Das Ende des Luthertums? - Benjamin Hasselhorn - E-Book

Das Ende des Luthertums? E-Book

Benjamin Hasselhorn

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Beschreibung

Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an das Luthertum und das Evangelisch-Sein. Es ist für diejenigen geschrieben, die sich über vieles wundern, was in der evangelischen Kirche geschieht, die inzwischen bei den meisten evangelischen Gottesdiensten etwas vermissen und die sich fragen, woher dieser Zustand eigentlich kommt. Zugleich ist es aber auch eine Streitschrift. Denn trotz aller Aktivitäten zum Reformationsjubiläum scheint es eine Krise des Lutherischen zu geben. Die Entfremdung der Menschen von lutherischen, ja überhaupt von christlichen Traditionen scheint immer größer zu werden. Was war das eigentlich, das Luthertum? Wieso ist es in der Geschichte Europas und der Welt so wichtig gewesen? Und wieso scheint ihm die Puste ausgegangen zu sein? Auf diese Fragen sucht das Buch nach Antworten.

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Benjamin Hasselhorn

Das Ende des Luthertums?

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet uber http://dnb.dnb.de abrufbar.

2., korr.Auflage 2017

© 2017 by Evangelische Verlagsanstalt GmbH · Leipzig

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Cover: Thomas Puschmann, Leipzig

Satz und Gestaltung: Steffi Glauche, Leipzig

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

ISBN 978-3-374-04885-4

www.eva-leipzig.de

Vorwort

Am 31. Oktober 2017 wird es 500 Jahre her sein, dass Martin Luther 95 Thesen gegen den Ablass an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug und damit die Reformation einleitete. Das Reformationsjubiläum 2017 wird aller Voraussicht nach in Deutschland sehr groß begangen werden. Sowohl die Kirche als auch der Staat planen Projekte, Ausstellungen, Musik- und Theaterstücke, Filme und Fernsehsendungen, Bücher und Vorträge. Staat und Kirche in Deutschland bereiten sich sogar seit 2008 offiziell auf das Jubiläum vor; es gibt also eine ganze »Reformations-Dekade«, die 2017 ihren Höhepunkt finden soll. Evangelisch zu sein scheint Konjunktur zu haben, Luther ist omnipräsent. Das bringt der Reformationsforschung neue Impulse, bietet den Reformationsgedenkstätten die Möglichkeit, dringend notwendige Denkmalsanierungsarbeiten durchzuführen, und schafft für kirchliche Anliegen eine breite Öffentlichkeit.

Wird das Reformationsjubiläum auch für das »Kerngeschäft« (Thies Gundlach) der Kirche neue Impulse bringen – die Gemeindearbeit, den Gottesdienst, die Theologie und ihre Umsetzung in Lebenspraxis? Wünschenswert wäre das. Die Situation in vielen evangelischen Gemeinden scheint nämlich nicht so recht zur Aufbruchsstimmung des Reformationsjubiläums zu passen. Vom Rückgang der Kirchenmitgliederzahlen, von Austrittswellen, von schrumpfenden Gemeinden und eingesparten Pfarrstellen ist schon seit Langem die Rede. Mein Eindruck ist aber, dass es auch darüber hinaus eine Krise des Evangelischen gibt. Drei Erlebnisse innerhalb eines halben Jahres haben diesen Eindruck so verfestigt, dass ich den Plan zu diesem Buch gefasst habe:

(1) Konfirmationsgottesdienst an einem Pfingstsonntag in der niedersächsischen Provinz: Der Pfarrer trägt Talar, dazu eine Stola in Regenbogenfarben. Mit der Gitarre, die er sich um die Schulter gehängt hat, begleitet er südamerikanische Lieder mit Sambarhythmen und englischem Text, die, weil weitgehend unbekannt, von der Gemeinde kaum mitgesungen werden. Zwischendurch der Auftritt eines Jugendlichen, der ein Poplied aus den Charts singt. Ein Konfirmationsbekenntnis fehlt, dafür tragen die Konfirmanden vor, dass sie froh sind, einer Glaubensgemeinschaft anzugehören, in der sich jeder seine eigene Vorstellung machen könne.

