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Ein Expatriate (kurz Expat) lebt und arbeitet für eine gewisse Zeit außerhalb seines Heimatlandes - und ist damit ein temporärer Immigrant. Manche Expats wagen das Abenteuer Entsendung allein, andere gehen mit Partner oder der kompletten Familie. Für jede Konstellation hält das Expat-WORKBOOK praktische Tipps und einfühlsame psychologische Hilfestellungen parat. Das praxisnahe Arbeitsbuch führt mit frecher Schreibe und kreativen Aufgabenstellungen sicher durch die einzelnen Phasen der Expatriation: von den Vorbereitungen im Heimatland über die Zeit im Gastland bis hin zur oft ebenso herausfordernden Rückkehr. Besonders hilfreich: der eigens entwickelte expatflow, der alle Phasen visualisiert. ACHTUNG: Dieses Buch ist kein Ersatz für ein interkulturelles Training oder ein Coaching-Gespräch.
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Seitenzahl: 159
Veröffentlichungsjahr: 2019
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UND PLÖTZLICH WEISST DU:
ES IST ZEIT, ETWAS NEUES ZU BEGINNEN,
UND DEM ZAUBER DES ANFANGS ZU VERTRAUEN.
Meister Eckhart
Vorwort
Du brauchst dieses Buch, wenn
Die Entsendung
Wie du dieses Buch benutzt
Selbstcoaching
Skalierungsfragen
Checklisten
zu Hause
ANGEBOT UND VORAHNUNG
Expat
Partner/Familie
Expat-Background
Fragen an den Arbeitgeber
Kompetenzpaket
Soziale Kompetenzen
Fachliche Kompetenzen
Der Vertrag
Versorgungslücken
Entsendungsrichtlinien
Das erste Gespräch
Company-Support-System
Jour fixe mit dem Arbeitgeber
Jetzt bereits an später denken
Rückflüge in die Heimat
FREUDE VERSUS BEDENKEN
Zukunftsszenario Expat
Partner/Familie
Zukunftsszenario Partner
Sorgen gegenseitig anerkennen
Selbstkonzept und Selbstwert
Rollenverständnis in der Partnerschaft
AMBIVALENZ AUFLÖSEN
Visa, Workpermit und Steuern
Versicherungen
Gehalt
Heimreisen
Rückholszenarien
Look-and-feel-Trip
Checkliste look-and-feel
Arbeitsvertrag/ Entsendungsvertrag
Entsendungsdauer
Partner/Familie
Stay at home oder Dual-Career-Couple?
Persönliche Absicherung
Eigenes Konto
Versicherungspolicen
Versorgungslücken
Bargeld, Rücklagen
Kinder, Kinder
Zukunftsszenario Kind
Pro-Kontra-Aufstellung
Umgang mit Einwänden
EINSICHT, AKZEPTANZ, VORBEREITUNG
Expat/Partner
Spiel mit den Kulturen
Sprache
Impfungen
Partner/Familie
Interkulturelle Vorbereitung
ENTSENDUNG
Checkliste Entsendung
Was geht mit?
Time to say goodbye
We keep in touch
Tag X
Gastland
HONEYMOON
Der Pauschaltourist
Sammeln und Bunkern
Checkliste Honeymoon – Expat
Familie im Honeymoon
Auf Sonne folgt Regen
Checkliste Honeymoon – Familie
FREMDKULTURSCHOCK
Bedürfnisse
Blickwinkel
Problem-Talking
Spirale der Unzufriedenheit
Breakdown
Stressoren
In der Krise
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Solution-Talking
Heimweh
Familie im Fremdkulturschock
Ich-Bedürfnisse befriedigen
Rituale schaffen
Paar bleiben
Heimweh Familie
TAL DER TRÄNEN
Boild-Frog-Prinzip
TRY AND ERROR
Culture-Clash
Familie
Third-Culture-Kids
Stay-at-home-Elternteil
Portable Career
Partner-Interview
INTEGRATION, ANPASSUNG, SICH ZU HAUSE FÜHLEN
Freunde haben
Kultur verstehen
Sprache
REPATRIATION VORBEREITEN
Der Wolf im Schafspelz
Karriereplanung
Auswertung der Entsendung
Rolle des Expat-Partners
Karriereplanung Partner
Kinder
Gesundheit und Medizin
Partner-Interview
Bildung
Checkliste Repatriation
ABSCHIED
zu Hause
CONDENSED HONEYMOON DER KURZURLAUBER
Leute fischen
Rückkehr an den Arbeitsplatz
Mentor
Relocation-Scout
Neuer Arbeitsplatz
Support Familie und Freunde
Vergleiche nicht!
