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Nach dem erfolgreichen Start der Taschenbuchausgabe kommt hier die Premiumversion von "Das deutsche Dampflokerbe" hinterher - mit doppelt so vielen Farbabbildungen, einem stabilen Hardcover und dickem 200 g - Papier. Auch in der Premiumversion erfahren Sie über die im Ausland erhaltenen deutschen Normalspurdampflokomotiven. Folgen Sie dem Autor in insgesamt 34 Länder und lernen Sie 367 Lokomotiven mitsamt ihrer Geschichte und Geschichten kennen. Alle diese Lokomotiven werden mit Wort und Bild vorgestellt. Sei es als betriebsfähige Museumslokomotive, als stationäres Denkmal oder gar zugewachsen als Wrack auf einem weitab gelegenen Lokfriedhof irgendwo in Osteuropa. Oder gar als bis heute im Regeldienst eingesetztes, unverzichtbares Zugpferd vor Güterzügen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Wegen, auf denen die Lokomotiven in ihre neue Heimat gelangten. Dieses Buch ist Nachschlagewerk und Reiseführer zugleich. Es soll Ihnen auch ohne bahntechnische Vorkenntnisse als Einladung zum Besuch der alten Dampfrösser dienen, Ihnen die Standorte der Lokomotiven zeigen, deren aktuellen Zustand dokumentieren und die Geschichte wie auch die Geschichten der Fahrzeuge erzählen. Entstanden ist dabei ganz bewusst keine eisenbahnhistorische Zusammenstellung von Tabellen und Daten, sondern die Geschichte von vielen Lokleben. Über 530 Fotos von gestern und heute lassen Sie in die Vergangenheit und Gegenwart der Lokomotiven eintauchen. Manch ein Bild würde vielleicht keinen Platz in einem Hochglanz-Fotobuch finden. Doch werden auch solche Bilder hier ganz bewusst gezeigt - als ungestellter Einblick in den Alltag des Dampfbetriebs. Bei der Zusammenstellung von Material und Bildern haben über 100 Menschen aus 34 Ländern mitgewirkt. So trägt manch ein hier vorgestelltes Exponat Jahrzehnte nach seinem oftmals kriegerischen Einsatz nun zur Völkerverständigung bei. Lernen Sie am Ende des Buches zudem die in Deutschland erhaltenen ausländischen Dampflokomotiven, die Zurückkehrer, die erhaltenen fast deutschen Dampfloks sowie einige ungelöste Rätsel kennen.
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Seitenzahl: 674
Veröffentlichungsjahr: 2021
Liebe Leser,
das Deutsche Dampflokerbe - gehen wir von trockenen deutschen Gesetzen aus, ist das Thema „Erbe“ eindeutig geregelt: Mit dem Erbfall geht gem. § 1922 BGB das gesamte Vermögen des Erblassers an die Erben über. Die Realität der Dampflokomotiven sah zwar anders aus, war aber verwandt: Auf den verschiedensten Wegen gelangten in den letzten 150 Jahren Dampflokomotiven der Deutschen Staats-, Privat- und Werkbahnen ins Ausland, teils über massive Umwege und unter den unterschiedlichsten Bedingungen: Vom klassischen Kauf über Beschlagnahmungen und Kriegsbeute bis hin zu Entwicklungshilfe war alles dabei. Von diesen tausenden an Dampflokomotiven sind mindestens (!) 367 weltweit außerhalb Deutschlands erhalten. Manche sehr präsent für deutsche Eisenbahnfreunde, manche völlig aus dem Fokus verschwunden.
Ob alle hier in diesem Buch gezeigt werden? Sicherlich nicht. Zu oft habe ich vor allem in Osteuropa in Wäldern, zwischen nie geräumten Minenfeldern oder auch einfach vergessen in Lokschuppen am gefühlten Ende der Welt Dampflokomotiven vorgefunden, die seit Jahrzehnten als verschrottet oder verschollen galten. Die wahrscheinlichsten Kandidaten für ein Überleben bis heute sind in einem separaten Artikel am Ende des Buches aufgezählt. Natürlich werden Lokstatistiker beim Lesen auf die Barrikaden springen und im Abgleich mit ihren Daten sofort intervenieren. Doch eine Statistik nach Hörensagen bringt alles nichts, wenn vor Ort plötzlich ein herrlicher großer Metallhaufen auftaucht und eine weitere tot geglaubte Lok im Dornröschenschlaf vor den eigenen Augen in Vorschein tritt.
Ich lade Sie ein, diese Reise um die Welt mitzugehen. Und vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, mit diesem Buch in der Hand in Thailand, Russland oder der Türkei (um nur einige zu nennen) im Dialog mit den örtlichen Eisenbahnern die deutsche Geschichte der längst „vererbten“ Exponate gemeinsam zu erörtern.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen,
Ihr Bastian Königsmann
Bastian Königsmann (*1982), gelernter Eisenbahner, machte 2003 Schlagzeilen mit der Umwandlung von Bahnhöfen in Serviceoasen und war danach für viele Jahre in leitender Position in der Aus- und Weiterbildung von Bahnpersonal tätig. Inzwischen erfüllt er sich seine Kindheitsträume und ist sowohl als Triebfahrzeugführer wie auch als Berufspilot rund um die Welt unterwegs. Er engagiert sich im interkulturellen Austausch mit Eisenbahnern aus der Türkei, Polen, Bosnien-Herzegowina und Rumänien. Nach dem Versuch seines ersten Kesselfeuers beschloss er, die Arbeit auf der Dampflok aber doch lieber den Profis zu überlassen. Er wohnt mit zwei bahnverrückten Kindern in Mittelfranken. Nach seinem Erstlingswerk „Dampfloktechnik heute“ über die immer noch täglich im Einsatz befindlichen Dampflokomotiven in Bosnien-Herzegowina veröffentlichte und übersetzte er zahlreiche Museumsführer im In- und Ausland. Mit seinem Standardwerk „pomnik parowóz - die polnischen Denkmaldampflokomotiven“ schaffte er es erstmals in die Top-10 der Bestsellerlisten.
1. Grundlegendes
1.1. Grunddefinition: Was ist eine „deutsche Dampflokomotive“?
1.2. Auslandsverbleibe durch Kriege
1.3. Auslandsverbleibe – die Shoppingtouren der Museen
1.4. Grundprinzip: Lokbezeichnung
2. Die Verteilung
2.1. Tabelle: Erhaltene deutsche Dampflokomotiven im Ausland
2.2. Karte: Weltweite Verteilung
3. Erhaltene Lokomotiven – Schnellzug-Lokomotiven
3.1. Baureihe 01
3.2. Baureihe 01.5
3.3. Baureihe 01.10
3.4. Baureihe 03
3.5. Baureihe 03.10
3.6. Baureihe 13
4. Erhaltene Lokomotiven – Personenzug-Lokomotiven
4.1. Baureihe 23
4.2. Baureihe 24
4.3. Baureihe 37
4.4. Baureihe 38
5. Erhaltene Lokomotiven – Güterzug-Lokomotiven
5.1. Baureihe 41
5.2. Baureihe 42
5.3. Baureihe 44
5.4. Baureihe 50
5.5. Baureihe 50.35
5.6. Baureihe 52
5.7. Baureihe 52.80
5.8. Baureihe 55
5.9. Baureihe 56
5.10. Baureihe 57
5.11. Baureihe 58
6. Erhaltene Lokomotiven – Personenzug-Tenderlokomotiven
6.1. Baureihe 64
6.2. Baureihe 65
6.3. Baureihe 70
6.4. Baureihe 74
6.5. Baureihe 78
7. Erhaltene Lokomotiven – Güterzug-Tenderlokomotiven
7.1. Baureihe 80
7.2. Baureihe 86
7.3. Baureihe 89
7.4. Baureihe 91
7.5. Baureihe 92
7.6. Baureihe 93
7.7. Baureihe 94
7.8. Baureihe 98
8. Erhaltene Lokomotiven – Lokalbahn / Privatbahn
9. Erhaltene Lokomotiven – Werkbahn
10. Rückholer: Einmal Deutschland – Ausland und retour
11. Andersherum: Ausländische Dampflokomotiven in Deutschland
12. Wie findet man Dampflokomotiven im Ausland – ein Fallbericht
13. Fast erhalten - Schneepflüge & Co
14. Ungeklärte Fälle – verschwundene Lokomotiven
15. Fast deutsche Loks – die Rasterausfälle
16. Danksagung
Anmerkung zu verwendetem Bildmaterial:
Der Urheber hat nach bestem Wissen und Gewissen die Urheberrechte aller verwendeten Bilder recherchiert und beachtet. Für jedes verwendete, nicht lizenzfreie Bild liegt eine schriftliche Nutzungserlaubnis des Urhebers vor. Trotzdem ist der Autor nicht dazu in der Lage, die tatsächliche Urheberschaft der Person zu überprüfen, die von sich behauptet, Urheber zu sein. Sollten wider jedes Erwarten und Wissens Urheberrechte einer dritten Person in diesem Buch verletzt worden sein, so wenden Sie sich bitte zur Klärung der Angelegenheit an [email protected]
„Der Bundespräsident hat mit großer Sympathie von Ihrem Einsatz für die Eisenbahngeschichte und Ihrem diesbezüglichen Rechercheaufwand in osteuropäischen Nachbarstaaten erfahren. […] Im Namen des Bundespräsidenten danke ich Ihnen deshalb auf diesem Weg für Ihr Engagement.“
Mitteilung des Bundespräsidialamtes vom 11. November 2019.
Deutsche Dampflokomotiven im Ausland – was auf den ersten Blick eine ganz klare Definition nach sich zieht, bereitet beim näheren Hinsehen durchaus Kopfzerbrechen.
Zurückblickend bis ins Jahr 1835 ist die Definition „Was ist Deutschland?“ nun mal nicht ganz einfach, wenn man eine über alle Generationen hinweg einheitliche Antwort finden möchte.
Weiter gehen die Fragen bei der Technik: Ist eine deutsche Dampflokomotive eine solche, weil sie in Deutschland gebaut wurde? Dann wäre dieses Buch ungefähr 10-mal so dick. Auch weitere Fragen tauchen auf: Wie geht man mit den so perfide genannten „Anschlüssen“ zwischen 1933 und 1939 um? Sortiert man es nach Baureihen, die „typisch Deutsch“ sind? Was ist mit Kriegseroberungen der beiden Weltkriege, die dann je nach Sichtweise auch kurzzeitig „deutsche Loks“ wurden?
Jede Sichtweise hat dabei Recht, ist allerdings eher für Historiker interessant als für Auslandsreisende und den technikgeschichtlich „normal“ interessierten Eisenbahnfreund. Um diesen Punkt erweitert hat sich eine Definition ergeben, die als am Meisten sinnhaft angesehen wurde:
Eine „Deutsche Dampflokomotive“ und damit Basis für dieses Buch ist unter Abwägung aller Einzelargumente eine Dampflokomotive, die an eine im Gebiet Deutschlands in seiner jeweiligen Ausdehnung gelegene Eisenbahngesellschaft ausgeliefert und von dieser eingesetzt wurde.
