise bei Produkten für die Bodenreinigung damit rechnen, dass nach dem Putzen Wischspuren zu sehen sind, dass der Boden zu glatt wird und damit sogar Rutschgefahr besteht.

Wer zudem – dazu unten mehr – die richtige »Ausrüstung« hat, spart ebenfalls bei den Reinigungsmitteln. Passende Wischtücher beispielsweise sorgen dafür, dass die entsprechenden Produkte schon in geringer Menge ausreichen und somit nichts verschwendet wird. Auch hier gilt also: Die richtige Dosis macht’s! Abstand nehmen sollte man in jedem Fall von stark ätzenden Reinigungsprodukten. Dazu rechnet man stark saure oder alkalische Produkte, chlorhaltige Mittel und WC-Reiniger.

Hauswirtschafter empfehlen Essig oder Zitrone zur Entfernung von Kalk, zum Bleichen und Desinfizieren und auch zum Auffrischen von Farbtextilien. Sogar der alte Rat stimmt, man müsse Salz auf Rotweinflecken streuen. Eierschalen und Kartoffelraspel sind Reibemittel, Milch und Sauermilch helfen ebenso bei der Reinigung wie Spiritus. »Omas Hilfsmittel« zeigen also durchaus Wirkung.

Aus der Küche: Backpulver & Co.

Kaum zu glauben, aber wahr: In jeder Küche finden Sie Produkte, die Sie zum Putzen verwenden können. Sie sind in jedem Fall schonender als so manches Produkt aus dem Supermarkt, erzielen aber die gleiche, oft sogar eine bessere Wirkung.

Backpulver/Natron

Backpulver und Natron sind nicht dasselbe. Allerdings ist Natron (chemischer Name: Natriumhydrogenkarbonat) ein wichtiger Bestandteil des Backpulvers. Keinesfalls darf man Natron mit Natronlauge (Natriumhydroxid) verwechseln. Dieser auch als Natronlauge oder »Ätznatron« bekannte Stoff wird unter anderem zur Herstellung von Seifen verwendet, aber er spielt auch – als Zusatzstoff E 524 – bei der Herstellung von Laugengebäck und dem Einlegen von Oliven eine wichtige Rolle.

Nicht nur in früheren Zeiten war es üblich, mit Natron (heute auch unter der Bezeichnung E 500 bekannt) zu backen; heute noch gibt es viele bewährte Rezepte, die Natron dem Backpulver vorziehen. In Backpulver ist zusätzlich ein Säuerungsmittel (meist Zitronensäure) enthalten. Dazu kommt noch ein sogenanntes Trennmittel, das verhindern soll, dass der »Treibeffekt« des Backpulvers zu schnell vonstattengeht. Natron dagegen wird erst in der Kombination mit säuerlichen Bestandteilen (etwa Joghurt oder Milch) zu einem Treibmittel – erst dann nämlich bildet sich das Kohlenstoffdioxid, das dafür sorgt, dass Teig sich auflockert. In der Küche kann man zwar Natron durch Backpulver ersetzen, umgekehrt funktioniert das jedoch nur dann, wenn der Teig saure Zutaten enthält.

Leider ist Backpulver bzw. Natron heute als Putzmittel beinahe in Vergessenheit geraten. Schade – denn es ist nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern umweltschonend und ungiftig. Ein wichtiges Kriterium in jedem Haushalt, in dem es Kinder und/oder Haustiere gibt.

Waschsoda

Unter dem chemischen Oberbegriff Natriumkarbonat wird auch Waschsoda (engl. washing soda) in der Lebensmittelindustrie als Backtriebmittel verwendet. Es ist wie Natron unter der Bezeichnung E 500 gekennzeichnet und ist chemisch genauer Dinatriumkarbonat – im Gegensatz zu Natron, dessen genaue Bezeichnung Natriumhydrogenkarbonat ist. Das kristalline Pulver ist sehr gut in Wasser löslich und wird üblicherweise im privaten Haushalt eher zum Putzen als zum Backen verwendet.

Allzweckreiniger aus Natron Gut zu verwenden ist eine Mischung aus 250 Millilitern Wasser mit je einem Teelöffel Natron und geriebener Kernseife sowie einem Spritzer Zitronensaft und ein paar Tropfen ätherischen Öls (ideal sind Eukalyptus-, Lavendel- oder Teebaumöl, denn sie alle haben eine antibakterielle, antivirale und fungizide Wirkung). Die Kernseife und das Wasser in einem kleinen Topf erhitzen und gut rühren, bis sich die Seife komplett aufgelöst hat. Dann alle weiteren Zutaten zugeben, gut umrühren und nach dem Abkühlen in eine Sprühflasche füllen. Dieser Allzweckreiniger ist sogar bestens als Spülmittel geeignet – auch für die Maschine.