(2) Eine Regionalzeitung berichtet über die sinkenden Konfirmandenzahlen im Kirchenkreis. Die Gemeinden setzen diesem Trend eine neue »Ausbildungsstruktur« entgegen: kein wöchentlicher Konfirmandenunterricht mehr, auch kein obligatorisches Lernen der wesentlichen Inhalte des christlichen Glaubens und vor allem keine Pflicht mehr zum Besuch des Gottesdienstes während der Konfirmationszeit. Stattdessen trifft man sich alle drei Monate für einen halben Tag und lässt den Unterricht nicht vom Pfarrer, sondern von »Teamern« durchführen, die kürzlich selbst konfirmiert wurden. Dazu finden selbstorganisierte Freizeiten und Fahrten statt, deren buntes Programm von Cocktailmixen bis Standardtanz alles Mögliche enthält, abgesehen von Bibelkunde. Die Zeitung lobt den zukunftsweisenden Ansatz, mit solchermaßen niederschwelligen Anforderungen und mit »Events« die Jugendlichen in die Kirche zu »locken«.

(3) Einschulungsgottesdienst im September: Die versammelten Neuschüler machen einigen Lärm, aber bei weitem nicht so viel wie ihre Eltern. Einige Väter sind im Unterhemd erschienen; es herrscht allgemeines Kaugummikauen und das Bedienen des Smartphones mit eingeschalteten Tastentönen. Vor dem Schlusssegen bittet der Pfarrer die Gemeinde, noch zum anschließenden Orgelnachspiel sitzenzubleiben. Als der Pfarrer die Arme zum Segen erhebt, stehen die ersten auf und zünden sich noch im Hinausgehen die Zigarette an. Als der Segen zu Ende gesprochen ist, haben drei Viertel der Gemeinde das Gotteshaus bereits verlassen.

Alle drei Ereignisse sind selbsterlebt. Natürlich ist alles Selbsterlebte subjektiv, und genauso subjektiv ist mein Eindruck, dass ich hier nicht drei Ausnahmen erlebt habe, sondern mehr oder weniger typische Ausprägungen dessen, was inzwischen in der evangelischen Kirche die Regel geworden ist. Natürlich sind Konfirmations- oder Einschulungsgottesdienste in gewisser Weise Sonderfälle, an denen viele Kirchenferne am Gottesdienst teilnehmen. Der Grad der Entfremdung vieler vom Christentum scheint mir doch aber immer weiter zuzunehmen, und die Tendenz ist eher steigend als fallend. Wer hier anderer Meinung ist, ist optimistischer als ich und wird mit diesem Buch vielleicht nicht viel anfangen können. Es ist für diejenigen geschrieben, die sich wie ich über vieles wundern, was in der evangelischen Kirche geschieht, die wie ich inzwischen bei den meisten evangelischen Gottesdiensten etwas vermissen und die sich wie ich fragen, woher dieser Zustand eigentlich kommt.

In diesem Buch suche ich nach Erklärungen für die Auflösungserscheinungen sowie für die grundlegenden Wandlungen beim »Kerngeschäft« im evangelischen Christentum der Gegenwart. Meine These lautet: Vom Luthertum ist heute in der evangelischen Kirche nicht mehr viel zu spüren. Als besondere Ausprägung evangelischer Frömmigkeit scheint es historisch an sein Ende gelangt zu sein. Innerhalb der evangelischen Kirche in Deutschland jedenfalls kommt das Luthertum nicht mehr wirklich zum Tragen.

Es geht mir, das sei ausdrücklich gesagt, nicht um die Behauptung, die evangelische Kirche selbst gehe ihrem Ende entgegen. Aber es geht schon auch um die Frage, inwiefern die allgemeine Krise des Religiösen und die besondere Krise des europäischen Christentums – die die katholische ebenso wie die evangelische Kirche betrifft – sich auf das evangelische Christentum auswirkt. Wenn ich in diesem Buch mit Nachdruck die Meinung vertrete, dass der Verlust des Luthertums einen bedauerlichen, ja, einen unersetzlichen Verlust für die evangelische Kirche bedeutet, dann beziehe ich mich dabei vor allem auf einen von mir wahrgenommenen Verlust an Tradition. Tradition verstehe ich aber keineswegs als das Festhalten an längst veralteten Dogmen und Gebräuchen, sondern dem ursprünglichen Wortsinn nach als »Übergabe« (von lateinisch »traditio«): als die Weitergabe derjenigen Glaubensbestände, deren Bewahrung sich lohnt und die die Kirche lebendig halten, ohne die Verbindung zur Vergangenheit abreißen zu lassen. Luthertum, so wie ich es in diesem Buch zu schildern versuche, ist deshalb auch keine Ansammlung von Glaubenssätzen oder Anhäufung bestimmter Gepflogenheiten. Luthertum, so wie ich es in diesem Buch verstehe, ist eine ganz bestimmte Form des Christentums, eine Form, die auf einigen wenigen Grundprinzipien beruht. Diese Grundprinzipien – ich werde sie in Kapitel zwei und drei näher behandeln, will sie aber hier schon einmal nennen: Gottvertrauen, Hoffnung auf Gnade, Gewissensernst und Mut zum Bekenntnis – unterscheiden das evangelisch-lutherische Christentum von allen anderen Formen des Christentums. Natürlich kennen die anderen Konfessionen diese Prinzipien auch, aber nur für das Luthertum machen sie allein das Wesentliche am Christentum aus. Ein großer Teil meines Buches ist dem Versuch gewidmet, dieses Wesentliche, den Kern des Luthertums für heutige Leser zu schildern. Mein Buch ist deshalb zu allererst eine Liebeserklärung an das Luthertum und an das Evangelisch-Sein.