Checkliste Condensed Honeymoon
Familie im Condensed Honeymoon
Bildung
Sprache
EIGENKULTURSCHOCK
Der unerkannte Immigrant
Home, sweet home
Aufmerksamkeitsdefizit
Verhaltensspiegel
Kinder im Eigenkulturschock
Wie wird dein Kind von anderen gesehen?
TCKs und ihr Umgang mit Trennungen
TAL DER TRÄNEN
Familie im Tal der Tränen
Karriereplanung Partner
ERHOLUNG
REINTEGRATION
Egal, ob du also selber Expat bist, mitreisender Partner oder Kind: Jeder kann mit diesem Buch arbeiten und anhand des visualisierten expatflow® bestimmen, an welcher Stelle er in die Bearbeitung des Prozesses einsteigen mag.
80 % aller entsendeten Mitarbeiter sind männlich.2
62 % aller Entsendungen scheitern, weil der mitgereiste Partner sich nicht wohlfühlt.1
32 % aller Firmen fehlen qualifizierte und willige Mitarbeiter für eine anstehende Entsendung.
80 % der Generation Y planen in ihrem Lebensszenario einen längeren Auslands- aufenthalt.2
Durch die Internationalisierung der Märkte nimmt die Notwendigkeit von Entsendungen stetig zu.
1 Mercer LLC, Global Mobility Survey 2011.
2 weltweite Expatriate-Studie des Economist-Verlags, 2010.
Das kennen wir alle: Jahrelang sehnt man sich etwas herbei, von dem man hörte, wie schön es sei – aber aus eigener Erfahrung kennt man es noch nicht. Viele haben einem erzählt, wie bereichernd und großartig diese Phase ihres Lebens war. Hört sich im ersten Moment an wie die große Liebe? Gemeint ist aber die Entsendung, auch Expatriation genannt.
Man träumt von fernen Ländern, anderen Kulturen sowie Ruhm und Reichtum. Man liebäugelt mit den Vorteilen, dem gesellschaftlichen Status und damit seine Füße nach dem wohlverdienten Feierabend im Sand auszustrecken oder auf einem Kamel durch die Wüste zu reiten. Aber, seien wir ganz ehrlich: Mit der Entsendung kann es einem ergehen wie mit der großen Liebe.
Mit einem Schlag kehrt der Alltag ein, die rosarote Brille hat man verlegt oder fragt sich: Wo ist sie abgeblieben? Was zuvor noch heiß geliebt wurde und mit Wohlwollen oder einem Augenzwinkern toleriert wurde, ist plötzlich ein No-Go. Man ist nur noch genervt und gestresst und wer den Ausstieg aus dieser Negativspirale nicht früh genug anstrebt, der trennt sich am Ende. Bei einer Entsendung geht man also wieder nach Hause – Entsendung abgebrochen. Das entsendende Unternehmen verliert viel Geld und kostbare Zeit, während der Expat hoffentlich nur um eine Erfahrung reicher sein wird.
