Das Edelsteinfundament - Edith Helene Dörre - E-Book

Das Edelsteinfundament E-Book

Edith Helene Dörre

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  • Herausgeber: WS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Die Homöopathin Edith Helene Dörre erforschte durch viele Jahre hindurch und mit vielen Menschen in größeren und kleineren Gruppen zahlreiche Edelsteine.


Die 12 Fundamentsteine der Johannes-Apokalypse und der Lapislazuli werden in diesem Buch anhand der C4-Homöopathie vorgestellt. Zahlreiche Fallbeispiele werden geschildert. Die homöopathischen Heilwirkungen von diesen 13 Edelsteinen in Beziehung zu Märchen und Mythen werden lebendig und anschaulich beschrieben und es eröffnet sich ein Entwicklungsweg, die Welt aus 13 Perspektiven zu erleben und Gemeinschaft zu üben.


Die Autorin hat ihre homöopathischen Erfahrungen mit den 13 Edelsteinen, die sie über 30 Jahre täglich in der Praxis angewendet hat in diesem Buch beschrieben. Die Erfahrungen wurden mittels Theaterspiel und Märchentherapie weiter vertieft und hier anschaulich und erfahrbar wiedergegeben. Jedem Edelstein sind Märchen zugeordnet, die in dem Buch mit abgedruckt sind.


Das Buch ist mit vielen Abbildungen reich illustriert. Weitere Information auf der Webseite der Autorin https://edelsteinfundament.de

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Seitenzahl: 1018

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Krümel, Summer, Merlin, Emilia, Nico, Finja und Raniya

 

In Liebe

gewidmet

Das Edelsteinfundament

Die Homöopathin Edith Helene Dörre erforschte durch viele Jahre hindurch und mit vielen Menschen in größeren und kleineren Gruppen zahlreiche Edelsteine.

In diesem Buch werden die homöopathischen Heilwirkungen von 13 Edelsteinen in Beziehung zu Märchen und Mythen lebendig und anschaulich beschrieben.

Ein umfassender Entwicklungsweg, die Welt aus 13 Perspektiven zu erleben und Gemeinschaft zu üben, wird offenbar.

Alles bekommt seinen stimmigen Platz und seinen Frieden.

Dit ebook is gemaakt door Ferdinand Rusch van Formaat te Haarzuilens. De rechten van deze eWorkflow en de CSS berusten bij Ferdinand Rusch. Plagiaat is verboden, hulp vragen is toegestaan. Dit kader wordt niet gepubliceerd in het ebook. Het wordt op prijs gesteld om klachten of opmerkingen over het ebook door te geven. Dat kan naar [email protected].

Titelpagina

 

Edith Helene Dörre

Das Edelsteinfundament

Ein homöopathischer Entwicklungsweg durch 13 Edelsteine und Märchen

NATANJA VERLAG

Colofon

Der Umschlag zeigt die Makrofotografie eines Karneols, entnommen dem Buch „Verborgene Welten im Edelstein“ von Margot Unterberg, erschienen 1998 im MU Verlag.

Foto: © Margot Unterberg

 

Zweite überarbeitete Auflage

Natanja-Verlag Neukirchen 2021

© Edith Helene Dörre

ISBN ebook 978-3-940783-02-8

ISBN 978-3-940783-00-4

 

Gestaltung: Michael Frensch und Michel van Amsterdam

Inhalt

Danksagung

Vorwort zur zweiten Auflage

Vorwort

Zu diesem Buch

Einführung

I Topas

II Aquamarin

III Der Chrysolith

IV Der Karneol

V Der Sardonyx

VI Der Smaragd

VII Der Chalcedon

VIII Der Saphir

IX Der Lapislazuli

X Der Jaspis

XI Der Amethyst

XII Der Hyazinth

XIII Der Chrysopras

Zur Autorin

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Danksagung

Die Edelsteinfundamentarbeit ist ein echtes Gemeinschaftswerk. Ohne die hingebungsvolle Mitwirkung vieler Beteiligter wäre sie nicht möglich gewesen. So möchte ich von ganzem Herzen allen Kräften danken, die an dieser Forschungsarbeit teilgenommen haben – insbesondere den VerreiberInnen und PrüferInnen, den SeminarteilnehmerInnen, meinen SchülerInnen, meinen PatientInnen und den Freunden und Freundinnen unserer „Montagsgruppe“ sowie allen Menschen rund um die Neukirchener Gemeinschaft, die den Mut aufbringen, die erforschten Inhalte im alltäglichen Miteinander umzusetzen. Herzlich danken möchte ich allen, die mir ihre Berichte und Bilder zur Verfügung gestellt und so zur Entstehung dieses Buches beigetragen haben.