Scheuermilch/Scheuerpulver Hartnäckige Schmutzreste – beispielsweise Verkrustungen in Töpfen und Pfannen, ja sogar auf dem Backblech und im Backofen – lassen sich mit einer Mischung aus Natron und Wasser entfernen. Aus beiden mischt man einfach eine Paste, die sich leicht auftragen lässt. Man rührt dazu Backpulver oder Natron im Verhältnis 3:1 in Wasser ein.

Alternativ kann man ein Scheuerpulver auf Vorrat herstellen: Man mischt dazu 100 Gramm Natronpulver mit 2 Esslöffeln Zitronensäure und 2 Teelöffeln Speisestärke. Verschlossen und trocken aufbewahren, denn Zitronensäure bindet Feuchtigkeit aus der Luft und kann dann verklumpen.

Das Natron-Scheuerpulver wirkt bestens gegen fett- und kalkhaltigen Schmutz auf fast allen Oberflächen, vor allem in Bad/WC und Küche. Bei Bedarf einfach auf einen feuchten Schwamm/ein Putztuch oder direkt auf die schmutzigen Stellen streuen. Beim Verarbeiten sollte das Pulver leicht schäumen. Bei besonders hartnäckigen Flecken (eingetrocknet oder sehr kalkhaltig) sollten Sie das Pulver einige Zeit einwirken lassen und erst dann mit dem Scheuern beginnen. Achtung: Scheuerpulver mit Zitronensäure ist nicht für kalkhaltige Oberflächen (Marmor, Granit) geeignet. Wenn Sie nicht genau wissen, aus welchem Material die Oberfläche besteht, probieren Sie das Scheuerpulver an einer unauffälligen Stelle aus.

Eierschalen

Eierschalen enthalten Calciumkarbonat, umgangssprachlich auch »kohlensauren Kalk«. Diese Verbindung aus Calcium, Kohlenstoff und Sauerstoff wurde früher auch als Tafelkreide verwendet (siehe unten: Schlämmkreide). Eierschalen bestehen zu 90 Prozent aus Calciumkarbonat – also aus Kreide.

Putzmittel für enge Vasen und Karaffen Wie ein »Reibemittel« funktionieren Eierschalen gegen Schmutzränder in Flaschen, Vasen und Karaffen. Man stellt eine Mischung aus einem Drittel zerkleinerter Eierschalen, zwei Dritteln lauwarmem Wasser und einem Spritzer Spülmittel her. Alles in das verschmutzte Gefäß geben, gut schütteln und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Morgen nochmals schütteln und schwenken. Gut ausspülen – und aller Schmutz hat sich gelöst. Diese Methode eignet sich auch gut für Thermoskannen. Sogar Pfannen und Töpfe werden mit diesem Putzmittel wieder sauber, denn die Eierschalen sind ein natürliches Scheuermittel. Achtung: Beschichtete Pfannen sollten Sie damit nicht reinigen. Die Beschichtung könnte verkratzen.

Schärfungsmittel In kleine Stücke zerbröckelte Eierschalen helfen dabei, stumpfe Messer wieder scharf zu machen. Die zerkleinerten Eierschalen mit ein wenig Wasser einfrieren, am besten in Würfel- oder Ziegelform. Bei Bedarf den Kalk-Eisblock aus dem Tiefkühlfach nehmen und das Messer daran schärfen.

Essig

Essig beziehungsweise Essigsäure hat eine stark desinfizierende und konservierende Wirkung, daher kann man ihn in fast allen Bereichen des Haushalts zum Reinigen einsetzen. Und das weiß und nutzt man schon seit Jahrhunderten. Nach wie vor wird Essig rein biologisch gewonnen – im Gegensatz zu den meisten Reinigungsmitteln, die Sie im Supermarkt kaufen können. Üblicherweise enthält der im Handel erhältliche Essig etwa 5 Prozent Essigsäure, Essigessenz – die zum Reinigen und Putzen besonders empfehlenswert ist – enthält um 25 Prozent.