Damit sind die für deutsche Eisenbahnfreunde durchaus ungewohnten kleinen 3-achsigen Tenderloks der Reichseisenbahn Elsass-Lothringen „drin“. Die nach 1945 im Ausland zu Ende gebauten 52er jedoch beispielsweise ebenso wenig wie ausländische Nachbauten Deutscher Fahrzeuge, denen aber im hinteren Abschnitt des Buches eigene Übersichtskapitel gewidmet sind. Auch nicht dazu gehören per Definition die Reparationsleistungen aus deutschen Fabriken vor allem aus der Zeit zwischen 1920 und 1925. Doch auch diese werden im hinteren Abschnitt angerissen und geraten nicht in Vergessenheit.
Zwischen „an deutsche Eisenbahngesellschaft ausgeliefert und durch diese eingesetzt“ liegen manchmal nur Momente der Weltgeschichte. Ein gutes Beispiel hierfür ist 52 4567. Die Lok stand 1945 in Posen in der Werkhalle, dann kam die Rote Armee. Die nicht fertige Lok wurde auf Flachwagen geladen, machte eine wilde Fluchtreise durch das besetzte Polen und geriet dann doch in die Finger der sowjetischen „Befreier“. Die brachten sie nach Posen zurück, ließen sie dort fertigbauen und wollten sie eigentlich der polnischen Staatsbahn als Ty42-32 zur Verfügung stellen.
Warum das nie geschah, weiß man nicht. Die Lok ging statt für zivile Zwecke in Polen zu bleiben in die Sowjetunion und steht heute als Denkmal im litauischen Radviliškis. Somit bildet gerade sie die Grenze. Deutsche Bauart, durch die Deutsche Reichsbahn bestellt, aber am Ende nicht dort eingesetzt und somit keine „Deutsche Dampflok im Ausland“ per hiesiger Definition.
Abb.: Der „Übeltäter“ im Bild: Die links zu sehende 52 4567 ist keine deutsche Lok mehr, die baugleiche 52 313 rechts daneben sehr wohl. Foto: Dr. Günther Barths
Der Erste und der Zweite Weltkrieg brachten die Lokbestände deutscher Eisenbahnen mächtig durcheinander. Der sinnlose Eroberungsfeldzug deutscher Soldaten wäre ohne die Leistungsfähigkeit der Eisenbahn so kaum bzw. wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen. Das Ende beider Kriege ist uns allen hinlänglich bekannt. Neben unendlichem Leid blieben trotz umfangreicher Evakuierungsbemühungen der Eisenbahn und Eisenbahner aber in den nun wieder fremden Ländern zahllose Lokomotiven und Wagen zurück. Die einen zerschossen und nur noch als Metallschrott verwertbar, die anderen beim fluchtartigen Verlassen zurückgelassen und sofort für die Gegenseite militärisch nutzbar. Noch wichtiger als für den Krieg wurden die oftmals fast nagelneuen deutschen Lokomotiven für den Wiederaufbau in den zerstörten Ländern. So hatten insbesondere die Dampflokomotiven der Baureihe 52 in der Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges mit dem Wiederaufbau eine weitaus glorreichere Aufgabe zu bewältigen.
Wie viele deutsche Dampflokomotiven nach dem ersten Weltkrieg im Ausland verblieben sind ist bis heute nicht einmal ansatzweise erfasst. Als Gradmesser gelten die Umzeichnungspläne der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft aus den Jahren 1923 und 1925 sowie Bestandsübersichten über die Bestände der Länderbahnen zumeist aus den Vorkriegszeiten verbunden mit den vorhandenen Lieferlisten über Loklieferungen während des Krieges. Hinter Hunderten von Lokomotiven stehen jedoch Fragezeichen. Man weiß, dass es die jeweilige Lok gegeben hat und sie 1923 nicht mehr da war. Über die Verbleibe ist vielfach nichts bekannt. So ist es auch heute noch möglich und passiert immer wieder, in weit entfernten Gegenden auf stillgelegten Industriebrachen Lokomotivreste zu finden von Fahrzeugen, die seit 1918 als verschollen galten.
Immerhin dokumentiert sind weitestgehend die nach 1918 erfolgten Überstellungen von Lokomotiven an ausländische Eisenbahngesellschaften. Grund hierfür waren die gemäß des Versailler Vertrages zu leistenden Reparationszahlungen, die die junge Reichsbahn mit etwa 660 Millionen Reichsmark jährlich belasteten. Sowohl uralte Lokomotiven mit ihrem Schrottgegenwert wie auch fast neue oder ganz neue Loks mit ihrem Zeitwert konnten dort gegengerechnet werden.
Ähnlich war es nach Ende des zweiten Weltkriegs. Doch wer meint, dass hierüber eine vollständige Dokumentation auf dem Tisch liegen müsste, irrt leider. Gelang der Wehrmacht bzw. der Deutschen Reichsbahn bis Juni 1944 in verlorenen Frontabschnitten noch ein kontrollierter Rückzug ohne nennenswerten Verlust von fahrfähigem Lokomotivmaterial, begann ab 19. Juni 1944 das Chaos: Weißrussische Partisaneneinheiten schnitten den deutschen Einheiten im Osten mit etwa 7.000 explodierten Sprengladungen den Nachschub von, wie auch den Rückzug nach Westen ab. Die aus dem Osten angreifende Rote Armee konnte so erstmals in nennenswertem Ausmaß betriebsfähige deutsche Lokomotiven erobern und sofort für sich selbst zum Einsatz bringen.
Noch ein langes Jahr sollte bis zum Kriegsende vergehen, verbunden mit dem Verlust tausender Dampflokomotiven in Nord, Süd, Ost und West. Der mit Sicherheit geringste Preis würde man es vergleichen mit dem unendlichen Leid der Menschen. Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 08. Mai 1945 war jedoch bahntechnisch nicht die Stunde null. Deutsche Lokomotiven waren zu dem Zeitpunkt über ganz Europa verstreut. Teilweise erobert. In beträchtlichem Ausmaß waren es aber auch an die ehemaligen Verbündeten ausgeliehene Fahrzeuge, denen erst der Fluchtweg versperrt war, und die dann durch die jeweiligen Staatsbahnen dankend in den Bestand aufgenommen wurden. Manchmal unter Anrechnung auf erneute Reparationsforderungen, manchmal sogar in Gold bezahlt als Kauf – oftmals aber auch nach dem Prinzip des „einfach Behaltens“.
Die weitere Geschichte der kriegsversprengten Dampflokomotiven muss man bei der Betrachtung zwischen Ost und West teilen, wenngleich diese Schubladen auch nicht eindeutig sind.
In den westlichen Besatzungszonen begann kurz nach Kriegsende ein reger Tauschhandel. Die westdeutsche(n) Eisenbahn(en) unter ihren Besatzungsmächten bzw. ab September 1949 mit Ausnahme des Saarlandes die Deutsche Bundesbahn pflegten schon bald einen engen Kontakt zu ihren Nachbarbahnen und arbeiteten wie auf einem türkischen Basar: Zahllose im Ausland stehen gebliebene Loks wurden eingetauscht gegen solche aus dem Ausland, die auf westdeutschem Gebiet stehen geblieben waren. So ergaben sich in den ersten Nachkriegsjahren teils massive Lokomotivbewegungen quer durch Europa zur Vereinheitlichung der jeweiligen Landesfahrzeugflotten. Noch 1952 gab es letzte Austauchprogramme, 1957 erst fanden diese mit der Eingliederung der Eisenbahn des Saarlandes ihr Ende. So ist zu erklären, dass in den westeuropäischen Ländern vergleichsweise wenig deutsche Lokomotiven mit Kriegsverbleib heute museal erhalten werden.
Im neu entstehenden „Ostblock“ incl. Österreich sah die Lage in der Nachkriegszeit ganz anders aus: Statt Tauschhandel war die Fahrzeugverteilung auch der Beutelokomotiven zum Großteil der Willkür ausgesetzt. Zahllose Geschichten sind überliefert, in denen sowjetische Militärs spontan in Bahnbetriebswerken oder Lokfabriken auftauchten und gerade im Einsatz oder in der Endfertigung befindliche Lokomotiven kurzerhand beschlagnahmten. Oftmals sah man diese Fahrzeuge danach nie wieder. Auch in den Satellitenstaaten sah es nicht besser aus: Man nahm, was man dachte zu gebrauchen. Der „große Bruder“ bestimmte, welche Lokomotiven wo zum Einsatz kamen. Den Höhepunkt erreichte der Hohn in den Jahren 1962 – 1966: Insgesamt 725 vorher erbeutete bzw. beschlagnahmte Lokomotiven der Baureihe 52 wurden an diverse Staats- oder Werkbahnen in den Bruderstaaten verkauft. Teilweise genau dorthin, wo man sie 15 Jahre zuvor beschlagnahmt hatte.
Natürlich suchte man nicht die besten Loks aus. Vielfach kamen zum horrenden, zwangsweise zu entrichtenden Kaufpreis noch „angebotene“ nicht ganz billige Hauptuntersuchungen der Lokomotiven hinzu, die von der Ausführungsqualität teilweise grotesk schlecht gewesen sein sollen. Viele dieser Zwangskäufe sind in ihren neuen Heimatländern gar nicht oder nur für wenige Jahre noch in den Einsatz gekommen. Trotzdem: Viele Dampflokomotiven würden ohne diesen Verkauf wahrscheinlich heute nicht mehr existieren. Aus Eisenbahnfreundesicht darf man sich also freuen!
Leider nicht erhalten und somit nicht Bestandteil dieses Buches wurden die 1945 in die USA verschifften Kriegstrophäen 19 1001, 42 1597 und 52 2006. Der Sinn dieser Überführung ist durchaus strittig und liegt irgendwo zwischen technischer Begutachtung und der Vorführung von Beuteobjekten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Lokomotiven Anfang der 1950er Jahre der breiten Masse in einer Art Dampflok-Disney-World präsentiert wurden mit doch eigenwilliger Lackierung und Darstellung. Um wenigstens ein bisschen Platz für Spekulationen zu lassen: Eine offizielle Bestätigung über die vermeintliche Verschrottung dieser Lokomotiven gibt es bis heute nicht…
Foto links: Vielfach bestimmten im 2. Weltkrieg auch Partisanen über den Verbleib von Lokomotiven – sehr einbzw. nachdrücklich. Foto: SlgBK
Eisenbahnfreunde. Eine Spezies, die es fast weltweit gibt, wobei die Konzentration durchaus sehr unterschiedlich ist. In manchen Ländern kennen sich alle Eisenbahnfreunde persönlich, so wenig sind es. In Deutschland ging eine Erhebung aus dem Jahr 2000 von bis zu 2 Millionen Eisenbahninteressierten aus, wobei die Zahl doch sehr durch eine rosarote Brille betrachtet scheint.