Ich habe den Wirkungen der Edelsteine vor allem während meines alltäglichen Lebens nachgespürt. Den Hauptbeitrag dazu hat meine Familie geleistet. So möchte ich Klaus und meinen Kindern von ganzem Herzen danken. Sie haben meine verschiedenen Stimmungen und Resonanzen auf die Prüfungsmittel mitgetragen und diese Arbeit wesentlich mit inspiriert. In diesem Sinne gilt auch ein tiefer Dank Dieter.

Mein innigster Dank geht an die drei Männer, die jeweils einen ganzen Zyklus durch die Edelsteinfundamente mitgegangen sind: Wilhelm, als mein Initiator, Michael, der mir immer wieder geholfen hat, diese Arbeit zu erden und ihr eine Form zu geben und als ringender Freund, Berater, und schließlich zusammen mit seiner Frau Eva als Verleger dieses Buch möglich machte, und Michel, der mir geholfen hat, die Inhalte durch alle Höhen und Tiefen zu erleben, zu erringen und zu erlieben. Ich danke ihm auch für das Fotografieren der Bilder und für die Einbandgestaltung.

Ganz herzlicher Dank geht an Shaya German, die maßgeblich an der Erstellung der Symptomenlisten für den Begleitband beteiligt war.

Von ganzem Herzen danke ich Inge für ihre hingebungsvolle Unterstützung auf allen Ebenen und für die vielen Stunden der Korrekturarbeit.

Ein besonderer Dank geht an Margot Unterberg, die aus ihrem wunderbaren Buch Verborgene Welten im Edelstein die Fotografien von Karneol (auch für die Umschlaggestaltung) und Saphir zur Verfügung gestellt hat.

Vorwort zur zweiten Auflage

Seit der ersten Auflage bekam ich viel aufbauende Resonanz und ich bedanke mich bei allen von ganzem Herzen dafür.

Für diese zweite Auflage habe ich alle Kapitel überarbeitet. Erstaunlich war für mich, dass die grundsätzlichen Themen der Edelsteine in ihren resonanten Wirkungen alle schon gut entborgen dastanden. So habe ich mehr an Feinheiten im Text geschliffen und Nuancen herausgearbeitet, um das Gesamtbild noch anschaulicher zu machen. Einiges konnte ich aus den seitdem gemachten Erfahrungen klarer formulieren und mit weniger Worten beschreiben, sodass es genügend Raum gab, Weiteres mit aufzunehmen, ohne den Rahmen des Buches zu ändern. Dadurch sind neue Bilder, Träume, Verreibungserlebnisse, Erfahrungen, PatientInnenberichte und Gedichte hinzugekommen.

Anstatt der Übungen am Ende jedes Kapitels habe ich eine kleine Symptomenliste für jeden Stein verfasst. Sie ist kurz und allgemein gehalten, trotzdem können Sie jetzt schnell, auch ohne das Symptome- und Themenverzeichnis zur Hand zu haben, einen kurzen Überblick über die behandelten und bewährten Symptome bekommen.

Das Edelsteinfundament entwickelt sich ständig weiter, wie ein Brunnen, aus dem wir immer weiteres lebendiges Wasser schöpfen können. Der Brunnen wird zunehmend tiefer und breiter, und immer mehr Menschen schöpfen aus ihm und bringen neues und erstaunliches daraus hervor und geben anderen von diesem Lebensquell zum Trinken.

In der Zwischenzeit gab es vier neue Zyklen des Edelsteinfundamentes und einzelne Seminare, viele weitere tiefe Erlebnisse und Erfahrungen, Wandlungen und Heilungen, vor allem im Praxisalltag.

Der erste dieser Zyklen war in Zusammenarbeit mit Lukas Scheja, Leiter einer Schauspielschule. Wir haben uns auf den künstlerischen, spielerischen Ausdruck konzentriert und, es war jedes Mal für alle Teilnehmer ein freudiger Höhepunkt der menschlichen Begegnungen und der künstlerischen Kreativität.

