Das brauche ich bis vorgestern! - Brigitte Scherer - E-Book

Das brauche ich bis vorgestern! E-Book

Brigitte Scherer

4,7

  • Herausgeber: REDLINE
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2011
Beschreibung

"Die vorlaut plappernde Sklavin ist verkauft! An den Mann mit den großen Zähnen!, dachte sich Brigitte, als sie den Job als Assistenz des Abteilungsleiters bei Alpha Prime bekam. Und sie hatte keine Ahnung, wie recht sie behalten sollte ... " Schwungvoll und treffend beschreibt Brigitte Scherer den Arbeitsalltag einer Assistentin. Und spricht damit allen aus der Seele, die jemals einen Chef hatten: Man müsste dringend ein paar Dinge klären, aber der Chef ist nie zu fassen. Und an allem, was nicht klappt, sind selbstverständlich die unfähigen Mitarbeiter schuld. Brigitte Scherer schafft ein Lesevergnügen für alle, die unter Vorgesetzten à la Stromberg zu leiden haben. Und gegen all das hilft wohl nur eines: selbst Chef werden und alles anders machen!

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Seitenzahl: 224

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

 

2. Auflage 2014

© 2011 by Redline Verlag, FinanzBuch Verlag GmbH, München,

Nymphenburger Straße 86 D-80636 München Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlagabbildung: Getty Images, Fotolia

Satz: HJR, Jürgen Echter, Landsberg am Lech

EPUB-Produktion: Grafikstudio Foerster, Belgern

 

ISBN Print 978-3-86881-542-9

ISBN Book (PDF) 978-3-86414-219-2

ISBN Book (EPUB, Mobi) 978-3-86414-220-8

Weitere Infos zum Themawww.redline-verlag.de

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Inhalt

Heute ...

1. Mein Chef braucht mich!

2. Auch mein Chef hat mal klein angefangen

3. Der Chef der Chefs

4. Ich kenne diesen Mann nicht!

5. Der Feind meines Chefs ist nicht unbedingt mein Freund

Heute, später ...

Heute …

Heute war mein letzter Arbeitstag bei der Alpha Prime GmbH.

Zum letzten Mal habe ich meinen PC heruntergefahren, dann hat ihn Martin von der EDV abgebaut. Zum letzten Mal habe ich meinen Schreibtisch aufgeräumt. Und schließlich habe ich – auch zum letzten Mal – mein Büro zugesperrt, um dann den Schlüssel beim Facility-Management abzugeben.

Zum letzten Mal bin ich auf meinen Ballerinas durch die Lobby gequietscht, durch dieses riesige Terrarium aus Glas, Marmor und Ficus Benjamin. Zum letzten Mal habe ich Dragan von der Security zugewunken und ihn zum letzten Mal mit einem »Gute Nacht« und meinem Namen antworten hören. Zum letzten Mal habe ich mich durch die Drehtür des Haupteingangs hinausgestemmt. Und ebenfalls zum letzten Mal habe ich mich hustend durch die Zigarettenschwaden der Kollegen gewedelt, die vor dem Haupteingang um den einen riesigen blechernen Aschenbecher herumstanden und pafften.

Während ich gegenüber auf die Straßenbahn gewartet habe, hat die untergehende Sonne den Glaspalast von Alpha Prime in rot-goldenes Licht getaucht. Sobald es dunkel werden würde, würde das Gebäude im Neonlicht der Straßenlaternen bläulich schimmern. Das wusste ich, weil ich oft genug erst nach Einbruch der Dunkelheit Feierabend gemacht hatte. Und das nicht nur im Winter. Am Tag und bei Sonne strahlte die Glasfassade blendend weiß, bei Regen weinte sie grau-meliert. Ich kannte sie so gut, die Alpha Prime GmbH – meine Firma. Ab morgen ist sie meine Ex-Firma.