Auch in manch anderen Ländern ist das Hobby sehr populär, unter Anderem in den USA, der Schweiz, dem Eisenbahn-Mutterland Großbritannien und in den Niederlanden. Die USA sind weit weg, die Schweiz hat schon früh mit einer eigenen Sammlung zu ihrer Historie begonnen. Großbritannien hat technische Hindernisse beim Einsatz deutscher Dampflokomotiven. Es bleiben die Niederlande als großes Land der Fans deutscher Dampflokomotiven.
Doch bereits 1958 hatte die niederländische Staatsbahn NS als erste europäische Eisenbahngesellschaft den Traktionswandel abgeschlossen und den Dampfbetrieb vollständig eingestellt. Eine Zeit, wo noch (fast) niemand an die museale Erhaltung von Dampflokomotiven dachte, somit konnte fast keine eigene Dampflok gerettet werden. Das Eisenbahnhobby wurde in den Niederlanden erst in den 1970er Jahren so richtig populär. Was machte man also? Es blieb für die vielen Eisenbahnfreunde mit dem Wunsch nach eigenen „Museums“eisenbahnen gar keine andere Möglichkeit, als im Ausland einzukaufen. In den 1970er und 1980er Jahren fanden so dutzende deutsche Dampflokomotiven ihren Weg ins Nachbarland. Ein Weg, ohne den sie in Deutschland mit Sicherheit im Alteisen gelandet wären. Es war nicht alles Gold was glänzt. Auch in den Niederlanden waren mancherorts die Eisenbahnfreunde mit ihren Projekten völlig überfordert. Doch zusammenfassend hat sich unser Nachbarland große Verdienste im Erhalt deutscher Dampfloktechnik erworben. Besonders bemerkenswert ist, dass eine Vielzahl dieser Lokomotiven bis heute betriebsfähig ist oder sogar erst in den letzten Jahren überhaupt betriebsfähig wurde.
Etwas später zu den kauffreudigen Ländern stieß Österreich. Lange Zeit wurde die Eisenbahnhistorie im Land durch einflussreiche Gruppen geprägt, die in einer Art Altherrenrunde über die Art und Weise entschieden, wie und was im Land museal erhalten wird. Noch heute finden sich in zahlreichen Publikationen aus externer Sicht sicherlich unpassende kritische Seitenhiebe auf manche dort getroffene Entscheidung. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs überschwemmte plötzlich eine nicht mehr für möglich gehaltene Zahl an Dampflokomotiven den Markt. Teilweise für 5.000 DM waren zahlreiche 5 Jahre vorher noch zu utopischen Summen angebotene Lokomotiven plötzlich zu haben. Österreichische Eisenbahnfreunde nutzten das, konnten sie doch endlich recht frei ihren Träumen nachgehen. So gelangten viele Lokomotiven aus fremden Ländern in den kleinen Alpenstaat, wo sie bis heute immerhin bewahrt werden. Noch viel Arbeit wartet, bis mancher Rosthaufen wieder eine echte Lokomotive ist.
Bei alle dem darf man nicht vergessen, dass auch in Deutschland etwa 1.000 Dampflokomotiven museal erhalten sind. Manch ein Eisenbahnfreund äußert den Gedanken, dass die Nachbarländer „uns“ die eine oder andere Lokomotive „geklaut“ hätten. Das Wort „gerettet“ passt dabei aber sicherlich besser, da vielerorts in Deutschland der Erhalt der vorhandenen Materie schon an viele Grenzen stößt und somit weitere Fahrzeuge kaum verkraften könnte.
Dieses Buch ist sortiert auf Basis des 1920 von Gustav Hammer entwickelten Lokomotivbaureihennummernschemas der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft, das in seinen Grundzügen bis heute so im Einsatz geblieben ist. Lokomotiven, die vor ihrer Nummerierung bereits Deutschland verlassen hatten, sind in die Abschnitte eingefügt worden, wie man sie nummeriert HÄTTE.
Das Nummernschema besteht aus zwei einzeln zu betrachteten Nummern: Zunächst die STAMMNUMMER, die Auskunft über die Verwendungsart der Lokomotive gibt:
01–19: Schnellzug-Lokomotiven
20–39: Personenzug-Lokomotiven
40–59: Güterzug-Lokomotiven
60–79: Personenzug-Tenderlokomotiven
80–96: Güterzug-Tenderlokomotiven
97: Zahnradbahn-Lokomotiven
98: Lokalbahn-Lokomotiven
99: Schmalspur-Lokomotiven
Den zweiten Teil der Loknummer bildet die Ordnungsnummer. Diese beinhaltet Informationen zur Baureihenbezeichnung (auch „Unterart“ genannt) und der fortlaufenden Nummer. Was fortlaufend und was „Unterartbezeichnung“ ist lässt sich dabei nicht immer auf den ersten Blick erkennen.
Als Beispiel: Die Lokomotive 74 1234 gehört zur Baureihe 74, also eine Personenzug-Tenderlokomotive. Soweit ist es klar. Die „1234“ als Ordnungsnummer sagt uns, dass die Lok zur Unterart der Reihe 74.4-13 gehört, eine preußische T12. Die Zählung begann bei 401, somit ist diese Lok die theoretisch 834te Lok ihrer Bauart. Leider wurden aber auch Loknummern immer wieder frei gelassen, so dass die Logik nicht ganz mit den Aufzeichnungen übereinstimmt. Da jedoch alle Lokomotiven der Baureihe 74 die gleiche Achszahl haben (in diesem Falle 1`C – also ein Vorlaufradsatz und 3 Kuppelradsätze, also angetriebene), hat man egal welche Ordnungsnummer die Lok besitzt eine ungefähre Vorstellung über die Abmessung bzw. das Aussehen der Lokomotive.
Die Werk- und Privatbahnlokomotiven sind hier hingegen nach ihrer Achszahl sortiert. Dabei steht der Großbuchstabe für die Zahl der Achsen. Ein „A-Kuppler“ hat also eine angetriebene Achse, ein „B-Kuppler“ davon zwei, ein C-Kuppler drei usw..
Ein weiter wichtiger Punkt bei der deutschen Eisenbahn: Der Aküfi. Abkürzungsfimmel. Im Bahnwesen wird alles abgekürzt, was sich irgendwie abkürzen lässt. In diesem Buch sollen von diesen Abkürzungen möglichst wenige verwendet werden, um ein paar kommt man aber nicht herum:
BW:Bahnbetriebswerk. Vor allem bestehend aus einem Lokschuppen, oft einer Drehscheibe sowie Anlagen zur Wartung und Versorgung mit Betriebsstoffen.
Btf.:Betriebsfähig. Die Dampflok ist also einsatzbereit und darf auch fahren.
HU:Hauptuntersuchung. Wie der TÜV beim Auto gibt es das auch für Lokomotiven.
i.A.:In Aufarbeitung. Die Lok wird also gerade restauriert.
RAW:Reichsbahnausbesserungswerk. Also die alte „Werkstatt für große Reparaturen“.
ETS:Ersatzteilspender. Meist nur noch ein Lokwrack, dem man Teile zur Reparatur anderer Loks entnimmt.
2. erhaltene deutsche Dampflokomotiven im Ausland
Loknummer D
Hersteller
Land
Standort
Seite
01 202
Henschel 23254/1937
Schweiz
Lyss
→
01 533
Krupp 1413/1934
Österreich
Ampflwang
→
01 1075
BMAG 11331/1939
Niederlande
Rotterdam
→
03 273
BMAG 10629/1936
Polen
Warszawa
→
03 1015
BLW 14926/1940
Polen
Warszawa
→
13 1247
LHW 934/1912
Polen
Skierniewice
→
23 023
Jung 11478/1952
Niederlande
Rotterdam
→
23 071
Jung 12506/1956
Niederlande
Beekbergen
→
23 076
Jung 12511/1956
Niederlande
Beekbergen
→
24 092
Schichau 3419/1940
Polen
Kościerzyna
→
37 171
BMAG 3450/1905
Polen
Warszawa
→
38 P8 Altona 2445
Henschel 13855/1916
Belgien
Brügge
→
38 P8 Königsberg 2407
Vulcan 2352/1907
Rumänien
Sinaia
→
38 1698
Borsig 9076/1915
Polen
Kościerzyna
→
38 1818
BMAG 5839/1916
Rumänien
Dej
→
38 2155
BMAG 6388/1917
Polen
Wolsztyn
→
38 2402
BMAG 6947/1919
Polen
Żagań
→
38 2506
LHW 1850/1919
Rumänien
Arad
→
38 2556
BMAG 6975/1919
Rumänien
Iaşi
→
38 3192
LHW 2269/1921
Polen
Wolsztyn
→
38 3267
Henschel 18371/1921
Polen
Jaworzyna Śląska
→
38 3272
Henschel 18376/1921
Polen
Warszawa
→
38 3524
Hagans 1063/1922
Rumänien
Dej (in Teilen)
→
38 3587
Schichau 2925/1921
Polen
Skierniewice
→
41 105
Krupp 1927/1939
Niederlande
Rotterdam
→
41 241
Borsig 14820/1939
Niederlande
Beekbergen
→
42 1427
Schichau 4448/1944
Polen
Leszno
→
44 193
Krupp 2015/1940
Niederlande
Beekbergen
→
44 661
Borsig 15117/1941
Österreich
Ampflwang
→
44 1085
WLF 9441/1942
Niederlande
Beekbergen
→
44 1593
SACM 7849/1943
Niederlande
Beekbergen
→
44 1595
SACM 7865/1943
Österreich
Ampflwang
→
44 1614
Krenau 1102/1942
Österreich
Ampflwang
→
50 084
Henschel 24704/1939
Bulgarien