Mein Buch ist aber zugleich auch eine Streitschrift. Dieses Buch ist nämlich aus meiner Befürchtung entstanden, dass das Luthertum seinem Ende entgegengeht. Es hat einen festen Platz in der Kulturgeschichte der Welt, aber es scheint keine wirkliche lebendige religiöse Kraft mehr von ihm auszugehen. Die Ursachen sind vielfältig: Die Erneuerung der Kirche, die Martin Luther und seine Mitstreiter im Sinn hatten, war von Anfang an ein großes Wagnis. Die Kritik, die Luther und Andere an der Kirche des Spätmittelalters übten, musste in eine eigene, evangelische Kirchenform überführt werden. Dieser Prozess war – wie konnte es auch anders sein – mit teilweise erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Manche Entscheidungen, die dabei getroffen wurden, erwiesen sich im Laufe der Zeit als problematisch.

Eine wirkliche Krise erlebte das Luthertum – und mit ihm das Christentum insgesamt – aber erst durch die politischen, sozialen und weltanschaulichen Umwälzungen seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert arbeiteten zahlreiche Theologen fieberhaft an einer Bewältigung der Krise. Letztendlich gelang die erstrebte Erneuerung aber nicht recht. Es wurden zum Teil sogar Fehlentwicklungen eingeleitet, die eine Erneuerung immer schwieriger machten. Ob sich dieser Prozess noch einmal umkehren lässt, ist ungewiss. Für wahrscheinlicher halte ich es, dass das Ende des Luthertums bevorsteht.

Als Historiker ist mir natürlich bewusst, dass geschichtliche Prozesse offen für Veränderung sind. Jede These kann widerlegt werden, und in diesem Fall würde sich niemand über eine Widerlegung mehr freuen als ich. Aber auch wenn ich falsch liegen sollte, ist es meines Erachtens sinnvoll, angesichts des 500. Reformationsjubiläums einmal den Versuch zu unternehmen, eine Bilanz zu ziehen: Was war das eigentlich, das Luthertum? Wieso ist es in der Geschichte Europas und der Welt so wichtig gewesen? Und wieso scheint ihm die Puste ausgegangen zu sein? Auf diese Fragen suche ich in meinem Buch eine Antwort.

Ich widme dieses Buch meinem Großvater, Oberlandeskirchenrat in Ruhe Johannes Hasselhorn, der für immer mein Bild davon prägen wird, was einen Lutheraner eigentlich ausmacht.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

1 Zur Einführung: Lutherisches Leben

2 Luthertum – was ist das?

3 Eine Welttat mit Schwierigkeiten

4 Klassisches Luthertum

5 Krise

6 Rettungsversuche

7 Flucht in die Politik

8 Das Ende?

Literaturhinweise zum Nach- und Weiterlesen

Zum Autor

Weitere Bücher

1 Zur Einführung: Lutherisches Leben

Für meine Befürchtung vom bevorstehenden Ende des Luthertums spricht, dass es immer schwieriger wird, überhaupt noch einen Eindruck davon zu vermitteln, was genau das Luthertum eigentlich ist. Schon die Unterschiede zwischen den beiden Hauptvarianten westlichen Christentums – katholisch und evangelisch – zu benennen, fällt vielen schwer; bei den zahlreichen evangelischen Denominationen – lutherisch, reformiert, anglikanisch, methodistisch, baptistisch usw. – verliert man erst recht den Überblick. Das gilt umso mehr, als die meisten klassischen Unterschiede in der Glaubenslehre heute im Normalfall ein desinteressiertes Achselzucken hervorrufen. In einer Situation, in der in lutherischen, reformierten und unierten Gemeinden vielerorts das Abendmahl nicht mehr mit Wein, sondern mit Traubensaft ausgeteilt wird: Wer kann da noch Verständnis aufbringen dafür, dass Lutheraner und Reformierte einander jahrhundertelang verfeindet gegenüberstanden, weil die einen Jesu Wort »Dies ist mein Leib« wörtlich, die anderen symbolisch verstanden wissen wollten?