Eigentlich wollte ich heute gar nichts in mein Tagebuch schreiben. Ich hatte mein Netbook nur hochgefahren, um meine Bewerbungsunterlagen zu aktualisieren. Aber dann bin ich doch in meiner Tagebuch-Datei hängengeblieben. So viele Geschichten über meinen Chef hatte ich da hineingeschrieben…

Vier Jahre lang war ich seine persönliche Assistentin gewesen. Vier Jahre lang habe ich alles für ihn getan: getrickst, geflunkert und gemauschelt. Ich habe mich zur meistgehassten Frau der Branche gemacht und für ihn wer weiß wie oft meinen Kopf hingehalten. Bis man ihn mir jetzt abgeschlagen hat. Und wer trägt die Schuld an meiner beruflichen Hinrichtung? Mein Chef. Dieser #*GRRRR*#

Er ist nach oben befördert worden – ich nach draußen. Er darf jetzt in einem Ledersessel an einem Designerschreibtisch herumwippen – ich sitze auf der Straße. Er tippt auf seinem PC (oder auf seinem Mac, Laptop, Notebook, Netbook, iPad) seine Absatzerfolge – ich tippe auf meinem Aldi-Netbook Bewerbungen. Er lässt sich auf der Sonnenterrasse eines In-Lokals von Geschäftspartnern umwerben – ich muss in klimaunterkühlten Büros Personalchefs umgarnen.

Dabei bin ich doch vier Jahre lang nicht einfach nur seine Assistentin gewesen. Ich war es doch, die ihn vor vier Jahren überhaupt erst zum Chef gemacht hat. Ich ganz allein. Jawoll! Denn um Chef zu sein, braucht man schließlich mindestens einen Mitarbeiter. Und ich war der erste Mitarbeiter, den er eingestellt hat. Wenn er nur nicht irgendwann so – #*GRRRR*# – geworden wäre.

Damals, als ich bei ihm, dem frischgebackenen Abteilungsleiter, anfing, sah alles unglaublich sonnig aus. Ich muss nur meinen Tagebucheintrag von damals anklicken. Da strahlt mir am Ende des 29. Novembers, einem Mittwoch, ein riesengroßes goldgelbes Smiley entgegen. Das war der Tag, an dem ich mich bei Alpha Prime als hoffnungsvolle Assistentin vorgestellt hatte…

1. Mein Chef braucht mich!

Mittwoch, 29. November, 2.13 Uhr

Ich kann nicht schlafen. Dabei muss ich morgen – nein, oh Gott: heute schon – unbedingt topfit sein. Ich habe einen Vorstellungstermin!

Seitdem ich ins Bett gegangen bin, wälze ich mich nur herum. Erst habe ich versucht, mich mit Schäfchenzählen zu beruhigen. Dann habe ich das Fenster aufgerissen und Sauerstoff ins Schlafzimmer gelassen, das Bett aufgeschüttelt, mich wieder hineingekuschelt und immer weiter Schäfchen gezählt. Irgendwann sind die Schäfchen eingeschlafen, aber ich war immer noch wach.

Also bin ich aufgestanden, um mir zur Beruhigung einen Tee zu kochen. Dummerweise bin ich eine sehr exzessive Kaffeetrinkerin. Die eine Packung Tee, die ich aus dem hintersten Winkel meines Vorratsschrankes herausgekramt habe, war schon verfallen, als es in New York noch die Zwillingstürme des World Trade Centers gab.

So dachte ich mir: »Schreib dir halt den Stress von der Seele. Vielleicht kannst du ja dann schlafen.«

In knapp acht Stunden stelle ich mich als »Persönliche/r Assistent/in« bei der Alpha Prime GmbH vor. Ich muss diese Stelle kriegen. Es muss einfach klappen. Sonst muss ich die Stadt verlassen. Denn hier in der Gegend habe ich mich im letzten Jahr schon auf jede Stelle bei jeder Firma beworben. Sogar mal bei einer Briefkastenfirma.

Seit rund einem Jahr suche ich einen Job als Assistentin, Sekretärin, meinetwegen auch Bürohilfe. Aber ich kriege einfach keinen, obwohl ich top qualifiziert bin.

Sogar für meine Jobsuche bin ich top qualifiziert. Ich habe nämlich eingehend Bücher studiert mit Titeln wie »Die perfekte Bewerbung«, »Do & Don’t im Lebenslauf« oder »Anschreiben für Anfänger und Fortgeschrittene«. Mit den Tipps daraus habe ich mein Anschreiben und meinen Lebenslauf inklusive Foto optimiert. Letzteres mit Photoshop: Fältchen wegretuschiert, Zähne aufgehellt, Glanzlichter in die Augen gesetzt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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