Kaloyanovez
→
50 451
Schichau 3413/1940
Polen
Wolsztyn
→
50 463
WLF 3328/1940
Bulgarien
Plovdiv
→
50 517
BLW 14993/1941
Rumänien
Braşov
→
50 530
Henschel 25749/1940
Bulgarien
Kaloyanovez
→
50 649
WLF 3369/1940
Bulgarien
Kaloyanovez
→
50 798
Henschel 25882/1941
Bulgarien
Kaloyanovez
→
50 1002
Schichau 3427/1940
Österreich
Ampflwang
→
50 1029
BMAG 11518/1940
Polen
Jaworzyna Śląska
→
50 1171
Skoda 1250/1942
Österreich
Wien
→
50 1175
Skoda 1254/1941
Bulgarien
Kaloyanovez
→
50 1255
Jung 9283/1941
Niederlande
Rotterdam
→
50 1541
Henschel 26351/1941
Bulgarien
Kaloyanovez
→
50 3506
Krupp 2364/1940
Österreich
Ampflwang
→
50 3519
Henschel 24976/1940
Österreich
Ampflwang
→
50 3520
BMAG 11633/1942
Niederlande
Beekbergen
→
50 3564
WLF 3317/1940
Niederlande
Beekbergen
→
50 3618
Skoda 1349/1942
Niederlande
Beekbergen
→
50 3645
DWM 418/1942
Niederlande
Stadskanaal
→
50 3654
MBA 13780/1942
Niederlande
Beekbergen
→
50 3661
WLF 9158/1941
Frankreich
Martel
→
50 3666
AFB 2567/1943
Niederlande
Beekbergen
→
50 3673
Borsig 15062/1941
Italien
Luino
→
50 3681
Henschel 24730/1940
Niederlande
Beekbergen
→
50 3689
Henschel 25766/1940
Österreich
Ampflwang
→
50 3696
Krupp 2059/1939
Belgien
Treignes
→
52 005
Henschel 26844/1942
Polen
Stalowa Wola
→
52 010
Henschel 26928/1942
Kroatien
Zagreb
→
52 013
Henschel 26931/1942
Polen
Jaworzyna Śląska
→
52 021
Henschel 26939/1942
Lettland
Jelgava
→
52 025
Henschel 26943/1942
Polen
Lubin
→
52 036
Henschel 26954/1942
Lettland
Riga
→
52 053
Henschel 26971/1942
Polen
Nowy Sącz
→
52 056
Henschel 26974/1942
Polen
Kartuzy
→
52 074
Henschel 26992/1942
Weißrussland
Brest
→
52 077
Jung 11092/1943
Rumänien
Petroșani
→
52 100
Krauss-Maffei 16411/1943
Österreich
Straßhof
→
52 162
BMAG 12167/1942
Polen
Jaworzyna Śląska
→
52 196
BMAG 12201/1943
Rumänien
Sibiu
→
52 200
BMAG 12205/1943
Polen
Chabówka
→
52 221
BMAG 12226/1943
Schweiz
St. Sulpice
→
52 279
WLF 9651/1942
Polen
Dzierżoniów
→
52 313
WLF 9685/1943
Litauen
Radviliškis
→
52 322
WLF 9694/1943
Russland
Rostov-on Don
→
52 364
Borsig 15461/1943
Türkei
İstanbul
→
52 365
Borsig 15462/1943
Türkei
Sultanhisar
→
52 366
Borsig 15463/1943
Türkei
Çankırı
→
52 367
Borsig 15464/1943
Türkei
Yeşilkavak
→
52 435
Borsig 15532/1943
Moldawien
Ungheni
→
52 460
Borsig 15557/1943
Österreich
St. Pölten - Harland
→
52 461
Borsig 15558/1943
Polen
Nysa
→
52 464
BLW 15561/1943
Ungarn
Hatvan
→
52 622
Schichau 4090/1943
Russland
Nischni Nowgorod
→
52 633
Schichau 4111/1944
Polen
Jabłonowo Pomorski
→
52 663
Schichau 4216/1944
Bulgarien
Kaloyanovez
→
52 777
Henschel 28062/1944
Russland
Kaliningrad
→
52 793
Henschel 28118/1944
Bosnien
Tuzla
→
52 817
Henschel 28142/1944
Bosnien
Tuzla
→
52 855
Krenau 1476/1944
Österreich
Sigmundsherberg
→
52 858
Krenau 1479/1944
Russland
Kaliningrad
→
52 1114
DWM 528/1943
Russland
Archangelskoje
→
52 1127
DWM 541/1943
Rumänien
Dej
→
52 1134
DWM 548/1943
Bosnien
Tuzla
→
52 1162
DWM 576/1943
Polen
Koscierzyna
→
52 1198
DWM 612/1943
Österreich
Ampflwang
→
52 1218
DWM 641/1943
Bosnien
Tuzla
→
52 1227
DWM 654/1944
Österreich
Wien
→
52 1334
DWM 794/1944
Polen
Pyskowice
→
52 1345
DWM 811/1944
Bosnien
Tuzla
→
52 1346
DWM 812/1944
Polen
Chabówka
→
52 1385
Esslingen 4571/1943
Rumänien
Simeria
→
52 1481
Esslingen 4705/1943
Polen
Koscierzyna
→
52 1608
SACM 7875/1943
Polen
Tłuszcz
→
52 1956
Krauss-Maffei 27284/1944
Polen
Lubaczów
→
52 2099
Henschel 26855/1943
Weißrussland
Luninez
→
52 2112
Henschel 26868/1943
Polen
Jaworzyna Śląska
→
52 2118
Henschel 26874/1943
Polen
Kędzierzyn Kozle
→
52 2127
Henschel 26883/1943
Polen
Jaworzyna Śląska
→
52 2277
Henschel 27445/1943
Polen
Chojnice
→
52 2301
Henschel 27469/1942
Polen
Szymbark
→
52 2340
Henschel 27508/1943
Weißrussland
Waukawysk
→
52 2353
Henschel 27521/1943
Polen
Łubiana
→
52 2373
Henschel 27541/1943
Bulgarien
Kaloyanovez
→
52 2377
Henschel 27545/1943
Slowenien
Ljubljana
→
52 2394
Henschel 27562/1943
Moldawien
Ungheni
→
52 2482
Henschel 27650/1943
Polen
Pyskowice
→
52 2505
Henschel 27673/1943
Russland
Sankt Petersburg
→
52 2520
Henschel 27688/1943
Polen
Jaworzyna Śląska
→
52 2596
Henschel 27764/1943
Weißrussland
Brest
→
52 2710
Henschel 27933/1944
Polen
Pyskowice
→
52 2728
Henschel 27960/1944
Bulgarien
Asenovo
→
52 2730
Henschel 27962/1944
Polen
Jaworzyna Śląska
→
52 2733
Henschel 27965/1944
Polen
Chabówka
→
52 2770
Henschel 28322/1944
Norwegen
Hamar
→
52 2794
Henschel 28358/1944
Polen
Jaworzyna Śląska
→
52 2802
Henschel 28366/1944
Serbien
Lapovo
→
52 2817
Henschel 28163/1944
Polen
Chabówka
→
52 2821
Henschel 28167/1944
Polen
Oleśnica
→
52 3162
Jung 11173/1943
Russland
Moskau
→
52 3181
Jung 11192/1943
Bulgarien
Kaloyanovez
→
52 3234
Jung 11245/1944
Mazedonien
Skopje
→
52 3240
Jung 11251/1944
Bulgarien
Asenovo
→
52 3286
Jung 11297/1944
Polen
Wolsztyn
→
52 3314
Jung 11325/1944
Belgien
Treignes
→
52 3316
Jung 11327/1944
Österreich
Ampflwang
→
52 3320
Jung 11331/1944
Frankreich
Paris
→
52 3368
Krauss-Maffei 16494/1943
Estland
Haapsalu
→
52 3397
Krauss-Maffei 16523/1943
Finnland
Haapamäki
→
52 3417
Krauss-Maffei 16543/1943
Slowenien
Ljubljana
→
52 3436
Krauss-Maffei 16562/1943
Kroatien
Zagreb
→
52 3458
Krauss-Maffei 16584/1943
Polen
Pyskowice
→
52 3504
Krauss-Maffei 16630/1943
Luxembourg
Luxembourg
→
52 3517
Krauss-Maffei 16643/1943
Österreich
Ampflwang
→
52 3535
Krauss-Maffei 16661/1943
Ungarn
Fertöboz
→
52 3554
Krauss-Maffei 16691/1943
Belgien
Saint Ghislain
→
52 3567
Krauss-Maffei 16704/1943
Polen
Gliwice
→
52 3643
WLF 17226/1943
Russland
Tschernjachowsk
→
52 3644
WLF 17227/1943
Tschechien
Lužná
→
52 3816
WLF 17305/1944
Österreich
Lienz
→
52 3879
WLF 17322/1944
Niederlande
Beekbergen
→
52 3914
MBA 14168/1944
Polen
Wroclaw
→
52 4048
WLF 17335/1944
Bulgarien
Ruse Depot
→
52 4541
DWM 857/1944
Polen
Pyszczyn
→
52 4552
DWM 868/1944
Österreich
Ampflwang
→
52 4564
DWM 880/1945
Russland
Kaliningrad
→
52 4751
MBA 13802/1943
Weißrussland
Brest
→
52 4752
MBA 13803/1943
Italien
Triest
→
52 4770
MBA 13821/1943
Polen
Wolsztyn
→
52 4779
Henschel 28370/1944
Bosnien
Tuzla
→
52 4844
O&K 13902/1943
Russland
Togliatti
→
52 4855
O&K 13918/1943
Türkei
Uşak
→
52 4856
O&K 13919/1943
Türkei
Uşak
→
52 4859
O&K 13923/1943
Türkei
Gebze
→
52 4860
O&K 13924/1943
Türkei
Yeşilkavak
→
52 4862
O&K 13926/1943
Türkei
Çamlık
→
52 4863
O&K 13927/1943
Türkei
Uşak
→
52 4936
MBA 14006/1943
Slowenien
Pivka
→
52 4984
MBA 14045/1944
Österreich
Trumau
→
52 4995
MBA 14065/1944
Polen
Małaszewicze
→
52 5123
MBA 14327/1944
Polen
Leszno
→
52 5134
Krenau 1143/1943
Polen
Koscierzyna
→
52 5156
Krenau 1165/1943
Ungarn
Budapest
→
52 5200
Krenau 1209/1943
Usbekistan
Taschkent
→
52 5248
Schichau 3826/1943
Weißrussland
Baranowitschi
→
52 5314
Krenau 1335/1944
Weißrussland
Brest
→
52 5336
Krenau 1363/1944
Polen
Koscierzyna
→
52 5415
Schichau 3693/1943
Russland
Moskau
→
52 5422
Schichau 3700/1943
Österreich
Mürzzuschlag
→
52 5605
Schichau 3883/1943
Polen
Legnica
→
52 5653
Schichau 3931/1943
Ukraine
Kostopil
→
52 5657
Schichau 3935/1943
Polen
Kraków
→
52 5658
Schichau 3936/1942
Bulgarien
Górna Oriyahovica
→
52 5680
Schichau 3957/1943
Polen
Zabrze
→
52 5694
Schichau 3985/1943
Russland
St Petersburg
→
52 5702
Schichau 3993/1943
Polen
Warszawa
→
52 5795
Schichau 4092/1944
Österreich
Straßhof
→
52 5806
Schichau 4113/1944
Weißrussland
Brest
→
52 5865
Schichau 4216/1944
Großbritannien
Bressingham
→
52 5909
BMAG 12335/1943
Russland
Moskau
→
52 5915
BMAG 12341/1943
Bulgarien
Ruse Museum
→
52 5933
BMAG 12359/1943
Niederlande
Stadskanaal
→
52 5944
BMAG 12370/1943
Kroatien
Zagreb
→
52 6058
BMAG 12498/1943
Polen
Ełk
→
52 6066
BMAG 12507/1943
Türkei
Kayseri
→
52 6068
BMAG 12510/1943