Es gibt aber einen Weg jenseits kirchengeschichtlichen Kompendienwissens, um das Luthertum kennenzulernen, und der führt über die Geschichte des lutherischen Pfarrhauses, jenes großen Kulturfaktors der deutschen Geschichte. Die Schriftstellerin Ulla Unseld-Berkéwicz erklärte 2015 in ihrer Dankesrede anlässlich der Verleihung der LutherRose, dass ohne Luther »kein Hölderlin, kein Hölderlin!!!, Mörike, Fleming, Gryphius, Gellert, Lessing, Wieland, Uhland, Claudius, Lichtenberg, Bürger, Hölty, Lenz, kein Jean Paul, keine Schlegels, kein Gotthelf, Herder, Nietzsche […] gedichtet hätten und gedacht, allesamt Söhne aus Pastorensippen«.

Ein literarisches Denkmal hat die Schriftstellerin Ina Seidel dem Pfarrhaus gesetzt. Aufgrund ihrer uneindeutigen, immer wieder Einverständnis mit den nationalsozialistischen Machthabern signalisierenden Haltung nach 1933 gilt sie heute als problematische Schriftstellerin. Doch vielleicht gerade deswegen kann man durch die Beschäftigung mit Ina Seidel viel über die Ambivalenzen des protestantisch geprägten Bürgertums der Weimarer Republik lernen. Seidels 1938 erschienener Roman »Lennacker« bietet am Beispiel der imaginären evangelischen Pfarrerfamilie Lennacker eine ganze Geschichte des evangelischen Christentums von den Anfängen im 16. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg. Manches darin – etwa die Zurückweisung einer besonderen Bedeutung des »Blutes« – widersprach direkt der herrschenden Ideologie. Victor Klemperer, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft die nationalsozialistische »Rassenpolitik« am eigenen Leib zu spüren bekam, äußerte sich in seinen Tagebüchern voller Bewunderung über »Lennacker«. Der Roman war ein großer Erfolg und war bis in die frühen 1960er Jahre ein Bestseller.

Das Buch ist in zwölf Kapitel unterteilt, von denen jedes Kapitel einen Pfarrer aus der Familie Lennacker behandelt. Anstatt nun aber zwölf lange Biographien zu erzählen, entscheidet sich Seidel dafür, jeden Pfarrer mit nur einem einzigen Ereignis in dessen Leben zu porträtieren. So schafft sie es, die Geschichte der evangelischen Kirche, oder eher die Geschichte der evangelischen Frömmigkeit in lebendigen Bildern zu erzählen. Für jede der zwölf Generationen von Luthers Zeit bis zum Ersten Weltkrieg gelingt es Ina Seidel, die entscheidenden Entwicklungen und die entscheidenden Probleme in einer existentiellen, ein Bekenntnis fordernden Situation zusammenzufassen. Um zu zeigen, was ich meine, erzähle ich die eindrucksvollsten Szenen nach:

Da ist der Dorfpfarrer, der in den frühen 1520er Jahren bei Luther selbst studiert hat. Er versucht, Luthers Botschaft in seiner Gemeinde zu verbreiten. Im Weg steht ihm aber, dass einige Bauern in Luthers und auch in seiner eigenen Predigt eine Begründung für Aufruhr sehen, während sein Bruder als Junker und Vertreter des Herzogs alle Veränderungen zu verhindern sucht. Gelebtes Priestertum aller Gläubigen, das Abendmahl in Brot und Wein, die Hoffnung auf Gnade und die Tätigkeit im Glauben sind unter diesen Umständen nur schwer umzusetzen. Hinzu kommt, dass der Priester, der Luthers Rat befolgt und sich zur Ehe entschließt, damit in den Augen der Verteidiger der alten Ordnung nur noch mehr Angriffsfläche bietet. Es kommt daher zur Katastrophe: Die Bauern erheben sich und töten den Bruder, die Dorfbewohner wiederum töten dessen Mörder. Der Pfarrer denkt schon an Flucht, doch die Bitte des im Sterben liegenden Mörders um die Spende des Abendmahls in beiderlei Gestalt stimmt ihn um: Als Pfarrer ist es seine Verantwortung, das Evangelium zu predigen, die im Kampf Liegenden miteinander zu versöhnen und Frieden im Dorf zu stiften.