Eine weitere Zusammenarbeit fand mit Michael Gienger statt. Über 30 Jahre widmete er sich der Erforschung der Steinheilkunde und gilt weltweit als anerkannter Experte. Er fand, dass seine Erforschung der Edelsteinheilkunde das Knochengerüst darstelle, das Edelsteinfundament erlebte er als den lebendigen Organismus daran, und vieles von seinen Erkentnissen sind für ihn in meinen Seminaren zum Leben erweckt worden.

Leider ist Michael Gienger auf der Hälfte des Weges unseres gemeinsamen Zyklus verstorben. Lieber Michael, tiefen Dank für deine Unterstützung und Begleitung, du bist immer in meinem Herzen!

Durch die Bemerkung einer jungen Frau, dass ja die Frau im Märchen nichts anderes macht, als auf den Märchenprinz zu warten, habe ich mir unter diesem Gesichtspunkt nochmal die Märchen in diesem Buch angeschaut.

Im Aquamarin gibt es zwei Märchen: Der Eisenhans und Der Eisenofen. In dem einen geht ein Mann Schritt für Schritt den Prozess, im anderen eine Frau. Außer in den Märchen von Chrysolith und Smaragd, in denen das Verhältnis ausgewogen ist, ist es in allen weiteren Märchen der acht Edelsteinfundamente eindeutig das Weibliche, das die meisten Aufgaben löst und Hindernisse überwindet und die Entwicklung aktiv vollzieht. Im letzten Fundament, dem Chrysopras, in dem Märchen Die Kristallkugel, wirken beide zusammen: Das Weibliche hat den Überblick, damit das Männliche den nächsten Schritt vollziehen kann.

Also nur im ersten Fundament, im Märchen Die Bienenkönigin im Topas, ist das Weibliche noch passiv schlafend, denn davon handelt dieses Märchen: Es geht um die Erweckung des Weiblichen für alle weiteren Ent-wicklungen im Edelsteinfundament. Ein Weibliches, auch im Sinne einer kollektiven Sichtweise, das die Prozesse aus dem Überblick des großen Ganzen wahrnimmt.

Letztendlich geht es in jedem der Edelsteinfundamente um ein Sowohl-als-auch als Qualität, in dem alles seinen stimmigen Platz findet. Und vor allem um die Liebe, für die es sich lohnt, alle diese Wunder-vollen und unglaublichen Entwicklungen zu durchwandeln, um das Unmögliche möglich zu machen.

Ich danke von ganzem Herzen allen Menschen und Wesen, die dazu beigetragen haben.

Viel Freude und Herzensmut!

Neukirchen im Juni 2021

Edith Helene Dörre

Vorwort

Seit 1991 erforsche ich die homöopathischen Heilwirkungen von Edelsteinen. Durch sie hat sich meine Beziehung zum Leben umfassend verändert. Die Herstellung und Prüfung eines homöopathischen Heilmittels ist ein intensiver Prozess des Lauschens und Hinhörens: Was hat mir der Stein zu sagen, wie empfinde ich durch ihn, was bewegt er oder zu welchen Handlungen motiviert er mich? Jeder dieser Edelsteine führte mich in einen vieldimensionalen Raum, in dem ich die Welt aus der Kraft des jeweiligen Edelsteines neu entdecken durfte. Dreizehn dieser Räume werden in diesem Buch beschrieben. Jeder steht mit seinen Wahrheiten für sich. Trotzdem bilden diese dreizehn Edelsteine ein großes gemeinsames Haus mit dreizehn Räumen, in dem alles noch so Widersprüchliche seinen eigenen stimmigen Platz einnimmt. Es ist ein umfassender Entwicklungsweg, diese dreizehn Räume zu durchschreiten. Alles, was in diesem Buch über die Edelsteine steht, ist ihnen während der Herstellung im homöopathischen Verreibungsvorgang, in den Arzneimittelprüfungen und im Praxisalltag abgelauscht worden.