Türkei
Balıkesir
→
52 6072
BMAG 12513/1943
Türkei
Yeşilkavak
→
52 6073
BMAG 12514/1943
Türkei
Çivril
→
52 6083
BMAG 12524/1943
Polen
Tłuszcz
→
52 6115
BMAG 12556/1943
Ukraine
Donetsk
→
52 6196
BMAG 12637/1943
Serbien
Zrenjanin
→
52 6205
BMAG 12646/1943
Polen
Redecz Krukowy
→
52 6340
BMAG 12793/1944
Polen
Łódź-Radogoszcz
→
52 6365
BMAG 12918/1944
Weißrussland
Osipovichi
→
52 6644
Skoda 1470/1943
Russland
Lebyazhe
→
52 6690
WLF 16121/1943
Frankreich
Arques
→
52 6769
WLF 16222/1943
Russland
Sankt Petersburg
→
52 6832
WLF 16285/1943
Weißrussland
Stankowo
→
52 7046
WLF 16499/1943
Österreich
Selzthal
→
52 7047
WLF 16500/1943
Tschechien
Lužná
→
52 7102
WLF 16555/1943
Österreich
Ampflwang
→
52 7123
WLF 16576/1943
Weißrussland
Brest
→
52 7173
WLF 16626/1943
Belgien
Malle
→
52 7175
WLF 16628/1943
Polen
Koscierzyna
→
52 7328
WLF 16781/1943
Polen
Jaworzyna Śląska
→
52 7346
WLF 16799/1943
Russland
Sowetsk
→
52 7349
WLF 16802/1943
Polen
Koscierzyna
→
52 7426
WLF 16879/1943
Türkei
Uşak
→
52 7428
WLF 16881/1943
Türkei
Uşak
→
52 7429
WLF 16882/1943
Türkei
Alsancak
→
52 7430
WLF 16883/1943
Türkei
Alaşehir
→
52 7431
WLF 16884/1943
Türkei
Soma
→
52 7434
WLF 16887/1943
Türkei
Denizli
→
52 7447
Skoda 1523/1943
Slowakei
Bratislava
→
52 7468
Skoda 1566/1944
Rumänien
Caransebeș
→
52 7508
Skoda 1606/1944
Polen
Tczew
→
52 7517
Skoda 1615/1944
Litauen
Vilnius
→
52 7565
WLF 16913/1944
Slowakei
Bratislava
→
52 7593
WLF 16941/1944
Österreich
Straßhof
→
52 7594
WLF 16942/1944
Österreich
Straßhof
→
52 7612
WLF 16960/1944
Österreich
Wien
→
52 7620
WLF 16968/1944
Tschechien
Lužná
→
52 7684
WLF 17032/1944
Kroatien
Zagreb
→
52 7785
O&K 14369/1944
Polen
Jaworzyna Śląska
→
52 8003
BMAG 12810/1944
Österreich
Ampflwang
→
52 8010
WLF 16625/1943
Niederlande
Beekbergen
→
52 8053
Henschel 27719/1943
Niederlande
Beekbergen
→
52 8055
SACM 7916/1943
Schweiz
Winterthur
→
52 8060
Jung 11204/1943
Niederlande
Stadskanaal
→
52 8082
Krenau 1199/1943
Niederlande
Stadskanaal
→
52 8091
WLF 16676/1943
Niederlande
Beekbergen
→
52 8096
Henschel 27480/1943
Österreich
Ampflwang
→
52 8124
Henschel 27669/1943
Österreich
Ampflwang
→
52 8134
WLF 16591/1943
Österreich
Ampflwang
→
52 8139
Jung 11220/1943
Niederlande
Beekbergen
→
52 8150
WLF 16695/1943
Niederlande
Beekbergen
→
52 8160
BMAG 13099/1943
Niederlande
Simpelveld
→
52 8163
BMAG 12437/1943
Frankreich
Les Hopitaux Neufs
→
52 8186
Jung 11858/1944
Österreich
Ampflwang
→
52 8196
Krenau 1401/1944
Österreich
Ampflwang
→
52 8200
Borsig 15564/1943
Belgien
Mariembourg
→
55 274
LHB 260/1904
Polen
Tarnowskie Góry
→
55 860
Henschel 7409/1906
Polen
Jaworzyna Śląska
→
55 G8 Halle 4813
Hanomag 6382/1911
Italien
Turin
→
55 G8 Münster 4971
Hanomag 6509/1912
Italien
Turin
→
55 2199
Hanomag 6712/1913
Polen
Poznań
→
55 G8 Essen 4898
Henschel 11429/1912
Türkei
Ankara
→
55 G8 xxx
??? ????/19??
Türkei
Çankırı
→
55 G8 Essen 4903
Henschel 11434/1912
Türkei
Kayseri
→
55 G8 xxx
??? ????/19??
Türkei
Çamlık
→
55 G8 xxx
??? ????/19??
Türkei
Uşak
→
55 G8 Halle 4838
Hanomag 6699/1913
Türkei
Çankırı
→
55 G8 xxx
Henschel ?????/191?
Türkei
Izmir
→
55 G8 xxx
Henschel ?????/191?
Türkei
Uşak
→
55 G8 Stettin 4812
Vulcan 2548/1909
Libanon
Rayak
→
55 G8 Münster 4937
Vulcan 2522/1909
Libanon
Rayak
→
55 G8 Halle 4834
Henschel 11233/1912
Libanon
Rayak
→
55 G8 Cassel 2310
Vulcan 2182/1906
Libanon
Rayak
→
55 G8 Elberfeld 4890
Vulcan 2469/1909
Libanon
Rayak
→
55 G8 Münster 4848
Schichau 1524/1907
Libanon
Rayak
→
55 G8 Mainz 4818
Henschel 11449/1912
Libanon
Tripolis
→
55 G8 Stettin 4814
Vulcan 2626/1910
Libanon
Tripolis
→
55 G8 Breslau 4810
Schichau 1555/1907
Libanon
Tripolis
→
55 G8 Halle 4826
Henschel 10924/1912
Libanon
Tripolis
→
55 G8 Stettin 4805
Vulcan 2494/1909
Syrien
Aleppo
→
55 G8 xxx
??? ????/19??
Syrien
Aleppo
→
55 2756
Henschel 12056/1913
Rumänien
Bukarest
→
55 3052
LHB 1539/1917
Polen
Czeremcha
→
55 3347
LHW 2196/1921
Polen
Chabówka
→
55 4765
Borsig 10125/1918
Polen
Świeradowa-Zdroju
→
56 511
O&K 8961/1921
Polen
Wolsztyn
→
56 2795
LHB 2616/1923
Polen
Warszawa
→
56 4103
O&K 13332/1941
Polen
Jaworzyna Śląska
→
57 1658
Borsig 10438/1919
Polen
Koscierzyna
→
57 G10 Kattowitz 5432
Borsig 8628/1913
Türkei
Edirne
→
57 G10 Breslau 5413
Borsig 8442/1912
Türkei
Istanbul
→
58 1226
Henschel 16584/1919
Slowenien
Ljubljana
→
58 1297
LHW 1866/1919
Polen
Wolsztyn
→
58 1376
Borsig 10641/1920
Bulgarien
Dupnitsa
→
58 2820
Krupp 1957/1940
Türkei
Malatya
→
58 2824
Esslingen 4399/1940
Türkei
Konya
→
64 061
Union 2820/1928
Polen
Jaworzyna Śląska
→
64 250
Henschel 22178/1933
Belgien
Mariembourg
→
64 305
Krupp 1308/1934
Großbritannien
Peterborough
→
64 415
Jung 7006/1937
Niederlande
Beekbergen
→
65 018
Krauss-Maffei 17897/1956
Niederlande
Beekbergen
→
70 086
Krauss 6736/1913
Österreich
Ampflwang
→
70 T4.1 Breslau 1462
Henschel 3838/1893
Polen
Warszawa
→
74 104
Borsig 5424/1904
Polen
Warszawa
→
74 1234
Borsig 9527/1916
Polen
Jaworzyna Śląska
→
78 189
Vulcan 3610/1920
Polen
Warszawa
→
80 036
Hohenzollern 4647/1929
Niederlande
Beekbergen
→
86 056
Borsig 14428/1932
Österreich
Ampflwang
→
86 240
Schichau 3286/1935
Polen
Chabówka
→
86 476
DWM 461/1943
Österreich
Ampflwang
→
86 501
Henschel 26720/1942
Österreich
Ampflwang
→
89 T3 Berlin 1753
Henschel 1949/1885
Polen
Chrzanów
→
89 T3 Hannover 1702
Union 844/1896
Niederlande
Haaksbergen
→
89 7274
Hagans 430/1900
Polen
Rybnik
→
89 7491
O&K 1444/1905
Polen
Torun
→
89 7555
O&K 3673/1909
Polen
Czerwiensk
→
89 T3 682 Elsass-L.
SACM G5015/1899
Frankreich
Volgelsheim
→
89 T3 696 Elsass-L.
SACM G5026/1899
Frankreich
Volgelsheim
→
89 T3 564 Elsass-L.
SACM G4324/1891
Luxembourg
Fond-de-Gras
→
89 T7 Breslau 1836
Union 537/1890
Polen
Jaworzyna Śląska
→
91 397
Jung 576/1902
Russland
St. Petersburg
→
91 449
Hohenzollern 1593/1903
Polen
Jaworzyna Śląska
→
91 719
Union 1751/1909
Polen
Skierniewice
→
91 1041
Union 1652/1908
Polen
Jarocin
→
91 1696
Union 2049/1913
Polen
Warszawa
→
91 1770
Jung 1935/1913
Russland
St. Petersburg
→
91 1790
Union 2110/1914
Polen
Ostrów Wlkp.
→
91 T9.3 Kattowitz 7311
Henschel 7680/1906
Rumänien
Dej
→
92 973
Union 2226/1915
Polen
Bydgoszcz
→
93 108
Hohenzollern3496/1916
Polen
Chabówka
→
94 503
BMAG 5122/1913
Österreich
Ampflwang
→
94 649
BMAG 5546/1914
Rumänien
Sibiu
→
94 729
BMAG 5789/1916
Polen
Chabówka
→
94 895
BMAG 6917/1919
Polen
Kraków
→
94 1640
BMAG 8206/1923
Niederlande
Gennep
→
94 T16 Elberfeld 8109
BMAG 4927/1912
Bulgarien
Cervan Brjag
→
98 Berlin 1479
BMAG 915/1877
Polen
Chabówka
→
Privatbahn - ÄNNE 1B
Humboldt 735/1910
Niederlande
Kruiningen-Yerseke
→
Privatbahn C - Lok 3
Borsig 5964/1906
Frankreich
Chaillevette
→
Privatbahn C - DHE 4
Hanomag 10431/1925
Niederlande
Boekelo
→
Privatbahn C - TKh100-51
O&K 11688/1928
Polen
Chabówka
→
Privatbahn C - TKh1-13
O&K 9336/1920
Polen
Warszawa
→
Privatbahn 1`C - Lok 156
Henschel 24917/1940
Belgien
Mariembourg
→
Privatbahn 1`C - Lok 5
Henschel 20818/1927
Niederlande
Boekelo
→
Privatbahn 1`C`1 - TKi100-16
Borsig 14528/1934
Polen
Warszawa
→
Privatbahn D - TKp100-04
Wolf 1149/1924
Polen
Koscierzyna
→
Privatbahn D - DUVEL
Henschel 29884/1947
Belgien
Baasrode-Nord
→
Privatbahn D – Lok 21
Humboldt 1052/1915
Niederlande
Marrum
→
Werkbahn B - TKb2845
LHB 2845/1924
Polen
Koscierzyna
→
Werkbahn B - 6513
Hohenzollern 413/1888
Niederlande
Hoorn
→
Werkbahn B - Barbara
Hohenzollern 1395/1900
Frankreich
Vigy
→
Werkbahn B - Lok 16
Jung 9846/1943
Niederlande
Hoorn
→
Werkbahn B - DORA
Jung 3237/1922
Österreich
Linz
→
Werkbahn B - AMTF 8
Hanomag 3431/1899
Luxembourg
Fond-de-Gras
→
Werkbahn B - Kali-Chemie 2
Hanomag 6039/1912
Thailand
Nakhon Chaisi
→
Werkbahn B - H.J.H. Modderm.