Da ist der Pfarrer einer thüringischen Kleinstadt, in die während der Endphase des Dreißigjährigen Krieges die schwedischen Truppen einfallen. Bürgermeister und Ratsherren haben die Stadt längst verlassen, auch der Superintendent ist geflohen und hat zuvor noch das wertvolle Kirchengerät im Friedhof vergraben lassen. Die Stadtbewohner, die keine Gelegenheit zur Flucht haben – besonders die Armen, Kranken und Alten –, suchen Schutz beim Pfarrer in der Kirche. Mit Hilfe der evangelischen Kirchenlieder spendet sich die Gemeinde gegenseitig Trost und Mut. Auf Betreiben des Pfarrers wird auch das Lied gesungen, mit dem der Schwedenkönig und Held der protestantischen Seite, Gustav Adolf, in seine letzte Schlacht gezogen ist: »Verzage nicht, du Häuflein klein«. Der König aber ist tot, und die Schweden ziehen plündernd durch das Land, ohne sich darum zu kümmern, ob die Drangsalierten katholisch oder evangelisch sind. Als die Schweden das Stadttor erreichen, führt der Pfarrer seine Gemeinde aus der Stadt hinaus. Von den städtischen Autoritäten sind außer dem Pfarrer nur ein einziger Ratsherr sowie der verhasste, weil religionskritische Anwalt geblieben, und ausgerechnet dieser entpuppt sich im letzten Moment als verantwortungsbewusst: Er zwingt den Fährmann, die Gemeinde auch ohne Bezahlung über den Fluss an das rettende andere Ufer zu bringen, und er bleibt an der Seite des Pfarrers, als die schwedischen Truppen die Stadt und schließlich auch das Ufer erreichen und die dort noch Verbliebenen niedermetzeln.

Da ist der theologisch und philosophisch gebildete Hofprediger, in dessen Gemeinde ein Hexenprozess eröffnet wird. Ein junges Mädchen wird der Hexerei angeklagt, beschuldigt von Neidern in der Gemeinde. Die Folter treibt sie zu einem falschen Geständnis und schließlich in den Tod. Zuvor aber nennt sie noch eine ganze Reihe von Namen weiterer Gemeindemitglieder, die sich ebenfalls der Hexerei schuldig gemacht hätten. Der Hofprediger will unbedingt verhindern, dass sich der Hexenprozess verselbständigt und die halbe Stadt in Mitleidenschaft zieht. Als Lutheraner ist er zwar von der Realität des Bösen überzeugt und hält die härteste Strafe für angemessen, wenn sich jemand zum Schaden seiner Mitmenschen mit dem Teufel einlässt. Aber er ist ebenso überzeugt, dass niemand auf bloße Verdächtigung hin der Folter unterzogen werden darf, und er hält jedes durch Folter erpresste Geständnis für wertlos, ja die Folter überhaupt für zutiefst unmenschlich und unchristlich. Die Rechtslage aber ist eindeutig, und die Kollegen innerhalb der Geistlichkeit sind orthodox-verbohrte Hardliner, sodass eine Mehrheit der Autoritäten innerhalb der Stadt eine Ausweitung des Hexenprozesses befürwortet. Nur mit einer List gelingt es dem Hofprediger, die Katastrophe zu verhindern: Er suggeriert seinem Hauptwidersacher, dem städtischen Amtsverweser, dass dessen Töchter zu den der Hexerei Beschuldigten gehören, und erreicht auf diese Weise ein Umdenken. Der Herzog macht von seinem Gnadenrecht Gebrauch, das Verfahren wird eingestellt.

Da ist der pietistische Theologiestudent, der sich nicht zur Übernahme eines Pfarramtes entschließen kann, weil er sich noch nicht dazu berufen fühlt und der Amtskirche kritisch gegenübersteht. Ein Besuch im verweltlichten Dresden macht ihn zum Zeugen eines historisch verbürgten Ereignisses: der Ermordung des Pfarrers und Archidiakons der Dresdner Kreuzkirche, Hermann Joachim Hahn, durch einen fanatisierten katholischen Soldaten. Dieser hatte zuvor das Vertrauen Hahns gewonnen, war unter dessen Leitung sogar zum Protestantismus übergetreten. Kurz vor der Tat quittierte der Soldat seinen Militärdienst, konvertierte heimlich wieder zum Katholizismus, bat unter einem Vorwand, zu Hahn vorgelassen zu werden, und stach ihn nieder. Der Theologiestudent Lennacker – hier setzt wieder die Romanhandlung ein – spricht mit Hahn kurz vor dessen Ermordung. Hahn verteidigt die Amtskirche. Sie habe sich auf die Welt eingelassen, um in der Welt Gutes zu tun. Die Pietisten sollten weniger auf ihre eigene »Reinheit« bedacht sein als auf ihre Verantwortung für das Evangelium. Die Kirche brauche Männer wie Lennacker, die bereit seien, zu dienen und ihr Leben für die Sache des Christentums einzusetzen. Die Kirche sei keine Veranstaltung, in der sich die »Reinen« abschotten, sondern sei für die Sünder da. Zuerst die Worte Hahns, dann die Nachricht von dessen Ermordung überzeugen den Studenten, als Pfarrer seinen Dienst an der Kirche anzutreten.