Die in diesem Buch beschriebenen Inhalte sind nicht meine persönlichen Anschauungen oder die der anderen Prüfungspersonen, sondern sie sind aus den möglichst unvoreingenommenen Wahrnehmungen der Heilwirkungen dieser Edelsteine heraus aufgeschrieben worden. Diese sind sehr komplex und benötigen einen weiten Atem.

Worte bergen aber die Gefahr in Begriffen und Dogmen zu erstarren, die Erweiterungen oder einen lebendigen Fluss nicht weiter zulassen. Deswegen möchte ich die wahrgenommenen Wirkungen der Edelsteine an Mythen- und Märchenbildern erlebbar werden lassen. Denn die Weisheiten der Urbilder in Mythen und Märchen sind in der Symbolsprache verfasst. Diese ist unerschöpflich wahr und regt zu immer neuen Inspirationen an, jenseits meines eingeschränkt bleibenden Verständnisses.

Die in diesem Buch besprochenen homöopathischen Edelsteinheilmittelbilder sind ein Fundament, auf dem eine lebendige Zukunft erbaut werden will. Diese Zukunft wächst in der Hingabe an das fließende, unberechenbare, alles verbindende Leben und in einer innigen Berührung mit dem Tod, aus dem alles wieder neu geschöpft wird. Mit dem Tode fing auch diese Arbeit mit den Edelsteinen an.

Die Anfänge dieser Arbeit möchte ich etwas ausführlicher beschreiben, denn im Laufe der vorliegenden Forschungsarbeit reifte in mir die Erfahrung, dass sich die grundlegenden Geheimnisse des Lebens in den alltäglichsten Begebenheiten entdecken lassen.

Der Tod von Natanja-Sophia

Genau am zweiten Geburtstag ihres Bruders starb unser damals kleinstes Familienmitglied Natanja-Sophia. Sie hinterließ uns die Botschaft, dass Geburt und Tod untrennbar zusammengehören: Wir sollen an diesem Tag nicht nur trauern, sondern genauso den Geburtstag ihres Bruders feiern!

Doch zunächst fiel ich in einen tiefen Abgrund aus Schmerz und Trauer. Meine Tochter lag in meinen Armen, als sie das letzte Mal ausatmete, und in dem bangen Augenblick, in dem ich hoffte, sie möge wieder einatmen, schien die ganze Welt um mich still zu stehen und in einem endlosen Nichts den Atem anzuhalten. Eine bodenlose Finsternis verschluckte mich.

Doch während der drei Tage, die ich bei meinem toten Kind wachte, öffnete sich ein bisher verschlossenes Tor, und ein zarter Lichtstrahl fiel in die verwundete Finsternis, die mich umgab. Das zarte Licht berührte meine Tränen, ich sah einen Regenbogen und fühlte, wie sich eine farbige Brücke über den Abgrund wölbte, die meine Welt und die von Natanja-Sophia trennte. Dieser farbige Bogen, geschmiedet in der Begegnung von Licht und Dunkelheit, verband uns, und ich spürte ihre Berührung als Wärmestrom, der sich in meinem Herzen ausbreitete und mich gleichzeitig umhüllte. Über diese verbindende Brücke kam etwas zu mir zurück, was lange dort, als Schicksalsaufgabe, auf mich gewartet hatte.

Bilder aus ihrem Leben tauchten in der Erinnerung auf: Einmal musste ihr während einer Operation ein Schlauch vom Kopfinneren zum Herzen gelegt werden, damit das gestaute Gehirnwasser ablaufen konnte. Ich fragte mich, ob sie uns sagen wollte: Nur darauf kommt es an, dass die gestaute Kopfweisheit sich in die Herzensliebe verströme.

Die Zeit der Totenwache war sehr wichtig für mich. Sie half mir, die Trennung von meinem geliebten Kind nach und nach zu vollziehen, und öffnete neue, ungeahnte Räume. Die Gewissheit reifte in mir, dass sie in einer anderen Dimension weiterlebte, die genauso wahr ist und uns immer umgibt. Durch meine Sehnsucht konnte ich ihr ein Stück dahin folgen und fand mich wach in einem Zwischenreich, den ich sonst nur in meinen Träumen betreten konnte.