Die Wirklichkeit sieht, wie in den meisten Utopien, eben anders aus, als zuvor erträumt. Der erste Flirt bei der Entsendung, beginnend mit dem Angebot eines potenziellen Arbeitgebers oder mit dem bloßen Entschluss zu gehen (und sich auf die Suche nach einem adäquaten Job zu machen), lässt die Schmetterlinge im Bauch Purzelbäume schlagen. Da ist die Aussicht auf ein luxuriöses Leben mit vielen Vorteilen, in einer hoch angesehenen gesellschaftlichen Stellung, motiviert hältst du Ausschau nach geeigneten Firmen oder Projekten im eigenen Unternehmen und nimmst entsprechende Angebote genauer unter die Lupe. Du machst dich gedanklich also auf den Weg.
Trotz der aufkommenden Unsicherheiten, die sich zeitweise in ausgewachsene Panik steigern können, startest du voller Elan in die Vorbereitung des Abenteuers. Kritische Einwände von Familie und Freunden werden in den Wind geschlagen. Du bist schließlich verliebt in dein Zukunftsszenario und siehst alles durch die rosarote Expat-Brille. Tatsache ist, dass dem sogenannten Honeymoon (ja, so heißt er tatsächlich) unausweichlich der „Fremdkulturschock“ folgen wird. Was aber mit einer gescheiten Vorbereitung nicht heißen muss, dass dieser gleichzusetzen ist mit einer Krise, denn interkulturelle Trainings und Gespräche mit Freunden, Kollegen oder einem ausgebildeten Coach können einen sicher um die bestehenden Klippen schiffen.
Bei allem, was vor dir liegt: Sei dir der Bewunderung derer, die sich schon immer einen Auslandsaufenthalt wünschten, aber sich nie trauten, bewusst – sie wird dich beflügeln und ist ein guter Motor.
Zugleich wird dich vielleicht auch der schwarze Neid von Mitmenschen bremsen. Es wird Menschen geben, die dir diese Erfahrung nicht gönnen und sich denken: „Was hat sie/er, was ich nicht habe?“ Es ist wie in der Liebe: Mach dir klar, wer deine Energiegeber, deine Motoren sind. Wer tut dir gut und wer erweist sich lediglich als Energiefresser? Wer hat welche Erwartungen an dich und was erwartest du eigentlich von der ganzen Sache? Das sind nur einige der Fragen, mit denen du dich im Expat-WORKBOOK beschäftigen wirst, wenn du möchtest.
In guten Zeiten sammelst du mithilfe des Expat-WORKBOOKs deine Kraft und Energie, um dir in Zeiten, in denen du Energie benötigst, dieser Kraftfelder wieder bewusst zu werden. Was hat dir immer schon aus Krisen herausgeholfen und welche deiner Eigenschaften lassen dich nach dem Stolpern wieder die Krone gerade richten und weitergehen?
Wie deine Liebesgeschichte dann schließlich endet, hängt nicht nur sehr stark davon ab, welche Unterstützung Partner und Familie bieten, sondern auch, wie sich das entsendende Unternehmen in schwierigen Situationen verhalten wird. Welchen Back-up erfährst du von deinen Kollegen aus dem Heimatland?
Schlussendlich kommt es auch darauf an mit welchen Anforderungen an dich selbst du deine Entsendung bzw. die deines Partners antrittst.
Wie viele und welche Erfahrungen bringst du mit und wie sehr bist du im Stande, dich auf etwas Neues einzulassen? All diese Fragen wirst du im Verlaufe dieses Buches für dich selbst klären können, wenn du ehrlich mit dir selber bist.
Wer über die typischen psychischen Phasen einer Entsendung informiert ist, sich seiner eigenen Kultur und seiner eigenen Kompetenzen bewusst ist, der kann bei einem Auslandseinsatz nur gewinnen. Und das entsendende Unternehmen ebenso. Neben dem Wissenstransfer und der Internationalisierung eines Unternehmens profitieren auch die Mitarbeiter am heimatlichen Standort von den Erfahrungen, die der Expat im Ausland sammelt, und von der Zusammenarbeit mit der ausländischen Niederlassung.
Dieses Workbook bietet allen Expatriates (umgangssprachlich und im Folgenden nur noch Expat genannt) und deren Angehörigen, die mit dem Gedanken einer Entsendung spielen, die Möglichkeit, sich selbst zunächst in dem komplexen System der Entsendung zu orten und dann mit praktischen Übungen, Gedankenspielen und Coaching-Tools auf das nächste Etappenziel vorzubereiten.