Da ist der Pfarrer, der am Vorabend der Schlacht bei Jena und Auerstedt einen verwundeten preußischen Leutnant bei sich aufnimmt. Er versorgt ihn und hält ihn versteckt, denn es haben sich auch zwei Soldaten der Franzosen bei ihm einquartiert, die das bei Jena gelegene Dorf des Pfarrers besetzt halten. Durch die Aufnahme des Preußen bringt er sich, seine Frau und sein Haus in Gefahr, aber er tut es dennoch aus dem Gefühl der Verantwortung und Pflicht als evangelischer Christ und als deutscher Patriot. Eine Verbindung von beidem – evangelischem Christentum und deutschem Nationalgefühl – findet er in den Schriften von Novalis und Schleiermacher, und die Romantik ist für ihn der Weg, um aus einer durch die Aufklärung rationalistisch verengten Sicht auf die Welt wieder herauszukommen. Unter abenteuerlichen Umständen gelingt es ihm, den preußischen Leutnant an den Franzosen vorbei wieder aus dem Haus zu schmuggeln und ihn zu seiner Truppe zurückzuschicken.

Da ist der geistliche Leiter eines diakonischen Krankenhauses, der mitten in den Schwierigkeiten steht, die durch die Industrialisierung und das Aufkommen der sozialen Frage entstanden sind. Die »Innere Mission«, der er sich verschrieben hat, bewirkt zwar Gutes, aber steht doch in der Gefahr, sich auf die Pflege bürgerlicher Moral zu beschränken und behaglich darin einzurichten. Erst der Selbstmord eines Fabrikarbeiters bringt ihn aus der Ruhe und zeigt ihm das Ausmaß seelischer Obdachlosigkeit der unteren Schichten: Der Arbeiter hatte darum gebeten, sich ab und zu in den Garten des Krankenhauses setzen und das Grün genießen zu dürfen, war aber mit der Bitte immer wieder abgewiesen worden. Eine von den anderen wegen ihres lockeren Umgangs mit den Patienten beargwöhnte Krankenschwester ist die einzige, die sich wirklich schwesterlich gegenüber dem im Sterben liegenden Arbeiter verhält. Dem Geistlichen, der im entscheidenden Moment vor seiner Aufgabe versagt hat, öffnet sie dadurch die Augen und zeigt ihm, welche Verantwortung ihm als Seelsorger aus dem Gebot christlicher Nächstenliebe eigentlich erwächst.

Mit diesen und anderen Szenen zeichnet Ina Seidel die Geschichte einer Kirche nach, die viel stärker als andere Konfessionen vom persönlichen Einsatz ihrer Mitglieder lebt. Jede Epoche, jede Generation, jeder Einzelne muss sich die reformatorische Botschaft immer wieder neu erarbeiten. Die Arbeit ist allerdings nicht für jede Generation gleich schwer: Interessanterweise erscheint bei Seidel der Dreißigjährige Krieg als Einschnitt. Davor gibt es zwar auch Kämpfe und Auseinandersetzungen – über die rechte Auslegung der Bibel, über die Abendmahlslehre, über die sozialen und politischen Konsequenzen aus Luthers Lehre –, aber es gibt eigentlich niemanden, der grundsätzlich gegen Kirche und Christentum opponieren würde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg dagegen kommt zu den äußeren Kämpfen allmählich auch noch ein innerer: Der Glaube selbst wird zum Gegenstand des Streites, die Selbstverständlichkeit der Geltung des Christentums geht langsam verloren. Die Gründe werden nicht ausdrücklich genannt, aber doch angedeutet: Einerseits führt die durch Luthers Befreiungstat inspirierte Verselbständigung immer weiterer Lebensbereiche von unmittelbaren kirchlichen und religiösen Bezügen zu einer »Verweltlichung« des sozialen Lebens, die der Kirche zu schaffen macht – noch verstärkt durch die Aufklärung –, anderseits reagiert die Kirche zum Teil mit einer ungesunden Abschottung von der allgemeinen historischen Entwicklung, zieht sich auf die Pflege der Frömmigkeit zurück und erstarrt allmählich.