Auch ihre beiden älteren Geschwister spürten noch ihre Anwesenheit. Ihr Bruder redete noch lange mit ihr, als wäre sie im Zimmer. Erst nach vier Monaten fragte er erstaunt das erste Mal, wo Natanja sei. Eines Nachts weckte mich meine älteste Tochter und erzählte, sie wäre im Traum über einen Regenbogen gegangen und in seiner Mitte sei ihr Natanja-Sophia begegnet, die ihr zwei Botschaften mitgegeben habe. Eine Botschaft war für mich; meine Tochter überbrachte sie mit den für ein vierjähriges Kind ungewöhnlichen Worten:

„Du sollst mit den Märchen leben, denn alle Weisheit liegt im Märchen verborgen.“

Ein Schatz am Ende des Regenbogens

Wie an ihrem Todestag spielten auch bei ihrer Beerdigung Licht und Schatten ein wildes Spiel mit dem Wind, und ungewöhnliche Wolkenformationen huschten über den Himmel, als wäre das Wetter der Atem der Toten. In dem Augenblick, als der kleine Sarg in das Erdloch herabgesenkt wurde, flog eine Taube von einer nahe stehenden Lärche auf und streifte mich fast mit ihrem Flügel.

Einige Zeit später, während einer Meditation, fühlte ich mich – diesmal innerlich – von einer Taube berührt. Diese Taube war Natanja-Sophia selber. Sie kam über einen Regenbogen auf mich zugeflogen und ermunterte mich, ich solle am Ende des Regenbogens nach einem Schatz suchen. Innerlich ging ich zu der Stelle, an der der Regenbogen die Erde zu berühren schien, und ich fand dort eine Schale, gefüllt mit Edelsteinen.

Diese innere Begegnung berührte mich zutiefst, obwohl ich den Sinn des Schatzes nicht erkennen konnte. Edelsteine bedeuteten mir nichts, obwohl ich eine Zeit in Brasilien gelebt habe, dessen Erde sehr reich an Edelsteinen ist und denen ich dort oft begegnete. Damals fand ich es aber befremdlich, wenn mich jemand darum bat, Edelsteine aus Brasilien mitzubringen.

Die einzige Verbindung von Edelsteinen zu Natanja-Sophia war eine Kette aus Chrysoprasen, die sie von lieben Freunden zu ihrer Taufe geschenkt bekommen hatte. Auf der beiliegenden Karte stand ein Spruch über die Bedeutung dieses Steines, entnommen aus dem Buch von Friedrich Benesch: Apokalypse – Die Verwandlung der Erde. Der Chrysopras wird darin als ein Fundament einer zukünftigen Erde und Menschheit geschildert. Erst wollte ich die Chrysopras-Kette mit in den Sarg legen, entschloss mich dann aber, sie als einziges irdisches Andenken an Natanja-Sophia zu behalten.

Einige Zeit später beteiligte ich mich während der Bad Boller Homöopathietage an einer Gruppenarzneimittelprüfung, um die Wirkungen des homöopathischen Mittels Petroleum zu erforschen, die von den Homöopathen Jürgen Becker und Gerhardus Lang geleitet wurde. Zu dieser Zeit tobte der erste Irakkrieg und das Thema Erdöl bewegte die Welt. Wir wollten uns mittels der homöopathischen Prüfung diesem Thema und seinen Hintergründen nähern. Damals gab es Roherdöl noch nicht als homöopathisches Mittel; deswegen nahmen wir Petroleum als eine Fraktion des Erdöls und als ein schon bewährtes homöopathisches Mittel. Während der Prüfung fiel in der Austauschrunde immer wieder das Wort Apokalypse; es motivierte mich dazu, mich mit der Herkunft und Bedeutung dieses Wortes näher vertraut zu machen.

So las ich die Apokalypse, d.h. den dritten Teil der Bibel neben dem Alten und dem Neuen Testament, der auch die Offenbarung des Johannes genannt wird. Johannes, der mit dem von Jesus vom Tode erweckten Lazarus in Zusammenhang gebracht wird, schildert darin seine umfangreiche Vision, die er im hohen Alter auf der Insel Patmos erhalten hatte. In einer gewaltigen Bildersprache wird darin der Werdegang der Menschheitsentwicklung und der Erde beschrieben. Als Heilungsbild und Ziel der Menschheits- und Erdenentwicklung sieht Johannes am Ende die Vision einer Stadt, die er das Neue Jerusalem nennt (in anderen Übersetzungen: Stadt des Friedens), die sich als himmlische Braut auf die Erde herniedersenkt, um sich mit dem Lamm zu vermählen.