O&K 8319/1918
Niederlande
Zwaag
→
Werkbahn B - WITTHOUCK SGB I
O&K 9511/1921
Niederlande
Haaksbergen
→
Werkbahn C - TKh100-45
Krupp 1770/1938
Polen
Koscierzyna
→
Werkbahn C - ANNA No. 9
Hohenzollern 2227/1908
Luxembourg
Fond-de-Gras
→
Werkbahn C - Lok 10
Krupp 3113/1953
Belgien
Schaerbeek
→
Werkbahn C - 22 Tom
Krupp 2410/1949
Niederlande
Ijmuiden
→
Werkbahn C - BASF 60
Hohenzollern 4268/1922
Schweiz
Ramsen
→
Werkbahn D - TKp102
Krenau 982/1942
Polen
Skierniewice
→
Werkbahn D - TKp15347
Borsig 15347/1943
Polen
Pyskowice
→
Werkbahn D - TKp26188
Henschel 26188/1944
Polen
Białowieża
→
Werkbahn D - Graf Bismarck XVI
Henschel 25724/1949
Frankreich
Jarny
→
Werkbahn D - Emil Mayrisch 3
Krupp 2154/1940
Dänemark
Nyborg
→
Werkbahn D - 57 BONNE
Esslingen 4478/1943
Niederlande
Ijmuiden
→
Werkbahn D - TKp4147
La Meuse 4147/1942
Polen
Warszawa
→
Werkbahn D - 040 T 1751
Krupp 1751/1937
Frankreich
Jarny
→
Baureihe 01 – der Schnellzugstar
F: Markus Eigenheer
CC-BY-SA 2.0
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
heutiges Land
Dort seit
Standort
Status
01 202
Henschel
23254
1937
Schweiz
1975
Lyss
btf.
Eigentlich verwundert es, dass es nur eine einzige Lok der Baureihe 01 ins Ausland verschlagen hat. Ob es daran liegt, dass deutsche Eisenbahnfreunde schon früh ihre Liebe für den Schnellzugstar entdeckt haben? Von den bayrischen Schnellzugstars zunächst abgeguckt als Baureihe 02 mit vier Zylindern entwickelt waren es am Ende die Betriebseisenbahner, die unter dem Argument „Wartungsfreundlichkeit“ der parallel entworfenen Baureihe 01 zum Serienerfolg verhalfen. Gebaut wurden ab 1926 insgesamt 231 Loks der Baureihe, später kamen 10 zurückgebaute 02er noch dazu. Das Einsatzgebiet: Schnellzüge im ganzen Reich. Und wie – mit 01 (2)204 ging das Feuer der letzten „normalen“ 01 erst 1982 in der DDR aus.
01 202 erblickte 1937 das Licht der Welt. Das seither fast durchgehend als 01er-Heimat betriebene heutige Museums-Bahnbetriebswerk Dresden-Altstadt war ihre erste Heimat. 1944 ging sie über Ludwigshafen und Würzburg nach Frankfurt/Main, dann über Darmstadt nach Nürnberg. Franken sollte ihre Heimat bleiben – bis 1959 in Mittel- und Unterfranken, danach in Hof (Oberfranken) an der legendären schiefen Ebene. 1973 begann der Stern zu sinken, die Fahrwerksfrist lief im Februar ab – und alle (unwahrscheinlichen) Überlegungen zur neuen Untersuchung wurden jäh durch einen Führerhausbrand verhindert. Da stand sie nun – eine stolze 01 mit gutem Kessel, aber Problemen mit Fahrwerk und Führerhaus. Zum Schrott zu schade nutzte man sie bis Januar 1975 als Heizlok in Hof. Dort wurde sie vom Schweizer Eisenbahnfreund Werner Bühlmann entdeckt, kurzerhand gemeinsam mit der damals sehr aktiven „EUROVAPOR“ gekauft und in die Schweiz überführt. Erste Befundungen fanden statt, das Ergebnis war alles andere als erfreulich. So zieht sich das Museumsbahnteam aus dem insgeheim erträumten Projekt „betriebsfähige Aufarbeitung“ bald zurück. Werner Bühlmann macht allein weiter. Jede Menge Steine werden ihm in den Weg gelegt. Mal muss er über Nacht den Standort wechseln. Mal ist es schlichtweg das Wetter, dass die Aufarbeitung unter freiem Himmel (!) unmöglich erscheinen lässt. Im März 1990 scheint das große Ziel erreicht: 01 202 wird angeheizt und kann ihre ersten Meter aus eigener Kraft auf Schweizer Hoheitsgebiet zurücklegen. Doch Schweiz? Eine deutsche Lok? Das ist zu viel, und die Bürokratie beginnt, ihren Lauf zu nehmen.
Bis Juni 1993 dauert es, bis die fertiggestellte Lok die Zulassung vom Schweizer Verkehrsbundesamt erhält. Doch damit darf sie noch immer nicht auf Gleisen der Staatsbahn fahren. Nochmal drei quälende Jahre muss die betriebsfähige Lok warten, bis sie zunächst auf der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn, 1997 dann endlich auch auf den „normalen“ Schweizer Staatsbahngleisen eingesetzt werden darf. Bereits im Oktober 1989 hatte Bühlmann den Verein „Pacific 01 202“ gegründet, der seither als Betreiber fungiert. Bis 2011 war 01 202 in der ganzen Schweiz zu Sonderfahrten unterwegs und spielte Geld ein, um die dann fällige neue Hauptuntersuchung im deutschen Meiningen durchführen zu lassen. Im Zuge dessen erhielt sie auch deutsche Sicherungstechnik eingebaut und kann seit der Fertigstellung im November 2013 auch auf deutschen Schienen wieder regelmäßig beobachtet werden. Wenn man sich die Ausmaße dieser Lokomotive anschaut und sich dazu vorstellt, wie ein einzelner Mann unter freiem Himmel diesen Koloss Stück für Stück wieder zum Leben erweckt kann man nur begeistert den Hut ziehen. Die 01 202 dankt es mit zahlreichen Sonderfahrten.
Nochmal eine große Ausbesserung erhielt 01 202 am 12. März 1971 im AW Lingen. F: Johannes Glöckner (Eisenbahnstiftung)
Baureihe 01.5 – die ostdeutsche Version
F: Hufi
CC-BY-SA 2.5
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
heutiges Land
Dort seit
Standort
Status
01 533
Krupp
1413
1934
Österreich
1992
Ampflwang
btf.
Die 01.10 auf der übernächsten Seite als Vollendung zu präsentieren ist sicherlich nicht ganz fair der Reihe 01.5 gegenüber. Diese Baureihe basiert auf den auf dem Gebiet der DDR verbliebenen „Original-01ern“, die nach Jahren des Verschleißes dringend eine große Instandsetzung benötigten. Hierfür entwickelte man wie bei anderen Reihen auch ein „Rekonstruktionsprogramm“, das vor allem den Einbau neuer, besserer Kessel bedeutete. 35 Loks der Baureihe 01.5 entstanden so, darunter 01 533 im Jahr 1964 aus der 01 116. Auch erhielt 01 533 direkt beim Umbau eine Ölhauptfeuerung, wurde also fortan mit Schweröl statt Kohle betrieben, was insbesondere den Dienst des Heizers deutlich vereinfachte.
Zur Geschichte der Lok: Zunächst vom stolzen Bahnbetriebswerk Berlin Anhalter Bahnhof aus eingesetzt verblieb sie nach 1945 in der sowjetischen Zone, blieb aber weiterhin in Berlin als Kolonnenlok der Sowjetarmee vom Bahnbetriebswerk Rummelsburg aus. Bis 1952 dauerte es, dann durfte 01 116 wieder zivil eingesetzt werden. Das tat man dann vom Berliner Lehrter Bahnhof aus mit zeitweisen Versetzungen nach Magdeburg. 1965 als frisch rekonstruierte Öllok gelangte sie nach Thüringen und wurde dort abwechselnd den Bahnbetriebswerken Erfurt und Saalfeld zugeordnet. Gleichzeitig ihr Pech wie auch Glück war die Ölkrise: Auf Grund dieser wurde die als Öllok mit Nummer 01 0533 bezeichnete Maschine im Jahr 1982 zusammen mit fast allen anderen Ölloks abgestellt. Durch die umgekehrt erfolgte Reaktivierung zahlreicher Kohleloks für den Betrieb war es für die Industriebetriebe der DDR auf Grund des nun (wieder) herrschenden Dampflokmangels kaum mehr möglich, die sonst verteilten Maschinen der Baureihen 44, 50 und 52 als Heizlokomotiven zu erhalten. Eine 01.5? Nicht ideal, aber besser als nichts – so dachte in Pößneck die Schokoladenfabrik „Berggold“. Der auch heute noch existierenden Schokoladenmanufaktur war die Ölversorgung aus Einspargründen abgestellt worden. Warum auch immer wurde Schokolade nicht als „systemrelevant“ eingestuft. Eine junge Ingenieurin vor Ort war kreativ, fand bei der Reichsbahn einen Verbündeten und erhielt so die Lok 01 0533, die am 22. Januar 1983 per LKW am Firmengelände ankam und nun wieder mit Kohle befeuert für die Sicherstellung der Schokoladenproduktion genutzt wurde. Das muss furchtbar gestunken haben, stand doch nur Rohbraunkohle als Hauptbrennstoff zur Verfügung. Auch den Hausmüll konnten die Arbeiter nun praktisch über ein direkt zur Feuerung reichendes Förderband entsorgen. Im Januar 1984 war endlich die neue Kohleheizung als Ersatz für die Ölanlage fertig („Fortschritt durch Rückschritt“?) und 01 0533 wurde innerhalb der Stadt weitergereicht zum „VEB Großhandel Textil Pößneck“. Damit erübrigt sich ein jahrelang verbreitetes Gerücht: Ihr alter Arbeitsplatz bei der Schokoladenfabrik Berggold brannte nämlich im Juli 1986 nieder. Bis heute erzählt man sich im Ort, dass die für Heizzwecke eingesetzte 01 daran schuld sei – die jedoch zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr auf dem Firmengelände stand.