Diese Diagnose einer fundamentalen Krise der evangelischen Kirche als Institution wird im Einleitungs- und im Schlusskapitel des Romans noch einmal eigens entfaltet, in der ein weiteres Mitglied der Familie Lennacker nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg zum ersten Mal von der lutherischen Tradition seiner Familie erfährt. In einem Streitgespräch mit einem kirchlichen Amtsträger am Ende des Romans geht es um die Frage, welchen Sinn eine Institution wie die Kirche noch habe, die angesichts der Katastrophe des Weltkrieges doch offenbar ihrer Aufgabe nicht gewachsen sei. Der Kirchenvertreter hält ihm entgegen, dass jede Institution nur so gut sei wie ihre Mitglieder, und dass es gerade im Luthertum immer auf den Einzelnen ankomme:

»Bei diesen einzelnen handelt es sich nicht um weiße Raben, dies sind nicht Ausnahmen, die eine Regel bestätigen, – nein! – die Mächte der Wahrheit, der Erkenntnis, der Gerechtigkeit sind nicht Massen-, sondern Qualitätswerte, und wo sie nur in einem Menschen wirksam in Erscheinung treten, sind sie so überwältigend und ausstrahlend, daß sie zu veranschlagen sind wie das eine Gramm Radium, das vielen Zentnern dunklen Muttergesteins Daseinsberechtigung gibt.« Jeder sei hier gefordert, nicht mit einer Anspruchshaltung an die Kirche heranzutreten, sondern das Seine zum Wiederaufbau beizutragen.

Diese literarische Schilderung der Geschichte des lutherischen Pfarrhauses hilft dabei, sich über den Kern des Luthertums klar zu werden: Luthertum lässt sich zunächst, ganz unabhängig von konkreten Inhalten, charakterisieren als ein individuelles Bekenntnis; als die Bereitschaft, mit der ganzen persönlichen Existenz für die eigene Glaubensüberzeugung einzustehen, sich nicht vertreten zu lassen von religiösen Fachleuten oder einer religiösen Obrigkeit, und diese eigene Glaubensüberzeugung auch nicht abgeschieden vom Rest der Welt versteckt zu praktizieren, sondern aus ihr heraus den Alltag mit seinen Aufgaben und Problemen zu bewältigen. Luthertum, das zeigt das Buch »Lennacker«, lebt davon, dass der Glaube einen konkreten Bezug zur alltäglichen Realität hat und dass er authentisch vorgelebt wird.

Davon ausgehend bietet »Lennacker« eine Erklärung für den Verfall des evangelischen Christentums in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg: Dieses authentische Vorleben fand nicht mehr statt. Irgendwann zwischen Dreißigjährigem Krieg und Erstem Weltkrieg, in erster Linie wohl im Laufe des 19. Jahrhunderts, so deutet das Buch an, verlor die evangelische Kirche den Kontakt zu den gesellschaftlichen Realitäten. Vor allem verlor sie diejenigen, die als individuelle Vorbilder die Lebendigkeit des Luthertums hätten verkörpern können. Die Frommen zogen sich auf ihre Frömmigkeit zurück, die begabten Jüngeren schlossen sich eher politischen Bewegungen als der Kirche an, und diejenigen, die ernsthaft an einer Erneuerung aus evangelischem Geist interessiert waren, gerieten in die Isolation. Bei »Lennacker« manifestiert sich diese Entwicklung in dem Bruch des religiös liberalen Sohnes mit dem religiös konservativen Vater und der Entscheidung des Sohnes, die ursprünglich angestrebte Pfarrerlaufbahn abzubrechen und damit eine Familientradition zu beenden, die kontinuierlich bis in die Lutherzeit zurückreichte. Wie schnell dann eine solch lange Tradition nahezu völlig verschwindet, wird am Enkel erkennbar, dem Kriegsheimkehrer, der schon gar nichts mehr von seiner Familiengeschichte oder überhaupt von Kirche und Theologie weiß.

Die am Ende des Buches geschilderte historische Zeit liegt nun bereits fast hundert Jahre zurück und das Schreiben des Buches immerhin fast achtzig Jahre. Das Buch ist faszinierend, denn es gelingt Ina Seidel, die Geschichte des Luthertums geradezu plastisch zu erzählen. Außerdem nimmt sie die Stimmung auf, die am Ende des Ersten Weltkriegs herrschte, als viele Menschen von den Kirchen eine neue Orientierung erwarteten, diese dort aber nicht mehr fanden. Ina Seidel stellte damals bereits die Diagnose vom drohenden Ende des Luthertums. Sie hoffte aber, dass man das Ende noch vermeiden könne, indem jeder einzelne Lutheraner sich seiner Verantwortung für die Kirche und für die Gesellschaft wieder bewusst würde.