Wem dies alles nicht genügt, der kann sich auf der Webseite www.expatflow.com weitere Informationen anlesen. Dort findest du außerdem eine stets aktuelle Linkliste mit allen Webseiten, die für Expats interessant sind.
Dieses Buch soll kein Ratgeber sein und es bezieht sich nicht auf ein spezielles Land. Trotzdem gebe ich umfassende Checklisten mit an die Hand, die dir manchen Prozess erleichtern werden.
Du bist eingeladen, dich sehr intensiv mit dir selbst und deinen Ressourcen und Motivationen zu beschäftigen. Dazu benötigst du lediglich einen Stift und ab und zu einige Stunden ungeteilte Aufmerksamkeit mit dem Fokus auf den allerwichtigsten Part: die eigene Person.
Schreibe, male, skizziere. Alles ist möglich, alles darf sein. Lege genügend Papier bereit, falls der anberaumte Platz im Workbook einmal nicht ausreichen sollte.
Ich wünsche dir viel Spaß dabei.
Das Expat-WORKBOOK ist so konzipiert, dass sich jeder in den einzelnen Phasen der Entsendung wiederfindet, egal in welchem Prozess-Bereich er sich gerade befindet. Ob mitten in der Entsendung oder bereits auf dem Weg nach Hause, ob selbst entsendet oder als Begleitperson. Orte dich zunächst mithilfe des expatflow® (S. → und 7) und bestimme wo du gerade stehst.
Damit du es einfacher hast, ist der expatflow® in drei große Bereiche unterteilt, die farblich gekennzeichnet sind: zu Hause, Gastland, wieder zu Hause.
Wiederum innerhalb dieser farblich gekennzeichneten Hauptkapitel finden sich in manchen Unterkapiteln zusätzlich die Unterteilungen „Expat“, „Familie“ oder „Partner“. Nicht immer jedoch schien es mir sinnvoll, diese voneinander zu trennen. Die personalisierten Fragen sollten ausschließlich von der entsprechenden Personengruppe beantwortet werden. Damit du/ihr/euch im Buch nicht verliert, weist ein „Breadcrumb-Trail“ (Brotkrumen-Pfad) den Weg. Breadcrumbs werden als grafisches Kontroll- und Navigationselement im Internet verwendet. Den Breadcrumb-Trail findest du immer unten rechts auf allen ungeraden Seiten.
In der Kategorie „Familie“, sind alle möglichen Konstellationen zusammengefasst: heterosexuelle sowie gleichgeschlechtliche Partnerschaften (mit/ohne Kind; verheiratet/ nicht verheiratet), Alleinerziehende. Manche Expats nehmen Schwiegereltern oder Eltern mit ins Boot oder auch erwachsene Kinder, die mitkommen möchten. Mit der Bezeichnung „Familie“ möchte ich also alle „Mitreisenden“ ansprechen, denn diese haben oft gleich gelagerte Aufgaben zu bewältigen und müssen nach adäquaten Lösungsansätze suchen.
Im Verlauf des Buches gebe ich auch dem Partner und den Familienmitgliedern Denkanstöße, versuche Denkmuster aufzudecken und Blickwinkel zu verändern. Denn machen wir uns nichts vor: Für den mitreisenden Partner, die mitreisende Familie heißt es zunächst einmal häufig, sich ohne einen festen Arbeitsvertrag und strukturierte Aufgabenstellung(en) an eine ganz neue Umgebung gewöhnen zu müssen. Für alle Mitglieder in der Familie bedeutet es, gewohnte soziale Strukturen zu verlassen und sich ganz neu auf eine Lebenssituation einzulassen. Das wirft viele Fragen auf. Das Expat-WORKBOOK stellt dir genau diese Fragen, die sich dein bester Freund, deine beste Freundin vielleicht nicht zu stellen getraut, deren Beantwortung jedoch für alle Beteiligten im Entscheidungsprozess unglaublich wichtig sein werden.