Im Stadtgebiet bzw. Industriegebiet von Pößneck heizte die „Kohle-01 0533“ bis zur „Wende“ weiter, wo sie durch die österreichischen Eisenbahnfreunde der ÖGEG bei ihrer Einkaufstour durch die neuen Bundesländer entdeckt und sogleich gekauft wurde. Im Sommer 1991 ließ man die Maschine nach Meiningen transportieren und dort betriebsfähig aufarbeiten. Nach einigen Präsentationsfahrten in Deutschland machte 01 533 sich dann im Dezember 1992 auf nach Österreich. Dort ist sie seit März 1993 als betriebsfähige Starlok vor diversen Sonderzügen – auch in Deutschland – im Einsatz.
SO GEHT WERBUNG! 01 0533 als Werbeträger ihrer ehemaligen Heimatschokoladenfabrik. Guten Appetit! (Foto: Berggold)
Baureihe 01.10 – die Vollendung
F: „Tenderlok“
CC-BY-SA 3.0
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
heutiges Land
Dort seit
Standort
Status
01 1075
BMAG
11331
1939
Niederlande
1976
Rotterdam
btf.
Die Vollendung – die 01.10 war und ist der Inbegriff für Schnellzugdampf in Deutschland. Es sollten 250 Lokomotiven der Baureihe werden, am Ende musste man sich kriegsbedingt mit 55 begnügen. Eine davon: 01 1075. 1939 ausgeliefert mit Stromlinienverkleidung und optisch sehr ähnlich der 03 1015, die 2 Seiten weiter vorgestellt wird. In Ostdeutschland oder Osteuropa verblieb keine 01.10, bei 01 1075 waren schwere Kriegsschäden der Grund. Sie stand bis Januar 1949 in Braunschweig abgestellt, wurde dann aufgearbeitet und ging für 6 Jahre zum Bahnbetriebswerk Hagen-Eckesey. Eine perfekte Lok? Es ging noch besser! 1954 erhielt sie einen Neubaukessel neuester Generation, 1957 schließlich die Ölfeuerung. Nun war sie eine der modernsten Dampflokomotiven der Welt! Eingesetzt seit 1955 von Osnabrück aus vor allem im Verkehr nach Hamburg und Köln wechselte sie 1968 nach Hamburg-Altona und schließlich am 26. September 1971 ins legendäre Rheine. Schon damals war ihr Ende beschlossene Sache, trotzdem hielt sich „012 075-8“ gemäß neumodischer DB-Nummerierung noch bis zum 31. Mai 1975 im Dienst – zahlreiche Abschiedsfahrten sogar über die Landesgrenze hinaus mit tausenden begeisterten Fans inclusive. Bei einer dieser Abschiedsfahrten kam sie nach Holland, und die Niederländer verliebten sich sofort in die Stahlschönheit, die sich nach dem Kauf durch die SSN Museumsbahn am 12. März 1976 auf den Weg in die neue Heimat machte. Leider kalt – das Geld für die Inbetriebnahme fehlte. Doch 1991 war es soweit: 01 1075 wurde nach Meiningen überführt und verließ das AW im März 1992 betriebsfähig. Seither ist sie wieder unterwegs. Zunächst in den Niederlanden, seit 2010 dank deutscher Zulassung auch hierzulande als Gastlok. Seit 2005 auch wieder mit der ursprünglichen Kohlefeuerung.
Baureihe 03 – die leichte 01
F: BK
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
heutiges Land
Dort seit
Standort
Status
03 273
BMAG
10629
1939
Polen
1945
Warschau
Museum
1922 beschloss die Deutsche Reichsbahn eine umfangreiche Erneuerung ihres Schnellzuglokparks und beauftragte die Industrie mit der Fertigung der erfolgreichen Baureihe 01 und der erfolglosen Baureihe 02 für den hochklassigen Schnellzugdienst. Das Problem, das man bald erkannte: Die 01 war eine großartige Maschine. Jedoch war sie sehr schwer, so dass sie auf vielen Gleisen gar nicht fahren durfte. Da man sich der Langsamkeit des Netzausbaus bewusst war, entwickelte man lieber eine neue Lokomotive – die „kleine“ 01 als Baureihe 03 war geboren. Viele dieser Lokomotiven wurden direkt in die östlichen Reichsgebiete geliefert und waren ab 1939 in fast allen polnischen Großstädten vor Schnellzügen anzutreffen. Die Lokbauart war bei der Reichsbahn sehr beliebt, so dass man beim Rückzug aus Polen möglichst viele Lokomotiven mitnahm. Im Vergleich zu den im Krieg in Polen eingesetzten Loks ist die von der polnischen Staatsbahn übernommene Zahl von 36 Maschinen geradezu gering. Zwei von den Loks waren zerbombt, so dass effektiv 34 im Einsatz standen. Eine davon die hier gezeigte Pm2-34 mit einer seltsamen Historie: Nach 6 Jahren in Wuppertal kam sie mit kurzem Umweg über Düsseldorf nach Saarbrücken, eigentlich weit weg von Polen. Trotzdem wurde die Lok im Februar 1945 in Posen von der roten Armee erobert, genaue Hintergründe dazu sind nicht bekannt. Ab 1947 wurde sie nun als „Pm2-34“ von Bydgoszcz aus eingesetzt. Ihrer neuen Heimat blieb sie bis zur Ausmusterung am 22.11.1978 treu. Unvergessen sind zahlreiche Sonderzüge der ORBIS, die von „34“ bespannt wurden. Lange Jahre stand sie gut gepflegt auf einem Stumpfgleis am Bahnbetriebswerk Bydgoszcz als Denkmal, bis sie 1995 ins Museum Warschau gebracht wurde.
Baureihe 03.10 – die Windkanallok
F: BK
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
heutiges Land
Dort seit
Standort
Status
03 1015
Borsig
14926
1940
Polen
1945
Warschau
Museum
Anfang der 1930er Jahre begann man, sich professionell mit dem Thema „Luftwiderstand“ auseinanderzusetzen - stellte man doch fest, dass mit entsprechender Lenkung deutliche Einsparungen im Verbrauch bei gleichzeitig höherer möglicher Geschwindigkeit zu erzielen sind. Als man beschloss diesen Gedanken weiterzuführen, war die Baureihe 03 bereits am Laufen und überzeugte durch Zuverlässigkeit und Kraft. Die Spurtstärke galt es aber ebenso wie einige weitere Details zu verbessern, so dass mit der Baureihe 03.10 eine weiterentwickelte 03er konstruiert wurde. Zahlreiche dieser Loks erhielten eben zur Verringerung des Luftwiderstandes eine Stromlinienverkleidung. Die Konstruktion war aber durchwachsen, störanfällig und schwierig zu warten, auch die Verarbeitung war mangelhaft – die Pm3-5 wurde vor ihrer Endabnahme mehrfach zu Borsig zurückgeschickt, um Nacharbeiten durchzuführen. Die Indienststellung erfolgte im Januar 1941 in Schneidemühl, später (Mai 1942?) erfolgte die Umbeheimatung nach Breslau, wo sie am 07.10.1944 Ziel alliierter Luftangriffe wurde. Die schwer beschädigte Maschine wurde nach Oleśnica gebracht, erlebte hier das Kriegsende und wurde erst 1950 in Bydgoszcz wieder in Betrieb genommen, erstaunlicherweise weiterhin mit Stromlinienverkleidung. 1959 kam sie mit Umweg über Olsztyn (wo sie mit Pm3-3 den Kessel tauschte) nach Toruń. 6 Jahre Einsatzzeit hatte sie noch vor sich, ab 1965 nutzte man die Lok dann als stationäre Heizlok für den Bahnhof. Ihre Rettung! Dort von zahlreichen Eisenbahnfreunden und den Toruńer Eisenbahnern im Auge behalten entging sie der Verschrottung und wurde 1977 für das Eisenbahnmuseum Warschau reserviert, 1989 dann restauriert. Lange Jahre galt sie als Pm3-3, hatte man doch durch das Fabrikschild des Kessels angenommen, diese Lok vor sich zu haben.
01 1075 (mit „EDV-Nummer“ 012 075-8) mit einer ihrer zahlreichen Abschiedsfahrten. Diese führte sie schon in die Niederlande, hier in Hengelo. F: SlgBK
Pm2-34 in voller Pracht am 27. April 1976 in Naklo. F: SlgBK
Baureihe 13 (10-12) – Wirtschaftlichkeit anno 1904
F: BK
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
heutiges Land
Dort seit
Standort
Status
13 1247
LHW
934
1912
Polen
1945
Skierniewice
Museum
Ein spannendes Lokleben hat 13 1247 hinter sich, die heute Pd5-17 heißt, obwohl sie die Nummer nie getragen hat. Gebaut wurde die „17“ im Jahr 1912, als eigentlich die Zeit für 2`B-gekuppelte Dampflokomotiven längst vorbei war. Mit dem Argument der hohen Wirtschaftlichkeit konnte der Hersteller aber die preußische Einkaufsabteilung doch zu einer Bestellung überreden. Die Lok wurde nach Hamburg ausgeliefert und diente im leichten Schnellzugdienst. Doch nicht lange – schon nach 16 Jahren kam das Ende für „unsere“ in der Zwischenzeit als 13 1247 bezeichnete Maschine in Form der am 04.12.1928 erfolgten Ausmusterung. Man brachte die Lok ins RAW Brandenburg, schnitt ihr den Kessel auf und nutzte sie als Schulungslok, um an diesem Beispiel die Technik der Dampflok zu präsentieren. 1942 passierte es dann – man benötigte den Platz zur Panzerproduktion. Die speziell für die Bahnunterhaltung vorhandenen Fertigungsmaschinen wurden für Instandhaltungszwecke an die Ostfront geschickt. So wurde das gesamte RAW in Güterwagen verladen (es sollen 276 Stück gewesen sein) und Richtung Ukraine gefahren, die 13 1247 hinten dran. Doch der russische Winter traf die Transportzüge mit voller Wucht. So fanden sich Zug und Lok bei Kriegsende auf polnischem Gebiet wieder. Im Nachkriegspolen hatte man andere Sorgen als die Lok und ließ sie in Zduńska Wola stehen. Bis 1954 in Polen verbliebene ehemalige Ausbilder aus Brandenburg die Maschine entdeckten und ihre Vorzeigelok zur Eisenbahnfachschule Warschau mitnahmen – sogar auf eigenen Rädern per Bahn wurde sie verfahren und war damit wohl die letzte S6, die sich bewegt hat. Bis 2010 stand sie als Lehrobjekt in immer schlechter werdendem Zustand in Warschau, dann endlich erfolgte die Bergung durch das Eisenbahnmuseum Skierniewice und eine erste optische Aufarbeitung.
Baureihe 23 – die Letzte
F: Lino Lampers
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
heutiges Land
Dort seit
Standort
Status
23 023
Jung
11478
1952
Niederlande
1976
Rotterdam
Btf.