Die Grundsteine und Erdfundamente dieser Stadt sind zwölf Edelsteine, die namentlich genannt werden. Als ich darunter auch den Chrysopras fand, bekam ich heftiges Herzklopfen, denn gleichzeitig erinnerte ich mich an den imaginierten Schatz am Ende des Regenbogens: eine Schale mit Edelsteinen. Intuitiv wusste ich, zu dieser „Stadt“ wollte mich Natanja-Sophia hinführen!

Da ich schon seit einigen Jahren homöopathische Arzneimittel prüfte und erforschte, regte sich dabei mein Forscherdrang mit der Frage: Wenn diese Edelsteine das Fundament der Stadt des Friedens und einer zukünftigen geheilten Verbindung von Mensch und Erde sind, dann müssten ihre Heilwirkungen auch eine fundamentale Wirkung auf den Menschen haben. Ich beschloss, ihre homöopathische Heilwirkung an mir zu prüfen. Leider waren nicht alle zwölf Edelsteine als homöopathische Arzneien zu erwerben und deswegen ließ ich von meinem Vorhaben erst einmal wieder ab.

Meine nächste homöopathische Arzneimittelprüfung war Mercurius und in diesem Zusammenhang bewegte mich sehr das Schicksal Kaspar Hausers. Später las ich sogar, dass dieser mit seinem ersten Ziehvater selber homöopathische Arzneimittelprüfungen vollzog und am stärksten auf Mercurius reagierte. In einer Bücherei fand ich damals ein Büchlein über die Bedeutung und das Leben Kaspar Hausers, das mich sehr berührte. Ich wollte Kontakt zu dem Autor aufnehmen, was mir leider nicht gelang.

Kurze Zeit später lernte ich durch meine älteste Tochter den Vater ihrer Freundin, Wilhelm Floride, kennen. Er hielt einen Vortrag über Märchen, und auf seinem Büchertisch lag genau dieses Büchlein über Kaspar Hauser. Er hatte es geschrieben!

Innerlich aufgewühlt rief ich ihn am nächsten Tag an und verabredete mich zu einem Gespräch. Dabei erzählte er mir, dass er Schriftsteller und Künstler sei. Ich fragte ihn, an was er gerade schreibe. Er antwortete mir, er arbeite an einer Neuverdichtung der Apokalypse des Johannes. Daraufhin stellte er mir die Frage, ob ich – als Homöopathin – die homöopathische Heilwirkung der zwölf Edelsteine kenne, die in der Apokalypse als Fundament der Stadt des Friedens benannt seien. Diese Frage traf mich wie ein Blitzschlag und ich bekam wieder heftiges Herzklopfen. Erst kürzlich hatte ich genau dieses Vorhaben aufgegeben und jetzt kam es mit dieser Frage unerwartet wieder auf mich zu.

Ich nahm es als meine Schicksalsaufgabe an. Wilhelm Floride und ich beschlossen gemeinsam, aus diesen zwölf Edelsteinen homöopathische Heilmittel herzustellen, um dann ihre Heilwirkung zu prüfen. Doch in keiner meiner Homöopathieausbildungen hatte ich bisher die Herstellung von homöopathischen Arzneien erlernt, und auch meine Homöopathielehrer und meine Kollegen in dem Bad Boller Seminarzyklus konnten mir nicht weiterhelfen. Es war 1990 einfach noch nicht üblich, selbst Substanzen zu homöopathischen Mitteln zu verreiben – im Gegensatz zu heute. So studierte ich das Grundlagenbuch von Hahnemann, das Organon, worin er die Herstellung beschreibt. Wir besorgten uns Mörser und Feinwaage und bereiteten alles für eine homöopathische Verreibung vor, beschlossen sogar, vorher zu fasten und uns einige Tage in die Stille zurückzuziehen, um uns körperlich, seelisch und geistig leer zu machen für die Botschaften der Steine.