SELBSTCOACHING
Wenn du in diesem Buch arbeiten möchtest, bitte ich dich, die Abschnitte mit den Fragestellungen nicht zu überfliegen, sondern dir, ganz im Gegenteil, viel Zeit zu nehmen. Du erkennst die Buchseiten, mit deren Hilfe du an dir selbst arbeiten kannst, an der karierten oder farbigen Unterlegung. Ehrlichkeit und Selbstreflexion sind an diesen Stellen besonders gefragt. Warte geduldig auf deine Antworten, sollten sie nicht sofort aus dir heraussprudeln. Manchmal muss man eine Fragestellung ein wenig auf sich wirken lassen, mitunter sogar Tage oder Wochen.
Du kannst an jedem Punkt des expatflow® einsteigen. Entscheide selbst, wo du dich derzeit befindest. Kehre einfach zu Prozess-Abschnitten zurück, wenn du im Laufe der Bearbeitung bemerkst, dass du etwas korrigieren oder noch einmal bearbeiten möchtest. Oder krame das Expat-WORKBOOK heraus, wenn du irgendwann einmal das Bedürfnis hast, dich deiner Energiegeber und deiner Motoren zu erinnern. Vielleicht bist du aber auch schon so lange im Ausland, dass du dich gar nicht mehr recht an deine ursprünglichen Beweggründe, das Entsendungsangebot anzunehmen erinnern kannst. Welche Erwartungen hattest du, mit welchen Kompetenzen hast du dich auf den Weg gemacht und was hast du seitdem dazugelernt?
SKALIERUNGSFRAGEN
Von der Wirklichkeitsbeschreibung zur Möglichkeitskonstruktion. Hier wirst du dich zu verschiedenen Themenbereichen in eine Skala von 1 bis 10 einordnen. Nicht nur um deinen gegenwärtigen Stand zu beurteilen, sondern auch, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wie weit und wohin möchtest du dich entwickeln? Ist eine solche Entwicklung überhaupt notwendig und, wenn ja, inwieweit ist sie möglich?
Zu einem späteren Zeitpunkt kannst du zurückschauen und betrachten, in welche Richtung du dich entwickelt hast und wie sich der Prozess für dich angefühlt hat. Die Skalierungsfragen ergeben ein Barometer deiner Wirklichkeit und deiner Zukunftsvision.
CHECKLISTEN
Die Checklisten im Expat-WORKBOOK geben dir eine erste kleine Linie vor, ohne den Anspruch zu erheben, komplett zu sein. Du hast jedoch die Möglichkeit, diese Listen zu erweitern. Durch meine Tätigkeit als Coach und das Arbeiten mit Expats und deren Familien sowie durch die Umfragen, die ich bei meinen Recherchen herangezogen habe, werden die wichtigsten Themen abgedeckt sein. Natürlich freue ich mich, wenn dir Dinge einfallen, die anderen bisher noch nicht eingefallen sind. Dann schreibe mir gerne eine E-Mail und in der nächsten Auflage können wir die Checklisten vielleicht um deine Idee erweitern und dich als Koautor aufnehmen.
Aus den vielen verschiedenen Modulen des expatflow® ergibt sich am Ende deine ganz eigene Struktur, mit der du entweder deine Entscheidung untermauern kannst oder die dich einfach sicherer und entspannter in die Zukunft schauen lässt.
„Der Mensch ist dort zuhause, wo sein Herz ist, nicht dort, wo sein Körper ist.“
Mahatma Gandhi
Noch bist du zu Hause. Die Dinge gehen ihren Gang, aber irgendwann hast du beschlossen, deine Komfortzone zu verlassen und dich zu verändern. Du gibst vielleicht Signale an deine Vorgesetzten, führst erste Gespräche mit dem Partner und testest aus, ob dieser bei deinen Gedankenspielen bei dir ist? Du stellst dir vor, wie es sein würde, wenn … Und dann:
Das Angebot ist da!