Aus heutiger Sicht erscheinen Diagnose und Schluss von »Lennacker« gleichzeitig pessimistisch und optimistisch: Pessimistisch ist »Lennacker«, weil es vom Ende des Luthertums spricht und dieses mit dem Ende des Ersten Weltkriegs sehr früh ansetzt. Zwar konnte man in der Zeit des Zusammenbruchs 1918 durchaus den Eindruck haben, dass nun eine Entwicklung an ihr definitives Ende gelangt war. Damit aber würden die enormen Erneuerungsimpulse für das Christentum, vor allem für das evangelische Christentum, nicht berücksichtigt, die aus dem Ersten Weltkrieg hervorgingen. Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war sicherlich aus theologischer, aber vermutlich auch aus praktisch-religiöser Perspektive die interessanteste Zeit des 20. Jahrhunderts. Vielfach herrschte Aufbruchsstimmung, inspiriert durch die Bereitschaft, nach dem Zusammenbruch der alten politischen und sozialen Ordnung nun auch die religiöse zu hinterfragen, eine ehrliche Bilanz zu ziehen und einen echten Neuanfang zu versuchen.

Es wäre deshalb auch nicht besonders schwer, die »Lennacker«-Geschichte über die Zeit des Ersten Weltkriegs hinaus fortzuschreiben (und Ina Seidel hatte das auch tatsächlich erwogen). Die Erzählung über einen Pfarrer in den Krisenjahren der Weimarer Republik oder Mitte der 1930er Jahre im Kirchenkampf wäre im »Lennacker«-Stil ohne Weiteres möglich, zumal die religiöse Kernfrage dieser Jahre noch einmal die des Bekenntnisses, seiner Geltung und der mit ihm verbundenen ganz persönlichen Konsequenzen war. Eine solche Schilderung könnte deutlich machen, dass in den Auseinandersetzungen zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen »Bekennender Kirche«, »Deutschen Christen« und »Neutralen« um Entscheidendes gerungen wurde, und dass es durchaus möglich war, mitten in der Welt authentisch für den evangelischen Glauben einzustehen – manchmal mit dem Einsatz des eigenen Lebens.

»Lennacker« ist aus heutiger Perspektive aber gleichzeitig optimistisch: nämlich in der Annahme, dass die Erneuerung der Kirche durch den authentischen Einzelnen eine immer bestehende Möglichkeit ist. Könnte es nicht aber sein, dass die Gesamtentwicklung irgendwann dahin führt, dass solche Einzelne tatsächlich zu »weißen Raben« werden, die für das Ganze nichts mehr auszurichten vermögen, weil sie von ihrer Institution nicht mehr gefördert, sondern bestenfalls geduldet, schlimmstenfalls behindert werden?

Wie dem auch sei, es scheint jedenfalls relativ schwierig, sich vorzustellen, wie Ina Seidel den »Lennacker« wohl für die Zeit nach 1945 fortgeschrieben hätte. Hätte sie zum Beispiel versucht, das Zeitkolorit von 1968 einzufangen und einen Pfarrer – oder eine Pfarrerin – zu präsentieren, der das Evangelium der Bauern von Solentiname als Predigtgrundlage nutzt, die gottesdienstliche Liturgie abschafft und in Gemeindezentren Gruppendiskussionen als Gottesdienste abhält? Oder einen Kirchentag, auf dem das drängendste Problem darin besteht, ob die nicht fair gehandelten Bananen eher gegessen oder eher weggeworfen werden sollten und als Lösung dem gemeinsamen Verzehr ein Sühnegebet vorangeht? Zu der Art und Weise, wie die »Lennacker«-Pfarrer mit den existentiellen Situationen in ihrem Leben umgegangen sind, stünden solche Schilderungen vermutlich in einem starken Kontrast.

In der Gegenwart wäre ein Buch im Stil von »Lennacker« wohl kaum noch möglich. Nicht, dass es nicht auch heute noch »weiße Raben« geben könnte: Einzelne, die auch angesichts widriger Umstände Beeindruckendes leisten. Aber die Umstände selbst wären wohl für jeden ein Schock, der die evangelische Kirche schon um 1918 in einer Krise sah. Denn das, was es damals noch an Traditionsbeständen gab, ist inzwischen aufgebraucht. Die Erlebnisse, die ich im Vorwort geschildert habe, sind mit einem Luthertum, wie es in »Lennacker« geschildert wird, nicht in Einklang zu bringen. Was ist da passiert? Dieses Buch sucht eine Antwort auf diese Frage.

2 Luthertum – was ist das?