Bereits rund 40 Jahre „auf dem Buckel“ hatte Ende der 1940er Jahre der unangefochtene Platzhirsch des „normalen“ Personenzugverkehrs in Deutschland – die preußische P8 der Baureihe 38. Auch wenn die alten Loks immer noch funktionierten, so war es Zeit für eine Neuentwicklung. Friedrich Witte, damals Vizepräsident des mächtigen Bundesbahn-Zentralamtes, hatte sich schon früh in die 1941 in Elbing gefertigte ursprüngliche Baureihe 23 verliebt. Er kramte die Pläne wieder raus, modernisierte sie an zahlreichen Stellen und präsentierte seine neue 23, die ein Meilenstein vor allem auch bei den Arbeitsbedingungen fürs Lokpersonal war – Einbauten wie ein kleiner Kleiderschrank auf dem Führerstand sowie eine Art Steinofen zum Kochen waren vorher undenkbar gewesen. Doch auch technisch überzeugte die von 1950 bis 1959 in 105 Exemplaren gebaute Lokomotive, die 23 105 war dann aber die letzte für die Deutsche Bundesbahn gebaute Dampflok.
Die 23 023 wurde im Dezember 1952 zum Bahnbetriebswerk Mainz abgeliefert und sollte für gerade einmal 23 Jahre im Plandienst bleiben. Vielfach war sie Lückenfüller und an manchen eigentlich schon verdieselten Orten nur einige Wochen, so dass neben Mainz nur Gießen (von 1958 – 1967) und Crailsheim (1968 – 1975) zur richtigen Heimat wurden. Ihren letzten großen Auftritt hatte die Lok am 13. und 14. Dezember 1975: 23 023 hatte die Ehre, eine Sonderfahrt als letzte offizielle Dampf-Personenzugleistung der Deutschen Bundesbahn zu fahren. Gleich zweimal, da sich über 3.500 Fahrgäste aus aller Welt angekündigt hatten. Extra aus Crailsheim brachte man die Lok nach Hannover. Ein letztes Mal öffnete Lokführer Sollinger den Regler und die Lok zog ihren Zug auf der Relation Lehrte – Hannover – Stadthagen – Rinteln – Löhne – Minden – Nienburg – Wunstorf. Eine Strecke, die zu viel für die Maschine war: Am ersten Tag blieb sie zum Schrecken aller auf der bergigen Rintelner Bahn liegen. Doch sie hatte sich nachdrücklich in die Herzen der Eisenbahnfans gearbeitet. Die niederländische SSN kaufte 1976 die „Doppel-23“ und konnte sie 1993 wieder in Betrieb nehmen. Nach einer langjährigen Komplettrestauration ist sie nun seit 2018 erneut betriebsfähig in den Niederlanden und immer wieder auch in Deutschland im Einsatz.
23 071
F: Lino Lampers
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
23 071
Jung
12506
1956
Heute
Dort seit
Standort
Status
Niederlande
1978
Beekbergen
Btf.
So begeistert war man bei der niederländischen Museumsbahn VSM von der 1976 gekauften 23 076, dass man sich gleich noch eine holte: Auch 23 071 machte sich 1978 auf den Weg ins Nachbarland und ist dort heute als betriebsfähige Museumslok mit ihrer Schwester vereint. So war es lange Zeit nicht – zwar ist 23 071 ebenso in Paderborn in Dienst gestellt und dann von Bielefeld aus eingesetzt worden, doch dann trennten sich die Wege der beiden Schwestern: 071 ging kurz nach Mainz, dann für 2,5 Jahre ins unweit entfernte Bingerbrück. 1961 zog sie weiter nach Kaiserslautern und endlich 1966 nach Crailsheim zur Wiedervereinigung der Schwesterlokomotiven. Auch zog es 071 danach weiter gen Saarbrücken, wo sie 1975 ausgemustert wurde. Man spekulierte offenbar schon früh mit dem Verkauf an die Niederländer, denn anders als manche sofort zerlegte Lok erhielt die 071 sogar einen wettergeschützten Abstellplatz, wo sie auf den kleinen Geldkoffer aus dem Nachbarland wartete. 12 Jahre Abstellung sollten nach ihrer Überführung dorthin noch vergehen, bis 23 071 im Februar 1990 wieder betriebsfähig ihre ersten Runden drehen konnte. Bis heute ist sie im Einsatz!
23 076
F: Lino Lampers
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
23 076
Jung
12511
1956
Heute
Dort seit
Standort
Status
Niederlande
1976
Beekbergen
Btf.
Die jüngste betriebsfähige deutschstämmige Dampflokomotive auf der Welt ist 23 076. Im November 1956 in Paderborn in Dienst gestellt verließ sie bis 1966 ihre Heimatregion nur unwesentlich – Bielefeld, Oldenburg (Oldb.) und Emden waren die Einsatzstellen. Doch schon 1966 begann der Stern der noch fast nagelneuen Lok zu sinken. Crailsheim wurde als „Auslauf-BW“ bestimmt. 23 076 kam dorthin, aber schaffte nochmal den Sprung zumindest in den mittleren Dienst nach Saarbrücken. Im August 1975 erlosch bei ihr das Feuer, doch nur kurz: Die niederländische VSM übernahm die in gutem Zustand befindliche Maschine und nahm sie postwendend unter großem „Hallo“ der Fans wieder in Betrieb. 11 Jahre Einsatz vor zahlreichen Museumszügen – dank Dampflokverbot und Zulassungsthematiken nicht in Deutschland -, aber auch danach 20 Jahre Stillstand folgten. Die 071 stand zur Verfügung, zahlreiche weitere Lokomotiven konnten in der DDR gekauft werden, so wurde 076 erst einmal nicht gebraucht und die Wiederaufarbeitung vollzog sich in langsamen Schritten bis 2007. Seither ist sie wieder landesweit sowie im näheren Ausland mit Sonderzügen anzutreffen.
023 023 auf ihrer Abschiedsfahrt im Bahnbetriebswerk Nienburg/Weser. F: Gerd Schmidt, SlgBK
Kurz vor der Außerdienststellung steht 23 076 im Juli 1975 im BW Saarbrücken. F: SlgBK
Baureihe 24 – das Steppenpferd
F: BK
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
heutiges Land
Dort seit
Standort
Status
24 092
Schichau
3419
1940
Polen
1945
Koscierzyna
Museum
115 Nebenbahnlokomotiven der Baureihe 24 wurden ab 1928 durchaus zäh über viele Jahre verteilt bestellt, 95 dann schlussendlich auch gebaut – im zweiten Weltkrieg war der Bau von Kriegslokomotiven schlichtweg wichtiger. Kurz vor Stornierung der letzten Exemplare wurde der Bau von Oi2-29 abgeschlossen, damals als 24 092 der Reichsbahn ausgeliefert. Eingesetzt wurde die Lok nach ihrer am 09.11.1940 in Allenstein (heute Olsztyn) erfolgten Abnahme in Königsberg und Danzig, wo sie vor allem leichte Rangieraufgaben in den Ostseehäfen übernahm. 1945 blieb die 24 als Oi2-29 in Polen und wurde durch die polnische Staatsbahn bald nach Tczew umbeheimatet, wo sie bis auf kurze Ausflüge in die Bahnbetriebswerke Inowrocław und Bydgoszcz auch blieb.
Als im Jahr 1972 die deutsche Eisenbahnzeitschrift „EisenbahnKurier“ (bzw. deren Trägerverein) die Lok 24 009 aus der DDR nach Westdeutschland holte und für Sonderfahrten einsetzte, erlebte die Baureihe eine nie dagewesene Popularität, was die klugen polnischen Reiseführer zu nutzen wussten. Man nutzte die Oi2-20, -22 und -29 regelmäßig für devisenbringende Touristenzüge mit westlichen Touristen. Nachdem die -20 zur Ersatzteilgewinnung 1974 zerlegt und die -22 1975 ebenfalls an den EK verkauft wurde, war Oi2-29 die letzte im „Regeleinsatz“ stehende 24er in Polen, wenngleich nur für Touristen- und seltene Bauzüge. Im Oktober 1976 endete aber auch dieser Einsatz und man stellte sie als Denkmal in Tczew auf. Seit August 2015 hat sie ihre neue Heimat im Museum Kościerzyna gefunden.
Baureihe 37 – Robert Garbes Wackellok
F: BK
Deutsche Nr.
Hersteller
Fabrik-Nr.
Baujahr
heutiges Land
Dort seit
Standort
Status
37 171
BMAG
3450
1905
Polen
1918
Warschau
Museum
Die heute als Oi1-29 bezeichnete 37 171 ist die weltweit letzte erhaltene Maschine dieser Bauart, die schon von ihrem Konstrukteur als „nicht sonderlich schön, aber universell und sparsam“ bezeichnet wurde. Mit dem „universell“ hatte er durchaus recht, in Deutschland sind selbst Einsätze auf Gebirgsstrecken dokumentiert. Auch sparsam soll sie tatsächlich gewesen sein, aber unbeliebt. Insbesondere die Vorlaufachse soll laut alten Lokführerberichten einen so unruhigen Lauf gehabt haben, dass sich manch ein Personal nicht traute, die zugelassene Höchstgeschwindigkeit jemals auszufahren. Auf 275 Exemplare kam die ab 1902 gefertigte Baureihe trotzdem. Schnell ließ man aber von der Idee des Gebirgseinsatzes ab und setzte sie dann doch lieber im flacheren Nordosten des preußischen Königreichs ein. Die Bestände wurden durch beide Weltkriege ordentlich durcheinander gewürfelt. Als eine von 44 Lokomotiven dieser Bauart verblieb die ursprünglich in Köln als Elberfeld 318 bzw. Elberfeld 2110 eingesetzte Lok bereits 1918 auf polnischem Territorium und fuhr als Oi1-7 zunächst in Warschau und ab 1924/25 in Radom, wo sie im September 1939 in der Kesselschlacht von Radom deutschen Verbänden in die Hände fiel. Bis 1941 blieb sie dort als Oi1-7 „Deutsch“ im Einsatz, gelangte dann als 37 171 nach Stettin und wurde 1945 mit der Befreiung wieder polnisch. Bydgoszcz ab 1948, dann Tczew, Lębork und Inowrocław waren ihre Heimatdienststellen. Bis 1955 die Umbeheimatung in die Nähe der Ostseeküste nach Słupsk und später über Godków in den Stettiner Hafen erfolgte, wo man sie bis Juli 1968 einsetzte. Seit September 1973 ist die Lok im Eisenbahnmuseum Warschau zu bewundern, wobei der Zahn der Zeit sichtlich an ihr nagt. Es bleibt zu hoffen, dass sie im Rahmen des Museumsneubaus nach 50 Jahren unter freiem Himmel ein schützendes Dach über dem Kessel erhält.
Die letzte Leistung als Lok der PKP: Oi2-29 bringt stilecht am 27. April 1976 Eisenbahnfreunde von Tczew nach Bydgoszcz. F: SlgBK
Eine leider unbekannte P6 in Polen. Ob es Oi1-29 ist? Das Foto aus dem Jahr 1943 und dem Archiv der Eisenbahnstiftung.
Baureihe 38 – das Mädchen für alles
Im Ausland erhaltene Lokomotiven: 13