Einfacher weißer Haushaltsessig oder eben Essigessenz sind zum Putzen am besten geeignet. Bei der Verwendung von Essigessenz müssen Sie darauf achten, dass Sie diese nicht in allen Fällen unverdünnt verwenden. Auf der Flasche finden Sie jeweils genaue Hinweise, wie Sie diese Essenz für unterschiedlichste Haushaltsarbeiten am wirkungsvollsten verdünnen.

Essig ist antibakteriell und wirkt entkalkend. Er ist also hervorragend für die Reinigung von Küche und Bad/WC geeignet.

Universalreiniger und Entkalker Vermischen Sie etwa einen Liter weißen Haushaltsessig mit einem halben Liter Wasser. Dazu geben Sie 40 Tropfen eines ätherischen Öls – gut geeignet sind Eukalyptus-, Lavendel- oder Teebaumöl (alle drei wirken antibakteriell, antiviral und fungizid). Das ätherische Öl sorgt dafür, dass der für viele oft unangenehme Essiggeruch überlagert wird. Die Mischung kommt in eine Flasche und kann dann direkt verwendet werden. Sie wirkt nicht nur gegen Schmutz, sondern auch bestens gegen Kalk und Kalkflecken auf Fliesen, Duschabtrennungen und im Spülbecken.

Man sprüht den Essigreiniger auf die schmutzigen Flächen und wischt einfach mit einem Schwamm oder Lappen darüber. Achtung: Essig darf nicht auf Böden verwendet werden, die aus Naturstein hergestellt wurden. Denn Essigsäure ist auch verdünnt noch so stark, dass sich Kalk und andere Mineralien lösen können und der Steinboden dann sozusagen »ausgewaschen« wird. Auch für Fugen, die mit Silikon gefüllt sind, und für Gummidichtungen sollte man Essigreiniger nicht hernehmen. Diese Materialien können porös werden.

Geruchskiller Hin und wieder merkt man, dass die Waschmaschine und damit auch die frisch gewaschene Wäsche einen leicht müffelnden Geruch absondern. Essig wirkt dem entgegen: Machen Sie hin und wieder einen »leeren« Waschgang, in dem Sie einen halben Liter weißen Haushaltsessig ins Waschmittelfach geben und einen Waschgang auf niedrigster Temperaturstufe und ohne Schleudern starten. Dadurch entfernen Sie nicht nur unangenehme Gerüche, sondern auch etwaig vorhandene Kalkspuren in der Waschmaschinentrommel. Je nach Härtegrad des Wassers an Ihrem Wohnort sollten Sie solch eine Essigspülung mehrmals im Jahr durchführen.

Essig ist auch ein perfekter Geruchskiller, wenn in Ihrem Wohnzimmer Gerüche wie Zigarettenrauch oder in der Küche Knoblauch »hängen«. Stellen Sie einfach über Nacht ein Schälchen mit Essig auf. Und natürlich hilft Essig auch, wenn nach dem Kochen an den Händen Gerüche nach Zwiebeln oder Knoblauch haften …

Salz

Speise-, Koch- und Tafelsalz: Unter diesen drei Begriffen kennen wir das Salz, das wir tagtäglich in der Küche verwenden. Hauptbestandteil ist Natriumchlorid (etwa 97 Prozent), bis zu 3 Prozent sind auch andere Stoffe wie beispielsweise Magnesiumchlorid enthalten. Salz für den normalen Gebrauch wird dazu oft noch speziell behandelt: Damit es besser rieselt und nicht verklumpt, wird Calcium- oder Magnesiumkarbonat zugesetzt. Genau deshalb wirkt Salz übrigens bei Rotweinflecken: Es bindet die roten Farbstoffe, und man kann, wenn das Salz über dem Flecken getrocknet ist, die restlichen Rückstände problemloser entfernen.

Fleckenentferner Eine Mischung aus Salz mit Wasser, und zwar so, dass entweder ein sehr starkes Salzwasser oder aber sogar eine Paste entsteht, hilft gegen allerlei Flecken: Verfärbungen auf Geschirr, beispielsweise durch Tee oder Kaffee, werden genauso aufgelöst wie Fettränder (etwa durch Lippenstift an einem Tassen- oder Glasrand).

Backofenreiniger Eingebrannte Reste auf einem Backblech lösen sich durch Salz auf. Dazu streut man Salz aufs Backblech (beziehungsweise verstreicht eine starke Salz-Wasser-Mischung auf dem Blech) und heizt dann den Ofen an, bis das Salz braun wird. Das dauert etwa 10–15 Minuten. Danach die Salzkruste mit einem Küchentuch entfernen und den Backofen wie üblich auswischen.