EXPAT
Ein Jahr während der Schulzeit oder des Studiums im Ausland zu verbringen, gehört heutzutage schon fast zum Standardlebenslauf. Da liegt es nahe, auch in der Arbeitswelt den Blick in ferne Länder zu richten – man spürt den Wunsch, seinen Horizont zu erweitern, indem man auf (un-)begrenzte Zeit ins Ausland geht um dort zu arbeiten und zu leben.
Doch Obacht: Arbeiten ist nicht Studieren. Wer schon einmal ein halbes Jahr mit dem Rucksack durch Indien reiste, muss nicht zwangsläufig dafür prädestiniert sein, dort sein täglich Brot zu verdienen. Aber genau dieser Wunsch wird anscheinend bei vielen Menschen immer stärker. Besonders junge Menschen wollen auf zu neuen Ufern.
Laut einer Studie des Economist Verlags von 2010 zeigen 80 % der Generation Y nicht nur die bloße Bereitschaft, als Expat im Ausland zu arbeiten, nein, sie streben förmlich danach und fordern eine Entsendung proaktiv ein. Da auch in diesem Umfeld Angebot und Nachfrage den Preis regulieren, hat sich der Expatriate-Markt ein wenig verschoben.
Nicht alle Firmen haben es nötig, ihre Mitarbeiter mit großzügigen Angeboten zu locken, sondern zahlen nur noch lokale Gehälter mit wenigen oder keinen Aufschlägen.
Beteiligungen an Schulgebühren für Kinder oder Zuschüsse für Wohngeld müssen mühsam ausgehandelt werden, ebenso das Spousal-Budget, ein Budget, das sich auf den mitreisenden Partner bezieht und dessen Kosten zu decken versucht.
Auch wenn das „Rundum-sorglos-Paket“ an vielen Stellen ausgedient hat, so beziehen sich immer mehr Unternehmen auf sogenannte Entsendungsrichtlinien und kommunizieren diese auch sehr offen an ihre (potenziellen) Mitarbeiter. Personalabteilungen gestalten Ex- und Repatriation-Prozesse, um ihren Mitarbeitern sowohl bei der Entsendung beizustehen als auch nach deren Beendigung eine weiche Landung im Heimatland zu gewährleisten.
Du bist jetzt in der Position, dass ein Angebot auf dem Tisch liegt. Das Kopfkino beginnt einen Film zu drehen – deinen Film, dein Zukunftsszenario. Lass dir die Regie nicht aus der Hand nehmen.
Kläre mithilfe der folgenden Fragen, was du erwartest, was du mitbringst und wer von deiner Entscheidung betroffen ist. Die Antworten geben dir ein erstes Gerüst, vor möglichen Verhandlungen mit deinem Arbeitgeber.
PARTNER/FAMILIE
Mit der Entsendung deines Partners triffst auch du eine weitreichende Entscheidung. Eine Zeit lang trittst du zurück und legst deine Karrierepläne oder dein bisheriges Lebensszenario auf Eis. Vielleicht passt es gerade perfekt in deine Lebensplanung. Vielleicht kommt es aber auch ungelegen und/oder diese Entsendung stand in dieser Form niemals in eurem gemeinsamen Drehbuch. Vielleicht musst du für die Karriere deines Partners jetzt deine eigene Karriereleiter vorerst verlassen und hast keine Vorstellung davon, wie es für dich weitergehen soll.
Laut einer Studie der HSBC-Bank aus dem Jahr 2015 glaubten 54 % aller Entsendeten und deren Partner, dass der Schritt in die Fremde sie näher zusammengebracht hat. Das hört sich doch schon mal gut an. Nur 13 % empfanden tatsächlich das Gegenteil. Natürlich weiß man nicht, wie es diesen Paaren ergangen wäre, wenn Sie im Heimatland geblieben wären. Vielleicht hätten sich die 13 % auch ohne Entsendung voneinander entfernt – wer weiß.