Während der Vorbereitungszeit für unsere erste Verreibung hatte ich einen eindrücklichen Traum:

Ich werde von zwei verwesten Köpfen mit verbeulten Hüten verfolgt. Sie verkörperten die Homöopathie. Jemand will mir helfen, die Köpfe zu vergraben, aber ein Kopf macht dabei die Augen wieder auf. Ich verstecke mich unter dem Bett einer Ärztin. Die Köpfe suchen ein Manuskript von mir, ich sehe sie immer wieder vor mir auftauchen. Dann weiß ich, wenn ich mich weiter verstecke, werde ich die Köpfe nie los.

Dieser Traum erschütterte mich, ich verstand ihn aber nicht, denn die Homöopathie empfand ich als die beste ganzheitliche Therapieform. Sie ist mir eine Herzensangelegenheit – warum sollte sie im Begriff sein zu verwesen und von mir begraben werden?

Eines aber schien der Traum bewirkt zu haben: Ich erinnerte mich scheinbar nicht mehr so genau an alle Anweisungen Hahnemanns.

Für die homöopathische Verreibung wird in einem Porzellanmörser eine winzige Menge der Ausgangssubstanz in rhythmischen Intervallen in Milchzucker verrieben. Der Milchzucker ist die Trägersubstanz, die die bei der Verreibung frei werdende Information aus dem Ausgangsstoff aufnimmt. Zu Beginn unserer ersten Verreibung erklärte ich Wilhelm Floride die Vorgehensweise und sagte, der Ausgangsstoff müsse durch vier Stufen hindurch in Milchzucker verrieben werden, bis zur C4. Diese vier Stufen versinnbildlichen die vier Elemente und die vier „Verkörperungen“ und Bewusstseinsebenen des Menschen: seinen physischen Körper, entsprechend den Steinen; seinen Lebensleib oder die vitale Kraft, entsprechend den Pflanzen; seinen emotionalen Körper, entsprechend den Tieren, und das Ichbewusstsein, das dem Menschen entspricht.

Damit wich ich von der Vorgehensweise Hahnemanns ab, denn er verrieb das homöopathische Mittel nur über drei Stufen also bis zur C3. Es war nicht nur unsere erste Verreibung eines der Fundamentsteine des Neuen Jerusalems, sondern legte auch ein Fundament für die C4-Homöopathie. Wenige Jahre später begann auch Witold Ehrler, unabhängig von mir, homöopathische Mittel bis zur C4 zu verreiben, und begründete später mit meinem früheren Lehrer Jürgen Becker die C4-Homöopathie.

Das vorliegende Buch fasst die Forschungen und Erfahrungen der dreizehn Fundamentsteine des Neuen Jerusalems zusammen. Der darin beschriebene homöopathische Entwicklungsweg ist ein weiblicher Weg und Fundament der C4-Homöopathie.

Neukirchen, Johanni 2007

Edith Helene Dörre

„Das Neue Jerusalem“. Coco Radsack

Zu diesem Buch

Alle Inhalte und Aussagen über die Edelsteine wurden in den Gruppenverreibungen, Prüfungen und Patientenbegegnungen wahrgenommen, erlebt, erlitten und erliebt.

Die imaginativen Bilder, die während der Verreibungen und Prüfungen auftraten, entstammen vor allem unserem westlichen Kulturkreis, in dem wir aufgewachsen sind und der uns gebildet hat. Deswegen werden viele Urbilder aus dem christlichen Kontext beschrieben. Diese Arbeit hat aber keinerlei religiöses Anliegen oder Hintergrund, ihre Motivation ist rein therapeutisch. Würden die Verreibungen in anderen Kulturkreisen stattfinden, wären sie von deren religiösen Urbildern geprägt, die dahinter liegenden Grundaussagen und Prozesse aber sind ähnlich. Dieses hat sich bestätigt, wenn Menschen aus anderen Kulturen an den Edelsteinverreibungen teilgenommen haben. Es gibt auch viele Märchenmotive, die sich in verschiedensten Kulturkreisen in ähnlicher Ausprägung wiederfinden.

Märchen

Am Anfang eines jeden Kapitels stehen ein oder zwei Märchen. Um dem weiteren Inhalt folgen, ihn verstehen und verarbeiten zu können, ist es unabdingbar, zuerst das Märchen mindestens einmal zu lesen, denn der weitere Text ist darauf aufgebaut. Es empfiehlt sich, abends das Märchen zu lesen und am nächsten Tag den weiteren Text des jeweiligen Kapitels. So beginnt ein eigener schöpferischer Prozess aus der Quelle heraus, aus der die behandelten Inhalte gespeist sind, unabhängig von den hier beschriebenen Erfahrungen und meinen Interpretationen dazu.

Schriftbild

Alle kursiv gedruckten Abschnitte sind Zitate aus Verreibungs- oder Prüfungsprotokollen. Wurden Fremdzitate hinzugenommen, dann deswegen, weil sie Bestandteil der Prüfungen waren und die in den Prüfungen wahrgenommenen Inhalte ausdrücken.

Bilder

Die farbigen Abbildungen sind entweder während der Verreibungen und Prüfungen, unmittelbar danach oder in der therapeutischen Begegnung gemalt worden. Einige Bilder sind aus dem Kunstschatz berühmter Maler.

Patientenberichte

In den Patientenbegegnungen am Ende eines Kapitels geht es mir nicht darum, die Heilungsverläufe aufzuzeigen, denn das hätte mehr Raum beansprucht und Aufzeichnungen während einer längeren Beobachtungszeit notwendig gemacht, und damit den Rahmen dieses Buches gesprengt. Mein Anliegen ist darin, das urbildhafte Geschehen und die fundamentalen Themen der Edelsteine in der Begegnung mit dem Patienten anschaulich werden zu lassen.

Ich wollte auch nicht die „besten Fälle“ aus meiner Kartei herausholen und vorführen, sondern diejenigen Begegnungen beschreiben, die mir während der Arbeit an einem Kapitel gewissermaßen „zugefallen“ sind.

Symptome- und Themenlisten

Für Therapeuten gibt es zu diesem Buch einen Begleitband mit den Arzneimittelbildern, als detaillierte Symptomen- und Themenlisten, der hier behandelten Edelsteine.

 

Symptome- und Themenverzeichnis

von 13 Edelsteinen für die homöopathische Behandlung

Edith Helene Dörre

Über lange Zeit habe ich immer wieder gezweifelt, ob das Edelsteinfundament überhaupt geschrieben werden will. Das Aufschreiben kam mir vor wie ein Abtöten seiner Lebendigkeit, wie ein Zementieren der Inhalte und Festschreiben von dem, was im Fluss bleiben will. Doch wurde ich von vielen Seiten darum gebeten, das Erforschte für alle zugänglich zu machen. Jetzt bin ich darüber glücklich und erlebe es als meine unbedingte Aufgabe, durch die Herausgabe dieses Buches, den homöopathischen Schatz dieser Edelsteine der Öffentlichkeit zu übergeben. Leider hat es Jahre gedauert, bis es fertig geschrieben wurde. Da ich die Kapitel nicht, wie sie hier erscheinen, fortlaufend geschrieben habe, sondern zu verschiedenen Zeiten und mit unterschiedlicher Intensität, mag sich einiges wiederholen. Auch gibt es Begriffe (zum Beispiel Seele und Geist), die von verschiedener Seite mit jeweils anderen Inhalten assoziiert werden. Da ich viel aus den Verreibungs- und Prüfungsprotokollen zitiere, können gleiche Wörter unterschiedliches bedeuten. Allerdings ist das ein alltägliches Phänomen, das in den meisten Gesprächen auftritt. Der wesentliche Inhalt wird jedoch transparent, wenn die Aufmerksamkeit sich nicht auf die Begrifflichkeiten konzentriert und sich daran stört, sondern auf das Anliegen, das zwischen den Wörtern und Zeilen zu finden ist. Ich bitte, von den Inhalten sich berühren zu lassen und seine eigenen Erfahrungen damit zu machen.

Die hier beschriebenen Prozesse haben sich als die Grundlagen der homöopathischen Mittel zutiefst bestätigt. Mit jedem Patienten oder jeder Verreibung kommen weitere Facetten dazu, die jedoch bisher das herausgearbeitete Grundwissen noch mehr leuchten lassen und bestätigen.

In diesem Sinne beende ich das Buch in dem Vertrauen und Wissen, dass die zugrunde liegenden Urbilder für die Heilprozesse der Edelsteine wahr sind und eine solide Grundlage für weitere Forschungen bilden, um deren ganzes schöpferisches Potenzial zu erfassen.